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Frischhaltebehälter mit Gummididitung
Frischhaltebehälter sind bekannt.
Dieselben bestehen aus dem eigentlichen Konservenbehälter mit geschliffener Abschlußfläche
und einem Deckel mit ebenfalls geschliffenem Rand, sowie der Gummidichtung.
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Das Schleifen dieser beiden Dichtflächen am Behälter und Deckel ist
umständlich und teuer. Weiter springen Gläser oft beim Erhitzen an diesen Schliffstellen.
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Man erfand dann die sogenannten Rillengläser mit rohgegossenen Abdichtrillenflächen
an Glas und Deckel, welche keine Schleifbearbeitung erforderten.
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Diese Rillendichtungsfrischhaltegläser haben den Nachteil. daß sie
schwer zu öffnen sind und daß der Gummiring beim Offnen meist zerreißt und daß die
Rillen beim Öffnen des Glases mit spatelförmigen Werkzeugen beschädigt werden. Weiter
ergibt die Rillendichtfläche am Glas eine Werkstoffanhäufung, von der beim Abkühlen
und Erwärmen gern Risse ausgehen. Die Herstellungskosten dieser Rillengläser und
der zugehörigen mehrteiligen Formen sind hoch. Man versuchte deshalb an Stelle dieser
Rillenglasverschlüsse eine leichter zu formende Abdichtung der Konservengläser und
bildete die Behälteröffnung und den Verschlußdeckel jeweils als ineinanderpassende
Kegel aus. Die Kegel an
Konservenglas und Deckel fi.elen jedoch
infolge verschiedenen Schwundes desselben Glases oft sehr verschieden im Konuswinkel
aus und paßten deshalh meist roh nicht zusammen. Man mußte also diese Kegelverschlußteile
durch Schleifen zusammenpassen, was noch teurer war als hei plangeschliftenell Dichtflächen.
Auch die Bruch- und Rißgefahr wurde noch größer. weil diese Nachteile zu vermeiden,
schlug man vor, die Behälter und Deckel aus Metall zu machen, ferner an Stelle des
Dichtungsringes eine Fett-Schicht vorzusehen und das Öffnen durch Drehen les Deckels
vorzunehmen, wobei die im Behälterun(l Deckelrand angeordneten Löcher aufeinanderfallen
und dadurch einen Lufteintrittskanal bilden.
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Diese l3ehiBlter konnten sich wegen der Unsicherheit des Verschlusses
und der hoheii Herstellungskosten nicht einführen.
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Diese Nachteile der seitherigen Frischhaltebehälter sind seit langem
bekannt, werden aber erst durch die im folgenden heschriehene Erfindung behobeln,
und zwar durch besondere Ausbildung des Glases und des Verschlußdeckels. Ausgangspunkt
dieser Erfindung war die Beobachtung, daß Kegel auf Kegel nicht gut dichtet. weil
jede kleine Ungenauigkeit der Ol>erfläche und insbesondere des Konuswinkels stört
und daß zusammengehörige Kegelverschlußteile in Serienfertigung roh meist nicht
gut zusammenpassen, weil der Schwund des erkaltenden Glases oft sehr verschieden
ist, so daß Kegelsitzfläche und Kegeldeckelfläche oft verschietlene Konuswinkel
haben, also nicht flächenparallel laufen, sondern nur Punktberührung haben.
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Messungen zeigten, daß sich dabei keine Unebenheitell bilden, sondern
daß liur der Kegelöffnungswinkel durch den verschiedeiien Schwund oft verchieden
ausfällt.
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\\eiter wurde beobachtet, daß sich eine Kugel in einem Kegel mit
beliebigem Öffnungswinkel stets auf voller Ringlinie anlegt und daß Kegel und Kugel
die für die Spannungsfreiheit voii Glas günstigen Formen sind.
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Entsprechend dieser Beobachtung wird erfindungsgemäß die Dichtfläche
des Behälters als Kegel und die Deckelsitzfläche als diesen Kegel tangierende Kugelfläche
ausgebildet. Zwischen die Kegelsitzfläche des Glasbehälters und die Kugeldichtflache
des Deckels wird eine Gummidichtung gelegt, um die Itei der Herstellung unvermeidlichen
kleinen Ungenauigkeiten der Dichtflächen auszugleichen und eine Abdichtung auf genügender
Fläche zu ieliern. Die Dichtung wird heim geschlossenen Glas itur auf einer mittleren
Linienfläche sehr stark festgehalten, kann aber trotzdem leicht herausgezogen werden.
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Der auf dem Deckel lastende Luft- bzw. sonstige Druck überträgt sich
nämlich auf die Querschnittsfläche des Dichtungsringes in besonderer Weise: Am Außeren
Rand des Gummiringes ist der Druck verhältnismäßig gering und steigt his etwa zur
Mitte desselben allmählich auf den @ höchstwert an, um tlann wieder bis zum inneren
Rand des Ringes @llmählich auf geringen Druck überzugehen. Diese eigentümliche Druckverteilung
auf den Dichtungsring bewirkt, daß das Alittelfeld desselben bestimmt den nötigen
hohen Schließdruck erhält, während der T)rucküberschuß auf die übrige Ringfläche
so verteilt wird, daß an keiner Stelle des Ringes die Belastung für dauernde Verformung
oder gar die Quetschgrenze für Gummi erreicht wird. Infolge dieser eigenartigen
Druckverteilung und weil sich der Ring beim Durchrutschen zwischen der kugeligen
Dichtfläche des Deckels und der Kegelfläche des Glases nur wenig zu verformen braucht,
kann man diesen Gummiring leicht herausziehen und so das Konservenglas öffnen, ohne
daß er beschädigt wird.
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Infolge der geringen spezifischen Druckbelastung l>ei günstigster
Verteilung ist der Gummiring immer wieder verwendbar, und es können auch Gummiersatzstoffe
für diese Ringe verwendet werden. Diese Ersatzgummiringe haben zum Teil die unangenehme
Eigenschaft, in der Wärme plastisch zu werden und Deckel und Dichtfläche zusammenzukleben.
Die Schwierigkeit beim Öffnen dieser Gläser wird wie folgt behoben: Behälter und
Deckel werden erfindungsgemäß außerhalb der Dichtflächen etwas ergrößert bzw. tler
Deckel erhält eine Verlängerung oder Verbreiterung oder eine entsprechende Nase.
Zwischen diese Stellen wird dann zum Öffnen ein spatelförmiges Werkzeug eingeführt,
mit dessen Hebelwirkung der hohe auf dem Deckel liegende Luftdruck und das Kleben
der Ersatzgummidichtung leicht überwunden werden kann.
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Dieser neue Frischhaltebehältter bringt folgende Vorteile: 1. Die
Herstellung ist billiger als seither, weil die Form einfacher ist uiid die einfachen
Abschlußteile roh bleiben.
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2. Die Abdichtung ist sicherer, weil der Druck nur auf einen schmalen
kiiig der Dichtung ühertragen wird.
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3. Die Gummidichtung wird geschont, weil die Kugelfläche des l)eckels
nicht in sie einschneidet, und weil die Druckbelastungsgrenze für dauernde Verformung
nicht erreicht wird.
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4. Das Frischhalteglas kann mit Werkzeugen leicht geöffnet werden.
ohne daß die Gummidichtung verletzt wird.
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5. Auch Gummiersatzdichtungen können verwendet werden.
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6. Infolge seiner einfachen Form und gleichmäßigen Wandstärke ist
das neue Frischhalteglas spannungsfreier als die früheren und reißt deshalb beim
Erwärmen und Erkalten nicht mehr.
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Die Abl>. 1 und 2 zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Hierbei bezeichnet a den eigentlichen Frischhaltel>ehälter, b
dessen kegelförmige Dichtfläche, c die Gummidichtung oder Gummiersatzdichtung, d
den Deckel und c dessen den Dichtkegel b tangierende Kugelfläche, ferner j die Auflagefläche
und g die Verlängerung des Deckels zum Ansetzen des Werkzeuges h zum (;Yffnen des
Glases. An Stelle des Ånsatzes k kann der ganze Rand des Frischhaltebehälters verbreitet
werden. Als Werkstoff können
an Stelle von Glas auch keramische
Massen oder Metalle dienen.