DE79578C

DE79578C -

Info

Publication number: DE79578C
Application number: DENDAT79578D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 36: Heizungsanlagen.

Korbrost.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. März 1894 ab.

Das gerade bei Korbrosten so häufig und meist schon nach kurzer Benutzung eintretende Springen dürfte im wesentlichen darauf zurückzuführen sein,· dafs bei den Korbrosten die ungleiche Erhitzung eine Veränderung einer ganzen geometrischen Figur, nämlich der Grundrifsform des Korbrostes, nach sich zieht. Einer derartigen Figurenänderung vermag eine gufseiserne Masse nicht Widerstand zu leisten, und es ist daher gerade bei Korbrosten oft nach verhältnifsmäfsig kurzer Benützung schon ein Ersatz erforderlich. Ein anderer Mifsstand besteht darin, dafs für jede abweichende Rostgröfse ein besonderes Modell geschaffen werden mufs, was die Herstellungskosten wesentlich vertheuert.

Diese Mifsstände erfahren noch eine Steigerung, wenn der Korbrost mit einem besonderen beweglichen Bodenrost versehen ist, dessen Stützpunkte am Korbrost sitzen, denn in diesem Falle wird durch Sprünge im Korbrost die Sicherheit der Führung und unter Umständen der ganze Halt des Bodenrostes gefährdet. Diese Uebelstände beseitigt nach Angabe des Erfinders der nachstehend beschriebene Korbrost, welcher sich dadurch kennzeichnet, dafs derselbe nicht, wie bisher üblich war, als einheitliches Ganze hergestellt ist, sondern dafs bei rechteckiger Grundrifsform nur die beiden Schmalseiten des Rechtecks aus je einem Formstück bestehen, die beiden Längseiten dagegen aus Einzelstäben zusammengestellt werden, welche so gestaltet sind, dafs jeder Einzelstab gleichzeitig zur Bildung beider Seiten beitragt, und dafs durch die Gesammtheit dieser Einzelstäbe unterhalb des für sich beweglichen Bodenrostes noch ein Luftvorwärm- und Vertheilungsrost gebildet wird. Diese Einrichtung des Rostes hat die Wirkung, dafs eine ungleiche Erhitzung nicht mehr auf die gesammte Grundrifsfigur des Rostes einen Einflufs ausüben, sondern lediglich eine Längenausdehnung eines oder mehrerer Einzelstäbe herbeiführen kann. Diese Längenänderung kann aber um so weniger eine schädliche Wirkung haben, als die Einzelstäbe im Querschnitt des Rostes eine "U"-förmige Gestalt zeigen und gerade diese Form in hervorragendem Mafse geeignet ist, eine ungleiche Erhitzung der beiden Enden in einer den Stab selbst nicht gefährdenden Weise auszugleichen, da genannte Form den Stab gleichsam in drei kurze Theile theilt, von welchen sich jeder für sich ausdehnen kann, indem gleichzeitig eine entsprechende Aenderung des Winkels zwischen den beiden Schenkeln und dem Mittelstück eintritt.

Da auch die Querhäupter im wesentlichen der Form eines Stabes entsprechen, so sind auch diese einem Springen infolge ungleicher Erhitzung nur in geringem Grade ausgesetzt, und es bietet somit der vorliegende Korbrost die Gewähr einer gröfseren Dauerhaftigkeit. Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des Rostes.

Derselbe besteht aus den beiden Einzelquer²

und

welche

häuptern α¹ α², Fig. ι,
aufser mit dem Zinken ^ mit Ansätzen c versehen sind, auf welchen der hin- und herschiebbare und ganz herausziehbare Bodenrost d, Fig. i, 2, 3 und 4, ruht. Zwischen den beiden Querhäuptern α¹ α² sind die beiden Längsleisten α³ α⁴ angeordnet, deren Länge sich

nach der erforderlichen Rostlänge richtet und welche auf Ansätzen»'¹»'² der Querhäupter ruhen oder in sonst geeigneter Weise gestützt sein können.

Die Leisten a³ a* besitzen auf der Innenseite des Rostes in geeigneter Tiefe vorspringende Ränder v^l bezw. v'², Fig. 3 und 6, welche den Stützpunkt für die rostartig gestalteten Köpfe b^[ b*² der umgekehrt sattelförmigen Stabes, Fig. 3 und 4, bilden.

Die sich an einander reihenden Köpfe dieser Stäbe s bilden die Langseiten des Korbrostes bezw. die Zinken dieser Langseiten, wobei die Seitenschenkel S¹S² der umgekehrt sattelförmigen Verbindungsstege der beiden Köpfe gleichzeitig als Leitflächen für die zuströmende Luft dienen und dieselbe unter gleichzeitiger Vorwärmung bis über die obere Fläche des Bodenrostes d führen, so dafs gerade den Rändern des Rostes eine gröfsere Luftmenge zugeführt wird. Die Leitflächenwirkung der Schenkel S¹S² wird wesentlich unterstützt durch den nach aufsen hin verjüngten Querschnitt derselben. Die Verbindungsstege der Schenkel S¹S² bilden unterhalb des Bodenrostes d einen zweiten, zu diesem quer gerichteten Rost, welcher aufser einer Vorwärmung ebenso wie die Schenkel selbst eine gleichmäfsigere Vertheilung der zuströmenden Luft herbeiführt. Es ist ersichtlich, dafs ein etwa gesprungener Stab s nach Herausziehen des Bodenrostes d ohne Weiteres von oben entfernt und durch einen neuen Stab ersetzt werden kann, und dafs sich die Langseiten des Korbrostes durch entsprechende Vermehrung bezw. Verminderung der an einander gereihten Stäbe s beliebig verlängern bezw. verkürzen lassen.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein in der Längsrichtung beliebig zu verändernder Korbrost, bestehend aus zwei die Querseiten bildenden Einzelhäuptern (a^l a'²), welche mittelst Knaggen (c) den herausziehbaren Bodenrost (d) tragen, und aus quer liegend zwischen den Querhäuptern auf besonderen Längsleisten (a?^) aufgehängten Einzelstäben fs) von umgekehrt sattelförmiger Gestalt, deren Köpfe (b' b²) in ihrer Folge die Langseiten des Korbrostes bilden, während durch die Verbindungsstege (s s¹ s'²J der Köpfe. unterhalb des Bodenrostes (d) ein zweiter, zu letzterem quer gerichteter Luftvert.heilungs- und Vorwärmrost und gleichzeitig (durch die Schenkel) Leitflächen geschaffen werden, welche einen bedeutenden Theil der zuströmenden Luft den Rändern des Korbrostes zuführen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.