DE762707C - Vorrichtung zur Umwandlung hoher Gleichspannung in niedrigere Wechselspannung - Google Patents
Vorrichtung zur Umwandlung hoher Gleichspannung in niedrigere WechselspannungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Umwandlung einer Gleichspannung in Wechselspannung. Die Anwendung
von Vorrichtungen zur Umwandlung hoher Gleichspannung in niedrigere Wechselspannung
ermöglicht die Übertragung von elek-,
irischen Energien in der Form von Gleichstrom sehr hoher Spannung, z. B. 500000 V,
die an der Verbraucherseite durch die erfindungsgemäße Vorrichtung in Wechselspannung
der gewünschten Größe umgewandelt werden kann, über größere Entfernungen.
Eine derartige Übertragung ist deshalb vorteilhaft, da sie beträchtlich kleinere Verluste
mit sich bringt als die Übertragung von Wechselstromenergie.
Es ist bereits bekannt, eine Wechselspannung mittels Schaltungen, in der eine beliebige
Anzahl von aus Kondensatoren und Gasoder Dampfentladungsstrecken bestehenden
Gruppen in Kaskaden vorgesehen sind, in eine hohe Gleichspannung umzuformen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß mit ähnlichen Schaltelementen
umgekehrt eine niedrige Wechselspannung aus einer hohen Gleichspannung zu erzeugen
ist.
Gemäß der Erfindung wird zu diesem Zweck eine Vorrichtung benutzt, die eine Schaltung
enthält, welche aus einer Anzahl gleichsinnig in Reihe geschalteter Entladungsstrecken, die
durch Steuermittel gezündet und gelöscht werden können, vorzugsweise gittergesteuerter
Dampf- oder Gasentladungsstrecken mit Löschgittern, besteht, von denen je zwei aufeinanderfolgende
jeweils durch einen Kondensator tiberbrückt sind, die nur teilweise
entladen werden. Der eine Pol der Gleichstromquelle ist unmittelbar an das eine Ende
der genannten Reihenschaltung angeschlossen, während der andere Pol mit einem Verbrauchswiderstand
verbunden ist, der in Reihe mit einem Kondensator die letzte Entladungsstrecke au dem anderen Ende der Reihenschaltung
überbrückt. Dabei ist die Steuerung der Entladungsstrecken derart vorzunehmen, daß nur die ungeradzahligen oder die
geradzahligen Entladungsstrecken jeweils gleichzeitig leitend bzw", nichtleitend sind. Die
Wirkung dieser Steuerung wird in der nachfolgenden Figurenbeschreibung noch näher
erläutert werden.
Mit »Verbrauchswiderstand« sind hier Widerstände, Spulen, Transformatorwickltmgen
u. dgl. gemeint, von denen die erzeugte Wechselspannung abgenommen werden kann. Es ist bereits bekannt, zur Umwandlung
einer Gleichspannung in eine Wechsel spannung von etwa derselben Größenordnung zwischen
den Polen der Gleichspannungsquelle zwei gleichsinnig in Reihe geschaltete, gesteuerte
Entladungsstrecken vorzusehen, deren eine von einer Reihenschaltung eines Kondensators
und eines Verbrauchswiderstands überbrückt wird. Eine erhebliche Herabsetzung einer hohen Gleichspannung in eine niedrige
Wechselspannung kann mit diesem bekannten Umrichter jedoch nicht erzielt werden.
Die Erfindung wird an Hand der die Schaltungen schematisch veranschaulichenden Figuren
beispielsweise näher erläutert.
Fig. ι zeigt eine Schaltung, welche in einer Vorrichtung gemäß der Erfindung angewendet
werden kann;
Fig. 2 stellt eine einfachere Ausführungsform dar.
In Fig. ι ist der negative. Pol eines Gleich-Stromnetzes
mit einer Anzahl gittergesteuerter und gleichsinnig in Reihe geschalteter Gas- oder Dampfentladungsröhren L1, L2, L3,
L4 und L5 verbunden, von denen je zwei aufeinanderfolgende
jeweils durch die Kondensatoren C1, C2, C3 lind C4 überbrückt sind.
Parallel zu der letzten Entladungsstrecke L5 liegen eine Primärwicklung R eines Transformators
T und ein Kondensator C-, die unter sich in Reihe geschaltet sind.
Der positive Pol des Netzes ist an dem Punkt A angeschlossen und meistens geerdet.
Die erzeugte niedrige Wechselspannung wird an den Klemmen der Sekundärwicklung des
Transformators T abgenommen.
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Die in Reihe liegenden Kondensatoren C1, C3 und C5
erhalten je nach ihrer Kapazität einen Teil der gesamten Netzspannung. Wenn die ungeradzahligen
Entladungsstrecken L1, L3 und L5
mittels der Gittersteuerung zur Zündung freigegeben werden, werden die uugeradzahligen
Kondensatoren über die Kreise L1-C2-C4-./?-
C5-C3 bzw. L3-C^R-C5 bzw. L5-R teilweise
in der Richtung des Pfeiles 1 entladen. Die Richtung dieses Pfeiles gibt somit die Riehtung
des Elektronenstromes an. Nach einer kurzen Zeit werden die genannten Entladungsstrecken gesperrt und werden die geradzahligen
Entladungsstrecken L2 und L4 freigegeben,
wodurch die Kondensatoren C2 und C4
über Lj-C3-C5-R-C1 bzw. L1-C5-R teilweise
entladen werden. Hierdurch entsteht ein Elektronenstrom in der Richtung des Pfeiles 2.
Daraufhin werden die geradzahligen Entladungsröhren wieder gesperrt und die ungeradzahligen
wieder zur Zündung freigegeben, so daß der oben beschriebene Vorgang sich wiederholt. In dieser Weise entsteht an
den Klemmen A und B der Primärwicklung des Transformators T eine Wechselspannung,
deren Frequenz durch die periodische Betätigung der Gitter der Entladungsröhren bestimmt
ist. Die Spannungsreduktion ist dabei von der verwendeten Stufenzahl abhängig. In dem beschriebenen Fall wird die Spannung
etwa auf ein Fünftel erniedrigt.
Da ein Kurzschluß der Gleichspannung über die in Reihe geschalteten Entladungsstrecken
vermieden werden muß, kann von an sich bereits bekannten Entladungsstrecken mit Löschgittern oder von gesteuerten Vakuumelektronenröhren
Gebrauch gemacht werden, deren Gitter durch Beaufschlagung mit einer negativen Spannung die Entladungsstrecken
löschen und sperren.
Zur Erhöhung der Kapazitäten und zur Vergrößerung des Leitwertes der Stromwege
können selbstverständlich mehrere Kondensatoren oder Entladungsstrecken parallel geschaltet
werden.
In dem beschriebenen Fall, bei dem der Pluspol der Gleichspannung an den Punkt A
angeschlossen ist, fließt der Ladungsstrom der Kondensatoren C1, C3 und C- nicht über den
Widerstand R und wird deshalb nicht für die iao Umwandlung benutzt. Es ist deswegen vorteilhaft,
den Pluspol an dem Punkt B anzu-
schließen. In diesem Fall ist es dann aber erforderlich, in einer der Zuleitungen zusätzlich
eine gesteuerte Entladungsröhre Ln
anzuordnen, die jeweils gesperrt ist, wenn die Röhren L1, L3, L5 usw. leitend sind. Denn nur
auf diese Weise kann vermieden werden, daß durch Aufladung der Kondensatoren C2 und
C4 aus dem Netz doch wieder ein Ladungsstrom entstehen würde, der nicht durch den
ίο Widerstand R fließt und somit einen Verluststrom
darstellen würde. Sowohl die Ladungsais die Entladungsströme aller Kondensatoren fließen dann über den Widerstand R, so
daß ein möglichst hoher Wirkungsgrad erzielt werden kann.
Überdies wird durch die Anordnung der Röhre Ln eine Erhöhung der Anzahl Spannungsstufen
(Kaskaden) erhalten, wie nachstehend näher erläutert wird.
Die Röhre Ln kann auch vorhanden sein,
wenn der Pluspol der Gleichspannung bei A angeschlossen wird. In diesem Fall nimmt
man den Verluststrom durch C1, G3 und C5 in
Kauf.
»5 Bei der Steuerung der Entladungsstrecken
ist damit zu rechnen, daß die Gitter der verschiedenen Röhren im Betrieb ein Potential
erhalten, dessen Größe abhängig ist von der Spannungsstufe, in der sich die Röhre befindet.
Die verschiedenen, bei der Steuerung erforderlichen Potentialhöhen werden demnach
zweckmäßig über Kondensatoren der Gleichstromleitungen entnommen.
In Fig. 2 ist eine dreistufige Schaltung dargestellt.
Der negative Pol des Netzes enthält die Dampf- oder Gasentladungsröhre Ln,
welche gleichzeitig mit der Entladungsröhre L5 leitend wird. Dadurch wird der Kondensator
C4 aufgeladen. Der Ladungsstrom fließt hierbei nicht durch den Widerstand R. Nach
kurzer Zeit werden die Röhren Ln und L5
gesperrt und die Röhre L4 leitend, so daß der Kondensator C4 den Kondensator C5 über den
Widerstand R auflädt (Pfeil i). Wenn danach die Röhre L5 wieder leitend wird, fließt der
Elektronenstrom von C5 über L5 durch den
Widerstand R in der entgegengesetzten Richtung (Pfeil 2), wodurch eine Wechselspannung
zwischen A und B erzeugt wird. Wie ersichtlich, wird die Wechselspannung hier
etwa bis auf ein Drittel der Gleichspannung vermindert, wenn die Plusleitung an den
Punkte angeschlossen ist.
Unter Berücksichtigung der Fig. 2 ist erkennbar, daß die Schaltung nach Fig. ι fünf
Spannungsstufen enthält, wenn die Röhre Ln nicht vorhanden ist. Da der Kondensator C1
immer an das Netz angeschaltet ist und daher nicht entladen werden kann, nimmt er somit
an der Umwandlung nicht teil. Es kann daher weggelassen werden, so daß der oben beschriebene
Fall eintrit, bei dem die eine Netzleitung über eine Entladungsröhre (Ln) an die
Kaskadenschaltung angeschlossen ist. Die Stufenzahl bleibt hierbei ungeändert und beträgt
nach wie vor fünf.
Bei einer Vorrichtung gemäß der Erfindung zum Umsetzen einer Gleichspannung
von etwa 500000 V in eine Wechselspannung von 100 000' V bei einer Energieabgabe von
KW können beispielsweise fünf Stufen gewählt werden, so daß jede Stufe eine Herabsetzung
von ioooooV ergibt. Wenn angenommen wird, daß die Kondensatoren nur
teilweise und zwar jeweils nur um 10% entladen
werden (wodurch die Verluste erheblich herabgesetzt werden, so daß ein sehr hoher
Wirkungsgrad erreicht werden kann), ergibt sich aus obenstehenden Daten eine Größe
von etwa 2μΡ für jeden Kondensator.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Vorrichtung zur Umwandlung hoher Gleichspannung in niedrigere Wechselspannung, die eine Schaltung mit den folgenden besonderen Kennzeichen enthält:a) Zwischen den Polen der Gleichstromquelle ist eine Anzahl gleichsinnig in Reihe geschalteter, gesteuerter Entladungsstrecken, die durch äußere Einwirkung auf den Entladungsvorgang zwangsweise gelöscht werden, vorzugsweise gittergesteuerter Dampf- oder Gasentladungsstrecken angeordnet, von denen je zwei aufeinanderfolgende jeweils durch einen Kondensator überbrückt sind, die nur teilweise entladen werden.b) Der eine Pol der Gleichstromquelle ist unmittelbar an das eine Ende der genannten Reihenschaltung angeschlossen, während der andere Pol mit einem Verbrauchswiderstand verbunden ist, der in Reihe mit einem Kondensator die letzte Entladungsstrecke an dem anderen Ende der Reihenschaltung überbrückt.c) Die Steuerung der Entladungsstrecken ist derart, daß nur die ungeradzahligen (1-3-5 usw.) oder die geradzahligen (2-4-6) usw.) Entladungsstrekken jeweils gleichzeitig leitend oder nichtleitend sind.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Potentialhöhe der Steuerspannungen der verschiedenen Entladungsstrecken den Gleichstromleitungen über Kondensatoren entnommen werden.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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- NL NL54618D patent/NL54618C/xx active
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- 1937-12-15 DE DEN41433A patent/DE762707C/de not_active Expired
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