DE751162C - Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen, Baendchen oder anderen kuenstlich geformten Gebilden aus Eiweissstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen, Baendchen oder anderen kuenstlich geformten Gebilden aus EiweissstoffenInfo
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- D01F4/00—Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08H1/00—Macromolecular products derived from proteins
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08J5/00—Manufacture of articles or shaped materials containing macromolecular substances
- C08J5/18—Manufacture of films or sheets
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Um die aus pflanzlichem und tierischem Eiweiß hergestellten Fäden, Filme, Bändchen
oder anderen künstlich geformten Gebilde für die Erfordernisse der textlien Weiterverarbeitung
bzw. für ihre sonstige Beanspruchung' genügend widerstandsfähig zu machen, pflegt
man im allgemeinen die gesponnenen Fäden bzw. anderen geformten Gebilde einer Nachbehandlung
zu unterwerfen, deren wesentliches Merkmal die Einwirkung von Formaldehyd
ist. Es ist ferner bekannt, im Zusammenhang mit der Einwirkung von Formaldehyd
auf die Eiweißfaser und andere " künstlich geformte Gebilde zur Erhöhung der
Widerstandsfähigkeit gegen Wasser, Färbflotten usw. eine Chromsalzbehandlung im
.Sinne einer Gerbung vorzunehmen.
Zum Erzielen einer entsprechenden Härtung der Eiweißfasern ist es nach der bisherigen
Arbeitsweise erforderlich, die gesponnenen Fäden bzw. das geschnittene Fasergut zunächst
einer 12- bis 24stündigen Einwirkung eines kalten Formaldehydbades auszusetzen.
Die hierbei erzielte Fixierung ist jedoch nicht
beständig gegen kochendes Wasser. Um das zu erreichen, ist man gezwungen, die kaltfixierte
Faser anschließend einer 7- bis 8stündigen Heißbehandlung mit Formaldehyd bei
yo° zu unterziehen.
Bei dieser Behandlungsweise werden die langen Fixierungszeiten und der in seiner
Beständigkeit gegen Wasser nicht immer voll befriedigende Fixierungseffekt als störend
empfunden, so daß eine Verbesserung der bisherigen Arbeitsmethoden sowohl in Richtung
der Behandlungsdauer als auch in Richtung einer größeren Beständigkeit der Fixierung
erstrebenswert erscheint. Demgegenüber wurde gefunden, daß trotz wesentlich verringerter Nachbehandlungszeit
mit Formaldehyd Faden, Filme, Bändchen oder andere künstlich geformte Gebilde aus
Eiweißstoffen mit verbesserten mechanischen Eigenschaften erhalten werden, wenn man
für ihre Herstellung Umsetzungsprodukte verwendet, die aus Eiweißstoffen unter Kühlung
durch Einwirkung von verdünnter Salpetersäure oder salpetriger Säure erhalten worden sind. Verglichen mit den Verfahren,
bei denen Säurekasein, Labkasein, Sojaeiweiß, Zein, Fischeiweiß natürlicher Zusammensetzung
als Ausgangsmaterial verwendet wird, vereinfacht sich die Arbeitsweise mit den in
der angegebenen Weise erhaltenen, aus Nitro- bzw. Desaminokasein bestehenden Eiweißumsetzungsprodukten
ganz wesentlich. So genügt in diesem Fall im Anschluß an eine 6- bis iostündige Einwirkung eines kalten
Formaldehydbades eine Heißhärtung der Gebilde bei 700 von nur 1 bis 2 Stunden
Dauer, um einen befriedigenden Härtungseffekt zu erzielen. Die aus den Umsetzungsprodukten hergestellten Fäden od. dgl. weisen
neben erhöhter Festigkeit geringe Quellbarkeit und größere Plastizität auf. Entsprechende
Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn man ein Gemisch der Umsetzungsprodukte aus
Eiweißstoffen mit verdünnter Salpetersäure und salpetriger Säure oder ein Gemisch der
Umsetzungsprodukte verschiedener Eiweißstoffe verwendet.
Es ist zwar bereits ein Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden od. dgl. aus
in alkalischen Mitteln gelösten Eiweißkörpern bekannt, wonach die mit geeigneten, oxydierend
wirkenden Mitteln, wie konzentrierter Salpetersäure, vorbehandelten und in alkalischen
Stoffen in Lösung gebrachten Eiweißstoffe in ein geeignetes Fällbad gepreßt werden.
Bei dieser Art der Vorbehandlung tritt jedoch eine erhebliche Schädigung der Eiweißsubstanz
durch Hydrolyse ein, so daß die Qualität der erhaltenen Gebilde verringert wird.
Das erfindungsgemäß hergestellte Eiweiß wird zunächst bei 45 ° getrocknet und im
Anschluß daran in üblicher Weise spinnfähig gemacht. Beispielsweise werden 300 kg
Nitro- oder Desaminokasein mit etwa 1000 1 Wasser angequollen und nach V2 Stunde unter
Zugabe von 26 1 7o%iger Natronlauge in 200 1 Wasser in Lösung gebracht. Die Spinnlösung
läßt sich nach der üblichen Reifezeit von etwa 18 bis 24 Stunden in durchaus
normaler Weise zu Fäden verspinnen.
An Stelle von Formaldehyd können auch andere Härtungsmittel, z. B. Dialdehyde,
ungesättigte Aldehyde, Crotonaldehyde sowie Verbindungen Verwendung finden, die bei
Eiweißkörpern natürlicher Zusammensetzung eine Härtung bewirken.
i. 200 kg Labkasein werden in 1001 Wasser
suspendiert und auf 8 bis io° abgekühlt. Unter Rühren und gleichzeitiger Kühlung
werden anschließend 301 Eisessig und 34,5 kg technisches Natriumnitrit, gelöst in 70 1
Wasser, zu der gequollenen Kaseinmasse gegeben. Die mit dem Eiweiß und der salpetrigen
Säure sich abspielende Reaktion wird spätestens nach 1V2 Stunden abgebrochen.
Während der Reaktionszeit wird die Temperatur der Reaktionsmasse durch Kühlung innerhalb der Grenzen von 8 bis io° gehalten.
Nach Beendigung der Reaktion wird die überstehende Flüssigkeit abgehebert, die Reaktionsmasse
sorgfältig ausgewaschen und der Waschprozeß so lange fortgesetzt, bis das Waschwasser einen pH-Wert von 4 bis 4,5
aufweist. Das erhaltene Umsetzungsprodukt wird bei einer Temperatur von 450 getrocknet,
hierauf in Alkalilauge gelöst, die Spinnlösung nach entsprechender Reifung zu Fäden
versponnen und diese 6 bis 10 Stunden in einem kalten und 1 bis 2 Stunden in einem
heißen Formaldehydbad von 700 gehärtet.
2. 150 kg Säurekasein werden unter Zugabe von ι kg Harnstoff mit 255 1 Wasser übergössen
und auf 50 abgekühlt. Nach einer V2Stündigen Quellung fügt man zu der
Reaktionsmasse eine auf etwa 50 abgekühlte
Mischung von 28 1 Salpetersäure (D = 1,4) in 248 1 Wasser hinzu. Für die folgenden
ι V2 Stunden wird das Reaktionsprodukt unter Eiskühlung kräftig gerührt, wobei die Temperatur
im Reaktionsgefäß nicht wesentlich über 7° steigen soll. Im Anschluß hieran
wird auf die Kühlung verzichtet und die Reaktionsmasse nochmals 1V2 Stunden kräftig
durchgerührt. Beim Abbruch der Reaktion hat das nitrierte Eiweiß eine Temperatur von
15° erreicht. Von der überstehenden Flüssigkeit wird abgehebert, das Reaktionsgut so iao
lange gewaschen, bis das Waschwasser einen pH-Wert von 4 bis 4,5 zeigt. Das erhaltene
Umsetzungsprodukt wird, wie beschrieben, weiter verarbeitet.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Faden, Filmen, Bändchen oder anderen künstlich
geformten Gebilden aus Eiweißstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß Umsetzungsprodukte verwendet werden, die aus Eiweißstoffen
unter Kühlung durch Einwirkung von verdünnter Salpetersäure oder salpetriger Säure erhalten worden
sind.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Gemisch der Um-Setzungsprodukte aus Eiweißstoffen mit
Salpetersäure und salpetriger Säure verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch der Um-Setzungsprodukte
verschiedener Eiweißstoffe verwendet wird.
Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist. im Erteilungsverfahren
folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden:
Deutsche Patentschrift Nr. 432 180.
15583 11.52
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET55306D DE751162C (de) | 1941-04-10 | 1941-04-11 | Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen, Baendchen oder anderen kuenstlich geformten Gebilden aus Eiweissstoffen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE881106X | 1941-04-10 | ||
DET55306D DE751162C (de) | 1941-04-10 | 1941-04-11 | Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen, Baendchen oder anderen kuenstlich geformten Gebilden aus Eiweissstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE751162C true DE751162C (de) | 1952-12-08 |
Family
ID=25953476
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET55306D Expired DE751162C (de) | 1941-04-10 | 1941-04-11 | Verfahren zur Herstellung von Faeden, Filmen, Baendchen oder anderen kuenstlich geformten Gebilden aus Eiweissstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE751162C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE432180C (de) * | 1924-06-26 | 1926-07-28 | Emil Burkard Dr | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden, Baendern und Streifen |
-
1941
- 1941-04-11 DE DET55306D patent/DE751162C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE432180C (de) * | 1924-06-26 | 1926-07-28 | Emil Burkard Dr | Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden, Baendern und Streifen |
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