DE745580C - Verfahren zur Herstellung von Kunstseidenfaeden aus Gemischen von Polyvinylalkohol und Cellulose und bzw. oder pflanzlichem oder tierischem Eiweiss - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kunstseidenfaeden aus Gemischen von Polyvinylalkohol und Cellulose und bzw. oder pflanzlichem oder tierischem EiweissInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F1/00—General methods for the manufacture of artificial filaments or the like
- D01F1/02—Addition of substances to the spinning solution or to the melt
- D01F1/10—Other agents for modifying properties
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Description
PATENTSGH
J6fi99
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kunstseidenfäden aus Polyvinylalkohol
und Cellulose und bzw. oder pflanzlichem bzw. tierischem Eiweiß. Dabei S sind die erforderlichen Maßnahmen etwa die
folgenden:
i. Es 1WiTd eine viscose Ausgangsflüssigkeit
bereitet, indem man eine -wäßrige oder wäßrig-alkalische Lösung von Polyvinylalkohol
mit Viscose oder einer alkalischen Lösung von Eiweiß, wie Sojabohhencasein, Milchcasein
und Fjsch'eiweiß, mischt.
2. Diese Ausgangsflüssigkeit wird nach
dem üblichen Naßspinnverfahren in ein Fällt5
bad gesponnen, dessen überwiegender Bestandteil Wasser ist. -
Diabej. werden Kunstseidenfäden von guter
Festigkeit und Elastizität erhalten.
Es ist bereits bekannt, daß sowohl Viscose als auch alkalische Eiweißlösungen zur m
Erzeugung von Kunstseidenfäden nach dem Naßspinnverfahren verwendet werden können.
Es ist bis jetzt jedoch noch nicht vorgeschlagen worden, eine wäßrige oder alkalische PoIyvinylaEcohOllösung
zusammen mit einem der a£ obenerwähnten Stoffe .zu festen und elastischem
Kunstseidenfäden nach dem Naßspinnverfahren zu verarbeiten.
Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, bei Verwendung der Mischlösungen in ge- 3c
wohnliche Viscosefällbäder zu spinnen und daß Fällbäder brauchbar sind, die neutrale
Salze und gegebenenfalls SäuVen enthalten, wenn eine aus Eiweiß und Polyvinylalkohol
enthaltende Spinnlösung verwendet wird. 3i
Die in dieser Weise hergestellten \ Fäden ■
sind infolge ihres Gehlaltes an Polyvinylalko- J
hol in nicht salzhaltigem Wasser mehr oder |
weniger löslich, oder quellbar und müssen daher noch in nassem, halb oder ganz getrocknetem
Zustand einer ein- oder mehrstufigen Härtung in einer Glaubersalz und bzw. oder 5' Ammoniumsulfat enthaltenden wäßrigen Form-ί
aldehydlösung, in Gegenwart oder Abwesen-• heit von Säure oder Alkali, unterworfen werden.
Die auf diese Weise erhaltenen Produkte werden nun mit Wasser gewaschen und geior
trocknet, sie besitzen eine gute Festigkeit und Elastizität in trocknem und nassem Zustande.
Zu der viscosen Ausgangsflüssigkeit können noch ein oder mehrere der folgenden Stoffe
zugesetzt werden: pflanzliche oder tierische öle, Mineralöl, Vorkondensationsprodukte von
Harnstoff, Thioharnstoff' oder Phenol mit Formaldehyd, kolloidale Stabilisierungsmittel,
wie Seife und Schwefelsäureester höherer zo Alkohole. Das geschieht, um die Fäden noch
wasserfester zu machen. Zur Regelung der Viscosität bzw. der Koagulierbarkeit der
Ausgangslösung können außerdem ein oder mehrere der folgenden Stoffe in einer Menge
zugesetzt werden, die nicht ausreicht, um eine vorzeitige Fällung der Polyvinylalkoholcellulose
bzw. -ciwcißspinnlösung hervorzurufen: mit Wasser mischbare organische Flüssigkeiten,
wie Methylalkohol und Äthylalkohol, verdünnte Säuren, wie Schwefelsäure, Salzsäure
und Essigsäure, wasserlösliche Alkali-, Erdalkali- oder Metallsalze o. dgl. Eine Verbesserung
der Spinnfähigkeit erzielt man dadurch, daß man den' Fällbädern Formaldehyd
oder einen anderen geeigneten Aldehyd zusetzt. An Hand der folgenden Beispiele sei die Erfindung noch näher erläutert.
ι Teil gewöhnlicher, trockener und reiner
Polyvinylalkohol wird zu 8 Teilen Wasser hinzugegeben und durch Erwärmen darin gelöst.
Zu ι Teil dieser Lösung wird unter innigem Vermischen 1 Teil Viscose, enthaltend
70/0 Cellulose und 6o/o Alkali, gegeben.
Die so bereitete AusgangsfLüssigkeit wird durch übliche Spinndüsen in ein Fällbad
gesponnen, das im Liter 300 g Glaubersalz und ι log Schwefelsäure enthält.
Die so erhaltenen Fäden werden hierauf bei Raumtemperatur etwa 5 Stunden 'in
einem Bad folgender Zusammensetzung gehalten: Schwefelsäure ioo/0, Glaubersalz
23 0/0, Zinksulfat 3p/o, Formaldehyd 3,5°/o,
Wasser 60,50/0.
Die so "gehärteten Fäden werden mit
Wasser gewaschen, entschwefelt, gebleicht und in üblicher Weise getrocknet. Man erhält
Fäden'von glänzender weißer Farbe und einer Festigkeit von 2,8 g je' Denier und einer Dehnung
"von 20 0/0.
' ι Teil gewöhnlicher, troc'kener und reiner
Polyvinylalkohol wird durch Erwärmen in 8 Teilen Wasser gelöst. Zu 1 Teil
dieser wäßrigen Polyvinylalkohollösung wird ι Teil einer alkalischen Lösung von Sojabohneneiweiß
mit einem Gehalt von 20 0/0 Sojabohneneiweiß und 1,80/0 Alkali gegeben.
Die so erhaltene Flüssigkeit wird nun durch übliche Spinndüsen in ein Fällbad gesponnen,
das im Liter 350 g Ammoniumsulfat und ι iog Glaubersalz enthält. 1
Die Gespinste werden hierauf 12 Stunden bei Raumtemperatur in einem Härtungsbad
der folgenden Zusammensetzung behandelt: Schwefelsäure ioo/0, Ammoniumsulfat 300/0,
Formaldehyd 3,50/0, Wasser Rest.
Nach dieser Härtung wird mit Wasser gewaschen und in üblicher Weise getrocknet.
Man erhält Kunstfäden von glänzender weißer Farbe und einer Festigkeit von 2 g je
Denier und einer Dehnung von 30 0/0.
85 Beispiel 3
ι Teil gewöhnlicher, trockener und reiner
Polyvinylalkohol wird durch Erwärmen in 8 Teilen Wasser gelöst. Zu 1 Teil dieser
wäßrigen Polyvinylalkohollösung wird unter innigem Mischen 1 Teil Viscose, enthaltend
70/0 Cclullose und 6 0/0 Alkali, und außerdem
ι Teil einer alkalischen Lösung von Sojabohneneiweiß mit einem Gehalt von 200/0
Eiweiß und 1,70/0 Alkali gegeben. Die erhaitene
Flüssigkeit wird hierauf durch übliche Spinndüsen in ein Fällbad gesponnen, das im Liter 350 g Ammoniumsulfat, 110 g Glaubersalz
und ι iog Schwefelsäure enthält.
Die Gespinste werden schließlich 12 Stun- 100' " den bei Raumtemperatur in einem Härtungsbad der folgenden Zusammensetzung behandelt:
Schwefelsäure ioo/0j Glaubersalz 230/0,
Zinksulfat 30/0, Formaldehyd 3,5%, Wasser 60,50/0.
Die gehärteten Fasern werden mit Wasser gewaschen, entschwefeln gebleicht und in
üblicher Weise getrocknet. Man erhält Kunstseidenfäden von glänzender weißer Farbe und
einer Festigkeit von 2,2 g je Denier und einer Dehnung von 250/0.
ι Teil gewöhnlicher, troc'kener und reiner Polyvinylalkohol wird durch Erhitzen in
8 -Teilen Wasser gelöst. Zu 10 Teilen dieser Lösung wird 1 Teil einer 15 0/0 igen Lösung
von Milchcasein zugesetzt^ die durch Lösen des Caseins in einer 0,50/0 igen Alkalilauge
hergestellt wurde. Die so erhaltene spinnfertige Lösung wird durch gewöhnliche Düsen
in ein Koagulierungsbad gesponnen,-.das im
Liter 280g Glaubersalz und 150 g Magnesiumsulfat
gelöst enthält. Die. so erhaltenen Fäden werden in einem Bad von folgender Zusammensetzung gehärtet: Schwefelsäure
ι ο 0/0, Glaubersalz 250/0, Formaldehyd 30/0,
Was.ser 62 0/0. Die Härtung dauert bei Raumtemperatur 10 Stunden. Werden die so gehärteten
Fäden mit Wasser gewaschen, so erhält man ein Gebilde, dessen Festigkeit sich auf 2, S 0/0 je Denier belauft und dessen
Dehnung 28 0/0 beträgt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Kunstseidenfaden aus Gemischen von Polyvinylalkohol und Cellulose und bzw. oder pflanzlichem bzw. tierischem Eiweiß, dadurch gekennzeichnet, daß man eine aus wäßriger Polyvinylalkohollösung und Vis1-cose und bzw. oder alkalischer Eiweißlösung bestehende Spinnlösung in eine wäßrige, gegebenenfalls Schwefelsäure oder Formaldehyd enthaltende Salzlösung spinnt und die koagulieren Fäden hierauf mittels einer gegebenenfalls Schwefelsäure, Natriumsulfat, Zinksulfat oder Ainmoniumsulfat enthaltenden Formaldehydlösung in wasserunlöslichen, Zustand überführt.Zur Abgrenzung des Anmelduhgsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.BERLIN. OEnWUCKT IN UKH
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP971726X | 1939-10-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE745580C true DE745580C (de) | 1944-05-05 |
Family
ID=14185149
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEJ67199D Expired DE745580C (de) | 1939-10-14 | 1940-06-15 | Verfahren zur Herstellung von Kunstseidenfaeden aus Gemischen von Polyvinylalkohol und Cellulose und bzw. oder pflanzlichem oder tierischem Eiweiss |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE745580C (de) |
FR (1) | FR971726A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1003173B (de) * | 1952-12-27 | 1957-02-28 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zum Veredeln von Faeden aus Polyvinylalkoholen |
DE1058693B (de) * | 1954-08-12 | 1959-06-04 | Du Pont | Verfahren zur Herstellung von Gebilden, wie Faeden, Filme oder Baender, durch Verformen waessriger Dispersionen polyhalogenierter Polyaethylene |
DE1218652B (de) * | 1959-04-07 | 1966-06-08 | Kurashiki Rayon Co | Herstellen von Fasern aus Polyvinylalkohol-Loesungen |
-
1940
- 1940-06-15 DE DEJ67199D patent/DE745580C/de not_active Expired
-
1941
- 1941-11-13 FR FR971726D patent/FR971726A/fr not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1003173B (de) * | 1952-12-27 | 1957-02-28 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zum Veredeln von Faeden aus Polyvinylalkoholen |
DE1058693B (de) * | 1954-08-12 | 1959-06-04 | Du Pont | Verfahren zur Herstellung von Gebilden, wie Faeden, Filme oder Baender, durch Verformen waessriger Dispersionen polyhalogenierter Polyaethylene |
DE1218652B (de) * | 1959-04-07 | 1966-06-08 | Kurashiki Rayon Co | Herstellen von Fasern aus Polyvinylalkohol-Loesungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR971726A (fr) | 1951-01-22 |
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