DE870542C - Verfahren zum Mattieren von vollsynthetischen Gebilden - Google Patents

Description

• Verfahren zum Mattieren von vollsynthetischen Gebilden Es ist bekannt, der Spinn- oder Gießflüssigkeit für die Herstellung geformter Gebilde aus thermoplastischen Massen Stoffe, wie z. B. Pigmente, zuzusetzen, um einen Mattierungseffekt an Fasern, Filmen u. dgl. zu erzielen. Es ist ebenfalls bekannt, schon fertige Gebilde, z. B. Fäden, dadurch zu mattieren, daß ein Mattierungsmittel auf den Faden aufgebracht und durch Bindemittel an der Oberfläche fixiert wird. Eine auf diese Weise erhaltene Mattierung zeigt jedoch keine genügende Wasser- und Waschfestigkeit.
• Es wurde nun gefunden, daß man fertige geformte Gebilde, wie beispielsweise Fäden aus Polyacrylnitril oder Mischpolymerisaten von Polyacrylnitril und anderen Polymerisaten oder Polykondensaten, dadurch haltbar mattieren kann, daß der Faden nach einer vorangegangenen Bleiche, vorzugsweise mit aktivem Chlor, einer anschließenden Behandlung mit organischen Reduktionsmitteln unterworfen und im gleichen Bade in Gegenwart von Emulgatoren mit Mattierungsmitteln behandelt wird. Als organische Reduktionsmittel eignen sich in erster Linie Di-oder Trioxybenzole, wie Resorcin, Pyrogallol, Phloroglucin u. dgl. Als Mattierungsmittel können die bekannten Titanoxydpigmente, vorteilhaft gemeinsam mit Zinkoxyd oder ähnlichen bekannten Mattierungsmitteln, verwendet werden. Als Emulgatoren kommen insbesondere nicht ionogene Stoffe, beispielsweise Fettalkoholderivate, in Betracht.
• Beispiel Eine gelbliche Polyacrylnitrilfaser, wie sie im Spinnprozeß erhalten wird, wird bei etwa 30° in eine Hypochloritbleichflotte, die 2 bis 3 g aktives Chlor - im Liter enthält, eingetragen, wobei ein Flottenverhältnis von etwa z :3o eingehalten wird. Die Bleiche erfolgt durch allmähliches Erwärmen bis auf etwa, go° innerhalb etwa einer Stunde. Anschließend wird die Faser etwa r bis 2 Stunden bei etwa 70° in einer Flotte behandelt, die im Liter etwa 2o g Resorcin enthält, wobei das Flottenverhältnis etwa z : ro beträgt. Nach dieser ,Zeit werden dem Bad unter Beibehaltung der eingestellten Temperatur etwa i-5 g Titandioxyd und etwa z,5 g Zinkoxyd zugesetzt, die zuvor in to g eines nicht ionögenen Fettalkoholderivates emulgiert sind. Die Faser wird etwa 45 bis 6o Minuten in diesem Bad behandelt, dann mit Wasser kalt gut gespült und bei etwa 6o° getrocknet. Die so erhaltene Mattierung ist gegen Wasser unbeschränkt widerstandsfähig und erträgt auch eine Wäsche unter den bei Wolle üblichen Bedingungen, d. h. in einer etwa q.o° heißen Seifenlauge.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: Verfahren zum Mattieren von vollsynthetischen Gebilden, insbesondere Polyacrylnitrilfasern, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebilde nach einer vorangegangenen Bleiche, vorzugsweise mit aktivem Chlor, einer anschließenden Behandlung mit organischen Reduktionsmitteln unterworfen und im gleichen Bad in Gegenwart von Emulgatoren mit Mattierungsmitteln behandelt werden.