-
Vorrichtung zum Dichten beschädigter, nasser Gasbehälter Bei Luftangriffen
sind mehrfach auch an nassen Gasbehältern Beschädigungen lentstanden, die in der
Hauptsache durch Brandbomben und Splitter verursacht worden sind. Sofern der Umfang
,der Beschädigungen nicht derart ist, daß :eine sofortige Außerbetriebsetzung des
Gasbehälters :erfolgen muß, erstrecken sich die zu ergreifenden Maßnahmen im wesentlichen
darauf, daß ein weiterzs Ausströmen .von Gas aus, den in der Glocke bzw. in den
Teleskopen befindlichen Einschlagsöffnungen oder Rissen unterbunden wird. Trotz
aller Schwierigkeiten und Gefahren, die bei der Beseitigung derartiger Schäden auftreten
können, müssen die erforderlichen Arbeiten unter Umständen sogar noch während des
Luftangriffs vorgenommen werden, wenn sich das ausströmende Gas. entzündet hat -und
mit langer, weithin sichtbarer Flamme aus der Einschlagsöffnung herausbrennt. Sofortige
Abwehrmaßnahmen sind nicht nur notwendig, um .etwa benachbarte Gasbehälter, Gebäude
usw. vor einer Ausdehnung des Brandes zu schützen, sondern vor allem auch, um zu
verhüten, daß der Feuerschein den feindlichen Fliegern in der Dunkelheit als Angriffsziel
dienen kann.
-
Bei den während oder unmittelbar, nach Beendigung des Luftangriffes
vorzunehmenden Arbeiten wird in den meisten Fällen zunächst eine behelfsmäßige Beseitigung
der :entstandenen Schäden in Frage kommen, ganz besonders dann, wenn diese Arbeiten
während der Nacht ausgeführt werden müssen. Soweit es sich dabei um Einschläge in
die Glockendecke handelt, lassen sich diese nach den Bernachten Erfahren durch Auflegen
von Säcken, die mit feuchtem Sand, Ton oder Lehm gefüllt sind, oder durch Auflegen
einer sch" eren Eisenplatte, die zwecks besserer Abdichtung mit einer Tonschicht
belegt ist, abdichten.
-
Wesentlich schwieriger gestaltet sich dagegen die Beseitigung von
Schäden in dem senkrechten Mantelblechen der Glocke und Teleskope namentlich dann,
wenn bei hohen Behälterdrücken größere Einschlagsöffnungen zu dichten sind und die
einfachen Hilfsmittel,
wie Eindrücken von feuchtem Ton oder Einschlagen
eines mit Ton beschmierten Holzstopfens, nicht mehr ausreichen und .daher auch nicht
mehr angewendet werden können. In solchen Fällen, blieb bisher nichts. weiter übrig,
als den Gasbehälter in eine Stellung zu bringen, bei der die Einschlagsöffnung in
das Beckenwasser untertaucht. Um diesen Zustand zu erreichen, kann unter Umständen
jedoch geraume Zeit vergehen, während welcher die eingangs geschilderten Gefahrenmomente
bestehen bleiben. Abgesehen davon, daß hierbei der Gasbehälter nur noch teilweise
benutzbar bleibt, wird die Beseitigung des Schadens stark :erschwert, wenn nicht
sogar unmöglich genmacht.
-
Der Erfindung gemäß wird eine einwandfreie Abdichtung von Schäden
in den senkrechten Mantelblechen durch Anwendung deiner Auflegeplatte mit an ihrer
Rückseite angelenkten, von der Oberseite aus zu betätigenden, die Lochränder unterfassenden
Spreizarmen erreicht. Die Spreizarme. werden vorteilhaft in Form eines Gelenkvierecks
angewendet, das mit einer Viereckachse an die Platte angelenkt ist und durch ein
an der gegenüberliegenden Gelenkecke angreifendes, nach außen geführtes Seil aus
der Sperrlage in die Spreizlage überführbar ist.. Mit einer solchen Vorrichtung
können, auch größexe Einschlagöffnungen schnell und sicher gedichtet werden.
-
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ,ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus :einer schwach gewölbten Blechscheibe i
(,entsprechend der Form des beschädigten Mantelbleches) von etwa q. bis 5 rum Stärke
mit einem auf der Rückseite angebrachten Gelenkviereck 2, das durch Seilzug 3 betätigt
wird. Auf, der Vorderseite der Platte ist ein Winkeleisen mit zwei Löchern 5 angebracht,
in die die Spitzen 6 einer auf einer langen Stange angebrachten Gabe17 hineinfassen.
Zum Ansetzen der Absperrplatte an die Einschlagsöffnung sind zwei Mann :erforderlich.
Dabei ist folgendes zu beachten: Das Gelenkviereck 2 ist in. die strichpunktierte
Lage zu bringen und die ganze Rückseite der Eisenplatte nach Auflegen. einer Pappdichtung
kegelförmig mit steifem Ton zu belegen. Die Eisenplatte wird alsdann von einem Mann
mittels der Stange 7 vor die Einschlagsöffnung gebracht, so daß das gestreckte Gelenkviereck
in den Gasraum hineinragt. Sobald der zweite Mann das Seil 3 kräftig nach unten
zieht, legt sich das Gelenkviereck, wie dargestellt, von innen gegen die aufgerissene
Behälterwand und preßt dabei die Platte gegen die Einschlagsöffnung. Nachdem man
noch durch einige Hammerschläge (Hammer unter Umständen am langen Stiel) dafür gesorgt
hat, daß die Platte möglichst überall gleichmäßig auf die beschädigte Wandfläche
zur Auflage kommt, ist die vorläufige Abdichtung hergestellt und damit jede weitere
Gefahr beseitigt. Ein an das Seil 3 angehängtes Gewicht sichert die weitere Anpressung.
-
Als ein weiterer Vorteil der Vorrichtung ist noch zu erwähnen, daß
keine Verminderung des putzbaren Fassungsvermögens des Gasbehälters :eintritt, da
weder das an der Außenwand :anliegende Gewicht, welches zweckmäßigerweise aus einem
Rohrende von etwa ioo mm 0 gefertigt wird, noch das an der Innenseite der Blechscheibe
befindliche Gelenkviereck die Bewegung des Gasbehälters behindern.
-
Die Platte ist ringsherum mit Löchern 8 versehen, so, daß jederzeit
die endgültige Abdichtung unter Verwendung der bekannten Kippschrauben vorgenommen
werden kann. Sobald die Platte an der Behälterwand befestigt ist, werden die an
der Vorderseite der Platte befindlichen, das Gelenkviereck 2 haltenden Muttern g
gelöst, so daß das Gelenkviereck frei wird und in das Wasserbecken gestoßen werden
kann, nachdem vorher noch das Seil durchschnitten wurde. Die verbleibenden öffnungen
werden alsdann durch Einsetzen. von Stiftschrauben gedichtet.