DE704062C

DE704062C - Steuereinrichtung fuer elektrisch betriebene Fahrzeuge mit Reihen- und Parallelschaltung der Fahrzeugmotoren und mit elektrischer Bremsung

Info

Publication number: DE704062C
Application number: DE1935S0117232
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Mann
Original assignee: Sachsenwerk Licht und Kraft AG
Current assignee: VEM Sachsenwerk GmbH
Priority date: 1935-02-22
Filing date: 1935-02-22
Publication date: 1941-03-21

Description

Steuereinrichtung für elektrisch betriebene Fahrzeuge mit Reihen- und Parallelschaltung der Fahrzeugmotoren und mit elektrischer Bremsung Zur Erzielung einer stoßfreien, der Reibungsgrenze möglichst angepaßten Anfahrbeschleunigung bzw. Bremsverzögerung elektrisch betriebener Fahrzeuge ist es bekanntgeworden, sich eines feinstufigen Widerstandsregelgerätes zu bedienen. Die bisher benutzten Anordnungen hatten den Nachteil, daß durch die außerordentlich große Anzahl der Widerstandsstufen- sich ein verhältnismäßig teures und viel Platz erforderndes Regelgerät notwendig machte und durch den Fortfall der Reihenparallelschaltung auch noch eine verhältnismäßig unwirtschaftliche Regelung stattfand.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß durch eine Steuereinrichtung für elektrisch betriebene Fahrzeuge mit Reihen- und Parallelschaltung der Fahrzeugmotoren und mit elektrischer Bremsung behoben, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die Schalteinrichtungen zur Herstellung und Auflösung der Fahrverbindungen,einerseits und der Bremsverbindungen andererseits auf getrennten Walzen angeordnet sind und außerdem ein feinstufiger, mit zwei Bürsten ausgestatteter Kollektorregler vorgesehen ist, wobei diese Bauteile unter Verwendung von Zahnradübersetzungen und eines ineinandergeschobenen Hohl- und Vollwellenantriebes so ausgebildet sind, daß während des Anlaßvorganges die Fahrwalze .eine volle Schaltbewegung macht und die Fahrbürste des Kollektorreglers in fortlaufender Bewegung ihre Kontaktbahn zweimal durchläuft und daß während des Bremsvorganges die Bremswalze eine volle Schaltbewegung macht und die Bremsbürste des Kollektörreglers ihre Kontaktbahn einmal durchläuft. Es wird also mindestens ein Teil der für das Bremsen vorgesehenen Kollektorlamellen auch zum Fahren ausgenutzt. Das Kollektorgerät erhält dadurch nur einen geringen Durchmesser. Der erforderliche Raumbedarf wird also gegenüber den Anordnungen -sehr weit herabgesetzt, bei denen jeweils die volle benötigte Lamellenzahl nebeneinander auf einem Regelgerät untergebracht werden muß oder bei denen die Bremslamellen auf einem und die Fahrlamellen auf einem zweiten Regelgerät vorgesehen sind. Außerdem ist eine erhebliche Kupferersparnis und ein geringes Gewicht erzielt. Eine bedeutende Platzersparnis ergibt sich auch durch den Fortfall der Hälfte der bisher notwendigen Anschlußleitungen. Darüber hinaus wird der Aufbau der Steuereinrichtung nach der Erfindung aber auch dadurch besonders gedrängt, daß die getrennten Fahr-und Bremswalzen mit Hilfe des ineinandergeschobenen Hohl- und Vollwellenantriebes unmittelbar mit den Bürsten des Kollektorgerätes verbunden sind. Eine weit ausladende Anordnung ist somit vermieden. Durch die Zahnradübersetzungen, «-elche die Walzenheivegungen auf die Bürsten des Kollektorgerätes übertragen, ist schließlich Gewähr dafür geboten, daß die notwendige eindeutige Zuordnung der Bürstenstellungen zu den Stellungen der Walzen vorhanden ist.
Zur Erhöhung der Anfahrbeschleunigung hat man bei Verwendung von Walzenschaltern als Fahrschalter früher eine Ausführung gewählt, die aus Regelwalze und Hilfswalze bestand und wobei diese Walzen mit zwei Widerstandssätzen gleicher Größe zusammenarbeiten mußten. Eine solche Steuereinrichtung hat den Nachteil einer Sonderausführung des Walzenschalters und der Verwendung von. zwei Widerstandssätzen. Diese Nachteile sind mit der Steuereinrichtung nach der Erfindung ebenfalls behoben.
Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens. f@ ist der als Widerstandsregelgerät ausgebildete Innenkollektor, auf dem die Fahrbürsten F und die Fahrbürsten B schleifen. Die Bremswalze WH, die ohne die üblichen Kontakteinrichtungen gezeichnet ist, treibt über das Zahnräderpaar ZB die Hohlwelle H mit der Bremsbürste B an, die bei einer vollen Bewegung der Bremswalze WR den Kollektor einmal durchläuft. Die Fahrwalze lVF, die gleichfalls ohne die üblichen Kontakteinrichtungen gezeichnet ist, treibt über das Zahnräderpaar ZF die die Fahrbürste F tragende, von der Hohlwelle H aufgenommene Antriebswelle J an. Das tbersetzungsverhältnis ist so gewählt, daß bei einer vollen Bewegung der Fahrwalze WF, also Durchlaufen der Reihenstellung bis zur Parallelstellung, die Fahrbürsten zweimal den Kollektor durchlaufen. Auf dem Innenkollektor g ist zwischen dem Anfangs-und Endanschluß des Fahr- bzw. Bremswiderstandes die Isolierlamelle I- angeordnet. Die dadurch bedingte Stromunterbrechung beim Übergang von der Reihen- zur Parallelschaltung wird durch die Übernahme der Stromzuführung durch entsprechende Kontakte der Fahrwalze WF vermieden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Steuereinrichtung für elektrisch betriebene Fahrzeuge mit Reihen- und Parallelschaltung der Fahrzeugmotoren und mit elektrischer Bremsung, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtungen zur Herstellung und Auflösung der Fahrverbindungen einerseits und der Bremsverbindungen andererseits auf getrennten Walzen angeordnet sind und außerdem ein feinstufiger mit zwei Bürsten ausgestatteter Kollektorregler vorgesehen ist, wobei diese Bauteile unter Verwendung von Zahnradübersetzungen und eines ineinandergeschobenen Hohl- und Vollwellenantriebes so ausgebildet sind, daß während des Anlaßvorganges die Fahrwalze eine volle Schaltbewegung macht und die Fahrbürste des Kollektorreglers in fortlaufender Bewegung ihre Kontaktbahn zweimal durchläuft und daß während des Bremsvorganges die Bremswalze eine volle Schaltbewegung macht und die Bremsbürste des Kollektorreglers ihre Kontaktbahn einmal durchläuft.