DE755092C - Kollektorregler fuer elektrisch betriebene Fahrzeuge zur feinstufigen Widerstandsregelung beim Fahren und Bremsen - Google Patents

Description

• Kollektorregler für elektrisch betriebene Fahrzeuge zur feinstufigen Widerstandsregelung beim Fahren und Bremsen Die Erfindung bezieht sich auf einen Kollektorregler für elektrisch betriebene Fahrzeuge zur feinstufigen Widerstandsregelung beim Fahren und Bremsen. Mit Vorteil werden derartige als Kollektorregler ausgebildete Widerstandsregelgeräte verwendet, da sie bei kleinstem Raumbedarf und größter Wirtschaftlichkeit der Herstellung die erwünschte feinstufige Unterteilung der Widerstände in einfachster Weise ermöglichen.
• Die Unterschiedlichkeit der Verhältnisse im Fahr- und Bremsbetrieb und die damit erforderlich werdende Abstufung der Widerstände hat ihren Grund darin, daß einerseits die beim Bremsen aus voller Fahrt auftretenden Bremsspannungen ein Mehrfaches der normalen Betriebsspannung betragen können und andererseits die Lamellenspannung mit Rücksicht auf die mechanische und elektrische Festigkeit der Kollektoren einen bestimmten Wert nicht überschreiten darf, wenn das bei höheren Lamellenspannungen auftretende Kontaktfeuer mit den damit einhergehenden Erscheinungen des Verschmorens mit Sicherheit vermieden werden soll.
• Die Erfindung setzt sich nun zur Aufgabe, bei derartigen Regelgeräten die denkbar beste Anpassung der Widerstände an die wirklichen Verhältnisse zu ermöglichen. Kollektorregler, bei denen die gleichen Lamellen für den Fahr-und Bremsbetrieb dienen, haben den Nachteil, daß die Widerstandsstufen unter sich alle gleich sein müssen und somit den praktischen Anforderungen des Betriebes, namentlich bei höheren Leistungen, nicht oder nur schwierig angepaßt werden können. Diese Schwierigkeiten werden erfindungsgemäß dadurch behoben, daß getrennte Lamellen für Fahren und Bremsen angeordnet werden. Für beide Betriebszustände können dabei entweder getrennte oder auch gemeinsame Widerstandssätze vorgesehen werden. Die Abstufung der Widerstände kann nunmehr nach Anzahl und Größe der Stufen verschieden vorgenommen und damit den praktischen Bedürfnissen des Fahr- und Bremsbetriebes vollkommen angepaßt werden. Durch eine solche Unterteilung ist es möglich, daß Anfahrbeschleunigung und Kurzschlußbremsung ohne Einbuße an Betriebssicherheit unmittelbar in der Nähe der Reibungsgrenze stattfinden, also bis auf den höchsten Beschleunigungs- und Bremswert gebracht werden können. Durch die unterschiedliche Abstufung der . Widerstände für das Fahren und Bremsen wird es gleichzeitig möglich, die mechanische und elektrische Festigkeit des Kollektors erheblich besser auszunutzen. Man hat es somit in der Hand, den zeitlichen Ablauf der Regelvorgänge beim Bremsen und Fahren so zu wählen, wie es für den Führer des Wagens am bequemsten ist. Unter bestimmten Umständen empfiehlt es sich darüber hinaus, den getrennten Fahr- und Bremslamellen auch noch getrennte Bürsten zuzuordnen. Diese Trennung der Bürsten hat den Vorteil, daß Anfahr- und Bremsvorgang sogleich bei Betätigung der Fahr- bzw. Bremswalze ohne weitere Verzögerung und ohne Rücksicht auf die jeweilige Stellung der anderen Bürste eingeleitet werden können. Ein Zurückführen von Bürsten in die Ausgangslage, bevor der nächste Anfahr- oder Bremsvorgang eingeleitet werden kann, ist nicht mehr erforderlich. Die Betriebssicherheit elektrisch betriebener Fahrzeuge wird hierdurch erheblich verbessert, können doch hiermit selbst bei den heute üblichen hohen Fahrgeschwindigkeiten kürzeste Anfahr- und Bremswege erzielt werden. Schließlich bietet die Trennung der Bürsten auch noch die Möglichkeit, daß im Störungsfall einer der beiden Bürsten ein völliges Ausfallen der Betriebsfähigkeit des Fahrzeuges vermieden wird.
• Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens.
• Der Kollektor IL ist als Innenkollektor ausgebildet. Die einzelnen Lamellen sind mit L bezeichnet. Zwischen den Fahr- und Bremslamellen sind auf der einen Seite (Nullstellung) blinde Lamellen b', auf der anderen Seite (Endstellung) ein Isolierstück J angeordnet. Die Anordnung der blinden Lamellen B ist zur Herstellung einer genügenden Bewegungsfreiheit für den Bürstenträger R in der Nullstellung erforderlich. Bei Bewegung des Bürstenträgers R von den Fahrlamellen zu den Bremslamellen wird durch eine entsprechende Kupplung mit Leistungsschützen auf der oder den letzten Fahrlamellen die Fahrschaltung aufgelöst und die Bremsschaltung hergestellt, so daß die eigentliche Leistungsschaltung nicht am Kollektor zu erfolgen braucht. In den Endstellungen wird die Bewegung des Bürstenträgers durch Anschläge A aus nachgiebigem Baustoff gehemmt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Kollektorregler für elektrisch betriebene Fahrzeuge zur feinstufigen Widerstandsregelung beim Fahren und Bremsen, dadurch gekennzeichnet, daß getrennte Fahr- und Bremslamellen vorgesehen sind. 2. Kollektorregler nach Anspruch i, dadurch gekenzeichnet, daß getrennte Fahr-und Bremsbürsten Verwendung finden. 3. Kollektorregler nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Kupplung des beweglichen Bürstenträgers mit Leistungsschützen auf der oder den letzten Fahrlamellen die Auflösung der letzten Fahrschaltung und die Herstellung der Bremsschaltung bewirkt wird. -.. Kollektorregler nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch die Anordnung von Anschlägen aus nachgiebigem Baustoff auf der letzten Fahr- und Bremsstellung. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften iLTr. 470 480, 119 152; britische Patentschriften Nr. 9 883 v. J. 1901, 12 902 v. J. 1897; österreichische Patentschrift Nr. 7 004; Buchhold-Trawnik, »Die elektrische Ausrüstung der Gleichstrombahnen«. Berlin 1931, S.230; Reckenzaun, »Electric Traction an Railways and Tramways«, London 1892. S.122; Arnold-La Cour, »Die Gleichstrommaschine«, Bd.
2. 2, Berlin 1927, S..169; Niethammer, »Elektrische Schaltanl alten und Apparate«, Stuttgart 1905, S.399. 405, 4o6.