-
TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung von Strukturen,
die ternäre
Verbindungshalbleiter und Verbindungshalbleiter höherer Ordnung
umfassen, auf solche Strukturen und auf elektronische Vorrichtungen,
die solche Strukturen enthalten.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Photovoltaik
befasst sich mit der direkten Umwandlung von Licht oder Sonnenenergie
in Elektrizität
durch die Verwendung aktiver elektronischer Vorrichtungen, die als
Solarzellen bezeichnet werden. Solarzellen werden gewöhnlich auf
Siliciumwafern hergestellt. Jedoch liegen die Kosten für Elektrizität, die mittels
Solarzellen auf Siliciumbasis erzeugt wird, ziemlich hoch verglichen
mit den Kosten für Elektrizität, die durch
herkömmliche
Verfahren erzeugt wird. Eine Möglichkeit,
Photovoltaik mit den herkömmlichen
Verfahren der Stromerzeugung konkurrenzfähig zu machen, ist die Entwicklung
preiswerter Dünnschicht-Solarzellen.
Dies erfordert wiederum die Entwicklung von Techniken zum Aufwachsen
von Schichten, mit denen elektronisch aktive Schichten von Absorbermaterialien
und anderen Komponenten der Solarzellen mittels kostengünstiger
Methoden mit einer hohen Materialausnutzung auf großflächige Substrate
aufgebracht werden können.
-
Gruppe-IB-IIIA-VIA-Materialien
werden als vielversprechend für
Absorberschichten von Hochleistungs-Dünnschicht-Solarzellen
angesehen. Tatsächlich
wurde bereits eine vergleichsweise hocheffiziente Dünnschichtvorrichtung
mit einem Umwandlungswirkungsgrad von über 17% auf einer durch eine
Vakuumaufdampftechnik aufgewachsenen Cu(In, Ga)Se2-Absorberschicht hergestellt.
-
Die
elektrischen und optischen Eigenschaften von Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschichten hängen von
deren chemischer Zusammensetzung, Fehlstellenchemie und Struktur
ab, die wiederum in engem Zusammenhang mit den Techniken und Parametern
für das
Aufwachsen von Schichten stehen. Es gibt eine Vielzahl verschiedener
Depositionstechniken, die für
das Aufwachsen von Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungshalbleiterschichten angewendet werden.
Entscheidend ist jedoch die Gewinnung eines Materials, das die guten
optoelektronischen und strukturellen Eigenschaften besitzt, die
zur Herstellung aktiver elektronischer Vorrichtungen wie Solarzellen
erforderlich sind.
-
Bei
Solarzellen auf Basis einer Gruppe-IB-IIIA-VIA-Absorberschicht verschlechtern typischerweise
nennenswerte Mengen an binären
Phasen wie etwa Gruppe-IIIA-VIA-Verbindungen und insbesondere Gruppe-IB-VIA-Verbindungen
in der Absorberschicht die elektronischen Eigenschaften der Verbindung
und somit die Kennlinien der Solarzellen. Zudem wird es als wünschenswert
angesehen, bei Dünnschicht-Solarzellstrukturen über ein
Absorbermaterial mit säulenartigen
Körnern
zu verfügen,
die einem Durchmesser von wenigstens 0,5 μm entsprechen. Überdies
sollte die verwendete Depositionstechnik aus Rentabilitätsgründen die
Aufbringung einer Schicht von relativ einheitlicher Zusammensetzung
auf sehr große
Substrate, wie z.B. einen Bereich von mehreren ft2 (1
ft ≅ 0,3
m), mittels kostengünstiger
Anlagen und Verfahren ermöglichen.
-
Ein
wichtiger Zusammensetzungsparameter von Gruppe-IB-IIIA-VIA-Dünnschichten
ist das Molverhältnis
des Gruppe-IB-Elements
oder der Gruppe-IB-Elemente zu dem Gruppe-IIIA-Element oder den Gruppe-IIIA-Elementen.
Dies wird gewöhnlich als
I/III-Verhältnis
bezeichnet. Typischerweise ist ein akzeptabler Bereich des I/III-Molverhältnisses
für den Cu-haltigen Gruppe-IB-IIIA-VIA-Absorber
etwa 0,8-1,0, obwohl dieses Verhältnis
in einigen Fällen, die
eine Dotierung mit einer Dotiersubstanz wie Na einschließen, auch
bis etwa 0,6 hinunterreichen kann. Wenn das I/III-Verhältnis in
irgendeinem Teil der Absorberschicht über 1 hinausgeht, scheiden sich
typischerweise Gruppe-IB-VIA-Phasen von geringem spezifischem Widerstand
ab und verschlechtern die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung.
-
Eine
Technik, die Gruppe-IB-IIIA-VIA-Schichten von relativ guter Qualität für die Solarzellenherstellung
ergibt, ist die gleichzeitige Aufdampfung von Gruppe-IB-, -IIIA-
und -VIA-Elementen auf erwärmte
Substrate. Wie von Bloss et al. in ihrem Übersichtsartikel ("Thin Film Solar Cells", Progress in Photovoltaics,
Vol. 3, Seite 3-24, 1995) beschrieben, erfolgt das Schichtwachstum
bei dieser Technik in einer Hochvakuumkammer und werden die Aufdampfgeschwindigkeiten
der Gruppe-IB- und Gruppe-IIIA-Elemente sorgfältig gesteuert, um das Gesamt-I/III-Verhältnis der
Schicht im akzeptablen Bereich zu halten.
-
Das
Aufdampfverfahren ist jedoch nicht ohne weiteres an eine kostengünstige Herstellung
von großflächigen Schichten
anpassbar, hauptsächlich, weil
eine gleichmäßige Deposition
durch Aufdampfen auf großflächigen Substraten
schwierig ist und die Kosten einer Vakuumanlage hoch sind.
-
Eine
weitere Technik zum Aufwachsen von Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsdünnschichten
für Solarzellen
ist ein zweistufiges Verfahren, bei dem wenigstens zwei Komponenten
des Gruppe-IB-IIIA-VIA-Materials zunächst auf ein Substrat aufgebracht
und dann miteinander und/oder mit einer reaktiven Atmosphäre in einem
Hochtemperatur-Temperverfahren zur Reaktion gebracht werden.
US-Patent Nr. 4,581,108 ,
ausgestellt auf Vjjay K. Kapur et al. 1986,
US-Patent Nr. 4,798,660 , ausgestellt
auf James H. Ermer et al. 1989, und
US-Patent
Nr. 5,028,274 , ausgestellt auf Bulent M. Basol et al. 1991,
lehren jeweils die Verfahren der Elektrodeposition von Gruppe-IB-
und -IIIA-Elementen auf einem Substrat, gefolgt von einer Selenisierung
oder Sulfidierung, des DC-Magnetron-Sputterns von Cu- und In-Schichten
auf ein Substrat, gefolgt von einer Selenisierung, und der Deposition
von Gruppe-IB- und -IIIA-Elementen
auf einem Substrat, das zuvor mit einer dünnen Te-Schicht überzogen wurde, gefolgt von
einer Selenisierung oder Sulfidierung. Die anfänglichen Schichten, die vor
dem Wärmebehandlungsschritt
zur Selenisierung oder Sulfidierung auf das Substrat aufgebracht
werden, werden gewöhnlich
als Vorläuferfilme
oder -schichten bezeichnet.
-
Bei
den zweistufigen Verfahren können großflächige Magnetron-Sputtertechniken
dazu verwendet werden, zwecks Herstellung der Vorläuferschicht
einzelne Schichten aufzubringen, die Gruppe-IB- und -IIIA-Elemente
enthalten. Im Falle des Aufwachsens von CuInSe
2 können zum
Beispiel Cu- und In-Schichten auf nicht erwärmten Substraten sputterdeponiert
werden, und der entstandene Vorläufer
kann dann in H
2Se-Gas oder Se-Dampf bei
einer erhöhten
Temperatur selenisiert werden, wie dies in den
US-Patenten Nr. 4,798,660 und
5,028,274 dargestellt ist.
-
Die
für das
Aufwachsen von Gruppe-IB-IIIA-VIA-Schichten verwendeten Techniken
erfordern eine genaue Kontrolle der Materialzusammensetzung während des
Depositionsprozesses, gewöhnlich
mit dem Ziel, dass das Gesamt-I/III-Verhältnis in der endgültigen Schicht
im akzeptablen Bereich von etwa 0,80-1,0 liegen sollte. Für die Massenfertigung photovoltaischer
Module sollte dieses Verhältnis über großflächige Substrate
einheitlich sein. Daher muss bei den zweistufigen Verfahren, die
eine Deposition aufeinanderfolgender Schichten beinhalten, welche das/die
Gruppe-IB-Element(e) und das/die Gruppe-IIIA-Element(e) enthalten, die Gleichförmigkeit und
die Dicke jeder deponierten Schicht kontrolliert werden.
-
Wenn
das I/III-Verhältnis
1,0 überschreitet, bewirkt
dies die Abscheidung von z.B. einer Cu-Sulfid-, Selenid- oder Telluridphase
in exemplarischen Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschichten, wo das Gruppe-IB-Element
Cu ist. Schichten, die diese Phasen enthalten, besitzen niedrige
spezifische Widerstände
und werden normalerweise nicht bei der Herstellung aktiver Vorrichtungen
verwendet. Diese Cu-reichen Schichten weisen jedoch gute strukturelle Eigenschaften
und große
Korngrößen auf.
Der Zusammenhang zwischen den strukturellen Eigenschaften von Gruppe-IB-IIIA-VIA-Materialien
und ihrer Zusammensetzung kann insbesondere bei den Methoden mit
gleichzeitiger Aufdampfung vorteilhaft genutzt werden, indem das
I/III-Verhältnis
während des
Schichtaufwachsprozesses absichtlich über 1,0 erhöht wird, um die strukturellen
Eigenschaften der wachsenden Schicht zu verbessern, und dann wieder
bis zum akzeptablen Bereich gesenkt wird, wenn der Depositionsprozess
abgeschlossen ist. Die durch solche Methoden aufgewachsenen Schichten
weisen oft große
Korngrößen und
gute elektronische Eigenschaften auf. Daher ist es gewöhnlich zulässig, das I/III-Verhältnis während der
Deposition und des Aufwachsens einer Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindung zu verändern, wobei
sich jedoch das Gesamtverhältnis in
der endgültigen
Schicht in dem Bereich 0,8-1,0 bewegt.
-
Da
die Einheitlichkeit und die Kontrolle des I/III-Verhältnisses
durch die gesamte Schicht hindurch bei Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungen entscheidend
ist, wurden Versuche unternommen, dieses Verhältnis vor dem Depositionsprozess
in einem Material festzulegen und dann diese festgelegte Zusammensetzung
in die mittels des Materials gebildete Dünnschicht zu übertragen.
Ein solcher Versuch, Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschichten mittels eines Materials
mit einer vorher festgelegten Zusammensetzung herzustellen, war
der Siebdruck von Schichten auf Substrate und ihre Umwandlung in
die Verbindung. T. Arita et al. beschrieben in ihrer Veröffentlichung
von 1988 (20th IEEE PV Specialists Conference, 1988, Seite 1650)
eine Siebdrucktechnik, welche beinhaltete: die Erzeugung eines Ausgangsmaterials
durch Mischen reiner Cu-, In- und Se-Pulver in einem Zusammensetzungsverhältnis von 1:1:2,
das Mahlen dieser Pulver in einer Kugelmühle und das Bilden einer siebdruckbaren
Paste, das Siebdrucken der Paste auf ein Substrat und das Sintern
dieser Vorläuferschicht,
um die Verbindungsschicht zu bilden. Das Mahlen erfolgte in einem
Lösungsmittel
wie Wasser oder Ethylenglykolmonophenylether, um die Partikelgröße zu verringern,
und die Bildung einer Paste erfolgte unter Verwendung eines Propylenglykol-Bindemittels.
Das Pastenmaterial wurde durch das Siebdruckverfahren auf ein hitzebeständiges Borsilicatglas-Substrat
aufgebracht, wobei eine Schicht gebildet wurde. Der nach der Deposition erfolgende
Behandlungsschritt ("Postdepositionsbehandlungsschritt") bestand aus Temperung
der Schicht in Stickstoffgas bei 700°C, um auf dem Substrat eine
Verbindungsschicht zu bilden.
-
Zur
Evaluierung der photovoltaischen Eigenschaften der entstandenen
Verbindung wurden aus dem infolge der Mahl- und Sinterschritte gewonnenen
Material dicke Pellets hergestellt und auf diesen Solarzellen gefertigt.
Für diese
Vorrichtungen wurden Wirkungsgrade von nur etwa 1% berichtet. Die
Sintertemperatur von 700°C
ist sehr hoch. Es ist zu erwarten, dass eine solche Temperatur einen
In-Verlust durch Verdampfung bewirkt. Sie würde auch die Natronkalkglas-Substrate
verformen, die bei preiswerten Solarzellstrukturen Verwendung finden.
-
Durch
ein Siebdruckverfahren aufgebrachte Dünnschichten aus CuInSe2 wurden auch von einer Forschungsgruppe
an der Staatlichen Universität Gent
in Belgien berichtet. Unter Bezugnahme auf die Arbeit von T. Arita
et al. wiesen A. Vervaet et al. in ihrer Veröffentlichung von 1989 (9th
European Communities PV Solar Energy Conference, 1989, Seite 480)
darauf hin, dass Indium-Pulver leicht oxidiert, was zur Entstehung
unerwünschter
Phasen wie In(OH)3 oder In2O3 in den Endschichten führt. Die Technik der Genter
Forschungsgruppe verwendete daher die folgenden Schritte: die Bildung
eines CuInSe2-Pulvers als Ausgangsmaterial
durch Zerkleinern eines CuInSe2-Blocks;
das Mahlen des CuInSe2-Pulvers in einer
Kugelmühle;
die Zugabe von überschüssigem Se-Pulver
und anderen Agenzien wie 1,2-Propandiol zur Formulierung, um eine siebdruckbare
Paste herzustellen; das Siebdrucken von Schichten auf Borsilicat-
und Aluminiumoxid-Substrate; und die Hochtemperatur-Sinterung der Schichten
(über 500°C), um die
Verbindungsschichten zu bilden. Eine Schwierigkeit bei dieser Methode war
das Finden eines geeigneten Sinterhilfsmittels oder Fließmittels
zur CuInSe2-Schichtbildung. Unter den vielen
untersuchten Mitteln war Kupferselenid das beste für das Kornwachstum,
jedoch konnten Schichten, die diese Phase enthielten, nicht für die Herstellung
aktiver Vorrichtungen verwendet werden, da sie I/III-Verhältnisse
von über
1,0 aufwiesen.
-
In
jüngerer
Zeit experimentierte die Genter Gruppe mit CuTlSe2,
einer Verbindung mit einem relativ niedrigen (etwa 400°C) Schmelzpunkt,
als Fließmittel.
In ihrer Veröffentlichung
von 1994 (12th European PV Solar Energy Conference, 1994, Seite
604) verwendeten M. Casteleyn et al. CuTlSe2 bei
ihrer Formulierung der CuInSe2-Paste und
wiesen ein Kornwachstum für
Schichten mit I/III-Verhältnissen im
akzeptablen Bereich nach. Jedoch waren die auf den entstandenen
Schichten gefertigten Solarzellen immer noch minderwertig mit Umwandlungswirkungsgraden
von nur etwa 1%. Auch war die bei diesem Verfahren verwendete Sintertemperatur
von über
600°C für billige
Glassubstrate hoch.
-
Umwandlung
von Gruppe-IB-IIIA-Oxidschichten in Gruppe-IB-IIIA-Selenid- oder -Sulfidschichten
durch Reaktion in einer selenisierenden oder sulfidierenden Atmosphäre ist ebenfalls
untersucht worden. S. Weng und M. Cocivera (Journal of Applied Physics,
Vol. 74, S. 2046, 1993) und M. E. Beck und M. Cocivera (Thin Solid
Films, Vol. 272, S. 71, 1996) bildeten zunächst eine Kupfer-Indium-Oxid-Schicht
auf einem Substrat durch Sprühpyrolyse
einer wässerigen
Lösung,
die Indiumnitrat und Kupfernitrat enthielt, und brachten anschließend diese
Schicht für
bis zu 12 Stunden bei 400-450°C
mit Selendampf zur Reaktion, um CuInSe2 zu bilden. Sie stellten
eine Materialausnutzung von 12,5-35% und einen leichten Verlust
von In nach der Selenisierung von Proben fest. Die spezifischen
Widerstände
der p-Typ-Schichten betrugen 1-10 Ohm·cm. Offensichtlich wurden
keine Solarzellen auf diesen Schichten hergestellt. Die angeführten spezifischen
Widerstände
sind niedrig und die Materialausnutzung ist gering für eine großtechnische
Deposition von Schichten mit dieser speziellen Technik. Die Reaktionszeiten
sind ebenfalls untragbar lang. Zudem ist, wie von den Verfassern
berichtet, die Kontrolle des I/III-Verhältnisses nicht sehr gut.
-
Ferner
wird in
US-Patent Nr. 5,445,847 ,
ausgestellt auf T. Wada et al. 1995, die Umwandlung von Oxidschichten
in Chalkopyritschichten berichtet. Diese Forscher geben an, dass
bei Herstellungsverfahren, bei denen die zwei übereinander angeordneten Schichten
des Gruppe-IB-Metalls und des Gruppe-IIIA-Metalls in Gegenwart des Chalkogens
mit Wärme behandelt
werden, um eine Verbindung vom Chalkopyrit-Typ zu erhalten, insofern
ein Problem besteht, als bei dem I/III-Verhältnis in der gewonnenen Verbindung
eine Abweichung beobachtet wird und die Zusammensetzung selbst nicht
immer mikroskopisch konstant ist. Diese Forscher erklärten ihre
Beobachtung unter Verweis auf die niedrigen Schmelztemperaturen
von Gruppe-IIIA-Metallen.
Sie gaben an, dass, wenn geschichtete Dünnschichten des Gruppe-IB-Metalls
und des Gruppe-IIIA-Metalls unter einer Chalkogenatmosphäre, die
zum Beispiel Selen oder Schwefel enthält, oder mit einem chalkogenhaltigen
Gas wie H
2Se, CS
2 oder
H
2S zusammen mit Wärme behandelt werden, die Schicht
des Gruppe-IIIA-Metalls geschmolzen wird und eine große Zahl flüssiger Tropfen
bildet, was zu einer heterogenen Schicht führt. Zur Behebung dieses Problems
verwendeten Wada et al. statt der Metallschichten eine Gruppe-IB-IIIA-Oxidzusammensetzung,
die eine hohe Schmelztemperatur aufweist. Sie folgerten, dass die
Gruppe-IB-IIIA-Oxidzusammensetzung unter einer reduzierenden Atmosphäre, die
das Gruppe-VIA-Element enthält,
nicht durch die Wärmebehandlungstemperatur
schmilzt und dass die anfängliche
Zusammensetzung im Mikromaßstab
aufrechterhalten werden kann. Bei ihrem berichteten Verfahren werden
die in der Oxidzusammensetzung enthaltenen Sauerstoffatome in der
reduzierenden Atmosphäre,
welche das/die Gruppe-VIA-Elemente) enthält, entfernt und zugleich,
als Teil eines einzigen Arbeitsgangs, durch die Atome des/der Gruppe-VIA-Elements
oder -Elemente ersetzt, wodurch das Schmelzen des Gruppe-IIIA-Metalls
vermieden wird. Auf diese Weise wird die Verbindung vom Chalkopyrit-Typ
synthetisiert.
-
In
neuerer Zeit beschrieb dieselbe Forschungsgruppe ein Verfahren zum
Einschluss von Dotiersubstanzen in sputterdeponierte Gruppe-IB-IIIA-Oxidschichten
und deren Umwandlung in Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungen durch Selenisierung
(T. Negami et al.,
US-Patent
Nr. 5,728,231 , veröffentlicht am
17. März
1998).
-
Zweistufige
Verfahren, die eine Selenisierung oder Sulfidierung von Gruppe-IB/Gruppe-IIIA-Metallschichtungen
oder Gruppe-IB-IIIA-Legierungsschichten beinhalten, liefern bekanntermaßen hochwertige
Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungen für Geräteanwendungen. Die Schwierigkeit
bei Verwendung der zweistufigen Verfahren bei der großtechnischen
Deposition von Gruppe-IB-IIIA-VIA-Schichten ist jedoch die Kontrolle
des I/III-Verhältnisses
auf großflächigen Substraten.
In
US-Patent Nr. 4,581,108 wurde
zum Beispiel Elektrodeposition verwendet, um Cu- und In-Schichten
auf Glas/Mo-Substrate (mit Mo beschichtetes Glas) aufzubringen.
Die resultierenden übereinander
angeordneten Cu/In-Schichten wurden dann selenisiert, um CuInSe
2-Verbindungsschichten zu erhalten. Um bei einer
solchen Technik das Cu/In-Verhältnis
auf großen
Substraten kontrollieren zu können,
ist es erforderlich, die einzelnen Dicken der Cu- und In-Schichten
zu kontrollieren, was auf großen
Flächen
mittels der Methode der Galvanisierung schwierig ist. Die
US-Patente Nr. 4,798,660 und
5,028,274 verwenden Magnetronsputter-
oder Aufdampfmethoden für
die Deposition von Cu- und In-Schichten, die Cu-In-Legierungsschichten
auf den Glas/Mo-Substraten bilden. Diese Legierungsschichten werden
dann selenisiert, um die gewünschte
CuInSe
2-Verbindung zu bilden. Obwohl sie
sich zur großflächigen Deposition besser
eignet, erfordert die Magnetron-Sputtertechnik
ebenfalls eine genaue Kontrolle, um ein unveränderliches Cu/In-Verhältnis über großflächige Substrate
zu gewährleisten.
Dies ist sehr kostspielig.
-
In
einem technischen Endbericht, "Deposition
of Copper Indium Diselenide Films by Low-Cost Techniques", Februar 1987 (von
Poly Solar Inc. unter SERI-Subkontrakt XL-4-03125-1) erklärten die
Forscher in dem Bericht, wie sie versuchten, Cu-In-Verbindungsschichten (die Sauerstoff
enthielten) thermisch zu reduzieren, um Cu-In-Legierungsschichten zu
bilden, und dann diese Metalllegierungen zu selenisieren, um CuInSe2 zu bilden. Sie gingen von der Voraussetzung
aus, dass sie zwecks Deposition gleichmäßiger Cu-Schichten eine Kupferverbindung in
Form einer Lösung
auf das Substrat aufbringen mussten. Weil CuO und Cu2O
in Wasser unlöslich waren,
verwendeten sie daher Cu2O und bildeten eine
Lösung
in Ammoniumhydroxid. In2O3 wurde
in dieser Lösung
kolloidal suspendiert, da es unlöslich war.
Die Mischung wurde dann auf ein Substrat aufgebracht, und es wurde
in einem Wasserstoffstrom bei einer Substrattemperatur von 550°C die chemische
Reduktion durchgeführt.
Durch Optimierung der Verfahrensparameter wurden angeblich gleichförmige Cu-In-Schichten
erhalten. Jedoch war der In-Gehalt
der Schichten in allen Fällen
niedriger als erwartet, was auf einen Verlust von In während der
Verarbeitung hinweist. Zudem stellte sich heraus, dass die ammoniakalische
Lösung
von Cu2O über einen Zeitraum von mehreren
Tagen instabil war. Die Forscher berichteten, dass sie daher diesen
Verarbeitungsansatz abbrachen.
-
Die
obigen Forscher berichteten über
ein weiteres Experiment, welches das Lösen von Cu(NO3)2 und In(NO3)3 in Methanol und das Aufbringen dieser Lösung auf
ein Substrat einschloss. Nach dem Trocknen wurde das Substrat bei
550°C in
einer Wasserstoffatmosphäre
getempert, um Cu-In-Schichten zu erhalten. Es zeigte sich, dass
die auf diese Weise erhaltenen Schichten infolge Verdampfung von
In-Oxid oder In ebenfalls ungenügend In
aufwiesen. Daher verschoben die Forscher die anfängliche Stöchiometrie in Richtung In-reicherer
Zusammensetzungen, so dass sie nach Verarbeitung Schichten mit Cu/In-Verhältnissen
nahe 1,0 erhalten konnten. Die Cu-In-Schichten wurden dann in einem H2 + H2Se-Gasgemisch
selenisiert, und es wurden Cu-In-Se-Schichten erhalten. Zum Schluss
wiesen die Forscher auf zwei Hauptprobleme bei den Techniken hin,
die sie zu entwickeln versuchten: Zusammensetzungsinhomogenitäten und
die nicht reproduzierbaren spezifischen Widerstandswerte. Es ist
anzumerken, dass diese zwei der wichtigsten Parameter sind, die
bei einer Gruppe-IB-IIIA-VIA-Depositionstechnik kontrolliert werden
müssen.
Solarzellen, die auf den erzeugten Absorbern hergestellt wurden, zeigten
nur eine sehr geringe Photoreaktion und einen Wirkungsgrad von weniger
als 1%.
-
Wie
der obige Rückblick
zeigt, besteht ein Bedarf für
Techniken zur Bereitstellung von Gruppe-IB-IIIA-VIA- und ähnlichen
Verbindungsschichten auf großflächigen Substraten,
bei denen eine gute Kontrolle der Zusammensetzung und Gleichförmigkeit
gewährleistet
ist. Es besteht außerdem
ein Bedarf für
solche Verbindungsschichten mit ausgezeichneten elektronischen Eigenschaften,
die diese geeignet machen würden
für die
Herstellung aktiver elektronischer Vorrichtungen wie Solarzellen
mit Umwandlungswirkungsgraden nahe oder über 10%.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Erfindungsgemäß wird im
unten folgenden Anspruch 1 ein Verfahren zur Bildung einer Verbindungsschicht
offenbart. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung werden in den abhängigen
Ansprüchen
offenbart. Das Verfahren ist außerdem
auf die Herstellung von Solarzellen und anderen elektronischen Vorrichtungen
anwendbar.
-
Die
obigen und weitere Merkmale und Vorteile dieser Erfindung werden
aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung und den begleitenden Zeichnungsfiguren näher ersichtlich werden.
In den Figuren und der geschriebenen Beschreibung sind die verschiedenen
Merkmale der Erfindung mit Bezugsziffern bezeichnet, wobei gleiche
Bezugsziffern bei den Zeichnungsfiguren und der geschriebenen Beschreibung
durchwegs auf gleiche Merkmale verweisen.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine Querschnittansicht einer Solarzelle, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde;
-
2 ist
ein Ablaufdiagramm, das die Schritte eines Verfahrens darstellt,
das erfindungsgemäß zum Aufwachsen
von Verbindungshalbleiterdünnschichten,
die drei Gruppen von Elementen umfassen, verwendet werden kann;
-
3 ist
eine schematische Zeichnung, welche die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt;
-
4A stellt
schematisch Pulver von Ausgangsmaterial dar, das als Schritt zur
Tintenbildung mit einer Flüssigkeit
gemischt wird;
-
4B stellt
schematisch die pulverhaltige Flüssigkeit
dar, wie sie einer Mahlung in einer Kugelmühle unterzogen wird, um eine
Tinte zu bilden;
-
4C stellt
schematisch die gemahlene Tinte dar, wie sie auf ein großes Substrat
aufgebracht wird;
-
4D stellt
schematisch das Substrat mit der aufgebrachten Tinte dar, die durch
Anwendung von Wärme
getrocknet wird;
-
4E stellt
schematisch die Anwendung von Wärme
zur Temperung des getrockneten aufgebrachten Materials auf dem Substrat
dar;
-
4F stellt
schematisch das getemperte aufgebrachte Material auf dem Substrat
dar, wie es einer reduzierenden Atmosphäre und Wärme ausgesetzt wird;
-
4G stellt
schematisch das Substrat und das aufgebrachte Material dar, wie
es nach der reduzierenden Atmosphäre und der Wärmebehandlung einer
Atmosphäre
ausgesetzt wird, die ein Element oder Elemente aus einer dritten
Gruppe enthält,
und erwärmt
wird, um eine Drei-Gruppen-Verbindungs schicht auf dem Substrat zu
bilden;
-
5A, 5B und 5C stellen
Röntgenbeugungsdaten
dar, die bei verschiedenen Stufen erhalten wurden, die das Aufwachsen
einer erfindungsgemäßen CuInSe2-Verbindungsschicht betreffen, mit einer
kleinen Veränderung
in den Bedingungen;
-
6 stellt
eine I-U-Kennlinie einer beleuchteten Solarzelle dar, die mit einer
CuInSe2-Schicht hergestellt worden ist,
die gemäß der vorliegenden Erfindung
aufgewachsen wurde;
-
7A stellt
eine I-U-Kennlinie einer beleuchteten Solarzelle dar, die mit einer CuInSe2-Schicht hergestellt worden ist, die gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung aufgewachsen wurde;
-
7B stellt
die spektrale Antwort dieser Solarzelle dar; und
-
8 stellt
die I-U-Kennlinie einer Solarzelle dar, die mit einer CuInSe2-Schicht hergestellt worden ist, die gemäß einer
noch anderen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung aufgewachsen wurde.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
typische allgemeine Struktur einer herkömmlichen Solarzelle mit einer
Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindung, sowie einer, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde, ist in 1 dargestellt.
Die Vorrichtung ist auf einem Substrat gefertigt, das eine Unterschicht 10,
z.B. aus einem Glasmaterial, umfasst. Über einer Leiterschicht 11 aus
z.B. Molybdän
(Mo), die als rückwärtiger ohmscher
Kontakt zur Solarzelle dient und eine Beschichtung für die Unterschicht
des Substrats darstellt, ist eine p-Typ-Absorberschicht 12 aufgebracht.
Die Unterschicht 10 und ihre Beschichtung 11 können zusammen
als das Substrat angesehen werden.
-
Auf
der p-Typ-Absorberschicht 12 ist eine transparente n-Typ-Fensterschicht 13 ausgebildet, durch
welche die Strahlung in die Vorrichtung eintritt. Die Solarzelle
wird erforderlichenfalls durch Aufbringen von metallischen Gitterfingerstrukturen 14 über der
Fensterschicht 13 vervollständigt. Die am häufigsten
verwendeten Gruppe-IB-IIIA- VIA-p-Typ-Absorberschichten 12 lassen
sich durch die allgemeine chemische Formel CuIn1-xGaxSe2(1-y)S2y darstellen, wobei 0 ≤ x ≤ 1 und 0 ≤ y ≤ 1. Diese Gruppe von Verbindungen
wird auch durch die allgemeine chemische Formel Cu(In, Ga)(Se, S)2 repräsentiert.
-
Die
Bestandteil bildenden Elemente der in diesem Dokument erwähnten typischen
speziellen Verbindungen sind gemäß den Bezeichnungen
der Spalten des Periodensystems wie von Chemical Abstracts Service
(CAS) definiert klassifiziert, wie dies im CRC Handbook of Chemistry & Physics, 72nd
edition, 1991-1992, erschienen bei CRC Press Inc., z.B. in der Tabelle
auf der inneren Umschlagseite dargestellt ist.
-
Es
kann eine Vielzahl verschiedener Materialien, aufgebracht durch
verschiedenste Verfahren, verwendet werden, um die Bestandteile
der in 1 abgebildeten Vorrichtung bereitzustellen. Die
Substrat-Unterschicht 10 kann zum Beispiel starr oder flexibel,
leitend oder isolierend sein. Mögliche
Materialien für
die Unterschicht 10 umfassen Platten oder flexible Folien
von isolierenden Unterschichten wie Glas, Aluminiumoxid, Glimmer
oder Polyimidwerkstoffen oder leitende Materialien wie Molybdän (Mo), Wolfram
(W), Tantal (Ta), Titan (Ti), Aluminium (Al), Nickel (Ni), Graphit
und rostfreien Stahl, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Die
Leiterschicht oder Beschichtung 11 ist aus einem leitenden
Material hergestellt, das einen guten ohmschen Kontakt zur Gruppe-IB-IIIA-VIA-Halbleiter-Absorberschicht 12 gewährleistet, wie
Mo, das das bevorzugte Material darstellt, W, Ta, Ti, Gold (Au)
und deren Nitride, Boride, Carbide oder Phosphide. Tatsächlich kann
die Leiterschicht 11 aus zwei oder mehreren Materialschichten
bestehen. Die Leiterschicht 11 wird nicht benötigt, wenn
die Unterschicht 10 ein leitendes Material ist, das einen
guten ohmschen Kontakt zur Halbleiter-Absorberschicht 12 bietet.
-
Das
Material der Gruppe-IB-IIIA-VIA-Halbleiter-Absorberschicht 12, das unter
Anwendung der Lehre dieser Erfindung aufgebracht werden kann, wird
aus der Gruppe bestehend aus ternären oder höheren Seleniden, Sulfiden und
Telluriden von Kupfer (Cu), Silber (Ag), Aluminium (Al), Gallium
(Ga), Indium (In), Thallium (Tl) und ihren Legierungen ausgewählt. Das
bevorzugte Material für
die Lage der Absorberschicht 12 ist CuIn1-xGaxSe2(1-y)S2y, wobei 0 ≤ x ≤ 1 und 0 ≤ y ≤ 1. Diese Schicht kann zusätzlich Dotiersubstanzen
wie Kalium (K), Natrium (Na), Lithium (Li), Phosphor (P), Arsen
(As), Antimon (Sb) und Eismut (Bi) enthalten, um ihre elektronischen
Eigenschaften zu verbessern.
-
Die
Fensterschicht 13 weist eine oder mehrere Schichten aus
transparenten Halbleitermaterialien auf, die häufig in Solarzellen verwendet
werden, wie Verbindungen von Cadmium (Cd), Zink (Zn) und Schwefel
(S) oder Selen (Se) wie z.B. Cd(Zn)S und ZnSe, oder aus transparenten
leitenden Oxiden wie z.B. ZnO, Zn-Stannat, Indiumzinnoxid und Zinnoxid. Es
können
auch verschiedene Schichten gepaart werden, um die Leistung der
Vorrichtung zu optimieren. Mögliche
Strukturen optimierter Fenstermaterialien umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf Cd(Zn)S/TCO, ZnSe/TCO, In(Ga)-Selenid/TCO, In(Ga)-Sulfid/TCO
und In(Ga)-Oxid/TCO, wobei TCO ein oder mehrere Schichten aus transparenten
leitenden Oxiden (Transparent Conductive Oxides) wie ZnO, Indiumzinnoxid
und Zinnoxid repräsentiert.
Die Materialien der Fensterschicht 13 können mittels verschiedener
auf dem Fachgebiet wohlbekannter Techniken aufgebracht werden. Wie
herkömmlich
verstanden, sind mit Bezeichnungen wie "Cd(Zn)S" und "In(Ga)" alle Zusammensetzungen von reinem CdS bis
reinem ZnS und alle Zusammensetzungen von reinem In bis reinem Ga
gemeint.
-
Die
Fingerstruktur 14 kann auf die Vorrichtungsstruktur aufgebracht
werden, um den durch die Fensterschicht 13 eingeführten Vorwiderstand
zu verringern. In Modulstrukturen, die schmale Zellen verwenden,
besteht keine Notwendigkeit für
Fingerstrukturen 14. Auch kann eine Antireflexionsbeschichtung
(nicht dargestellt) über
der Fensterschicht 13 aufgebracht werden, um den Wirkungsgrad
der fertigen Solarzellen weiter zu verbessern.
-
Der
bevorzugte elektrische Typ der Gruppe-IB-IIIA-VIA-Absorberschicht 12 von 1 ist p-Typ,
und der bevorzugte Typ der Fensterschicht 13 ist n-Typ.
Jedoch können
auch eine n-Typ-Absorber- und eine p-Typ-Fensterschicht verwendet
werden. Die bevorzugte Vorrichtungsstruktur von 1 wird gewöhnlich als "Substrat"-Struktur bezeichnet.
Es kann auch eine "Superstrat"-Struktur konstruiert
werden, indem zunächst
eine Fensterschicht auf ein transparentes Substrat wie z.B. ein
Glasmaterial aufgebracht wird, dann die Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsabsorberschicht
aufgebracht wird und schließlich
mittels einer Leiterschicht ein rückwärtiger ohmscher Kontakt zur
Vorrichtung gebildet wird. Bei dieser Superstrat-Struktur tritt
Sonnenenergie oder -licht von der transparenten Superstratseite
her in die Vorrichtung ein.
-
2 zeigt
die allgemeinen Schritte eines Verfahrens 21 zur Deposition
einer Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschicht, bei dem das gewünschte I/III-Verhältnis vor
der Schichtdeposition in einem Quellenmaterial 23 festgelegt
wird, und diese festgelegte Zusammensetzung zunächst in eine Vorschicht 25 und
dann in eine Vorläuferschicht 27 übertragen wird,
die dazu verwendet wird, die Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschicht 29 zu bilden.
Das Ausgangsmaterial 20 ist das Ausgangsmaterial, welches in
einem vor der Deposition erfolgenden Behandlungsschritt ("Prädepositionsbehandlungsschritt") 22 eingesetzt
wird, der das Ausgangsmaterial 20 in einer Weise behandelt,
dass es zur Deposition auf einem ausgewählten Substrat in Form einer
Schicht geeignet gemacht wird. Das Ergebnis des Prädepositionsbehandlungsschritts 22 ist
das Quellenmaterial 23, das durch den Schichtdepositionsschritt 24 in Form
der Vorschicht 25 auf das Substrat übertragen werden kann. Diese
Schichtdeposition kann zum Beispiel auch eine Trocknung beinhalten.
Eine Postdepositionsbehandlung mit einem Reduktionsschritt 26 bildet
die Vorläuferschicht 27.
Diese Behandlung kann zum Beispiel auch die Anwendung von Wärme bei
erhöhter
Temperatur beinhalten, um die Vorschicht 25 vor dem Aspekt
der Reduktion zu tempern. Der Gruppen liefernde – hier die Gruppe VIA liefernde – Behandlungsschritt 28 wandelt
die Vorläuferschicht 27 in
die endgültige
Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschicht 29 um.
-
Bezug
nehmend auf 2 ist eine bevorzugte Form des
Ausgangsmaterials 20 der vorliegenden Erfindung Pulver.
Die Zusammensetzung eines solchen Pulvers ist schematisch in 3 dargestellt.
In 3 enthält
das Ausgangsmaterial 20 Gruppe-IB-IIIA-Oxid-haltige Partikel 31,
Gruppe-IB-Oxid- Partikel 32 und
Gruppe-IIIA-Oxidpartikel 33. Die Gruppe-IB-IIIA-Oxidphasen der
Partikel 31 können Cu2In2O5,
CuGa2O4 und CuGaO2 umfassen, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Die
Gruppe-IB-Oxidphasen der Partikel 32 können Cu2O,
CuO und Cu4O3 umfassen,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Die Gruppe-IIIA-Oxidphasen
der Partikel 33 können In2O3, Ga2O3, GaInO3 umfassen,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Die Gruppe-IB-IIIA-Oxid-haltigen Partikel 31 können zusätzlich zu
den Gruppe-IB-IIIA-Oxidphasen auch Gruppe-IIIA- oder Gruppe-IB-Oxidphasen enthalten.
Es ist jedoch wesentlich, dass das I/III-Verhältnis in den Gruppe-IB-IIIA-Oxid-haltigen
Partikeln 31 im Voraus festgelegt wird und bekannt ist
und dass das Gesamt-I/III-Verhältnis
in dem Pulver 20 festgelegt und bekannt ist.
-
Bezug
nehmend auf 2 beinhaltet die Reduktion bei
der Postdepositionsbehandlung 26 eine chemische Reduktion
der Oxide in der Vorschicht 25. Das Ergebnis der Postdepositionsbehandlung 26 ist die
Bildung einer Vorläuferschicht 27,
die im Wesentlichen aus Gruppe-IB-IIIA-Legierungen und Gruppe-IB- und/oder
Gruppe-IIIA-Elementphasen besteht. Der Gruppe VIA liefernde Behandlungsschritt 28 umfasst
die Reaktion der Vorläuferschicht 27 mit einem
oder mehreren Gruppe-VIA-Elementen, um die Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschicht 29 zu
bilden.
-
Bezug
nehmend auf 3 ist das bevorzugte Gruppe-IB-Element Cu und sind
die bevorzugten Gruppe-IIIA-Elemente In und Ga. Die Oxidpartikel 31, 32, 33 können sich
größenmäßig (größter Durchmesser)
typischerweise im Bereich von etwa 0,001 μm bis 1000 μm bewegen, wobei der bevorzugte
Bereich etwa 0,001-20 μm
beträgt.
Die Pulver können durch
verschiedene Verfahren gewonnen werden, die dem Fachmann für Materialsynthese
bekannt sind. Diese Techniken umfassen mechanische Mahlung eines
Schüttguts,
Zerstäubung
oder Schleudern einer Schmelze, Inert- oder Reaktivgaskondensation, Plasmabogen-Verfahren,
elektrolytische Verfahren, Ausfällungsverfahren
und Sprühpyrolyse,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Chemische Verfahren, die für
die Erzeugung von Nanopartikeln benutzt werden, sind ebenfalls für die Herstellung
der in der vorliegenden Erfindung verwendeten Pulver geeignet.
-
4A bis 4G erläutern schematisch ein
erfindungsgemäßes Verfahren. 4A zeigt schematisch
das Pulver des Ausgangsmaterials 20, das als Schritt zur
Tintenbildung mit einer Flüssigkeit gemischt
wird. Dies ist schematisch durch das Gießen der Flüssigkeit 40 aus einem
Kolben 42 in ein das Pulver 20 enthaltende Becherglas 44 dargestellt. Dies
ist Teil der in 2 bei 22 dargestellten
Prädepositionsbehandlung.
-
4B zeigt
schematisch die pulverhaltige Flüssigkeit,
wie sie zur Tintenbildung einer Mahlung unterzogen wird. Dies ist
ebenfalls Teil der in 2 bei 22 dargestellten
Prädepositionsbehandlung,
um die Partikelgröße des Ausgangsmaterials
zu verringern und eine Dispersion zu bilden. Wie schematisch dargestellt,
wird dies durch Fließen
der pulverhaltigen Flüssigkeit 46 durch
eine Mühle 50 erreicht.
Die Mühle 50 umfasst
einen Raum 52, in dem Kugeln 54 aus einem harten
Material wie einem keramischen Werkstoff durch Drehen oder Schütteln ihres
Behälters
mit einer hohen Geschwindigkeit gedreht oder geschüttelt werden.
Die pulverhaltige Flüssigkeit 46 durchquert
den Raum mit den sich drehenden oder geschüttelten Kugeln, und das Pulver
wird durch die Bewegung der Kugeln gemahlen und dispergiert. Die so
gebildete Tinte 56 wird aus der Auslassöffnung 58 der Mühle in einen
Behälter 60 abgegeben.
Diese Tinte 56 das in 2 mit 23 bezeichnete
Quellenmaterial.
-
4C zeigt
schematisch die Tinte 56, wie sie in Form einer Schicht
auf ein Substrat 62 aufgebracht wird. Dies stellt natürlich die
in 2 bei 24 gezeigte Schichtdeposition dar
und ergibt die in 2 bei 25 dargestellte
Vorschicht auf dem Substrat. Als Teil der Schichtdeposition kann
eine Trocknung durch die Anwendung von Wärme erfolgen. Dies ist in 4D mit
der Vorschicht auf dem Substrat auf einer Heizplatte 64 dargestellt.
-
4E zeigt
als Teil der mit 26 bezeichneten Postdepositionsbehandlung
mit einem Reduktionsschritt schematisch die getrocknete Vorschicht 25 auf dem
Substrat 62, wie sie einer erhöhten Temperatur ausgesetzt
wird, um die Schicht zu tempern.
-
4F zeigt
schematisch das Substrat 62 mit der getemperten Vorschicht
darauf, die einer oxidreduzierenden Atmosphäre 65 und Wärme ausgesetzt
wird, um die Vorläuferschicht
zu bilden, welche Gruppe-IB-IIIA-Legierungen und Gruppe-IB- und/oder
Gruppe-IIIA-Elementphasen enthält.
Dies ist in der in 2 mit 26 bezeichneten
Postdepositionsbehandlung mit dem Reduktionsschritt enthalten und
ergibt die in der gleichen Figur mit 27 bezeichnete Vorläuferschicht.
-
4G zeigt
schematisch das Substrat 62 mit der Vorläuferschicht
darauf, die unter gleichzeitiger Anwendung von Wärme einer Atmosphäre 66 ausgesetzt
wird, welche Dämpfe
enthält,
die Gruppe-VIA-Elemente umfassen, was dem in 2 mit 28 bezeichneten
Gruppe VIA liefernden Behandlungsschritt entspricht, um die Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschicht
auf dem Substrat zu bilden, wobei eine solche Verbindungsschicht
in 2 bei 29 dargestellt ist.
-
Erneut
Bezug nehmend auf 2 und 4 umfasst
die Prädepositionsbehandlung 22 wie
beschrieben das Mahlen des Ausgangsmaterials 20. Die Mahlung
kann in flüssigen
Medien wie Wasser, Alkoholen und anderen organischen Flüssigkeiten
durchgeführt
werden, oder sie kann trocken erfolgen. Der Zweck des Mahlschrittes
ist es, die Größe der das Ausgangsmaterial 20 bildenden
Partikel zu verringern. Dies ist wichtig für die mikromaßstäbliche Gleichförmigkeit
der aufzuwachsenden Schichten. Die Partikelgröße sollte kleiner sein als
die Dicke der aufzuwachsenden Schicht. Sie sollte vorzugsweise kleiner
als 2,0 μm
sein. Dies kann durch Standardtechniken zur Partikelgrößenanalyse
bestimmt werden, die dazu dienen, sicherzustellen, dass im wesentlichen
alle Partikel in einer Gruppe kleiner oder gleich einer bestimmten
Größe sind,
wie z.B. die Lichtstreuungsanalyse. Es wird bevorzugt, dass die Technik
zeigt, dass weniger als 1% der Partikel diese Größe überschreiten, obwohl weniger
als 5% akzeptabel sein kann. Diese Größe kann normalerweise als die
längste
gerade Linie angesehen werden, die zwischen zwei Punkten auf der
Oberfläche
des Partikels gezogen werden könnte.
Quellenmaterial 23, das als Ergebnis der Prädepositionsbehandlung 22 erhalten wird,
kann in Form einer Paste, einer Tinte oder eines trockenen Pulvers
vorliegen.
-
Wenn
die Partikelgröße des Ausgangsmaterial-Pulvers 20 bereits
gering ist, dann mag der Mahlvorgang nicht notwendig sein. Es ist
auch möglich, die
verschiedenen Komponenten des Ausgangsmaterials 20 einzeln
zu mahlen und dann die gemahlenen Komponenten bei der Bildung des
Quellenmaterials 23 zu mischen. Für ein Ausgangsmaterial, das nur
Gruppe-I-III-Oxidhaltige Partikel 31 und die Gruppe-IIIA-Oxidpartikel 33 aufweist,
kann zum Beispiel ein Pulver von jedem hergestellt und gemahlen
werden, um getrennte Tinten zu bilden. Diese Tinten können dann
gemischt werden, um das Quellenmaterial 23 von 2 zu
bilden.
-
Das
Quellenmaterial 23 kann zusätzlich elektrische Dotiersubstanzen
enthalten. Diese Dotiersubstanzen können aus dem Ausgangsmaterial stammen,
können
zum Beispiel als eine oder mehrere gesonderte Arten von Partikelkomponenten
einer Mischung ähnlich
der in 3 vorhanden sein, oder als zusätzliche Bestandteile anderer
Partikelkomponenten beigemischt werden. Folglich können sie
natürlich,
als ein Verfahren, in Form zusätzlicher
Pulver von Oxiden oder anderen Verbindungen der Dotierelemente eingearbeitet
werden, oder sie können
sogar in dem Lösungsmittel
der Tinte gelöst
werden. Solche Dotiersubstanzen können auch zu anderen Zeitpunkten
des Verfahrens zwecks Einschluss in die Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschicht
zugesetzt werden. Zum Beispiel können
Dotiersubstanzen über der
Vorschicht 25 oder über
der Vorläuferschicht 27 aufgebracht
werden. Typischerweise können
Gruppe-IA- und/oder Gruppe-VA-Elemente als solche Dotiersubstanzen
für Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschichten
dienen.
-
Bezug
nehmend auf 2 wird die Vorschicht 25 erhalten,
indem das Quellenmaterial 23 durch den Schichtdepositionsschritt 24 in
Form einer Schicht auf das Substrat aufgebracht wird, bei dem es
sich um ein zweischichtiges Substrat handeln kann, das aus einer
Unterschicht und einer Überzugsschicht
besteht. Für
den Schichtdepositionsschritt 24 können verschiedene Techniken
angewendet werden. Bei Quellenmaterialien 23, die in Form von
Pasten vorliegen, können
Siebdrucktechniken benutzt werden. Wenn das Quellenmaterial 23 in Form
einer Tinte oder Farbe vorliegt, können viele dem Fachmann bekannte
Nassdepositionstechniken verwendet werden, wie z.B. Spritzen, Streichen
mit Pinsel, Rolle oder Kissen, Tiefdruck, Stempeldruck, Rakeln oder
Becherbeschichtung, Tintenschreiben und Vorhangbeschichtung. Wenn
das Quellenmaterial 23 in Form von trockenem Pulver vorliegt,
kann es mittels Trockenpulver-Beschichtungsverfahren
wie Sprühen,
elektrostatisches Sprühen
miteingeschlossen, auf das Substrat aufgebracht werden. Die Vorschicht 25 sollte
eine Dicke von größer oder
gleich 0,5 μm
und kleiner oder gleich 20 μm
aufweisen, wobei der bevorzugte Dickenbereich größer oder gleich 1,0 μm und kleiner
oder gleich 6 μm
ist, und sie kann einer Wärmebehandlung
unterzogen werden, um sie zu trocknen, zu schmelzen oder anderweitig
für die chemische
Reduktion in dem Postdepositionsbehandlungsschritt mit Reduktion 26 vorzubereiten. Zum
Beispiel ist, wie angegeben, in 4D Trocknen
durch Wärme
als Teil des Schichtdepositionsschritts 24 in 2 dargestellt.
-
Ein
wesentliches Merkmal ist, dass das I/III-Verhältnis in dem Quellenmaterial 23 festgelegt und
relativ einheitlich ist. Wenn dieses Quellenmaterial dazu verwendet
wird, die Vorschicht 25 auf ein Substrat aufzubringen,
wird das festgelegte I/III-Verhältnis
ungeachtet der Größe des Substrats
oder der Gleichmäßigkeit
der Dicke der Vorschicht 25 im Wesentlichen direkt und
relativ gleichmäßig in die
Vorschicht 25 übertragen,
und dann wird das festgelegte Verhältnis im Wesentlichen in der
Vorläuferschicht 27 sowie
auch in der Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschicht 29 beibehalten.
-
Um
dieses Ergebnis zu begünstigen,
ist die Maximierung der Anwesenheit von Materialien, welche die
Oxide von Gruppe-IB-
und -IIIA-Elementen enthalten, im Ausgangsmaterial 20 von
Vorteil. Mit einer Zielsetzung von 100% sollten solche Oxide vorzugsweise
wenigstens 95% (Molprozent) jedes Gruppe-IB- und Gruppe-IIIA-Gehalts
im Ausgangsmaterial ausmachen. Andererseits begünstigt die Minimierung jeglicher
Oxide der Gruppe-IB- und -IIIA-Elemente in der resultierenden Vorläuferschicht 27 ebenfalls
dieses Ergebnis. Die Vor läuferschicht 27 sollte
Gruppe-IB-IIIA-Legierungen und Gruppe-IIIA- und/oder Gruppe-IB-Elementphasen
enthalten. Mit einer Zielsetzung von 100% sollten solche Legierungs-
oder Elementphasen vorzugsweise wenigstens 99% und sicher wenigstens
95% (Molprozent) jedes Gruppe-IB- und Gruppe-IIIA-Gehalts in der Vorläuferschicht
ausmachen.
-
Noch
immer Bezug nehmend auf 2 wird die Vorschicht 25 nach
ihrer Deposition der in der Postdepositionsbehandlung 26 enthaltenen
chemischen Reduktion unterzogen, um die Vorläuferschicht 27 zu
bilden. Die Postdepositionsbehandlung umfasst zunächst eine
Wärmebehandlung,
die in Form einer Ofentemperung bei Atmosphärendruck, einer Temperung bei
niedrigen oder hohen Drücken, einer
Temperung in einem Plasma, einer Schnelltemperung, einer Temperung
mittels Mikrowelle oder Induktionsheizung oder Laser erfolgen kann.
Wenn die Postdepositionsbehandlung 26 nur einen Wärmebehandlungsschritt
einschließt,
ist es wichtig, dass dessen Atmosphäre Reduktionsmittel enthält, bzw.
wenn die Postdepositionsbehandlung 26 mehr als einen Wärmebehandlungsschritt
einschließt,
ist es wichtig, dass die Atmosphäre
der letzten Wärmebehandlung Reduktionsmittel
enthält,
die Sauerstoff aus den in der Vorschicht 25 vorhandenen
Oxidpartikeln entfernen können.
Solche Reduktionsmittel umfassen Wasserstoff (H2),
Kohlenmonoxid (CO) und Methan (CH4), sind
jedoch nicht darauf beschränkt.
Diese Atmosphäre
kann zusätzlich
Inertgase wie Stickstoff (N2), Argon (Ar)
und Helium (He) enthalten, aber sie sollte jegliche chemischen Spezies
ausschließen,
die eine Reduktion der Oxide in der Vorschicht 25 verhindern
würden
und die Bildung einer Vorläuferschicht 27 verhindern
würden,
die im wesentlichen aus Legierungs- (Nichtoxide) oder Elementphasen
von Gruppe-IB- und Gruppe-IIIA-Materialien besteht. Zum Beispiel
sollte diese Atmosphäre
keine der Gruppe-VIA-Elemente wie Schwefel und Selen enthalten.
Die Anwesenheit dieser Elemente in der Atmosphäre würde die Bildung von Selenid-
und Sulfidphasen zur Folge haben, welche nicht die elektrischen
und strukturellen Eigenschaften besitzen, die sich zur Herstellung
von Vorrichtungen eignen.
-
Die
aus der Postdepositionsbehandlung 26 resultierende Vorläuferschicht 27 besteht
im Wesentlichen aus metallischen Phasen von Gruppe-IB- und Gruppe-IIIA-Elementen
in Legierungs- und
Elementform. Die Vorläuferschicht 27 kann
Gruppe-IB-Elemente,
Gruppe-IIIA-Elemente und die Legierungen von Gruppe-IB- und Gruppe-IIIA-Elementen
enthalten. Diese Legierungsphasen umfassen CuIn, CuIn2, Cu16In9, Cu9In4, Cu7In3, Cu11In9, CuGa2, Cu9Ga2 und Legierungen
davon, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
-
Der
Gruppe VIA liefernde Behandlungsschritt 28 beinhaltet die
Reaktion der Vorläuferschicht 27 mit
Gruppe-VI-Elementen wie S, Se oder Te unter Wärmeanwendung. Die Gruppe-VIA-Elemente für die Reaktion
können
durch eine Gasphase geliefert werden oder sie können auf die Vorläuferschicht 27 aufgebracht
und mit dieser unter Wärme
zur Reaktion gebracht werden. Im Falle eines Aufwachsens von Selenid
kann die Temperatmosphäre
H2Se-, (CH3)2Se-, (C2H5)2Se- oder Se-Dampf
enthalten. Im Falle eines Aufwachsens von Sulfid können H2S-, CS2- oder S-Dämpfe verwendet
werden. Für
Sulfoselenid-Schichten kann ein Gemisch aus S- und Se-haltigen Spezies
in der Temperatmosphäre
verwendet werden, oder es kann eine Art von Gruppe-VIA-Element wie
z.B. Se auf die Vorläuferschicht 27 aufgebracht
werden und die andere wie z.B. S während des Reaktionsschrittes 28 aus
der Temperatmosphäre
angeliefert werden. Die Temperatur der Temperung in dem Gruppe VIA
liefernden Schritt 28 kann im Bereich von 350°C bis 700°C liegen,
wobei der bevorzugte Bereich 400°C
bis 600°C
ist. Die Dauer der Temperung hängt
von der Temperatur der Temperung ab und kann von etwa 5 Minuten
bis etwa 3 Stunden reichen, wobei etwa 15 Minuten bis etwa 1 Stunde
bevorzugt werden, wenn eine Ofentemperung verwendet wird. Erfindungsgemäß wird eine Schnelltemperung
verwendet, die von kürzerer
Dauer ist.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das I/III-Molverhältnis des Quellenmaterials 23 größer oder
gleich 0,8 und kleiner oder gleich 1,0, und dieses Verhältnis wird
im Wesentlichen relativ gleichmäßig auf
die Vorläuferschicht 27 übertragen.
Bezug nehmend auf 2 liegt in diesem Fall das I/III-Molverhältnis der
Gruppe-IB-IIIA-VIA-Verbindungsschicht 29 sehr
nah am I/III-Verhältnis
des Quellenmaterials 23. Alternativ kann ein Quellenmaterial 23 mit
einem I/III-Verhältnis von über 1,0
und bis zu 1,2 herge stellt werden, und es kann durch die entsprechenden,
in 2 mit 24, 25 und 26 bezeichneten
Schritte eine Vorläuferschicht 27 mit
im Wesentlichen dem gleichen Verhältnis erhalten werden. Dann
kann der Verbindungsschicht 29 während des Gruppe VIA liefernden
Behandlungsschritts 28 zusätzliche Gruppe IIIA hinzugefügt werden,
die deren Gesamt-I/III-Verhältnis
in den gewünschten
Bereich von kleiner oder gleich 1,0 (und gleichzeitig größer oder
gleich 0,8) bringt.
-
Die
folgenden Beispiele spiegeln insofern nicht die vorliegende Erfindung
wider, als sie keine Schnelltemperung verwenden.
-
Beispiel 1. (Verwendung von CuO + In2O3-Tinte, um eine
Cu-In-Legierungsschicht
aufzuwachsen.)
-
Aus
einer wässerigen
Lösung
von Cu- und In-Sulfaten – CuSO4 und In2(SO4)3 – wurde
ein Gemisch aus Cu-Hydroxid + In-Hydroxid
ausgefällt.
Das so erhaltene Präzipitat
wurde gewaschen, filtriert und bei 130°C zu einem Ausgangspulver getrocknet.
Das Cu/In-Molverhältnis
dieses Ausgangspulvers betrug 0,9. Das Ausgangspulver wurde dann
in einen Aluminiumoxidtiegel gegeben und 20 Stunden in Luft bei 550°C in einem
Ofen wärmebehandelt.
Dieser Wärmebehandlungsschritt
wurde dreimal wiederholt, wobei am Ende jedes Zyklus das Pulver
abgekühlt
und vor seiner erneuten Erwärmung
gut gemischt wurde. Das resultierende Oxid-Ausgangsmaterial 20 war von
dunkelbrauner Farbe und bestand im Wesentlichen aus innig gemischtem
CuO + In2O3. Unter
Verwendung dieses Oxidpulvers wurde eine Tinte auf Wasserbasis hergestellt.
Der Prozess der Tintenherstellung bestand aus der Zugabe von Wasser
und einem Dispergiermittel (vertrieben unter der Bezeichnung Tamol
von Rohm und Haas) zum Oxidpulver, dem Einbringen des Gemisches
und von Zirkondioxidkugeln in ein Aluminiumoxidgefäß einer
Kugelmühle
und dem Mahlen des Gemisches für
42 Stunden. Die Menge an Oxidpulver in dem Gemisch ohne das Tamol
entsprach 30% (Gewichtsprozent), mit 70% Wasser. Die Menge an Tamol
entsprach 1% des Oxidpulvers. Die Tinte wurde mittels Becherbeschichtung
(Rakeln) auf ein Mo/Glas-Substrat aufgebracht. Die so erhaltene
Oxid-Vorschicht 25 wurde auf einer Heizplatte bei etwa
60°C getrocknet.
Der verwendete Beschichtungsbecher besaß eine Kante mit einer Öffnung von
0,5 mil (12,7 μm).
Das zweischichtige Substrat bestand aus einer Glas-Unterschicht
und einem Mo-Überzug
(wie bei 10 und 11 in 3 dargestellt).
Das Glas war ein Stück
eines herkömmlichen,
serienmäßig produzierten
Natronkalkglases. Ein solches Glas enthält typischerweise etwa 15-17
Prozent Natriumoxid (Gewichtsprozent). Die resultierende Schicht
war nach dem Trocken etwa 6 μm
dick.
-
Nach
dem Trocknen wurde die Glas/Mo/Oxid-Struktur durch Röntgenbeugung
analysiert. Der relevante Teil dieser Daten ist in 5A dargestellt.
Die mit A und B bezeichneten Peaks gehören zu In2O3- bzw. CuO-Phasen. Der Mo-Peak ist auf die
Mo-Schicht auf dem
Glassubstrat zurückzuführen. Diese
Daten zeigen, dass die chemische Zusammensetzung der Tinte tatsächlich im
wesentlichen In2O3 und
CuO war.
-
Die
Glas/Mo/Oxid-Struktur wurde dann in einem Röhrenofen angeordnet und 45
Minuten bei 385°C
unter einem Gasstrom aus 20% H2 (Volumenprozent)
+ Ar getempert. Die Röntgenbeugungsdaten für die resultierende
Vorläuferschicht 27 sind
in 5B dargestellt und zeigen die Bildung von Cu11In9-(mit C bezeichnete
Peaks) und In-Phasen (mit D bezeichnete Peaks). Es existiert jedoch
immer noch eine nennenswerte Menge an In2O3-Phasen, wie durch die Anwesenheit der mit
A bezeichneten Peaks bezeugt wird.
-
In
der H2-haltigen Atmosphäre wurde ein weiteres Stück der gleichen
Glas/Mo/Oxid-Struktur getempert, dieses Mal jedoch 20 Minuten bei
465°C. Die
Röntgenbeugungsdaten
für diese
resultierende Vorläuferschicht 27 sind
in 5C dargestellt. Alle markanten Peaks, die die
mit C und D bezeichnet sind, gehören
zu Cu-In-Legierungsphasen bzw. In-Phasen. Es sind keine Oxid-Peaks
erkennbar. Dies ist ein Beweis dafür, dass diese Erfindung durch ein
kostengünstiges
Verfahren bei Temperaturen, die mit preiswerten Natronkalkglas-Substraten
vereinbar sind, Schichten liefern kann, die im Wesentlichen nur Gruppe-IB-IIIA-Legierungen
und Gruppe-IB- und/oder -IIIA-Elementphasen
enthalten.
-
Beispiel 2. (Verwendung von CuO + In2O3-Tinte zur Darstellung
aktiver Vorrichtungen.)
-
Ein
Gemisch aus Cu-Hydroxid + In-Hydroxid mit einem festgelegten Cu/In-Verhältnis von
0,9 wurde wie in Beispiel 1 gewonnen, außer, dass anstelle von Sulfaten
Nitrate verwendet wurden – Cu
(NO3)2 und In (NO3)3. Ein Teil dieses
Ausgangspulvers wurde dann in Luft bei 550°C wie in Beispiel 1 wärmebehandelt,
und es wurde mittels der gleichen Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben
eine Tinte gebildet. Die dunkelbraune Tinte wurde durch die Becherbeschichtungstechnik
auf die gleiche Form von Mo/Glas-Substrat (Natronkalkglas) wie in
Beispiel 1 aufgebracht, wobei ein Becher verwendet wurde, der eine
Kante mit einer Öffnung
von 1,0 mil (25,4 μm) aufwies.
Die so erhaltene Oxid-Vorschicht 25 wurde zunächst auf
einer Heizplatte bei etwa 60°C
getrocknet und dann 60 Minuten in Luft bei 365°C getempert. Diese Schicht war
etwa 5 μm
dick. Auch ohne diese Temperung wurden Schichten von guter Qualität erzeugt.
Die Temperung in Luft verbesserte jedoch die Keimbildungseigenschaften
der Schichten, was möglicherweise
auf eine Entfernung der organischen Stoffe des Dispersionsmittels
zurückzuführen ist.
-
Nach
der Trocknung und Temperung wurde die Glas/Mo/Oxid-Struktur in einem
Röhrenofen
angeordnet, und es erfolgte Oxidreduktion in einem strömenden Gasgemisch
aus 50% H2 + Ar. Die Temperatur des Ofens
wurde in 25 Minuten auf 495°C
erhöht
und wurde für
zusätzliche
60 Minuten dort gehalten. Die resultierende Vorläuferschicht 27 aus Cu-In-Legierung
(und gegebenenfalls In-Elementphase) erschien metallisch, und sie
wurde in einer Selenisierungskammer angeordnet. Der Selenisierungsprozess
wurde eine Stunde bei einer Temperatur von 425°C in einer Atmosphäre aus 5%
H2Se + N2 durchgeführt.
-
Um
die elektronischen Eigenschaften der so erhaltenen CuInSe2-Verbindungsschicht 29 zu evaluieren,
wurden unter Verwendung dieser Schicht CuInSe2/CdZnS-Solarzellenvorrichtungen
hergestellt. Für
Schritte der Vorrichtungsherstellung wurden auf dem Fachgebiet bekannte
Standardverfahren verwendet. Eine Dünnschicht aus CdZnS wurde durch
die häufig
verwendete Technik der chemischen Badabscheidung aufgebracht. Das
Abscheidungsbad bestand aus 5 ml 0,5-molarem Zinkacetat, 10 ml 1,0-molarem
Cadmiumacetat, 7 ml Triethanolamin, 4,5 ml Ammoniumhydroxid und
55 ml destilliertem Wasser. Die Lösung wurde auf 55°C erwärmt, und
es wurde dann die Probe in dem die Lösung enthaltenden Becherglas
angeordnet. Dem Becherglas wurden dann 12 ml 1,0 molarer Thioharnstoff
zugesetzt, was die CdZnS-Abscheidung auslöste, die 10 Minuten andauerte.
Da die CuInSe2-Schicht auf dem Substrat
in das Bad eingetaucht wurde, hatte diese Abscheidung eine zusätzliche
CdZnS-Schicht zum Ergebnis, die sich auf der Rückseite des Substrats ablagerte
und die mittels eines in HCl getauchten Wattebausches entfernt wurde.
Auf die CdS-Abscheidung folgte die Deposition einer transparenten ZnO-Schicht durch die
häufig
verwendete Technik der metallorganischen Gasphasenabscheidung (MOCVD),
die Diethylzink als Zinkquelle und Wasserdampf als Sauerstoffquelle
benutzt. Der Flächenwiderstand
der ZnO-Schicht
betrug etwa 10 Ohm pro Quadratfläche.
Es wurden Solarzellen von 0,09 cm2 isoliert
und charakterisiert. 6 zeigt die Strom-Spannungs(I-U)-Kennlinie
einer typischen durch dieses Verfahren hergestellten Vorrichtung
mit einem Umwandlungswirkungsgrad von 9,3%. Dieses Ergebnis zeigt,
dass das Verfahren Material mit elektronischen Eigenschaften zu
liefern vermag, die zur Herstellung aktiver elektronischer Vorrichtungen
wie Solarzellen geeignet sind.
-
Beispiel 3. (Verwendung von Cu2In2O5 +
In2O3-Tinte zur
Darstellung aktiver Vorrichtungen.)
-
Ein
Teil des in Beispiel 2 gewonnenen Ausgangspulvers wurde wie in Beispiel
2 in Luft wärmebehandelt,
jedoch wurde dieses Mal die Tempertemperatur von 550°C auf 850°C erhöht. Das
resultierende Pulver war von grüner
Farbe, und Röntgenbeugungsdaten
zeigten, dass CuO- und In2O3-Pulver während dieser
Hochtemperatur-Wärmebehandlung reagiert
und eine Cu2In2O5-Verbindung gebildet hatten. Da das Cu/In-Verhältnis 0,9
betrug, zeigten die Röntgenbeugungsdaten
ebenfalls die Anwesenheit einer In2O3-Phase in dem Pulver. Das grüne Ausgangspulver
wurde dazu verwendet, eine Tinte herzustellen, wobei die gleichen
Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben zur Anwendung kamen. Die
Tinte wurde durch die Becherbeschichtungstechnik auf die gleiche
Form von Mo/Glas-Substrat
(Natronkalkglas) wie in Beispiel 1 aufgebracht, wobei ein Becher
verwendet wurde, der eine Kante mit einer Öffnung von 1,0 mil (0,025 mm)
aufwies. Die so erhaltene grüngefärbte Oxid-Vorschicht 25 wurde
zunächst
auf einer Heizplatte bei etwa 60°C
getrocknet und dann 60 Minuten in Luft bei 365°C getempert. Die resultierende Schicht
besaß eine
Dicke von etwa 3 μm.
-
Nach
der Trocknung und Temperung wurde die Glas/Mo/Oxid-Struktur in einem
Röhrenofen
angeordnet, und es erfolgte Oxidreduktion in einem strömenden Gasgemisch
aus 50% H2 + Ar. Die Temperatur des Ofens
wurde in 25 Minuten auf 495°C
erhöht
und wurde für
zusätzliche
60 Minuten dort gehalten. Die resultierende Vorläuferschicht aus Cu-In-Legierung
(und gegebenenfalls In-Elementphase) erschien metallisch, und sie
wurde in einer Selenisierungskammer angeordnet. Der Selenisierungsprozess
wurde eine Stunde bei einer Temperatur von 425°C in einer Atmosphäre aus 5%
H2Se + N2 durchgeführt.
-
Um
die elektronischen Eigenschaften der so erhaltenen CuInSe2-Verbindungsschicht 29 zu evaluieren,
wurden unter Verwendung dieser Schicht CuInSe2/CdZnS-Solarzellenvorrichtungen
hergestellt. Die Schritte der Zellenherstellung waren die gleichen
wie in Beispiel 2. Jedoch waren die Vorrichtungen in diesem Fall
mit einer Fläche
von 1 cm2 größer. Die I-U-Kennlinie einer
typischen durch dieses Verfahren hergestellten Vorrichtung mit einem 11,7%igen
Umwandlungswirkungsgrad ist in 7A dargestellt.
Die spektrale Antwort der gleichen Vorrichtung ist in 7B dargestellt.
Der hohe Wirkungsgrad dieser Vorrichtung sowie die relativ ebene Natur
ihrer spektralen Antwort zeigen, dass das vorliegende Verfahren
hochwertige Gruppe-IB-IIIA-VIA-Absorberschichten
zu liefern vermag.
-
Beispiel 4. (Darstellung von Solarzellenvorrichtungen mit
einem Wirkungsgrad von über
12%.)
-
Wie
in Beispiel 2 wurde aus einer wässerigen Lösung von
Cu- und In-Nitraten ein Gemisch aus Cu-Hydroxid + In-Hydroxid ausgefällt. Das
so erhaltene Präzipitat
wurde gewaschen, filtriert und bei 130°C zu einem Ausgangspulver getrocknet. Das Cu/In-Molverhältnis dieses
Ausgangspulvers betrug 0,9. Das Ausgangspulver wurde dann in einen
Aluminiumoxidtiegel gegeben und 20 Stunden in Luft bei 550°C in einem
Ofen wärmebehandelt.
Dieser Wärmebehandlungsschritt
wurde dreimal wiederholt, wobei am Ende jedes Zyklus das Pulver
abgekühlt
und vor seiner erneuten Erwärmung
gut gemischt wurde. Das resultierende Oxid-Ausgangsmaterial 20 war von
dunkelbrauner Farbe und bestand im Wesentlichen aus innig gemischtem
CuO + In2O3. Unter
Verwendung dieses Oxidpulvers wurde eine Tinte auf Wasserbasis hergestellt.
Der Prozess der Tintenherstellung war der gleiche wie in Beispiel
1, außer,
dass das Dispersionsmittel Tamol und Saccharose war, mit einem jeweiligen
Prozentanteil (Gewichtsprozent) entsprechend 0,5% und 2% des Oxidpulvers,
wobei das Oxidpulver ohne die Dispersionsmittel 50% (Gewichtsprozent)
des Wassers entsprach. Die Tinte wurde durch die Becherbeschichtungstechnik
auf die gleiche Form von Mo/Glas-Substrat (Natronkalkglas) wie in
Beispiel 1 aufgebracht, wobei ein Becher verwendet wurde, der eine
Kante mit einer Öffnung
von 0,5 mil (12,7 μm)
aufwies. Die so erhaltene Oxid-Vorschicht 25 wurde zunächst auf
einer Heizplatte bei etwa 60°C
getrocknet und dann 45 Minuten in Luft bei 365°C getempert. Die resultierende
Schicht besaß eine
Dicke von etwa 4 μm.
-
Nach
der Trocknung und Temperung wurde die Glas/Mo/Oxid-Struktur in einem
Röhrenofen
angeordnet, und es erfolgte Oxidreduktion in einem strömenden Gasgemisch
aus 50% H2 + Ar. Die Temperatur des Ofens
wurde in 60 Minuten auf 495°C
erhöht
und wurde für
zusätzliche
60 Minuten dort gehalten. Die resultierende Schicht aus Cu-In-Legierung
(und gegebenenfalls In-Elementphase) wurde in einer Selenisierungskammer
angeordnet. Der Selenisierungsprozess wurde eine Stunde bei einer
Temperatur von 425°C
in einer Atmosphäre
aus 5% H2Se + N2 durchgeführt.
-
Unter
Verwendung der resultierenden CuInSe2-Verbindungsschicht
wurden Solarzellenvorrichtungen hergestellt. Die Herstellungsschritte
waren die gleichen wie in Beispiel 2. Die I-U-Kennlinie einer typischen
Vorrichtung von 0,09 cm2 Fläche ist
in 8 dargestellt. Der Umwandlungswirkungsgrad dieser
Vorrichtung bezogen auf ihre Gesamtfläche beträgt 12,4%. Der Wirkungsgrad
der aktiven Fläche ist
13,3%, was eine der wirksamsten Gruppe-IB-IIIA-VIA-Vorrichtungen widerspiegelt,
die jemals durch eine Nicht-Vakuumtechnik
hergestellt wurde.
-
In
jedem der obigen Beispiele wurde Na-haltiges Natronkalkglas verwendet.
Bei Schichten, die auf ein solches Glas aufgebracht wurden, wirkt
Na als eine auf natürliche
Weise bereitgestellte Dotiersubstanz für CuInSe2,
und folglich ist, vorausgesetzt eine Dotierung ist gewünscht, keine
zusätzliche
Dotierung erforderlich. Das Konzept der Dotierung setzt die Anwesenheit
nur eines geringen Prozentanteils an Dotiersubstanz in dem dotierten
Material voraus, wobei jede zugesetzte Dotiersubstanz typischerweise
weniger als etwa 1 Mol-% der Atome ausmacht, die sie in einem Material
oder einer Formulierung ersetzen kann. In der Realität wird gewöhnlich nur
ein kleiner Teil dieses 1 Mol-% in dem Material elektronisch als
Dotiersubstanz wirksam – typischerweise weniger
als etwa 1% dieses 1%.
-
Bei
den obigen Beispielen wäre
zu erwarten, dass die Dotierung aus dem Substrat maßgeblich zum
Wirkungsgrad beiträgt,
der von den Verbindungsschichten und den sie verwendenden Vorrichtungen
erbracht wird, wobei man ohne eine solche Dotierung Ergebnisse erwarten
würde,
die wesentlich weniger positiv sind. Bei Fehlen einer Dotierung aus
dem Substrat wäre
daher der Einbau von Dotiersubstanzen durch andere Mittel wie z.B.
eine direkte Einbeziehung eines oder mehrerer Materialien in die Formulierung
ein voraussichtliches Merkmal des speziellen verwendeten Verfahrens.
-
Es
wäre sicherlich
zu erwarten, dass das beschriebene grundlegende Verfahren praxistauglich ist
und bei einem Molprozentverhältnis
des Gruppe-IB-Elements oder der Gruppe-IB-Elemente zu dem Gruppe-IIIB-Element
oder den Gruppe-IIIB-Elementen
in der Verbindungsschicht von größer oder gleich
0,6 und kleiner oder gleich 1,0 signifikant positive Ergebnisse
liefert. Bei einem Ansteigen dieses Verhältnisses sollten sich die Ergebnisse
entsprechend verbessern, wobei größer oder gleich 0,80 und kleiner
oder gleich 1,0 gewöhnlich
wünschenswerter ist.
Die Verwendung von Dotierung kann bis zu einem gewissen Grad ein
am unteren Ende angesiedeltes Verhältnis kompensieren. Somit würde ein
I/III-Verhältnis
von zum Beispiel 0,6 mit Dotierung voraussichtlich Ergebnisse liefern,
die mit einem erheblich höheren
Verhältnis
ohne Dotierung vergleichbar sind. Wie bereits angegeben, kann auch
ein Ausgangs- oder zwischenzeitliches Verhältnis vorgesehen werden, das
größer als
1,0 ist, jedoch z.B. am Ende des Gruppe VIA liefernden Schritts 28 auf
unter 1,0 gesenkt wird, wobei ein Ausgangsverhältnis von bis zu 1,2 aller
Voraussicht nach praktikabel ist und signifikant positive Ergebnisse
liefert.
-
Die
beschriebenen Verfahren haben einen Anwendungsbereich, der sich
z.B. von Solarzellen zur Energieerzeugung in großem Maßstab bis zu Bauteilen für Miniaturvorrichtungen
wie etwa medizinische Sensoren erstreckt. Die Herstellung großer Vorrichtungen
von wenigstens einem Quadratfuß und
vorzugsweise vier bis acht Quadratfuß würde, gestützt auf die Ergebnisse, Wirkungsgrade
von bis zu etwa 12% und wenigstens 10% ergeben. Letztendlich wären Wirkungsgrade
von 15% in großen Modulen
nicht überraschend.
-
Der
Einfachheit halber konzentriert sich die Beschreibung hauptsächlich auf
Strukturen und Verbindungsschichten des Gruppe-IB-IIIA-VIA-Typs
auf CuInSe2-Basis. Es versteht sich jedoch,
dass an deren Stelle Verbindungsschichten des Gruppe-IIB-IVA-VA-Typs eingesetzt
werden können.
Die bevorzugten Elemente aus den entsprechenden Gruppen sind Cu
aus Gruppe IB, Ga und In aus Gruppe IIIA, S, Se und Te aus Gruppe
VIA, Zn und Cd aus Gruppe IIB, Silicium (Si), Germanium (Ge) und Zinn
(Sn) aus Gruppe IVA und Phosphor (P), Arsen (As) und Antimon (Sb)
aus Gruppe VA. Typische, beispielhafte Oxide für die bevorzugten Elemente
für die Gruppe-IIB-IVA-VA-Verbindungsschichten
wären CdO,
ZnO, GeO2, SnOx und
ihre Verbindungen oder Mischkristalle (wobei 0 < X ≤ 2).
-
Und
typische, beispielhafte Reduktionsmittel wären H2,
CO, CH4 und C. Das Gruppe-VA-Element würde typischerweise
durch eine Gasphase mittels eines P-haltigen Gases wie Phosphin
eingeführt
werden. Die für
die Gruppe-IB-IIIA-VIA-Materialien bevorzugten Dotiersubstanzen
stammen aus Gruppe IA, wie z.B. Li, Na, K und Ce, und aus Gruppe
VA, wie z.B. P, As, Sb und Bi. Die Dotiersubstanz sollte weniger
als oder gleich etwa 1 Mol des Materials ausmachen, das sie als
eine solche Dotiersubstanz ersetzt. Was die Gruppe-IIB-IVA-VA-Verbindungsschichten betrifft,
so stammen die bevorzugten Dotiersubstanzen für diese aus Gruppe IA, IB und
IIIA. Mit Veränderungen
wie diesen bei der Verbindungsschicht gilt die obige Beschreibung
im Wesentlichen analog für Gruppe-IIB-IVA-VA-Verbindungsschichten,
einschließlich
der gleichen Teile der Solarzelle von 1, von dem
andersartigen Verbindungsschichtüberzug 12 einmal
abgesehen.
-
Natürlich wird
leicht ersichtlich, dass abhängig
von den besonderen Umständen
und der jeweiligen Anwendung viele Veränderungen und Modifikationen
an den ausführlich
beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen vorgenommen werden können, ohne
den durch die folgenden Ansprüche
definierten Bereich der Erfindung zu verlassen.