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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Verabreichung von monoklonalen Antikörpern (MoAb) hat sich als vielversprechend
erwiesen, und zwar als eine neue Behandlungsmodalität für humanes
Malignom. Jedoch tritt die Zerstörung
von malignen Zellen durch MoAb sogar nach erfolgreichem Binden des
Antikörpers
an die Zielzelle nicht immer auf. Eine zweite Herangehensweise zur
Malignom-Immunotherapie involviert die Manipulation des zellulären Immunsystems.
Lymphokine wie IL-2 können
verwendet werden, um sowohl NK-Zellen als auch T-Zellen zu aktivieren,
die aus dem Blut, der Milz oder malignen Tumoren selbst isoliert
wurden. Die Anti-Tumoreffekte solcher Zellen sind gut dokumentiert
worden, und zwar sowohl in vitro als auch in vivo. Die Toxizität einer
Therapie, die allein auf IL-2 beruht, kann ernsthaft sein und kann
den klinischen Nutzen dieser Therapie sehr einschränken.
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Eine
Malignom-Immunotherapie, welche die Spezifität von Antikörpern mit der Kraft von aktivierten Lymphozyten
versucht zu kombinieren, kann effektiver und weniger toxisch sein.
Eine solche Herangehensweise stellt die Verwendung von bispezifischen
Antikörpern
dar, um aktivierte T-Zelltoxizität
in die Richtung von Tumorzellen umzuleiten, die das Zielantigen
(Ag.) exprimieren.
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Verschiedene
Formen von bispezifischen Antikörpern
sind hergestellt worden. Diese schließen BSIgG, welche IgG-Moleküle sind,
die zwei verschiedene schwere Ketten und zwei verschiedene leichte
Ketten umfassen, die durch so genannte „Hybrid-Hybridome" sezerniert werden,
und Heteroantikörperkonjugate, die
durch die chemische Konjugation von Antikörpern oder Antikörperfragmenten
verschiedener Spezifitäten hergestellt
werden, ein.
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Mehrere
Forscher haben Anti-CD3/Anti-Tumor-bispezifische Antikörperstrukturen
als immunotherapeutische Mittel evaluiert. Segal DM, Urch CE, George
AJT, Jost CR, „Bispecific
Antibodies in cancer treatment" in
DeVita VT, Hellman S, Rosenberg SA (Hg.), Biologic Therapy of Cancer
Updates (Philadelphia, PA, Lippincott 1992). Solche Studien haben
von einer in-vitro-Zytolyse
von Nierenzellkarzinom, Melanom, Gliom, Lymphom, Leukämie und
Zellen berichtet, die das „Multidrug-Resistance-related" Glykoprotein exprimieren. Es
ist auch von IL-2-aktivierten
humanen peripheren Lymphozyten, die durch bestimmte Anti-CD3/Anti-Tumorspezifische
Heteroantikörperkonjugate
gelenkt werden, berichtet worden, dass sie das Wachstum von humanen
Karzinom-Xenografts in Nacktmäusen
verhindern. In-vitro- und in-vivo-Studien an immunschwachen Mäusen, die
humane Xenografts trugen, haben berichtet, dass bestimmte bispezifische
Antikörper
in der Lage sind, das Wachstum sowohl von Tumorzellen, die bestimmte
Zielantigene tragen, als auch teilweise von Tumorzellen im Abseits,
die von dem therapeutischen Antikörper nicht erkannt werden,
zu blockieren.
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Link
und Weiner, 1993 (Blond, Band 81, Nr. 12, S. 3343-3349) erörtern einen
bispezifischen Antikörper,
der sowohl CD3 als auch das Zielantigen 1D10 erkennt, das auf einer
Mehrzahl von malignen humanen B-Zellen zu finden ist (siehe auch
Link und Weiner, 1992, Proc. Am. Association for Canc. Res. Annual
Meeting, Band 33, S. 345).
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Die
Charakterisierung des B-Zell-Antigens 1D10 zeigte, dass es ein heterodimeres
Polypeptid von x- und β-Ketten
mit Molekulargewichten von 32 bzw. 28 kD ist. Das Antigen wurde
ursprünglich
durch die Verwendung eines Antikörpers
(ebenfalls als 1D10 bezeichnet), der spezifisch für das Antigen
ist, identifiziert (Gingrich et al., 1990, Blond, Band 75, Nr. 12,
S. 2375-2387).
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Ein
Verfahren zur Herstellung bispezifischer Antikörper wird durch Kostelny et
al., 1992 (J. Immunology, Band 148, Nr. 5, S. 1547-1553) erörtert. Dieses
Verfahren setzt die Verwendung von überlagerungsbildenden Leucin-Reißverschluss
(bzw. Zipper)-Peptiden von Fos und Jun ein. Die Peptide wurden von
zwei verschiedenen monoklonalen Antikörpern zu Fab-Abschnitten umverknüpft, wodurch
ihre dimere Assoziation erleichtert wird.
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Verfahren
zur Entwicklung und Erzeugung humanisierter monoklonaler Antikörper mit
einer oder mehreren komplementärbestimmenden
Regionen (CDRs) aus einem Spenderimmunoglobulin und einer Gerüstregion
aus einem humanen Immunoglobulin sind erörtert worden (WO 90/07861).
Zusätzlich
ist das Potential für die
Verwendung humanisierter Antikörper
in gesteigerten Therapien ebenfalls betrachtet worden (Joliffe,
1992, Intern. Rev. Immunol., Band 10, 1993, S. 241-250).
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Die
Zellmembranen von Lymphozyten sind einzigartig konstruiert und bestimmen
solch verschiedene zelluläre
phänotypische
Charakteristika, wie die Unterdrückungs-,
Induktions- oder zytolytische Funktion der Zelle, den Zustand der
Aktivierung oder das Stadium der Differenzierung der Zelle, und
ob die Zelle zu einer Population gehört, die monoklonal oder polyklonal
ist. Die überwiegende
Mehrheit von zellulären
Membranantigenen, die bisher auf malignen Lymphozyten beschrieben
wurden, sind auf nicht-malignen Lymphozyten in einem gewissen Stadium
der Differenzierung oder Aktivierung vertreten.
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Aus
dem Vorerwähnten
ist es ersichtlich, dass ein Bedarf für therapeutische Mittel besteht,
die gegen ein Antigen gerichtet sind, das überwiegend oder ausschließlich auf
malignen Zellen zu finden ist, und die in der Lage sind, starke
zytolytische Aktivität
gegen solche Zellen zu induzieren. Die vorliegende Erfindung erfüllt dieses
und andere Bedürfnisse.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass ein bispezifischer
monoklonaler Antikörper, der
an maligne B-Zelllymphome und an T-Zellen bindet, gebildet werden
kann, der nur an malignen B-Zellen effektiv bindet und nicht an
normalen B-Zellen bindet.
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Ferner
basiert die vorliegende Erfindung auf der Erkenntnis, dass ein bispezifischer
Antikörper
aus einer Zelllinie gebildet werden kann, die aus einem peripher
diffusen großen
Zelllymphom erhalten wird, um einen monoklonalen Antikörper zu
erzeugen, der nur für
maligne B-Zellen spezifisch ist, und dass dieser monoklonale Antikörper modifiziert
werden kann, um einen bispezifischen Antikörper zu bilden, der auch an
Killer-T-Zellen oder NK-Zellen bindet.
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Die
vorliegende Erfindung basiert ferner auf der Erkenntnis, dass eine
Zelllinie, die aus einer Fusion einer Zelllinie, die einen IgG-Antikörper spezifisch
gegen die T-Zellen oder NK-Zellen produziert, und einer Zelllinie,
die den IgG-Antikörper
spezifisch gegen B-Zellmalignome produziert, gebildet wird, ihrerseits
einen einzigartigen bispezifischen Antikörper produziert, der sowohl
an maligne B-Zellen als auch an T-Zellen oder NK-Zellen effektiv
bindet, wobei die Lyse oder Zerstörung der malignen B-Zellen
bewirkt wird.
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Eine
Zelllinie stammte aus der Fusion einer Zelllinie, die einen Antikörper spezifisch
gegen das CD3-Antigen der T-Zelle produziert, in Kombination mit
einer Zelllinie spezifisch gegen ein Heterodimer auf der Zellmembran
der malignen B-Zellen, wie weiter unten erläutert.
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Hierin
beschrieben wird der 1D10-Antikörper,
der spezifisch für
das heterodimere 28/32-kDa-Protein auf
der Oberfläche
von malignen B-Zellen ist.
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Gemäß einem
Aspekt stellt die Erfindung eine humanisierte Version des Maus-Antikörpers 1D10
bereit, wobei der Maus-Antikörper
gekennzeichnet ist durch eine variable Region einer leichten Kette,
dargestellt in der 4A untere Abbildung, und eine
variable Region einer schweren Kette, dargestellt in der 4B untere
Abbildung. In einer Ausführungsform
stellt die Erfindung einen humanisierten Antikörper bereit, wie oben beschrieben,
wobei der Antikörper
(1) eine humanisierte leichte Kette, die drei komplementaritätsbestimmende Regionen
(CDR1, CDR2 und CDR3) mit Aminosäuresequenzen
der entsprechenden komplementaritätsbestimmenden Regionen der
leichten Kette des 1D10-Immunoglobulins und eine variable Gerüstregion
einer variablen Gerüstregionssequenz
einer humanen kappa leichten Kette umfasst, mit Ausnahme an wenigstens
einer Position, die aus einer ersten Gruppe gewählt ist, die aus L48, L49,
L69 und L70 besteht, wobei die Aminosäureposition durch die gleiche
Aminosäure
belegt ist, die an der entsprechenden Position der variablen Gerüstregion
der leichten Kette des 1D10-Immunoglobulins vorhanden ist; und (2)
eine humanisierte schwere Kette umfasst, die drei komplementaritätsbestimmende
Regionen (CDR1, CDR2 und CDR3) mit Aminosäuresequenzen der entsprechenden
komplementaritätsbestimmenden
Regionen der schweren Kette des 1D10-Immunoglobulins und eine variable Gerüstregion
einer variablen Gerüstregionssequenz
einer humanen schweren Kette umfasst, mit Ausnahme an wenigstens
einer Position, die aus einer zweiten Gruppe gewählt ist, die aus H27, H29,
H30, H37, H87, H71, H78 und H83 besteht, wobei die Aminosäureposition
durch die gleiche Aminosäure
belegt ist, die an der entsprechenden Position der variablen Gerüstregion
der schweren Kette des Maus-1D10-Immunoglobulins vorhanden ist.
Der humanisierte Antikörper
bindet spezifisch das heterodimere 28/32-kDa-Protein, das auf der
Oberfläche
von malignen B-Zellen vorhanden ist, und zwar mit einer Bindungsaffinität mit einer
unteren Grenze von etwa 107 M–1 und
einer oberen Grenze des Fünffachen
der Bindungsaffnität
des 1D10-Immunoglobulins. Vorzugsweise ist die variable Gerüstregion
der humanisierten leichten Kette aus dem R3.5H5G-Antikörper (mit
Ausnahme an der wenigstens einen Position, die aus der ersten Gruppe
gewählt
ist, und mit Ausnahme an Position 43, die durch die Aminosäure belegt
ist, die an der entsprechenden Position einer humanen kappa Untergruppe
I Konsensus-Sequenz vorhanden ist) und die humanisierte schwere
Kette ist aus der variablen Gerüstregion
der schweren Kette des IC4-Antikörpers
(mit Ausnahme an der wenigstens einen Position, die aus der zweiten
Gruppe gewählt
ist, und mit Ausnahme an Position 73, die durch die gleiche Aminosäure belegt
ist, die an der entsprechenden Position einer humanen Immunoglobulin-Untergruppe
II oder IV Konsensus-Sequenz vorhanden ist).
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die Erfindung humanisierte Antikörper bereit,
die spezifisch für das
CD3-Antigen sind. Die Antikörper
umfassen humanisierte schwere und leichte Ketten. Die humanisierte leichte
Kette umfasst drei komplementaritätsbestimmende Regionen (CDR1,
CDR2 und CDR3) mit Aminosäuresequenzen
der entsprechenden komplementaritätsbestimmenden Regionen der
leichten Kette des M291-Immunoglobulins und eine variable Gerüstregion
aus einer variablen Gerüstregionssequenz
einer humanen kappa leichten Kette. Die humanisierte schwere Kette
umfasst drei komplementaritätsbestimmende Regionen
(CDR1, CDR2 und CDR3) mit Aminosäuresequenzen
der entsprechenden komplementaritätsbestimmenden Regionen der
schweren Kette des M291-Immunoglobulins und eine variable Gerüstregion
aus einer variablen Gerüstregionssequenz
einer humanen schweren Kette, mit Ausnahme an wenigstens einer Position,
die aus einer zweiten Gruppe gewählt
ist, die aus H30, H67, H68, H70, H72 und H74 besteht, wobei die Aminosäureposition
durch die gleiche Aminosäure
belegt ist, die an der entsprechenden Position der variablen Gerüstregion
der schweren Kette des Maus-M291-Immunoglobulins
vorhanden ist. Das M291-Immunoglobulin ist gekennzeichnet durch
eine variable Region einer leichten Kette, wie in der 5A untere
Abbildung dargestellt, und eine variable Region einer schweren Kette,
dargestellt in der 5B untere Abbildung. Der humanisierte
Antikörper
bindet spezifisch an ein CD3-Antigen auf der Oberfläche von
T-Zellen, und zwar mit einer Bindungsaffinität mit einer unteren Grenze
von etwa 107 M–1 und
einer oberen Grenze des Fünffachen
der Bindungsaffinität
des M291-Immunoglobulins. Vorzugsweise ist die variable Gerüstregion
der humanisierten leichten Kette aus der variablen Gerüstregion
der leichten Kette des HF2-1/17-Antikörpers in der Untergruppe I, und
die Gerüstregion
der humanisierten schweren Kette ist aus der variablen Gerüstregion
der schweren Kette des 21/28-Antikörpers, mit Ausnahme an wenigstens
einer Position, die aus der zweiten Gruppe gewählt ist, und mit Ausnahme an
Position 44, die durch die gleiche Aminosäure belegt ist, die an der
entsprechenden Position einer humanen Immunoglobulin-Untergruppe
I Konsensus-Sequenz vorhanden ist.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung humanisierte bispezifische
Antikörper
bereit, die ein erstes Bindungsfragment umfassen, das spezifisch
an das CD3-Antigen bindet, und ein zweites Bindungsfragment, das
spezifisch an das heterodimere 28/32-kDa-Antigen auf der Oberfläche der
malignen B-Zellen bindet. Das erste Bindungsfragment umfasst eine
humanisierte Form der variablen Region der schweren Kette des M291-Antikörpers, wie
in der 5B untere Abbildung dargestellt,
und eine humanisierte Form der variablen Region der leichten Kette
des M291-Antikörpers,
wie in der 5A untere Abbildung dargestellt.
Das zweite Bindungsfragment, das an das erste Bindungsfragment verknüpft ist,
umfasst eine humanisierte Form der variablen Region der schweren
Kette des 1D10-Antikörpers,
wie in der 4B untere Tafel dargestellt,
und eine humanisierte Form der variablen Region der leichten Kette
des 1D10-Antikörpers, wie
in der 4A untere Tafel dargestellt.
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Das
erste und zweite Bindungsfragment umfassen ferner jeweils ein Segment
einer konstanten Region, die mit den entsprechenden variablen Regionen
der schweren Ketten verschmolzen ist, und die Bindungsfragmente
sind durch Assoziation der konstanten Regionen verknüpft. Zum
Beispiel können
die Bindungsfragmente Fab oder Fab sein. Sofern beide Bindungsfragmente
Fab' sind, ist der
bispezifische Antikörper
ein F(ab')2. Optional umfassen die ersten und zweiten
Bindungsfragmente ferner erste und zweite Leucin-Reißverschlüsse, die
mit den entsprechenden konstanten Regionen verschmolzen sind.
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Die
Erfindung stellt ferner die Verwendung von einem bispezifischen
Antikörper
der Erfindung in der Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung
eines Patienten bereit, der an einer der Krankheiten leidet, die
aus akuter lymphoblastischer Leukämie, B-Zellleukämie, chronischer
lymphozytischer Leukämie
und multiplem Myelom gewählt
ist, wobei das Medikament optional auch ein Mittel einschließt, um T-Zellen
in dem Patienten zu aktivieren, z. B. IL-2.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die 1 ist
eine Graphik, welche die Lyse von malignen B-Zellen durch den spezifischen
Antikörper der
vorliegenden Erfindung darstellt;
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Die 2 ist eine Graphik, welche die Lyse von
Raji-Zellen darstellt, verursacht durch verschiedene Konzentrationen
des Antikörpers
der vorliegenden Erfindung; die 3 ist eine Graphik,
welche die Lyse von KH-Zellen über
einen Zeitraum durch den bispezifischen Antikörper der vorliegenden Erfindung
darstellt, wobei sie auch eine vergleichende Studie darstellt.
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4. Aminosäuresequenzen der variablen
Regionen der leichten Ketten (A) und der schweren Ketten (B) des
humanisierten 1D10-Antikörpers
(obere Linien) und Maus-1D10-Antikörpers (untere Linien), wobei die
Signalsequenzen nicht eingeschlossen sind. Die drei CDRs in jeder
Kette sind unterstrichen. Reste in dem humanen Gerüst, die
durch Maus-Aminosäuren
oder humane Konsensus-Aminosäuren
ersetzt worden sind, sind doppelt unterstrichen. Aminosäuresequenzen
der vollständigen
leichten Kette und der schweren Kette des humanisierten 1D10 sind
in (C) bzw. (E) dargestellt. Die VL-Domäne besteht
aus den Resten 1-107 und der CK 108-214.
Die VH-Domäne besteht aus den Resten 1-116,
der CH1 117-214, dem Gelenk 215-229, der CH2 230-339
und der CH3-Domäne 340-446. Die Aminosäuresequenz
des Fd-Jun in dem humanisierten F(ab'-Reißverschluss) von 1D10 ist in
(D) dargestellt. Die VH-Domäne besteht
aus den Resten 1-116,
der CH1-Domäne 117-214, dem modifizierten
Gelenk 215-234 und dem Fos-Leucin-Reißverschluss
235-273.
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5. Aminosäuresequenzen der variablen
Regionen der leichten Ketten (A) und der schweren Ketten (B) des
humanisierten M291-Antikörpers
(obere Linien) und Maus-M291-Antikörpers (untere Linien), wobei die
Signalsequenzen nicht eingeschlossen sind. Die drei CDRs in jeder
Kette sind unterstrichen. Reste in dem humanen Gerüst, die
durch Maus-Aminosäuren
oder humanen Konsensus-Aminosäuren
ersetzt worden sind, sind doppelt unterstrichen. Aminosäuresequenzen
der vollständigen
leichten Kette des humanisierten M291 sind in (C) dargestellt. Die
VL-Domäne
besteht aus den Resten 1-106 und der humanen CK-Domäne 107-213. Die
Aminosäuresequenz
des Fd-Fos in dem humanisierten F(ab'-Reißverschluss)2 von M291 ist
in (D) dargestellt. Die VH-Domäne besteht
aus den Resten 1-120, der CH1-Domäne 121-218,
dem modifizierten Gelenk 219-238 und dem Fos-Leucin-Reißverschluss
239-279.
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6.
Konstruktion des Plasmids pHu1D10.IgG1.rG.dE, das zur Expression
des humanisierten 1D10-IgG1 verwendet wurde.
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7. (A). Verdrängungsassay zum Vergleich der
relativen Affinität
von humanisiertem 1D10 und murinem 1D10 für das Antigen. Untersättigungsmengen
an murinem 1D10-IgG2a-FITC auf Raji-Zellen wurden durch zunehmende
Mengen an murinem 1D10-IgG2a oder humanisiertem 1D10-IgG1 verdrängt. Raji-Zellen wurden
in vollständigem
Medium bei 2,5 × 106/ml resuspendiert. Verdünnungen des Test- (humanisiertes 1D10-IgG1)
oder Kontroll-(murines 1D10O-IgG2a) Antikörpers wurden zugegeben und
bei 4°C
1 Stunde lang inkubiert. Eine festgelegte Untersättigungsmenge an murinem 1D10-IgG2a-FITC
wurde zugegeben, und die Zellen wurden bei 4°C l Stunde lang inkubiert, gewaschen
und in 1%igem Paraformaldehyd resuspendiert. Die Zellen wurden anschließend unter
Anwendung von Durchflusszytometrie analysiert. Die Werte wurden
in % Inhibition von Fluoreszenzintensität im Vergleich zur Kontrolle
ohne kompetitiven Anti körper
ausgedrückt.
(B). Scatchard-Diagrammanalyse des Bindens von 125I-markiertem
humanisiertem 1D10-IgG1 an Raji-Zellen. Die Scatchard-Analyse wurde
durch Binden von Verdünnungen
des markierten Antikörpers
an 4 × 105 Raji-Zellen in 0,2 ml 90 min lang bei 0°C durchgeführt. Die
Zellen wurden in Bindungspuffer (2%iges Pferdeserum in PBS, enthaltend
0,1% Natriumazid) gewaschen und gezählt. Die unspezifische Bindung
wurde durch Inhibition der spezifischen Bindung mit einem Überschuss
von nicht-markiertem humanisiertem 1D10-IgG1 bestimmt. Die apparente
Kα und die
Anzahl an Bindungsstellen wurden aus der Neigung bzw. dem X-Achsenabschnitt
des Scatchard-Diagramms berechnet.
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8. (A). Antikörper-abhängige Zell-vermittelte Zytotoxizitäts-(ADCC)-Fähigkeit
durch verschiedene 1D10-Isotypen.
51Cr-markierte
humane Raji-Lymphomzellen wurden als Ziele für
murines
1D10-IgG1, (c) murines ID10-IgG2a oder (∎) humanisiertes
1D10-IgG1 verwendet, und humane periphere Mononukleare als Effektorzellen.
Das Effektor:Ziel-Verhältnis
war 40:1. Die spontane Freisetzung machte weniger als 20% von der
gesamten Freisetzung aus. Die Balken repräsentieren SEM. (B). Komplement-vermittelte
Zytotoxizität durch
verschiedene 1D10-Isotypen.
51Cr-markierte
humane Raji-Lymphomzellen wurden als Ziele für
murines
1D10-IgG1, (⦁) murines 1D10-IgG2a oder (∎) humanisiertes
1D10-IgG1 verwendet, und humane Seren aus einer Normalperson als
Komplement verwendet. Die spontane Freisetzung machte weniger als
20% von der gesamten Freisetzung aus. Die Balken repräsentieren
SEM.
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9. Schematische Diagramme der Plasmide
pHu1D10-Jun.rG.dE und pHuM291-Fos.rG.dE zur Expression von Hu1D10-Jun
und HuM291-Fos-F(ab'-Reißverschluss)2. Die Konstruktionen dieser beiden Plasmide
waren ähnlich
wie die von pHu1D10.IgG1 in der 6, mit Ausnahme
der Ersetzung der CH2- und CH3-Exons
durch die Leucin-Reißverschluss-Sequenzen
Jun und Fos. Das Polyadenylierungssignal für das Fd-Reißverschlusstranskript
stammt aus der nichtcodierenden 3'-Sequenz des Maus-IgG2a-Gens (sehe Kostelny
et al., J. Immunol. 148, 1547 (1992)).
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10. (A). Die Sequenz des modifizierten
humanen IgG1-Gelenks, das in der Gelenk-Reißverschluss-Fusion
verwendet wurde. Zwei Reste Lys-Cys (unterstrichen) wurden in das
modifizierte Gelenk eingesetzt. Das erste Cys in diesem modifizierten
Gelenk bildet eine Disulfidbindung mit der leichten Kette und die
letzten drei Cys-Reste bilden Disulfide zwischen den schweren Ketten.
Zum Vergleich sind Gelenksequenzen des humanen IgG1 (B) und des
Maus-IgG2a (C) ebenfalls
dargestellt. Alle drei Cys-Reste in dem Maus-IgG2a-Gelenk werden
für Disulfide
zwischen den schweren Ketten verwendet. Nach der Insertion von Lys-Cys
weisen das modifizierte Gelenk und das Maus-IgG2a-Gelenk eine extensive
Sequenzhomologie in der Nähe
des COOH-Terminus auf.
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11. (A). Verdrängungsassay zum Vergleich der
relativen Affinität
von HuM291-Fos und M291 für ihr
Antigen. Untersättigungsmengen
an murinem M291-FITC auf humanen T-Zellen wurden durch zunehmende
Mengen an murinem M291 oder HuM291-Fos verdrängt. T-Zellen wurden in vollständigem Medium
bei 2,5 × 106/ml resuspendiert. Verdünnungen des Test-(HuM291-Fos) oder
Kontroll-(muriner M291) Antikörpers
wurden zugegeben und bei 4°C
l Stunde lang inkubiert. Eine festgelegte Untersättigungsmenge an murinem M291-FITC
wurde zugegeben, und die Zellen wurden bei 4°C 1 Stunde lang inkubiert, gewaschen
und in 1%igem Paraformaldehyd resuspendiert. Die Zellen wurden anschließend unter
Anwendung von Durchflusszytometrie analysiert. Die Werte wurden
in % Inhibition von Fluoreszenzintensität im Vergleich zur Kontrolle ohne
kompetitiven Antikörper
ausgedrückt.
(B). Scatchard-Diagrammanalyse des Bindens von 125I-markiertem HuM291-Fos
an aktivierten humanen T-Zellen. Die Scatchard-Analyse wurde durch
Binden von Verdünnungen von
markiertem Antikörper
an 4 × 105 T-Zellen in 0,2 ml 90 min lang bei 0°C durchgeführt. Die
Zellen wurden in Bindungspuffer (2%iges Pferdeserum in PBS, enthaltend
0,1% Natriumazid) gewaschen und gezählt. Die unspezifische Bindung
wurde durch Inhibition des spezifischen Bindens mit einen Überschuss
von nicht-markiertem HuM291-Fos bestimmt. Die apparente Kα und
die Anzahl an Bindungsstellen wurden aus der Neigung bzw. dem X-Achsenabschnitt
des Scatchard-Diagramms berechnet.
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12.
Bispezifischer Antikörper
induzierte T-Zell-vermittelte Lyse von 1D10-positiven Zellen. T-Zellen
in humanen PBL wurden durch den Anti-CD3-Antikörper OKT3 aktiviert und durch
ihre Kultivierung in IL-2 expandiert. Zielzellen wurden mit 51Cr markiert und gewaschen. T-Zellen und
markierte Zielzellen wurden in einem Effektor:Ziel-Verhältnis von
25:1 in V-Boden-Mikrotiterplatten
plattiert. Antikörper
wurden in gewünschter
Konzentration zugegeben. Die verwendeten Antikörper waren: Hu1D10-Jun, HuM291-Fos,
der bispezifische Maus-IgG-1DT3-D
und der humanisierte bispezifische F(ab'-Reißverschluss)2-Hu1D10-Jun × HuM291-Fos. Die Platten
wurden bei 37°C
4 Stunden lang inkubiert, zentrifugiert, und die Zielzelllyse wurde durch
Bestimmung der Menge an freigesetztem 51Cr
gemessen. Prozentangaben der spezifischen Freisetzung wurden in
diesem Zytotoxizitätsassay
berechnet als: {Durch Antikörper
freigesetzte Zählungen
minus freigesetzte Zählungen
ohne zugegebenen Antikörper}/{Durch
0,1 %iges SDS freigesetzte Zählungen
minus freigesetzte Zählungen
ohne zugegebenem Antikörper} × 100.
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DEFINITIONEN
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Der
Terminus „beträchtliche
Identität" oder „beträchtliche
Homologie" bedeutet,
dass zwei Peptidsequenzen, sofern optimal aligniert, wie durch die
Programme GAP oder BESTFIT, die voreingestellte Lückenwichtungen
verwenden, wenigstens 65 Prozent Sequenzidentität, vorzugsweise wenigstens
80 oder 90 Prozent Sequenzidentität, stärker bevorzugt wenigstens 95
Prozent Sequenzidentität
oder mehr (z. B. 99 Prozent Sequenzidentität) teilen. Vorzugsweise unterscheiden
sich Restpositionen, die nicht identisch sind, durch konservative
Aminosäuresubstitutionen.
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Zu
Zwecken der Klassifizierung von Aminosäuresubstitutionen als konservativ
oder nicht-konservativ werden
Aminosäuren
wie folgt gruppiert: Gruppe I (hydrophobe Seitenketten): Nor leucin,
Met, Ala, Val, Leu, Ile; Gruppe II (neutrale hydrophile Seitenketten):
Cys, Ser, Thr; Gruppe III (saure Seitenketten): Asp, Glu; Gruppe
IV (basische Seitenketten): Asn, Gin, His, Lys, Arg; Gruppe V (Reste,
welche die Kettenausrichtung beeinflussen): Gly, Pro; und Gruppe
VI (aromatische Seitenketten): Trp, Tyr, Phe. Konservative Substitutionen
involvieren Substitutionen zwischen Aminosäuren in derselben Klasse. Nicht-konservative
Substitutionen setzen Austausch eines Vertreters von einer von diesen
Klassen für
einen Vertreter einer anderen ein.
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Aminosäuren aus
den variablen Regionen der reifen schweren und leichten Ketten von
Immunoglobulinen werden als Hx bzw. Lx bezeichnet, wobei x eine
Zahl darstellt, welche die Position einer Aminosäure gemäß dem Schema von Kabat, Sequences
of Proteins of Immunological Interest (National Institutes of Health, Bethesda,
MD, 1987 und 1991) bezeichnet. Kabat listet viele Aminosäuresequenzen
für Antikörper jeder
Unterklasse auf und listet die am gewöhnlichsten auftretende Aminosäure für jede Restposition
in dieser Unterklasse auf. Kabat wendet ein Verfahren zur Zuordnung
einer Restzahl an jede Aminosäure
in einer aufgelisteten Sequenz an, und dieses Verfahren zur Zuordnung
von Restzahlen ist im Gebiet Standard geworden. Das Schema von Kabat
ist erweiterbar auf andere Antikörper,
die nicht in seinem Kompendium eingeschlossen sind, und zwar durch
Alignierung bzw. Ausrichtung des fraglichen Antikörpers mit
einer der Konsensus-Sequenzen in Kabat. Die Anwendung des Kabat-Nummerierungssystems
erkennt leicht Aminosäuren
an entsprechenden Positionen in verschiedenen Antikörpern. Zum
Beispiel belegt eine Aminosäure
an der Position L50 eines humanen Antikörpers die entsprechende Position
zu einer Aminosäureposition
L50 eines Mausantikörpers.
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Sowohl
N-terminale als auch C-terminale leichte und schwere Ketten umfassen
die Domänen
FR1, CDR1, FR2, CDR2, FR3, CDR3 und FR4. Die Übertragung von Aminosäuren an
jede Domäne
findet gemäß der Definitionen
von Kabat (1987) und (1991), supra, oder Chothia & Lesk, J. Mol.
Biol. 196: 901-917 (1987); Chothia et al., Nature 342: 878-883 (1989)
statt.
-
Es
ist bekannt, dass die strukturelle Antikörper-Grundeinheit ein Tetramer
umfasst. Jedes Tetramer besteht aus zwei identischen Paaren von
Polypeptidketten, wobei jedes Paar eine „leichte" (etwa 25 kDa) und eine „schwere" (etwa 50-70 kDa)
Kette besitzt. Der Amino-terminale Abschnitt jeder Kette schließt eine
variable Region von etwa 100 bis 110 oder mehr Aminosäuren ein,
die primär
für die
Antigenerkennung verantwortlich ist. Der Carboxy-terminale Abschnitt
jeder Kette definiert eine konstante Region, die primär für die Effektor-Funktion
verantwortlich ist. Die variablen Regionen jedes leichten/schweren
Kettenpaares bilden die Antikörper-Bindungsstelle. Folglich
besitzt ein intakter Antikörper
zwei Bindungsstellen.
-
Leichte
Ketten werden entweder als kappa oder lambda klassifiziert. Schwere
Ketten werden als gamma, mu, alpha, delta oder epsilon klassifiziert
und definieren den Isotyp des Antikörpers als IgG, IgM, IgA, IgD bzw.
IgE. Innerhalb von leichten und schweren Ketten sind die variablen
und konstanten Regionen durch eine „J"-Region von etwa 12 oder mehr Aminosäuren verknüpft, wobei
die schwere Kette auch eine „D"-Region von etwa
10 oder mehr Aminosäuren
einschließt.
(Siehe allgemein Fundamental Immunology (Paul, W., Hg., 2. Ausgabe
Raven Press, N.Y., 1989), Kapitel 7 (hierin durch den Bezug darauf
in seiner Gesamtheit für
alle Zwecke einbezogen)).
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Der
Terminus Epitop schließt
jede beliebige Proteindeterminante ein, die in der Lage ist, an
einen Immunoglobulin- oder T-Zellrezeptor spezifisch zu binden.
Epitop-Determinanten bestehen gewöhnlich aus chemisch aktiven
Oberflächengruppierungen
von Molekülen,
wie Aminosäuren
oder Zucker-Seitenketten, und besitzen gewöhnlich spezifische dreidimensionale
strukturelle Charakteristika ebenso wie spezifische Ladungs-Charakteristika.
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Der
Terminus Patient schließt
Menschen und Tiere ein.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt bispezifische Antikörper bereit, die sowohl gegen
Effektorzellen (T-Zellen oder natürliche Killerzellen) als auch
gegen ein heterodimeres 28/32-kDa-Antigen, das auf der Oberfläche von
malignen B-Zellen vorhanden ist, spezifisch sind. Ebenfalls hierin
beschrieben werden Hybridome und andere Zelllinien, welche die beanspruchten
Antikörper
produzieren.
-
Das
28/32-kDa-Antigen ist überwiegend
auf der Oberfläche
von malignen B-Lymphozyten zu finden und wird nicht auf ruhenden
Lymphozyten oder B- und T-Zellen exprimiert, die in vitro durch
eine Vielfalt von induktiven Stimuli aktiviert werden. Siehe Gingrich
et al., Blood 75, 2375-2387 (1990). Das Antigen kann exprimiert
werden, und zwar wenn Lymphozyten einer malignen Transformation
unterliegen oder in einigen Fällen,
wenn sie durch das Epstein-Barr-Virus
(EBV) gestört
werden. Normale ruhende und stimulierte Lymphozyten exprimieren
das Antigen nicht. Das Antigen fehlt auch auf hämopoietischen Stammzellen.
Obwohl die wissenschaftliche Grundlage für das 28/32-kDa-Antigen, das überwiegend
oder ausschließlich
auf lignen B-Zellen exprimiert wird, nicht kritisch für die Ausführung der
Erfindung ist, wird angenommen, dass das Antigen eine abweichende
post-translationale Prozessierungsvariante des HLA-Dr-Antigens darstellen
kann.
-
Um
die für
maligne B-Zellen spezifischen Antikörper herzustellen, wurde eine
Lymphomzelllinie, die von einem Patienten mit peripherisierendem
diffusem, als HO-85 bezeichnetem Riesenzell-Lymphom stammte, in
Suspensionskultur RPMI-1640 mit 10%igem fötalem Kalbsserum gezüchtet, und
zwar mit einer Verdopplungszeit von etwa 24 Stunden. Die Zelllinie
ist CD20, mu, delta (schwach), kappa, HLA Klasse I und II Antigen-positiv.
Sie reagiert nicht mit monoklonalen Antikörpern, die CALLA-, T-Zell-,
myeloide oder monozytische Zellantigene erkennen. Die Zellen reagieren
mit den monoklonalen SFR7-, DR7- und B7/21-Antikörpern, was darauf hindeutet,
dass sie DR7- bzw. DP-Antigene exprimieren.
-
Weibliche
BALB/c-Mause im Alter von 6-8 Wochen wurden mit 4 bis 6 intraperitonealen
Impfungen in zweiwöchigen
Intervallen behandelt, und zwar mit 5 × 106 Zellen
aus der humanen Riesenzell-Lymphomlinie, wie oben beschrieben. Die
Tiere wurden fünf
Tage nach der letzten Impfung getötet und die Milzzellen wurden mit
der nicht-sekretorischen murinen Myelomzelllinie N-1 verschmolzen.
Hybridome wurden in Hypoxanthin-aminopterin-thymidin-(HAT)-Medium selektiert,
und zwar nachdem sie in Zellkulturschalen mit 96 Vertiefungen plattiert
wurden. Nach 10 Tagen wurden 25-Mikroliter-Aliquote aus jeder Vertiefung
zur Bestimmung der maligne-B-Zell-(anti-HO-85)-Antikörper-Bindungsaktivität entnommen.
-
Die
maligne-B-Zell-(anti-HO-85)-Antikörper-Bindungsaktivität wurde
durch einen indirekten Radioimmunoassay mit ganzen Zellen bestimmt,
und zwar unter Verwendung frischer HO-85-Zellen als Ziele. Genau der gleiche
Assay wurde unter Verwendung von RAJI (ATCC CCL86), MOLT-3 (ATCC
CRL1582), HL-60 (ATCC CCL240) und frischen peripheren mononuklearen
Blutzellen als Ziele durchgeführt.
Vertiefungen, die eine höhere
Bindungsaktivität
als das Fünffache
derjenigen des Gewebe-Kulturmediums allein gegenüber HO-85 und Raji gezeigt
haben aber nicht mit MOLT-3, HL-60 und peripheren mononukleären Blutzellen
reaktiv waren, wurden gesammelt.
-
Es
wurde festgestellt, dass Zellen, welche die oben genannten Kriterien
erfüllen,
einen Antikörper
produzieren, der als 1D10 bezeichnet wird, und diese wurden anschließend durch
limitiereride Verdünnung
geklont. Das Hybridom wächst
gut in vitro und Ascites von mit Pristan vorbehandelten BALB/c-Mäusen.
-
Der
Teil der malignen B-Zellen, an welchem 1D10 bindet, ist ein heterodimeres
Polypeptid, das zwei Proteine mit einem Molekulargewicht der alpha-
und beta-Ketten von 32 kDa bzw. 28 kDa enthält. Die Proteine können durch
Solubilisierung maligner B-Zellen wie Raji-Zellen mit Detergens
erhalten werden. Die Bestimmung des Molekulargewichts wird durch
Verwendung jodierter Zellen und eindimensionaler SDS-PAGE-Analyse
des MoAb6-Antigenpräzipitats
durchgeführt.
Die Bildung des 1D10-Antikörpers
wird durch Gingrich et al., Blood 75, 2375-2387 (1990) erörtert. Andere
Antikörper
mit der gleichen oder ähnlicher
Bindungsspezifität
zu 1D10 werden durch Kompetitionsbindung mit 1D10 an das heterodimere
28/32-kDa-Antigen gescreent. Zahlreiche Typen von kompetitiven Bindungsassays
sind bekannt, zum Beispiel: direkter oder indirekter Festphasenradioimmunoassay
(RIA), direkter oder indirekter Festphasen-Enzymimmunoassay (EIA), Sandwich-Kompetitionsassay
(siehe Stahli et al., Methods in Enzymology 9, 242-253 (1983));
direkter Festphasen-Biotin-Avidin-EIA (siehe Kirkland et al., J.
Immunol. 137, 3614-3619 (1986)); direkter markierter Festphasenassay,
direkter markierter Festphasen-Sandwichassay (siehe Harlow & Lane, „Antibodies,
A Laborstory Manual",
Cold Spring Harbor Press (1988)); direkter Festphasen-Markierungs-RIA,
der I-125-Markierung verwendet (siehe Morel et al., Molec. Immunol.
25, 7-15 (1988)); direkter Festphasen-Biotin-Avidin-EIA (Cheung
et al., Virology 176, 546-552 (1990)); und direkter markierter RIA
(Moldenhauer et al., Scand. J. Immunol. 32, 77-82 (1990)). Typischerweise
involviert ein solcher Assay die Verwendung von Zellen, die das
28/32-kDa-Antigen tragen, ein unmarkiertes Test-Immunoglobulin und
ein markiertes Referenz-Immunoglobulin (1D10). Die kompetitive Inhibition
wird durch Bestimmung der Menge der an den Zellen gebundenen Markierung
gemessen, und zwar in Gegenwart des Test-Immunoglobulins. Gewöhnlich ist
das Test-Immunoglobulin im Überschuss
vorhanden. Antikörper,
die durch einen Kompetitionsassay (konkurrierende Antikörper) erkannt
werden, schließen
Antikörper
ein, die an das gleiche Epitop wie der Referenz-Antikörper binden,
und Antikörper,
die an ein angrenzendes Epitop binden, und zwar in ausreichender
Nähe zu
dem durch den Referenz-Antikörper
gebundenen Epitop, so dass sterische Hinderung auftreten kann.
-
Die
zweite Komponente für
die bispezifischen Antikörper
der Erfindung ist ein Antikörper
mit Spezifität für ein Antigen
auf der Oberfläche
von T-Zellen oder NK-Zellen. Humane T-Zellantigene, die wahrscheinlich geeignet
sind, schließen
CD3, CD2, CD28, CD44, C69, A 13 und G1 ein. Geeignete Antigene auf
natürlichen Killerzellen
schließen
FC-Gamma-Rezeptoren (3G8, B73.1, LEUL1, VEP13 und AT10) ein. Humane
T-Zellantigene, die wahrscheinlich ungeeignet sind, schließen die
MHC Klasse I, CD4, CD8, CD18 und CD71 ein.
-
Zelllinien,
die gegen die oben beschriebenen Effektor-Zellantigene spezifisches
IgG produzieren, sind kommerziell erhältlich oder können de
novo produziert werden (siehe das Beispiel 3). Die OKT3-Zelle (ATCC CRL
8001) stellt eine geeignete Quelle von Antikörpern für das CD3-Antigen dar. Andere Antikörper gegen
das CD3-Antigen schließen
WT31, WT32, Anti-Leu-4, UCHT-1, SPV-3TA und SPV-T3B ein. Die CD3-Stelle
wird aufgrund ihrer Gegenwart in allen T-Zellen bevorzugt.
-
Die
Antikörper
können
durch eine Zelllinie produziert werden, die gebildet wird durch
die Verschmelzung bzw. Fusion von einer Zelllinie mit der ersten
Komponente, die Antikörper
spezifisch für
das heterodimere 28/32-kDa-Antigen produziert, mit einer zweiten
Zelllinie, die einen Antikörper
spezifisch entweder für
T-Zellen oder natürliche
Killerzellen produziert. Zum Beispiel wurde das Hybridom, das 1D10
produziert, mit OKT3 verschmolzen, wie folgt.
-
Die
OKT3-Hybridom-Zelllinie wurde durch sequentielles Züchten von
OKT3-Zellen in Medien selektiert, die 0,13 mM 8-Azaguanin und anschließend 1,0
mM Ouabain enthielten. Hybrid-Hybridome
wurden durch Verschmelzung (unter Verwendung von 38%igem Polyethylenglykol)
von 106 HAT-resistenten, Ouabain-empfindlichen,
1D10-sezernierenden Hybridomen mit 106 HAT-empfindlichen,
Ouabain-resistenten, OKT3-sezernierenden Hybridomen hergestellt.
-
Verschmolzene
Zellen wurden in HAT-Ouabain-Medium plattiert, um sie hinsichtlich
der Hybrid-Hybridome zu selektieren. Das HAT in diesem Medium verhinderte
das Wachstum von unverschmolzenen OKT3-Zellen und das Ouabain verhinderte
das Wachstum von unverschmolze nen 1D10-Zellen. Folglich haben nur
Hybrid-Hybridome, die genetisches Material von beiden elterlichen
Hybridomen enthielten, überlebt. Zwölf Hybrid-Hybridome
wurden durch Anwendung dieser Technik isoliert.
-
Zelllinien,
die bispezifische Antikörper
sezernieren, können
durch ein Drei-Schritt-Screening-Verfahren
identifiziert werden. Zum Beispiel wurde in einer Analyse von Hybridomen,
die durch Verschmelzung von 1D10 und OKT3 gebildet wurden, ein anfängliches
Screen durchgeführt,
in welchem Hybrid-Hybridom-Überstand
auf ELISA-Platten gegeben wurde, die mit Ziegen-Anti-Maus-IgG1-Antikörper beschichtet
waren. Nach dem Waschen wurde Ziegen-Anti-Maus-IgG2a, das mit alkalischer
Phosphatase markiert war, zugegeben. Die Reaktivität zeigte
an, dass der Hybrid-Hybridom-Überstand
einzelne Antikörpermoleküle mit schweren
Ketten sowohl von IgG1 als auch von IgG2a enthielt.
-
Ein
indirekter Immunofluoreszenz-Assay wurde als ein zweiter Screen
verwendet, und zwar für
alle Proben, die positiv im ELISA waren. In diesem zweiten Screen
wurde Hybrid-Hybridom-Überstand
separat zu HO-85- (1D10-reaktiven) und Jurkat-(OKT3-reaktiven) Zellen
gegeben. Ziegen-Anti-Maus-IgG-FITC wurde nach dem Waschen zugegeben,
um das Vorhandensein von gebundenen Antikörper festzustellen. Alle zwölf Hybrid-Hybridome
haben Antikörper
sezerniert, der in der Lage war, sowohl an HO-85- als auch an Jurkat-Zellen
zu binden. Eines von diesen Hybrid-Hybridomen wurde zur weiteren
Untersuchung ausgewählt.
Es wurde durch limitierende 2er-Verdünnung subkloniert und als 1DT3-D
bezeichnet. Diese Zelllinie wurde am 24. März 1992 gemäß dem „Budapester Vertrag" bei der „American
Type Culture"-Sammlung,
12301 Parklaven Drive, Rockville, MD 20852 abgelegt, und zwar unter
Zuordnung zu der Nummer ATCC HB 10993.
-
1DT3-D
wurde in vitro in HB-101-Medium, ergänzt mit 100 μg L-Glutamin
und 100 U/ml Penicillin-Streptomycin kultiviert. Diese Zellen wurden
zu einer Mini-Flo-path-Bioreaktor-Hohlfaservorrichtung überführt. Vom
verwendeten Medium erhaltener Antikörper wurde durch HPLC-Kationenaustausch
unter Verwendung eines Gradienten von 0,18 bis 0,5 M NaCl fraktioniert.
Der Peak, der bispezifische Reaktivität enthielt, wie durch die obengenannten
Assays demonstriert, wurde isoliert, gegen Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
dialysiert, konzentriert und in weiteren Untersuchungen verwendet.
-
Der
durch Verschmelzung von 1D10 und OKT3 gebildete bispezifische Antikörper ist
ein aus der Maus stammender monoklonaler. Humanisierte Versionen
dieses Antikörpers
und andere bispezifische Antikörper der
Erfindung können
ebenfalls eingesetzt werden, wie unten ausführlicher diskutiert.
-
Humanisierte Antikörper
-
Die
Erfindung stellt humanisierte Immunoglobuline (oder Antikörper) bereit,
wie oben und in den Ansprüchen
beschrieben. Einige humanisierte Antikörper sind für das T-Zellantigen CD3 spezifisch.
Andere humanisierte Antikörper
sind für
das 28/32-kDa-Heterodimer auf malignen B-Zellen spezifisch. Diese
humanisierten Antikörper
sind selber als therapeutische und diagnostische Reagenzien nützlich,
oder können
kombiniert werden, um einen humanisierten bispezifischen Antikörper zu
bilden, der beide Bindungsspezifitäten seiner Komponenten besitzt.
Die humanisierten Formen von Immunoglobulinen besitzen variable
Gerüstregion(en), und
zwar im Wesentlichen von einem humanen Immunglobulin (bezeichnet
als Akzeptor-Immunoglobulin), und komplementaritätsbestimmende Regionen, und
zwar im Wesentlichen von einem Maus-Immunoglobulin (angegeben als das Spenderimmunoglobulin).
Die konstante(n) Region(en), soweit vorhanden, sind ebenfalls im Wesentlichen
von einem humanen Immunoglobulin. Die humanisierten Antikörper zeigen
eine spezifische Bindungsaffinität
für ihre
entsprechenden Antigene von mindestens 107,
108, 109 oder 1010M–1. Oft liegen die oberen
und unteren Grenzen der Bindungsaffinität der humanisierten Antikörper innerhalb
eines Faktors von drei oder fünf
oder zehn von derjenigen des Maus-Antikörpers, von dem sie stammen.
-
(1) Maus-Antikörper zur
Humanisierung
-
Das
Ausgangsmaterial zur Herstellung eines humanisierten Antikörpers, der
spezifisch für
das 28/32-kDa-Heterodimer ist, ist der 1D10-Maus-Antikörper. Das
Ausgangsmaterial zur Herstellung eines humanisierten Antikörpers, der
spezifisch für
CD3 ist, ist der M291-Antikörper,
dessen Isolierung in dem Beispiel 3 beschrieben wird.
-
(2) Selektion von humanen
Antikörpern,
um Gerüstreste
bereitzustellen
-
Die
Substitution von Maus-CDRs in eine humane variable Gerüstdomäne führt sehr
wahrscheinlich zur Bewahrung ihrer korrekten räumlichen Ausrichtung, sofern
die humane variable Gerüstdomäne die gleiche oder
eine zu dem variablen Mausgerüst ähnliche
Konformation annimmt, von welchem die CDRs stammen. Dies wird erreicht
durch das Erhalten der humanen variablen Domänen von humanen Antikörpern, deren
Gerüstsequenzen
einen hohen Grad an Sequenzidentität mit den murinen variablen
Gerüstdomänen zeigen,
von welchen die CDRs stammen. Die variablen Gerüstregionen der schweren und
leichten Ketten können
von den gleichen oder verschiedenen humanen Antikörpersequenzen
stammen. Die humanen Antikörpersequenzen können die
Sequenzen von natürlich
vorkommenden humanen Antikörpern
sein oder können
Konsensus-Sequenzen
von mehreren humanen Antikörpern
sein.
-
Geeignete
humane Antikörpersequenzen
werden durch Computervergleiche der Aminosäuresequenzen der variablen
Maus-Regionen mit den Sequenzen von bekannten humanen Antikörpern identifiziert.
Der Vergleich wird separat für
schwere und leichte Ketten durchgeführt, aber die Prinzipien sind
jeweils ähnlich.
-
(3) Computermodellierung
-
Die
unnatürliche
Nebeneinanderstellung von murinen CDR-Regionen mit einer humanen
variablen Gerüstregion
kann zu unnatürlichen
Konformationseinschränkungen
führen,
die, sofern nicht durch Substitution von bestimmten Aminosäureresten
korrigiert, zu Verlust von Bindungsaffinität führen. Die Selektion von Aminosäureresten
zur Substitution wird teilweise durch Computermodellierung bestimmt.
Computerhardware und —software
zur Erstellung dreidimensionaler Bilder von Immunoglobulimnolekülen sind
in weiter Verbreitung erhältlich.
Im Allgemeinen werden molekulare Modelle ausgehend von gelösten Strukturen
für Immunoglobulinketten
oder Domänen
davon erstellt. Die zu modellierenden Ketten werden auf Aminosäuresequenzähnlichkeit
hin verglichen, und zwar mit Ketten oder Domänen von gelösten dreidimensionalen Strukturen, und
die Ketten oder Domänen,
welche die größte Sequenzähnlichkeit
zeigen, werden als Ausgangspunkte zur Konstruktion des molekularen
Modells gewählt.
Die gelösten
Ausgangsstrukturen werden modifiziert, um das Modellieren von Unterschieden
zwischen den eigentlichen Aminosäuren
in den Immunoglobulinketten oder —domänen und derjenigen in der Ausgangsstruktur
zu ermöglichen.
Die modifizierten Strukturen werden anschließend in ein zusammengesetztes
Immunoglobulin eingebracht. Schließlich wird das Modell durch
Energieminimierung und indem verifiziert wird, dass alle Atome sich
innerhalb geeigneter Entfernungen voneinander befinden, und dass
die Bindungslängen
und —winkel
sich innerhalb chemisch akzeptabler Grenzen befinden, verfeinert.
-
Substitution von Aminosäureresten
-
Wie
oben angemerkt, umfassen die humanisierten Antikörper der Erfindung variable
Gerüstregion(en), und
zwar im Wesentlichen von einem humanen Immunoglobulin, und komplementaritätsbestimmende
Regionen, und zwar im Wesentlichen von einem Maus-Immunoglobulin
(z. B. 1D10 oder M291). Wurden die komplementaritätsbestimmenden
Regionen von Maus-Antikörpern und
geeignete Akzeptor-Immunoglobuline identifiziert, so besteht der
nächste
Schritt darin, zu bestimmen, welche, wenn überhaupt welche, Reste von diesen
Komponenten substituiert werden sollten, um die Eigenschaften des
resultierenden humanisierten Antikörpers zu optimieren. Im Allgemeinen
sollte die Substitution von humanen Aminosäureresten mit murinen minimiert
werden, da die Einführung
von murinen Resten das Risiko erhöht, dass der Antikörper eine
HAMA-Antwort bei Menschen auslöst.
Aminosäuren
werden zur Substitution selektiert, und zwar basierend auf ihrem
möglichen
Einfluss auf die CDR-Anordnung und/oder Binden an das Antigen. Das
Untersuchen von solchen möglichen
Einflüssen
findet durch Modellierung, Untersuchung der Charakteristika der
Aminosäuren
an bestimmten Stellen oder empirische Beobachtung der Effekte von
Substitution oder Mutagenese von bestimmten Aminosäuren statt.
-
Wenn
eine Aminosäure
sich zwischen einer variablen Maus-Gerüstregion und einer entsprechenden variablen
humanen Gerüstregion
unterscheidet, so sollte die humane Gerüstaminosäure gewöhnlich durch die entsprechende
Maus-Aminosäure
substituiert werden, sofern vernünftigerweise
erwartet wird, dass die Aminosäure:
- (1) nicht-kovalenten Kontakt mit dem Antigen
direkt hat, oder
- (2) an eine CDR-Region angrenzt oder anderweitig mit einer CDR-Region
interagiert (z. B. sich innerhalb etwa 4-6 A von einer CDR-Region
befindet).
-
Andere
Kandidaten zur Substitution sind humane Akzeptor-Gerüstaminosäuren, die
ungewöhnlich
für ein
humanes Immunoglobulin an dieser Position sind. Diese Aminosäuren können mit
Aminosäuren
aus der entsprechenden Position von typischeren humanen Immunoglobulinen
substituiert werden. Alternativ dazu können Aminosäuren aus entsprechenden Positionen
in dem Maus-Antikörper
in den humanen Gerüstregionen
eingeführt
werden, sofern solche Aminosäuren
für ein
humanes Immunoglobulin an den entsprechenden Positionen typisch
sind.
-
Im
Allgemeinen ist die Substitution von allen oder den meisten der
Aminosäuren,
welche die obengenannten Kriterien erfüllen, erwünscht. Gelegentlich besteht
jedoch ein gewisser Zweifel daran, ob eine bestimmte Aminosäure die
obengenannten Kriterien erfüllt,
und alternative unterschiedliche Immunoglobuline werden hergestellt,
wobei eines davon diese bestimmte Substitution besitzt, das andere
davon nicht.
-
Die
humanisierten Antikörper
der Erfindung, die von dem Maus-1D10-Antikörper stammen, enthalten gewöhnlich eine
Substitution von einem Gerüstrest
einer humanen kappa leichten Kette mit einem entsprechenden mu-MAb-1D10-Rest
an mindestens 1, 2, 3, oder 4 der folgenden Positionen: L48, L49,
L69 und L70. Die humanisierten Antikörper enthalten gewöhnlich auch
eine Substitution von einem Gerüstrest
einer humanen schweren Kette an mindestens 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,
oder 8 der folgenden Positionen: H27, H29, H30, H37, H67, H71, H78
und H83. In bevorzugten Ausführungsformen,
wenn das Akzeptor-Immunoglobulin der humanen leichten Kette R3.5HG
ist, enthält
die leichte Kette auch eine Substitution an Position 43. Diese Position wird
mit der Aminosäure
aus der entsprechenden Position eines humanen Immunoglobulins mit
typischeren Aminosäureresten
oder aus einer Konsensus-Sequenz eines solchen humanen Immunglobulins
substituiert. In ähnlicher
Weise, wenn das Akzeptor-Immunoglobulin der humanen schweren Kette
IC4 ist, enthält
die schwere Kette auch eine Substitution an Position 73.
-
Die
humanisierten Antikörper
der Erfindung, die von dem Maus-M291-Antikörper stammen, enthalten keine
Substitution von einem Gerüstrest
einer humanen kappa leichten Kette, sofern der Akzeptor der leichten Kette
HF2-1/17 ist. Die humanisierten Antikörper enthalten gewöhnlich auch
eine Substitution von einem Gerüst
einer humanen schweren Kette an mindestens 1, 2, 3, 4, 5 und 6 der
folgenden Positionen: H30, H67, H68, H70, H72 und H74. In bevorzugten
Ausführungsformen,
wenn das Akzeptor-Immunoglobulin der schweren Kette 21/28 ist, enthält die leichte
Kette auch eine Substitution an Position 44. Diese Position wird
mit der Aminosäure
aus der entsprechenden Position eines humanen Immunoglobulins mit
typischeren Aminosäureresten
oder aus einer Konsensus-Sequenz eines solchen humanen Immunglobulins
substituiert.
-
In
der Regel sind die CDR-Regionen in humanisierten Antikörpern im
Wesentlichen identisch und noch gewöhnlicher identisch mit den
entsprechenden CDR-Regionen in dem Maus-Antikörper, von dem sie stammen.
Obwohl gewöhnlich
nicht erwünscht,
ist es gelegentlich möglich,
eine oder mehrere konservative Aminosäuresubstitutionen von CDR-Resten
vorzunehmen, ohne die Bindungsaffinität des resultierenden humanisierten
Immunoglobulins nennenswert zu beeinträchtigen. Gelegentlich können Substitutionen
von CDR-Regionen die Bindungsaffinität verstärken.
-
Anders
als für
die oben diskutierten spezifischen Aminosäuresubstitutionen, sind die
Gerüstregionen von
humanisierten Immunoglobulinen gewöhnlich im Wesentlichen identisch
und noch gewöhnlicher
identisch mit den Gerüstregionen
der humanen Antikörper,
von denen sie stammen. Natürlich
leisten viele von den Aminosäuren
in der Gerüstregion
einen kleinen oder keinen Beitrag zu der Spezifität oder Affinität eines
Antikörpers.
Folglich können
viele individuelle konservative Substitutionen von Gerüstresten
toleriert werden, ohne nennenswerte Änderung der Spezifität oder Affinität des resultierenden
humanisierten Immunoglobulins. Im Allgemeinen sind jedoch solche
Substitutionen unerwünscht.
-
Herstellung von variablen
Regionen
-
Wurden
die CDR- und Gerüstkomponenten
von humanisierten Immunoglobulinen dem Konzept nach ausgewählt, ist
eine Vielfalt von Verfahren zur Herstellung solcher Immunglobuline
verfügbar.
Aufgrund der Degeneration des Codes wird eine Vielfalt von Nukleinsäuresequenzen
jede Immunoglobulin-Aminosäuresequenz
codieren. Die gewünschten
Nukleinsäuresequenzen
können
durch de-novo-Festphasen-DNA-Synthese oder durch PCR-Mutagenese
einer früher
präparierten
Variante des gewünschten
Polynukleotids hergestellt werden. Alle Nukleinsäuren, welche die in dieser
Anmeldung beschriebenen Antikörper
codieren, können verwendet
werden, um Antikörper
der Erfindung herzustellen.
-
(6) Selektion einer konstanten
Region
-
Die
variablen Segmente von humanisierten Antikörpern, die wie oben beschrieben
hergestellt wurden, sind typischerweise mit mindestens einem Abschnitt
von einer konstanten Immunoglobulinregion (Fc) verknüpft, und
zwar typischerweise dem von einem humanen Immunglobulin. Humane
DNA-Sequenzen einer konstanten Region können gemäß allgemein bekannter Verfahren
aus einer Vielfalt von humanen Zellen, aber vorzugsweise immortalisierten
B-Zellen isoliert werden (siehe Kabat et al., supra, und WO87/02671).
Gewöhnlich
wird der Antikörper
konstante Regionen sowohl leichter Ketten als auch schwerer Ketten
enthalten. Die konstante Region einer schweren Kette schließt gewöhnlich CH1-,
Gelenk-, CH2-, CH3- und gelegentlich CH4-Regionen ein.
-
Die
humanisierten Antikörper
schließen
Antikörper
mit allen Typen von konstanten Regionen, einschließlich IgM,
IgG, IgD, IgA und IgE, und jeden beliebigen Isotyp ein, einschließlich IgG1, IgG2,
IgG3 und IgG4. Wenn es gewünscht
wird, dass der humanisierte Antikörper zytotoxische Aktivität zeigt,
ist die konstante Domäne
gewöhnlich
eine Komplement-fixierende konstante Domäne und die Klasse ist typischerweise
IgG1. Wenn eine solche zytotoxische Aktivität nicht
gewünscht
ist, kann die konstante Domäne
aus der IgG2-Klasse sein. Der humanisierte
Antikörper
kann Sequenzen aus mehr als einer Klasse oder einem Isotyp umfassen.
-
Expressionssysteme
-
Nukleinsäuren, die
variable Regionen humanisierter leichter und schwerer Ketten codieren,
die optional mit konstanten Regionen verknüpft sind, werden in Expressionsvektoren
eingesetzt. Die leichten und schweren Ketten können in den selben oder verschiedenen
Expressionsvektoren kloniert werden. Die DNA-Segmente, die Immunoglobulinketten
codieren, werden operabel mit Regulierungssequenzen in dem/den Expressionsvektor(en)
verknüpft,
welche die Expression von Immunoglobulinpolypeptiden sicherstellen.
Solche Regulierungssequenzen schließen eine Signalsequenz, einen
Promotor, einen Enhancer und eine Transkriptions-Terminierungssequenz
ein (siehe Queen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86, 10029 (1989); WO
90/07861; Co et al., J. Imunol. 148, 1149 (1992)).
-
(8) Fragmente von humanisierten
Antikörpern
-
Die
humanisierten Antikörper
der Erfindung schließen
Fragmente ebenso gut wie intakte Antikörper ein. Typischerweise konkurrieren
diese Fragmente mit dem intakten Antikörper, von dem sie stammen,
um das Antigenbinden. Die Fragmente binden typischerweise mit einer
Affinität
von mindestens 107 M–1 und
noch typischer 108 oder 109 M–1 (d.
h. innerhalb derselben Bereiche wie der intakte Antikörper). Humanisierte
Antikörperfragmente
schließen
separate schwere Ketten, Leichtketten-Fab, Fab', F(ab')2 und Fv ein.
Fragmente werden durch rekombinante DNA-Techniken oder durch enzymatische oder
chemische Trennung von intakten Immunoglobulinen hergestellt.
-
Rekombinante bispezifische
Antikörper
-
Die
oben diskutierten Verfahren zur Bildung bispezifischer Antikörper aus
Antikörpern,
die durch Hybridomzellen hergestellt wurden, können auch zur Herstellung von
bispezifischen Antikörpern
aus rekombinant exprimierten Antikörpern angewendet oder adaptiert
werden, wie den humanisierten Versionen von 1D10 und M291. Zum Beispiel
können
bispezifische Antikörper
durch Verschmelzung von zwei Zelllinien hergestellt werden, die
jeweils die Teilantikörper
exprimieren. Alternativ dazu können
die Teilantikörper
in derselben Zelllinie co-exprimiert werden. Bispezifische Antikörper können auch
durch chemische Vernetzung von rekombinanten Teilantikörpern gebildet
werden.
-
Rekombinante
Teilantikörper
können
auch genetisch verknüpft
werden. In einer Herangehensweise wird ein bispezifischer Antikörper als
ein einziges Verschmelzungsprotein exprimiert, das die vier verschiedenen
variablen Domänen
aus den zwei Teilantikörpern
umfasst, und zwar ge trennt durch Spacer. Zum Beispiel kann ein solches
Protein von einem Terminus zum anderen die VL-Region des ersten
Teilantikörpers,
einen Spacer, die VH-Domäne
des ersten Teilantikörpers,
einen zweiten Spacer, die VH-Domäne
des zweiten Teilantikörpers,
einen dritten Spacer und die VL-Domäne des zweiten Teilantikörpers umfassen.
Siehe z. B. Segal et al., Biologic Therapy of Cancer Updates 2,
1-12 (1992).
-
In
einer weiteren Herangehensweise werden bispezifische Antikörper gebildet,
indem Teilantikörper mit
Leucin-Reißverschlusspeptiden
verknüpft
werden. Siehe allgemein die Parallelanmeldung 11823-003200 (07/801
798, eingereicht am 29. November 1991; Kostelny et al., J. Immunol.
148, 1547-1553 (1992)). Leucin-Reißverschlüsse weisen die allgemeine strukturelle
Formel (Leucin-X1-X2-X3-X4-X5-X6)n auf, wobei die
X beliebige von den herkömmlichen
20 Aminosäuren
sein können
(Proteins, Structures and Molecular Principles, (1984) Creighton
(Hg.), W.H. Freeman and Company, New York), aber höchstwahrscheinlich
Aminosäuren
mit hohem α-Helix-bildendem Potential
sind, zum Beispiel Alanin, Valin, Asparaginsäure, Glutaminsäure und
Lysin (Richardson und Richardson, Science 240, 1648 (1988)), und
n kann 3 oder größer sein,
obwohl n typischerweise 4 oder 5 ist. Der Leucin-Reißverschluss
tritt in einer Vielfalt von eukaryotischen DNA-bindenden Proteinen
auf, wie GCN4, C/EBP, c-fos-Genprodukt (Fos), c-jun-Genprodukt (Jun)
und c-myc-Genprodukt. In diesen Proteinen erzeugt der Leucin-Reißverschluss
einen Dimerisierungsanschluss, wobei Proteine, die Leucin-Reißverschlüsse enthalten,
stabile Homodimere und/oder Heterodimere bilden können.
-
Die
Leucin-Reißverschlüsse zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung besitzen vorzugsweise paarige
Affinität.
Paarige Affinität
wird als die Kapazität
für eine
Art von Leucin-Reißverschluss
definiert, zum Beispiel den Fos-Leucin-Reißverschluss, überwiegend
Heterodimere mit einer anderen Art von Leucin-Reißverschluss
zu bilden, zum Beispiel dem Jun-Leucin-Reißverschluss,
so dass Heterodimerbildung gegenüber Homodimerbildung
bevorzugt ist, wenn zwei Arten von Leucin-Reißverschlüssen in ausreichenden Konzentrationen
vorhanden sind. Siehe Schuemann et al., Nucleic Acids Res. 19, 739
(1991). Folglich führt
die überwiegende
Bildung von Heterodimeren zu einer Dimerpopulation, die typischerweise
50 bis 75 Prozent, vorzugsweise 75 bis 85 Prozent und am meisten
bevorzugt mehr als 85 Prozent Heterodimere aufweist. Wenn Aminotermini
der synthetischen Peptide jeweils einen Cysteinrest einschließen, um
intermolekulares Disulfidbinden zu erlauben, findet Heterodimerbildung
im Wesentlichen unter Ausschluss von Homodimerisierung statt.
-
Bei
der Bildung von bispezifischen Antikörpern werden Bindungsfragmente
der Teilantikörper
im Leserahmen an ersten und zweiten Leucin-Reißverschlüssen verschmolzen. Geeignete
Bindungsfragmente schließen
Fv, Fab, Fab' oder
die schwere Kette ein. Die Reißverschlüsse können mit
der schweren oder leichten Kette des Antikörper-Bindungsfragments verknüpft werden
und werden gewöhnlich
mit dem C-terminale Ende verknüpft.
Sofern eine konstante Region oder ein Abschnitt von einer konstanten
Region vorhanden ist, wird der Leucin-Reißverschluss vorzugs weise mit
der konstanten Region oder dem Abschnitt davon verknüpft. Zum
Beispiel wird bei einer Fab'-Leucin-Reißverschluss-Verschmelzung
der Reißverschluss
gewöhnlich
mit dem C-terminale
Ende des Gelenks verknüpft.
Das Einschließen
von an den entsprechenden Teilantikörperfragmenten verschmolzenen
Leucin-Reißverschlüssen fördert die
Bildung von heterodimeren Fragmenten, und zwar durch Annealing bzw.
Anlegen der Reißverschlüsse. Wenn
die Teilantikörper
Abschnitte von konstanten Regionen (z. B. Fab'-Fragmente) einschließen, dient
das Anlegen von Reißverschlüssen auch
dazu, die konstanten Regionen einander nahe zu bringen, wodurch
das Binden von konstanten Regionen gefördert wird (z. B. in einem
F(ab')2-Fragment). Typische
humane konstante Regionen binden durch die Bildung von zwei Disulfidbindungen
zwischen Gelenkregionen der entsprechenden Ketten. Dieses Binden
kann durch das Einbauen zusätzlicher
Cysteinrest(e) in die entsprechenden Gelenkregionen verstärkt werden,
wodurch die Bildung von zusätzlichen
Disulfidbindungen ermöglicht
wird.
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Mit
Antikörper-Bindungsframenten
verknüpfte
Leucin-Reißverschlüsse können auf
verschiedene Weisen hergestellt werden. Zum Beispiel können Polynukleotidsequenzen,
die ein Verschmelzungsprotein codieren, das einen Leucin-Reißverschluss
umfasst, durch einen zellulären
Wirt oder ein in-vitro-Translationssystem exprimiert werden. Alternativ
dazu können
Leucin-Reißverschlüsse und/oder
Antikörper-Bindungsfragmente getrennt
hergestellt werden, entweder durch chemische Peptidsynthese, und
zwar durch Expression von Polynukleotidsequenzen, welche die gewünschten
Polypeptide codieren, oder durch Spaltung von anderen Proteinen,
die Leucin-Reißverschlüsse, Antikörper oder
makromolekulare Spezies enthalten, und anschließender Reinigung. Solche gereinigten
Polypeptide können
durch Peptidbindungen verknüpft
werden, und zwar mit oder ohne dazwischenliegenden Spacer-Aminosäuresequenzen,
oder durch kovalente Nicht-Peptid-Bindungen, und zwar mit oder ohne
dazwischenliegenden Spacer-Molekülen,
wobei die Spacer-Moleküle
entweder Aminosäuren
oder andere chemische nicht-Aminosäurestrukturen darstellen. Unabhängig von
dem Verfahren oder dem Typ der Verknüpfung kann eine solche Verknüpfung reversibel
sein. Zum Beispiel kann eine chemisch labile Bindung, entweder Peptidyl
oder andere, spontan oder nach Behandlung mit Hitze, elektromagnetischer
Strahlung, Proteasen oder chemischen Mitteln gespalten werden. Zwei
Beispiele für
solche reversible Verknüpfungen
sind: (1) eine Verknüpfung,
die eine Asn-Gly-Peptidbindung umfasst, die durch Hydroxylamin gespalten
werden kann, und (2) eine Disulfidbindungsverknüpfung, die durch Reduktionsmittel
gespalten werden kann.
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Teilantikörperfragment-Leucin-Reißverschluss-Verschmelzungsproteine
können
angelegt werden, indem beide Verschmelzungsproteine in derselben
Zelllinie coexprimiert werden. Alternativ dazu können die Verschmelzungsproteine
in separaten Zelllinien exprimiert und in vitro vermischt werden.
Sofern die Teilantikörperfragmente
Abschnitte von einer konstanten Region (z. B. Fab'-Fragmente) einschließen, können die
Leucin-Reißverschlüsse gespalten
werden, und zwar nachdem das Anlegen stattgefunden hat. Die Teilantikörper bleiben
mittels der konstanten Regionen in dem bispezifischen Antikörper verknüpft.
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Therapeutische Verfahren
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die bispezifische Antikörper der vorliegenden Erfindung
umfassen, sind zur parenteralen Verabreichung verwendbar, d.h. subkutan,
intramuskulär
und besonders intravenös.
Die Zusammensetzungen zur parenteralen Verabreichung umfassen gewöhnlich eine
Lösung
von dem Antikörper
oder einem Cocktail davon, und zwar gelöst in einem zulässigen Träger, vorzugsweise
einem wässrigen
Träger.
Eine Vielfalt von wässrigen
Trägern
kann verwendet werden, z. B. Wasser, gepuffertes Wasser, 0,4%ige
Kochsalzlösung,
0,3%iges Glycin und dergleichen. Diese Lösungen sind steril und im Allgemeinen
frei von partikulärer
Substanz. Die Zusammensetzungen können pharmazeutisch zulässige Hilfssubstanzen
enthalten, wie sie erforderlich sind, um physiologische Zustände anzunähern, wie
pH-Regulierungs- und Puffermittel, Toxizitätsregulierungsmittel und dergleichen,
zum Beispiel Natriumacetat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Calciumchlorid,
Natriumlactat. Die Konzentration der bispezifischen Antikörper in
diesen Formulierungen kann sehr variieren, d. h. von weniger als
etwa 0,01 Gew.-%,
gewöhnlich
mindestens etwa 0,1 Gew.-%, bis soviel wie 5 Gew.-%, und wird primär auf der
Basis von Fluidvolumina und —viskositäten gewählt, und
zwar gemäß dem bestimmten
ausgewählten
Verabreichungsweg.
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Eine
typische Zusammensetzung zur intravenösen Infusion kann so zusammengestellt
sein, dass sie 250 ml sterile Ringer-Lösung und 10 mg von dem bispezifischen
Antikörper
enthält.
Siehe Remington's
Pharmaceutical Science (15. Ausgabe, Mack Publishing Company, Easton,
Pennsylvania, 1980).
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Die
Zusammensetzungen, welche die vorliegenden bispezifischen Antikörper oder
einen Cocktail davon enthalten, können für prophylaktische und/oder
therapeutische Behandlungen verabreicht werden. Bei einer therapeutischen
Anwendung werden die Zusammensetzungen an einen von malignen B-Zellen
bereits befallenen Patienten verabreicht (z. B. bei akuter lymphoblastischer
Leukämie,
B-Zell-Lymphom, chronischer lymphozytischer Leukämie und multiplem Myelom),
und zwar in einer Menge, die ausreichend ist, um den Zustand und
seine Komplikationen zu heilen oder mindestens teilweise aufzuhalten.
Eine Menge, die adäquat
ist, um dies zu erreichen, wird als eine „therapeutisch effektive Dosis" definiert. Effektive
Mengen für
diese Verwendung werden von der Schwere des Zustands und dem allgemeinen
Zustand des eigenen Immunsystems des Patienten abhängen, befinden
sich jedoch im Allgemeinen im Bereich von etwa 0,01 bis etwa 100
mg bispezifischen Antikörper
pro Dosis, und zwar mit am gewöhnlichsten
verwendeten Dosierungen von 0,1 bis 50 mg und 1 bis 10 mg pro Patienten.
Einzelne oder mehrfache Verabreichungen auf einem täglichen,
wöchentlichen
oder monatlichen Plan können
mit Dosierungshöhen
und —mustern
ausgeführt
werden, die durch den behandelnden Arzt gewählt werden.
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Bei
prophylaktischen Anwendungen werden Zusammensetzungen, welche die
bispezifischen Antikörper
oder einen Cocktail davon enthalten, an einen Patienten verabreicht,
der dadurch gefährdet
ist, den Krankheitszustand zu entwickeln, um die Resistenz des Patienten
zu verstärken.
Eine solche Menge wird als eine „prophylaktisch effektive
Dosis" definiert.
Bei dieser Anwendung hängen
die genauen Mengen wieder von dem Gesundheitszustand des Patienten
und allgemeinen Immunitätsstand
ab, befinden sich jedoch im Allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 100
mg pro Dosis, besonders 1 bis 10 mg pro Patienten.
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Bei
einigen Behandlungsverfahren werden bispezifische Antikörper mit
einem zweiten Mittel verabreicht (z. B. einem Interleukin), und
zwar in einer Menge, die ausreichend für aktive Effektorzellen ist,
wodurch ihre Zytotoxizität
gegen maligne B-Zellen verglichen mit der Verabreichung von bispezifischem
Antikörper
allein gesteigert wird. Interleukin-2 in einer Dosierung von etwa
500.000 U/kg ist geeignet. Eine Kombinationstherapie ist besonders
geeignet, wenn der verabreichte bispezifische Antikörper ein
F(ab')2-Fragment
ist.
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Der
monospezifische 1D10-Antikörper
(besonders die humanisierte Form) ist auch geeignet zur therapeutischen
Verabreichung an Patienten, die an B-Zell-Malignomen leiden oder
dadurch gefährdet
sind. Optional wird der Antikörper
an eine Radiomarkierung oder ein Toxin konjugiert. Der monospezifische
M291-Antikörper
(besonders die humanisierte Form) kann als ein Immunosuppressivum
bei der Behandlung von Krankheiten und Störungen des Immunsystems verwendet
werden, wie Host-versus-Graft-Erkrankung, Graft-versus-Host-Erkrankung,
Autoimmunkrankheiten und Entzündung.
Siehe Z. B. Cosimi et al., N. Engl. J. Med. 305, 308 (1981); Russel
et al., Annu. Rev. Med. 35, 63 (1984). Die Dosierungen und pharmazeutischen
Exzipientien zur Verabreichung von monospezifischen Antikörpern sind ähnlich zu
denen für
die bispezifischen Antikörper.
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Diagnostische Verfahren
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Die
M291- und 1D10-Antikörper
(sowohl Mausformen als auch humanisierte Formen) sind auch in diagnostischen
Verfahren verwendbar. Der 1D10-Antikörper (und andere Antikörper, die
an dasselbe oder ähnliche
Epitop binden) ist zum Diagnostizieren des Vorhandenseins von malignen
B-Zellen und Überwachen
der Effizienz von Behandlungen dagegen verwendbar. Der Antikörper ist
auch zu Forschungszwecken verwendbar, um Zellen bestimmter Linien-Abstammungen
und Entwicklungsursprüngen
zu identifizieren und zu typisieren. Der M291-Antikörper ist zu diagnostischen
Zwecken in der immunologischen Überwachung
von Patienten (siehe z. B. Cosimi et al., supra) und zu Forschungszwecken
zum Klassifizieren von Leukozyten-Untertypen, z. B. als Teil einer
Antikörpergruppe,
verwendbar. Diagnoseverfahren können
in vitro unter Verwendung einer zellulären Probe (z. B. Blutprobe,
Lymphknotenbiopsie oder Gewebe) von einem Patienten durchgeführt werden
oder durch in-vivo-Imaging durchgeführt werden.
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Beispiel 1
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Die
Fähigkeit
von 1DT3-D, die Eliminierung von malignen B-Zellen durch T-Zellen
zu induzieren, wurde in vitro evaluiert. Der angewendete Assay war
ein 51Chromfreisetzungs-Zytotoxizitätsassay. Maligne Ziel-B-Zellen
(107 Zellen in 1 ml) wurden während einer
Inkubation von 1 Stunde mit 100 μCi 51Cr markiert. T-Zellen von normalen Spender
wurden in vitro mit IL-2 oder IL-2 und Anti-CD3-Antikörper 3-7
Tage lang inkubiert, und zwar vor der Verwendung als Effektor-Zellen.
T-Zellen wurden zu 51Cr-markierten malignen
B-Zellen zusammen mit Antikörper
gegeben. Diese Mischung wurde 4 Stunden lang inkubiert, und zellfreier Überstand wurde
entfernt und durch Gamma-Zählung
auf das Vorhandensein von freigesetztem 51Cr
hin ausgewertet. Die maximale Freisetzung wurde durch Auswertung
des Überstands
bestimmt, der aus Vertiefungen erhalten wurde, die mit Detergens
(NP-40) behandelt worden waren, das die Lyse aller Zellen induziert.
Die Hintergrundfreisetzung wurde durch Auswertung der 51Cr-Spiegel von Proben
bestimmt, die maligne Ziel-B-Zellen und —T-Zellen aber keinen Antikörper aufwiesen.
Die spezifische Freisetzung von 51Cr zeigte
die Lyse der 51Cr enthaltenden Zielzellen
an und wurde unter Anwendung der folgenden Formel berechnet.
-
-
Die 1 zeigt,
dass IDT3-D die Lyse einer großen
Anzahl von verschiedenen malignen B-Zellen induzierte, einschließlich Raji
(eine Zelllinie, die aus einem Patienten mit Burkitt-Lymphom etabliert
wurde), HO-85 (eine Riesenzell-Lymphom-Zelllinie), 697 (eine Pre-B-Zelllinie akuter
lymphoblastischer Leukämie)
und KH (frische Lymphozyten, die aus einem Patienten mit chronischer
lymphozytischer Leukämie
erhalten wurden). Das T-Zellen:Zielzellen-Verhältnis
war 10:1, und die Antikörperkonzentration
betrug 5 μg/ml.
Ziel-Lyse wurde bei der Verwendung von monospezifischem Antikörper nicht
beobachtet.
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Die 2 zeigt, dass 1DT3-D eine signifikante
Lyse von Raji-Zellen induzieren kann, und zwar bei niedrigen T-Zellen:Raji-Zellen-Verhältnissen
(weniger als 1:1) und bei niedrigen Antikörperkonzentrationen (weniger
als 0,1 μg/ml). Ähnliche
Ergebnisse wurden mit anderen Ziel-Zelllinien beobachtet.
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Die 3 zeigt,
dass 1DT3-D-induzierte T-Zellen-vermittelte Lyse von frischen KH-Zellen
nach langen Inkubationszeiten verzeichnet wurde.
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Der
bispezifische Antikörper
der vorliegenden Erfindung kann auch einfach hergestellt werden,
indem man die Fab- oder F(ab')2-Fragmente des 1D10-Antikörpers nimmt,
diese mit Abschnitten des OKT3-Antikörpers verschmilzt, um einen
bispezifischen Antikörper
der vorliegenden Erfindung zu bilden. Alternativ dazu können bispezifische
Antikörper,
die 1D10 und ein Antigen auf natürlichen
Killer-Zellen oder T-Zellen erkennen, durch Synthese oder Gentechnik-Techniken
hergestellt werden.
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Ein
Vorteil der beanspruchten bispezifischen Antikörper ist ihre Fähigkeit,
maligne B-Zellen zu erkennen und diese von nicht-malignen B-Zellen
zu unterscheiden. Folglich ist eine Therapie, welche die bispezifischen
Antikörper
der vorliegenden Erfindung verwendet, signifikant weniger schädlich als
eine Therapie, die zum Beispiel einen nicht-spezifischen Antikörper wie
den Anti-CD19-Antikörper B4
verwendet.
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Ferner,
wie durch die in dem Beispiel beschriebenen Daten dargestellt, induziert
der Antikörper
der vorliegenden Erfindung eine signifikante Lyse von malignen B-Zellen,
und zwar bei relativ niedrigen T-Zellen-Verhältnissen. Die 2 zeigt,
dass Verhältnisse
maligner zu T-Zellen von weniger als 1:1 mit relativ niedrigen Antikörperkonzentrationen
von weniger als 0,1 Mikrogramm pro ml eine signifikante Zerstörung von
malignen Zellen bereitstellen. Dies ist besonders wichtig, da es
die Abhängigkeit
von der Konzentration an T-Zellen, die in dem Patienten verfügbar sind,
reduziert. Ferner reduziert es auch die Menge an erforderlichem
Antikörper,
wodurch jedwede potentielle Nebenwirkungen limitiert werden.
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Beispiel 2: In-vivo-Wirksamkeit
des bispezifischen 1DT3-D-Antikörpers
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Dieses
Beispiel beschreibt einen in-vivo-Versuchseinsatz des bispezifischen
Antikörpers
1DT3-D. Menschliche
periphere Blutlymphozyten von einem normalen Spender wurden in vitro
in der Gegenwart von OKT3 (2 μg/ml)
und rekombinantem IL-2 (300 μg/ml)
aktiviert. CB-17-scid/scid-Mäuse (Itoh
et al., Cancer 72, 2686-2694 (1993)) wurden subkutan mit 5 × 106 Raji-Zellen,
vermischt mit 5 × 106 aktivierten Lymphozyten, injiziert. 24
h später
wurden die Mäuse
mit bispezifischem Antikörper,
einer monospezifischen Antikörperkomponente
des bispezifischen Antikörpers
oder keinem Antikörper
injiziert. Die Mäuse
wurden täglich
auf die Entwicklung von Tumoren hin untersucht, und zwar von mindestens
0,5 cm an der Stelle der Tumorinjektion. Mäuse, die nach 60 Tagen tumorfrei
blieben, wurden als negativ und Mäuse, die innerhalb von 60 Tagen
Tumore entwickelten, als positiv verzeichnet. Unbehandelte Kontrollmäuse entwickelten
immer innerhalb von 21-28 Tagen Tumore.
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In
einem ersten Experiment wurden 5 Mäuse mit 10 μg/Maus bispezifischem Antikörper behandelt, und
zwar 24 Stunden nach der Impfung mit der Mischung aus malignen Zellen
und aktivierten humanen T-Zellen. Eine Kontrollgruppe von 5 Mausen
wurde nur mit Vehikel geimpft. Das Tumor-Auftreten (d. h. Entwicklung von
einem Tumor von mindestens 0,5 cm innerhalb von mindestens acht
Wochen) in den behandelten und Kontrollgruppen war folgendermaßen:
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Unter
Verwendung des einseitigen Genauigkeitstests von Fischer hat die
Behandlung mit bispezifischem Antikörper das krankheitsfreie Überleben
verlängert,
und zwar mit einem p-Wert von 0,024.
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Ein
zweites Experiment wurde entworfen, um die Anti-Tumor-Effekte des
bispezifischen Antikörpers mit
monospezifischem Anti-CD3 und monospezifischem 1D10 bei einer Dosierung
von 10 μg/Maus
in Mäusen zu
vergleichen, die mit Tumor- und T-Zellen geimpft wurden, wie oben
dargelegt. Mäuse
der Gruppe 2 bekamen monospezifischen 1D10 und monospezifischen
OKT3, Gruppe 3 bekam bispezifischen Antikörper und die Kontrollgruppe
bekam nur Vehikel. Mäuse
der Gruppe 4 bekamen auch bispezifischen Antikörper in einer Konzentration
von 10 μg/Maus,
doch diese Mäuse
waren zuvor mit nicht-aktivierten T-Zellen geimpft worden, im Unterschied
zu allen anderen Gruppen, die aktivierte T-Zellen bekommen haben.
-
-
Der
Genauigkeitstest von Fischer für
allgemeine Zwei-Weg-Tabellen (Agresti, Categorical Data Analysis
(Wiley, NY, 1990), S. 64-65) wurde angewendet, um die Null-Hypothese
zu testen, dass die Auftrittsraten in den vier Gruppen gleich sind.
Es besteht eine hochsignifikante Differenz zwischen den Gruppen
(p = 0,001). Paarige Genauigkeitstests, welche die Kontrollgruppe
mit jeweils den Gruppen 2, 3 und 4 vergleichen, wurden ebenfalls
durchgeführt.
Die entsprechenden einseitigen p-Werte sind 0,004, 0,004 und 0,222.
Folglich sind die Gruppen 2 und 3 beide signifikant unterschiedlich
von der Kontrollgruppe. Es wurde gefolgert, dass bei einer Dosis
von 10 μg/Maus
eine Behandlung mit bispezifischem Antikörper oder einer Kombination
aus beiden monospezifischen Teilantikörpern das tumorfreie Überleben
verlängert.
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In
einem dritten Experiment wurde eine Dosis-Wirkungs-Studie durchgeführt, um
die Anti-Tumoreffekte
verschiedener Dosierungen von bispezifischem Antikörper zu
testen. Getrennte Gruppen von Mäusen
wurden entsprechend mit Dosierungen von 0,4, 2 oder 10 μg/Maus bispezifischem
Antikörper
oder Vehikel behandelt.
-
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Der
Cochran-Armitage-Trendtest (Agresti, Categorical Data Analysis (Wiley,
NY, 1990), S. 100-102, 118-119) wurde angewendet, um die Nullhypothese
zu testen, dass die Auftrittsraten in den vier Gruppen gleich sind,
und zwar gegenüber
der Alternativhypothese von einem linearen Trend. Unter Verwendung
von Wertungen gleicher Abstände
beträgt
der p-Wert 0,001; unter Verwendung der Werte 0, 0,4, 2 und 10 beträgt der p-Wert
0,0164. Beide Wertesets zeigen einen signifikanten Trend in den
Proportionen an. Diese Ergebnisse zeigen, dass der bispezifische
Antikörper
effektiv ist, um die Überlebenszeit
zu verlängern,
und dass Mäuse, die
höhere
Dosierungen bekommen haben (10 μg
und 2 μg),
ein verbessertes tumorfreies Überleben
vorweisen.
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Ein
viertes Experiment wurde entworfen, um monospezifischen OKT3 und
1D10 gegenüber
dem bispezifischen Antikörper
zu vergleichen, und zwar bei einer Dosis von 2 μg Antikörper/Maus.
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Das
tumorfreie Überleben
von Mäusen,
die mit monospezifischem OKT3 (Gruppe 2) und monospezifischem 1D10
(Gruppe 3) behandelt wurden, war nicht signifikant unterschiedlich
von der Kontrolle, wohingegen Mäuse,
die mit bispezifischem Antikörper
(Gruppe 4) behandelt wurden, unter Anwendung des Genauigkeitstests
von Fischer für
allgemeine Zweiweg-Tabellen verlängertes Überleben
zeigten.
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Diese
Daten zeigen an, dass die systemische Verabreichung von 1DT3-D maligne
B-Zellen in vivo abtötet
und/oder deren Entwicklung verhindert, und dass eine Dosis von 2 μg/Tier bei
der Therapie mit bispezifischem Antikörper effektiver als die Therapie
mit monospezifischem Antikörper
ist.
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Beispiel 3: Erzeugung
eines monoklonalen Antikörpers
gegen das humane CD3-Antigen
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Der
1DT3-D-Antikörper,
der in dem Beispiel 1 beschrieben wurde, beinhaltete OKT3 als den
Bindungsrest mit einer Affinität
für Effektorzellen.
Das vorliegende Beispiel beschreibt die Isolierung von einem alternativen
Antikörper,
M291, zur Verwendung als die Effektorzell-bindende Komponente in
einem bispezifischen Antikörper.
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Humane
periphere mononukleare Blutzellen (PBMC) wurden mit PHA und IL-2
aktiviert, um T-Zellen zu
expandieren. Aktivierte T-Zellen wurden als Immunogene in Balb/C-Mäusen verwendet.
Hybridome wurden aus den Milzen dieser Mause durch Standardverfahren
erzeugt. Diese Hybridome wurden auf Antikörper hin gescreent, die PBMC
zur in-vitro-Proliferation stimulie ren können. Anti-CD3-Antikörper mit
dem geeigneten Fc veranlassen T-Zellen, sich in PBMC zu vermehren.
Eines von diesen Hybridomen, M291, wurde isoliert, und es wurde
festgestellt, dass es einen Antikörper des Isotyps IgG2a/kappa
sezerniert, der T-Zellen zur Proliferation aktivieren konnte. Der
gereinigte Antikörper
M291 konkurriert mit einem anderen anti-human-CD3-Antikörper, OKT3,
(IgG2a/kappa) um das Binden an humane T-Zellen, wodurch gezeigt
wird, dass die durch die entsprechenden Antikörper erkannten Epitope nahe
aneinander angeordnet sind. M291 ist folglich ein Antikörper mit
der Spezifität
gegen den humanen CD3-Komplex.
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Beispiel 4: Humanisierung
von 1D10- und M291-Antikörpern
-
Dieses
Beispiel beschreibt die separaten Humanisierungsverfahren für die 1D10-
und M291-Antikörper.
-
Klonieren von cDNAs einer
1D10- und M291-V-Region
-
cDNAs
von schwerer und leichter V-Domäne
wurden unter Anwendung eines verankerten PCR-Verfahrens für 1D10 und M291 kloniert (siehe
Loh et al., Science 243, 217 (1989)). cDNAs wurden zuerst durch Reverse
Transkriptase synthetisiert, und zwar nachdem polyA+-RNAs aus den
Hybridomzellen mit Oligo-dT geprimt wurden. Ein Schwanz von dGs
wurde zu dem 3'-Terminus der cDNA
mittels terminaler Deoxynukleotidyl-Transferase gegeben. Die V-Domänen wurden
anschließend
durch PCR amplifiziert, und zwar mit 3'-Primern, die an den C-Regionen hybridisierten,
und 5'-Primern,
die an den G-Schwänzen
hybridisierten. Verschiedene unabhängige H- und L-Ketten-Klone
wurden sequenziert, um sicherzustellen, dass keine Sequenzfehler
durch die PCR eingeführt
wurden. Für
1D10 wurden die V-Domänen
als ein Antikörper
des Maus-Isotyps IgG2a/kappa exprimiert, und zwar durch Transfektion
der Gene in geeigneten Vektoren in die Myelom-Zelllinie SP2/0, um
zu bestätigen,
dass sie die Bindungsstelle von 1D10 codieren. Die bei der Transfektion
verwendeten Expressionsvektoren ähneln
den Plasmiden pVk.G und pVg.D, die von Co et al. (siehe Co et al.,
J. Immunol. 148, 1149 (1992)) beschrieben wurden, mit der Ausnahme,
dass die Gene für
die konstanten Regionen von Maussequenzen stammen. Es wurde durch
Durchflusszytometrie festgestellt, dass aus den transfizierten Zellen
isolierter Antikörper
an Raji-Zellen bindet, und zwar in einem Muster, das nicht zu unterscheiden
ist von dem des elterlichen Maus-IgG1/kappa-1D10-Antikörpers. Die
V-Domänen
von M291 wurden in ähnlicher
Weise kloniert und sie wurden als Maus-F(ab'-Reißverschluss)2 exprimiert
(siehe Kostelny et al., J. Immunol. 148, 1547 (1992)). Der Durchflusszytometrie-Assay zeigte an,
dass M291-Fos-F(ab'-Reißverschluss)2 an humane T-Zellen bindet, und zwar mit ähnlicher
oder identischer Affinität
wie der elterliche Antikörper.
Diese Beobachtung bestätigte,
dass die richtigen V-Domänen
von M291 kloniert wurden.
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(2) Modellierung und Design
von humanisierten Sequenzen
-
Die
Sequenzen von humanen V-Domänen,
welche dem murinen 1D10 und M291 am meisten ähneln, wurden ausgewählt, um
als das Gerüst
des humanisierten Antikörpers
zu fungieren. Die beste humane VK-Sequenz
für 1D10
war R3.5H5G aus der humanen Untergruppe I, mit nur sechzehn Unterschieden
von dem 1D10, und zwar in Gerüstregionen.
Manheimer-Lory et al., J. Exp. Med. 174, 1639-1652 (1991). Die beste VH-Sequenz war IC4 aus der Untergruppe II
oder Untergruppe IV von Kabat (siehe Kabat et al., Sequences of Proteins
of Immunological Interest 1, 1137 (1991)), mit sechsundzwanzig Unterschieden.
Die beste humane VK-Sequenz für M291 ist
HF2-1/17 aus der humanen Untergruppe I, mit sechsundzwanzig Aminosäureunterschieden
von dem M291, und zwar in Gerüstregionen
(Athison et al., J. Clin. Invest. 75, 1138 (1985); Lampman, Blood
74, 262 (1989)); die beste humane VH-Sequenz
ist 21/28 aus der humanen Untergruppe I, mit zwanzig Aminosäureunterschieden.
Dersimonian et al., J. Immunol. 139, 2496-2501 (1987). Mit Hilfe des 3-dimensionalen
Modells wurde eine zusätzliche
Anzahl von Gerüstpositionen
identifiziert, die sich zwischen den murinen Antikörpern und
den ausgewählten
humanen Sequenzen unterschieden. Der Ort dieser Aminosäurereste
in dem 3-dimensionalen Raum in Relation zu den hypervariablen Regionen
oder CDRs wies darauf hin, dass sie wahrscheinlich die CDR-Anordnung
und folglich die Bindungsaffinität
beeinflussen. Murine Sequenzen wurden in diesen Positionen verwendet.
Eine Anzahl von Positionen wurde in den humanen Sequenzen identifiziert,
die sich von dem Konsensus ihrer entsprechenden Untergruppen unterschieden.
Diese Aminosäuren
wurden ausgetauscht, um mit den Konsensus-Sequenzen zu korrespondieren.
VH- und VL-Sequenzvergleiche
zwischen dem murinen und humanisierten 1D10 und zwischen dem murinen
und humanisierten M291 sind in der 4 bzw. 5 dargestellt.
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(3) Synthese und Expression
von humanisiertem 1D10-Antikörper
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DNA-Segmente,
welche die L- und H-kettigen V-Regionen des humanisierten 1D10 codieren,
wurden durch totale Gensynthese aus überlappenden Oligonukleotiden
konstruiert. Diese Miniexons schlossen Signalsequenzen, J-Segmente
und Spleiß-Spendersequenzen
ein, und waren von XbaI-Stellen umgeben. Die DNA-Segmente wurden
in einen Expressionsvektor eingebracht, und zwar unter Verwendung
des in der 6 dargestellten Schemas.
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Die
humanisierten V-Domänen
wurden in die XbaI-Stellen der entsprechenden schwer- und leichtkettigen
Expressionsplasmide pVg1.D.Tt und pVk.rG.dE
kloniert. Die resultierenden Plasmide werden pHu1D10.Vgl.D.Tt und
pHu1D10.Vk.rG.dE genannt. Der schwerkettige
Expressionsvektor pVgl.D.Tt, der das Mutanten-Dihydrofolat-Reduktasegen
(mdhfr) als den selektierbaren Marker (siehe Simonsen & Levinson, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 80, 2495, (1983)), den Human-Cytomegalovirus-Haupt-Immediate-Early-Promotor (hCMV)
und -Enhancer zur Transkriptionsinitiierung (siehe Boshart et al.,
Cell 41, 521 (1985)) und die konstanten Human-IgG1-Regionen enthält, wurde aus den entsprechenden
Fragmenten durch Standardverfahren konstruiert. Er unterscheidet
sich von dem Vektor pVg1.D, der von Co et
al., J. Immunol. 148, 1149 (1992) beschrieben wurde, indem er eine
Transkriptionsterminierungsstelle 3' gelegen zu der γ-1-Gen-poly(A)-Stelle besitzt.
Die Transkriptionsterminierungsstelle (Tt) stammte von der Sequenz,
die sich stromabwärts
von dem humanen Komplementgen C2 (+37 bis + 162 bp von der C2-poly(A)-Stelle)
befindet (siehe Ashfield et al., EMBO J. 10, 4197 (1991)), und wurde
gänzlich
unter Verwendung überlappender
Oligonukleotide synthetisiert.
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Zur
Expression einer leichten Kette wurde ein Vektor aus dem hCMV-Promotor
und -Enhancer, wobei das humane CK-Gen einen
Teil von dem vorangehenden Intron einschließt, und dem Xanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase-(gpt)-Gen
(siehe Mulligan & Berg,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 78, 2072 (1981)) zur Selektion konstruiert.
Der Vektor pVK.rG.dE ähnelt dem pVk,
der von Co et al. (siehe Co et al., J. Immunol. 148, 1149 (1992))
beschrieben wurde, mit Ausnahme der Ausrichtung des gpt-Gens. Zusätzlich wurde
eine von den zwei wiederholten Sequenzen in der Enhancer-Region
des SV40-Promotors, der verwendet wurde, um das gpt-Gen zur transkribieren,
durch SphI-Verdau entfernt.
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Zur
Coexpression von schweren und leichten Ketten in einem Plasmid wurde
ein EcoRI-Fragment,
das den hCMV-Promotor, das VH-Exon, die CH1-,
CH2- und CH3-Exons,
das polyA-Signal
und das Transkriptionsterminierungssignal enthielt, aus dem Schwerketten-Expressionsvektor
genommen und in die einzige EcoRI-Stelle des entsprechenden Leichtketten-Expressionsplasmids
kloniert. Aufgrund des Vorhandenseins des Transkriptionsterminierungssignals,
das sich zwischen ihnen befindet, werden die zwei Gene durch den hCMV-Promotor
unabhängig
transkribiert. Nach der Transkription wird das humanisierte VH-Exon an die humanen γ-1-CH1-,
Gelenk-, CH2 und CH3-Exons
gespleisst und anschließend
polyadenyliert. In ähnlicher
Weise wird das VL-Exon an das humane CK-Exon gespleisst. Die vorausgesagten Aminosäuresequenzen
der reifen leichten und schweren Ketten des humanisierten 1D10 sind
in den 4C bzw. 4E dargestellt.
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Das
Plasmid pHu1D10.IgG1.rG.dE wurde zur Transfektion in die Maus-Myelom-Zelllinie
TSO verwendet, und zwar durch Elektroporation. ISO-Zellen sind Derivate
von Maus-Myelom-NSO-Zellen
(ECACC 85110503), die für
ihre Fähigkeit
selektiert wurden, in serumfreien Medien zu wachsen, und zwar gemäß dem Verfahren
von Sato et al., J. Exp. Med. 165, 1761 (1987). Die Zellen aus jeder
Transfektion wurden hinsichtlich gpt-Expression selektiert. Da der
SV40-Promotor/Enhancer
für das
gpt-Gen stark beschädigt
wurde, können nur
wenige Transfektanten gpt ausreichend hoch exprimieren, um die Selektion
zu überleben
(siehe Jasin & Berg,
Genes Dev. 2, 1353 (1988)). Die Transfektionseffizienz beträgt etwa
0,5-1,0 × 10-6; im Vergleich zu der Effizienz von 10-50 × 10–6 der
Transfektion, die ein fast identisches Plasmid verwendet, das den
Wildtyp-SV40-Promotor für
gpt enthält.
Beim Screenen hinsichtlich der Herstellung von humanisierten Antikörpern durch
einen Standard-ELISA gaben die durchschnittlichen überlebenden
Zellen auch höhere
Spiegel von Antikörper,
und zwar im Vergleich zu denen, die mit Plasmid transfiziert wurden,
das den Wildtyp-SV40-Promotor enthielt. Der beste Antikörperproduzent
wurde anschließend
zur Herstellung des humanisierten 1D10 subkloniert. Der Antikörper Hu1D10
wurde aus dem serumfreien verbrauchten Medium durch Protein-A-Affinitätschromatographie
gereinigt.
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(4) Eigenschaften von
Hu1D10
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Das
murine 1D10-IgG2a und der humanisierte 1D10 hatten identische Spektren
von Reaktivität
mit 1D10-positiven und 1D10-negativen Zelllinien. Die Affinität des murinen
1D10-IgG2a und humanisierten 1D10 für Zellen, die das Zielantigen
tragen, wurde durch Anwendung eines Verdrängungsassays evaluiert (sehe Woodle
et al., J. Immunol. 148, 2756 (1992)). Bei diesem Assay wurde die
Fähigkeit
von vorgebundenem humanisiertem 1D10 und murinem 1D10-IgG2a, das
Binden von FITC-markiertem murinem 1D10-IgG2a zu inhibieren, durch
FACS-Analyse quantifiziert. Humanisierter 1D10 inhibierte kompetitiv
das Binden von murinem 1D10-IgG2a, und zwar zu einem Grad, ähnlich demjenigen,
der mit dem elterlichen Antikörper
beobachtet wurde (7A). Diese Daten zeigten an,
dass der humanisierte Antikörper
mit ähnlicher
Affinität
bindet wie der murine Antikörper.
Die Scatchard-Analyse wurde verwendet, um die scheinbare Affinität des humanisierten 1D10
besser einzuschätzen.
Es wurde festgestellt, dass der humanisierte 1D10-IgG1 eine scheinbare
Ka von 2,3 × 108 M–1 aufweist,
und es bestehen etwa 5 × 105 Stellen pro Zelle in der Raji-Zelllinie
(7B). Zusätzlich besitzt
der humanisierte 1D10 die Fhigkeit, ADCC und Komplement-vermittelte
Lyse zu steuern, zwei Effektor-Funktionen, die nicht in dem ursprünglichen
murinen 1D10 vorhanden sind (8A und 8B).
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(5) Synthese und Expression
von humanisiertem M291- und 1D10-(ab'-Reißverschluss)2
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Die
Leucin-Reißverschluss-Gene
Jun und Fos wurden, wie von Kostelny et al., J. Immunol. 148, 1547 (1992)
beschrieben, synthetisiert. Die resultierenden PCR-Produkte waren
179-bp-PstI-SalI-Fragmente,
welche die gesamte Gelenk-Reißverschluss-Genverschmelzung
umfassen. Die PstI-Stelle stellt die natürliche Restriktionsstelle dar,
die sich an dem Anfang des Gelenkexons befindet, doch die SalI-Stelle
wurde an das Ende der Reißverschlusssequenzen
während
der PCR zugefügt.
Das Gelenk/Reißverschlussexon
wurde mit einem 162-bp-SalI-BamHI-Fragment, das die nicht-codierende 3'-Sequenz des Maus-IgG2a-Gens
enthielt, in den Schwerketten-Expressionsvektor pVgl.D.Tt eingefügt, wodurch
die Gelenk-, CH2- und CH3-Exons
im Plasmid ersetzt wurden. Die Co-Expression des gestutzten Schwerketten(Fd)-Gens
mit dem Leichtketten-Gen in einem Plasmid ist im Wesentlichen die
gleiche wie oben für
pHu1D10.IgG1.rG.dE beschrieben wurde (6). Die Expressionsplasmide
werden pHu1D10-Jun.rG.dE
und pHuM291-Fos.rG.dE genannt (9).
Die Unterschiede zwischen diesen Plasmiden und denen, die verwendet
wurden, um den gesamten Antikörper
zu exprimieren, sind: (1) das humane γ1-CH1-Exon
wird jetzt an das Gelenk/Reißverschluss-Verschmelzungsexon
gespleisst, anstatt der Gelenk-, CH2 und
CH3-Exons, und (2) das Transkript wird durch
ein heterologes Signal polyadenyliert. Der Leucin-Reißverschluss
Jun wird für
das Fd von Hu1D10 und Fos für
das Fd von HuM291 verwendet. In Kombination mit der entsprechenden
leichten Kette würde
der Fd-Reißverschluss
F(ab'-Reißverschluss)2 bilden. Die humanisierten F(ab'-Reißverschluss)2-Fragmente für 1D10 und M291 werden als Hu1D10-Jun
bzw. HuM291-Fos bezeichnet. Die vorausgesagten Aminosäuresequenzen
des Schwerketten-Fd-Reißverschlusses
in Hu1D10-Jun und HuM291-Fos sind in den 4D bzw. 5D dargestellt.
In beiden Fällen
waren Modifikationen des humanen IgG1-Gelenks vorhanden, und zwar
in der Region der Ge lenk/Reißverschluss-Verschmelzung
(10). Eine Insertion von zwei Aminosäureresten
Lys-Cys, die von dem
Maus-IgG2a-Gelenk stammen, wurde in das Gelenkexon eingeführt, um
eine zusätzliche
inter-Schwerketten-Disulfidbindung bereitzustellen. Die Insertion
dieser beiden Reste in das humane IgG1-Gelenk macht ihr COOH-Ende
halb-homolog zu dem des Maus-IgG2a-Gelenks. Das modifizierte Gelenk würde drei
inter-Schwerketten-Disulfidbindungen besitzen, verglichen mit zwei
in dem Wildtyp-Human-IgG1. Zusätzlich wurden
ein Ala-Rest (erster Rest der CH2-Domäne) und
zwei Gly-Reste an der Verschmelzungsverbindungsstelle eingeführt, um
die Verbindungsstellen flexibler zu machen. Die Expressionsplasmide pHu1D10-Jun.rG.dE
und pHuM291-Fos.rG.dE wurden getrennt in die Maus-Myelom-Zelllinie
TSO durch Elektroporation transfiziert. Die Transfektanten wurden
auf das Vorhandensein und die Menge von sezernierten F(ab'-Reißverschluss)2-Fragmenten durch ELISA gescreent. F(ab'-Reißverschluss)2-Fragmente wurden unter Anwendung von Protein-G-Affinitätschromatographie
gereinigt.
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(5) Eigenschaften von
HuM291-Fos
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Die
relative Affinität
von murinem M291 und HuM291-Fos-F(ab'-Reißverschluss)2 für T-Zellen
wurde unter Anwendung des oben beschriebenen Verdrängungsassays
ermittelt. HuM291-Fos blockiert das Binden von FITC-markiertem murinem
M291-IgG2a, ebenso wie das unmarkierte M291 (11A).
Die Affinität
von HuM291 für
CD3 wurde innerhalb des 2-3fachen derjenigen von M291 geschätzt. Die
Scatchard-Analyse zeigte an, dass die scheinbare Affinität von HuM291-Fos
Ka 1,1 × 109 M–1 war, und es gibt etwa
6,6 × 104 Stellen pro Zelle in aktivierten humanen
T-Zellen (11B).
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(6) Bildung des bispezifischen
Hu1D10-Jun × HuM291-Fos-F(ab'-Reißverschluss)2 in vitro
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Hu1D10-Jun
und HuM291-Fos wurden zu gleichen molaren Konzentrationen zwischen
0,5 bis 3,0 mg/ml vermischt und mit 10 mM DTT in PBS bei 37°C 1 Stunde
lang reduziert, um Fab'-Reißverschlüsse zu bilden.
Sie wurden durch eine Sepharose-G-50-Säule in PBS laufen gelassen,
um das DTT zu entfernen. Das entsalzte Protein wurde bei 4°C 48 Stunden
lang inkubiert, um die Bildung von heterodimerem bispezifischem Hu1D10-Jun × HuM291-Fos
zu ermöglichen.
Die bispezifischen Moleküle
wurden ferner durch hydrophobe Interaktionschromatorgraphie (HIC)
auf einer Phenyl-Sepharose-Säule
gereinigt.
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Beispiel 5: T-Zellen-vermittelte
Zytotoxizität
durch humanisierte bispezifische Antikörper
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Die
Fähigkeit
von Hu1D10-Jun × HuM291-Fos,
T-Zell-vermittelte Lyse zu steuern, wurde in einem Chrom-Freisetzungsassay
getestet. Menschliche T-Zellen, die von PBMC nach OKT3- und IL-2-Behandlung stammen,
wurden als Effektor-Zellen verwendet. Dawo, die eine aus einem Patienten
mit Riesen-B-Zell-Lymphom entwickelte Zelllinie ist, wurde für die Zielzellen
verwendet. Die 12 zeigt, dass der bispezifische Hu1D10-Jun × HuM291-Fos
ebenso wie der bispezifische Maus-IgG-1DT3-DT-Zellen steuerte, um
Zielzellen zu lysieren. Die zwei bispezifischen Moleküle schienen ähnliche
Aktivitäten
bei niedrigen Antikörperkonzentrationen zu
besitzen. Die zwei elterlichen Antikörper HuM291-Fos und Hu1D10-Jun
waren in diesem Assay nicht effektiv, und zwar weder einzeln noch
in Kombination.
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Bei
hohen Konzentrationen (10 μg/ml)
hatte 1DT3-D eine höhere
Aktivität
als Hu1D10-Jun × HuM291-Fos
beim Vermitteln von Zielzellenlyse. Dies lag an FC-Rezeptoren niedriger
Affinität
auf der Oberfläche
der Zielzellen. Bei hoher Antikörperkonzentration
könnte
der Fc des bispezifischen IgGs an diese Rezeptoren binden und T-Zellen
dazu steuern, Zielzellen zu lysieren, und zwar unabhängig von
dem Zielantigen, ein Mechanismus, der als umgekehrte Lyse bekannt
ist (siehe Weiner et al., J. Immunol. 152, 2385 (1994)). Da Hu1D10-Jun × HuM291-Fos
ein F(ab')
2-ähnliches
Molekül
ohne Fc ist, kann es keine Lyse durch Binden an einen FC-Rezeptor
initiieren. In einigen therapeutischen Anwendungen ist die Eigenschaft
des humanisierten Antikörpers
vorteilhaft beim Erhöhen
der selektiven Toxizität
des Antikörpers. SEQUENZAUFLISTUNG