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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Immunologie, insbesondere
ein Verfahren, um modifizierte Immunglobuline mit einer verringerten Immunogenität von variablen
Domänen
eines Antikörpers
der Maus zu erhalten, und diese enthaltende Zusammensetzungen.
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EINSCHLÄGIGER STAND
DER TECHNIK
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Das
Immunsystem baut Antikörper
auf, die sich mit einem sehr weiten Bereich von Antigenen mit einer
hohen Avidität
und Spezifität
verbinden und Starter-Effektor-Mechanismen
auslösen.
Antikörper wurden
in der Medizin als diagnostische und therapeutische Mittel verwendet,
und mit dem Erscheinen neuer Technologien wurde deren Möglichkeit
immer weiter verbessert.
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Die
Hybridom-Technologie ermöglichte
die Abtrennung von Zellinien, die Antikörper mit einer einzigen Spezifität ausscheiden
(Köhler
G., Milstein C (1975) Nature (London) 256, 495–497), und die Gentechnologie
ermöglichte
die Konstruktion eines Bereichs von aus Hybridomen technisch erzeugten Antikörpern.
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Die
technische Erzeugung von Antikörpern wird
durch die Struktur ihrer Domänen
erleichtert und kann durch den Erwerb oder Verlust einiger ihrer
Eigenschaften die Verwendbarkeit vieler Antikörper weiter verbessern. Die
Antigen bindenden Eigenschaften des Antikörpers liefern die Erkennungsfunktion,
und diese kann an einen oder mehrere aus einer Anzahl von Effektoren
gebunden werden. Die Kombination dieser beiden Merkmale muß dann gegenüber den
Kriterien der Wirksamkeit, Spezifität und Immunogenität getestet
werden.
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Monoklonale
Antikörper
erzeugende Hybridome wurden am einfachsten von immunisierten Nagern
erhalten. Gegenwärtig
erfolgt die Verwendung verschiedener monoklonaler Antikörper der
Maus in großem
Umfang für
die Abbildung und Behandlung der Malignität, für die prophylaktische Verabreichung zum
Schutz vor einem toxischen Schock, zur Modifizierung von Abstoßungsvorgängen von
Implantaten und zur Abschwächung
akuter entzündlicher
Reaktionen.
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In
den meisten Fällen,
in denen für
die Therapie Antikörper
von Nagern verwendet wurden, wurde bei den Empfängern eine Immunreaktion ausgelöst, die
sich gegen den Antikörper
richtete. Diese Reaktionen haben die Dauer und Wirksamkeit der Therapie
eingeschränkt.
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Die
Entwicklung ähnlicher
Reagenzien aus Humanquellen war enttäuschend, obwohl einige Möglichkeiten
existieren, wobei zum Beispiel SCID-hu-Mäuse, die in vitro Immunisierung,
rekombinatorische Banken oder irgendeine nützliche Kombination davon verwendet
wurden. Da bereits viele gut gekennzeichnete monoklonale Antikörper von
Nagern zur Verfügung
stehen, die in einer Klinik verwendet werden könnten, falls die Immunreaktion
aufgehoben werden kann, hat die Produktion technisch erzeugter Antikörper viel
Aufmerksamkeit erzielt.
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Technisch
erzeugte Antikörper
wurden gestaltet, daß sie
möglichst
viele fremdkörperbedingte Sequenzen
durch äquivalente
Human-Sequenzen auszutauschenen. Zu den gentechnisch erzeugten Antikörpern gehören chimäre Antikörper, bei
denen Segmente von Immunglobulinen von verschiedenen Spezies miteinander
verbunden sind.
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Zuerst
wurden chimäre
Antikörper
konstruiert, die die variablen Regionen vom Nager enthielten, die
mit konstanten Domänen
vom Menschen vereinigt waren.
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Insbesondere
sind chimäre
Maus/Human-Antikörper
für die
Immuntherapie sehr nützlich, für die sie
im Vergleich mit ihren Gegenstücken
der Maus die gleiche Spezifität,
jedoch eine geringere Immunogenität zeigen sollten. Die folgenden
Dokumente beschreiben die Technologie der chimären Antikörper: Lobuglio et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 86: 4220–4224
(1989); US-Patent 4,816,567; die Internationale PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 87/02671, am 7. Mai 1987 veröffentlicht; die EP-Veröffentlichung
Nr. 255,694, am 10. Februar 1988 veröffentlicht; die EP-Veröffentlichung
Nr. 274,394, am 13. Juli 1988 veröffentlicht; die EP-Veröffentlichung
Nr. 323,806, am 12. Juli 1989 veröffentlicht; die Internationale
PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 89/00999, am 9. Februar 1989 veröffentlicht; die EP-Veröffentlichung
Nr. 327,000, am 9. August 1989 veröffentlicht; die EP-Veröffentlichung
Nr. 328,404, am 16. August 1989 veröffentlicht; und die EP-Veröffentlichung
Nr. 332,424, am 12. September 1989 veröffentlicht.
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Es
ist bemerkenswert, daß selbst
der Austausch der konstanten Regionen durch Human-Äquivalente
deren Immunogenität
nicht wirksam verringern kann. Noch bei etwa der Hälfte der
Empfänger stellte
sich eine Immunreaktion auf die variablen Regionen vom Nager ein.
Danach wurden die Antikörper
vom Nager extensiv manipuliert, damit sie Human-Antikörpern noch
mehr ähneln.
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Eine
weitere Verringerung der Immunogenität von chimären Antikörpern wurde erreicht, indem nur
die die Komplementarität
bestimmenden Regionen (CDR) vom monoklonalen Antikörper vom
Nager auf Framework-Regionen (FR) vom Menschen gepflanzt wurden,
bevor diese anschließend
mit einer geeigneten konstanten Domäne vereinigt wurden (Jones
et al., Nature 321: 522–525
(1986)). Dieses Verfahren, um die CDR-Verpflanzung zu vollziehen, führt oft
zu unvollständig
humanisierten Antikörpern, das
bedeutet, daß der
resultierende Antikörper
entweder Affinität
verloren hat, oder daß bei
einem Versuch, seine ursprüngliche
Affinität
zu erhalten, eine Anzahl von Framework-Resten der Maus die entsprechenden
Reste des gewählten
Human-Frameworks
ersetzt hat (Winter, Europäische
Patentanmeldung, Veröffentlichungsnummer
239,400; Riechmann et al., Nature 332: 323–327 (1988)).
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Es
wurde eine Anzahl von Strategien mit der Aufgabe entwickelt, eine
Mindestanzahl von Resten für
die Übertragung
zu identifizieren, um eine vorteilhafte Bindungsaffinität mit den
geringsten möglichen Folgen
für die
Immunogenität
zu erreichen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß jede dieser Strategien bei der
Wiederherstellung der Stammaffinität nur bedingt erfolgreich war.
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Die
Eigenschaften in bezug auf die Ligandenbildung eines Antikörper-Kombinationsortes
werden primär
von der Struktur und der relativen Natur der CDR bestimmt, obwohl
festgestellt wurde, daß auch
einige benachbarte Framework-Reste an der Antigenbindung beteiligt
sind (Davies et al., Ann. Rev. Biochem. 59: 439–473 (1990)). Folglich kann die
genaue Spezifität
eines Antikörpers
erhalten bleiben, wenn seine CDR-Strukturen und einige benachbarte
Reste, deren Wechselwirkung untereinander und deren Wechselwirkung
mit dem Rest der variablen Domänen
exakt erhalten bleiben können.
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Ein
weiteres Verfahren zum Humanisieren eines Antikörpers wurde von Padlan vorgeschlagen (Padlan,
Europäische
Patentanmeldung, Veröffentlichungsnummer
0 519 596 A1; Padlan, Molecular Immunology 28: 489–498 (1991)).
Es basiert auf der Tatsache, daß die
Antigenität
eines Proteins von der Natur seiner Oberfläche abhängt, und eine Anzahl der für ein Lösungsmittel
zugänglichen
Reste in der variablen Region eines Nagers durch Reste von einem
Human-Antikörper
ausgetauscht werden. Die Stellen dieser Reste werden durch eine
Prüfung
der Strukturen des Human-Antikörpers
KOL und des Antikörpers
J539 der Maus durch hochauflösende
Röntgenstrahlen
identifiziert. Eine Auswahl der HumanOberflächenreste wird erreicht, indem
die Antikörper-Untergruppe
mit der größten Homologie
identifiziert wird.
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Die
Natur der Proteinoberfläche
ist für
deren Erkennung und Internisierung durch Antigen-Processing-Zellen,
insbesondere durch Antigen-spezifische B-Zellen, wichtig. Außerdem stellt
die Erkennung spezifischer linearer Sequenzen durch T-Zellen ebenfalls
ein wichtiges Element bei der Immunogenität von Proteinen dar.
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Einige
Gruppen haben automatisierte computergesteuerte Verfahren zur Identifizierung
von Sequenzmerkmalen und Strukturdeterminanten entwickelt, die bei
der MHC-Restriktion von Antigen-Peptiden für Helfer-T-Zellen eine Rolle
spielen (Bersofsky et al., J. Immunol. 138: 2213–2229 (1987), Elliott et al.,
J. Immunol. 138: 2949–2952
(1987), Reyes et al., J. Biol. Chem. 264: 12854–12858 (1989)). Unter Anwendung
dieser Algorithmen war es möglich,
vorhergesagte, einer T-Zelle präsentierte
Peptide zu identifizieren.
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Die
Analyse von Antikörpern
mit einer bekannten Atomstruktur gab einen Aufschluß über die Zusammenhänge zwischen
der Sequenz und der dreidimensionalen Struktur von Antikörper bindenden
Orten (Chothia et al., J. Biol. Chem. 196: 901–917 (1987)). Diese Zusammenhänge beinhalten,
daß außer bei
der dritten Region in den VH-Domänen bindende
Ortsschleifen eine aus der geringen Anzahl der Konformationen der
Hauptkette aufweisen: "kanonische
Strukturen". Die
kanonische Struktur, die in einer bestimmten Schleife erzeugt wird, wird
durch deren Größe und das
Vorhandensein bestimmter Reste an den Schlüsselstellen sowohl in der Schleife
als auch den Framework-Regionen bestimmt.
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Ein
weiterer Teilsatz von Framework-Resten wurde als "Vernier"-Zone definiert,
die die CDR-Struktur und die Feinabstimmung für die Anpassung an ein Antigen
regeln kann (Foot et al., J. Mol. Biol. 224: 487–499 (1992)). Es hat sich gezeigt, daß Substitutionen
dieser Reste wichtig sind, um in den Antikörpern mit einer CDR-Verpflanzung die
Affinität
wiederherzustellen, so daß die
Vernier-Zone eine einleuchtende Konsequenz für die Gestaltung von humanisierten
Antikörpern
ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist folglich eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Maßnahme für die Umwandlung
eines monoklonalen Antikörpers
einer Säugetierart
in einen monoklonalen Antikörper
einer anderen Art anzugeben. Eine weitere Aufgabe besteht darin,
potentielle T-Epitope in der Sequenz von variablen Regionen vorherzusagen.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, die für die Spezifität oder Immunogenität von Spezies
verantwortlichen Aminosäurereste
innerhalb der Sequenz des monoklonalen Antikörpers zu identifizieren, der
für die
T-Immunogenität
verantwortlich ist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Aminosäurereste
in den T-Epitopsequenzen einer Spezies vernünftig durch die einer zweiten
Spezies auszutauschen, so daß die
Antikörper
der ersten Spezies in der zweiten Spezies nicht immunogen sind.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, nur in den Framework-Regionen
der schweren und der leichten Kettten und nicht in den die Komplementarität bestimmenden
Regionen einen Austausch vorzunehmen; die zu der Vernier-Zone gehörenden Aminosäuren und
die an den kanonischen Strukturen beteiligten können ebenfalls nicht ausgetauscht
werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, neue DNA-Sequenzen
bereitzustellen, die den Austausch von Aminosäureresten beinhalten. Eine
weitere Aufgabe besteht darin, einen Vektor bereitzustellen, der die
DNA-Sequenzen für
den geänderten
Antikörper enthält. Eine
weitere Aufgabe besteht darin, einen eukaryotischen oder procaryotischen
Wirt bereitzustellen, der mit einem Vektor transformiert ist, der
die DNA-Sequenz für
den modifizierten Antikörper
enthält:
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Es
wird ein einzigartiges Verfahren offenbart, um Aminosäurereste
in für
T-Zellen antigenen Sequenzen zu identifizieren und auszutauschen,
das die Immunglobulin-Antigenität einer
ersten Säugerart in
die einer zweiten Säugerart überführt. Das
Verfahren ändert
gleichzeitig die Immunogenität
und bewahrt die Ligandenbindungseigenschaften ganz genau. Ein vernünftiger
Austausch jener Aminosäurereste
in für
T-Zellen antigenen Sequenzen der variablen Regionen, die nicht an
der dreidimensionalen Struktur beteiligt sind, hat keinen Einfluß auf die
Ligandenbindungseigenschaften, ändert
jedoch die Immunogenität
deutlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1:
Deduzierte Aminosäuresequenz
von (a) VK und (b) VH vom R3-Antikörper einer Maus. Die CDR sind
unterstrichen.
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2 und 3:
Analyse der Modifizierung der variablen Regionen der schweren und
der leichten Ketten des Antikörpers
IOR-R3.
A: Sequenz der variablen Region des monoklonalen Antikörpers IOR-R3
der Maus.
B: Sequenz der variablen Region von Human-Immunglobulin
mit der stärksten
Homologie.
C: Sequenz der modifizierten variablen Region von IOR-R3.
Schattierung:
Vorhergesagte für
T-Zellen antigene Sequenzen.
Unterstrichene Aminosäurereste:
Aminosäuren,
die an der tertiären
Struktur beteiligt sind.
Fettdruck: die Komplementarität bestimmende
Regionen. Eingerahmte Aminosäurereste:
vorgeschlagener Austausch.
Die Beschreibung ist sowohl für schwere
als auch leichte Ketten die gleiche.
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4:
Molekülmodell
der variablen Region von mAb R3, als Band dargestellt. VH befindet
sich rechts und ist dunkler als VL. Das Modell zeigt die Seitenkette
von Resten von der Maus, die mutiert wurden, um die vorhergesagten
amphipatischen Segmente zu humanisieren.
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5:
Nachweis der Bindung des chimären und
mutierten R3 an EGF-R durch RRA. Die Antigenbindungsaktivität wurde
bei unterschiedlichen Konzentrationen eines gereinigten R3 von der
Maus (-.-), von chimärem
R3 (+) und mutiertem VHR3/muR3VK (*) untersucht und als CPM des
gebundenen 125I-EGF gegenüber dem
Logarithmus der Konzentration jedes Antikörpers grafisch aufgetragen.
(Die Konzentration von IgG wurde durch ELISA mengenmäßig erfaßt.)
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6:
Immunisierung von Affen mit R3 von der Maus, chimärem R3 und
mutiertem R3.
Ordinate: Absorption bei 405 nm.
Abszisse:
Anzahl der Tage für
das Auffangen von Blut.
Die ELISA erfolgte wie in Beispiel
9 beschrieben. Die Pfeile zeigen den Zeitpunkt der intravenösen Injektion
von 2 mg jedes mAb. Die angewendete Serumverdünnung betrug 1/10.000.
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7 und 8:
Analyse zur Modifizierung der variablen Regionen der schweren und
leichten Ketten des Antikörpers
IOR-T1.
A: Sequenz der variablen Region des monoklonalen Antikörpers IOR-T1
der Maus.
B: Sequenz der variablen Region von Human-Immunglobulin
mit der stärksten
Homologie.
C: Sequenz der modifizierten variablen Region des Antikörpers IOR-T1.
Die
Symbole sind die gleichen wie in 2. Die Beschreibung
ist sowohl für
die schweren als auch für die
leichten Ketten die gleiche.
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9 und 10:
Analyse der Modifizierung der variablen Regionen der schweren und
leichten Ketten des Antikörpers
IOR-CEA1.
A: Sequenz der variablen Region des monoklonalen Antikörpers IOR-CEA1
der Maus.
B: Sequenz der variablen Region von Human-Immunglobulin
mit der stärksten
Homologie.
C: Sequenz der modifizierten variablen Region des Antikörpers IOR-CEA1.
Die
Symbole sind die gleichen wie in 2. Die Beschreibung
ist sowohl für
die schweren als auch für die
leichten Ketten die gleiche.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, das gleichzeitig die
Immunogenität
eines monoklonalen Antikörpers
von Nagern vermindert, wobei dessen Ligandenbindungseigenschaften
in ihrer Gesamtheit erhalten bleiben. Da die Antigenität von Immunglobulin
vom Vorhandensein von für
T-Zellen antigenen Peptiden in seiner Sequenz abhängt, kann die
Immunogenität
eines fremdkörperbedingten
oder allogenen Antikörpers
verringert werden, wenn die in den für T-Zellen antigenen Sequenzen
enthaltenen Reste ausgetauscht werden, die sich von denen unterscheiden,
die gewöhnlich
in Antikörpern
einer anderen Säugerart
vorkommen.
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Der
Austausch von Resten schließt
jene nicht ein, die an den kanonischen Strukturen oder der Vernier-Zone
beteiligt sind. Dieser vernünftige
Austausch der Reste hat keinen Einfluß auf die Strukturdeterminanten
oder auf die Kontakte zwischen den Domänen, somit sollten als Folge
der Änderungen, die
auf die Framework-Reste der variablen Region begrenzt sind, die
Ligandenbindungseigenschaften nicht beeinflußt werden.
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(1) Analyse der Homologie
der variablen Regionen
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
nutzt die verfügbaren
Sequenzdaten für
die variablen Domänen
von Human-Antikörpern
aus, die von Kabat et al., "Sequences
of proteins of Immunological Interest", 5. Auflage, Bethesda, Maryland; National
Inst. of Health, 1994, zusammengestellt worden sind.
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Im
ersten Schritt werden die variablen Domänen irgendeiner schweren oder
leichten Kette einer ersten Tierart, zum Beispiel der Maus, mit
den entsprechenden variablen Domänen
einer zweiten Tierart, zum Beispiel dem Menschen, verglichen. Diese Erfindung
soll eine antigene Veränderung
eines Antikörpers
irgendeiner Tierart ermöglichen.
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Der
Vergleich erfolgt nach einem automatisierten-computergesteuerten
Verfahren (PC-DOS HIBIO PROSIS 06-00, Hitachi). Dann werden die
variablen Regionen vom Menschen mit der größten Homologie Rest für Rest mit
den entsprechenden Regionen der Maus verglichen. Dies definiert
auch die Human-Untergruppe, der jede Sequenz der Maus am stärksten ähnelt.
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(2) Vorhersage der T-Epitope
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Im
zweiten Schritt werden die beiden homologen Sequenzen der variablen
Region, Maus und Mensch, für
die Vorhersage der T-antigenen Sequenzen analysiert.
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Der
Algorithmus AMPHI (Bersofsky et al., The Journal of Immunology 138:
2213–2229
(1987)) sagt α-Helix-Sequenzen
voraus. Der Algorithmus SOHHA sagt das Band der Helix-Hydrophobie
vorher (Elliott et al., J. Immunol. 138: 2949–2952 (1987)). Diese Algorithmen
sagen die der T-Zelle präsentierten
Fragmente antigener Proteine vorher.
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(3) Analyse der Verminderung
der Immunogenität
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Jene
Reste im Framework der Maus, die sich von ihrem Human-Gegenstück unterscheiden,
werden durch die Reste ausgetauscht, die in dem Human-Gegenstück vorhanden
sind. Dieses Umschalten (Ersetzen) erfolgt nur mit den Resten, die
in den T-antigenen Sequenzen.
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Schließlich kann
der Austausch jener Reste, die für
die kanonischen Strukturen verantwortlich sind, oder jener, die
an der Vernier-Zone beteiligt sind, einen signifikanten Einfluß auf die
tertiäre
Struktur ausüben.
Folglich können
sie in diesem Austausch nicht inbegriffen sein. Eine weitere Information über den
Einfluß des
vorgeschlagenen Austauschs auf die tertiäre Struktur oder den Bindungsort kann
durch das Molekülmodell
der variablen Regionen erhalten werden.
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Das
Molekülmodell
kann mit dem Arbeitsplatz Silicon Graphics Iris 4D, der mit UNIX
läuft,
und unter Verwendung des Programmpaketes für die Molekülmodellbildung "QUANTA" (Polygen Corp.)
erstellt werden.
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(4) Verfahren zur Konstruktion
und Expression des geänderten
Antikörpers
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Folgende
Verfahren werden angewendet, um rekombinante DNA-Sequenzen herzustellen,
die die CDR einer ersten Säugetierart,
gewöhnlich
ein Tier, zum Beispiel mAb von der Maus, sowohl leichte als auch
schwere Ketten, in eine zweite Säugetierart, vorzugsweise
der Mensch, einführen,
wobei Frameworks erscheinen, die verwendet werden können, um bei
Zellen eines Säugers
eine Transfektion für
die Expression eines rekombinanten Antikörpers vorzunehmen, der weniger
immunogen ist und die Antigen-Spezifität des monoklonalen Antikörpers des Tiers
hat.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ferner ein Verfahren zur Konstruktion und Expression des modifizierten
Antikörpers,
welches umfaßt:
- a.-) Mutagenese und Zusammenstellung der Domänen der
variablen Region, einschließlich
der CDR- und FR-Regionen. Es wird vorzugsweise das PCR-Mutageneseverfahren
(Kamman et al., Nucleic Acids Res. 17: 5404–5409 (1989)) angewendet, um
diese Änderungen
an unterschiedlichen Positionen einzuführen.
- b.-) Herstellung und Expression eines Vektors, der eine variable
Region und die entsprechende konstante Region vom Menschen enthält, der nach
der Transfektion in Zellen zur Ausscheidung von Protein führt, das
für die
Affinitäts-
und Spezifitätsbestimmungen
ausreicht.
- c.-) Co-Transfektion der Expressionsvektoren der schweren und
leichten Kette in geeigneten Zellinien.
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Nach
etwa zwei Wochen werden die Zellüberstände durch
ELISA auf die Erzeugung von Human-IgG analysiert. Dann werden die
Proben nach irgendeinem Verfahren auf Human-IgG analysiert, das sich
an bestimmte Antigene binden kann.
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Die
vorliegende Erfindung gibt ein Verfahren zum Einführen von
CDR von monoklonalen Antikörpern
von einem Tier in Frameworks an, deren Natur anscheinend die von
Human-Immunglobulin ist, so daß der
entstehende rekombinante Antikörper
entweder schwach immunogen oder nicht-immunogen ist, wenn er dem Menschen
verabreicht wird. Die rekombinanten Immunglobuline werden vorzugsweise als
Eigenproteine erkannt, wenn sie für therapeutische Zwecke verabreicht
werden. Dieses Verfahren macht die rekombinanten Antikörper als
therapeutische Mittel vorteilhaft, da sie entweder schwach immunogen
oder nicht-immunogen sind, wenn sie dem Menschen verabreicht werden.
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Es
wird ferner in Betracht gezogen, daß die Erfindung die rekombinante
Umwandlung irgendeines monoklonalen Antikörpers vom Tier in einen rekombinanten,
human erscheinenden monoklonalen Antikörper einschließt, indem
dieser mit einer geeigneten Framework-Region versehen wird.
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Die
Erfindung soll die Umwandlung von Immunglobulin von irgendeinem
Tier in human erscheinendes Immunglobulin einschließen. Es
ist ferner beabsichtigt, daß das
human erscheinende Immunglobulin entweder leichte χ- oder λ-Ketten enthalten kann,
oder irgendeiner der folgenden Isotypen von schweren Ketten (α, δ, ε, γ und μ) sein kann.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, den Umfang der Erfindung
jedoch nicht einschränken.
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BEISPIEL 1: DNA-Sequenzanalyse
der variablen Region des monoklonalen Antikörpers R3 der Maus
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Cytoplasmische
RNA wurde aus etwa 106 Hybridomzellen R3
(Rezeptor für
den antiepidermalen Wachstumsfaktor) extrahiert, wie es bei Faloro
et al. (Faloro, J. et al., Methods in Enzymology 65: 718–749, 1989)
beschrieben ist.
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Die
cDNA-Synthesereaktion bestand aus 5 μg RNA, 50 mM Tris-HCl, pH =
7,5, 75 mM KCl, 10 mM DTT, 3 mM MgCl2, 25
pMolen des Primers CG2AFOR (5' GGAAGCTTAGACCGATGGGGCCTGTTGTTTTG
3') für die variable
Region der schweren Kette oder des Primers CK2FOR (5' GGAAGCTTGAAGATGGATACAGTTGGTGCAGC
3') für die variable
Region der leichten Kette, jeweils 250 μM von dATP, dTTP, dCTP, dGTP,
15 E Ribonuclease-Inhibitor
(RNA guard, Pharmacia) bei einem Gesamtvolumen von 50 μl. Die Proben
wurden für
10 Minuten bei 70°C
erwärmt
und innerhalb eines Zeitraums von 30 Minuten langsam auf 37°C abgekühlt. Dann
wurden 100 Einheiten MMLV-Umkehrtranskriptase
(BRL) zugegeben, und das Inkubieren bei 37°C wurde für 1 Stunde fortgesetzt.
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Dann
wurden die VH und VK cDNA mittels PCR amplifiziert, wie es bei Orlandi
et al. (Orlandi, R. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 3833–3837, 1989)
beschrieben ist. Für
die PCR-Amplifikation von VH bestanden die DNA/Primer-Gemische aus
5 μl cDNA,
25 pMolen des Primers CG2AFOR (5' GGAAGCTTAGACCGATGGGGCCTGTTGTTTTG
3') und des Primers
VH1BACK (5' AGGT(G/C)(A/C)A(A/G)CTGCAG(G/C)AGTC(A/T)GG
3').
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Für die PCR-Amplifikation
von VK bestanden die DNA/Primer-Gemische aus 5 μl cDNA und 25 pMolen des Primers
CK2FOR (5' GGAAGCTTGAAGATGGATACAGTTGGTGCAGC
3') und des Primers VK10BACK
(5' TTGAATTCCAGTGATGTTTTGATGACCCA
3'). Diesen Gemischen
wurden jeweils 2,5 mM dATP, dCTP, dTTP und dGTP, 5 μl Bestandteile des
10× Puffers
Thermolase und 1 Einheit Thermolase (IBI) bei einem Endvolumen von
50 μl zugesetzt. Die
Proben wurden 25 Wärmezyklen
aus 30 Sekunden bei 94°C;
30 Sekunden bei 50°C;
1 Minute bei 72°C
und für
5 Minuten einer letzten Inkubation bei 72°C ausgesetzt. Die amplifizierten
VH und VK DNA wurden mit dem Genreinigungs-Kit Prep. A (BioRad) gereinigt.
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Die
gereinigten VH und VK cDNA wurden in den Vektor M13 geklont. Danach
wurde die Sequenz der Klone nach der Didesoxy-Methode analysiert, wobei
T7 DNA Pol (Pharmacia) verwendet wurde. Siehe 1.
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BEISPIEL 2: Konstruktion
von chimären
Genen
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Wir
haben die cDNA mittels PCR reamplifiziert, wobei der Primer VH1BACK
(5' AGGT(G/C)(A/C)A(A/G)CTGCAG(G/C)AGTC(A/T)GG
3') und der Primer VH1FOR
(5' TGAGGAGACGGTGACCGTGGTCCCTTGGCCCCAG
3') für VH und
der Primer VK3BACK (5' GACATTCAGCTGACCCA
3') und der Primer
VK3FOR (5' GTTAGATCTCCAGTTTGGTGCT
3') für VK verwendet
wurden. Die amplifizierten cDNA wurden mit PstI und BstEII für das VH-Gen oder
PvuII und BglII für
das VK-Gen digeriert. Die Fragmente wurden in M13-VHPCR1 (mit PstI
und BstEIII digeriert) oder in M13-VKPCR1 (mit PvuII und BclI digeriert)
geklont. Einzelheiten der Vektoren sind bei Orlandi, R. et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 3833–3837, 1989 aufgeführt. Die
M13VHPCR-R3 und M13VKPCR-R3 enthaltenden V-Gen-Inserts wurden direkt
durch Sequenzanalyse identifiziert.
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Das
VH-Gen wurde mit dem Promotor der schweren Kette von Ig, geeigneten
Spleißorten
und den Signalpeptid-Sequenzen durch Aufschluß mit HindIII und BamHI aus
den Vektoren M13 ausgeschnitten und in einen Expressionsvektor (pSVgpt) geklont.
Dann wurde eine konstante Region von Human-IgG1 (Takahashi, N. et
al., Cell 29: 718–749, 1982)
als BamHI-Fragment zugesetzt. Die entstandene Konstruktion war R3VH-pSVgpt.
Die Konstruktion des R3VK-pSVhyg war im wesentlichen die gleiche,
außer
daß das
Gen gpt durch das Hygromicin-Resistenzgen ausgetauscht worden war
und eine konstante Region der χ-Kette
vom Menschen hinzugefügt
worden war (Hieter, P. A. et al., Cell 22: 197–207, 1980).
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BEISPIEL 3: Modifizierung
der Sequenzen der variablen Domäne
des monoklonalen Antikörpers IOR-R3
der Maus, um die vorhergesagten für T-Zellen antigenen Sequenzen
zu humanisieren
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Die
Sequenzen der variablen Region der schweren und leichten Ketten
von R3 wurden auf die für
T-Zellen antigenen Sequenzen analysiert. Das erfolgte unter Anwendung
des Computer-Algorithmus AMPHI, der die Segmente der Sequenzen mit einer Länge von
elf Aminosäuren
mit einer amphipatischen Helix-Struktur vorhersagt, das heißt, mit
einer hydrophoben Seite und einer hydrophilen Seite, die sich mit
den Molekülen
MHC II bindet.
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Innerhalb
der Sequenz der variablen Domäne
der schweren Kette wurden fünf
Segmente vorhergesagt, die (unter Anwendung der Numerierung nach
Kabat) wie folgt sind:
- 1. FR1 zwischen den
Aminosäuren
3–13.
- 2. FR1 zwischen den Aminosäuren
8–20.
- 3. FR2 und CDR2 zwischen den Aminosäuren 39–55.
- 4. FR3 zwischen den Aminosäuren
74–84.
- 5. FR4 und CDR3 zwischen den Aminosäuren 100c–110.
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2 zeigt
die Sequenzen, die der schweren Kette entsprechen.
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Diese
Sequenz der Maus wird mit den Immunglobulin-Sequenzen verglichen,
die in der GeneBank und der Datenbank EMBL enthalten sind. Die Sequenz
der variablen Region vom Menschen mit der größten Homologie wird bestimmt,
und es wird auch die Human-Untergruppe definiert, der die Sequenz
von der Maus am stärksten ähnelt. In
diesem Fall war die gefundene Human-Sequenz fötales Immunglobulin, das als
HUMIGHVA bezeichnet wird, wobei diese variable Region eine Homologie
von 75 mit den FR-Regionen von Immunglobulin R3 der Maus aufweist.
-
Beide
Sequenzen der variablen Region, Mensch und Maus, werden dann Rest
für Rest
verglichen, und es werden jene Reste in den FR-Regionen, die nicht
an der Vernier-Zone oder den kanonischen Strukturen beteiligt sind,
ausgewählt.
Folglich können
diese durch jene Reste an der gleichen Position in der Human-Sequenz
ausgetauscht werden.
-
Schließlich wird
diese Analyse durch eine Computermodellbildung des Bindungsorts verbessert.
Bei diesem Molekülmodell
ist es möglich,
den Austausch zu definieren, der die tertiäre Struktur des Bindungsortes
stört.
-
Für die schwere
Kette des R3 der Maus schlagen wir sechs Austauschvorgänge vor:
- 1. LEU durch VAL in der Position 11
- 2. VAL durch LYS in der Position 12
-
Es
ist möglich,
mit nur diesen zwei Austauschvorgängen die amphipatische Helix
aufzubrechen und folglich das vorhergesagte T-Epitop in der FR1
vorherzusagen.
- 3. SER durch THR in der Position
75
- 4. THR durch SER in der Position 76
- 5. ALA durch VAL in der Position 78
- 6. THR durch ARG in der Position 83.
-
In
diesem Fall wird mit den in der FR3 vorgeschlagenen Austauschvorgängen diese
humanisiert.
-
Die
für T-Zellen
antigene Sequenz in der FR2 enthält
zwei PRO, der in den meisten antigenen Orten der Helix ein sehr
seltener Aminosäurerest
ist, deshalb schlagen wir vor, daß sie kein echtes T-Zell-Epitop
ist.
-
Bei
der FR4 erscheint in der Position 108 THR, die bei einigen Human-Immunglobulinen in
der gleichen Position vorhanden ist, nur der Rest 109 (LEU) ist
beim Menschen sehr selten, abgesehen von diesem punktuellen Unterschied
ist der größte Teil
des vorhergesagten T-Zell-Epitops human, auf dieser Basis muß er nicht
modifiziert werden.
-
In 3 ist
die Analyse der leichten Kette von R3 der Maus gezeigt.
-
In
dieser Sequenz wurde nur eine amphipatische Helix vorhergesagt,
zwischen den Resten 52–63,
dies entspricht CDR2 und FR3, und in dieser Region existiert zwischen
den Sequenzen von der Maus und dem Menschen nur ein punktueller
Unterschied, in der Position 63. Es wird kein Austausch vorgeschlagen,
da diese leichte Kette der Maus im Menschen nicht-immunogen sein
sollte (siehe Molekülmodellbildung).
-
BEISPIEL 4: Molekülmodellbildung
von mAb R3 VK und VH
-
Ein
Modell der variablen Regionen von mAb R3 der Maus wurde mit dem
Molekülmodellbildungsprogramm
QUANTA/CHARm 4.0 (Molecular Simulations Inc., 1994) erstellt, das
mit dem 150 MHz Arbeitsplatz Silicon Graphics Indigo Extreme läuft. Die VK-
und VH-Frameworks wurden getrennt vom Fab 26–10 (Jeffrey, P. D. et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 10310, 1993) bzw. Fab 36–71 (Strong,
R. K. et al., Biochemistry 30, 3739, 1993) erstellt. Fab 26–10 und mAb
R3 haben in den VK-Frameworks
eine Homologie von 92% und in der gesamten VK-Region eine Homologie
von 88%. Die VH-Frameworks von Fab 36–71 und mAb R3 haben eine Homologie
von 85%.
-
Die
Koordinaten wurden der Brookhaven Protein-Datenbank (Einträge 1IGI
und 6FAB) entnommen. Die Frameworks von Fab 36–71 wurden den Frameworks von
Fab 26–10
angepaßt,
wobei nur die Reste zusammenpaßten,
von denen festgestellt wurde, daß sie oft an der Schnittstelle
zwischen den leichten und schweren variablen Regionen beteiligt sind
(Chotia, C. et al., J. Mol. Biol. 186, 651, 1985). Dann wurden die
VH-Domäne von Fab
26–10
und die VK-Domäne
von Fab 36–71
beseitigt, womit das erforderliche Hybrid zurückblieb. Es wurden Austauschvorgänge an der
Seitenkette durchgeführt,
wobei dem Verfahren der maximalen Überlappung gefolgt wurde (Snow,
M. E. et al., Proteins 1, 267, 1986), und falls möglich mit
anderen Kristallstrukturen verglichen wurde.
-
Die
hypervariablen Regionen der variablen leichten (VL) Domäne vom R3
(L1, L2 und L3) wurden erstellt, wobei die gleichen Konformationen
der Hauptkette wie in Fab 26–10
erhalten blieben, da die entsprechenden CDR in beiden Antikörpern stark
homolog sind und zu den gleichen kanonischen Strukturgruppen gehören (Chotia,
C. et al., Nature 342, 877, 1989). In der VH-Domäne von mAb R3 gehört CDR H1
zur kanonischen Strukturgruppe 1, wie in Fab 36–71, so daß die Drehwinkel der Hauptkette des
Stammoleküls
erhalten blieben. CDR H2 entspricht der kanonischen Strukturgruppe
2, und die Konformation der Hauptkette für diese Schleife wurde dem
Fv-Fragment 4D5 (ganzes 1FVC) entnommen wurde, das aus anderen stark
aufgelösten Strukturen
ausgewählt
wurde, da seine Schleifenbasis H2 gut mit dem Framework von Fab
36–71 übereinstimmt.
Bei allen vorstehend genannten Schleifen wurden Vergleiche mit anderen
CDR aus der Datenbank vorgenommen, um die Seitenketten zu orientieren.
-
Für das Modellieren
von CDR H3, die im mAb R3 14 Aminosäuren lang war, wurde für die Probennahme
für die
Konformation eine Hochtemperatur-Moleküldynamik angewendet (Bruccoleri,
R. E. et al., Biopolymer 29, 1847, 1990). Zuerst wurde die gesamte
Struktur ohne CDR H3 einer Energieminimierung unterzogen, wobei
die Reste H-94 und H-103 fixiert blieben und für die Atome der Hauptkette
Harmoniebeschränkungen
von 10 kcal/(Molatom A2) angewendet wurden.
Dann wurde eine Schleife mit einer willkürlichen Konformation konstruiert,
wobei ab den beiden bereits fixierten Aminosäuren begonnen wurde. Jene Reste
in der Nähe
des Frameworks wurden angeordnet, wobei andere Kristallstrukturen
in Betracht gezogen wurden, und der obere Teil der Schleife wurde
mit einer längeren
Konformation aufgebaut, womit starke sterische Wechselwirkungen mit
dem Rest des Moleküls
vermieden wurden. Für die
nächsten
Modellierungsschritte konnten sich nur die CDR H3 und die benachbarten
Seitenketten in einem Abstand von 5A0 bewegen.
Zuerst wurde eine Energieminimierung durchgeführt, und dann wurde für 150 Pikosekunden
eine Moleküldynamik
bei 800 K durchgeführt.
Die Schrittzeit für
den Versuch wurde bei 0,001 Pikosekunden festgelegt, und die Koordinaten
wurden alle 100 Schritte gesichert. Die 120 Konformationen mit der
niedrigsten Energie aus diesem Dynamikversuch wurden herausgelöst und einer Energieminimierung
unterzogen, bei der sich alle Atome in der Struktur bewegen konnten.
Es wurden einige Konformationen mit einer geringen Energie erhalten,
und die mit der niedrigsten Energie wurde bei den anschließenden Analysen
verwendet. Unterschiede zwischen der Mausvariante und der humanisierten
Variante des Antikörpers
R3 wurden einzeln modelliert, um deren möglichen Einfluß auf die
Konformation der CDR zu untersuchen.
-
Aminosäureaustauschvorgänge in den
Positionen 11, 12 (FR1) und 83 (FR3) in der variablen Region der
schweren Kette sind ausreichend weit von den Grenzen von CDR-FR
entfernt und sollte keinen Einfluß auf die Bindungsaffinität haben.
Der Rest SER 75 zeigt nach außen,
folglich scheint der Austausch durch THR für das Bindungsvermögen nicht wichtig
zu sein. Demgegenüber
ist THR 76 von der Oberseite des Moleküls her zugänglich und kann an der Wechselwirkung
mit dem Antigen beteiligt sein. Der Austausch von THR 76 durch SER
ist jedoch eine erhaltende Veränderung,
die möglicherweise
zu keinen wesentlichen Veränderungen
der Bindungsaffinität
führt.
-
Der
Austausch von ALA 78 durch VAL sollte keine sterischen Umgruppierungen
erfordern. VAL 78 kann jedoch ILE 34 nach vorn "schieben" (H!). Im allgemeinen sollten die vorgeschlagenen
Punktmutationen gemäß der computergestützten Untersuchung der
Molekülmodellbildung
die Bindungsaffinität
nicht beeinflussen (4).
-
Die
gleichen Analysen erfolgten in der variablen Region der leichten
Kette von IOR-R3,
die Molekülmodellbildung
zeigt, daß es
nicht erforderlich ist, in dieser Region irgendwelche Änderungen
vorzunehmen.
-
BEISPIEL 5: Konstruktion
einer mutierten variablen Region der schweren Kette von R3 durch
PCR-Mutagenese
-
Die Änderungen
der Aminosäuren
der mutierten variablen Region der schweren Kette wurden durch PCR-Mutagenese
konstruiert (Kammann, M, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86,
4220–4224, 1989).
-
Kurz
zusammengefaßt:
zwei Amplifikationen durch PCR: das Reaktionsgemisch war: 0,5 μl des VH-Überstandes
der einsträngigen
DNA, die in M13 geklont war, 25 pMole mutagene Primer Oligo 1 oder 2,
25 pMole mutagene Primer Oligo 3 oder 4 (siehe die nachstehenden
Primer-Sequenzen). Diesen Gemischen wurden jeweils 2,5 mM dATP,
dCTP, dTTP und dGTP, 5 μl
Bestandteile des 10× Vent
Poiymerase-Puffers (NEB) und 1 Einheit Vent DNA-Polymerase (NEB)
bei einem Endvolumen von 50 μl
zugesetzt. Die Proben wurden 12 bis 15 Wärmezyklen aus 30 Sekunden bei
94°C; 30
Sekunden bei 50°C;
1 Minute bei 75°C;
und mindestens einer Inkubation bei 75°C für 5 Minuten unterzogen. Die
Produkte beider PCR wurden in einer zweiten PCR verbunden, wobei
nur die Primer auf der Außenseite
(3 und 4) verwendet wurden. Die amplifizierte VH DNA wurde mit dem Genreinigungs-Kit
Prep. A (BioRad) gereinigt.
-
Für die Änderungen
in der FR1 in Form von LEU 11 und VAL 12 durch VAL bzw. LYS wurden
folgende Primer verwendet:
Primer 1: 5' GAAGCCCCAGGCTTCTTCACTTCAGCCCCAGGCTG
3'.
Primer
3: 5' GTAAAACGACGGCCAGT
3'.
-
Diese
Primer werden in einer PCR kombiniert.
Primer 2: 5' CAGCCTGGGGCTGAAGTGAAGAAGCCTGGGGCTTCA
3'.
Primer
4: 5' ACTGGCCGTCGTTTTAC
3'.
-
Diese
Primer werden in einer PCR kombiniert.
-
Dann
werden die Produkte beider PCR in einer PCR kombiniert, wobei die
Primer 3 und 4 verwendet werden.
-
Für die Änderungen
in der FR3, SER 75, THR 76, VAL 78 und THR 86 durch THR, SER, VAL bzw.
ARG wurden folgende Primer gestaltet:
Primer 1: 5' GCAGAGTCCTCAGATCTCAGGCTGCTGAGTTGCATGTAGACTGTGCTGGTGGATTCGTCTACCGT
3'.
Primer
3: 5' GTAAAACGACGGCCAGT
3'.
-
Diese
Primer werden in einer PCR kombiniert.
Primer 2: 5'ACGGTAGACGAATCCACCAGCACAGTCTACATGCAACTCAGCAGCCTGAGATCTGAGGACTCTGC
3'
Primer 4:
5' ACTGGCCGTCGTTTTAC
3'.
-
Diese
Primer werden in einer PCR kombiniert.
-
Dann
werden die Produkte beider PCR in einer PCR kombiniert, wobei die
Primer 3 und 4 verwendet werden.
-
Nach
der Mutagenese wurden die VH-Gene in Expressionsvektoren (pSVgpt)
geklont, womit die Plasmide R3 mut VH-pSVgpt erhalten wurden.
-
BEISPIEL 6: Transfektion
von DNA in NSO-Zellen
-
4 μg R3VH-pSVgpt
und 8 μg
R3VK-pSVhyg (chimär)
oder R3 mutierter VH-pSVgpt und R3VK-pSVhyg der Maus wurden durch
Aufschluß mit PvuI
linearisiert. Die DNA wurden miteinander gemischt, mit Ethanol gefällt und
in 25 μl
Wasser gelöst. Etwa 107 NSO-Zellen (Myelom-NSO der Ratte ist eine
kein Ig ausscheidende Zellinie) wurden bis zum teilweisen Zusammenfließen gezüchtet, durch
Zentrifugieren gewonnen und in einer Elektroporationskuvette zusammen
mit der aufgeschlossenen DNA erneut in 0,5 ml DMEN suspendiert.
Nach 5 Minuten auf Eis erhielten die Zellen einen einzigen Impuls
von 170 V mit 960 μF
(Gene-Pulser, Bio-Rad) und blieben weitere 30 Minuten auf Eis. Dann
wurden die Zellen in 20 ml DMEN plus 10% fötales Kälberserum gegeben und konnten
sich für
24 Stunden wiederherstellen. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Zellen
in eine Platte mit 96 Vertiefungen verteilt und es wurde selektiv
Medium aufgebracht, die transfektierten Klone waren 14 Tage später mit
dem bloßen
Auge erkennbar.
-
BEISPIEL 7: Mengenmäßige Erfassung
der IgG-Produktion
-
Das
Vorhandensein des Human-Antikörpers im
Medium der Vertiefungen, die die transfektierten Klone enthielten,
wurde durch ELISA gemessen. Vertiefungen einer Mikrotiterplatte
wurden mit Human-IgG-Antikörpern
der Ziege (für
die schwere Kette spezifisch) (Sera-Lab) ausgestrichen. Nach dem Waschen
mit PBST (mit Phosphat gepufferte Salzlösung, die 0,02% Tween 20 enthielt,
pH = 7,5), wurden jeder Mikrotitervertiefung für 1 Stunde bei 37°C 20 μl Kulturmedium,
in 100 μl
PBST verdünnt,
aus den die Transfektanten enthaltenden Vertiefungen zugesetzt. Dann
wurden die Vertiefungen geleert, mit PEST gewaschen, und es wurden
jeweils mit Peroxidase konjugierte Antikörper der Ziege für die Human-χ-Region (für die leichte
Kette spezifisch) (Sera-Lab) zugesetzt und für 1 Stunde bei 37°C inkubiert,
danach wurden die Vertiefungen geleert, mit PBST gewaschen und es
wurde Substrat-Puffer zugesetzt, der o-Phenylendiamin enthielt.
Die Reaktionen wurden nach wenigen Minuten unterbrochen, indem Schwefelsäure zugesetzt
wurde, und es wurde die Absorption bei 492 nm gemessen.
-
BEISPIEL 8: Radioliganden-Verdrängungsassays des
EGF-Rezeptors
-
Die
Bestimmung der Affinitätskonstante
des 125I-EGF, der sich über R3 der Maus an seinen Rezeptor
bindet, chimär
und durch Aufbrechen von T-Antikörper-Epitopen
mutierte, erfolgte durch eine homogene Radiorezeptoranalyse (RRA)
mit einer Mikrosomenfraktion der Human-Plazenta (Macias, A. et al.,
Interferon y Biotecnologia 2: 115–127, 1985).
-
Diese
chimären
und durch Aufbrechen von T-Antikörper-Epitopen
mutierten wurden nach dieser Technik auf ihre Fähigkeit analysiert, sich mit
dem EGF-R zu verbinden (5). Beide Antikörper waren mit
der gleichen Affinität
wie der ursprüngliche
Antikörper
der Maus an den EGF-R gebunden (10–9 M), womit
sich bestätigt,
daß die
exakten variablen Regionen der Maus geklont worden waren und der
neue Antikörper-Isotyp die Bindung
nicht beeinflußte.
Die Änderungen
im mutierten Antikörper
beeinflußten
sogar die Bindung an das Antigen nicht.
-
BEISPIEL 9: Immunisierung
von Affen Cercopithecus aethiops mit den chimären und mutierten VH-Antikörpern der
Maus
-
Drei
Behandlungsgruppen mit zwei Affen Cercopithecus aethiops in jeder
Gruppe wurden mit R3 mAb der Maus, dem chimären R3-Antikörper bzw. dem
mutierten VH R3-Antikörper,
immunisiert. Alle drei Gruppen wurden am Tag 0, 14, 28 und 42 subkutan
mit 2 mg Antikörper
immunisiert, der in 5 mg Aluminiumhydroxid adsorbiert worden war.
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Vor
der ersten Immunisierung und eine Woche nach jeder Immunisierung
wurde allen in der Gruppe Blut entnommen, und das Serum wurde aus jeder
Probe erhalten und bei –20°C aufbewahrt.
Der Titer der Antikörper
für R3
mAb der Maus wurde durch ein ELISA-Verfahren bestimmt.
-
Costar-Platten
(Inc, stark bindend) wurden mit dem monoklonalen Antikörper R3
der Maus mit einer Konzentration von 10 μg/ml in Bicarbonat-Puffer (pH
= 9,6) ausgestrichen und über
Nacht inkubiert. Danach wurden die Platten mit PBST gewaschen und
für 1 Stunde
bei Raumtemperatur mit dem gleichen Puffer blockiert, der 1% BSA
enthielt.
-
Der
Waschschritt wurde wiederholt, und es wurden 50 μl/Vertiefung der verschiedenen
Serumverdünnungen
zugesetzt. Nachdem zwei Stunden bei 37°C inkubiert worden war, wurden
die Platten erneut gewaschen und 1 Stunde bei 37°C mit alkalisch phosphatiertem,
konjugiertem, gesamtem Ziege-Anti-Human- oder für die Anti-Human-IgG Fc-Region spezifischem
Antiserum (Sigma, Inc.) inkubiert. Nach dem Waschen mit PBST wurden
die Vertiefungen mit 50 μl
Substrat-Puffer (1 mg/ml p-Nitrophenylphosphat,
in Diethanolamin-Puffer verdünnt
(pH = 9,8)) inkubiert. Absorption bei 405 nm in einem ELISA-Lesegerät (Organon
Teknika, Inc.)
-
Es
wurde eine starke IgG-Reaktion auf den R3-Antikörper der Maus erhalten, als
dieser Antikörper
als Immunogen verwendet wurde. Eine geringere, jedoch noch meßbare IgG-Reaktion
(1/10.000) auf den Antikörper
R3 der Maus wurde erreicht, wenn die Affen mit dem chimären Antikörper immunisiert worden
waren, das steht zu den Ergebnissen im Gegensatz, die mit der mutierten
Vh-Version erhalten worden waren (6). Mit
dem mutierten Antikörper VH
R3 war nach zwei Immunisierungen keine Reaktion meßbar, und
nach vier Immunisierungen wurde eine geringe Reaktion (1/10.000)
gemessen.
-
BEISPIEL 10: Modifizierung
der Sequenzen der variablen Domäne
des monoklonalen Antikörpers IOR-T1
der Maus, um die vorhergesagten für T-Zellen antigenen Sequenzen
zu humanisieren
-
Die
Sequenzen der variablen Region der schweren und leichten Ketten
von IOR-T1 wurden auf die für
T-Zellen antigenen Sequenzen analysiert.
-
In
der variablen Domäne
der schweren Kette wurden 3 Segmente vorhergesagt, diese sind:
- 1. FR1 zwischen den Aminosäuren 2 bis 21.
- 2. FR1, CDR1, FR2 zwischen den Aminosäuren 29 bis 43.
- 3. FR4, CDR3 zwischen den Aminosäuren 97 bis 111.
-
7 zeigt
einen Vergleich mit der Human-Sequenz mit der stärksten Homologie und den vorgeschlagenen
Austausch, der 5 in der FR1, 2 in der FR2 und 2 in der FR4 lautet.
-
Das
gleiche Verfahren mit der leichten Kette (8) ergab
die folgenden für
T-Zellen antigenen Segmente:
- 1. FR3 zwischen den Aminosäuren 60 bis 65.
- 2. FR3, CDR3 zwischen den Aminosäuren 79 bis 90.
- 3. CDR3 zwischen den Aminosäuren
93 bis 95A.
-
Nach
der Analyse haben wir 5 Austauschvorgänge in der FR3 an den Positionen
60, 63, 83, 85 und 87 vorgeschlagen.
-
BEISPIEL 11: Modifizierung
der Sequenzen der variablen Domäne
des monoklonalen Antikörpers IOR-CEA1
der Maus, um die vorhergesagten für T-Zellen antigenen Sequenzen
zu humanisieren
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Die
Sequenzen der variablen Region der schweren und leichten Ketten
von IOR-CEA1 wurden auf
für T-Zellen
antigene Sequenzen analysiert.
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In
der variablen Domäne
der schweren Kette wurden zwei Segmente vorhergesagt, diese sind:
- 1. FR1 zwischen den Aminosäuren 1 bis 16.
- 2. CDR3 und FR4 zwischen den Resten 96 bis 110.
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9 zeigt
einen Vergleich mit der Human-Sequenz mit der stärksten Homologie und die vorgeschlagenen
Austauschvorgänge,
die 7 in der FR1 und 2 in der FR4 sind.
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Die
gleiche Analyse mit der leichten Kette (10) ergab
folgende für
T-Zellen antigene Segmente:
- 1. FR1 zwischen
den Aminosäuren
1 bis 14.
- 2. CDR2-FR3 zwischen den Aminosäuren 55 bis 70.
- 3. FR3-CDR3-FR4 zwischen den Resten 74 bis 100.
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Nach
der Analyse haben wir 4 Austauschvorgänge in der FR1 an den Positionen
9, 10, 11 und 13, 11 Austauschvorgänge in der FR3 an den Positionen 58,
60, 63, 70, 75, 76, 78, 81, 83, 85 und 87 und einen Austausch in
der FR4 an der Position 100 vorgeschlagen.
-
BEISPIEL 12: Analyse der
amphipatischen Segmente in den variablen Regionen von Immunglobulin-Gruppen
-
Das
Programm AAAPHI wurde als Teilprogrammroutine in ein Programm aufgenommen,
das zum Ablesen und Verarbeiten von Immunglobulin-Sequenzen von
der Kabat-Datenbank geschrieben worden war. Bei der Verarbeitung
der Sequenzen wurden folgende Umgruppierungen vorgenommen:
- – nicht
definierte Aminosäuren
vom Typ GLX (möglicherweise
GLN oder GLU) wurden als GLN definiert (sowohl GLN als auch GLU
haben ähnliche
Hydrophilie-Indizes: –0,22 bzw. –0,64).
- – nicht
definierte Aminosäuren
vom Typ ASX (möglicherweise
ASN oder ASP, mit Hydrophilie-Indizes von –0,60 und –0,77) wurden als ASN definiert.
- – andere
nicht definierte Aminosäuren
(Leerräume
oder "fremde" Symbole in den Sequenzen wurden
als XXX (unbekannt) definiert. Das Programm AMPHI ordnet diesen
Aminosäuren
einen Hydrophilie-Wert von 0,0 zu.
-
Sequenzen
mit mehr als 5 unbekannten Aminosäuren (XXX) waren in der Analyse
nicht enthalten.
-
Nach
dieser vorläufigen
Analyse wurde jede Sequenz mit dem Programm AMPHI verarbeitet, und die
Ergebnisse sind für
jede Immunglobulin-Gruppe in Form von Tabellen aufgeführt.
-
In
den Tabellen I bis VI ist die Analyse für sechs Gruppen der schweren
Kette der Maus gezeigt. "Vorwiegend
amphipatische Regionen" (PAR) konnten
bei jenen definiert werden, die in mehr als 90% der Sequenzen der
variablen Region vorhanden waren, die zu jeder Gruppe gehören. Beim
Vergleich des Frameworks 1 (FR1) kann zum Beispiel für die Gruppen
I und II eine PAR zwischen den Aminosäureresten 11 und 16 definiert
werden, demgegenüber haben
die Gruppen III und IV im allgemeinen von der ersten Aminosäure bis
zur dreißigsten
keine amphipatischen Regionen. In den Gruppen IV und VI konnten
kleinere PAR von 12 bis 14 bzw. 12 bis 15 Resten definier werden.
-
Die
Humanisierung der PAR würde
die Immunogenität
bei Patienten verringern. Die Anhäufung von amphipatischen Regionen
in den Frameworks der variablen Region von Immunglobulin unterstützt die
Universalität
des vorgeschlagenen Verfahrens, das heißt, diese vorhergesagten T-Zell-Epitope
durch wenige Punktmutationen zu humanisieren.