-
Anwendungsgebiet der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft Übertragungsvektoren
für Antigenproduzierende
Gene (heterologe Gensequenzen), die eingesetzt werden, um bei kommerziellen
Geflügelscharen,
die anfällig
dafür sind,
durch Krankheiten dezimiert zu werden, eine Immunantwort zu erzeugen.
Solche Vektoren sind besonders nützlich
für die Herstellung
von Impfstoffen, die einfach in großem Umfang verabreicht werden
können,
um Geflügelscharen vor
Krankheit zu schützen.
Diese Erfindung betrifft außerdem
ein Verfahren zur Herstellung geeigneter Übertragungsvektoren, Verfahren
zur Herstellung von Impfstoffen, die auf diesen Vektoren basieren,
Verabreichungsstrategien und ein Verfahren, Geflügel vor Krankheit zu schützen.
-
Hintergrund
-
Die
Produktivität
intensiver Geflügelzuchtindustrie
ist von der Kontrolle über
Krankheiten abhängig.
In Australien betragen die Kosten für Krankheit für die Industrie
konservativ geschätzt
jährlich
$50 Millionen. Obwohl Krankheiten teilweise durch gute Hygiene und
Quarantänemaßnahmen
kontrolliert werden können,
muss sich die Industrie dennoch auf Impfungen verlassen, um die
Scharen zu schützen.
In einer kommerziellen Situation werden die Schwierigkeiten und
Kosten für
die Verabreichung geeigneter vorbeugender und kurativer Hilfsmittel
und Adjuvantien durch die bloße
Anzahl an Geflügel
verursacht, die behandelt werden muss. Dementsprechend müssen Impfstoffe
billig, wirksam und einfach zu verteilen sein.
-
Konventionell
werden Impfstoffe, die aus Lebendvirus-Partikeln bestehen, durch Viruspassage
und Selektion attenuierter Formen hergestellt. Alternativ wurden
abgetötete
Impfstoffe aus virulenten Viren hergestellt.
-
Ein
jüngerer
Versuch, kommerzielle Vogelscharen gegen eine gewöhnliche
virale Infektion zu impfen, ist in
AU-A-34353/93 (VIROGENETICS CORPORATION) beschrieben.
Diese Anwendung beschreibt ein rekombinantes Pockenvirus wie das
Vacciniavirus oder das Geflügelpockenvirus,
das heterologe DNA des Morbus- Marek-Virus
enthält,
welche benutzt wird, um eine Immunantwort in einem Wirtstier zu
erzeugen. Dennoch hat die Verwendung von Pockenviren den Nachteil,
dass die Immunantwort in Geflügel
nicht lange genug anhält,
um adäquaten
Schutz zu erzeugen. Insbesondere kann die erhaltene Immunprotektion
nicht ausreichend sein, um einen Vogel zu schützen, sobald die Rolle der
mütterliche
Antikörper
in der Antikörper-vermittelten Immunität beendet
ist.
-
Ein
anderer Ansatz wurde von einer Gruppe bei Medisorb Technologies,
Inc., in den USA unternommen, wie im Journal Genetic Engineering
News, September 1993, berichtet. Dieser Ansatz verwendete einen konventionellen
Salmonellen-Impfstoff, der in eine biologisch abbaubare, auf Polyacticoglycolsäure basierende
Mikrosphäre
eingekapselt war. Dieser Ansatz erfordert aber, dass die Mikrosphäre in den
Vogel injiziert wird. Dieser Ansatz ist nicht notwendigerweise kommerziell
an großen
Scharen durchführbar.
-
Es
ist daher ein Ziel dieser Erfindung, ein Übertragungsvehikel für heterologe
Sequenzen genetischen Materials zu liefern, das besonders darauf
zugeschnitten ist, in großem
Umfang zur Anwendung zu kommen.
-
Im
Besonderen ist es ein Ziel dieser Erfindung, ein Mittel zur Herstellung
und/oder Optimierung von Antikörpern
oder zellvermittelter Immunität
zu liefern oder zu verbessern, um Schutz gegen Infektionen mit üblichen
Vogelerkrankungen zu liefern, was bedeutet, dass er schnell und
effektiv anzuwenden ist, besonders an großen Geflügelscharen. Es ist ein zusätzliches
Ziel, ein Verfahren für
die Herstellung eines geeigneten Mittels für die Herstellung und/oder
Optimierung von Antikörpern
oder zellvermittelter Immunität
zu liefern, um Schutz gegen Infektionen mit üblichen Vogelerkrankungen zu
liefern. Es ist ein weiteres Ziel, eine Schutzstrategie zu liefern.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung stellt in einer Ausführungsform
einen rekombinanten Vogel-Adenovirusvektor zur Verfügung, der
mindestens eine heterologe Nukleotidsequenz einschließt und in
der Lage ist, sie zu exprimieren, dadurch gekennzeichnet, dass die
mindestens eine heterologe Nukleotidsequenz in eine nicht essentielle
Region an dem rechten terminalen Ende des Genoms des Vogel-Adenovirus
eingefügt
ist.
-
Vorzugsweise
ist die heterologe Nukleotidsequenz zur Expression als antigenes
Polypeptid in der Lage.
-
Das
antigene Polypeptid, das durch mindestens eine heterologe Nukleotidsequenz
kodiert ist, ist dem Wirtsvektor vorzugsweise fremd.
-
Der
rekombinante Vektor kann ein lebendes rekombinantes Vogel-Adenovirus
einschließen,
in dem die Virion-Strukturproteine
unverändert
zu jenen in dem nativen Vogel-Adenovirus
sind, aus dem der rekombinante Vogel-Adenovirus hergestellt wurde.
-
Die
Erfindung fußt
auf der Erkenntnis, dass bestimmte Regionen des Geflügel-Adenovirus
einzigartige Eigenschaften haben. Insbesondere unterscheiden sich
die Major-Late-Promotor-
und die Leader-Sequenzen ziemlich von entsprechenden Regionen bei
Adenoviren, die zuvor charakterisiert worden sind. Man hat überraschenderweise
entdeckt, dass die Leader-Sequenz
eine zweigeteilte Leader-Sequenz ist. Basierend auf dem Wissen über Human-Adenoviren,
ist ebenfalls überraschend,
dass es nicht-essentielle Regionen im Geflügel-Adenovirusgenom gibt, die
nicht mit jenen korrespondieren, die zuvor bei anderen Adenoviren
charakterisiert worden sind, und daher dieses Virus besonders geeignet
dafür machen,
heterologe Sequenzen zu erzeugen.
-
Diese
Erfindung fußt
weiterhin auf der Erkenntnis, dass das Vogel-Adenovirus eine prolongierte
Antwort im Geflügel
generiert, was es außerdem
als Impfstoffvehikel sehr tauglich macht. Desweiteren erlaubt die Existenz
einer Zahl von Serotypen mit unterschiedlicher Virulenz die Auswahl
eines Impfstoffvehikels, dass für den
benötigten.
Umfang der Immunantwort geeignet ist.
-
Adenoviren
sind eine große
und ungleiche Familie, die aus vielen lebenden Spezies isoliert
wurden, einschließlich
dem Menschen und anderen Säugetieren,
sowie einer Vielzahl von Vögeln,
insbesondere Hühnern
(Wigand, R., Gelderblom, H. und Ozell, M. Biological and Biophysical
characteristics of mouse adenovirus, strain FL. Arch, Virol. 54:131-142;
1977). Daraus resultierend hat man die Adenoviren in zwei verschiedene
Spezies eingeteilt, eine Gruppe hat ein Säugetierwirtsspektrum (Mastadenoviridae)
und die andere ein Vogelwirtsspektrum (Aviaadenoviridae). Weil die
Vogel-Adenovirussubtypen den Säugetier-Adenoviren
nur sehr entfernt verwandt sind, ist das Wissen über letztere nur teilweise
aufschlussreich im Hinblick auf erstere. Die Vogel-Adenoviren weisen
nur limitierte DNA-Homologie
mit den Mensch-Adenoviren auf (Alestrom, P., Stenlund, A., Li, P.,
Bellet, A.J.D. und Pettersson, U. Sequence homology between avian
and human adenoviruses. J. Virol. 42:306-310; 1982); so sind etwa
Geflügel-Adenovirus(fowl adenovirus,
FAV)-Genome um einige 10 Kilobasen größer als das Mensch-Adenovirusgenom.
Die Klassifikation dieser Viren als Adenoviren basiert einzig auf
morphologischen und strukturellen Übereinstimmungen.
-
Die
Gattung Adenovirus wird derzeit in 5 Speziesgruppen unterteilt:
Geflügel-,
Truthahn-, Gans-, Fasan- und Enten-Adenoviren. Geflügel-Adenoviren wurden erstmals
in den 1950er. Jahren erkannt in Folge der Verwendung von embryonisierten
Eiern und Zellkulturen, die mit FAV infiziert waren (Van Den Ende,
M., Don, P.A. und Kipps, A. The isolation in eggs of a new filterable
agent which may be the cause of bovine lumpy skin disease. J. gen.
Micro. 3:174-182; 1949; Yates, V.J. and Fry, D.E. Observations an
a chicken embryo lethal orphan (CELO) virus (serotype 1). AM. J.
Vet. Res. 18:657-660; 1957). Dennoch ist das einzige Geflügel-Adenovirus,
an dem einige molekulare Studien unternommen wurden, das onkogene
FAV, CELO (chicken embryo lethal orphan). Das CELO-Virusgenom ist
fast 30% länger
als das des Mensch-Adenovirus (HAV) (Lauer, W.G., Bandfield-Younghusband,
H. und Wrigley, N.G. Purification and properties of chick embryo
lethal orphan virus (an avian adenovirus). Virol. 45:598-614; 1971).
Das CELO-Virus ist aus mindestens 11-14 Strukturproteinen zusammengesetzt
(Yasue, H, und Ishibashi, M. Chick embryo lethal orphan (CELO) virusinduced
early and late polypeptides. Virol. 78:216-233; 1977; Li, P., Bellet,
A.J.D. und Parish, C.R. DNA-binding Proteins of chick embryo lethal
orphan virus: Lack of complementation between early Proteins of
avian and human adenoviruses. J. gen. Virol. 65:1817-1825; 1984a)
und ist strukturell dem Mensch-Adenovirus ähnlich, welches aus 10-14 Strukturproteinen
zusammengesetzt ist (Maizel, J.V. (Jr.), White, D.O. und Scharff,
M. The polypeptides of adenovirus. I. Evidence for multiple Protein
components in the virion and a comparison of types 2, 7A und 12.
Virol. 36:115-125; 1968; Ishibashi, M. und Maizel, (Jr.), J.V. The
polypeptides of adenovirus. V. Young virions, structural intermediate
between top components and aged virions. Virol. 57:409-424; 1974).
Der einzige offensichtliche morphologische Unterschied zwischen
ihnen ist die zusätzliche
FAV-Faser. Auch wenn ein zweites Gen für die FAV-Faser in Betracht
gezogen würde,
bleibt eine beträchtliche
Menge an ,extra' DNA
im FAV-Genom im Vergleich zum HAV zu erklären.
-
DNA-Kreuzhybridisierungsstudien
haben nur sehr begrenzte Homologie zwischen HAV und FAV gezeigt
(Alestrom, P., Stenlund, A., Li, P., Bellet, A.J.D. und Petterson,
U. Sequence homology between avian and human adenoviruses. J. Virol.
42:306-310; 1982). Trotzdem und trotz des Fehlens immunologischer
Verwandtschaft, fand man aber heraus, dass die Aminosäurezusammensetzung
des CELO-Virus und des HAV-Hexons ähnlich sind, nicht aber die
Gensequenz (Lauer, W.G., Bandfield-Younghusband, H. und Wrigley, N.G.
Purification and properties of chick embryo lethal orphan virus
(an avian adenovirus). Virol. 45:598-614; 1971) Andere entdeckte Ähnlichkeiten
betreffen das Vorhandensein von terminalen Repeat-Sequenzen an jedem
Ende des Genoms (Alestrom, P., Stenlund, A., Li, P., Bellet, A.J.D.
und Petterson, U. Sequence homology between avian and human adenoviruses.
J. Virol. 42:306-310; 1982; Sheppard, M. und Erny, K.M. DNA sequence
analysis of the inverted terminal repeats of a nononcogenic avian
adenovirus. Nuc. Acids Res. 17:3995; 1989), die Synthese von Virus-assoziierten
("VA")-RNAs von niedrigem
Molekulargewicht (Larsson, S., Ballet, A. und Akusjarvi, G. VA RNAs
from avian and human adenoviruses: dramatic differences in length, sequence,
and gene location. J.Virol. 58:600-609; 1986) und die Übereinstimmung
von mindestens einem Nicht-Strukturprotein;
dem DNA-bindenden Protein (DBP) (Li, P., Bellet, A.J.D. und Parish,
C.R. DNA-binding Proteins of chick embryo lethal orphan virus: Lack
of complementation between early Protein of avian and human adenoviruses.
J. gen. Virol. 65:1817-1825; 1984a).
-
Auf
den ersten Blick lassen diese Befunde starke Ähnlichkeiten zwischen FAV und
HAV vermuten. Aber die terminalen Repeat-Sequenzen des FAV sind
viel kürzer,
und anders als das HAV unterschied sich die Länge der terminalen Repeats
nicht im Vergleich zu einem onkogenen und einem nichtonkogenen FAV (Sheppard,
M. und Erny, K.M. DNA sequence analysis of the inverted terminal
terminal repeats of a nononcogenic avian adenovirus. Nuc. Acids
Res. 17:3995; 1989). Zweitens unterscheiden sich die VA-RNA-Gene
von ihren HAV-Gegenstücken in
ihrer Lokalisation auf dem Chromosom, ihrer Transkriptionsrichtung
und in der Primärsequenz
(Larsson, S., Bellet, A. und Akusjarvi, G. VA RNAs from avian and
human adenoviruses: dramatic differences in length, sequence, and
gene location. J.Virol. 58:600-609; 1986). Schließlich kann
das DBP des FAV, welches die Transkription initiiert, in dem es
mit den E1A-Genen interagiert, die E1A-Gene des HAV nicht erkennen
(Li, P., Bellet, A.J.D. und Parish, C.R. DNA-binding Proteins of
chick embryo lethal orphan virus: Lack of complementation between
early Protein of avian and human adenoviruses. J. gen. Virol. 65:1817-1825; 1984a).
-
Geflügel-Adenoviren
kommen innerhalb von Vogelscharen häufig vor, und bis heute hat
man 11 verschiedene Serotypen bestimmt (McFerran, J.B. und Connor,
T.J. Further studies an the classification of fowl adenoviruses.
Av.Dis. 21:585-595; 1977). Alle diese Serotypen scheinen zwar in
der ganzen Welt verbreitet zu sein, epidemiologische Surveys zeigen
jedoch, dass jeweils bestimmte Serotypen in einer bestimmten geografischen
Region vorherrschen. Zum Beispiel sind die Serotypen, die in Amerika
am häufigsten
angetroffen werden 1,4,5,7 und 9 (Cowen, B. Mitchell, G.B. und Calnek,
B.W. An adenovirus survey of poultry flocks during the growing and
laying periods Av. Dis. 22:115-121; 1978; Yates, V.J., Rhee, Y.O.,
Fry, D.E., El Mishad, A.M. und McCormick, K.J. The presence of avian
adenoviruses and adeno-associated viruses in healthy chickens. Av.
Dis. 20:146-152; 1976). Surveys über
klinisch erkrankte australische Scharen haben die Typen 1 und 4
(Boyle, D.B. und McFerran, J.B. Avian adenoviruses isolated from
poultry in Queensland. Aus. Vet. J. 52:587-589;1976) und später die
Typen 6, 7 und 8 (Reece, R.L., Barr, D.A., Grix, D.C. Forsyth, W.M.,
Condron, R.J. und Hindmarsh, M. Observations an naturally occurring
inclusion body hepatitis in Victorian Chickens. Aust.Vet.J. 63:201-202;
1986) als die prävalentesten
Serotypen identifiziert.
-
Bei
der Auswahl passender FAV für
die Entwicklung von Lebendvektoren, die Impfstoffe auf Vogelscharen übertragen,
ist es wichtig, die natürliche
Prävalenz
der Serotypen zu berücksichtigen.
Jene Serotypen, die nicht verbreitet angetroffen werden, sind offensichtlich
vorteilhafter gegenüber
jenen, denen Scharen häufig
ausgesetzt sind, und gegen die sie Immunität entwickelt haben könnten.
-
Eine
weitere Überlegung
betrifft die Fähigkeit
des Vektors, im Vogel über
den Zeitraum hinaus wirksam zu bleiben, währenddem mütterliche Antikörper den
Vogel unmittelbar nach dem Ausbrüten
schützen.
-
Andere
wichtige Überlegungen
bei der Auswahl potentieller FAV-Vektoren sind die Pathogenität und die
Immunogenität.
Vorzugsweise sollten Lebendvektorviren hochinfektiös aber nicht
pathogen (oder zumindest stabil attenuiert) sein, so dass nicht
sie selbst auf die Zielspezies nachteilig wirken.
-
Die
onkogene Eigenschaft von Serotyp-1-FAV wurde gezeigt (Sarma, P.S.,
Huebner, R.J. und Lane, W.T. Induction of tumors in hamsters with
an avian adenovirus (CELO). Science 149:1108; 1965) und aus diesem
Grund wird diese Gruppe von FAV für die Vektorentwicklung nicht
favorisiert.
-
Bevorzugte
Kandidaten für
die Verwendung als Impfstoffvektoren sind die nicht-pathogenen Isolate FAV
CFA20 (Serotyp 10) und CFA15 (Serotyp 10). Der CFA20-Virus ist der
bevorzugtere, weil er klinisch sicher ist und weil er einen Serotypen
repräsentiert,
der in australischen und amerikanischen Geflügelscharen offensichtlich unüblich ist.
Das ist eine wichtige Überlegung,
weil sie mögliche
Probleme, die mit einer vorausgegangenen Exposition assoziiert sein
können,
reduziert. FAV CFA15 und CFA19 (Serotyp 9) sind ebenfalls geeignete
Kandidaten, die einer Betrachtung in Hinblick auf Vektorentwicklung
wert sind. Andere Serotypen können auch
nützlich
sein. Es ist erwähnenswert,
dass virulentere Stämme
auch eine größere Antikörperantwort
erzeugen.
-
Heterologe
Nukleotidsequenzen, die in nicht-essentielle Regionen des Virusgenoms
eingefügt
werden, und die die antigenen Determinaten infektiöser Organismen
kodieren, gegen die die Generation von Antikörpern oder die zellvermittelte
Immunantwort wünschenswerter
Weise gerichtet ist, können
solche sein, die antigene Determinanten von durch Parasiten verursachte
intestinale Infektionen exprimieren; zum Beispiel Kokkzidien-Infektionen
oder Atemwegsviren, wie zum Beispiel das infektiöse-Bronchitis-Virus. Andere
infektiöse
Organismen, gegen die Immunität
wünschenswert
wäre, schließen jene
eine, die innere Organe wie die Bursa Fabricii befallen, zum Beispiel
das infektiöse-Bursitis-Virus
(infective bursal disease virus, IBDV).
-
Heterologe
Nukleotidsequenzen, die eingefügt
werden können,
schließen
die antigenen Determinaten der Erreger von/der/des
Newcastle-Krankheit
Morbus
Marek
Egg Drop Syndroms
Einschlusskörperchen Hepatitis
Infektiösen Laryngotracheitis
Mykoplasmen
Hühneranämieerreger
(aplatische Anämie)
Vogelgrippe
Vogel-Enzephalomyelitis
ein.
-
Diejenigen
heterologen Nukleotidsequenzen, die antigene Determinanten der infektiösen Bursitis (VP2)
und der Kokkzidose exprimieren, werden für das Einfügen in die Vektoren der Erfindung
bevorzugt.
-
Es
wurde außerdem
ins Auge gefasst, dass die eingefügten heterologen Nukleotidsequenzen
Immunpotentiatormoleküle
wie etwa Zytokine oder Wachstumspromotoren sein können, zum
Beispiel Huhn-Myelomonozytischer-Wachstumsfaktor (chicken myelomonocytic
growth factor, cMGF) oder Insulin-like Growth Factors (IGF).
-
Die
Art der durch die Kandidatenvektoren stimulierten Immunantwort kann
die Selektion der heterologen Nukleotidsequenzen, welche darin eingefügt werden
sollen, beeinflussen. Die FAV-Isolate CFA20 und CFA15 können Immunität an den
Schleimhäuten
induzieren und sind daher geeigneter gegen Infektionen des intestinalen
und des respiratorischen Systems. FAV-Isolate wie das CFA19, welche
eine starke Serum-Antikörper-Antwort
induzieren, können
aufgrund ihrer Fähigkeit,
in den Darm einzudringen, geeigneter für die Verwendung gegen Erkrankungen
der Organe des Geflügels
sein.
-
Die
interessierende DNA, die heterologe Gene einschließt, die
für antigene
Determinanten oder Immunpotentiatormoleküle kodieren, ist in wenigstens
einer nicht-essentiellen Region des Virusgenoms lokalisiert.
-
Nicht-essentielle
Regionen des Virusgenoms, die zum Zweck des Ersetzens mit oder Einfügens von heterologen
Nukleotidsequenzen geeignet sind, sind nicht-kodierende Regionen
an dem rechten terminalen Ende des Genoms bei den Karteneinheiten
97 bis 99,9.
-
Die
heterologe Gensequenz kann mit einer Promotor- und Leadersequenz
assoziiert sein, um die Nukleotidsequenz in situ so effizient wie
möglich
exprimieren zu können.
Vorzugsweise wird die heterologe Gensequenz mit dem Vogel-Adenovirus-Major-Late-Promotor- und
der Splice-Leader-Sequenz assoziiert. Der Major-Late-Promotor liegt
in der Nähe
der Karteneinheiten 16-17
auf der genetischen Karte des Adenovirus und enthält ein klassisches
TATA Sequenzmotiv. (Johnson, D.C., Gosh-Chondhury, G., Smiley, J.R.,
Fallis, L. und Graham, F.L. (1988). Abundant expression of herpes
simplex virus glycoprotein gB using an adenovirus vector. Virology
164, 1–14).
-
Die
Splice-Leader-Sequenz der Vogel-Adenovirus-Isolate, die in Betracht
gezogen werden, ist eine zweigeteilte Sequenz, die in späte Gene
gespleisst ist.
-
Die
heterologe Gensequenz kann auch mit einer Polyadenylierungssequenz
assoziiert sein.
-
An
Stelle des Vogel-Adenovirus-Major-Late-Promotors kann jeder andere
geeignete eukaryotische Promotor verwendet werden.
-
Zum
Beispiel können
jene des SV40-Virus, des Cytomegalie-Virus oder des Human-Adenovirus verwendet
werden.
-
Andere
Prozessierungs- und Polyadenylierungssignale als diejenigen von
Vogel-Adenoviren können in
Betracht gezogen werden, zum Beispiel die von SV40.
-
Bei
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein rekombinanter Impfstoff
zur Herstellung und/oder Optimierung von Antikörpern oder zellvermittelter
Immunität
zur Bereitstellung oder Verbesserung von Schutz gegen Infektion
durch einen infektiösen
Organismus bei Vögeln
bereitgestellt, wobei der Impfstoff mindestens einen rekombinanten
Vogel-Adenovirusvektor,
der mindestens eine heterologe Nukleotidsequenz einschließt und in
der Lage ist, sie zu exprimieren, dadurch gekennzeichnet, dass die
heterologe Nukleotidsequenz in eine nicht essentielle Region an
dem rechten terminalen Ende des Genoms des Vogel-Adenovirus eingefügt ist und geeignete
Träger
und/oder Hilfsstoffe umfasst. Vorzugsweise ist die Nukleotidsequenz
zur Expression als ein antigenes Polypeptid in der Lage.
-
Das
durch mindestens eine Nukleotidsequenz kodierte antigene Polypeptid
ist vorzugsweise dem Wirtsvektor fremd. Mindestens eine Nukleotidsequenz
kann mit einer Promotor/Leader- und einer Poly-A-Sequenz assoziiert
sein.
-
Der
rekombinante Impfstoff kann lebenden rekombinanten Vogel-Adenovirusvektor
einschließen,
in dem das Virion-Strukturprotein
gegenüber
demjenigen im nativen Vogel-Adenovirus,
aus dem das rekombinante Vogel-Adenovirus hergestellt ist, unverändert ist.
-
Bevorzugte
Vektorkandidaten für
die Verwendung in dem rekombinanten Impfstoff sind die FAV-Isolate CFA20
(Serotyp 10), CFA15 (Serotyp 10) und CFA19 (Serotyp 9). Die Verwendung
anderer Serotypen ist in Abhängigkeit
vom Geflügeltyp,
seiner vorhandenen Immunität
und seiner Umgebung möglich.
-
Der
Impfstoff kann sich gegen respiratorische und intestinale Infektionen
richten, die durch eine Vielzahl an Erregern verursacht werden.
Um den Impfstoff gegen einen spezifischen infektiösen Organismus
zu richten, werden heterologe Gensequenzen, die die antigenen Determinanten
dieser infektiösen
Organismen kodieren, in nicht-essentielle Regionen des Genoms des
Vogel-Adenovirus, das den Vektor enthält, eingefügt.
-
Wenn
der Impfstoff verwendet wird, um Schutz gegen Krankheit zu optimieren,
können
geeignete heterologe Nukleotidsequenzen vielleicht solche von Immunpotentiatoren
wie Zytokinen oder Wachstumspromotoren sein.
-
Die
Impfstoffe können
andere Bestandteile wie Stabilisatoren, Hilfsstoffe, andere pharmazeutisch
akzeptable Inhaltstoffe oder jedes andere Antigen oder einen Teil
davon einschließen.
Der Impfstoff kann in Form einer lyophilisierten Zubereitung oder
als Suspension vorliegen, alles was auf dem Gebiet der Impfstoffproduktion üblich ist.
-
Ein
geeigneter Carrier für
einen solchen Impfstoff kann isotonisch gepufferte Kochsalzlösung sein.
-
Die
Art der Verabreichung kann die einer magensaftresistenten Dosierungseinheit,
eines intraperitonealen Inokulums, intramuskuläre oder subkutane Verabreichung,
ein Aerosol-Spray, Augentropfen oder intranasale Applikation sein.
Verabreichung im Trinkwasser, in Futterpellets oder in ovo ist ebenfalls
möglich.
-
Die
bevorzugtere Verabreichungsform ist die des Aerosol-Sprays.
-
Bei
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
eines rekombinanten Vogel-Adenovirusvektors zur Verwendung als Impfstoff
bereitgestellt, Schritte umfassend, bei denen man in eine nicht-essentielle
Region an dem rechten terminalen Ende eines Vogel-Adenovirusgenoms
mindestens eine heterologe Nukleotidsequenz in Verbindung mit einer
effektiven Promotor-Sequenz einfügt.
Besagte heterologe Nukleotidsequenz ist vorzugsweise zur Expression
als antigenen Polypeptid in der Lage.
-
Das
durch mindestens eine Nukleotidsequenz kodierte antigene Polypeptid
ist vorzugsweise dem Wirtsvektos fremd.
-
Noch
besser ist es, wenn die heterologe Nukleotidsequenz mit Promotor/Leader-
und Poly-A-Sequenzen assoziiert ist.
-
In
einem bevorzugten Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffvektors,
wird eine Restriktionsenzymstelle, die vorzugsweise nicht das für die Herstellung
ausgewählte
Wirtsgenom spaltet, in eine nicht-essentielle und vorzugsweise nicht-kodierende
Region des Wirtsgenoms eingefügt.
Das rekombinante Virusgenom wird daher mit einer einzigartigen Restriktionsenzymstelle
in einer nicht-essentiellen Region ausgestattet, um das Einfügen heterologer
Nukleotidsequenzen durch einfache Restriktionsenzymspaltung und
Verbindung zu gestatten. Dieses Verfahren hat, wenn gewünscht, den
zusätzlichen
Vorteil der Deletion von Abschnitten in der nicht-essentiellen Region
zu ermöglichen,
um das Einfügen
größerer DNA-Abschnitte
zu gestatten.
-
Durch
dieses Verfahren kann eine DNA-Expressionskassette, die einen geeigneten
FAV-Promotor mit einer fremden Gensequenz, als auch Leader-Sequenzen
und Polyadenylierungs-Erkennungssequenzen
enthält,
mit der einzigartigen Restriktionsenzymstelle, die die Kassette
flankiert, hergestellt und damit leichtes Einfügen in das FAV-Genom ermöglicht werden.
-
Bei
einem alternativen Herstellungsverfahren eines geeigneten Vektors
kann die nicht-essentielle Region, die verändert werden muss, um fremde
DNA einzufügen,
durch homologe Rekombination hergestellt werden. Durch dieses Verfahren
wird die nicht-essentielle Region kloniert, ein Abschnitt deleltiert
und fremde DNA zusammen mit Promotor-, Leader- und Polyadenylierungssequenzen
eingefügt,
vorzugsweise durch homologe Rekombination zwischen flankierenden
Sequenzen. Durch dieses Verfahren schafft man durch Deletion von
Abschnitten der nicht-essentiellen Region zusätzlichen Platz für größere DNA-
Inserts, welche die normale Verpackungsbeschränkung des Virus überschreiten.
-
Der
Impfstoff wird vorzugsweise als Aerosol-Spray verabreicht, weil
die Verbreitung über
die Luft der natürliche
Weg der FAV-Verteilung ist.
-
FAV-Vektor-basierte
Impfstoffe können
als ,Cocktails' verabreicht
werden, die 2 oder mehr Virusvektoren einschließen, die verschiedene fremde
Gene und Immunpotentiatoren übertragen.
-
Bei
einer bevorzugten Impfstrategie, der ,Cocktail' oder Simultanstrategie, verwendet man
einen Impfstoff, der auf beiden FAV-Isolaten CFA19 und CFA20 basiert.
-
Bei
einer alternativen Strategie kann man FAV-Vektorbasierte Impfstoffe
aufeinanderfolgend verabreichen, um entweder Booster-Impfstoffe
oder neue Impfstoffe in einem gewissen Stadium nach der initialen FAV-Impfung
zu verabreichen. Die verwendeten Impfstoffe basieren vorzugsweise
auf heterologen FAV-Isolaten.
-
Bei
einer bevorzugten Version der ,aufeinander folgenden' Strategie, werden
serotypisch nicht verwandte Impfstoffe ausgewählt, um maximalen Schutz gegen
Infektion zu erreichen. In einem Beispiel einer solchen Strategie
verabreicht man einen Impfstoff, der auf dem FAV-Isolat CFA20 basiert,
in Folge von oder vor der Impfung mit einem Impfstoff, der auf dem
FAV-Isolat CFA19 basiert.
-
Geflügel kann
mühelos
in jedem Alter mit den Vektorimpfstoffen gemäß der Erfindung inokulieren
werden. Was Hühner
betrifft, kann man einen Tag alte Hähne impfen, Suppenhühner und
Legehennen kann man regelmäßig bis
zum Zeitpunkt der Eiablage und danach impfen.
-
Vorzugsweise
wird Geflügel
gemäß der ,aufeinanderfolgenden' Strategie oder der
,Cocktail'-Strategie geimpft,
solange sie noch nicht vollständig
immunkompetent sind. Noch bequemer können Eintagsvögel nach einer
Zeitspanne von 4 Wochen nach der Erstimpfung zum Schutz gegen Reinfektion
geimpft werden.
-
Bei
einem Vogel kann eine Immunantwort erzeugt werden, in dem dem Vogel
eine effektive Menge eines rekombinanten Impfstoffes gemäß der Erfindung
verabreicht wird. Eine effektive Menge, ist eine Menge, die ausreicht,
um eine Immunantwort hervorzurufen, vorzugsweise mindestens 104 TCID50 pro Dosis,
aber innerhalb des Bereichs von 103–107 TCID50 pro Dosis
abhängig
von dem Verfahren der Anwendung und bezieht sich durchgängig auf
die vorliegende Beschreibung.
-
Der
Impfstoff der Erfindung kann mnatürlich auch mit Impfstoffen
gegen andere Viren oder Organismen wie Morbus Marek, Newcastle-Krankheit
oder infektiöse
Bronchitis zum Zeitpunkt der Verabreichung kombiniert werden.
-
Ein
bevorzugter Aspekt dieser Ausführungsform
der Erfindung ist die Verabreichung als Aerosol.
-
Verfahren
zur Herstellung und Testung rekombinanter Vektoren und Impfstoffe
gemäß dieser
Erfindung sind den Fachleuten wohl bekannt. Standardprozeduren für die Endonukleaseverdauung,
-ligation und -elektrophorese wurden in Übereinstimmung mit den Anweisungen
der Hersteller oder Zulieferer durchgeführt. Standardtechniken sind
nicht im Detail beschrieben und werden von Fachleuten bestens verstanden.
-
Bevorzugte Ausführungsformen
-
Aspekte
bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung basieren auf den FAV-Isolaten CFA15, 19 und 20 werden
nun beschrieben. Während
diese drei Isolate aufgrund ihrer geringen Pathogenität und hohen
Immunität
ausgewählt
wurden, wird gewürdigt
werden, dass andere Isolate des Vogel-Adenovirus ebenfalls für die Herstellung
von Impfvektoren geeignet ist, vorausgesetzt, dass die Auswahlkriterien,
die hierin beschrieben sind, erfüllt
werden.
-
Tabelle
1 illustriert, die Angemessenheit einiger anderer Isolate unterschiedlicher
Serotypen. Pathogenität
wurde dadurch gemessen, dass 106 pfu des
Virus in einem 0,5ml Volumen auf intraperitonealem Wege verabreicht
wurden. Die überlebenden
Hühner
wurden nach 8–10
Tagen getötet
und Gewebeproben für
eine Histologie und Virus-Re-Isolation genommen.
-
CHARAKTERISIERUNG VIRALER
GENOME
-
Tabelle
1. Pathogenität
von 15 FAV stellvertretend für
8 verschiedene und 1 Zwischenserotypen, die bei Eintagsküken auf
intraperitonealem Wege injiziert wurden
Virus | Serotyp | Mortalitäta | Virus-Ernteb | %
Gewichtsabnahme |
| | % | | |
CFA3 | 8 | 0 | + | 0 |
CFA13 | 6 | 0 | + | 8 |
CFA20 | 10 | 0 | + | 8 |
CFA15 | 10 | 0 | + | 0 |
CFA2 | 1 | 5 | + | 0 |
CFA7 | 1 | 5 | + | 0 |
CFA11 | 2 | 10 | + | 9 |
CFA17 | 8 | 15 | + | 1 |
CFA19 | 9 | 18 | + | 17 |
CFA10 | 7 | 20 | + | 16 |
CFA4 | 7 | 35 | + | 25 |
CFA9 | 1 | 50 | + | 25 |
CFA5 | 8 | 65 | + | 25 |
CFA22 | 7/8 | 100 | + | .d |
CFA24 | 7/8 | 100 | + | .d |
- a. zwanzig Tage alte Hühner, von
denen jedes 106 pfu Virus erhielt und deren Todesereignisse über eine
8 Tage-Zeitraum aufgezeichnet wurden
- b. aus Zäkaltonsillengewebe
wurde Virus-Ernte versucht
- c. der Gewichtsverlust wurde durch den Vergleich des Durchschnittsgewichts
infizierter Vögel
mit dem nicht-infizierter
Vögel kalkuliert
- d. keines der Tiere überlebte
lange genug, um einen Gewichtsverlust zu bestimmen
-
Die
Genome der selektierten Isolate FAV CFA15, 19 und 20 wurden durch
konventionelle Methoden charakterisiert. Die DNA-Restriktions-Endonuklease-Karten eines
jeden gesamten Genoms sind in den 1, 2 und 3 illustriert.
Die Karteneinheiten sind angegeben (1 m.u. = 0,45 kb) und die Genome
sind von links nach rechts ausgerichtet. Der Übereinkunft zufolge sind Adenovirusgenome
normalerweise so ausgerichtet, dass die terminale Region, von der
keine späten
mRNA-Transkripte mehr synthetisiert werden, am linken Ende lokalisiert
ist. Das Enzym, das verwendet wird, um jede Karte zu erzeugen, ist
am Rand jeder Karte aufgeführt.
-
CHARAKTERISIERUNG DER MAJOR-LATE-PROMOTOR-(MLP)
UND DER SPLICE-LEADER-SEQUENZEN VON CFA20
-
Identifizierung und Klonieren des FAV-MLP
-
Durch
die Verwendung des DNA-Restriktionsenzyms und genetischer Karten
des FAV-Serotyp-10-(CFA20)-Genoms, wurde eine Region lokalisiert,
von der man annimmt, dass sie die MLP- und die Leader-Sequenzen
enthält.
Drei DNA-Fragmente, DraI-Fragment 4 (3,0 kb); HpaI/DraI-Fragment
(2,8 kb) und ein DraI/HpaI-Fragment (4,5 kb) wurden alle in Plasmid-Vektoren
kloniert. Man subklonierte Diese DNAs wurden in MI3mp18 und mp19
subkloniert und sequenzierte sie (5).
-
Man
fand heraus, dass die MLP-Promotorsequenz eine klassische TATA-Sequenz
enthält,
die einzige in der sequenzierten Region, als auch potentielle strangaufwärts liegende
Faktoren und bestätigte
sie folglich durch die Lokalisation der Leader-Sequenz und der Transkriptions-Startstelle.
-
4 illustriert
die Sequenzcharakterisierung und das Klonieren der Major-Late-Promotor-
und der Splice-Leader-Sequenzen
von CFA20: Insbesondere werden die HpaI und DraI Restriktions-Endonuklease-Karten
von FAV CFA20 dargestellt. Die klonierten
und
sequenzierten (–)
Regionen sind ausgewiesen.
-
Um
die Struktur und die Sequenz der zu später mRNA gespleissten Leader-Sequenz
zu bestimmen, infizierte man Hühnernierenzellen
mit FAV und lies die Infektion bis zu einem späten Zeitpunkt im Infektionszyklus
voranschreiten (üblicherweise
24–32
Stunden p.i.). An diesem Punkt wurde unter Verwendung von RNAzol
B-Lösung
(Bresatec, Australien) die gesamte RNA von den infizierten Zellen
gereinigt. Man fällte
die isolierte RNA mit Isopropanol und bewahrte sie in 50 μl Aliquots
bei – 70° bis sie
zum Gebrauch auf. Poly A (mRNA) wurde aus der gesamten RNA unter
Verwendung des Poly-AT-tract-Systems
(Promega, USA) isoliert. Die isolierte mRNA wurde zur Herstellung
von cDNA verwendet.
-
Für die cDNA-Herstellung
stellte man Oligonukleotide zu dem komplementären Strang des Hexon-Gens und
des Penton-Basis-Gens
her, die beide MLP-Transkripten sind. Ein weiteres Oligo wurde hergestellt,
welches die vorgesehene cap site des Starken-Späten-Transkripten (major late
transkript) 24 Basen strangabwärts
der TATA box gelegen bedeckte. Dieses Oligonukleotid wurde in Verbindung
mit jenem benutzt, das zur DNA-Herstellung in der Taq-Polymerase-Kettenreaktion
benutzt wurde. Die daraus resultierende DNA, die aus positiven Klonen
hergestellt war, lies man von geeigneten Restriktionsenzymen verdauen,
um die Größe der eingefügten Fragmente
zu bestimmen. Unter Verwendung einer Modifikation der Kettenterminationstechnik
(Sanger, F., Nicklen, S. und Gulson, A.R. (1977) DNA sequencing
with chain terminating inhibitors PNAS USA 74:5463-5467) wurde eine
DNA-Sequenzierung dieser eingefügten
Fragmente durchgeführt,
um T7 DNA-Polymerase Extension zu ermöglichen (Pharmacia, Sweden).
-
Um
die Leader-Sequenz zu bestätigen,
stellte wurde frische cDNA hergestelt und diesmal ein Schwanz aus
dGTP-Residuen angefügt.
Kurz dargestellt inkubierte man cDNA mit 1 mM dGTP und ungefähr 15 Einheiten
terminaler Desoxynukleotidyltransferase (Pharmacia) in 2 mM CaCl2-Puffer bei 37°C für 60 Minuten. Die Reaktion
wurde durch Erhitzen auf 70°C
für 10
Minuten gestoppt. Dann präzipitierte
man die DNA mit Ethanol und resuspendierte sie in einem für die Polymerase-Kettenreaktion(PCR)
geeigneten Volumen. Die PCR wurde, wie zuvor beschrieben, unter
Verwendung eines Poly- (dC)-Oligonukleotids
durchgeführt,
das eine XbaI-Stelle am 5'-Ende hat. Man verdaute
die resultierenden Fragmente mit XbaI und SmaI und klonierte sie in
einen pUCI9-Vektor. Die DNA-Herstellung
und -Sequenzierung wurde, wie zuvor beschrieben, mit Klonen durchgeführt, für die man
durch Hybridisierung gezeigt hatte, dass sie positiv sind.
-
5 illustriert
die DNA-Sequenz des Major-Late-Promotors,
strangaufwärs
liegender Enhancer-Sequenzen und der Splice-Leader 1 und 2, wobei
die Anordnung des Splice-Leader-1 aus cDNA-Studien gezeigt ist.
-
CHARAKTERISIERUNG NICHT-ESSENTIELLER REGIONEN
DES VIRUSGENOMS
-
Das
rechte Ende identifizierte man durch Klonieren und vollständiges Sequenzieren
des FAV (Serotyp 10 CFA 20) NdeI/3-Fragment aus 4249 bp. Die gesamte Organisation
der Gene am rechten Ende (das NdeI/3-Fragment enthaltend) des FAV
scheint sehr unterschiedlich zu anderen Adenoviren, die bisher charakterisiert
wurden, zu sein. Diese Region enthält zwei Open-Reading-Frames,
die durch die Base 3361 beendet wird (6). Das
lässt eine
relativ lange Region aus 824 bp frei, die für Deletion und Insertion fremder
DNA verfühbar
ist. Das ermöglicht
mindestens 3,1 Karteneinheiten zuvor nicht identifizierter und unerwarteter
DNA die Deletion und demnach die Insertion.
-
6 illustriert
einen gestreckten Ausschnitt der Karteneinheiten 92–100 für das EVA
CFA20-Genom und zeigt die für
die Deletion von Virus-DNA und Insertion von heterologer DNA verfügbare Region.
Mögliche Kodierungsregionen
sind ebenfalls markiert.
-
KONSTRUKTION DES FAV-VEKTORS
-
7 illustriert
eine bevorzugte Methode zur Herstellung eines FAV-Vektors. Das am
rechten Ende des FAV CFA20 befindliche NdeI-Fragment 3 wird kloniert
und eine einzigartige Restriktionsendonuklease (NotI)-Stelle eingefügt.
-
CK-Zellen
wurden mit gereinigtem, verändertem
NdeI-Fragment 3 und gereinigtem SpeI-Fragment 1 transfiziert, um
ein funktionales Virus durch homologe Rekombination mit einer einzigartigen
Restriktionsendonuklease (NotI)-Stelle im Genom herzustellen. Ein
besonders bevorzugtes FAV-Isolat ist jenes als FAV-M11-NotI identifiziertes,
welches am 11. März
1994 in den analytischen Labors der australischen Regierung (Australian
Government Analytical Laboratories) unter der Zugangsnummer N94/8879
hinterlegt worden war.
-
8 illustriert
die Konstruktion einer Expressionskassette für FAV. Man fügt die Major-Late-Promotor- und die Splice-Leader-Sequenzen
1 und 2 in einen Plasmid-Vektor
ein, sowie mehrere Klonierungsstellen (multiple cloning sites) für fremde
DNA und eine Poly-A-Erkennungsstelle. Dies alles wird mit einzigartigen
Restriktionsendonuklease-Erkennungssequenzen
(NotI) für
die Insertion an der einzigartigen Restriktionsendonuklease-Stelle
im FAV-Genom flankiert.
-
Beispiel für die Vektor-Konstruktion:
-
1. Konstruktion eines FAV-vp2 Rekombinanten
-
Das
IBDV-vp2-Gen wurde, wie in 8 beschrieben,
in die Expressionskassette eingefügt. Man isolierte die Expressionskassette
als ein NotI-Fragment und klonierte sie an die einzigartige NotI-Stelle,
Das das vp2-Gen enthaltende Plasmid wurde linearisiert und zusammen
mit FAV SpeI/1-DNA in CK-Zellen transfiziert. Dieses Plasmid wurde
am 11.März
1994 bei den analytischen Labors der australischen Regierung hinterlegt, wo
es im Bakterium E.Coli DH52 pFMLP 234 identifiziert werden kann.
Diesem Bakterium wurde die Zugangsnummer N94/8878 gegeben.
-
2. Konstruktion eines FAV-Thymidinkinase-Rekombinanten
-
Unter
Verwendung des CMVIE-Promotors und eines SV40 Polyadenylierungssignals
zur Regulierung der Expression, wurde, wie in 8 beschrieben,
das Thymidinkinase(TK)-Gen des infektiöse-Laryngotracheitis-Virus
(Infectious Laryngotracheitis Virus,ILTV) in eine Expressionskassette
eingefügt.
Die TK-Expressionskassette wurde als ein NotI-Fragment (8) isoliert
und in die einzigartige NotI-Stelle
kloniert, die zuvor in das FAV-NdeI/3-Fragment (7)
eingebaut worden war. Das die TK-Expressionskassette enthaltende
und durch FAV NdeI/3-Fragment flankierte Plasmid wurde durch Verdauung
mit NdeI linearisert und zusammen mit FAV-genomischer DNA in CK-Zellen
transfiziert. Man selektierte FAV-Vektoren, die das TK-Gen exprimieren, durch
Passage unter Verwendung von Methotrexat, einem metabolischen Inhibitor
der bei Viren, die keine TK-Aktivität aufweisen, die Replikation
blockiert. Southern Blot-Hybridisierung, gefolgt von Plaquereinigung, bestätigten das
Vorhandensein des TK-Gens innerhalb des NdeI/3-Fragments in dem
verbleibenden FAV-Vektor.
Die Tatsachen, dass es möglich
ist, einen FAV-TK-Rekombinanten
durch Passage mit Methotrexat zu isolieren, demonstriert deutlich
das Potential, fremde Gene in diese Region des FAV-Genoms einzufügen und
sie zu exprimieren.
-
EXPRESSION FREMDER GENE
-
9 und 10 illustrieren die Verwendung von Expressionskassetten
des FAV, um fremde Gene zu exprimieren. Man testete verschiedenen
Konstruktionen, die entweder das FAV MLP/LS mit oder ohne strangaufwärts liegenden
Sequenzen (upstream sequences, USS), eine Transkriptionsstartstelle,
eine Multiple-Cloning-Site und eine Poly-A-Erkennungssequenz enthalten,
auf Expression des Chloramphenicol-Acetylase(CAT)-Gens oder des vp2-Antigen-Gens
des infektiöse-Bursitis-Virus
(Azad, A.A., Fahey, K.J., Barret, S.A., Erny, K.M und Hudson, P.J.
(1986) Expression in Escherichia coli of cDNA Fragments encoding
the gene for the host protective antigen of infectious bursal disease
virus. Virology 149 190–198).
Es wird ein Vergleich mit einer Expressionskassette gemacht, die den
Immediate-Early-Promotor-Enhancer des Mensch-Cytomegalievirus enthält. Die
Figuren zeigen, dass die mit ganzem FAV-Virus koinfizierte FAV MLP/LS-Kassette
zu messbaren Mengen an CAT-Aktivität oder vp2-Antigen führt. Diese
Studien würden
zeigen, dass Expressionskassetten. des. beschriebenen Typs die Basis
für rekombinanten
Geflügel-Adenovirus
bilden, der in der Lage ist, eine Vielzahl fremder Gene zu exprimieren,
einschließlich,
wie zuvor hervorgehoben (Seite 6), wichtige Vakzine-Gene und andere
Substanzen von kommerziellem Nutzen für die Geflügelindustrie.
-
BEISPIEL EINER IMPFSTRATEGIE
-
1. Anwendung eines Impfstoffes, der einen
Vektor enthält
-
In
diesen Experimenten wurden Eintagesküken verwendet, um immuninkompetente
Vögel zu
repräsentieren
und 3 Wochen alte Hühner
als Repräsentanten
nahezu vollständig
immunkompetenter Hühner.
Man infizierte Eintagshühner
mit CFA20 über
Aerosolspray. Das Virus wurde in steriler Kochsalzlösung suspendiert in
einer Dosis von 5 × 10
7/Huhn. Die Hühner wurden in einem umschriebenen
Bereich platziert und das Virus wurde auf Kopfhöhe der Vögel in die Luft gesprüht, so dass
das Spray die Augen und Schnäbel
der Hühner kontaktierte.
Das grobtropfige Spray wurde unter Verwendung einer Pumpsprayflasche
aus Plastik verteilt. Der Beginn der Antikörper-Antwort wurde per ELISA
und Virusneutralisationsassays beobachtet. Die detaillierten Resultate
sind in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle
2. Serum Antikörper
Antwort und Virus-Clearance bei Eintagsküken, die mit einem Aerosol
mit dem FAV CFA20 inokuliert waren
Tage
nach Impfung | Neutralisationstiter (CFA20)a | ELISA-Titer
der Ernteb | Virus-Erntec |
| 0 | 0 | – |
7 | 0 | 0 | + |
14 | 0 | 0 | + |
21 | 0 | 0 | + |
| 0 | 125 | + |
| 0 | 70 | – |
| 0 | 240 | – |
| 0 | 360 | – |
| 0 | 300 | – |
| 0 | 400 | – |
42d | 0 | 160 | – |
| 0 | 100 | – |
| 0 | 200 | – |
47 | 0 | 220 | – |
| 0 | 110 | – |
| 0 | 260 | – |
54 | 0 | 100 | – |
| 0 | 70 | – |
- a – reziproker Wert des Virus-Neutralisationstiters
im Serum gegen CFA20
- b – reziproker
Wert des ELISA-Titers gegen CFA20
- c – Virus-Ernte
aus Zäkaltonsillen
von jeweils 3 Hühnern
zu jedem Zeitpunkt
- d – wiederholte
Beimpfung mit CFA20
-
Das
Virus wurde aus den Zäkaltonsillen über einen
Zeitraum von 4 Wochen nach der Infizierung geerntet, das Verschwinden
des Virus trat gleichzeitig mit der Bildung von zirkulierendem Antikörper auf,
der durch ELISA aber nicht durch das Virusneutralisationsassay nachgewiesen
werden konnte. Während
der 7-wöchigen
Dauer dieses Experiments konnten keine Virusneutralisierenden-Antikörper nachgewiesen
werden. Trotzdem waren Versuche, die Hühner 6 Wochen nach der Primärinfektion
erneut zu infizieren, nicht erfolgreich, wie das Scheitern, Virus
zu ernten und die Abwesenheit einer anamnestischen ELISA-Antikörper-Antwort
im Serum reflektieren.
-
Wenn
Hühner
im Alter von 3 Wochen infiziert wurden, konnte Virus nur für 1–2 Wochen
nach der Infektion geerntet werden, und erneut fiel der Zeitpunkt
der Clearance des Virus mit der Entwicklung von durch ELISA detektierbaren
Antikörpern
zusammen (Tabelle 3). Tabelle
3. Serum-Antikörper-Antwort
und Virus-Clearance bei Eintagsküken,
die im Alter von 3 Wochen durch ein Aerosol mit dem FAV CFA20 inokuliert
wurden
Tage
nach Impfung | Neutralisations-titer (CFA20) | ELISA-Titerb CFA20 | Virus-Erntec |
0 | 0 | 0 | – |
7 | 0 | 0 | + |
14 | 0 | 260 | – |
| 0 | 400 | – |
| 0 | 440 | – |
21 | 0 | 120 | – |
| 0 | 220 | – |
| 0 | 200 | – |
| 0 | 140 | – |
| 40 | 240 | – |
35 | 40 | 100 | – |
| 80 | 280 | – |
| 160 | 280 | – |
42 | 640 | 560 | – |
| 80 | 140 | – |
| 160 | 240 | – |
- a – reziproker Wert des Virusneutralisationstiters
im Serum gegen CFA20
- b – reziproker
Wert des ELISA-Titers gegen CFA20
- c – Virusernte
aus den Zäkaltonsillen
von jeweils 3 Hühnern
zu jedem Zeitpunkt
-
Virus-neutralisierende-Antikörper konnten
auch im Serum dieser Hühner
detektieren werden, jedoch nicht vor Ablauf von 4 Wochen nach der
Infektion (7 Alterswochen). Das war 2 Wochen nach Clearance des Virus
aus den Zäkaltonsillen.
-
2. Verabreichung von aufeinanderfolgenden
Impfstoffen
-
Für die Überprüfung der
Machbarkeit aufeinanderfolgender Impfungen mit dem Aerosol wurden
zwei Kombinationen verwendet. Im Experiment war die initiale Impfung
mit CFA19 (Serotyp 9), gefolgt von CFA20. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 4 gezeigt. Tabelle
4. Aufeinanderfolgende Impfungen: Serumantikörperantwort von 3 Wochen alten
Hühnern,
die durch Aerosol mit FAV CFA19 infiziert und mit FAV CFA20 noch
einmal inokuliert wurden.
Tage
nach Impfung | Neutralisationstiter | Virusb-rückgewinnung |
| CFA19 | CFA20 | |
0c | 0 | 0 | – |
3 | 0 | 0 | – |
7 | 20 | 0 | + |
| 20 | 0 | + |
| 20 | 0 | + |
14 | 640 | 0 | – |
| > 1280 | 0 | – |
| > 1280 | 0 | – |
28d | > 1280 | 0 | – |
| > 1280 | 0 | – |
| > 1280 | 0 | – |
31 | 2400 | 80 | + |
| 2400 | 40 | + |
| 2400 | 80 | + |
35 | 2400 | 160 | + |
| 1200 | 60 | + |
42 | > 2400 | 320 | – |
| > 2400 | 320 | – |
- a – Reziproker Wert des Virusneutralisationstiters
gegen entweder CFA20 oder CFA19
- b – Virus-Isolierung
aus den Zäkaltonsillen
- c – Inokulieren
mit Aerosol mit CFA19
- d – Inokulieren
mit Aerosol mit CFA20
-
Impfung
mit CFA19 schützte
nicht vor einer Infektion mit CFA20 (Tabelle 4). Exposition mit
CFA20 4 Wochen nach Impfung mit CFA19 resultierte in der Produktion
CFA20-spezifischer Virus-neutralisierender Antikörper, und CFA20 konnte nach Exposition
mindestens für
7 Tage geerntet werden. In den Invitro-Neutralisationsassays konnte
keine Kreuzneutralisation zwischen CFA19 und CFA20 gefunden werden.
-
Man
bestätigte
Die Identität
der aus diesen Hühnern
geernteten Viren wurde durch Restriktionsendonuklease-Analyse in
deren DANN bestätigt.
Diese zeigte, dass nach Exposition von mit CFA19 geimpften Hühnern nur
CFA20 geerntet werden konnte.
-
3. Verabreichung von simultanen Impfstoffen
-
Es
wurde auch simultane Impfung von Hühnern mit CFA20 und CFA19 durch
Aerosol untersucht. Die in Tabelle 5 aufgeführten Ergebnisse zeigen, dass
weder der Zeitpunkt noch das Ausmaß der Antikörperantworten auf eines dieser
Viren durch die Anwesenheit einer zweiten FAV-Infektion beeinträchtigt wurde. Tabelle
5. Simultane Impfungen: Serum-Antikörper-Antwort von 3 Wochen alten
Hühnern,
die simultan durch Aerosol mit FAV CFA20 und CFA19 geimpft wurden
Tage nach Impfung | Neutralisationstitera | Virusb Isolierung |
CFA19 | CFA20 |
0c | 0 | 0 | – |
3 | 0 | 0 | – |
7 | 0 | 0 | + |
| 0 | 0 | + |
| 0 | 0 | + |
14 | 1280 | 0 | – |
| 1280 | 0 | – |
| 1280 | 0 | – |
28 | 2400 | 20 | – |
| 1280 | 40 | – |
| 2400 | 20 | – |
35 | 4800 | 1280 | – |
| 4800 | 320 | – |
| 9600 | 320 | – |
42 | > 20000 | 1280 | – |
| > 20000 | 320 | – |
- a – Reziproker
Wert des Virusneutralisationstiters gegen entweder CFA20 oder CFA19
- b – Virusreisolierung
aus den Zäkaltonsillen
- c – Hühner, die
mit CFA19 und CFA20 inokuliert wurden
-
Die
Virus-neutralisierende-Antikörperantwort
auf CFA19 konnte erstmalig 14 Tage nach Infektion detektiert werden
und jene auf CFA20 nach 28 Tagen, wie es auch für die alleinige Verabreichung
jedes Virus gefunden wurde (Tabelle 3). Die Restriktionsenzym-Analyse
der geernteten Viren zeigte, dass 3 Tage nach Infektion nur CFA20
aus den Zäkaltonsillen
isoliert werden konnte, aber nach 7 Tagen beide Viren geerntet wurden.
-
4. Induktion einer Antikörperantwort
auf ein fremdes, durch ein rekombinantes FAV übertragenes Antigen
-
Hühner wurden
mit einem rekombinanten Geflügel-Adenovirus
geimpft, das das Gen für
VP2 des infektiöse-Bursitis-Virus(IBDV) oder
CFA20 transportierte. Nach intraperitonealer Verabreichung des Impfstoffes am
ersten Lebenstag, nahm man den Vögeln
am Tag 0 und am Tag 14 und dann wöchentlich Blut ab. Die Seren
wurden gesammelt und über
ELISA auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen VP2 des IBDV und
auf Adenovirus getestet.
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 6 zeigen, dass Antikörper gegen VP2 in der Gruppe,
die mit der Rekombinanten geimpft wurde, erstmals 14 Tage nach der
Impfung detektiert wurden und 28 Tage nach der Impfung am höchsten waren. Tabelle 6. Serum-Antikörper-Antwort (reziproker Wert
des Titers) bei Hühnern,
denen eine FAV-VP2-Rekombinante oder CFA20 gegeben worden war
Impfstoff
Antikörper
Zeit nach Impfung (Tage) |
| | 0 | 14 | 21 | 28 | 35 | 42 |
FAV-VP2 | VP2 | < 100 | > 400 | 400 | 1600 | 400 | ND |
FAV-VP2 | FAV | < 100 | 100 | 100 | 400 | 400 | 200 |
CFA20 | VP2 | < 100 | < 100 | < 100 | < 100 | < 100 | < 100 |
CFA20 | FAV | < 100 | 100 | 100 | 200 | 800 | 800 |
-
Die
Vögel,
die mit CFA20 geimpft worden waren, wiesen keine detektierbaren
Antikörper
gegen VP auf. Anti-Adenovirus-Antikörper wurde
in beiden Gruppen 14 Tage nach Impfung detektiert.
-
5. Induktion des Schutzes
durch Verabreichung eines
-
rekombinanten Impfstoffes
-
Hühner wurden
intravenös
entweder mit dem rekombinanten Adenovirus, das das IBDV-VP2-Gen transportierte
oder mit CFA20 geimpft. Beide Gruppen wurden 21 Tage nach der Impfung
dem virulenten infektiöse-Bursitis-Virus
ausgesetzt. Man tötete
alle Vögel
4 Tage später
und bestimmte IBDV in der Bursa Fabricii durch ELISA. Die Ergebnisse
in Tabelle 7 zeigen, dass Vögel,
die den rekombinanten Impfstoff erhalten hatten, alle gegen eine
Infektion mit viralen Antigentitern in der Bursa von weniger als
1/4 geschützt
waren. Im Gegensatz dazu hatten alle Vögel, die mit dem parentalen
Adenovirus immunisiert worden waren, Antigentiter größer als
1/128. Tabelle 7. Durch Verabreichung von FAV-VP2
oder CFA20 induzierter Schutz gegen IBDV
Impfstoff | Infiziert/Total* |
Rekombinantes
FAV-VP2 | 0/10 |
FAV
CFA20 | 10/10 |
- * Vögel,
die den rekombinanten Impfstoff erhielten, hatten alle Antigen-Titer,
die kleiner als 1/4 waren. Vögel, die
FAV erhielten, hatten Titergrößer als
1/128.
-
Obwohl
sich die vorangehende Beschreibung spezifisch auf Geflügel-Adenovirus-Vektoren
bestimmter Serotypen (4, 9 und 10) bezieht, wird man verstehen dass
lebender infektiöser
Vogel-Adenovirus jeden Typs bei dieser Erfindung verwendet werden
könnten.
Gleichermaßen
können
für die
Zwecke der Herstellung eines FAV-Vektors eukaryontische Promotor-
und Leadersequenzen ersetzt werden, als auch Mutanten und Varianten
der hierin erwähnten
spezifischen Sequenzen. Man kann sich vorstellen, dass trotz der
Tatsache, dass die Erfindung nur im Hinblick auf Geflügel und
auf eine aus dem infektiöse-Bursitis-Virus
gewonnene, heterologe Sequenz erläutert wurde, die Immunisierung
gegen eine Vielzahl von Krankheiten und eine Vielzahl verschiedener
Vogelspezies in den Umfang dieser Erfindung eingeschlossen ist.
Andere Vögel
in denen der Vektor effektiv sein könnte schließen Truthähne, Enten, Fasane, Wachtel
und Gänse
ein.