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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue abgeschwächte mutante Virenstämme der
Newcastle-Krankheit.
Die Erfindung schließt
auch die Verwendung des abgeschwächten
mutanten Virus der Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota in einem
Vakzin zur In-Ovo-Vakzinierung von Vogelarten, vorzugsweise Hühnern, mit ein.
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Antikörper sind
leistungsstarke Werkzeuge bei der Analyse von Mutationen in Antigenen
(Pollock et al. 1987) und sie sind auch erfolgreich für die Selektion
antigener Varianten, die auch als Fluchtmutanten bekannt sind, von
Influenzavirus (Gerhard und Webster 1978, Lubeck et al. 1980, Yewdel
et al. 1986) vom Tollwutvirus (Wiktor und Koprowski 1980) und vom
Masernvirus (Birrer et al. 1981) verwendet worden. NDV-Flucht-Mutanten
wurden von Russel (1983), Abenes et al. (1986), Meulemans et al.
(1987) und Yussof et al. (1989) hergestellt. Meulemans et al. (1987)
zeigten, dass NDV-Flucht-Mutanten stärker oder schwächer pathogen
sein können
als die Ausgangsvirusstämme
(Meulemans et al. 1987).
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Die
Herstellung antikörperresistenter
Virusstämme
durch absichtliche Abschwächung
des parentalen Virus und derartige Anpassung, dass es als In-Ovo-Vakzin
geeignet ist, wurde nie vorgeschlagen. Benejean et al. (
EP 0583998 ) schwächten das
Tollwutvirus durch Herstellung einer Flucht-Mutante ab und verwendeten dieses
als ein Vakzin. Die Verwendung dieser Technik zur Herstellung von
Flucht-Mutanten von Vogelviren wurde von ihnen weder vorgeschlagen
noch als möglicherweise
nützlich
für die
In-Ovo-Vakzinierung nahe gelegt.
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Die
In-Ovo-Vakzinierungstechnik mittels eines zugelassenen Vakzins ist
ein sicheres, effizientes, und bequemes Verfahren zur Vakzinierung
von Geflügel
(Ricks et al. 1999,
US 6032612 ,
AO 1K45/00C). Im Jahr 1999 waren mehr als 80 % der US-Hähnchenindustrie
zum In-Ovo-Vakzinierungsprozess übergegangen,
um die Marek-Erkrankung unter Kontrolle zu bringen (Ricks et al.
1999).
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Studien
der letzten paar Jahre haben gezeigt, dass nur wenige Lebend-Vakzine,
die routinemäßig an geschlüpfte Hühner verabreicht
werden, auch in Eier mit Embryo in den späten Stadien der Embryonalentwicklung
injiziert werden können
ohne einen toxischen Effekt zu zeigen.
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Das
Truthahnherpesvirus (HVT, Sharma und Burmester, 1982), und infektiöse Bursitisvirus(IBDV)-Stämme mit
niedriger Virulenz (Sharma, 1985) können als Embryovakzine verwendet
werden, um einen aktiven Schutz gegen die homologen Stämme zu induzieren.
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IBDV-Stämme moderater
Virulenz, z. B. 2512 (Sharma 1985), kommerziell erhältliche
Stämme
des infektiösen
Bronchitisvirus (IBV), z. B. Massachusetts 41 (Wakenell und Sharma
1986) und Stämme
des Newcastle-Krankheitvirus wie der B1 (Ahmad und Sharma, 1992,
1993) und der La Sota Stamm können
in ihrer derzeitigen Form aufgrund der embryonalen Toxizität nicht
für die
In-Ovo-Vakzinierung angewendet werden. Die Abschwächung von
Virusstämmen,
die z. Zt. für
Vakzinierungen nach dem Schlüpfen
verwendet werden, ist daher notwendig, um Stämme mit einer reduzierten Pathogenität gegenüber dem
Vogelembryo zu erhalten.
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Wakenell
und Sharma (1986) reduzieren die Pathogenität des Massachusetts 41 IBV-Stamms
gegenüber
dem Embryo mittels eines Abschwächungssystems
in Gewebekultur. Mit der 40. Passage in einer Nierengewebekultur
des Huhns wurde das Virus apathogen für die Embryonen und embryonale
Vakzinierung induzierte die IBV-spezifische Antikörperproduktion
und den Schutz gegenüber
dem virulenten Massachusetts 41 IBV in einem Alter von 4 Wochen.
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Die
Behandlung des B1-Stamms des NDV mit dem alkylierenden Wirkstoff
Ethylmethansulfonat reduzierte die Virulenz dieses Stamms für den 18
Tage alten Hühnerembryo
deutlich und eine In-Ovo-Vakzinierung mit diesem Stamm führte zu
NDV-spezifischer
Antikörperherstellung
und zum Schutz gegenüber
dem Texas GB-Stamm (Ahmad und Sharma 1992). Des Weiteren wurde behauptet
(
EP 0848956 A1 ),
dass eine Vakzinzubereitung, die das Newcastle-Krankheitvirus des
NDW-Stamms enthält,
besonders für
die In-Ovo-Anwendung geeignet ist.
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Schließlich stellten
Mebatsion und Schrier (
EP
1074614 A1 ) eine NDV La Sota Mutante her, die als Vakzinkandidat
für die
In-Ovo-Vakzinierung geeignet ist. Die Mutante exprimiert reduzierte
Mengen an V-Protein und kann in sicherer Form an Hühnerembryos
vor dem Schlüpfen
verabreicht werden. Um diese Stämme zu
erhalten wurde keine antikörper-basierte
Selektion verwendet.
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Die
Bildung eines Komplex zwischen einer gemessenen Menge Antikörper mit
IBDV neutralisierender Aktivität
und einer spezifischen Menge an IBDV neutralisierte die Pathogenität des IBDV
und machte es als In-Ovo-Vakzin nützlich (
US 5871748 , Whithfill et al. 1992,
1995, Haddad et al. 1997).
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Um
die wirtschaftlichen Verluste aufgrund der Newcastle-Krankheit in
der kommerziellen Geflügelindustrie
zu reduzieren, müssen
z. Zt. die Hühner
gegen das Newcastle-Krankheitvirus vakziniert werden. Es kann vorteilhaft
sein, Embryovakzinierung für
diesen Zweck zu verwenden, insbesondere weil die In-Ovo-Injektion
mittels semiautomatischer Maschinen mit multiplen Injektionsköpfen durchgeführt werden
kann, die eine individuelle Vakzinierung erlauben.
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Viele
der Vakzine, die konventionell für
die Vakzinierung von Vögeln
nach dem Schlüpfen
verwendet werden, können
jedoch nicht für
die In-Ovo-Vakzinierung verwendet werden. Daher ist es ein Ziel
der vorliegenden Erfindung, abgeschwächte Newcastle-Krankheitvirusstämme zur
Verfügung
zu stellen, die tatsächlich als
Vakzin bei Vogelarten verwendet und nach dem Schlüpfen oder
In-Ovo verabreicht werden können.
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Gemäß einem
ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein abgeschwächtes mutantes
Virus der Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota, geeignet für die In-Ovo-Vakzinierung
von Vogelspezies, wobei der Virusstamm eine Mutation in den Gensequenzen
aufweist, die für
die HN- und/oder F-Glycoproteine des Virus kodieren, was zu einer
veränderten
Expression dieser Glycoproteine führt, dadurch gekennzeichnet,
dass der Virusstamm eine Mutation umfasst, die ausgewählt ist
aus:
- – einer
Asp72Gln-Substitution im F-Glycoprotein;
- – einer
Leu160Gln-, einer Leu193Ser- oder einer Leu229Arg-Substitution im
HN-Glycoprotein;
- – einer
Asp72Tyr-Substitution des F-Glycoproteins und einer Leu229Arg-Substitution im HN-Glycoprotein.
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Der
Ausdruck „abgeschwächter Stamm" betrifft einen Stamm,
der weniger virulent ist als der parentale Stamm.
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La
Sota ist ein lentogener Newcastle-Krankheit-Virusstamm. Mehrere
Pathotypen des Newcastle-Krankheit-Virus sind identifiziert worden,
d. h. velogene, mesogene und lentogene. Obwohl diese Ausdrücke Ergebnisse
von Labortests sind, die sowohl in vivo als auch in vitro ausgeführt worden
sind, werden diese Ausdrücke
im Allgemeinen verwendet, um Viren mit hoher, mittlerer oder niedriger
Virulenz für
Hühner
zu beschreiben. Die neurotrope velogene Form der Krankheit wird
von hochgradig pathogenen Stämmen
des Newcastle-Krankheit-Virus verursacht und ist gekennzeichnet
durch ein plötzliches
Auftreten schwerer respiratorischer Anzeichen gefolgt von neurologischen
Anzeichen. In den meisten Fällen überleben
die infizierten Tiere nicht. Viszerotrope velogene Newcastle-Krankheit-Virusstämme sind
ebenfalls hochgradig pathogen und verursachen eine hohe Mortalität und schwere
Läsionen
am Gastrointestinaltrakt. Mesogene Stämme des Newcastle-Krankheit-Virus
verursachen gewöhnlich
eine schwere Erkrankung der Atemwege in völlig empfänglichen Vögeln, und verursachen in erwachsenen
Vögeln
einen markanten Abfall in der Eierproduktion. Lentogene Stämme des
Newcastle-Krankheit-Virus verursachen im Allgemeinen eine schwache
Krankheit, die gekennzeichnet ist durch respiratorische Anzeichen,
vor allem in jungen völlig
empfänglichen
Vögeln.
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Die
abgeschwächten
mutanten Newcastle-Krankheit La Sota Virenstämme der Erfindung sind geeignet
für die
In-Ovo-Vakzinierung jedes Vogels, egal ob domestiziert oder wild,
und insbesondere für
jene, die kommerziell zur Fleisch- oder Eierproduktion aufgezogen
werden. Ohne Einschränkung
dazu schließen
beispielhafte Vogelarten Hühner,
Truthähne,
Tauben, Fasane und dergleichen ein. Vögel, die in Hochdichtebruträumen aufgezogen
werden, wie Hähnchen
und Legehennen, sind besonders anfällig für umweltbedingte Exposition
gegenüber
infektiösen
Wirkstoffen und würden
erheblich von einer Vakzinierung vor dem Schlüpfen profitieren. Vorzugsweise
werden Hühner,
Truthähne
und Tauben verwendet.
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Wie
weiter unten in dieser Beschreibung und insbesondere in Bsp. 1 erklärt werden
wird, wurden HN und F antigene variante Virusstämme vom lentogenen Newcastle-Krankheit-Virus
vom Stamm La Sota mittels einer Immunoselektion genannten Prozesses
erhalten, unter Verwendung der MAks 8C11 (Le Long et al. 1986) und
1C3 (Le Long et al. 1988), die gegen die F- bzw. die HN-Glycoproteine
des Newcastle-Krankheit-Virus gerichtet sind. Insgesamt wurden 4
Stämme
erhalten. Die F- und HN-Stämme
wurden mit den monoklonalen Antikörpern 1C3 bzw. 8C11 ausgewählt. Zusätzlich wurden
mittels Immunoselektion unter Verwendung der F- und HN-spezifischen monoklonalen Antikörper 1C3
und 8C11 ausgehend von den HN- bzw. F-mutanten Stämmen 2 Doppelmutanten hergestellt.
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Diese
4 abgeschwächten
Newcastle-Krankheit-Viren vom Stamm La Sota wurden weiter in Hämagglutinininhibierungs-
und ELISA-Tests sowie über
Sequenzanalyse der Gene, die für
die F- und die HN-Glycoproteine kodieren, charakterisiert. Diese
Ergebnisse sind in den Tabellen 3, 4 und 5 von Bsp. 2 beschrieben. Diese
Charakterisierung ergab, dass die verschiedenen NDV-Stämme, die
mit dem monoklonalen Antikörper 1C3
ausgewählt
wurden, durch eine Substitution von Aminosäure 72 des F-Gens charakterisiert
sind. Tatsächlich
unterscheiden sich das F-Gen der F- und F+HN mutanten Stämme, die
mittels des monoklonalen Antikörpers
1C3 ausgewählt
worden sind, von dem La Sota Ausgangsstamm durch eine Punktmutation
G-nach-T (GAT nach TAT), was zu einer Asp-72-Tyr-Substitution führt. Die
Immunoselektion der HN-Mutante, gekennzeichnet durch eine Arg-101-Met-Substitution
im F-Gen, mit 1C3, um eine HN+F Mutante zu erhalten, führte zu
einer zusätzlichen
Asp-Glu-Substitution an derselben Aminosäure 72. Die Asp-72-Tyr-Substitution
war früher
in einer 1C3-resistenten Mutante des Beaudette-Stamms beobachtet worden (Yusoff et
al. 1989), während eine
Asp-72-Gly-Transition für
1C3-resistente Mutanten
des Italien NDV-Stamm (Neyt et al. 1989), des Beaudette C Stamms
(Yusoff et al., 1989) und in einer antigenen Variante des Sato Stamms
(Toyoda et al. 1988) beobachtet wurde. Die Bestimmung der 3-dimensionalen
Struktur des Fusionsproteins des NDV zeigte, dass das beteiligte
1C3-Epitop an der Oberfläche
exponiert ist und sich am Loop-Segment zwischen Strang III a und der
Disulfidbrücke
zwischen den Ketten (Chen et al. 2001) an den antigenen Stellen
A1, II und 1 befindet. Die Stelle A1 ist so wie von Yusoff et al.
(1989) definiert, II ist wie von Toyoda et al. (1988) definiert
und 1 ist wie von Neyd et al. (1989) definiert. Tabelle 4 veranschaulicht,
dass die F-, F+HN- und HN+F-Mutanten nicht nur das 1C3-Epitop verloren
haben, sondern auch das 10F2-Epitop, das sich auf dem selben Loop
befindet (Chen et al. 2001), wo hingegen ein nahe gelegenes, drittes
Epitop auf diesem Loop, das durch den monoklonalen Antikörper 2C1
definiert wird, konserviert blieb. In keinem der F-NDV mutanten
Stämme
beeinflusste die Punktmutation Asp-72-Gly die Erkennung der antigenen
Stellen A5, I, 2, die durch den monoklonalen Antikörper 12C4
definiert werden. Chen et al. (2001) zeigten ausgehend von ihrem
3-dimensionalen Modell des F-Proteins, dass dieses Epitop von oberflächen-exponierten
Resten an einem entfernten Loop-Segment, das zwischen den Strängen If
und Ig liegt, bestimmt wird.
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Schließlich wurde
eine Arg-101-Met Substitution in den HN- und den HN+F-Mutanten beobachtet,
was nicht zu einer veränderten
Erkennung durch den getesteten monoklonalen Antikörper im
ELISA führte
und ebenso wenig führten
die Mutationen an Aminosäure
320 und 467 des F-Gens (Tabelle 5) dazu, da sie konservativ waren.
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Die
Immunoselektion mit dem HN-Protein spezifischen monoklonalen Antikörper 8C11
induzierte Punktmutationen im Gen dieses Proteins. Die Sequenzanalyse
(Tabelle 5) zeigte Leu-193-Ser-Substitutionen in
den HN- und HN+F-Stämmen,
und eine Leu-160-Gln-Substitution im HN+F-Stamm. Darüber hinaus
wurde eine konservative ACA nach ACG Mutation in Codon 41 in diesen
beiden Stämmen
beobachtet. Keine dieser Mutationen führte zu einem Verlust eines
Epitops das von einem HN-Protein-spezifischen MAk erkannt wird, wie
mittels ELISA (Tabelle 4) überprüft wurde.
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Die
durch die HN+F Mutante induzierte Hämagglutinierung wird jedoch
nicht durch den monoklonalen Antikörper 8C11, der für die Selektion
verwendet wurde, inhibiert, was andeutet, dass das 8C11 Epitop,
obwohl es exprimiert wird, evtl. funktionell nicht mehr aktiv sein
könnte.
Die durch die HN-Mutante vermittelte Hämagglutinierung wird durch
mehrere monoklonale Antikörper
nicht inhibiert oder im Vergleich zum Original La Sota Stamm reduziert.
Das deutet möglicherweise
eine fehlerhafte Expression und Funktion des gesamten HN-Moleküls an.
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Eine
Sequenzanalyse ergab weiterhin, dass die F- und die abgeleitete
F+HN-Mutante sich durch Asn-115-Ser und Arg-124-Gly-Substitutionen
im HN-Protein auszeichnen. Diese Mutationen beeinflussten nicht
die Erkennung der F-Mutante durch den untersuchten monoklonalen
Antikörper
im ELISA (Tabelle 3) oder im Hämagglutinierungsinhibierungsassay
(Tabelle 4). Die fehlende Reaktivität des monoklonalen Antikörpers 8C11
mit der F+HN-Mutante in diesen Assays muss folglich ausschließlich der
beobachteten Leu-229-Arg-Substitution zugeordnet werden. Ebenso
scheint die Substitution die Erkennung dieses mutanten La Sota Stamms
durch einen Hichner-Stamm spezifischen monoklonalen Antikörper 10B12
im HI, aber nicht im ELISA Assay zu induzieren.
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Gemäß einer
Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein abgeschwächtes mutantes Virus der Newcastle-Krankheit
vom Stamm La Sota wie oben beschrieben, dadurch gekennzeichnet,
dass seine Hämagglutinierung
nicht durch den monoklonalen Antikörper 8C11, der spezifisch das
Glycoprotein HN des Virus der Newcastle-Krankheit erkennt, inhibiert
wird.
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Hämagglutinierungsinhibierungsassays
sind im Stand der Technik bekannt und erlauben es, die Expression
funktionell aktiver Epitope auf den Virusstämmen zu untersuchen. Wie zuvor
erwähnt
wird die Charakterisierung der abgeschwächten mutanten Viren der Newcastle- Krankheit vom Stamm
La Sota F, HN, HN+F und F+HN in solchen Hämagglutinierungsinhibierungsassays
in Beispiel 2 und in Tabellen 2 und 3 beschrieben. Unter „keine
Inhibierung der Hämagglutinierung" versteht man ein
Signal von weniger als 2.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein abgeschwächtes mutantes Virus der Newcastle-Krankheit
vom Stamm La Sota wie oben definiert, dadurch gekennzeichnet, dass
es nicht vom monoklonalen Antikörper
8C11 in einem indirektem ELISA-Assay
erkannt wird, wobei der monoklonale Antikörper 8C11 spezifisch das Glycoprotein
HN des Virus der Newcastle-Krankheit erkennt. Keine Bindung an den
Antikörper
deutet an, dass das im ELISA-Assay erhaltene finale Signal (O.D.
oder Absorption) weniger als 0,120 beträgt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ferner ein abgeschwächtes mutiertes
Virus der Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota wie oben beschrieben,
dadurch gekennzeichnet, dass es von den monoklonalen Antikörpern 1C3
oder 10F2 im indirekten ELISA-Assay nicht erkannt wird, wobei die
monoklonalen Antikörper
spezifisch das Glycoprotein F des Virus der Newcastle-Krankheit
erkennen.
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Indirekte
ELISA-Assays sind im Stand der Technik gut gekannt und die Bindung
der Virusstämme
HN, F, HN+F und F+HN in solchen Assays ist in Bsp. 2 und Tabelle
4 angegeben.
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Gemäß noch weiteren
Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein abgeschwächtes mutantes
Virus der Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota wie oben beschrieben
und am 04. September 2001 als La Sota Mutante 1C3+8C11 unter der
Registrierungsnummer CNCM I-2714 in der nationalen Sammlung von
Kultur- und Mikroorganismen des Pasteur Instituts in Paris hinterlegt. Überraschenderweise
stellten sich die abgeschwächten
mutanten Viren der Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota als geeignet
für die In-Ovo-Vakzinierung
heraus. Das wird genauer in Bsp. 3 beschrieben.
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Die
Pathogenität
sowohl des HN- als auch des F-Virusstamms war im Vergleich mit dem
parentalen lentogenen La Sota Stamm, von dem sie abgeleitet worden
sind, erheblich verringert.
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Darüber hinaus
war die Pathogenität
sowohl des HN+F als auch des F+HN mutanten Virusstamms im Vergleich
mit dem parentalen La Sota Stamm sogar noch drastischer verringert.
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Die
Fähigkeit
zu Schlüpfen
und das neonatale Überleben
waren für
die mit den doppelmutierten Stämmen
inokulierten Hühnern
im Allgemeinen höher
als mit den F- und HN-Stämmen.
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In-Ovo-Vakzinierung
schließt
die Verabreichung der abgeschwächten
Virenstämme
an Eiern mit ein.
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Die
Eier sind fruchtbare Eier, die sich vorzugsweise im 4. Viertel der
Bebrütung
befinden.
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Hühnereier
werden um den 15. bis 19. Tag des Bebrütens behandelt, und werden
besonders bevorzugt ungefähr
am 18. Tag des Bebrütens
behandelt. Truthahneier werden vorzugsweise ungefähr vom 21.
Tag bis zum 26. Tag des Bebrütens
behandelt, und werden besonders bevorzugt am 25. Tag des Bebrütens behandelt.
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Das
erfindungsgemäße Vakzin
kann an die Eier mit jedem Mittel verabreicht werden, dass die Verbindung
durch die Eischale transportiert. Das bevorzugte Verabreichungsverfahren
ist jedoch die Injektion. Die Injektionsstelle liegt vorzugsweise
innerhalb entweder des Bereichs, der durch das Amnion definiert
wird, einschließlich
des Fruchtwassers und des Embryos selbst, im Eidotter, oder in der
Luftzelle. Besonders bevorzugt wird in den Bereich injiziert, der
durch das Amnion definiert ist. Mit Beginn des 4. Viertels des Bebrütens ist
das Amnion ausreichend vergrößert, so
dass das Eindringen beinahe die ganze Zeit gewährleistet ist, wenn die Injektion
von der Mitte des großen
Endes des Eis entlang der longitudinalen Achse durchgeführt wird.
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Der
Injektionsmechanismus ist nicht besonders kritisch, vorausgesetzt,
dass dabei Gewebe und Organe des Embryos nicht übermäßig beschädigt werden. Beispielsweise
wird ein kleines Loch mit einer Nadel (1-1
1/2 inch,
ca. Größe 22),
die an einer Spritze angebracht ist, in das große Ende der Schale gebohrt
und das Vakzin wird unter die Membran der inneren Schale und die
chorioallantoide Membran injiziert. Anschließend werden die vakzinierten
befruchteten Eier zum Schlüpfen
in einen Brutkasten transferiert. Für die In-Ovo-Vakzinierung stehen
mehrere Vorrichtungen zur Verfügung,
beispielsweise jene, wie sie in
US
4,681,063 ;
US 4,040,388 ;
US 4,469,047 und
US 4,593,646 offenbart sind.
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Obwohl
die In-Ovo-Injektion der lebenden Virusstämme gemäß der vorliegenden Erfindung
bevorzugt ist, können
diese Viren auch mit den Massenapplikationstechniken, wie sie für die NK-Vakzinierung
gewöhnlich verwendet
werden, verabreicht werden. Diese Techniken schließen Trinkwasser-
und Sprayvakzinierung mit ein. Wegen der extrem milden Eigenschaften
des Vakzins wird insbesondere die Sprayverabreichung des Vakzins
in Erwägung
gezogen.
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Die
abgeschwächten
Viren der Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota der vorliegenden
Erfindung können
in einem Vakzin vorliegen. Daher betriff die vorliegende Erfindung
auch eine Vakzinzusammensetzung, die eine schützende Immunität gegenüber der
Newcastle-Krankheit vermittelt, umfassend ein abgeschwächtes mutantes
Virus der Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota wie oben erwähnt.
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In
Bsp. 4 sind Ergebnisse beschrieben, die zeigen, dass die Verabreichung
der mutanten Viren an SPF-Embryos eine virusspezifische Immunreaktion
induziert.
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Das
erfindungsgemäße Vakzin
kann in Form einer Suspension oder in lyophilisierter Form zubereitet und
vermarktet werden und kann zusätzlich
einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder ein Verdünnungsmittel
enthalten, der/das für
solche Zusammensetzungen angepasst ist. Träger schließen Stabilisatoren, Konservierungsstoffe
und Puffer ein. Geeignete Stabilisatoren sind beispielsweise SPGA,
Kohlenhydrate (beispielsweise Sorbit, Mannitol, Stärke, Saccharose,
Dextran, Glutamat oder Glukose), Proteine (beispielsweise getrocknetes
Milchserum, Albumin oder Casein) oder Abbauprodukte davon. Geeignete
Puffer sind beispielsweise Alkalimetall-Phosphate. Geeignete Konservierungsmittel
sind Thimerosal, Merthuilat und Gentamicin. Verdünnungsmittel schließen Wasser,
wässrige
Puffer (beispielsweise gepufferte Salzlösung) und Polyole (beispielsweise
Glycerin) mit ein.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann auch für die In-Ovo-Vakzinierung
als gemischtes Vakzin in Kombination mit wenigstens einem Vakzin
verwendet werden, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Vakzinen gegen andere Viren beispielsweise
gegen das infektiöse
Bronchitisvirus der Vögel,
gegen das infektiöse
Bursitisvirus der Vögel,
gegen das Enzephalomyelitisvirus der Vögel, gegen das Egg-Drop-Syndrom-Virus,
gegen das Influenzavirus, gegen das Reovirus, gegen das Adenovirus,
etc.; Bakterien wie Hämophilus
paragallinarum, Salmonella typhimurium, S. enteritidis, S. pullorum,
S. gallinarum, E. coli, Clostridium spp., Campylobacter spp., Mycoplasma
spp. etc.; und Protozoen wie Eimeria tenella, E. maxima, E. acervulina,
E. brunetti, E. necatrix, Hühnermalaria,
etc. Gemäß noch einem
weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines erfindungsgemäßen abgeschwächten mutanten
Virus der Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota wie oben geschrieben
für die
Zubereitung eines Vakzins zur In-Ovo-Vakzinierung von Vogelarten
gegen die Newcastle-Krankheit.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
kann ein erfindungsgemäßes abgeschwächtes mutantes
Virus der Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota wie oben beschrieben
auch für
die Zubereitung eines Vakzins für
Vogelarten für
die Anwendung nach dem Schlüpfen
verwendet werden.
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Virusstämme mit
verringerter embryonaler Pathogenität können hergestellt werden mittels
eines Selektionsverfahrens, das auf spezifischen Antikörpern oder
Fragmenten davon basiert. Indem man das Virus in Anwesenheit von
Antikörpern
kultiviert, können
Viruspartikel mit einer veränderten
Erkennung durch die angewendeten Antikörper ausgewählt werden. Durch serielle
Wiederholung dieser Selektion können
antikörperresistente
Virusstämme
erhalten werden. Die Multiplikation der ausgewählten Viren zwischen den Selektionen kann
notwendig sein.
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Das
System zur Kultivierung des Virus in Anwesenheit von Antikörpern ist
nicht kritisch. Systeme zur Kultivierung des Virus können aus
vollständigen
oder Teilen von Geweben, isolierten Vögel- oder Säugerzellen, oder befruchteten
Eiern bestehen. Zellen können
Primärkulturen
oder etablierte Zelllinien sein.
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Die
bei der Ausübung
der vorliegenden Erfindung verwendeten Antikörper sind virusspezifische
Antikörper.
Virusspezifische Antikörper
sind jene, die mit dem Virus interagieren, wenn das Virus und die
Antikörper miteinander
für eine
ausreichende Zeitspanne reagieren können. Die Quelle für die virusspezifischen
Antikörper
ist nicht kritisch. Sie können
von jedem Tier abstammen einschließlich Säugetieren (Maus, Ratte, Kaninchen)
und Vögeln
(z. B. Huhn, Truthahn).
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Das
oben erwähnte
Verfahren ist besonders deutlich bei der Prävention von tödlichen
Erkrankungen, die Vögel
früh in
ihren Leben bedrohen. Eine der verbreitetsten und wirtschaftlich
zerstörerischsten
Erkrankungen in der Geflügelindustrie
ist die Newcastle-Krankheit.
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Das
Verfahren abgeschwächte
mutante Virusstämme
auszuwählen
mittels virusspezifischer Antikörper
kann jedoch ausgeweitet werden auf andere immunisierbare virale
Erkrankungen der Vögel.
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Die
mittels der Immunoselektion erhaltenen Virusstämme können in Gewebekultursystemen
vervielfältigt
werden, z. B. einer in vitro-Zellkultur, oder in einem in vivo-System,
z. B. befruchteten Hühnereiern.
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Die
anschließende
Durchmusterung mittels Inokulation von Vogelembryos gestattet es,
jene Virusstämme
mit reduzierter Pathogenität
auszuwählen.
Wenn die hergestellten Virusstämme
eine aktive Immunreaktion induzieren, die schützend sein kann, dann können sie
als Vakzin verwendet werden. Ausgehend von Unterschieden in den
Immunreaktionen, die durch die antigenen Varianten, die wie oben
beschrieben hergestellt werden, induziert werden, können Probanden,
die mit diesen Varianten vakziniert wurden, unterschieden werden.
Ein Beispiel dafür
ist die Unterscheidung von Hühnern,
die mit den abgeschwächten
Viren der Newcastle-Krankheit
vom Stamm La Sota vakziniert worden sind, von Hühnern, die mit dem parentalen
La Sota Stamm vakziniert worden sind, ausgehend von Unterschieden
in den virusspezifischen Antikörpern.
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Das
Prinzip der Zubereitung von abgeschwächten Virusstämmen der
Newcastle-Krankheit mittels Immunoselektion ist im Detail in Beispiel
1 erklärt.
In diesem Beispiel wird die Selektion mittels der monoklonalen Antikörper 8C11
und 1C3 durchgeführt,
die gegen das HN- bzw. F-Glycoproteine
gerichtet sind.
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In
dem oben beschriebenen Verfahren können die virusspezifischen
Antikörper
spezifisch sein für
virale Vogelkrankheiten, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus Newcastle-Krankheit,
infektiöse Bronchitis,
infektiöse
Bursitis, Adenovirus-Erkrankungen, Reovirus, Pocken, Laryngotracheitis
und Influenza.
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Vogelviren,
die die Krankheiten verursachen sind hier mit eingeschlossen, beispielsweise
Vogelherpesviren (z. B. infektiöse
Laryngotracheitis der Vögel,
Marek-Krankheitsvirus, ...), Vogelkoronaviren (z. B. infektiöse Bronchitis
der Vögel
Virus, Truthahninteritisvirus, ...), Vogelbirnaviren (z. B. infektiöser Bursitisvirus), Vogelenteroviren
(z. B. Enzephalomyelitis der Vögel
Virus), Vogelastroviren, Vogeladenoviren der Gruppen I, II und III,
Vogelpneumoviren (z. B. Vogelrhinotracheitisvirus), Vogelreovirus
(z. B: virales Arthritisvirus), Vogelzirkoviren (z. B. Hühneranämievirus)
und Vogelpockenviren.
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Im
Prinzip kann das Verfahren auf alle Vogelviren angewendet werden,
für die
neutralisierende monoklonale Antikörper oder ein polyklonales
Antiserum verfügbar
ist.
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Wie
oben erwähnt
wurden im Falle der Newcastle-Krankheit neutralisierende Antikörper, die
gegen das virale F- oder HN-Glycoprotein gerichtet sind, in den
Beispielen verwendet, die weiter unter in dieser Beschreibung beschrieben
sind.
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In
dem oben erwähnten
Verfahren können
virusspezifische Antikörper
auch spezifisch ein Epitop auf den Glycoproteinen HN und/oder F
des Virus der Newcastle-Krankheit erkennen.
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Abgeschwächte mutante
Virusstämme
der Newcastle-Krankheit, die durch die Antikörper ausgewählt wurden, können vom
parentalen Virusstamm neben anderen durch ihre Reaktivität mit MAk
im ELISA und im Hämagglutinierungsassays
oder durch die Nukleotidsequenz ihrer Gene unterschieden werden.
Die mangelnde Neutralisation mittels homologer MAk nach jeder Passage
in Relation zu nicht-behandeltem Kontrollvirus kann als Kriterium
verwendet werden, um eine antigene Variante oder ein mutantes Virus
von revertierten Virus zu unterscheiden (Fleming et al. 1986).
-
Im
oben erwähnten
Verfahren können
die virusspezifischen Antikörper
auch spezifisch ein Epitop auf dem Glycoprotein HN des Virus der
Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota erkennen.
-
Im
oben erwähnten
Verfahren können
die virusspezifischen Antikörper
auch spezifisch ein Epitop auf dem Glycoprotein F des Virus der
Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota erkennen.
-
Die
oben erwähnten
virusspezifischen Antikörper
sind die monoklonalen Antikörper
8C11 oder 1C3.
-
Antikörper, die
spezifisch ein Epitop auf den HN- und/oder F-Glycoproteinen erkennen
oder dazu ähnlich
Proteine auf lentogenen Virusstämmen,
können
verwendet werden, um einen abgeschwächte mutanten Virusstamm zu
selektionieren.
-
Antikörper wie
oben erwähnt,
die spezifisch ein Epitop auf HN- und/oder F-Glycoproteinen auf
dem Virus der Newcastle-Krankheit erkennen, können zur Selektion eines abgeschwächten mutanten
Virusstamms der Newcastle-Krankheit verwendet werden.
-
Antikörper, die
wie oben erwähnt
spezifisch ein Epitop auf den HN- oder F-Glycoproteinen des Virus der
Newcastle-Krankheit vom Stamm La Sota erkennen, können verwendet
werden, um ein abgeschwächten mutantes
Virus vom Stamm La Sota zu selektionieren.
-
Die
o. e. Verwendung kann die Verwendung der monoklonalen Antikörper 8C11
und/oder 1C3 umfassen. Die folgenden Beispiele sind nur gedacht,
um die Erfindung weiter zu verdeutlichen und sind nicht dazu gedacht,
den Rahmen der Erfindung zu limitieren, der durch die Patentansprüche definiert
wird.
- Tabelle 1. Neutralisation antigener Varianten nach
Neutralisation mittels homologer MAk.
- Tabelle 2. Charakterisierung von NDV La Sota Stämmen mittels
Hämagglutinierungsinhibierungsassay
unter Verwendung von NDV-spezifischer MAk.
- Tabelle 3. Charakterisierung von NDV La Sota Stämmen mittels
Hämagglutinierungsinhibierungsassay
unter Verwendung von NDV-spezifischer MAk.
- Tabelle 4. Reaktivität
des NDV-spezifischen MAk mit verschiedenen NDV-Stämmen im
indirekten ELISA.
- Tabelle 5. Sequenzanalyse der Gene, die für die F- und HN-Glyoproteine
der NDV La Sota Stämme
kodieren.
- Tabelle 6. Einfluss der Inokulation am ED18 mit verschiedenen
Dosen des NDV La Sota Stamm auf die Fähigkeit zu Schlüpfen von
SPF-Eiern.
- Tabelle 7. Einfluss der Inokulation am ED18 mit verschiedenen
Dosen des NDV La Sota HN-Stamms (Exp. 1 – 3) und des F-mutanten Stamms
(Exp. 4) auf die Fähigkeit
zu Schlüpfen
und neonatales Überleben.
- Tabelle 8. Einfluss der Inokulation am ED18 mit verschiedenen
Dosen des NDV La Sota 1C3+8C11 (F+HN)-Stamms auf die Fähigkeit
zu Schlüpfen
und neonatales Überleben.
- Tabelle 9. Einfluss der Inokulation am ED18 mit verschiedenen
Dosen des NDV La Sota Doppelmutantenstamms auf die Fähigkeit
zu Schlüpfen
von NDV negativen Eiern.
- Tabelle 10. Einfluss der Inokulation am ED18 mit verschiedenen
Dosen des NDV La Sota HN+F-Stamms auf die Fähigkeit zu Schlüpfen von
SPF-Eiern.
- Tabelle 11. Einfluss der Inokulation am ED18 mit verschiedenen
Dosen des NDV La Sota Doppelmutanten F+HN auf die Fähigkeit
zu Schlüpfen
von Eiern und auf die Mortalität
nach dem Schlüpfen
von kommerziellen Hähnchen.
- Tabelle 12. In-Ovo-Vakzinierung mit den angedeuteten Dosen des
F+HN-mutanten Stamms und Effekt auf das Überleben kommerzieller Hähnchen nach
intramuskulärer
Verabreichung von 105 EID50 des
Texas GB-Stamms am Tag 43 nach dem Schlüpfen.
-
1 Durchschnittliche
NDV-spezifische Reaktionen von SPF-Hühnern (n=4) nach In-Ovo-Vakzinierung
mit 100 EID50 der La Sota HN-Mutante als Funktion des Alters.
-
2 Durchschnittliche
NDV-spezifische Reaktionen von SPF-Hühnern nach In-Ovo-Vakzinierung mit 105
EID50 der La Sota F+HN-Mutante als Funktion des Alters. Für 4- und 7 Tage alte
Hühner,
n=4, für
14- und 21 Tage alte Hühner,
n=3.
-
3 Durchschnittliche
NDV-spezifische Reaktionen von SPF-Hühnern nach In-Ovo-Vakzinierung mit 102
EID50 der La Sota F+HN-Mutante als Funktion des Alters. Für 4- und 7 Tage alte
Hühner,
n=4, für
14- und 21 Tage alte Hühner,
n=3.
-
4 Durchschnittliche
NDV-spezifische Hämagglutinierungsinhibierungsreaktionen
nach In-Ovo-Vakzinierung mit der La Sota F+HN-Mutante als Funktion
des Alters. Offene Symbole stellen kommerzielle Hähnchen dar,
geschlossenen Symbole stellen nicht-vakzinierte SPF-Hühner dar,
die im selben Brutkasten hausten. Die Reaktionen der letzteren sind
ein Maß für die Ausbreitung
des Vakzinvirus.
-
5 Durchschnittliche
NDV-spezifische IgG-Reaktionen kommerzieller Hähnchen nach In-Ovo-Vakzinierung
mit der La Sota F+HN-Mutante als Funktion des Alters.
-
6 Durchschnittliche
NDV-spezifische IgM-Reaktionen kommerzieller Hähnchen nach In-Ovo-Vakzinierung
mit der La Sota F+HN-Mutante als Funktion des Alters.
-
Beispiel 1. Zubereitung
antikörper-resistenter
NDV La Sota Stämme
mittels Immunoselektion.
-
HN
und F-antigene variante Viren wurden vom lentogenen La Sota NDV
Stamm mittels Immunoselektion erhalten, wie von Meulemans et al.
(1987) beschrieben unter Verwendung von MAk 8C11 bzw. 1C3, die gegen
diese 2 viralen Glycoproteine gerichtet sind.
-
Nach
Kultur auf embryonalen Hühnerhepatozyten
in Anwesenheit eines dieser MAk, wurde der antikörper-resistente Virus auf 9
bis 11 Tage alten Hühner
SPF-Embryos vervielfältigt.
Diese Prozedur wurde 4 Mal nacheinander wiederholt. Nach jeder Passage
wurde die Neutralisation mittels homologen MAk untersucht und zum
nicht-behandelten Kontrollvirus zugesetzt.
-
Tabelle
1 zeigt, dass nach 4 Passagen die HN- und F-mutanten Stämme eine
starke Resistenz gegenüber
Neutralisation zeigen. Für
diese antigenen Varianten unterschied sich der Virustiter nach Neutralisation unter
Verwendung der homologen Antikörper
annähernd
um weniger als 1 log 10 von den unbehandelten Kontrollen. Das letztere
Kriterium wurde von Fleming et al. (1986) als Kriterium definiert,
um antigene Varianten vom revertiertem Virus zu unterscheiden.
-
Zusätzlich wurden
wie oben beschrieben so genannte Doppelmutanten mittels Immunoselektion
hergestellt, unter Verwendung F- und HN-spezifischer MAk 1C3 bzw.
8C11 und ausgehend von den HN- bzw. F-mutanten Stämmen. Diese
Stämme
wurden bezeichnet als F+HN-Mutante für den Doppelmutantenstamm, der
aus dem F-mutanten Stamm mit dem HN-spezifischen MAk 8C11 selektioniert
wurde, und wurde als HN+F-Mutante für den Doppelmutantenstamm bezeichnet,
der aus dem HN-mutanten Stamm mit dem F-spezifischen MAk 1C3 selektioniert
wurde. Tabelle 1 zeigt, dass diese Mutanten als echte variante Viren
auf Basis der Neutralisationsergebnisse nach dem Kriterium von Fleming
(1986) betrachtet werden können,
weil für
jede dieser antigenen Varianten der Virustiter nach Neutralisation
mittels des homologen MAk sich um weniger als 1 log 10 von der unbehandelten
Kontrolle unterschied.
-
Aus
Tabelle 1 kann die Frequenz einer antikörper-resistenten Mutante in
der parentalen Viruspopulation aus dem Verhältnis der TCID50-Wert/ml des
Virus in Anwesenheit des MAk nach der 1. Passage und dem korrespondierenden
TCID50-Wert/ml des Virus ohne MAk bestimmt werden. Die ungefähren Frequenzen
der 1C3-resistenten Mutanten im parentalen La Sota Stamm und dem
HN-mutanten Stamm sind daher 10–5 bzw. 10–6.
-
Die
ungefähren
Frequenzen der 8C11-resistenten Mutanten im parentalen La Sota Stamm
und im HN-mutanten Stamm sind 10–3 bzw.
10–4.
Die Auffindefrequenz der Doppelmutanten im parentalen La Sota Stamm
wäre daher
10–9 für sowohl
die F+HN- als auch die HN+F-Mutante.
-
Beispiel 2. CHARAKTERISIERUNG
DER NDV LA SOTA MUTANTENSTÄMME.
-
Die
hergestellten La Sota Stämme
wurden aufgrund der Inhibierung der Hämagglutinierung durch NDV-spezifische
MAk in 2 unabhängigen
Experimenten (Tabelle 2 und Tabelle 3) charakterisiert. Für alle getesteten
NDV-Stämme
wurde die Hämagglutinierung
nicht durch MAk, die gegen das F-Protein von NDV gerichtet sind,
oder durch den MAk gegen cIFNγ,
der als Negativkontrolle fungierte, inhibiert. Ebenso wurde die Hämagglutinierung
nicht durch den MAk inhibiert, der spezifisch für das HN-Protein des Ulsterstamms
ist. Überraschenderweise
inhibierte der MAk 10B12, der spezifisch für das HN-Protein des Hitchner-Stamms
ist, die Hämagglutinierung,
die durch den F+HN-Stamm induziert wird.
-
Für die anderen
getesteten NDV-Stämme
wurde die Hämagglutinierung
durch diesen MAk wie erwartet nicht inhibiert.
-
Die
HN-spezifischen MAk8C11, 4D6, 6C6, 7B7 und 12B7 inhibierten die
Hämagglutinierung
des parentalen La Sota und des F-mutanten Stamms. Der F-mutanten
Stamm kann daher in diesem Hämagglutinierungsinhibierungsassay
nicht vom parentalen NDV La Sota Stamm unterschieden werden. Für die F+HN-
und HN+F-mutanten Stämme
inhibierten ferner alle diese HN-spezifischen MAk mit Ausnahme von
MAk 8C11, der für
diese Selektion verwendet worden war, die Hämagglutinierung. Das deutet
an, dass bei diesen Doppelmutanten die Immunoselektion mit 8C11
zum Verlust des 8C11-Epitops führte,
während
alle anderen Epitope, die untersucht wurden, konserviert blieben.
Umgekehrt inhibierten diese HN-spezifischen MAk tatsächlich nicht (8C11,
4D6, 12B7 und 5A1) oder nur schwach (6C6, 7B7 und 7D4) die Hämagglutinierung,
die durch die HN-Mutante induziert wurde (Tabelle 3), was andeutet,
dass für
diese Mutante die Immunoselektion mit 8C11 einen Effekt auf die
Anzahl an Epitopen hatte, die das gesamte HN-Molekül umspannen.
-
Weil
der Hämagglutinierungsinhibierungstest
nur die Bestimmung der Expression von funktionell aktiven Epitopen
auf dem HN-Molekül
erlaubt, wurde die Expression NDV-spezifischer Epitope mittels der HN- und
F-Moleküle
der verschiedenen NDV-Stämme
untersucht. Dafür
wurde die Bindung von HN- und F-spezifischen MAk an verschiedene
gereinigte NDV-Stämme,
mit denen ELISA-Platten beschichtet worden waren, mittels indirektem
ELISA bestimmt und als Absorption quantifiziert. Im Allgemeinen
waren die Absorptionen der F+HN- und der HN+F-Stämme niedriger als die für andere
Stämme,
was man am wahrscheinlichsten mit einer verringerten Virusmenge
erklärt,
mit der die Platten beschichtet worden sind.
-
Wenn
man das berücksichtigt,
zeigt Tabelle 4, dass die Reaktivität der MAk bei fehlender Immunoselektion
unverändert
blieb, d. h. in den HN- bzw. F-Proteinen des F- und HN-mutanten
Stamms. Die Stämme
F, F+HN und HN+F reagieren zu dem identisch mit F-spezifischen MAk:
In all diesen Fällen
führt die
Selektion mit dem MAk 1C3 daher zum Verlust der Epitope, die von
1C3 und 10F2 erkannt werden, während
die Epitope, die von 2C1 und 12C4 erkannt werden, anscheinend konserviert
sind.
-
Zwei
verschiedene Selektionsarten wurden jedoch für die Selektion von Mutanten
mit dem HN-spezifischen
MAk 8C11 beobachtet. Auf der einen Seite sind die Reaktivitäten des
HN-mutanten Stamms und der parentalen La Sota Stämme mit den HN-spezifischen
Antikörpern
identisch, was andeutet, dass das HN-, und daher das F-Protein,
weitgehend unverändert
blieb und dass in diesem Fall die Immunoselektion mit dem HN-spezifischen
MAk 8C11 nicht zu einem Verschwinden des Epitops führte, das
von 8C11 oder von einem der anderen MAk erkannt wird. Auch die Reaktivität des HN+F-mutanten
Stamms mit den HN-spezifischen Antikörpern blieb bei dieser Selektion
unverändert.
Das war erwartungsgemäß, weil
der letztere Stamm vom HN-Stamm
abgeleitet ist.
-
Auf
der anderen Seite führte
die Selektion der F-Mutante mit 8C11, um die F+HN-Mutante herzustellen,
zum Verlust des 8C11-Epitops, wohin gegen die anderen HN-spezifischen
Epitope konserviert blieben.
-
Wenn
wir Tabelle 3 und 4 kombinieren, können wir unzweideutig alle
mutierten NDV-Stämme
charakterisieren. Die HN-Mutante wies alle untersuchten Epitope
als konserviert auf, aber die mangelnde Inhibierung der Hämagglutinierung
durch mehrere MAk deutet eine möglicherweise
defekte Expression und Funktion des HN-Moleküls an. Die F-Mutante ist nur
durch eine Mutation im F-Protein gekennzeichnet. Die HN+F-Mutante wies
ebenfalls alle untersuchten HN-Epitope
als konserviert auf, aber die HI wird nur mit dem MAk 8C11 eliminiert,
der für
die Selektion verwendet wurde, was andeutet, dass das 8C11-Epitop,
obwohl es exprimiert wird, funktionell nicht mehr aktiv ist. Sein
F-Protein hat dieselbe Antikörperreaktivität wie die
anderen mit den F-spezifischen MAk 1C3 selektionierten Stämme, nämlich dem
F- und dem F+HN- mutanten
Stamm. Typisch für
den F+HN-Stamm ist neben dem mutanten F-Protein, dass er das 8C11
Epitop auf dem HN-Protein strukturell und funktionell verloren hat,
wohingegen alle anderen untersuchten Epitope auf diesem Protein
konserviert blieben.
-
Um
alle mutierten NDV-Stämme
weiter zu untersuchen, wurde die Sequenz der Gene, die ihre HN- und
F-Proteine kodieren, wie bei Meulemans et al. (2001) beschrieben,
sequenziert.
-
Tabelle
5 zeigt die nachgewiesenen Mutationen im Vergleich zum parentalen
La Sota Stamm. Die Sequenz der HN- und F-Proteine des letzteren
war verwandt zu den Sequenzen dieser Proteine, die in der EMBL-Datenbank
unter der Zugangsnummer AF077761 (La Sota NDV, komplettes Genom)
veröffentlicht
sind.
-
Beispiel 3. Verringerung
der pathogenen Wirkung der NDV La Sota Mutantenstämme auf
Embryos
-
Tabelle
6 zeigt, dass der weithin für
die Vakzinierung nach dem Schlüpfen
verwendete La Sota NDV-Stamm toxisch für Embryos ist und in seiner
momentanen Form für
die In-Ovo-Verwendung
ungeeignet ist. Sogar sehr geringe Dosen des Virus unterdrückten die
Fähigkeit
zu Schlüpfen
stark, während
die wenigen geschlüpften
Hühner
von schlechter Qualität
waren, weil sie schwere Atemprobleme aufwiesen.
-
Tabelle
7 demonstriert, dass die pathogene Wirkung sowohl der HN- als auch
der F-Mutante auf Embryos und junge Hühner im Vergleich zum parentalen
La Sota Stamm wesentlich verringert war, obwohl die Prozentzahlen
der Schlupfrate und das neonatale Überleben in Prozent zwischen
den Gruppen tendenziell hohe Variabilität zeigte. Tabelle 6 zeigt,
dass die Inokulation letzteren Stamms zu einer Fähigkeit zu Schlüpfen von
24 bis 0 % führte.
Vakzinierungsdosen von 100EID50 oder weniger
tendierten dazu in Hühnern
die mit der HN-Mutante behandelt wurden zu einer ähnlichen
Schlupfrate und neonatalem Überleben
zu führen
wie in scheinbehandelten Hühnern.
-
In
Tabelle 8, Tabelle 9 und Tabelle 10 ist der Einfluss der Inokulierung
am ED18 mit verschiedenen Dosen des NDV La Sota F+HN-mutanten Stamms
und des HN+F-mutanten Stamms auf die Fähigkeit zu Schlüpfen und
neonatales Überleben
zusammengefasst. Wie für
die F+HN-mutanten Stämme,
tendierten die prozentualen Schlupfraten und das neonatale Überleben dazu,
eine hohe Variabilität
innerhalb der Gruppen zu zeigen. Es kann jedoch geschlussfolgert
werden, dass die pathogene Wirkung sowohl der F+HN- als auch der
HN+F-Mutanten im Vergleich zum parentalen La Sota Stamm (Tabelle
6) drastisch verringert war. Darüber hinaus
war die Schlupfrate und das neonatale Überleben der Hühner, die
mit den Doppelmutantenstämmen wurden
im Allgemeinen höher
als für
die, die mit den F- und HN-mutanten
Stämmen
inokuliert wurden.
-
BEISPIEL 4. VERABREICHUNG
DER MUTANTEN VIREN AN SPF-EMBRYOS INDUZIERT EINE VIRUSSPEZIFISCHE
IMMUNREAKTION.
-
Die
In-Ovo-Verabreichung von 100EID50 der La
Sota HN-Mutante an SPF-Embryos führt
zur Herstellung von NDV-spezifischen IgM und IgG Antikörpern, die
die Hämagglutinierung
inhibieren (1). Diese Antikörpertiter
sind in derselben Größenordnung
wie die Titer gleichaltriger Hühnern,
die 105 EID50 La
Sota beim Schlüpfen
mittels Augentropfenvakzinierung erhalten haben (1).
-
Ebenso
führte
die In-Ovo-Verabreichung von 105 (2)
und 102 EID50 (3)
der La Sota F+HN-Mutante an SPF-Embryos zur Herstellung von NDV-spezifischen
IgM- und IgG-Antikörpern, die
die Hämagglutinierung
inhibieren. Die Antikörpertiter
im Serum scheinen unabhängig
von den getesteten Dosen zu sein, weil ähnliche Kinetiken und IgM-Titer
für beide
Behandlungen beobachtet werden. Die IgG-Titer scheinen für 102 EID50 sogar höher zu sein
als für
105 EID50, aber
das sollte wegen der geringen Anzahl an untersuchten Hühnern vorsichtig
interpretiert werden (2 + 3).
-
BEISPIEL 5. EMBRYONALE
VERABREICHUNG DER MUTANTEN VIREN INDUZIERT EINE VIRUS-SPEZIFISCHE
SCHÜTZENDE
IMMUNREAKTION IN ANWESENHEIT VON MATERNALEN ANTIKÖRPERN.
-
In Übereinstimmung
mit Beispiel 3 führte
die In-Ovo-Verabreichung der F+HN-Mutante an 18 Tage alte Embryonen
von kommerziellen Hähnchen
nicht zu einer deutlichen Verringerung der Schlupfrate (Tabelle
11). Ferner zeigten Hühner,
die 0, 102 und 103 EID50
erhielten, keine oder nur eine geringe Mortalität nach dem Schlüpfen. In
dem Brutkasten mit den meisten Vögeln
starben 6 von 46 Hühnern,
die 104 EID50 erhalten hatten, aus unbekannten
Gründen.
Diese Todesfälle
traten später
auf, als für
eine möglich
virus-induzierte Mortalität
erwartet (Tag 8, 10, 11, 14, 18, 21 und 36), während keine klinischen Symptome
mit Ausnahme von Federrupfen beobachtet wurden.
-
Man
beobachtet eine NDV-spezifische IgM-Reaktion, die im Alter von 14
Tagen ihren Höhepunkt
hat, in Hühnern,
die am 18. Tag der Embryonalentwicklung mit 103 und
104 EID50 der F+HN-Mutante
vakziniert wurden, aber man beobachtet sie nicht in PBS-behandelten
Hühnern
und nicht in Hühnern,
die 102 EID50 dieser Mutante
erhielten (6).
-
In
den erstgenannten Hühnern
steigen die NDV-spezifischen IgG und die HI-Titer graduell mit dem
Alter an, was Klassenwechsel und eine aktive Produktion von NDV-spezifischem
IgG andeutet (5). In der letztgenannten Gruppe
sinken die HI-Titer und das NDV-spezifische IgG maternalen Ursprungs
graduell ab um eine Hintergrundwert in einem Alter von ungefähr 3 Wochen
zu erreichen. Maternale NDV-spezifische Antikörper werden daher nicht durch
NDV-spezifische
Antikörper,
die von den Hühnern
selbst hergestellt werden, ersetzt.
-
HI-Titer
(4) und NDV-spezifisches IgM und IgG (nicht gezeigt)
fanden sich im Serum von 14- und 21-Tage alten SPF-Hühnern (Sentinels),
die in den selben Brutkästen
untergebracht waren wie die Hühner,
die mit 103 und 104 EID50
des F+HN-Stamms inokuliert wurden, aber nicht im Serum von 14- und
21 Tage alten SPF-Hühnern
(Sentinel) die in den selben Brutkasten wie die Kontrollhühner und
die Hühner,
die mit 102 EID50 des
F+HN-Stamm inokuliert worden waren, untergebracht waren. Das zeigt,
dass wenn adäquate
Dosen verabreicht werden, das Vakzinvirus in Anwesenheit maternaler
Antikörper
proliferiert und sich von vakzinierten auf nicht-vakzinierte Hühner ausbreitet.
-
Die
Induktion von NDV-spezifischen Antikörpern korreliert sehr gut mit
dem Schutz gegenüber
einer Exposition gegenüber
dem sehr virulenten Texas GB-Stamm. Tatsächlich waren alle Hühner gegenüber einer intramuskulären Exposition
mit 10
5 EID
50 des
Texas GB-Stamms in jenen Gruppen (die 10
3 oder
10
4 EID
50 erhielten)
geschützt,
wo virus-spezifische Antikörper
im Serum nachgewiesen wurden (Tabelle 12). Im Gegensatz dazu waren
alle Hühner
tot oder todgeweiht, wenn keine Antikörper vorlagen (Kontrollhühner und
Hühner, die
10
2 EID
50 des F+HN
erhielten). Eine Zunahme der NDV-spezifischen IgM, IgG und HI-Titer
wurde in Hühner beobachtet,
die die Exposition überlebten
(
4,
5 und
6). Tabelle
1
- * Der Virustiter des parentalen NDV La
Sota Stamms war 1,58 * 1010 EID50/ml.
Tabelle
2 - * Log2 der geringsten
Verdünnung,
die Inhibierung der Hämagglutinierung
zeigte
Tabelle
3 - *
Log2 der geringsten Verdünnung, die Inhibierung der
Hämagglutinierung
zeigt
Tabelle
4 - * Die Bindung NDV-spezifischer Antikörper ist
als Absorption quantifiziert
Tabelle
5 - a Nummer des Codons beginnend mit dem Startcodon
- b Zur Referenz wurden die Sequenzen der HN- und F-Proteine des
in unseren Experimenten verwendeten La Sota Stamms verglichen mit
Sequenzen der Proteine, die in der EMBL-Datenbank unter der Zugangsnummer AF077761
(La Sota NDV, komplettes Genom) veröffentlicht wurden.
Tabelle
6 Tabelle
7 Tabelle
8 - a 4 Vögel
wurden an D4 und D8 14/18 (78 %) getötet
- b In 2 Fällen
schlüpften
nur 2 von 7 Hühnern
- c In einem Fall (sac) der Dosis 104 und
102 schlüpfte
nur 1 Huhn
- d In einem Fall (sac) der Dosis 102 schlüpften nur
3 von 7 Hühnern
Tabelle
9 Tabelle
10 - A In einem Fall (sac) schlüpften nur
2 von 6 Hühnern
Tabelle
11 Tabelle
12 - A Das überlebende
Huhn war wegen einer Lähmung
seiner Glieder todgeweiht.
-
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