DE636160C - Verfahren zum Entbasten von Seide - Google Patents
Verfahren zum Entbasten von SeideInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C3/00—Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool
- D01C3/02—De-gumming silk
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten von Rohseide zwecks Änderung
der Eigenschaften des Seidenbastes, ohne daß dieser Bast aus den Fasern entfernt wird,
solange seine Entfernung nicht gewünscht wird, wobei die Änderung, die der Bast erlitten
hat, bewirkt, daß er bequem entfernt werden kann.
Es ist bekannt, Rohseide zwecks Entbastung mit einem Protease-Präparat zu behandeln und daraufhin, ohne zu trocknen, den Bast mit heißem Wasser oder Seifenlösung zu entfasern.
Es ist bekannt, Rohseide zwecks Entbastung mit einem Protease-Präparat zu behandeln und daraufhin, ohne zu trocknen, den Bast mit heißem Wasser oder Seifenlösung zu entfasern.
Gemäß der Erfindung soll nun die mit einem Protease-Präparat imprägnierte und getrocknete,
noch nicht vom Bast befreite Seide der textiltechnischen Verarbeitung zugeleitet
werden, woraus sich wesentliche Vorteile ergeben. Der Bast kann gegebenenfalls später
herausgewaschen werden.
Rohseide besteht aus Fäden oder Häutchen, welche mit einem natürlichen Bast verkleidet
oder umgeben sind, der in der Hauptsache aus einem Stoff besteht, der als Sericin bekannt
ist. Bei der Herstellung von Seidenprodukten, z. B. gewirkten oder gewebten Waren, die
aus Seide bestehen oder in welchen Seide ein Bestandteil ist, wird dieser Bast fast immer
aus der gewebten oder gewirkten Ware entfernt. Dies ist bisher in der Weise geschehen,
daß man die Ware in einer Seifenlösung kochte oder daß man sie in Lösungen"*· behandelte,
die bei Temperaturen nahe der Siedetemperatur alkalisch sind. Diese Behandlungsweisen, die
man als Abkochen bezeichnet, sind häufig unvorteilhaft, weil die Seide oder die die
Seide enthaltende Ware dem genannten Prozeß für längere Zeit unterworfen werden muß,
woraus sich ergibt, daß die Ware häufig beschädigt wird. Eine alkalische Behandlung
zum Entbasten von Seide ist, selbst wenn sie bei Temperaturen unterhalb der Siedetemperatur
stattfindet, besonders unvorteilhaft, wenn es sich um Waren handelt, die auch noch
andere Fasern, z. B. Celluloseacetat oder Wolle, enthalten, da diese anderen Fasern viele ihrer
wünschenswerten Eigenschaften verlieren, wenn sie der Einwirkung des alkalischen Bades
unterworfen werden. Bei einem Versuch, die hierdurch erzeugte Beschädigung zu verringern,
wurde vorgeschlagen, den Kochbädern Glucose zuzusetzen. Ferner wurde vorgeschlagen, um
dem Bast einen Teil seiner Sprödigkeit zu nehmen und um ihn drahtähnlich zu machen,
ihn mit einer Mischung zu behandeln, die sich aus einem sulfurierten öl, einem vegetabilischen
Öl und Glycerin zusammensetzt.
Ferner ist äüch'SülforiertesMzinusöl als Mittel
vorgeschlaggn · WQrd6n;; Hmilin einer mildeti
alkalischen Lösung verwendet zu werden, tttn*
den Seidenbast zu entfernen. Andere Vorschläge befassen sich mit der Verwendung
von eiweißspaltenden und diastatischen ίο Enzymen zum Entbasten der Seide. Die
Zusammensetzung vieler gewirkter oder gewebter Waren ist eine solche, daß es für die
entbastenden Mittel, seien es alkalische Flüssigkeiten oder Enzyme, sehr schwierig ist, den
Bast anzugreifen. Diese Netzschwierigkeit kann ihre Ursache darin haben, daß die Seidenfasern
,,eng verzwirnt oder sonstwie dicht zusammengepackt sind.
Andererseits hat es sich nicht als ratsam erwiesen, den Bast in einem früheren Stadium
zu entfernen, weil die Wirkung des Bastes, die Fasern zu "verstärken und zusammenzuhalten,
für viele mechanische Prozesse vorteilhaft ist. Auch übt das Vorhandensein des Bastes während der Behandlung eine günstige
Wirkung auf das Fertigprodukt aus.
Gemäß der Erfindung wird zunächst die Seide, welche ihren natürlichen Bast enthält, also die
als Bastseide bekannte 'Seide, in bekannter Weise mit dem eiweißspaltenden Enzymepräparat
so behandelt, daß der Bast nicht entfernt wird. Ohne daß erhitzt oder sonstwie verfahren wird, wird die Seide aus der Lösung
herausgehoben und getrocknet. Diese neue trockene, mit Enzymen behandelte Seide,
die jetzt noch den Bast enthält, kann nunmehr für späteren Gebrauch aufgestapelt oder sofort
der textiltechnischen Verarbeitung zugeführt werden. Das Entbasten der Seide kann gegebenenfälls
in einem späteren Stadium der Herstellung erfolgen.
Bei der Ausführung des neuen Verfahrens können verschiedene Prötease-Präparate Verwendung
finden, z. B, solche Präparate, die 4^ von Mikroorganismen herrühren, welche unter
geeigneten Kulturbedingungen eiweiß spaltende Enzyme entwickeln, *z. B. Präparate, die von
dem aspergillus öryzae oder von der Bakterienzucht, die beispielsweise zu der Gruppe von
mesentericus oder subtilis gehört, herrühren. Andere geeignete eiweißspaltende Enzyme
können benutzt werden, z. B. Papain, Trypsin oder Pepsin, oder es können geeignete Mischungen
der beschriebenen Enzyme benutzt worden. 55
45 kg Rohseide werden während 30 Minuten bis zu ι Stunde in einem Lösungsbad eingeweicht,
bestehend aus 180 kg Wasser, in welchem 22,50 kg des bakteriellen ' Enzympräparates
aufgelöst worden sind, 0,45 kg Natriumsulfit zur Herstellung eines geeigneten
PH-Wertes und 0,45 kg sulfuriertes Öl, welch letzterer Stoff benutzt wird, um eine bessere
^Durchdringung bzw. Benetzung der Faser zu 'bewirken, doch können natürlich auch andere
Netzmittel Verwendung finden, z. B. eine geringe. Menge Seife. Andere geeignete pH-Regler,
z. B. Natriumcarbonat oder Natrium-•bicarbonat oder eine Mischung von beiden,
können anstatt des erwähnten Natriumsumts verwendet werden. Emulsionen gewöhnlicher
Einweichöle, z. B. Klauenöl, können auch in Verbindung mit Enzymen verwendet werden.
Die Temperatur, bei welcher dieses Verfahren ausgeführt wird, kann zweckmäßig in Übereinstimmung
mit der für das Verfahren aufgewendeten Zeit, der Natur oder dem Ursprung der Seide, der Natur der besonderen
verwendeten Enzyme und der Anwesenheit anderer Bestandteile, z. B. der pH-Regler,
verändert werden. Gewöhnlich wird aber das Verfahren bei Zimmertemperatur, d. h. bei
15 bis 300C ausgeführt. Die Seide wird dann
aus dem Enzymbad herausgenommen und die anhaftende Flüssigkeit auf irgendeine geeignete
Weise, z. B. durch Zentrifugieren, entfernt. Hierauf werden die Seidenfasern durch ein
Luftgebläse oder auf irgendeine andere geeignete Weise bei niedriger Temperatur getrocknet.
45 kg 13/15 weiße Japanseide in Bast werden
während 30 Minuten bei Zimmertemperatur in 180 kg einer wässerigen Lösung aufgeweicht,
welche 2,25 kg Papain, 1,80 kg sulfuriertes Öl, 0,02 kg Kaliumcyanid und 0,90 kg Mononatriumphosphat
enthält. Die Lösung wird alsdann zentrifugiert und durch Luft getrocknet.
45 kg 13/15 weiße Japanseide in Bast werden
während 30 Minuten bei Zimmertemperatur in 180 kg einer wässerigen Lösung eingeweicht,
die 2,25 kg Pankreatin und 0,45 kg Natriumsulfit enthält. Geeignete Netzmittel und öle
können auch hinzugefügt werden. Die Lösung wird dann zentrifugiert und durch Luft getrocknet.
Nachdem die Seide so behandelt worden ist, no
kann sie in ähnlicher Weise bearbeitet werden wie Seide, die in üblicher Weise eingeweicht
worden ist, nämlich aufgewunden und gezwirnt werden und ferner entweder allein oder mit
anderen Stoffen, wie oben angegeben, gewebt oder gewirkt werden.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Entbasten von Seide mittels proteolytischer (eiweißspaltender) *ao Enzyme, dadurch gekennzeichnet, daß man die Seide zuvor mit einem Protease-Prä-parat imprägniert, dann trocknet, und, ohne den Bast von der Faser zu entfernen, der textiltechnischen Verarbeitung zuleitet, worauf man gegebenenfalls den Bast herauswäscht.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in Gegenwart eines Netzmittels ausgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung bei verhältnismäßig niedriger Temperatur, z. B. Zimmertemperatur, ausgeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US414778XA | 1932-04-19 | 1932-04-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE636160C true DE636160C (de) | 1936-10-05 |
Family
ID=21916729
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW91222D Expired DE636160C (de) | 1932-04-19 | 1933-02-21 | Verfahren zum Entbasten von Seide |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE636160C (de) |
FR (1) | FR756911A (de) |
GB (1) | GB414778A (de) |
-
1933
- 1933-02-16 GB GB4760/33A patent/GB414778A/en not_active Expired
- 1933-02-21 DE DEW91222D patent/DE636160C/de not_active Expired
- 1933-04-15 FR FR756911D patent/FR756911A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB414778A (en) | 1934-08-16 |
FR756911A (fr) | 1933-12-18 |
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