DE61708C - Verfahren und Apparat zur electrolytischen Herstellung von Bleichflüssigkeiten - Google Patents
Verfahren und Apparat zur electrolytischen Herstellung von BleichflüssigkeitenInfo
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Description
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fik ^i'niVcftlaύ-
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50737
KAISERLICHES
PATENTAMT
Das neue Verfahren besteht im wesentlichen darin, dafs zur Herstellung von Flüssigkeiten
zum Bleichen von Geweben, Papierzeug und dergleichen ein elektrischer Strom durch eine
mit etwas Kalk versetzte Kochsalzlösung geleitet wird. Die hierbei stattfindende chemische
Zersetzung lä'fst sich durch folgende Gleichung ausdrücken:
2 Ca (OH)2 + 4NaCl+ 2H2 O
= CaCl2+ Ca (O Cl)2 + 4 Na OH + 4H.
= CaCl2+ Ca (O Cl)2 + 4 Na OH + 4H.
Die Hälfte des gebildeten Aetznatrons wirkt nun auf das Chlorcalcium in der Weise ein,
dafs unter Bildung von Natriumchlorid Kalkhydrat ausgefällt wird, während die andere
Hälfte des Aetznatrons in der Lösung verbleibt.
Der Kalkzusatz verleiht dem neuen Verfahren gegenüber den anderen zu demselben
Zweck angewendeten elektrolytischen Verfahren folgende Vortbeile:
1. Eine die Luft verunreinigende Chlorentwickelung, wie sie sonst meist bei Beginn des
Processes, bevor sich eine hinreichende Meng'e"' Alkali in der Flüssigkeit gebildet hat, stattfindet,
wird vollständig ausgeschlossen.
2. Die entgegenwirkende elektromotorische Kraft, welche durch die oben erwähnte Zersetzung
erzeugt wird, übersteigt nicht 1,8 Volt, während sie z. B. bei dem Magnesiumsalz-Zersetzungsprocefs
nach Hermite fast 4 Volt erreicht.
3. Der unterchlorigsaure KaIk[Ca^OCZj2],
welcher sich bei dem Processe bildet, widersteht dem elektrischen Strom besser als das
bei anderen Processen auftretende Natronsalz, welches durch den elektrischen Strom sehr
leicht in Chlorat umgewandelt wird, so dafs bei der Zersetzung der Chornatriumlösung
ohne Kalkzusatz das Gewicht des gewonnenen unterchlorigsauren Natrons (Na O Cl) nie
mehr als 3 oder 4 g pro Liter der Flüssigkeit beträgt, wohingegen durch das neue Verfahren
eine zur praktischen Verwendbarkeit vollständig hinreichend gesättigte Bleichflüssigheit erzielt
wird (14 bis 16 g bleichendes Salz auf 1 1
der Auflösung).
Die beigefügte Zeichnung veranschaulicht in Fig. ι bis 3 die Anwendung eines Apparates,
wie derselbe etwa zur praktischen Ausführung des neuen Verfahr.ns eingerichtet sein kann.
Fig. ι zeigt den Apparat theils in der Seitenansicht, theils in einem der Längsrichtung
nach geführten Verticalschnitt; Fig. 2 ist eine Oberansicht und Fig. 3 ein Querschnitt des
Apparates.
Der Apparat besteht aus einem hölzernen oder -gfrfseiserneh Gestell mit geneigtem Rahmen
a, an dessen sehrägen Lä'ngsbalken vermittelst
eiserner Haken diePorcellan-Isolatoren bb
befestigt—'sind.·'·. Letztere dienen als Auflager
■ttfür-i die.;. eisernen Querrahmen c c, in welchen
' 'dre■·· Bleik*asten d d aufgehängt sind (z. B.
20 Kasten von je' 530 mm Länge, 45 mm Breite und 250 mm Höhe). Jeder dieser Kasten besitzt
an seinem oberen Ende eine. Ausflufsöffnung o,
durch welche die der Elektrolyse unterworfene Flüssigkeit von einem Kasten in den nächstfolgenden
hinüberströmt und so den ganzen Apparat von oben bis unten durchfliefst. Gleichzeitig dienen diese bleiernen Kasten als
negative Elektroden, während dünne Platin-
MICROfILMEP BYj
FIAT . Λ
FIAT . Λ
00T38
blätter e e (etwa 400 mm lang und 200 mm breit) die positven Elektroden bilden. Die
Platinblätter hängen an einer Kupferstange e1,
deren Enden in Hohlgläsern ffg g, Fig. 2, ruhen, welch letztere in die Längsbalken α eingelassen
sind. Die an der einen Seite befindlichen Hohlgläser ff dienen nur dazu, die
positiven Elektroden von dem Gestell zu isoliren, während die an der anderen Seite befindlichen
Hohlgläser g g noch einem anderen Zwecke dienen. Dieselben haben einen etwas
gröfseren Durchmesser (15 bis 20 mm), sind mit Quecksilber gefüllt und nehmen das Ende
des Leitungsdrahtes h auf, welcher zu dem benachbarten, tiefer gelegenen, als negative
Elektrode dienenden Bleikasten führt.
Der elektrische Strom wird mit Hülfe einer Dynamomaschine erzeugt und von der Platinelektpode
des untersten Behälters aus durch sämmtliche Kasten, durch die Flüssigkeit und die Leitungsdrähte bis zum höchsten Bleikasten
geleitet, wo er austritt.
Die elektrolytisch zu behandelnde Salzlösung wird durch das Zuflufsrohr i in den obersten
Behälter d eingeführt und gelangt bei ihrem Niedergange von hier aus der Reihe nach in
sämmtliche Kasten, bis sie schliefslich, vollständig zu Bleichflüssigkeit umgewandelt, aus
dem tiefsten Behälter d in ein Sammelbassin fliefst, welches gleichzeitig für mehrere solcher
Apparate .eingerichtet sein kann. Um die Salzlösung zu zwingen, bei ihrem Niedergange
einen möglichst langen Weg zu nehmen und dieselbe so der Wirkung des elektrischen
Stromes möglichst lange auszusetzen, sind die Ausflufsöffnungen ο nicht an derselben Seite,
sondern abwechselnd an der einen und der anderen Seite angebracht, auch fliefst die
Lösung nicht von einem Kasten unmittelbar auf die Oberfläche der im folgenden Kasten
befindlichen Flüssigkeit, sondern fällt zunächst in ein verticales Glasrohr Ar, Fig. 3, welches
bis ungefähr, zum Boden des Kastens reicht, und steigt dann erst nach oben der Ausflufsöffnung
entgegen.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Verfahren zur Herstellung bleichender Flüssigkeiten, bestehend in der Zersetzung einer mit einem Kalkzusatz versehenen Chlornatriumlösung mittels des elektrischen Stromes.
- 2. Zur Ausführung des in Anspruch 1. gekennzeichneten Verfahrens ein Apparat, bestehend aus schräg über einander angeordneten Bleikästen, welche selbst als negative Elektroden dienen, während Platinblätter, welche in den Kästen vermittelst Kupferstangen, welche in mit Quecksilber gefüllten Hohlgläsern lagern, aufgehängt sind, die positiven Elektroden bilden, und bei welchen idie Salzlösung in der Weise aus einem Kasten in den anderen und somit schliefslich an dem untersten Kasten zum Ausflufs gelangt dafs sie aus einem höher gelegenen Kasten zunächst in ein verticales Rohr des folgendentiefer gelegenen Kastens überfliefst, dann vom Boden dieses Kastens nach der Oberfläche zu emporsteigt und an der entgegengesetzten Seite wieder in den nächstfolgenden, tiefer gelegenen Kasten überfliefst.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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