DE673016C - Verfahren zur Erhoehung der Haltbarkeit von Kohleelektroden - Google Patents
Verfahren zur Erhoehung der Haltbarkeit von KohleelektrodenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B11/00—Electrodes; Manufacture thereof not otherwise provided for
- C25B11/04—Electrodes; Manufacture thereof not otherwise provided for characterised by the material
- C25B11/042—Electrodes formed of a single material
- C25B11/043—Carbon, e.g. diamond or graphene
- C25B11/044—Impregnation of carbon
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von kohlenstoffhaltigen
Elektrodenelementen für elektrolytische Zellen derjenigen Art, bei denen Chlor an den Anöden
während des Betriebes frei gemacht wird.
Es ist bekannt, daß Chlor an der Anode frei gemacht wird, wenn eine wässerige Lösung
einer Chlorverbindung, NaCl, KCl, HCl usw., elektrolysiert wird, und daß, wenn Graphit
oder eine andere kohlenstoffhaltige Substanz für solche Anoden verwendet wird, der
Elektrolyt in die Poren der Anoden eindringt oder eintritt und elektrolytisch zersetzt wird,
um innerhalb der Poren Clor frei zu machen, welches das Zerfallen oder Zerbröckeln der
Elektroden erleichtert. Außerdem wird innerhalb der Poren naszierender Sauerstoff frei gemacht,
der ebenfalls zur Verschlechterung der
ao Graphit elektroden beiträgt.
Es ist weiterhin bereits bekannt, Kohleelektroden mit chlorierten Kohlenwasserstoffen,
z. B. chloriertem Naphthalin oder chloriertem Leinöl, zu tränken. Paraffin ist
■25 für diesen Zweck aber wenig geeignet, weil es schon bei geringer Wärme flüssig wird.
Zweck der Erfindung ist, ein Verfahren zur Behandlung von Kohleelektrodeelementen zu
schaffen, bei dem ein solches Zerfallen oder Zerbröckeln dadurch sicher verhindert wird,
daß die Poren der kohlenstoffhaltigen Elektroden mit einem geeigneten Stoff gefüllt werden,
der den Elektrolyten daran hindert, die Poren zu durchdringen oder dort einzutreten
und der selbst bei einer hohen Temperatur, z. B. von etwa 700 C, nicht herausfiießt.
Außerdem bezweckt die Erfindung, Kohleelektrodeelemente herzustellen, die außerordentlich
dauerhaft sind und eine große Nutzlebensdauer aufweisen, selbst wenn sie in mit hohen Temperaturen arbeitenden elektrolytischen
Zellen verwendet werden, in denen Chlor oder Sauerstoff an den Elektroden
frei gemacht wird.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand verschiedener Ausführungsbeispiele näher erläutert.
:,
Die Erfindung baut sich auf der Tatsache auf, daß, wenn ein chloriertes Harz, Öl oder
Fett oder eine chlorierte Fettsäure mit konzentrierter Schwefelsäure chemisch behandelt
wird, eine Substanz entsteht, die selbst bei einer beträchtlich hohen Temperatur, etwa
über 1000C, nicht zum Fließen kommt und
die eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen die zerfressende Wirkung von naszierendem Chlor
besitzt. Chloriertes Harz hat für sich ebenfalls eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen
die zerfressende Wirkung von naszierendem Chlor und erweicht oder schmilzt nicht bei
der hohen Temperatur, bei welcher gewöhnlich elektrolytische Hochtemperaturzellen betrieben
werden.
Als Öle oder Fette werden solche verwendet, welche möglichst viel Glyceride von ungesättigten
Fettsäuren enthalten, während es bei der Verwendung von Fettsäuren vorzuziehen ist, eine ungesättigte Fettsäure zu
nehmen. Das Öl oder Fett kann .irgendeiner
ίο der folgenden Stoffe sein: Fischöl, Tungöl,
Leinöl, Baumwollsamenöl, Yegoma- oder Perillaöl usw.
Zur Ausführung der Erfindung werden die kohlenstoffhaltigen Elektrodenelemente, nachdem
sie getrocknet worden sind, in eine? Imprägniervorrichtung von bekannter Bauart
angeordnet, und nachdem die Imprägniervorrichtung hermetisch verschlossen ist, wird die
Vorrichtung ausgepumpt, um aus den darin befindlichen Elektrodenelementen Luft und
andere okkludierte Gase zu entfernen.
Wenn andererseits ein harzartiges Material in festem Zustand verwendet wird, so wird
dieses in C Cl4 oder einem anderen geeigneten
Lösungsmittel gelöst, während Chlorgas in die Lösung eingeblasen wird, bis das Harz
nahezu bis auf die Jodzahl Null chloriert ist oder, mit anderen Worten, bis das Harz soweit
als möglich chloriert ist. Die Elektrodenelemente
werden mit dieser chlorierten Flüssigkeit bei Zimmertemperatur in der
nachstehend angegebenen Weise imprägniert, und um eine solche Imprägnierung weiter zu
erleichtern, kann zusätzliches Lösungsmittel dieser Flüssigkeit zugegeben werden. Diese
Flüssigkeit wird dann in die Imprägniervorrichtung eingebracht, wobei die darin befindlichen
Elektrodenelemente in die Flüssigkeit eingetaucht sind, und nachdem die Vorrichtung
hermetisch verschlossen ist, wird der Druck darin mittels einer geeigneten bekannten
Pumpvorrichtung auf etwa 6 bis 7 Atmosphären erhöht. Mit Hilfe dieses Vorganges
werden die Elektrodenelemente mit der Flüssigkeit gut imprägniert. Die Elektrodenelemente
werden dann aus der Imprägniervorrichtung herausgenommen und auf eine Temperatur oberhalb des Siedepunktes von
CCl1 oder dem sonst verwendeten Lösungsmittel
erhitzt, um das letztere zu entfernen, und das chlorierte Harz wird dann in angemessener
Weise verfestigt. Falls erforderlich, kann der vorstehend beschriebene Imprägniervorgang
wiederholt werden, bis eine fast vollständige Imprägnierung erzielt ist.
Wenn eine bestimmte Art von Flüssigkeit verwendet wird, welche Harz enthält, oder
wenn ein Öl oder Fett oder eine Fettsäure benutzt wird, wird Chlorgas in das genannte
in flüssigem Zustand befindliche Material geblasen, bis es nahe an die Jodzahl Null,
d. h. soweit wie möglich chloriert ist. Nach dem Chlorierungsvorgang wird die Flüssigkeit auf eine Temperatur von 40 bis 70° C
erhitzt, um die Imprägnierung zu erleichtern. Wahlweise kann an Stelle der Erhitzung oder
zusätzlich zur Erhitzung ein geeignetes Lösungsmittel der Flüssigkeit zugesetzt werden.
Die Flüssigkeit wird dann in die Imprägniervorrichtung eingebracht, in welcher die in
Behandlung befindlichen Elektro.denelemente, wie oben angegeben, eingebracht sind, und
nachdem die Vorrichtung hermetisch verschlossen worden ist, wird sie an eine Pumpe
angeschlossen, um den Innendruck auf etwa 6 bis 7 Atmosphären zu erhöhen, wodurch
die erforderliche Imprägnierung gut vonstatten geht. Die Elektrodenelemente werden dann
aus der Vorrichtung herausgenommen und dem Trocknungsvorgang unterworfen, wenn,
wie vorstehend erwähnt, ein Lösungsmittel verwendet wurde. Diese Trocknung kann durch
Erhitzung der Elektrodenelemente auf eine verhältnismäßig niedrige Temperatur oberhalb
des Siedeptmktes des verwendeten Lösungsmittels
herbeigeführt werden. Die Elektrodenelemente werden dann in konzentrierte Schwefelsäure
von vorzugsweise über 6o° Be, z. B. etwa 66° Be, eingetaucht und während mehrerer
Tage bei niedriger Temperatur oder während mehrerer Stunden bei einer erhöhten
Temperatur darin belassen.
Durch die oben angegebene Behandlung werden die Oberflächenteile des die Poren der
Elektrodenelemente füllenden chlorierten Stoffs in eine neue Substanz verwandelt, die selbst
bei einer Temperatur oberhalb loo0 C nicht zum Fließen gebracht wird und die der zerstörenden
Wirkung von naszierendem Chlor und naszierendem Sauerstoff widersteht. Gewünschtenfalls
kann die Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure noch verstärkt werden, und zwar entweder dadurch, daß die
Eintauchdauer verlängert wird oder dadurch, daß die Temperatur erhöht wird; der chlorierte
Stoff, der jede Pore ausfüllt, wird dabei vollständig in die genannte neue Substanz
verwandelt. Nach dieser Behandlung werden die Elektrodenelemente mit Wasser gewaschen, worauf sie für den Gebrauch in
elektrolytischen Zellen fertig sind.
Obgleich die Umwandlung des jede Pore der Elektrodenelemente füllenden chlorierten
Stoffs in die obenerwähnte neue Substanz im ganzen durchgeführt werden kann, hat sich
doch herausgestellt, daß es vorzuziehen ist, nur einen Oberflächenteil des jede Pore
f üllenden Stoffs umzuwandeln, und zwar wegen der Tatsache, daß ein Zerfallen oder
Zerkrümeln der Elektroden schon durch eine solche teilweise Umwandlung in zufriedenstellender
Weise verhindert wird, und in-
folgedessen ist es nicht notwendig, den ganzen Stoff umzuwandeln. Die so gebildete verfestigte
Substanz besitzt eine angemessen hohe Widerstandsfähigkeit gegen die zerfressende
Wirkung von naszierendem Chlor und Sauer-, stoff.
Der durch das Verfahren der Erfindung erzielte technische Fortschritt geht aus dem
beiliegenden Kurvendiagramm hervor.
ίο Die Kurve I des Diagrammes zeigt die Lebensdauer von Acheson-Graphitelektroden,
die lediglich mit chlorierter Fischölfettsäure imprägniert sind.
Die Kurve II zeigt die Lebensdauer von Acheson-Graphitelektroden, die zunächst mit
dem gleichen chlorierten Stoff imprägniert, aber dann gemäß der Erfindung mit konzentrierter
Schwefelsäure chemisch behandelt worden sind.
Die bei den Vergleichsversuchen benutzten Elektroden hatten eine anfängliche Größe
von etwa 5X18X500x1; sie wurden in einer
Alkali-Chlor-Zelle verwendet, die mit einer Stromdichte von 7,6 Amp./dm2 bei einer hohen
Badtemperatur von 70 bis 750 betrieben wurde.
Aus dem Diagramm geht hervor, daß die nur mit chlorierter Fettsäure ohne Schwefelsäurebehandlung
imprägniertenElektroden eine sehr geringe Lebensdauer aufweisen, während
die gemäß der Erfindung mit konzentrierter Schwefelsäure nachbehandelten imprägnierten
Elektroden eine sehr große Lebensdauer ergeben.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Erhöhung der Haltbarkeit von Kohleelektroden, die mit chlorierten Harzen, Ölen oder Fetten (Fischöl, Tungöl, Leinöl) oder deren Fettsäuren getränkt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden mit'Schwefelsäure über 60, vorzugsweise über 66° Be, nachbehan,-delt werden, bis wenigstens der Oberflächenteil des die Poren füllenden Tränkmittels in einen bei Temperaturen über 7 o° festen und gegen naszierendes Chlor beständigen Stoff übergegangen ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP465791X | 1935-04-11 | ||
US24851A US2067738A (en) | 1935-04-11 | 1935-06-04 | Method of treating carbonaceous electrode-elements |
US89810A US2069862A (en) | 1935-04-11 | 1936-07-09 | Carbonaceous electrode |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE673016C true DE673016C (de) | 1939-03-14 |
Family
ID=31998622
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK138436D Expired DE673016C (de) | 1935-04-11 | 1935-07-02 | Verfahren zur Erhoehung der Haltbarkeit von Kohleelektroden |
Country Status (4)
Country | Link |
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US (1) | US2069862A (de) |
DE (1) | DE673016C (de) |
FR (1) | FR798132A (de) |
GB (1) | GB465791A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE634242A (de) * | 1962-07-05 |
-
1935
- 1935-07-02 DE DEK138436D patent/DE673016C/de not_active Expired
- 1935-11-14 GB GB31587/35A patent/GB465791A/en not_active Expired
- 1935-11-23 FR FR798132D patent/FR798132A/fr not_active Expired
-
1936
- 1936-07-09 US US89810A patent/US2069862A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR798132A (fr) | 1936-05-09 |
US2069862A (en) | 1937-02-09 |
GB465791A (en) | 1937-05-14 |
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