DE160750C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur elektrolytischen Behandlung
von Flüssigkeiten jeder Art und auf eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
und bezweckt, einen Austausch der Flüssigkeiten durch Diaphragmen hindurch sowie
eine Polarisation der Elektroden möglichst zu verhüten und dadurch die Vorbedingungen
für die Erzielung chemisch reiner Produkte
ίο und die Konstanterhaltung der elektromotorischen
Kraft, sowie auch für Unterdrückung der elektrolytischen Nebenprozesse zu schaffen.
Diese Zwecke werden der Erfindung zufolge dadurch erreicht, daß die beiden Seiten
eines aufrecht stehenden Diaphragmas mittels dünner Elektrolytschichten in der Art berieselt
werden, daß den letzteren zwar von den
. nahe an das Diaphragma heranreichenden Elektroden Gelegenheit zur Stromaufnahme
geboten wird, daß aber die Flüssigkeiten weder auf das Diaphragma noch auf die
Elektroden einen wesentlichen Druck ausüben können.
Bei dem vorliegenden Verfahren wird also dafür Sorge getragen, daß die Rieselschichten
auf der von dem Diaphragma abgewendeten Seite eine freie Oberfläche besitzen, während
bei den bekannten Verfahren, bei welchen dünne, in Bewegung befindliche Elektrolytschichten
der Elektrolyse unterworfen werden, die dünnen Rieselschichten beiderseitig zwi- ,
sehen Wänden eingeschlossen, sind, so daß sie Flüssigkeitssäulen bilden, die mit einem
ihrer Höhe entsprechenden Druck auf das Diaphragma drücken und dadurch Anlaß zum
Flüssigkeitsaustausch durch das Diaphragma hindurch geben. Es ist zwar auch ein elektrolytisches
Verfahren bekannt (vergl. die Patentschrift 88001 der Kl. 75), nach welchem die
eine Seite des Diaphragmas von einer Flüssigkeitsschicht berieselt und diese Rieselschicht
nicht von festen Wänden begrenzt wird; mit dieser Berieselung, wozu Wasser dient, wird
aber lediglich ein Abwaschen des an der Elektrodenfläche erzeugten Produkts bezweckt.
Der Apparat zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens ist so beschaffen, daß
er die Verteilung und die regelmäßige Bewegung der Flüssigkeit gewährleistet und
daß die Bewegung der Flüssigkeit in der Weise erfolgt, daß die engen Zwischenräume
zwischen den Elektroden und dem Diaphragma stets in der ganzen Ausdehnung der Elektroden
mit Flüssigkeit gefüllt sind.
Das Verfahren ist auf die elektrolytische Behandlung beliebiger Flüssigkeiten anwendbar.
Es soll jedoch im nachstehenden in der Anwendung auf die elektrolytische Zersetzung
von Alkalichloriden, und insbesondere auf diejenige von Kochsalz beschrieben werden.
Für die Verwendung bei der Elektrolyse von Kochsalz bietet das Verfahren ganz besondere
Vorzüge, insofern das Chlor und das Ätznatron fast chemisch rein gewonnen werden, und da überdies die Bildung von
Hypochlorit in den Anodenabteilungen verhindert wird, wodurch eine längere Dauer
der Kohlenanoden gewährleistet wird.
Eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des oben angedeuteten
Verfahrens ist auf der beiliegenden Zeichnung in einem senkrechten Schnitt dargestellt.
Der Apparat besteht aus einem Bottich a aus Glas oder einem anderen nicht leitenden,
gegen chemische Einflüsse widerstandsfähigen Material, welcher durch feste Leisten b und
bewegliche Leisten c in eine Anzahl Unterabteilungen geteilt ist.
Zwischen den Leisten b und c befinden sich
ίο poröse Diaphragmen d, welche senkrecht in
Nuten der Leisten b c und der senkrechten Wände des Bottichs α gehalten werden und
mit einem unangreifbaren Kitt m eingedichtet sind.
Zu beiden Seiten jedes Diaphragmas d ist eine Anode und eine Kathode in der Art
angeordnet, daß zwischen den wirksamen Teilen jeder Elektrode und dem Diaphragma
ein schmaler Zwischenraum verbleibt.
Die Anode wird zweckmäßig von einer Zahl graphitierter Kohlenprismen oder -platten e
gebildet, welche sich über die ganze Länge des Diaphragmas erstrecken und auf der
ganzen Höhe desselben so angeordnet sind, daß sie zur Wagerechten, und zwar dem
Diaphragma zu geneigt stehen und zwischen sich Räume von einigen Millimetern frei
lassen, um die Entfernung der Gasblasen zu ermöglichen. Die inneren Enden der geneigten
Platten oder Prismen e reichen bis nahe an das Diaphragma heran.
Die äußeren, höher liegenden Enden der Platten e sind an jeder Bottichseite durch
Bleistreifen h verbunden, welche mit einem Isolator bedeckt und an einem Leiter g befestigt
sind, der an den positiven Pol der Dynamo angeschlossen ist. Die dem Diaphragma zugekehrten Stirnenden der Kohlen
bilden den wirksamen Teil der Anode.
Der Kathodenraum besitzt eine ähnliche Einrichtung, aber an Stelle von Kohlen sind
dünne Eisenplatten f angeordnet, welche durch Leiter i k mit dem negativen Pol der
Dynamo verbunden sind.
An dem oberen Ende jeder Behälterabteilung ist ein Flüssigkeitsverteiler / angeordnet,
welcher unter Druck steht und durch ein Rohr η mit einem auf der Zeichnung nicht
dargestellten Sammelbehälter in Verbindung steht, der mehrere Behälter speist.
Jede Behälterabteilung wird durch einen Deckel q geschlossen, welcher durch einen
Wasserverschluß r gegen die Leisten c und die senkrechten Wände des Behälters a abgedichtet
ist.
Wenn sich der Apparat im Betriebe befindet, so fließt die Flüssigkeit, welche im
vorliegenden Falle für die Anodenräume eine gesättigte Kochsalzlösung und für die Kathodenräume
eine kochsalzhaltige Ätznatronlösung ist, aus dem unteren Teil der Verteiler / in Trichter t und verteilt sich zwischen
den Diaphragmen und den Elektroden. Die geneigt liegenden Elektrodenelemente regeln
den Abfluß der Flüssigkeit bis zum unteren Teil des Diaphragmas in der Art, daß der
Zwischenraum zwischen dem Diaphragma und den Elektroden stets völlig mit Flüssigkeit
gefüllt ist.
Am unteren Ende jeder Abteilung sammelt sich die Flüssigkeit, entweicht durch Öffnungen,
wie solche bei u für die Kathodenräume in ausgezogenen Linien angedeutet sind, und wird mit Hilfe einer Pumpe in den
oberen Behälter zurückgeführt, welcher die Röhren η speist. Die den Anodenräumen
zugeordneten Abflußöffnungen sind als auf der gegenüberliegenden Seite des Apparates
liegend angenommen und durch gestrichelte Linien angedeutet.
Wenn die Ätznatronlauge und die Kochsalzlauge zwischen der Diaphragmafläche und
den Elektroden niederfließen, schickt man einen elektrischen Strom durch, und die Zersetzung
des Alkalichlorides geht vor sich. Das Chlor scheidet sich an der Anode e ab
und entweicht sofort zwischen den Prismen. Da jede Abteilung durch den Deckel q geschlossen
ist, entweicht das Gas durch geeignete Ableitungsrohre w und wird in einem
Sammler aufgefangen.
An der Kathode f scheidet sich Natrium ab und zersetzt das Wasser, wobei Wasserstoff
frei wird.
Die Wasserstoff blasen, welche unter gewohnlichen
Umständen die Neigung haben würden, sich an der Kathode festzusetzen
und dieselbe zu polarisieren, werden durch den beständigen Fall der Lauge losgerissen
und vermögen sich von der Flüssigkeit zu trennen. Der Wasserstoff entweicht entweder
durch die oben offene Kammer oder durch geeignete Öffnungen ν und wird dann in
einem besonderen Sammler aufgefangen.
Claims (3)
1. Verfahren zur elektrolytischen Behandlung von Flüssigkeiten jeder Art,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seiten eines Diaphragmas mittels dünner Flüssigkeitsschichten in der Weise berieselt
werden, daß letzteren zwar von den nahe an das Diaphragma heranreichenden Elektroden Gelegenheit zur
Stromaufnahme geboten wird, daß aber die Flüssigkeiten weder auf das Diaphragma noch auf die Elektroden einen
wesentlichen Druck ausüben können. _
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Diaphragma (d) zwischen seitlich durchbrochenen, fnit
ihren wirksamen Flächen nahe an das Diaphragma heranreichenden Elektroden
(e f) angeordnet ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durchbrochenen
Elektroden aus jalousieartig übereinander liegenden, zu dem Diaphragma (d) geneigten und bis nahe an
letzteres heranreichenden Elementen bestehen, deren untere Enden die wirksamen Teile der Elektroden bilden, zum Zwecke,
die Berieselungsflüssigkeiten gegen die Diaphragmaflächen zu halten, nur in deren
Nähe den elektrischen Strom überzuführen und das Entweichen der Gase nach der
Seite zu gestatten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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