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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Epoxidierung von
Olefinen, insbesondere die Aufarbeitung des Produktstroms aus der
Epoxidierungsreaktion.
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Stand der Technik
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Aus
EP-A 100 118 ist bekannt, dass Propen mit Wasserstoffperoxid in
Propenoxid umgewandelt werden kann, wenn Titansilicalit als Katalysator
verwendet wird. Die Reaktion findet vorzugsweise in Anwesenheit eines
mit Wasser mischbaren Lösungsmittels
statt, um die Löslichkeit
von Propen im Reaktionsgemisch zu verbessern. Vorzugsweise werden
Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt zwischen dem Siedepunkt von Propenoxid und
Wasser verwendet, damit das Lösungsmittel
durch eine Destillationsstufe aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt
und in die Reaktion zurückgeführt werden
kann. Als Lösungsmittel
wird bevorzugt Methanol verwendet.
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WO-A
99/07690 beschreibt ein Verfahren zur Reinigung eines methanolhaltigen
Produktstroms aus der Epoxidierung von Propen, der außerdem Acetaldehyd
als Verunreinigung enthält.
In diesem Fall wird der Rohproduktstrom der Epoxidierung einer fraktionierten
Destillation unterzogen, und in diesem Zusammenhang ist es besonders
wichtig, dass in dem Kopfprodukt Methanol in ausreichender Menge
vorliegt, um einen im Wesentlichen vollständigen Transfer von Acetaldehyd
in das Sumpfprodukt zu erreichen. Zu diesem Zweck liegt die Methanolkonzentration
im Kopfprodukt bei 2–6
Gew.-%. Eine Destillationskolonne mit 20–60 Trennstufen und einem Rücklaufverhältnis von
10:1 bis 30:1 ist ferner notwendig, um die bestmögliche quantitative Trennung
des Acetaldehyds zu erreichen. Diese Anordnung schließt demzufolge
hohe Investitions- und Betriebskosten für die Destillationskolonne
ein.
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Aus
US 5,849,938 ist bekannt,
dass in der destillativen Aufarbeitung des methanolhaltigen Reaktionsgemisches
aus der Propenepoxidierung die Flüchtigkeitsdifferenz von Propenoxid
und Methanol dadurch vergrößert werden
kann, dass die Destillation als eine Extraktivdestillation mit Wasser
oder Propylenglykol als Extraktionsmittel durchgeführt wird.
Zweck dieser Extraktivdestillation ist die möglichst quantitative Trennung
von Methanol sowie weiterer Verunreinigungen mit hohem Siedepunkt
wie Acetaldehyd von dem gewünschten Produkt,
nämlich
Propenoxid, in einem Destillationsschritt. Der Sumpfstrom aus der
Destillation, der Methanol, das polare Extraktionsmittel und Verunreinigungen
enthält,
wird vorzugsweise durch Destillation weiter aufgearbeitet, um das
polare Extraktionsmittel zu entfernen, und die Methanolfraktion
wird vorzugsweise zur Epoxidierungsstufe zurückgeführt.
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EP-A
1 122 248 offenbart ein Verfahren zur Aufarbeitung eines Produktstroms
der Epoxidierung von Propen, der Propen, Propenoxid, Methanol und
Wasser enthält,
durch Trennen dieses Produktstroms in ein Kopfprodukt, das Propen,
Propenoxid und Methanol enthält,
und ein Sumpfprodukt, das Methanol und Wasser enthält, wobei
die Trennung in einem Vorverdampfer mit maximal 5 theoretischen
Trennstufen erfolgt und 20 bis 60 % der Gesamtmenge von im Produktstrom
mitgeführtem
Methanol mit dem Kopfprodukt entfernt werden und der Rest im Sumpfprodukt
bleibt. Aus dem Kopfprodukt wird Propenoxid durch Extraktivdestillation
vorzugsweise mit Wasser als Extraktionsmittel abgetrennt. Der Sumpfstrom
aus der Extraktivdestillation, der Methanol und Wasser umfasst,
kann direkt in die Epoxidierungsstufe zurückgeführt werden. Aus dem Sumpfstrom des
Vorverdampfungsschrittes kann Methanol durch eine fraktionierte
Destillation zurückgewonnen
und in die Epoxidierungssstufe zurückgeführt werden. Zwar hat dieses
Verfahren wesentliche Vorteile, da der Verlust von Propenoxid durch
Sekundärreaktionen
in der Aufarbeitung signifikant reduziert wird, doch wurde jetzt
entdeckt, dass in einem kontinuierlichen Verfahren, bei dem in der
Aufarbeitung des Reaktionsproduktes gewonnenes Methanol zur Epoxidierungsstufe
zurückgeführt wird,
auf lange Sicht die Aktivität
und Selektivität
des Katalysators in der Epoxidierungsstufe reduziert wird, und es
wird eine Zunahme von Verunreinigungen im Propenoxidprodukt beobachtet.
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Es
ist daher ein Verfahren für
die Epoxydierung von Olefinen erwünscht, bei dem die oben erörterten Nachteile
vermieden werden können.
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In
WO 02/02545 wird das Problem der Anreicherung von Methylformiat
im Propenoxidprodukt behandelt. Diese Anreicherung kann verringert
werden, wenn Methylformiat aus der Methanolfraktion durch fraktionierte
Destillation vor dem Zurückführen der
Methanolfraktion in die Epoxidierungsstufe entfernt wird. In dieser Referenz
wird jedoch nicht das Problem der Katalysatordeaktivierung angesprochen
und es wurde entdeckt, dass das alleinige Entfernen von Methylformiat
in einem einzigen Destillationsschritt, wie in der WO 02/02545 gelehrt,
das Problem der langfristigen Deaktivierung des Katalysatorsystems
nicht lösen
würde.
Vor allem 1,1-Dimethoxyethan, eine der identifizierten Verunreinigungen,
die eine Katalysatordeaktivierung verursachen, hat einen Siedepunkt,
der fast identisch mit dem von Methanol ist, und kann daher mit
Hilfe einer Destillation praktisch nicht von Methanol getrennt werden.
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Ferner
ist gemäß der Lehre
in der WO 02/02545 ein zusätzlicher
Destillationsschritt notwendig, und es muss eine Destillationskolonne
mit 10 theoretischen Böden
verwendet werden, um erwünschte
Ergebnisse zu erzielen, was zu höheren
Investitions- und Verfahrenskosten beiträgt.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Epoxidierung von Olefinen bereitzustellen, das in der Rückgewinnung
eines Lösungsmittelstroms
von höherer
Reinheit resultiert.
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Gegenstand der Erfindung
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Gelöst wurde
diese Aufgabe mit einem Verfahren zur Epoxidierung von Olefinen
durch
- i) Umsetzen eines Olefins mit Wasserstoffperoxid
in Anwesenheit eines Epoxidierungskatalysators und eines alkoholischen
Lösungsmittels,
wobei Wasserstoffperoxid als eine wässrige Lösung, die 10 bis 70 Gew.-%
Wasserstoffperoxid enthält,
oder als eine alkoholische Lösung
verwendet wird, die durch die Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff
in Anwesenheit eines Edelmetallkatalysators und des Alkohols hergestellt
wird;
- ii) Abtrennen von Olefinoxidprodukt und von nicht umgesetztem
Olefin aus dem Reaktionsprodukt von Schritt i);
- iii) Zurückgewinnen
eines Stroms, der das alkoholische Lösungsmittel umfasst, gekennzeichnet
durch
- iv) Unterziehen des in Schritt iii) gewonnenen Stroms einer
Hydrierung.
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Vorzugsweise
umfasst der zurückgewonnene
Lösungsmittelstrom
weniger als 2 Gew.-% Olefinoxid und weniger als 1 Gew.-% nicht umgesetztes
Olefin, bevorzugter weniger als 0,5 Gew.-% Olefinoxid und weniger
als 0,1 Gew.-% nicht umgesetztes Olefin und ist am bevorzugtesten
im Wesentlichen frei von Olefinoxid und nicht umgesetztem Olefin,
um Produktverluste im Hydrierungsschritt minimal zu halten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren ferner die folgenden
Schritte:
- v) optional Reinigen des Lösungsmittelstroms,
der aus dem Hydrierungsschritt iv) resultiert und
- vi) Wiederverwenden des Lösungsmittels.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung betrifft
ein Verfahren wie oben definiert, wobei der Produktstrom nach der
Abtrennung von Olefinoxid und nicht umgesetztem Olefin einer Hydrierung
unterzogen und das alkoholische Lösungsmittel aus dem hydrierten
Strom abgetrennt wird.
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Im
Laufe der Untersuchungen, die zu der vorliegenden Erfindung geführt haben,
entdeckten die Erfinder, dass nicht nur Methylformiat, das im zur
Epoxidierungsstufe zurückgeführten Lösungsmittelstrom
vorliegt, eine nachteilige Wirkung auf die Reaktivität des Katalysatorsystems
haben kann. Auch andere Verunreinigungen wie Carbonyle, Acetale
und Ketale, wie zum Beispiel Formaldehyd, Acetaldehyd, Dimethoxymethan
und 1,1-Dimethoxyethan, führen
zur Deaktivierung des Katalysators.
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Die
Erfinder haben überraschenderweise
entdeckt, dass der Gehalt an Verunreinigungen in dem aus der Epoxidierungsreaktion
zurückgewonnenen
Lösungsmittelstrom durch
Hydrieren des zurückgewonnenen Lösungsmittelstroms,
nachdem der größte Teil
des Olefinoxidprodukts und nicht umgewandelten Olefins aus dem Lösungsmittelstrom
entfernt wurde, wesentlich gesenkt werden kann. Wenn das Lösungsmittel
nach der Hydrierung zur Epoxidierungsstufe zurückgeführt wird, kann die Deaktivierung
des Katalysatorsystems wesentlich reduziert werden.
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Ferner
wurde entdeckt, dass als Nebenprodukte und Verunreinigungen gefundene
Verbindungen, deren Trennung von den Wertprodukten schwierig ist
und die, falls das Lösungsmittel
zurückgeführt wird,
zusätzlich
zu einer Deaktivierung des Katalysatorsystems führen, nicht nur im Reaktionsschritt
gebildet werden, sondern auch in nachfolgenden Aufarbeitungsstufen.
Die Bildung unerwünschter
Nebenprodukte und Verunreinigungen tritt vor allem in Aufarbeitungsstufen
mit hohen Temperaturen, wie Destillationen, auf, wenn Peroxidverbindungen
noch immer vorhanden sind. Peroxide, die zum Beispiel im Produkt
der Epoxidierung von Propen auftreten können, sind Wasserstoffperoxid
und organische Peroxide, wie 1-Hydroperoxy-2-propanol und 2-Hydroperoxy-1-propanol,
die in der Reaktionsstufe durch die Reaktion von Propenoxid mit
Wasserstoffperoxid gebildet werden. Ein wichtiger Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist daher, dass durch Hydrieren nicht nur Verunreinigungen,
die schwer abzutrennen sind, in Verbindungen umgewandelt werden,
die sich leichter abtrennen lassen, sondern dass auch reaktive Zwischenprodukte
entfernt werden, die in nachfolgenden Reaktionen zu schwer abtrennbaren
Verunreinigungen führen
können.
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Folglich
ist die vorliegende Erfindung besonders vorteilhaft, wenn das Lösungsmittel
wenigstens teilweise zum Epoxidierungsschritt i) zurückgeführt wird,
sie ist jedoch nicht auf eine solche Ausgestaltung beschränkt. Alternativ
kann das von dem erfindungsgemäßen Verfahren
gewonnene Lösungsmittel
auch auf andere Weisen wiederverwendet werden, die dem Fachmann
allgemein bekannt sind.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung:
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist vor allem für
die Epoxidierung von Olefinen mit zwei bis sechs Kohlenstoffatomen
geeignet, wobei Propen besonders bevorzugt wird. Die Epoxidierungsreaktion
von Olefinen gemäß der Erfindung
wird im Folgenden anhand des Beispiels von Propen als bevorzugtes
Olefin beschrieben.
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Die
Epoxidierungsreaktion mit Wasserstoffperoxid wird in Anwesenheit
eines Titansilicalitkatalysators in einem alkoholischen Lösungsmittel
durchgeführt.
Für die
Epoxidierung von Propen wird vorzugsweise ein Lösungsmittel ausgewählt, dessen
Siedepunkt zwischen dem Siedepunkt von Propenoxid und Wasser liegt. Zu
geeigneten Lösungsmitteln
gehören
Alkohole, zum Beispiel Methanol, Ethanol oder tert-Butanol. Methanol wird
bevorzugt als Lösungsmittel
verwendet.
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Aufgrund
der Rückführung von
Substanzen in dem Verfahren kann das verwendete Lösungsmittel
0 bis 20 Gew.-% Wasser enthalten. Wasserstoffperoxid wird als eine
wässrige
Lösung
verwendet, die 10 bis 70 Gew.-% Wasserstoffperoxid enthält. Vorzugsweise
wird ein Wasserstoffperoxid-Rohprodukt verwendet, das aus dem Epoxydierungsschritt
des Anthrachinonverfahrens erhalten wird und 30 bis 45 Gew.-% Wasserstoffperoxid
enthält.
Alternativ können
Wasserstoffperoxidlösungen
in Alkoholen, vorzugsweise in Methanol, verwendet werden. Diese
alkoholischen Lösungen
können
durch die Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff in Anwesenheit
eines Edelmetallkatalysators und des Alkohols hergestellt werden.
Propen kann gemischt mit Propan in einer Menge zwischen 0 und 10
Vol.-% Propan verwendet werden. Kristalline, titanhaltige Zeolithe, insbesondere
solche mit der Zusammensetzung (TiO2) × (SiO2)1-x, wobei x zwischen
0,001 und 0,05 liegt, mit einer kristallinen MFI- oder MEL-Struktur,
bekannt als Titansilicalit-1 und Titansilicalit-2, sind als Katalysatoren für das erfindungsgemäße Epoxidierungverfahren
geeignet. Solche Katalysatoren können
zum Beispiel gemäß dem in
US-A 4,410,501 beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Der Titansilicalitkatalyator
kann als verformter Katalysator in Form von Körnchen, Extrudaten oder Formkörpern verwendet
werden. Für
das Verformungsverfahren kann der Katalysator 1 bis 99 % eines Bindemittels
oder Trägermaterials
enthalten, wobei alle Bindemittel und Trägermaterialien geeignet sind,
die nicht mit Wasserstoffperoxid oder mit dem Epoxid unter den für die Epoxidierung
verwendeten Reaktionsbedingungen reagieren. Extrudate mit einem
Durchmesser von 1 bis 5 mm werden bevorzugt als Festbettkatalysatoren
verwendet.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird der Titansilicalitkatalysator im Laufe der Reaktion
in dem Reaktionsgemisch suspendiert. Der Katalysator wird dann in
Form eines Pulvers oder in Form eines suspendierbaren körnigen Materials
verwendet, das in einer an sich bekannten Weise, z.B. durch Sprühtrocknen
oder Wirbelschichtgranulieren, produziert wird. Bei der Verwendung
eines suspendierten Katalysators können durchmischte Durchflussreaktoren,
z.B. Rührkesselreaktoren
oder Kreislaufreaktoren, sowie nicht durchmischte Durchflussreaktoren,
z.B. röhrenförmige Durchflussreaktoren
für die
Reaktion verwendet werden. Vorzugsweise wird eine Kaskade verwendet,
die aus einem bis drei durchmischten Durchflussreaktoren und einem
nachgeschalteten nicht durchmischten Durchflussreaktor besteht.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird der Titansilicalitkatalysator als Festbett verwendet, über das
ein Gemisch der Einsatzstoffe geführt wird. Der Katalysator wird
dann in Form von Formkörpern verwendet,
die in einer an sich bekannten Weise produziert werden, zum Beispiel
durch Extrusion unter Zugabe von Bindemitteln. Bei der Verwendung
eines Festbettkatalysators können
Reaktoren mit Blasensäulencharakteristik
verwendet werden, d.h. eine kontinuierliche Flüssigphase und eine dispergierte
Gasphase fließen simultan
durch den Reaktor. Alternativ kann die Reaktion in einem Rieselbett-Modus
ablaufen.
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Die
Epoxidierungsreaktion findet bei Temperaturen zwischen 0 und 80°C, vorzugsweise
zwischen 40 und 65°C,
und bei einem erhöhten
Druck zwischen atmosphärischem
Druck und 50 bar, vorzugsweise 10 bis 20 bar, unter einer Atmosphäre statt,
die im Wesentlichen aus Propen besteht. Das Propen wird im Überschuss verwendet
und die Verweilzeit im Reaktor wird so gewählt, dass ein Wasserstoffperoxidumsatz
von mehr als 90 %, vorzugsweise mehr als 95 %, erreicht wird. Die
verwendete Lösungsmittelmenge
wird vorzugsweise so gewählt,
dass ein Verhältnis
von 1 bis 5 Gewichtsteilen Lösungsmittel
zu einem Gewichtsteil wässriger
Wasserstoffperoxidlösung
erreicht wird.
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Vor
der Aufarbeitungsstufe wird der Druck des Reaktionsgemischs vorzugsweise
in einer Druckminderungsstufe auf den Druck abgelassen, der in der Aufarbeitung
des Propenoxids eingesetzt wird. Ein Teil des in dem Reaktionsgemisch
gelösten
Propens und eventuell Propan wird ausgegast. Das resultierende Gas
wird über
einen Kompressor erneut auf den im Reaktor vorherrschenden Druck
komprimiert und in die Reaktion zurückgeleitet. Das noch immer
in dem Gas vorhandene Propenoxid wird vorzugsweise durch Kühlung und
Teilkondensation nach der Kompression zurückgewonnen.
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Die
Aufarbeitung des Reaktionsproduktes kann in konventioneller Weise
erfolgen, z.B. durch mehrere Destillationsschritte, wie in der Technik
allgemein bekannt ist, solange in irgendeiner Stufe des gesamten
Aufarbeitungsverfahrens wenigstens ein Lösungsmittelstrom zurückgewonnen
wird. Der/die wenigstens eine Lösungsmittelstrom
oder ein vereinigter Strom, der sich aus verschiedenen Stufen des
Aufarbeitungsverfahrens ergibt, wird einem erfindungsgemäßen Hydrierungsschritt
unterzogen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens wird der zurückgewonnene
Lösungsmittelstrom
in Schritt iv) einer heterogenen, katalytischen Hydrierung bei einem
Wasserstoffpartialdruck von 0,5 bis 30 MPa unterzogen. Besonders
bevorzugt ist die Durchführung
des Hydrierungsschrittes bei einer Temperatur zwischen 80°C und 150°C, vorzugsweise
zwischen 100°C
und 180°C,
und bei einem Wasserstoffpartialdruck von 1 bis 25 MPa.
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Geeignete
Katalysatoren werden ausgewählt
aus Trägerkatalysatoren,
umfassend ein oder mehrere Metalle, die ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus Ru, Rh, Pd, Pt, Ag, Ir, Fe, Cu, Ni und Co. Alternativ können Raney-Nickel
und Raney-Kobalt verwendet werden, die beide optional mit einem
oder mehreren der oben erwähnten dotiert
sind. Der Katalysatorträger
wird vorzugsweise ausgewählt
aus Aktivkohle und Metalloxiden, ausgewählt aus SiO2,
TiO2, ZrO2 und Al2O3, Mischoxiden,
die wenigstens zwei von Si, Al, Ti und Zr umfassen, sowie Gemischen
davon.
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In
dem erfindungsgemäßen Epoxidierungsverfahren
werden Carbonylverbindungen in dem Epoxidierungsreaktor oder im
Laufe nachfolgender Aufarbeitungsstufen, insbesondere Destillationsstufen,
gebildet. Nach der Abtrennung des Propylenoxidprodukts, Propens
und anderer Stoffe mit niedrigem Siedepunkt, wie Methylformiat,
von dem Reaktionsgemisch wird ein Strom erhalten, der den größten Teil
des Lösungsmittels Methanol,
Wassers, restlichen Wasserstoffperoxids und der Carbonylverbindungen
umfasst.
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Zusätzlich zu
den Carbonylverbindungen und dem alkoholischen Lösungsmittel sind auch die entsprechenden
Acetale und Ketale vorhanden. Folglich wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Hydrierungssystem, einschließlich Reaktor,
Katalysator und Reaktionsbedingungen, ausgewählt, um die Carbonylverbindungen
sowie die entsprechenden Acetale, wie Formale, Halbformale, Ketale
und Halbketale, zu hydrieren. Diese Carbonylverbindungen können mit
Metallkatalysatoren hydriert werden. Diese Metalle sind vorzugsweise
Nickel oder Edelmetalle. Im Falle von Edelmetallen sind die Metalle
geträgert.
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Der
Katalysatorträger
kann jeder beliebige Feststoff sein, der inert ist und sich unter
den Reaktionsbedingungen nicht verschlechtert. Beispiele sind Siliciumdioxid,
Aluminiumoxid, Titandioxid, Zirkondioxid, Tone, Calciumcarbonat
oder Mischoxide wie Siliciumdioxid-Aluminiumoxid. Besonders geeignete Katalysatoren
zur Hydrierung der Carbonylverbindungen, Acetalen und Ketalen sind
Kohlenstoff mit gefälltem
Platin, Palladium, Iridium oder Ruthenium. Ruthenium wird bevorzugt.
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Der
Katalysatorträger
kann in Form von Kugeln, Pellets, Tabletten, Körnchen, Extrudaten, Bällchen usw.
vorliegen. Das auf den Träger
geladene Edelmetall kann zwischen 0,01 und 50 Gew.-% vorliegen.
Bevorzugt werden 0,1 bis 5 % bezogen auf das Gewicht des Trägers. Der
Edelmetallkatalysator kann mit jedem Verfahren des Standes der Technik
hergestellt werden. Das Metall kann über die Trägeroberfläche verteilt werden, indem
die entsprechenden Metallsalze reduziert werden. Diese Metallsalze
können
Oxide, Chloride, Nitrate, Hydroxide, Carbonate usw. sein.
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Diese
Katalysatoren sind im Handel von Herstellern wie Degussa oder Johnson
Matthey erhältlich
(siehe Johnson Matthey The Catalyst Technical Handbook 2001, Seiten
22 und 23).
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Zur
Gewährleistung
der Hydrierung von Carbonylverbindungen und entsprechenden Acetalen
und Ketalen wird es ferner bevorzugt, die Temperatur im Hydrierungsschritt
auf wenigstens 80°C,
bevorzugter zwischen 100 und 150°C,
und den Wasserstoffpartialdruck auf wenigstens 2 MPa einzustellen,
bevorzugter zwischen 3 und 5 MPa. Der Hydrierungsreaktor wird vorzugsweise
ohne zusätzliche
Kühlung
betrieben (adiabatischer Reaktor).
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Die
Hydrierung kann kontinuierlich oder diskontinuierlich, z.B. in einem
Suspensionsverfahren oder einem Festbettverfahren, durchgeführt werden.
Besonders bevorzugt wird die Verwendung eines Rieselbettreaktors.
Die darin zu verwendenden Festbettkatalysatoren sind vorzugsweise
Pellets mit einem Durchmesser von 0,5 bis 5 mm, insbesondere 1 bis
3 mm, und mit einer Länge
von 1 bis 10 mm. Der Edelmetallgehalt liegt im üblichen Bereich, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 5 Gew.-%.
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Durch
Hydrieren eines Lösungsmittelstroms,
der sich zum Beispiel aus der Epoxidierung von Propen mit Wasserstoffperoxid
in einem Methanollösungsmittel
ergibt, wobei Propenoxid und Propen im Wesentlichen entfernt wurden,
wird Wasserstoffperoxid in Wasser umgewandelt, 1-Hydroperoxy-2-propanol,
2-Hydroperoxy-1-propanol und Hydroxyaceton werden in 1,2-Propandiol
umgewandelt, Formaldehyd wird in Methanol umgewandelt, Acetaldehyd
wird in Ethanol umgewandelt und 1,1-Dimethoxyethan wird in Methanol
und Ethanol umgewandelt. Methylformiat und Dimethoxymethan werden
unter den oben angegebenen Bedingungen nicht umgewandelt oder nur
in geringerem Maße.
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Der
alkoholische Lösungsmittelstrom,
der sich aus dem Hydrierungsschritt ergibt, kann entweder direkt
wiederverwendet oder bei Bedarf für bestimmte Anwendungen zusätzlich gereinigt
werden, zum Beispiel durch Destillation, bevor das alkoholische
Lösungsmittel
wieder verwendet wird. Nach der Hydrierung und vor der Destillation
wird der pH-Wert des alkoholischen Lösungsmittelstroms vorzugsweise
auf unter 7 eingestellt. Dies kann mit jeder beliebigen Säure geschehen,
die die nachfolgenden Verfahrensschritte nicht beeinträchtigt,
wie z.B. Schwefelsäure.
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Gemäß der bevorzugtesten
Ausführungsform
wird der gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung gereinigte Lösungsmittelstrom in die Epoxidierungsstufe
i) des vorliegenden Verfahrens zurückgeführt. Am wichtigsten ist, dass
in einem kontinuierlichen Verfahren die Deaktivierung des Epoxidierungskatalysators durch
Behandeln des zurückzuführenden
Lösungsmittelstroms
in einem Hydrierungsschritt zumindest wesentlich reduziert werden
kann. Darüber
hinaus wird im Propenoxidprodukt die Anreicherung von Verunreinigungen mit
niedrigem Siedepunkt, deren Beseitigung schwierig ist, wesentlich
reduziert, wodurch die Produktqualität verbessert wird.
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Außerdem wurde überraschenderweise
festgestellt, dass in einem Verfahren, bei dem das Lösungsmittel,
zum Beispiel Methanol, zur Reaktionsstufe i) zurückgeführt wird, eine Entstehung von
Methylformiat und Dimethoxymethan nicht beobachtet wird, obwohl
diese Verbindungen nicht oder nur in geringerem Maße in der Hydrierungsreaktion
unter den oben angegebenen Bedingungen umgewandelt werden. Ohne
uns durch die Theorie binden zu wollen, wird davon ausgegangen,
dass durch die Hydrierung Peroxide beseitigt werden, die sonst in
nachfolgenden Aufarbeitungsstufen reagieren und Methylformiat, Dimethoxymethan
und Vorläufer dieser
Verbindungen bilden würden.
Gleichzeitig werden durch die Hydrierung auch die genannten und/oder andere
Vorläufer
von Methylformiat und Dimethoxymethan, wie Formaldehyd, beseitigt
und verhindert, dass sie mit dem Lösungsmittel zur Reaktionsstufe
zurückgeführt werden.
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Demzufolge
führt die
vorliegende Erfindung zu einem effektiveren und rentableren Epoxidierungsverfahren,
da der Betriebszyklus zwischen Regenerationszyklen des Epoxidierungskatalysators
erheblich verlängert
werden kann, und zu einer verbesserten Produktqualität. Diese
Vorzüge
können
mit der relativ einfachen Maßnahme
eines Hydrierungsschrittes erreicht werden.
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Ferner
kann der Hydrierungsschritt ohne weiteres in das Aufarbeitungsverfahren
des Epoxidierungsproduktes integriert werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Reaktionsgemisch in einem Vorverdampfer
in ein Kopfprodukt, das Propen, eventuell Propan, Propenoxid und
Lösungsmittel
enthält,
und ein Sumpfprodukt getrennt, das Lösungsmittel, Wasser, nicht
umgewandeltes Wasserstoffperoxid, Nebenprodukte mit höherem Siedepunkt,
z.B. Propylenglykol, und, wenn ein Suspensionsverfahren für den Epoxydierungsschritt
angewendet wird, suspendierten Titansilicalitkatalysator enthält. Der
Vorverdampfer hat vorzugsweise höchstens
nur 5 theoretische Trennschritte und ist so ausgelegt, dass der
Abtriebsteil einer einfachen Verdampfung entspricht und der restliche
Trenneffekt in dem Verstärkungsteil
erreicht wird. Der Vorverdampfer wird mit einem Rücklaufverhältnis von
höchstens
1,5 betrieben und kann bei Bedarf auch ganz ohne Rücklauf betrieben
werden. Der Druck im Vorverdampfer liegt vorzugsweise zwischen 1,5
und 8 bar, damit das Propenoxid mit Kühlwasser aus dem Kopfprodukt
kondensiert werden kann, ohne dass eine Kühleinheit verwendet werden
muss. Der Vorverdampfer wird so betrieben, dass zwischen 10 und
60 % der Menge des mit dem Reaktionsgemisch eingespeisten Lösungsmittels
mit dem Kopfprodukt entfernt wird und der Rest im Sumpfprodukt bleibt.
Im erfindungsgemäßen Betriebsverfahren
sind mehr als 95 %, typischerweise mehr als 98 % und vorzugsweise
mehr als 99 des eingespeisten Propenoxids im Kopfprodukt enthalten,
und mehr als 90 %, typischerweise mehr als 97 % und vorzugsweise
mehr als 99 % des eingespeisten Wassers sind im Sumpfprodukt enthalten.
In dieser Ausführungsform
wird das Sumpfprodukt vom Vorverdampfer dem erfindungsgemäßen Hydrierungsschritt
unterzogen.
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Der
zum Vorverdampfer geführte
Produktstrom enthält
normalerweise 0,5 bis 20 Gew.-% Propen, 0 bis 4 Gew.-% Propan, 5
bis 35 Gew.-% Propenoxid, 35 bis 80 Gew.-% Methanol, 5 bis 40 Gew.-%
Wasser, 0,1 bis 8 Gew.-% Nebenprodukte mit höherem Siedepunkt, 0,1 bis 5
Gew.-% Wasserstoffperoxid und 0 bis 5 Gew.-% Titansilicalitkatalysator.
Dieser Produktstrom wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren in ein Kopfprodukt,
das 1 bis 40 Gew.-% Propen, 0 bis 10 Gew.-% Propan, 15 bis 75 Gew.-%
Propenoxid, 20 bis 85 Gew.-% Methanol und 0 bis 5 Gew.-% Wasser
enthält,
und ein Sumpfprodukt getrennt, das 0 bis 2 Gew.-% Propenoxid, 0
bis 1 Gew.-% Propen, 30 bis 80 Gew.-% Methanol, 15 bis 65 Gew.-%
Wasser, 0,1 bis 10 Gew.-% Nebenprodukte mit höherem Siedepunkt, 0,1 bis 5
Gew.-% Wasserstoffperoxid und 0 bis 10 Gew.-% Titansilicalitkatalysator
enthält.
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Das
Kopfprodukt wird vorzugsweise nur teilweise kondensiert und das
nicht kondensierte Propen, eventuell gemischt mit Propan, wird mit
einem Kompressor erneut auf den im Reaktionsteil vorherrschenden Druck
komprimiert und in die Reaktion zurückgeführt, wobei das noch immer im
Gas enthaltene Propenoxid vorzugsweise durch Teilkondensation nach
der Kompression entfernt wird. Das noch immer im Kondensat gelöste Propen,
und eventuell Propan, wird in einem C3-Stripper aus dem Kondensat
abgetrieben und das abgetriebene Gas wird in den Teilkondensator
zurückgeführt. Das
im C3-Stripper enthaltene Gemisch aus Propenoxid und Lösungsmittel
wird durch Destillation in ein Propenoxid-Rohprodukt, das in einer
an sich bekannten Weise weiter gereinigt werden kann, und das Lösungsmittel
getrennt, das direkt in die Epoxidierungsreaktion zurückgeführt oder
mit anderen Lösungsmittelströmen von
verschiedenen Aufarbeitungsstufen vereinigt und vor dem Zurückführen des
Lösungsmittels
zur Reaktionsstufe einer Hydrierung unterzogen werden kann.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird das Gemisch aus Propenoxid und Lösungsmittel, vorzugsweise Methanol,
das aus dem C3-Stripper erhalten wird, durch Extraktivdestillation
weiter aufgearbeitet, um eine möglichst
quantitative Trennung des Lösungsmittels
zu erreichen. In diesem Zusammenhang wird das Gemisch aus Propenoxid
und Methanol dem mittleren Teil einer Extraktivdestillationskolonne
zugegeben, vorzugsweise an einer Stelle, die 1/3 der Gesamtzahl
theoretischer Böden,
von unten angefangen gezählt,
entspricht, und ein polares Lösungsmittel
mit Hydroxylfunktionalität
und mit einem Siedepunkt über
dem von Methanol wird der Extraktivdestillationskolonne an einer
Stelle über
der Stelle zugegeben, an der das Kondensat eintritt, vorzugsweise
an einer Stelle, die 2/3 der Gesamtzahl theoretischer Böden, von
unten angefangen gezählt,
entspricht. Das Propenoxid-Rohprodukt wird am Kopf der Kolonne abdestilliert
und ein Gemisch aus Methanol und dem polaren Lösungsmittel wird als Sumpfprodukt
abgezogen. Das polare Lösungsmittel wird
aus Wasser, Glykolen, Glykolethern und Gemischen davon ausgewählt. Das
bevorzugte polare Lösungsmittel
ist Wasser, da in diesem Fall das Gemisch aus Wasser und Methanol
entweder direkt ohne weitere Reinigung in den Reaktionsschritt zurückgeführt werden
kann oder vorzugsweise mit anderen Lösungsmittelströmen kombiniert
und vor dem Zurückführen hydriert
wird.
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Um
eine möglichst
vollständige
Trennung des Methanols zu erreichen, ist eine Kolonne mit 25–100 theoretischen
Trennschritten und mit einem Rücklaufverhältnis von
1–4 aufgrund
der Konzentration des Propenoxids im Kopfprodukt bereits ausreichend,
wobei das mathematische Produkt der Anzahl der Trennschritte und
des Rücklaufverhältnisses
typischerweise zwischen 75 und 125 liegt.
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Aufgrund
der Vorverdampfung ist nur noch ein sehr geringes Rücklaufverhältnis für den Schritt
der Extraktivdestillation erforderlich, um den gewünschten Trenneffekt
zu erzielen. Trotz des Zweistufen-Verfahrens werden die Betriebskosten
zum Trennen von Wasser und Lösungsmittel
dadurch im Vergleich zum Stand der Technik reduziert.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft demzufolge ein Verfahren zur
katalytischen Epoxidierung von Propen, wobei
- a)
in einem Reaktionsschritt das Propen mit wässrigem Wasserstoffperoxid
in Methanol in Anwesenheit eines Titansilicalitkatalysators umgesetzt
wird,
- b) der Produktstrom aus dem Reaktionsschritt optional einem
Druckminderungsschritt zugeführt
wird, und
- c) der Produktstrom dann ohne vorherige destillative Trennung
in einem Vorverdampfer mit höchstens
5 theoretischen Trennschritten in ein Kopfprodukt, das Propen, Propenoxid
und Methanol enthält,
und ein Sumpfprodukt getrennt wird, das Methanol und Wasser enthält, wobei
20 bis 60 % der Gesamtmenge des in den Produktstrom eingeleiteten
Methanols mit dem Kopfprodukt entfernt werden und der Rest im Sumpfprodukt
bleibt,
- d) das Kopfprodukt aus Schritt c) wenigstens teilweise kondensiert
wird, wobei das Kondensat, optional nach dem Austreiben von Propen
und eventuell vorhandenem Propan, Folgendes enthält:
0–12: Gew.-% Propen,
0–5: Gew.-%
Propen,
15–75:
Gew.-% Propenoxid,
25–85:
Gew.-% Methanol und
0–3:
Gew.-% Wasser, und
- e) das Kondensat aus Schritt d) einer Extraktivdestillation
unterzogen wird, wobei
e1) das Kondensat einem mittleren Teil
einer Extraktivdestillationskolonne zugegeben wird,
e2) Wasser
der Extraktivdestillationskolonne an einer Stelle über der
Stelle zugegeben wird, an der das Kondensat eintritt,
e3) Propenoxid
am Kopf der kolonne abdestilliert wird, und
e4) ein Sumpfprodukt,
das Methanol und Wasser enthält,
entfernt wird.
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Das
Sumpfprodukt aus dem Vorverdampfer wird optional mit anderen Lösungsmittelströmen vereinigt, die
in Aufarbeitungsstufen wie oben beschrieben gewonnen werden, und
dem erfindungsgemäßen Hydrierungsschritt
unterzogen. Der pH-Wert des aus der Hydrierung hervorgehenden Produkts
wird auf unter 7 eingestellt und wird dann in einem weiteren Destillationsschritt
in das Lösungsmittel,
das in die Epoxidierungsreaktion zurückgeführt wird, und ein Gemisch aus
Wasser und Nebenprodukten mit hohem Siedepunkt getrennt, das entweder
weiter aufgearbeitet oder ausgeschleust wird.
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Bei
der Verwendung eines suspendierten Titansilicalitkatalysators wird
der Katalysator von dem Sumpfprodukt des Vorverdampfers durch Fest-flüssig-Trennung gewonnen,
zum Beispiel durch Filtration oder Zentrifugation, wobei die Fest-flüssig-Trennung
vor der Hydrierung des Lösungsmittelstroms
durchgeführt wird.
Eine Trennung des Katalysators an diesem Verfahrenspunkt ist besonders
vorteilhaft, da das Propenoxid, das eine Gesundheitsgefahr darstellt,
an diesem Punkt bereits abgetrennt wurde und daher weniger strenge Anforderungen
an die industrielle Sicherheit gestellt werden, wodurch das Gesamtverfahren
wesentlich vereinfacht und rentabler wird.
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Die
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der folgenden
Beispiele offensichtlich.
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Vergleichsbeispiel:
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In
allen Beispielen wurde ein Titansilicatkatalysator verwendet. Das
Titansilicatpulver wurde unter Verwendung eines Kieselsäuresols
als Bindemittel in 2 mm Extrudate gemäß Beispiel 5 von EP-A 1 138
387 verformt. Das verwendete H2O2 wurde nach dem Anthrachinonverfahren als
eine 40 gew.-%ige wässrige
Lösung hergestellt.
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Die
Epoxydierung wurde kontinuierlich in einem Reaktionsrohr mit einem
Volumen von 300 ml, einem Durchmesser von 10 mm und einer Länge von
4 m durchgeführt.
Die Vorrichtung bestand ferner aus drei Behältern für Flüssigkeiten und entsprechenden
Pumpen und einem Gefäß zur Flüssigkeitstrennung.
Die drei Flüssigkeitsbehälter enthielten
Methanol, das 40%ige H2O2 und
Propen. Das 40%ige H2O2 wurde
mit Ammoniak auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt. Die Reaktionstemperatur
wurde über
eine wässrige
Kühlflüssigkeit geregelt,
die in einem Kühlmantel
zirkulierte, wobei die Kühlflüssigkeitstemperatur über einen
Thermostat geregelt wurde. Der Reaktordruck betrug 25 bar absolut.
Der Mengenfluss der Speisepumpen wurde so eingestellt, dass eine
Propenkonzentration von 21,5 Gew.-%, eine Methanolkonzentration
von 57 Gew.-% und eine H2O2-Konzentration von
9,4 Gew.-% im Einspeisestrom erhalten wurde. Der Reaktor wurde im
Abwärtsstrom-Betriebsmodus
betrieben.
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Die
Kühlmanteltemperatur
betrug 41°C,
der Gesamtmengenfluss betrug 0,35 kg/h und die Höchsttemperatur lag bei 59°C. Die Produktbildung
wurde durch Gaschromatoqraphie und der H2O2-Umsatz durch Titration bestimmt. Die Katalysatorselektivität wurde
auf der Basis der gaschromatographischen Analyse der Propenoxygenate
als das Verhältnis
zwischen der gebildeten Propenoxidmenge und der Menge der gesamten
gebildeten Propenoxygenate berechnet. Der anfängliche H2O2-Umsatz betrug 96 % bei einer Katalysatorselektivität von 96
%. Das aus der Reaktion nach dem Ablassen des Drucks erhaltene Reaktionsgemisch
wurde in der Vorverdampfungsstufe in ein Kopfprodukt, das Propen,
Propan, Propenoxid und Methanol enthielt, und ein Sumpfprodukt getrennt,
das Methanol, Propylenglykol-Monomethylether,
Propylenglykol, Wasser und Verbindungen mit hohem Siedepunkt und
nicht umgewandeltes Wasserstoffperoxid enthielt. Ein flüssiges Kondensat, das
Propenoxid und Methanol sowie darin gelöstes Propen und Propan enthielt,
wurde aus dem dampfförmigen
Kopfprodukt erhalten. Der nicht kondensierte Strom, der im Wesentlichen
aus Propen und Propan bestand, wurde in die Epoxidierungsreaktion
zurückgeleitet.
In dem Kondensat gelöstes
Propen und Propan wurden im C3-Stripper aus dem Kondensat abgetrieben
und dampfförmig
zusammen mit dem Strom in die Teilkondensationsstufe zurückgeführt. Der
Strom, der im Wesentlichen aus Propenoxid und Methanol bestand und von
Propen und Propan befreit worden war, wurde in einer Extraktivdestillation,
bei der Wasser als Extraktionsmittel unmittelbar unterhalb des Kolonnenkopfes
eingespeist wurde, in ein Propenoxid-Rohprodukt, das anfänglich aus
mehr als 99,5 % Propenoxid bestand, und ein Sumpfprodukt getrennt,
das im Wesentlichen aus Methanol und Wasser bestand, wobei der Wassergehalt
unter 20 % lag. Das Sumpfprodukt wurde als Lösungsmittel in die Epoxidierungsreaktion
zurückgeführt.
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Das
im Vorverdampfer erhaltene Sumpfprodukt wurde zur Rückgewinnung
von Methanol in einer Destillationsstufe bei einem Druck von 2 bar
abs. mit einer kontinuierlich arbeitenden Kolonne mit 35 Stufen
bei einem Rücklaufverhältnis von
2 in ein Kopfprodukt, das aus mehr als 95 % Methanol bestand, und
ein Sumpfprodukt getrennt, das aus Propylenglykol-Monomethylether,
Propylenglykol, Wasser, Verbindungen mit hohem Siedepunkt und lediglich
Spuren von Wasserstoffperoxid bestand. Das Kopfprodukt wurde als
Lösungsmittel kontinuierlich
in die Epoxidierungsreaktion zurückgeleitet.
Nachdem das Epoxidierungsverfahren 500 h gelaufen war, musste die
Kühltemperatur
im Reaktionsschritt auf 50°C
erhöht
werden, um den Umsatz konstant bei 95 % zu halten, und die Katalysatorselektivität fiel auf
90 %. Der Propenoxidstrom enthielt 2 % Acetaldehyd, 0,5 % Methylformiat
und 0,2 Dimethoxymethan.
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Beispiel 1:
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Das
Vergleichsbeispiel wurde mit dem Unterschied wiederholt, dass das
in der Vorverdampferstufe erhaltene Sumpfprodukt einem Rieselbettreaktor
zur kontinuierlichen Hydrierung zugeführt wurde. Der Hydrierreaktor
hatte ein Innenvolumen von 150 ml und wurde mit einem Hydrierkatalysator
in Form von Extrudaten mit einem Durchmesser von 2,3 mm gefüllt, der
2 % Ru auf Aktivkohle enthielt (der Katalysator wurde gemäß der „Incipient-Wetness"-Methode mit RuCl3 hergestellt, „Preparation of Catalyst", Demon, B. et al.,
Elsevier, Amsterdam, 1976, Seite 13). Die Hydrierung fand bei 140°C und 40
barabs bei einem Wasserstofffluss von 10 ml/h
statt. Das hydrierte Produkt wurde kontinuierlich abgezogen und
hatte einen pH-Wert
von 9. Der pH-Wert wurde vor Eintritt in den letzten Destillationsschritts
gemäß dem Vergleichsbeispiel
durch die Zugabe von Schwefelsäure
auf unter 7 reduziert.
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Nachdem
das Epoxidierungsverfahren 500 h gelaufen war, betrug die Kühltemperatur
im Reaktionsschritt 42°C
und der H2O2-Umsatz
betrug noch immer 96 % bei einer Katalysatorselektivität von 96
%. Der Propenoxidstrom enthielt 0,07 % Acetaldehyd, 20 ppm Methylformiat
und 10 ppm Dimethoxymethan.
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Wie
anhand eines Vergleichs beider Beispiele erkennbar ist, wurde die
Aktivität
des Epoxidierungskatalysators selbst nach 500 h Betrieb des Verfahrens
nur sehr geringfügig
reduziert, wenn der Lösungsmittelstrom
vor dem Zurückführen des
Lösungsmittels
in die Reaktionsstufe hydriert wurde. Im Gegensatz dazu wird ohne
Hydrierung des Lösungsmittelstroms
ein beträchtlicher
Rückgang
der Katalysatorleistung beobachtet, was eine allmähliche Erhöhung der
Reaktionstemperatur erfordert, um einen konstanten Wasserstoffperoxidumsatz
beizubehalten. Der Effekt auf die Produktqualität ist noch drastischer. Damit
wird gezeigt, dass die Hydrierung des in das Epoxidierungsverfahren
zurückzuführenden
Lösungsmittelstroms
zu einer wesentlich verringerten Katalysatordeaktivierung und einer
erhöhten
Produktqualität
führt.
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Beispiel 2:
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Die
Epoxidierungsreaktion fand wie im Vergleichsbeispiel beschrieben
statt. Das in der Vorverdampfung erhaltene Sumpfprodukt wurde analysiert
und einer Hydrierung wie im Beispiel 1 beschrieben unterzogen.
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Die
Zusammensetzung des Hydrierungseinsatzmaterials und -produkts ist
in der Tabelle 1 aufgeführt. Abgesehen von
Wasserstoffperoxid enthielt der Speisestrom keine anderen Peroxyverbindungen.
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Tabelle
1: Hydrierung, Einsatzmaterial- und Produktzusammensetzung
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Wie
anhand der Tabelle 1 erkennbar ist, werden durch Hydrieren des Lösungsmittelstroms
Carbonylverbindungen wie Acetaldehyd und Formaldehyd wesentlich
und selektiv beseitigt. Es gibt keine wesentliche Hydrogenolyse
von Alkoholen wie Methanol oder Propandiol. Darüber hinaus wird Wasserstoffperoxid
vollständig
entfernt.