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ERFINDUNGSGEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bietet ein neues Rezeptorprotein. Die Erfindung
bezieht sich im allgemeinen auf Nukleinsäuren und Polypeptide. Die Erfindung
bezieht sich insbesondere auf Nukleinsäuren, die für Polypeptide kodieren, die
mit einem Rezeptor für
BAFF, einem zur Tumornekrosefaktor („TNF")-Familie gehörenden B-Zellen aktivierenden
Faktor, der mit der Expression von B-Zellen und Immunglobulinen
assoziiert ist, verwandt sind. Dieser Rezeptor kann für die Behandlung
von Krebsen, Lymphomen, Autoimmunkrankheiten oder ererbten genetischen
Störungen,
die mit B-Zellen zu tun haben, eingesetzt werden.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen neuen Rezeptor in der
TNF-Familie. Ein neuer Rezeptor wurde als der BAFF-Rezeptor („BAFF-R") identifiziert.
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Die
TNF-Familie besteht aus Paaren von Liganden und deren spezifischen
Rezeptoren, die als TNF-Familien-Liganden und TNF-Familien-Rezeptoren
bezeichnet werden (Bazzoni und Beutler (1996) N. Engl. J. Med. 334(26):1717-1725).
Die Familie ist an der Regulation des Immunsystems und möglicherweise anderer
nicht-immunologischer Systeme beteiligt. Die Regulation findet oft
auf einer „Hauptschalter"-Ebene statt, so
dass die TNF-Familien-Signalübertragung
eine große
Zahl nachgeordneter Ereignisse auslösen kann, die am besten durch
TNF repräsentiert
werden kann. TNF kann die allgemeine schützende Entzündungsantwort eines Organismus
auf ein fremdes Eindringen auslösen,
die eine geänderte
Präsentation
von Adhäsionsmolekülen, die
am Zellverkehr beteiligt sind, Chemokin-Produktion zur Steuerung
bestimmter Zellen in bestimmte Kompartimente, und das Priming von
verschiedenen Effektorzellen umfasst. Somit besitzt die Regulation
dieser Wege klinisches Potential.
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Die
Induktion verschiedener zellulärer
Antworten, die durch solche TNF-Familien-Zytokine vermittelt werden,
wird nach der allgemeinen Meinung durch die spezifische Bindung
an spezielle Zellrezeptoren ausgelöst. Zumindest zwei verschiedene
TNF-Rezeptoren von ungefähr
55kD (TNFR1) und 75kD (TNFR2) wurden identifiziert (Hohman et al.
(1989) J. Biol.Chem. 264:14927-13934; und Brockhaus et al. (1990)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:3127-3131). Umfangreiche Polymorphismen
wurden mit beiden TNF-Rezeptorgenen assoziiert. Die beiden TNFRs
teilen die typische Struktur von Zelloberflächenrezeptoren, einschließlich extrazellulärer, Transmembran-
und intrazellulärer
Domänen.
Der extrazelluläre
Teil von Typ 1- und Typ 2-TNFRs
enthält ein
repetitives Aminosäuresequenzmuster
von vier cysteinreichen Domänen
(CDRs). Ein ähnliches
repetitives Muster von CDRs existiert in einigen anderen Zelloberflächenproteinen,
einschließlich
des p75-Nervenwachstumsfaktor-Rezeptors, des B-Zell-Antigens CD40, nebst
anderen.
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Die
Rezeptoren sind mächtige
Werkzeuge zur Aufklärung
biologischer Wege, da sie leicht in Immunglobulin-Fusionsproteine
verwandelt werden können.
Diese dimeren löslichen
Rezeptor-Formen
sind gute Inhibitoren von Vorgängen,
die entweder durch sekretierte oder oberflächengebundene Liganden vermittelt
werden. Durch die Bindung an diese Liganden hindern sie den Liganden
an der Wechselwirkung mit zellassoziierten Rezeptoren, die signalisieren
können.
Diese Rezeptor-Fc-Fusionsproteine sind nicht nur im experimentellen
Sinne nützlich,
sondern wurden auch im Falle von TNF-R-Fc erfolgreich klinisch eingesetzt,
um chronisch-entzündliche
Darmerkrankungen, rheumatoide Arthritis und das akute klinische
Syndrom, das die OKT3- Verabreichung begleitet, zu behandeln (Eason
et al. (1996) Transplantation 61(2):224-228; Feldmann et al. (1996)
Int. Arch. Allergy Immunol. 111(4):362-365; und van Dullemen et al. (1995)
Gastroenterol. 109(1):129-135). Man kann sich vorstellen, dass die
Manipulation der zahlreichen Ereignisse, die durch das Signalisieren
durch die TNF-Familie
von Rezeptoren vermittelt wird, eine breite Anwendung in der Behandlung von
immunbasierten Krankheiten und auch des großen Bereichs menschlicher Krankheiten,
die pathologische Komplikationen aufgrund der Beteiligung des Immunsystems
aufweisen, finden wird. Eine lösliche
Form eines kürzlich
beschriebenen Rezeptors, Osteoprotegerin, kann den Verlust von Knochenmasse
blockieren; daher sind die Ereignisse, die durch TNF-Familien-Rezeptoren-Signaltransduktion
kontrolliert werden, nicht notwendigerweise auf die Immunsystem-Regulierung
beschränkt
(Simonet et al. (1997) Cell 89(2):309-319). Antikörper gegen
den Rezeptor können
blockierendie Ligandenbindung blockieren und daher auch klinische
Anwendung finden. Solche Antikörper
sind oft sehr langlebig und können
gegenüber
löslichen
Rezeptor-Fc-Fusionsproteinen, die kürzere Blut-Halbwertszeiten
aufweisen, Vorteile besitzen.
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Während die
Inhibition des rezeptorvermittelten Weges die am meisten ausgeschöpfte therapeutische Anwendung
dieser Rezeptoren darstellt, war es ursprünglich die Aktivierung der
TNF-Rezeptoren, die klinisch vielversprechend schien (Aggarwal und
Natarajan (1996) Eur. Cytokine Netw. 7(2):93-124). Die Aktivierung
der TNF-Rezeptoren kann den Zelltod in der Zielzelle auslösen; daher
war und ist die Anwendung bei Tumoren attraktiv (Eggermont et al.
(1996) Ann. Surg. 224(6):756-765). Der Rezeptor kann entweder durch
Verabreichung des Liganden, d.h. über den natürlichen Weg, aktiviert werden,
oder einige Antikörper,
die den Rezeptor quervernetzen können,
sind auch potente Agonisten. Antikörper hätten Vorteile in der Onkologie,
da sie über lange
Zeiträume
im Blut verharren können,
während
die Liganden im allgemeinen kurze Lebenszeiten im Blut besitzen.
Da viele dieser Rezeptoren selektiver in Tumoren exprimiert werden
können,
oder sie nur in Tumoren den Zelltod oder die Zelldifferenzierung
signalisieren können,
könnten
agonistische Antikörper
gute Waffen für die
Behandlung von Krebs sein. Desgleichen werden viele positive immunologische
Ereignisse über
die TNF-Familien-Rezeptoren vermittelt, z.B. entzündliche
Reaktionen und Antikörperproduktion
des Wirts etc., und daher könnten
agonistische Antikörper
positive Effekte bei anderen, nicht-onkologischen Anwendungen haben.
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Paradoxerweise
kann die Inhibition eines Weges klinischen Nutzen bei der Behandlung
von Tumoren haben. Zum Beispiel wird der Fas-Ligand von einigen
Tumoren exprimiert, und diese Expression kann zum Tod Fas-positiver
Lymphozyten führen
und es damit dem Tumor erleichtern, dem Immunsystem zu entkommen.
In diesem Falle könnte
die Inhibition des Fas-Systems
dann dem Immunsystem erlauben, auf den Tumor auf andere Weise zu
reagieren, nun da ein Zugang möglich
ist (Green und Ware (1997) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94(12):5986-90).
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Der
TNF-Familien-Ligand BAFF, auch als TALL-1, THANK, BLyS und zTNF4
bekannt (Schneider et al. (1999) J. Exp. Med. 189(11):1747-1756;
Shu et al. (1999) J. Leukoc. Biol. 65(5):680-683; Mukhopadhyay et
al. (1999) J. Biol. Chem. 274(23):15978-15981; Moore et al. (1999)
Science 285(5425):260-263; Gross et al. (2000) Nature 404(6781):995-999),
erhöht
das Überleben
von B-Zellen in vitro (Gatten et al. (2000) J. Exp. Med. 192(10):1453-1466)
und hat sich als ein Schlüsselregulator
peripherer B-Zell-Populationen in vivo erwiesen. BAFF überexprimierende
Mäuse zeigen
reife B-Zell-Hyperplasie und Symptome von systemischem Lupus erythematodes
(SLE) (Mackay et al. (1999) J. Exp. Med. 190(11):1697-1710;
WO 00/43032 ). Einige SLE-Patienten
haben auch signifikant erhöhte
BAFF-Spiegel im Serum (Zhang et al. (2001) J. Immunol. 166(1):6-10).
Es wurde daher vorgeschlagen, dass abnorm hohe Spiegel dieses Liganden
zur Pathogenese von Autoimmunkrankheiten durch Erhöhung des Überlebens
von autoreaktiven B-Zellen beitragen könnten (Gatten et al. (2000)
J. Exp. Med. 192(10):1453-1466).
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BAFF,
ein Typ-II-Membranprotein, wird von Zellen myeloider Herkunft produziert
(Schneider et al. (1999) J. Exp. Med. 189(11):1747-1756; Moore et
al. (1999) Science 285(5425):260-263) und wird entweder auf der
Zelloberfläche
oder in löslicher
Form exprimiert (Schneider et al. (1999) J. Exp. Med. 189(11):1747-1756).
Zwei TNF-Rezeptor-Familienmitglieder, BCMA und TACI, interagieren,
wie schon früher gezeigt,
mit BAFF (Gross et al. (2000) Nature 404:995-999; Thompson et al.
(2000) J. Exp. Med. 192(1):129-135; Xia et al. (2000) J. Exp. Med.
192:137-143; Marsters
et al. (2000) Curr. Biol. 10(13):785-788; Shu et al. (2000) J. Leukoc.
Biol. 65(5):680-683; Wu et al. (2000) J. Biol. Chem. 275:35478-35485;
Yu et al. (2000) Nature Imm. 1(3):252-256).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Vorliegende
Erfindung basiert zum Teil auf der Entdeckung von „BAFF-R", einem BAFF-Rezeptorprotein,
Polynukleotidsequenzen und der BAFF-R-Polypeptide, die von diesen
Nukleinsäuresequenzen
kodiert werden.
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In
einem Aspekt bietet die Erfindung eine isolierte Nukleinsäure, die
ein BAFF-R-Polypeptid kodiert, oder ein Fragment oder Derivat davon.
Die Nukleinsäure
kann z.B. eine Nukleinsäuresequenz
umfassen, die ein Polypeptid kodiert, das wenigstens 50% identisch,
oder wenigstens 90% identisch mit einem Polypeptid ist, das die
Aminosäuresequenz
der 2D (SEQ ID NO:5) umfasst.
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Die
Erfindung bietet auch ein im wesentlichen reines Nukleinsäuremolekül, das eine
Sequenz umfasst, die unter stringenten Bedingungen an eine Hybridisierungssonde
hybridisiert, wobei die Nukleinsäuresequenz der
Sonde aus der kodierenden Sequenz von 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) oder dem Komplement
jener kodierenden Sequenz besteht.
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In
einigen Ausführungsformen
kodiert die Nukleinsäuresequenz
ein Polypeptid, das die Sequenz von 2D (SEQ
ID NO:5) mit mindestens einer konservativen Aminosäuresubstitution
besitzt.
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In
einigen Ausführungsformen
kodiert die Nukleinsäuresequenz
ein Polypeptid, das an BAFF bindet.
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Die
Nukleinsäure
kann z.B. eine Nukleinsäure
umfassen, die die in 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6) dargestellte Nukleotidsequenz umfasst.
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Die
Nukleinsäure
kann z.B. ein genomisches DNA-Fragment sein, oder sie kann ein cDNA-Molekül sein.
Auch von der Erfindung umfasst ist ein Vektor, der eine oder mehrere
hierin beschriebene Nukleinsäuren enthält, und
eine Zelle, die die hierin beschriebenen Vektoren oder Nukleinsäuren enthält.
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In
einem weiteren Aspekt bietet die Erfindung ein im wesentlichen reines
Nukleinsäuremolekül, das für ein Fusionsprotein
kodiert, das mindestens zwei Segmente umfasst, wobei eines der Segmente
ein Polypeptid oder ein Fragment davon umfasst, wie es in den Aminosäuresequenzen
beschrieben ist, die in den obigen Ausführungsformen der Erfindung
dargelegt sind. Die Erfindung bietet auch ein Fusionsprotein, das
mindestens zwei oder drei Segmente umfasst, wobei das erste Segment
ein heterologes Signal-Polypeptid umfasst, das zweite ein Polypeptid
oder ein Fragment davon umfasst, wie es in den BAFF-R-Aminosäuresequenzen beschrieben
ist, die in den obigen Ausführungsformen
der Erfindung dargelegt sind, und das dritte Segment ein Immunglobulin-Polypeptid
umfasst. Alternativ umfasst das erste Segment ein Immunglobulin-Polypeptid-Fragment,
das eine Signalsequenz enthält,
und das zweite Segment umfasst das BAFF-R-Polypeptid-Fragment.
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In
weiteren Aspekten bietet die Erfindung ein im wesentlichen reines
Binde-Agens, das spezifisch an das Polypeptid nach den oben genannten
Ausführungsformen
der Erfindung bindet.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf Wirtszellen gerichtet, die mit
einem einem rekombinanten Expressionsvektor, der eines der oben
beschriebenen Nukleinsäuremoleküle enthält, transformiert
sind.
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In
einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung, die eine BAFF-R-Nukleinsäure und einen pharmazeutisch
akzeptablen Träger
oder Verdünner
umfasst.
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In
einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung ein in wesentlichen
gereinigtes BAFF-R-Polypeptid, z.B.
eines der von einer BAFF-R-Nukleinsäure kodierten Polypeptide.
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Die
Erfindung umfasst auch eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
ein BAFF-R-Polypeptid und
einen einen pharmazeutisch akzeptablen Träger oder Verdünner umfasst.
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In
noch einem weiteren Aspekt bietet die Erfindung einen Antikörper, der
spezifisch an ein BAFF-R-Polypeptid bindet. Der Antikörper kann
z.B. ein monoklonaler oder polyklonaler Antikörper sein. Die Erfindung umfasst
auch eine pharmazeutische Zusammensetzung, die einen BAFF-R-Antikörper und
einen pharmazeutisch akzeptablen Träger oder Verdünner umfasst.
Die vorliegende Erfindung ist auch auf isolierte Antikörper gerichtet,
die an ein Epitop auf einem Polypeptid binden, das von einem der
oben beschriebenen Nukleinsäuremoleküle kodiert
wird.
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Die
vorliegende Erfindung ist weiterhin gerichtet auf Kits, die Antikörper, die
an ein Polypeptid binden, das von einem der oben beschriebenen Nukleinsäuremoleküle kodiert
wird, und einen Negativkontroll-Antikörper umfassen.
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Die
Erfindung bietet weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eine BAFF-R-Polypeptids.
Das Verfahren umfasst das Zurverfügungstellen einer Zelle, die
eine BAFF-R-Nukleinsäure
enthält,
z.B. einen Vektor, der eine BAFF-R-Nukleinsäure umfasst, und das Kultivieren
der Zelle unter Bedingungen, die geeignet sind, das von der Nukleinsäure kodierte
BAFF-R-Polypeptid zu exprimieren. Das exprimierte BAFF-R-Polypeptid
wird dann aus der Zelle gewonnen. Vorzugsweise produziert die Zelle
wenig oder kein endogenes BAFF-R-Polypeptid. Die Zelle kann z.B.
eine prokaryotische oder eine eukaryotische Zelle sein.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zum Auslösen einer
Immunantwort in einem Säugetier
gegen ein von einem der oben offenbarten Nukleinsäuremoleküle kodiertes
Polypeptid durch Verabreichen einer Menge an Polypeptid an das Säugetier,
die ausreicht, die Immunantwort auszulösen.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf Verfahren zur Identifizierung
einer Verbindung gerichtet, die an ein BAFF-R-Polypeptid bindet,
durch Kontaktieren des BAFF-R-Polypeptids mit einer Verbindung und
Bestimmen, ob die Verbindung an das BAFF-R-Polypeptid bindet.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch auf Verfahren zur Identifizierung
einer Verbindung gerichtet, die an eine BAFF-R-Nukleinsäure bindet,
durch Kontaktieren der BAFF-R-Nukleinsäure mit einer Verbindung und
Bestimmen, ob die Verbindung an die Nukleinsäure bindet.
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Die
Erfindung bietet ferner Verfahren zur Identifizierung einer Verbindung,
die die Aktivität
eines BAFF-R-Polypeptids moduliert, durch Kontaktieren des BAFF-R-Polypeptids
mit einer Verbindung und Bestimmen, ob BAFF-R-Polypeptid-Aktivität moduliert
wird.
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Die
vorliegende Anmeldung ist auch auf Verbindungen gerichtet, die die
BAFF-R-Polypeptid-Aktivität modulieren,
identifiziert durch Kontaktieren des BAFF-R-Polypeptids mit der
Verbindung und Bestimmen, ob die Verbindung die BAFF-R-Polypeptid-Aktivität moduliert,
an das BAFF-R-Polypeptid bindet, oder an ein ein BAFF-R-Polypeptid
kodierendes Nukleinsäuremolekül bindet.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Diagnose eines B-Zell-vermittelten
Zustandes, z.B. einer autoimmunen Störung oder von Krebs, in einem
Subjekt beschrieben. Das Verfahren umfasst das Zurverfügungstellen
einer Proteinprobe aus dem Subjekt und das Messen der Menge an BAFF-R-Polypeptid
in der Subjektprobe. Die Menge an BAFF-R in der Subjektprobe wird
dann mit der Menge an BAFF-R-Polypeptid in einer Kontroll-Proteinprobe
verglichen. Eine Veränderung
in der Menge an BAFF-R-Polypeptid in der Subjektproteinprobe relativ
zu der Menge an BAFF-R-Polypeptid in der Kontrollproteinprobe deutet
daraufhin, dass das Subjekt in einem B-Zell-vermittelten Zustand
ist. Eine Kontrollprobe wird vorzugsweise einem vergleichbaren Individuum
entnommen, d.h. einem Individuum ähnlichen Alters, Geschlechts
oder anderer allgemeiner Vorbedingung, das jedoch vermutlich nicht
in einem B-Zell- vermittelten
Zustand ist. Alternativ kann die Kontrollprobe dem Subjekt zu einer
Zeit entnommen werden, zu der das Subjekt vermutlich nicht die Störung besitzt.
In einigen Ausführungsformen
wird das BAFF-R-Polypeptid mit Hilfe eines BAFF-R-Antikörpers detektiert.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Diagnose eines B-Zell-vermittelten
Zustandes, z.B. einer autoimmunen Störung, in einem Subjekt beschrieben.
Das Verfahren umfasst das Zurverfügungstellen einer Nukleinsäureprobe,
z.B. RNA oder DNA oder beider, aus dem Subjekt und das Messen der
Menge an BAFF-R-Nukleinsäure
in der Nukleinsäureprobe
des Subjekts. Die Menge an BAFF-R-Nukleinsäureprobe in der Subjektnukleinsäure wird
dann mit der Menge an BAFF-R-Nukleinsäure in einer Kontrollprobe
verglichen. Eine Veränderung
in der Menge an BAFF-R-Nukleinsäure
in der Probe relativ zu der Menge an BAFF-R in der Kontrollprobe
deutet daraufhin, dass das Subjekt in einem Autoimmunzustand ist.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Diagnose eines tumorigenen
oder Autoimmunzustandes in einem Subjekt beschrieben. Das Verfahren
umfasst das Zurverfügungstellen
einer Nukleinsäureprobe des
Subjektes und das Identifizieren mindestens eines Teiles der Nukleinsäuresequenz
einer BAFF-R-Nukleinsäure
in der Nukleinsäureprobe
des Subjektes. Die BAFF-R-Nukleotidsequenz der Subjektprobe wird
dann mit der BAFF-R-Nukleotidsequenz
einer Kontrollprobe verglichen. Eine Veränderung in der BAFF-R-Nukleotidsequenz
in der Probe relativ zu der BAFF-R-Nukleotidsequenz in jener Kontrollprobe
deutet daraufhin, dass das Subjekt in einem solchen Zustand ist.
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In
noch einem weiteren Aspekt bietet die Erfindung die Verwendung einer
BAFF-R-Nukleinsäure, eines
BAFF-R-Polypeptids oder eines anti-BAFF-R-Antikörpers zur Herstellung eines
Medikaments/Reagenz' zur
Behandlung, Vorbeugung, Verzögerung
oder Diagnose eines B-Zell-vermittelten Zustandes.
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Die
Zustände,
die mit Hilfe der BAFF-R-Nukleinsäuremoleküle, -Polypeptide oder -Antikörper diagnostiziert,
behandelt oder verzögert
werden, können
ein Krebs oder eine immunregulatorische Störung sein. Krankheiten umfassen
jene, die ihrem Wesen nach autoimmun sind, wie systemischer Lupus
erythematodes, rheumatoide Arthritis, Mysthenia gravis, autoimmune
hämolytische
Anämie,
idiopathische thrombozytopenische Purpurs, Antiphospholipid-Syndrom,
Chagas-Krankheit, Basedowsche Krankheit, Wegener- Granulomatose, Polyarteriitis nodosa
oder schnellfortschreitende Glomerulonephritis. Das therapeutische
Agens findet auch Anwendung in Plasmazellstörungen wie multiplem Myelom,
Waldenström-Makroglobulinämie, Schwerkettenkrankheit,
primärer
oder immunozytenassoziierter Amyloidose oder Monoklonaler Gammopathie
unklarer Signifikanz (MGUS). Onkologie-Targets umfassen B-Zell-Karzinome,
Leukämien
und Lymphome.
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Zusammensetzungen
und Behandlungsverfahren mit Hilfe der Nukleinsäuren, Polypeptide und Antikörper nach
der vorliegenden Erfindung können
bei jeglichem Zustand, der mit unerwünschter Zellproliferation assoziiert
ist, Anwendung finden. Insbesondere kann vorliegende Erfindung verwendet
werden, um Tumorzellen zu behandeln, die BAFF und/oder BAFF-R exprimieren.
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Zusammensetzungen,
die beschrieben werden und BAFF-R-Agonisten (wie Antikörper, die
an BAFF-R binden und BAFF vorgaukeln) umfassen, können auch
verwendet werden, um Immundefizienzen zu behandeln, die z.B. durch
niedrige Mengen an B-Zellen charakterisiert sind. Solche Störungen können z.B. durch
Strahlung und/oder Chemotherapie verursacht werden.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Erniedrigung
der Aggregation eines rekombinant exprimierten Proteins zur Verfügung gestellt.
Das Verfahren umfasst den Vergleich von Homologen eines Proteins
oder Fusionsproteins davon zur Bestimmung konservierter Domänen und
nicht-identischer Aminosäuren
innerhalb konservierter Regionen. Im allgemeinen ist mindestens
eine nicht-polare Aminosäure
gegen eine ungeladene Aminosäure
oder ein Prolin, Alanin oder Serin ausgetauscht.
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Wenn
nicht anders definiert, haben alle technischen und wissenschaftlichen
Begriffe, die hierin benutzt werden, dieselbe Bedeutung, wie sie
allgemein von Fachleuten auf dem Gebiet dieser Erfindung verstanden werden.
Obwohl Verfahren und Materialien, die ähnlich oder äquivalent
zu jenen sind, die hierin beschrieben werden, bei der Ausführung oder
Prüfung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind geeignete Verfahren
und Materialien unten beschrieben.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden durch folgende detaillierte
Beschreibung und die Ansprüche
deutlich.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1A zeigt die DNA-Sequenz der BJAB-cDNA (SEQ ID
NO:1), in pJST576 kloniert.
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1B zeigt die gesamte DNA-Sequenz der cDNA des
IMAGE-Klons 2000271 (EST
AI 250289 ) (SEQ
ID NO:2).
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2A zeigt die Nukleotidsequenz von JST576 mit einem
entfernten Intron, wie vom GENESCAN-Programm vorhergesagt (SEQ ID
NO:3).
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2B zeigt ein 1%-Agarose-Gel von PCR-Produkten,
die für
BAFF-R mit Hilfe Erststrang-cDNA, die aus BJAB- oder IM-9-RNA oder
auf JST576-cDNA erzeugt wurde, erhalten wurden. Spur 1. Lambda-DNA-HindIII-Verdau.
Spur 2. BJAB-Oligo-dT-geprimete BAF-225/BAF-191. Spur 3. BJAB-Oligo-dT-geprimete BAF-226/BAF-191.
Spur 4. BJAB-zufallsgeprimete
BAF-225/BAF-191. Spur 5. BJAB-zufallsgeprimete BAF-226/BAF-191.
Spur 6. IM-9-Oligo-dT-geprimete BAF-225/BAF-191. Spur 7. IM-9-Oligo-dT-geprimte BAF-226/BAF-191. Spur
8. IM-9-zufallsgeprimete BAF-225/BAF-191. Spur 9. IM-9-zufallsgeprimete BAF-226/BAF-191.
Spur 10. JST576-cDNA BAF-225/BAF-191. Spur 11. JST576-cDNA BAF-226/BAF-191. Spur
12. Kein Template BAF-225/BAF-191. Spur 13. Kein Template BAF-226/BAF-191.
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2C zeigt die reife JST576 (BAFF-R-)Sequenz (SEQ
ID NO:4) (auch GenBank-Zugriffsnummer
AF 373846 ), bestimmt durch
Sequenzieren von Bulk-PCR-Produkt, das das vorhergesagte Intron
der BJAB-Erststrang-cDNA flankiert.
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2D zeigt die Aminosäuresequenz von BAFF-R (JST576)
(SEQ ID NO:5). Der fettgedruckte A (Ala)-Rest zeigt die Sequenz,
die sich aus der Verwendung der alternativen Spleiß-Akzeptor-Stelle
ergibt. Die vorhergesagte Transmembrandomäne ist in einem Kasten und
das vermutliche Stop-Transfer-Signal ist unterstrichen.
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3 zeigt
die gespleißte
Version von JST576 (SEQ ID NO:6), die die 5'-UTR-Sequenz enthält, die durch RT-PCR aus humaner
Milz-Erststrang-cDNA erhalten wird, und die abgeleitete Aminosäuresequenz (SEQ
ID NO:7). Diese Sequenz enthält
ein stromaufwärts
gelegenes Stopcodon im Leserahmen mit dem ATG.
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4A zeigt die Sequenz der murinen BAFF-R-cDNA (SEQ
ID NO:8) (auch GenBank-Zugriffsnummer
AF 373847 ).
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4B zeigt die Aminosäuresequenz des murinen BAFF-R
(SEQ ID NO:9). Die Cys-Reste
sind fett und unterstrichen, und die vorhergesagte Transmembranregion
in einem Kasten.
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4C zeigt die Homologie zwischen der humanen (SEQ
ID NO:10) und murinen (SEQ ID NO:9) BAFF-R-Proteinsequenz.
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5 zeigt
die Bindung von humanem BAFF an JST576-transfizierte Zellen. 293EBNA-Zellen wurden mit
pJST576 oder CA336 (huTACI) und einem GFP-Reporter-Konstrukt kotransfiziert.
Die Zellen wurden auf BAFF-Bindung mit 1 μg/ml biotinyliertem myc-huBAFF,
gefolgt von SAV-PE, untersucht.
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6 zeigt
die Bindung von humanem und murinem BAFF an JST576-transfizierte
Zellen. 293EBNA-Zellen wurden mit pJST576 und einem GFP-Reporter-Konstrukt
kotransfiziert. Die Zellen wurden 24 Stunden später auf BAFF-Bindung mit 5 μg/ml flag-huBAFF oder flag-muBAFF,
gefolgt von anti-flag monoklonalem Antikörper M2 und Esel-anti-Maus-PE, untersucht.
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7 zeigt,
dass APRIL nicht an JST576-transfizierte Zellen bindet. 293EPBA-Zellen
wurden mit pJST576 oder CA336 (huTACI) und einem GFP-Reporter-Konstrukt
kotransfiziert. Die Zellen wurden auf APRIL-Bindung mit 1 μg/ml myc-muAPRIL,
gefolgt von anti-muAPRIL-Ratten-IgG2b,
biotinyliertem anti-Ratten-FcG2b und SAV-PE, untersucht.
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8 zeigt,
dass BAFF ein Protein aus JST576-transfizierten Zellen fällt. 293EBNA-Zellen wurden mit
entweder BAFF-R (pJST576), nur Vektor (CH269) oder huTACI (CA336)
transfiziert und mit 35S-Cystein und -Methionin
gepulst. Extrakte wurden mit flag-huBAFF immunpräzipitiert und auf ein reduzierendes SDS-PAGE-Gel
aufgetragen. Molekulargewichts-Marker
sind links angezeigt.
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9 zeigt
die Nukleinsäuresequenz
(SEQ ID NO:11) und deren abgeleitete Aminosäuresequenz (SEQ ID NO:12) eines
Gens, das ein humanes BAFF-R-Fc kodiert: Nukleinsäurereste
1-63 kodieren die murine IgG-kappa-Signalsequenz; Nukleinsäurereste
64-66 wurden verwendet, um eine Restriktionsenzym-Schnittstelle
einzuführen,
Nukleinsäurereste
67-276 kodieren
einen Teil der extrazellulären
Domäne
von BAFF-R, Nukleinsäurereste
277-279 wurden verwendet, um eine Restriktionsenzym-Schnittstelle
einzuführen, und
Nukleinsäurereste
280-960 kodieren die Fc-Region von humanem IgG1.
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10 zeigt die Ergebnisse der Northern-Blot-Analyse
mit Hilfe des EcoNI-Fragments von JST56 als Sonde. Alle Expositionen
waren für
4 Tage. 10A: Clontech „human
Immune II blot";
10B: Clontech „human
12 lane multi-tissue blot";
10A: Clontech „human
multi-tissue II blot".
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11 zeigt das Ergebnis der Northern-Blot-Analyse
von 20 μg
Gesamt-RNA, die aus verschiedenen Zelllinien isoliert wurde. Der
Blot wurde 4 Tage einer Sonde aus dem EcoNI-Restriktionsfragment von JST576 exponiert.
Die Fähigkeit
der Zelllinien, BAFF zu binden, wie durch FACS-Analyse bestimmt,
ist unter der Spur angegeben.
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12 zeigt die Ergebnisse von Immunpräzipitationsergebnissen
mit Hilfe BAFF-R:Fc. Humanes BAFF wird mit BAFF-R:Fc oder BCMA:Fc
immunpräzipitiert,
aber nicht Fn14-Fc. Kontroll-BAFF-Protein ist in Spur 1 gezeigt.
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13 zeigt, dass humanes BAFF-R:Fc die Bindung von
humanem BAFF an BJAB-Zellen
blockiert. Die Ergebnisse der FACS-Analyse sind in 13A gezeigt.
Kurve E stellt die Bindung biotinylierten BAFFs an BJAB-Zellen in
Abwesenheit von BAFF-R:Fc dar. Kurven B-D stellen die Fähigkeit von BAFF dar, an BJAB-Zellen
in Gegenwart von 5 μg/ml,
1 μg/ml
bzw. 0.2 μg/ml
zu binden. Kurve A ist die Nur-zweiter-Schritt-Kurve. 13B zeigt die Fähigkeit verschiedener Konzentrationen
von BAFF-R:Fc (Quadrate), verglichen mit TACI:Fc (Dreiecke) oder
einem nichtspezifischen Fusionsprotein, LT_R:fc (Kreise), die Bindung von
BAFF an die rezeptorexprimierenden BJAB-Zellen zu blockieren.
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14 zeigt die Fähigkeit
von BAFF-R:Fc, die BAFF-induzierte Kostimulation von Milz-B-Zellen
zu blockieren. Ein Diagramm des [3H]-Thymidin-Einbaus
(cpm) gegen steigende Mengen hBAFF (ng/ml) ist gezeigt.
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15 zeigt, dass BAFF-R:Fc-Behandlung zu einem Verlust
an peripheren B-Zellen in normalen Mäusen führt.
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16 zeigt, dass die Behandlung von Mäusen mit
humanem oder murinem BAFF-R:Fc die Anzahl der Milz-B220+-B-Zellen
vermindert.
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17 zeigt, dass die Verbreichung von BAFF-R:Fc
an Mäuse
den prozentsatz an Lymphknoten-B220+-B-Zellen vermindert.
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18 zeigt, dass die Verabreichung von BAFF-R:Fc
an Mäuse
die B220+-B-Zellen des peripheren Bluts vermindert.
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19A zeigt FACS-Daten von Überständen vierer
Klone, die Antikörper
herstellen, die BAFF-R binden. Auch gezeigt ist ein Kontrollüberstand,
der keine Antikörper
enthält,
die BAFF-R binden.
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19B zeigt ein Histogramm, das zwei Klone
zeigt, die die BAFF-Bindung an BAFF-R blockieren. (a) zwigt die
Kein-BAFF-Kontrolle; (b) zeigt die Blockierfähigkeit des Antikörpers aus
Klon 2; (c) zeigt die Blockierfähigkeit
des Antikörpers
aus Klon 9; und (d) zeigt die Kurve eines Kontrollantikörpers, der
BAFF-R nicht bindet.
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20 zeigt ein Alignment der Aminosäuresequenzen
der extrazellulären
Domänen
von humanen BAFF-R:Fc (hBAFF-R) und murinen BAFF-R:Fc (mBAFF-R)
und den Prozentsatz der Aggregation, die bei der Expression der
Fc-Fusionsproteine, die die angegebenen Sequenzen enthalten, beobachtet
wird. Numerierte JST-Klone stellen die Aminosäuresequenzen dar, die Mutationen
(unterstrichen gezeigt) in den Elternsequenzen zeigen, und die resultierende
Aggregation von exprimiertem Protein. Gezeigt sind die partiellen
Sequenzen für
humanen (Aminosäuren
2-71 von SEQ ID NO:10; SEQ ID NO:13) und murinen (Aminosäuren 2-66
von SEQ ID NO:9; SEQ ID NO:14) BAFF-R; und die entsprechenden Teile
für die
folgenden Klone: JST659 (SEQ ID NO:15), JST660 (SEQ ID NO:16), JST661
(SEQ ID NO:17), JST662 (SEQ ID NO:18), JST663 (SEQ ID NO:19), JST673
(SEQ ID NO:20), JST674 (SEQ ID NO:21), JST675 (SEQ ID NO:22), JST672
(SEQ ID NO:23), JST676 (SEQ ID NO:24), JST671 (SEQ ID NO:25), JST677
(SEQ ID NO:26), JST678 (SEQ ID NO:27), JST 664 (SEQ ID NO:28), JST668
(SEQ ID NO:29), JST665 (SEQ ID NO:30), JST666 (SEQ ID NO:31) und
JST667 (SEQ ID NO:32).
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21 zeigt einen Autoradiograph von Proteinen, die
mit Hilfe Lysaten immunpräzipitiert
wurden, die aus BAFF-R-i.c.d. (intrazelluläre Domäne von BAFF-R)-transfizierten (Spur
1), oder kontrollvektortransfizierten Zellen (Spur 2) erzeugt wurden.
Ungefähr
6 × 106 293E-Zellen wurden mit einem BAFF-R-i.c.d.-kodierenden
Konstrukt oder einem Scheinplasmid transfiziert. Nach 48 Stunden
wurden die Zellen mit 35S 24 Stunden metabolisch
markiert, mit Lysepuffer lysiert, voraufgearbeitet und mit einem
anti-myc-mAk, 9E10, immunpräzipitiert.
Die Immunpräzipitate
wurden durch 10-20% SDS-PAGE under reduzierenden Bedingungen aufgetrennt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Referenzarbeiten, -Patente, -Patentanmeldungen und wissenschaftliche
Literatur, einschließlich Zugriffsnummer
auf GenBank-Datenbanksequenzen, auf die hierin Bezug genommen wird,
bilden das Wissen der Fachleute und sind hiermit durch Bezugnahme
in ihrer Gesamtheit einbezogen, im selben Ausmaß, als wenn jedes einzelne
speziell und individuell durch Bezugnahme einbezogen wäre. Jeder
Konflikt zwischen einer hierin genannten Referenz und den speziellen
Lehren dieser Beschreibung soll zugunsten der letzteren aufgelöst werden.
Desgleichen soll jeder Konflikt zwischen einer von Fachleuten verstandenen
Definition eines Wortes oder einer Phrase und einer Definition eines
Wortes oder einer Phrase, wie sie spezifisch in dieser Beschreibung
gelehrt wird, zugunsten der letzteren aufgelöst werden.
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Standard-Referenzwerke,
die das allgemeine Prinzip der rekombinanten DNA-Technologie darstellen und
dem Fachmann bekannt sind, umfassen: Ausubel et al. CURRENT PROTOCOLS
IN MOLECULAR BIOLOGY, MOLECULAR BIOLOGY, John Wiley & Sons, New York
(1998); Sambrook et al. MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL,
2D ED., Cold Spring Harbor Laborstory Press, Plainview, New York
(1989); Kaufuran et al., Eds., HANDBOOK OF MOLECULAR AND CELLULAR
METHODS IN BIOLOGY AND MEDICINE, CRC Press, Boca Raton (1995); McPherson,
Ed., DIRECTED MUTAGENESIS: A PRACTICAL APPROACH, IRL Press, Oxford
(1991).
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Vorliegende
Erfindung offenbart BAFF-R Nukleinsäuren, isolierte Nukleinsäuren, die
BAFF-R-Polypeptide
oder einen Teil davon kodieren, BAFF-R-Polypeptide, Vektoren, die
diese Nukleinsäuren
enthalten, Wirtszellen, die mit den BAFF-R-Nukleinsäuren transformiert
sind, anti-BAFF-R-Antikörper
und pharmazeutische Zusammensetzungen. Ebenso offenbart sind Verfahren
zur Herstellung von BAFF-R-Polypeptiden sowie Verfahren zum/r Screening,
Diagnose und Behandlung von Zuständen
mit Hilfe dieser Verbindungen, und Verfahren zum Screening von Verbindungen,
die die BAFF-R-Polypeptid-Aktivität modulieren.
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Die
BAFF-R-Nukleinsäuren
und Polypeptide sowie BAFF-R-Antikörper, sowie hierin diskutierte
pharmazeutische Zusammensetzungen eignen sich unter anderem für die Behandlung
von Krebs und/oder immunregulatorischen Zuständen. Diese Störungen umfassen
z.B. B-Zell-vermittelte Krankheiten, die nach ihrer Natur autoimmun
sind, wie systemischer Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis,
Mysthenia gravis, autoimmune hämolytische
Anämie,
idiopathische thrombozytopenische Purpurs, Antiphospholipid-Syndrom,
Chagas-Krankheit, Basedowsche Krankheit, Wegener-Granulomatose,
Polyarteriitis nodosa oder schnellfortschreitende Glomerulonephritis.
Das therapeutische Agens findet auch Anwendung in Plasmazellstörungen wie
multiplem Myelom, Waldenström-Makroglobulinämie, Schwerkettenkrankheit,
primärer
oder immunozytensassoziierter Amyloidose oder Monoklonaler Gammopathie
unklarer Signifikanz (MGUS). Onkologie-Targets umfassen B-Zell-Karzinome,
Leukämien
und Lymphome.
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BAFF-R-Nukleinsäuren
-
Ein
Aspekt der Erfindung bezieht sich auf isolierte Nukleinsäuremoleküle, die
BAFF-R-Proteine oder biologisch aktive Teile davon kodieren. Auch
umfasst sind Nukleinsäurefragmente,
die sich als Hybridisierungssonden zur Identifizierung von BAFF-R-kodierenden
Nukleinsäuren
eignen (z.B. BAFF-R-mRNA) und Fragmente zur Verwendung als Polymerasekettenreaktion
(PCR)-Primer zur
Amplifizierung oder Mutation von BAFF-R-Nukleinsäuremolekülen. Wie hierin verwendet,
soll der Begriff „Nukleinsäuremolekül" DNA-Moleküle (z.B.
cDNA oder genomische DNA), RNA-Molekülle (z.B. mRNA), mit Hilfe
von Nukleotidanaloga erzeugte Analoga der DNA oder RNA, und Derivate,
Fragmente oder Homologe davon umfassen. Das Nukleinsäuremolekül kann einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein, ist aber bevorzugt doppelsträngige DNA.
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„Sonden" bezieht sich auf
Nukleinsäuresequenzen
variabler Länge,
vorzugsweise zwischen mindestens etwa 10 Nukleotiden (nt) oder bis
zu z.B. 6000 nt, je nach Verwendung. Sonden werden bei der Detektion von
identischen, ähnlichen
oder komplementären
Nukleinsäuresequenzen
verwendet. Sonden größerer Länge werde üblicherweise
aus einer natürlichen
oder rekombinanten Quelle erhalten, sind hochspezifisch und viel
langsamer zu hybridisieren als Oligomere. Sonden können einzel-
oder doppelsträngig
sein und so gestaltet, dass sie in der PCR, membran-basierten Hybridisierungstechnologien
oder ELISA-artigen Technologien Spezifität besitzen.
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Ein „isoliertes" Nukleinsäuremolekül ist eines,
das von anderen Nukleinsäuremolekülen, die
in der natürlichen
Quelle der Nukleinsäuren
vorhanden sind, getrennt ist. Beispiele für isolierte Nukleinsäuremoleküle umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf rekombinante in einem Vektor enthaltene DNA-Moleküle, in einer
heterologen Wirtszelle gehaltene rekombinante DNA-Moleküle, teilweise
oder im wesentlichen gereinigte Nukleinsäuremoleküle, und synthetische DNA- oder
RNA-Moleküle.
Vorzugsweise ist eine „isolierte" Nukleinsäure frei
von Sequenzen, die in der Natur die Nukleinsäure in der genomischen DNA
des Organismus, von dem die Nukleinsäure stammt, flankieren (d.h.,
Sequenzen, die sich am 5'-
oder 3'-Ende der
Nukleinsäure
befinden). Zum Beispiel kann in verschiedenen Ausführungsformen
das isolierte BAFF-R-Nukleinsäuremolekül weniger als
etwa 50 kb, 25 kb, 5 kb, 4 kb, 3 kb, 2 kb, 1 kb, 0,5 kb oder 0,1
kb von Nukleotidsequenzen enthalten, die in der Natur die Nukleinsäure in der
genomischen DNA der Zelle flankieren, von der die Nukleinsäure stammt. Überdies
kann ein „isoliertes" Nukleinsäuremolekül (wie ein
cDNA-Molekül)
im wesentlichen frei von anderem zellulären Material oder Kulturmedium
sein, wenn es mit rekombinanten Techniken hergestellt wird, oder
von chemischen Vorläufern
oder anderen Chemikalien, wenn es chemisch synthetisiert wird.
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Ein
Nukleinsäuremolekül nach der
vorliegenden Erfindung, z.B. ein Nukleinsäuremolekül mit der Nukleotidsequenz
von 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6), oder ein Komplement einer dieser Nukleotidsequenzen, kann
mit Hilfe von Standardtechniken der Molekularbiologie und der hierin
angebotenen Sequenzinformation isoliert werden. Mit Hilfe aller
oder eines Teils der Nukleinsäuresequenzen
nach 1A, B, 2A,
C und 3 als Hybridisierungssonde können BAFF-R-Nukleinsäuresequenzen
mit Hilfe von Standard-Hybridisierungs-
und -klonierungstechniken isoliert werden (z.B. wie in Sambrook
et al., Eds., MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL 2ND ED., Cold
Spring Harbor Laborstory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989; und
Ausubel, et al., Eds., CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY, John
Wiley & Sons,
New York, NY, 1993 beschrieben).
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Eine
Nukleinsäure
nach der Erfindung kann mit Hilfe von cDNA, mRNA oder, alternativ,
genomischer DNA als Template und geeigneten Oligonukleotid-Primern
nach Standard-PCR-Amplifizierungs-Techniken amplifiziert
werden. Die so amplifizierte Nukleinsäure kann in einen geeigneten
Vektor kloniert und durch DNA-Sequenzanalyse charakterisiert werden.
Ferner können
Oligonukleotide, die mit BAFF-R-Nukleotidsequenzen korrespondieren,
mit Standard-Synthesetechniken
hergestellt werden, z.B. mit Hilfe eines automatischen DNA-Synthesizers.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Oligonukleotid" auf eine Abfolge
verbundener Nukleotidreste, und das Oligonukleotid besitzt eine
ausreichende Zahl an Nukleotidbasen, um in einer PCR-Reaktion verwendet
zu werden. Eine kurze Oligonukleotidsequenz kann auf einer genomischen
oder cDNA-Sequenz basieren oder danach gestaltet sein, und wird
verwendet, um eine identische, ähnliche
oder komplementäre DNA
oder RNA zu amplifizieren, oder deren Anwesenheit in einer bestimmten
Zelle oder einem bestimmten Gewebe zu bestätigen oder aufzuzeigen. Oligonukleotide
umfassen Teile einer Nukleinsäuresequenz,
die wenigstens etwa 10 nt und bis zu 50 nt besitzt, vorzugsweise
etwa 15 nt bis 30 nt. Sie können
chemisch synthetisiert und als Sonden verwendet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst ein isoliertes Nukleinsäuremolekül nach der
Erfindung ein Nukleinsäuremolekül, das ein
Komplement der Nuklotidsequenz ist, die in 1A (SEQ
ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ
ID NO:4) und 3 (SEQ ID NO:6) gezeigt ist.
In einer weiteren Ausführungsform
umfasst ein isoliertes Nukleinsäuremolekül nach der
Erfindung ein Nukleinsäuremolekül, das ein
Komplement der Nuklotidsequenz ist, die in 1A (SEQ
ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ ID
NO:4) und 3 (SEQ ID NO:6) gezeigt ist,
oder einen Teil dieser Nukleotidsequenz. Ein Nukleinsäuremolekül, das komplementär zu der
Nukletidsequenz ist, die in 1A (SEQ
ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ
ID NO:4) und 3 (SEQ ID NO:6) gezeigt ist,
ist eines, das ausreichend komplementär zu der Nukleotidsequenz,
die in 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6) gezeigt ist, dass es Wasserstoffbrücken mit wenigen oder ohne
Fehlpaarungen zu der Nukleotidsequenz, die in 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ
ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6) gezeigt ist, bilden, und damit eine stabile Doppelhelix
bilden kann.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „komplementär" auf Watson-Crick-
oder Hoogsteen-Basenpaarung zwischen Nukleotideinheiten eines Nukleinsäuremoleküls, und
der Begriff „Bindung" bedeutet die physikalische
oder chemische Wechselwirkung zwischen zwei Polypeptiden oder Verbindungen
oder assoziierten Polypeptiden oder Verbindungen oder Kombinationen
davon. Bindung bedeutet ionische, nichtionische, Van-der-Waals-,
hydrophobe Wechselwirkungen etc. Eine physische Wechselwirkung kann
entweder direkt oder indirekt sein. Indirekte Wechselwirkungen können durch
die oder aufgrund der Effekte eines anderen Polypeptids oder einer
anderen Verbindung entstehen. Direkte Bindung bezieht sich auf Wechselwirkungen,
die nicht durch den, oder aufgrund des Effekts eines anderen Polypeptids
oder einer anderen Verbindung entstehen, sondern stattdessen ohne
andere wesentliche chemische Intermediate.
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Überdies
kann das Nukleinsäuremolekül nach der
Erfindung nur einen Teil der Nukleinsäuresequenz nach 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ
ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6) umfassen, z.B. ein Fragment, das als Sonde oder Primer
verwendet werden kann, oder ein Fragment, das für einen biologisch aktiven
Teil von BAFF-R kodiert. Hierin zur Verfügung gestellte Fragmente sind
als Sequenzen von mindestens 6 (aufeinanderfolgenden) Nukleinsäuren oder
mindestens 4 (aufeinanderfolgenden) Aminosäuren definiert, eine Länge, die
ausreicht, um spezifische Hybridisierung im Falle von Nukleinsäuren bzw.
spezifische Erkennung eines Epitops im Falle von Aminosäuren zu
erlauben, und sind meistens etwas kürzer als eine Volllängen-Sequenz.
Fragmente können
von jedem kontinuierlichen Teil einer Nukleinsäure- oder Aminosäure-Sequenz nach Wahl stammen.
Derivate sind Nukleinsäure-
oder Aminosäuresequenzen,
die aus nativen Verbindungen entweder direkt oder durch Modifikation
oder partielle Substitution gebildet sind. Analoga sind Nukleinsäure- oder
Aminosäuresequenzen,
die eine Struktur besitzen, die ähnlich, aber
nicht identisch mit der nativen Verbindung ist, sondern sich davon
im Hinblick auf gewisse Komponenten oder Seitenketten unterscheidet.
Analoga können
synthetisch oder anderen evolutionären Ursprungs sein und verglichen
mit dem Wildtyp eine ähnliche
oder gegensätzliche
metabolische Aktivität
haben.
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Derivate
und Analoga können
die volle Länge
oder eine andere als die volle Länge
haben, wenn das Derivat oder Analogon eine modifizierte Nukleinsäure oder
Aminosäure
enthält,
wie weiter unten beschrieben. Derivate oder Analoga der Nukleinsäuren oder
Proteine nach der Erfindung umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Moleküle,
die Regionen umfassen, die im wesentlichen homolog zu den den Nukleinsäuren oder Proteinen
nach der Erfindung sind, in verschiedenen Ausführungsformen zu mindestens
45%, 50%, 70%, 80%, 95%, 98% oder sogar 99% Identität (mit einer
bevorzugten Identität
von 80-99%) mit einer Nukleinsäure- oder
Aminosäuresequenz
von identischer Länge,
oder wenn mit einer alignten Sequenz verglichen, wobei das Alignment
mit Hilfe eines dem Fachmann bekannten Computer-Homologieprogramms
durchgeführt
wurde, oder dessen kodierende Nukleinsäure unter stringenten, moderat
stringenten oder wenig stringenten Bedingungen an das Komplement
einer Sequenz hybridisieren kann, die die vorgenannten Proteine
kodiert. Siehe z.B. Ausubel, et al., CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR
BIOLOGY, John Wiley & Sons,
New
York, NY, 1993, und unten. Ein Beispiel für ein Programm ist das Gap-Programm
(Wisconsin Sequence Analysis Package, Version 8 für UNIX,
Genetics Computer Group, University Research Park, Madison, WI)
mit den Standardeinstellungen, das den Algorithmus von Smith und
Waterman ((1981) Adv. Appl. Math. 2:482-489) benutzt, hierin durch
Bezugnahme in vollem Umfang einbezogen.
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Eine „homologe
Nukleinsäuresequenz" oder „homologe
Aminosäuresequenz" oder Variationen
davon beziehen sich auf Sequenzen, die durch Homologie auf Nukleotidebene
oder Aminosäureebene
wie oben beschrieben charakterisiert sind. Homologe Nukleotidsequenzen
kodieren für
jene Sequenzen, die für
Isoformen des BAFF-R-Polypeptids kodieren. Isoformen können in
verschiedenen Geweben desselben Organismus als Ergebnis z.B. alternativen
Spleißens
von RNA exprimiert werden. Alternativ können Isoformen von verschiedenen
Genen kodiert werden. In der vorliegenden Erfindung umfassen homologe
Nukleotidsequenzen Nukleotidsequenzen, die für BAFF-R-Polypeptide aus anderen
Spezies als Menschen kodieren, umfassend, aber nicht beschränkt auf
Säugetiere,
und können
daher z.B. Maus, Ratte, Kaninchen, Hund, Katze, Kuh, Pferd und andere
Organismen umfassen. Homologe Nukleotidsequenzen umfassen auch,
sind aber nicht beschränkt
auf natürlich
vorkommende allelische Variationen und Mutationen der hierin beschriebenen
Nukleotidsequenzen. Eine homologe Nukleotidsequenz umfasst jedoch
nicht die Nukleotidsequenz, die humanes BAFF-R-Protein kodiert.
Homologe Nukleinsäuresequenzen
umfassen jene Nukleinsäuresequenzen,
die für
konservative Aminosäuresubstitutionen
(siehe unten) in 2D (SEQ ID NO:5) sowie ein
Polypeptid mit BAFF-R-Aktivität
kodieren. Eine homologe Aminosäuresequenz
kodiert nicht die Aminosäuresequenz
eines menschlichem BAFF-R-Polypeptids.
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Die
Nukleotidsequenz, die nach der Klonierung des menschlichen BAFF-R-Gens
bestimmt wurde, erlaubt die Herstellung von Sonden und Primern,
die zur Verwendung bei der Identifizierung und/oder Klonierung von
BAFF-R-Homologen in anderen Zelltypen, z.B. aus anderen Geweben,
sowie BAFF-R-Homologen aus anderen Säugetieren entworfen wurden.
Die Sonde bzw. der Primer umfasst typischerweise ein im wesentlichen gereinigtes
Oligonukleotid. Das Oligonukleotid umfasst typischerweise eine Region
einer Nukleotidsequenz, die unter stringenten Bedingungen an mindestens
12, 25, 50, 100, 150, 200, 250, 300, 350 oder 400 aufeinanderfolgende
Nukleotide einer Sequenz des kodierenden Stranges nach 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ
ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6) oder einer Nukleotidsequenz des nichtkodierendes Stranges
nach 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6), oder einer natürlich
vorkommenden Mutante nach 1A (SEQ
ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ ID
NO:4) und 3 (SEQ ID NO:6).
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Sonden,
die auf der humanen BAFF-R-Nukleotidsequenz basieren, können zur
Detektion von Transkripten oder genomischen Sequenzen verwendet
werden, die für
dasselbe oder homologe Proteine kodieren. In verschiedenen Ausführungsformen
umfasst die Sonde ferner eine daran angebrachte Markiergruppe, z.B. kann
die Markiergruppe ein Radioisotop, eine fluoreszente Verbindung,
ein Enzym, oder ein Enzym-Kofaktor sein. Solche Sonden können als
Teil eines diagnostischen Testkits zur Identifizierung von Zellen
oder Gewebe, die ein BAFF-R-Protein falsch exprimieren, verwendet
werden, z.B. durch Messung des Niveaus BAFF-R-kodierender Nukleinsäure in einer
Probe von Zellen aus einem Subjekt, z.B. Detektieren von BAFF-R-mRNA-Niveaus oder
Bestimmen, ob ein genomisches BAFF-R-Gen mutiert oder deletiert
wurde.
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„Ein Polypeptid
mit einem biologisch aktiven Teil von BAFF-R" bezieht sich auf Polypeptide, die eine ähnliche,
aber nicht notwendigerweise identische Aktivität wie eine Polypeptid nach
der vorliegenden Erfindung aufweisen, umfassend natürliche Formen,
wie in einem bestimmten biologischen Assay gemessen, mit oder ohne
Dosisabhängigkeit.
Ein Nukleinsäurefragment,
das für
einen „biologisch
aktiven Teil von BAFF-R" kodiert,
kann durch Isolieren eines Teils von 1A (SEQ
ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ
ID NO:4) und 3 (SEQ ID NO:6), der für ein Polypeptid
kodiert, das eine BAFF-R-biologische Aktivität hat (biologische Aktivitäten der
BAFF-R-Proteine sind weiter unten beschrieben), Exprimieren des
kodierten Teils des BAFF-R-Proteins (z.B. durch rekombinante Expression
in vitro) und Bestimmen der Aktivität des kodierten Teils von BAFF-R
hergestellt werden. Zum Beispiel kann ein Nukleinsäurefragment,
das für
einen biologisch aktiven Teil von BAFF-R kodiert, optional eine
BAFF-Bindedomäne
umfassen. In einer weiteren Ausführungsform
umfasst ein Nukleinsäurefragment,
das für
einen biologisch aktiven Teil von BAFF-R kodiert, eine oder mehrere
Regionen.
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BAFF-R-Varianten
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Die
Erfindung umfasst ferner Nukleinsäuremoleküle, die sich von den Nukleinsäuresequenzen,
die in 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6) gezeigt sind, wegen der Degenerierung des genetischen Codes
unterscheiden. Diese Nukleinsäuren
kodieren somit für
dasselbe BAFF-R-Protein wie das, das durch die Nukleotidsequenz
nach 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6) kodiert wird. In einer weiteren Ausführungsform hat ein isoliertes
Nukleinsäuremolekül nach der
Erfindung eine Nukleotidsequenz, die für ein Protein mit einer Aminosäuresequenz
wie in 2D (SEQ ID NO:5) gezeigt kodiert.
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Zusätzlich zu
der humanen BAFF-R-Nukleotidsequenz wie in 1A (SEQ
ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ
ID NO:4) und 3 (SEQ ID NO:6) gezeigt, wird
von den Fachleuten anerkannt werden, dass DNA-Sequenz-Polymorphismen,
die zu Änderungen
in den Aminosäuresequenzen
von BAFF-R führen,
in einer Population (z.B. der menschlichen Population) existieren
können. Solch
genetischer Polymorphismus im BAFF-R-Gen kann unter Individuen in
einer Population aufgrund natürlicher
allelischer Variation existieren. Wie hierin verwendet, beziehen
sich die Begriffe „Gen" und „rekombinantes
Gen" auf Nukleinsäuremoleküle, die
einen offenen Leserahmen umfassen, der für ein BAFF-R-Protein kodiert,
vorzugsweise ein Säuger-BAFF-R-Protein. Solch natürliche allelische
Variationen können
typischerweise zu einer 1-5%igen Varianz in der Nukleotisequenz
des BAFF-R-Gens führen.
Absolut alle solchen Nukleotidvariationen und die daraus resultierenden
Aminosäurepolymorphismen
in BAFF-R, die das Resultat natürlicher allelischer
Variation sind und nicht die funktionelle Aktivität von BAFF-R verändern, sollen
zum Umfang dieser Erfindung gehören.
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Überdies
sollen Nukleinsäuremoleküle, die
für BAFF-R-Moleküle aus anderen
Spezies kodieren und daher eine Nukleotidsequenz besitzen, die von
den humanen Sequenzen nach 1A (SEQ
ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ
ID NO:4) und 3 (SEQ ID NO:6) abweicht, zum
Umfang dieser Erfindung gehören.
Nukleinsäuremoleküle, die
natürlichen
allelischen Varianten und Homologen der BAFF-R-cDNAs nach der Erfindung
entsprechen, können
basierend auf ihrer Homologie zu den hierin offenbarten menschlichen
BAFF-R-Nukleinsäuren
mit Hilfe der humanen cDNAs oder eines Teils davon als Hybridisierungssonde
nach Standard-Hybridisierungstechniken unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
isoliert werden. Zum Beispiel kann eine lösliche humane BAFF-R-cDNA basierend
auf ihrer Homologie zu menschlichem membrangebundenem BAFF-R isoliert
werden. Desgleichen kann eine membrangebundene humane BAFF-R-cDNA
basierend auf ihrer Homologie zu löslichem humanem BAFF-R isoliert werden.
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Entsprechend
ist in einer weiteren Ausführungsform
ein isoliertes Nukleinsäuremolekül nach der
Erfindung mindestens 6 Nukleotide lang und hybridisiert unter stringenten
Bedingungen an das Nukleinsäuremolekül, das die
Nukleotidsequenz nach 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6) umfasst. In einer weiteren Ausführungsform ist die Nukleinsäure mindestens
10, 25, 50, 100, 250 oder 500 Nukleotide lang. In einer weiteren
Ausführungsform hybridisiert
ein isoliertes Nukleinsäuremolekül nach der
Erfindung an die kodierende Region. Wie hierin verwendet, soll der
Begriff „hybridisiert
unter stringenten Bedingungen" Bedingungen
für Hybridisierung
und Waschen beschreiben, unter denen Nukleotidsequenzen, die mindestens
60% homolog zueinander sind, typischerweise aneinander hybridisiert
bleiben.
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Homologe
(d.h. Nukleinsäuren,
die für
BAFF-R-Proteine kodieren, die von anderen Spezies als Mensch stammen)
oder andere verwandte Sequenzen (z.B. Paraloge) können durch
Niedrig-, Moderat- oder Hochstringenz-Hybridisierung mit der ganzen
oder einem Teil der jeweiligen menschlichen Sequenz als Sonde mit
Hilfe von Verfahren für
Nukleinsäurehybridisierung
und -klonierung, die dem Fachmann bekannt sind, erhalten werden.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich die Wendung „stringente Hybridisierungsbedingungen" auf Bedingungen,
unter denen eine Sonde, ein Primer oder Oligonukleotide an ihre
Zielsequenz hybridisieren, aber nicht an andere Sequenzen. Stringente
Bedingungen sind sequenzabhängig
und unter verschiedenen Umständen verschieden.
Längere
Sequenzen hybridisieren spezifisch bei höheren Temperaturen als kürzere Sequenzen. Im
allgemeinen werden stringente Bedingungen so gewählt, dass sie etwa 5°C niedriger
als der Wärmeschmelzpunkt
(Tm) für
die jeweilige Sequenz bei einer/m definierten Innenstärke und
pH sind. Der Tm ist die Temperatur (unter definierter/m Innenstärke, pH
and Nukleinsäurekonzentration),
bei der 50% der Sonden, die komplementär zu der Zielsequenz sind,
im Gleichgewicht an die Zielsequenz hybridisieren. Da die Zielsequenzen
im allgemeinen im Überschuß vorliegen,
sind im Gleichgewicht bei Tm 50% der Sonden besetzt. Typischerweise
sind stringente Bedingungen jene, bei denen die Salzkonzentration
weniger als etwa 1,0 M Natriumionen, typischerweise etwa 0,01 bis
1,0 M Natriumionen (oder andere Salze) bei pH 7,0 bis 8,3 und die
Temperatur mindestens etwa 30°C
für kurze
Sonden, Primer oder Oligonukleotide (z.B. 10 nt bis 50 nt) und mindestens
etwa 60°C
für längere Sonden,
Primer oder Oligonukleotide beträgt.
Stringente Bedingungen können auch
durch die Zugabe von destabilisierenden Stoffen wie Formamid erreicht
werden.
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Stringente
Bedingungen sind den Fachleuten bekannt und können in CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR
BIOLOGY, John Wiley & Sons,
N. Y. (1989), 6.3.1-6.3.6 nachgelesen werden. Vorzugsweise sind
die Bedingungen so, dass Sequenzen, die mindestens etwa 65%, 70%,
75%, 85%, 90%, 95%, 98% oder 99% homolog zueinander sind, typischerweise
aneinander hybridisiert bleiben. Ein nicht beschränkendes
Beispiel für
stringente Hybridisierungsbedingungen ist die Hybridisierung in
einem Hochsalzpuffer, umfassend 6X SSC, 50 mM Tris-HCl (pH 7,5),
1 mM EDTA, 0,02% PVP, 0,02% Ficoll, 0,02% BSA und 500 mg/ml denaturierte Lachsssperma-DNA
bei 65°C.
Dieser Hybridisierung folgt eine oder mehrere Waschungen in 0,2X
SSC, 0,01% BSA bei 50°C.
Ein isoliertes Nukleinsäuremolekül nach der
Erfindung, das unter stringenten Bedingungen an die Sequenz nach
SEQ ID NO:1, SEQ ID NO:2, SEQ ID NO:3, SEQ ID NO:4, SEQ ID NO:6
bindet, entspricht einem natürlich
vorkommenden Nukleinsäuremolekül. Wie hierin
verwendet, bezieht sich „natürlich vorkommendes" Nukleinsäuremolekül auf ein
RNA- oder DNA-Molekül,
das eine Nukleotidsequenz besitzt, die in der Natur vorkommt (z.B.
ein natürliches
Protein kodiert).
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In
einer zweiten Ausführungsform
wird eine Nukleinsäuresequenz
zur Verfügung
gestellt, die unter Bedingungen moderater Stringenz an das Nukleinsäuremolekül umfassend
die Nukleotidsequenz nach 1A (SEQ
ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ
ID NO:4) und 3 (SEQ ID NO:6) oder Fragmente,
Analoga oder Derivate davon hybridisierbar ist. Ein nicht beschränkendes
Beispiel für
Hybridisierungsbedingungen moderater Stringenz ist Hybridisierung
in 6X SSC, 5X Denhardts Lösung, 0,5%
SDS und 100 mg/ml denaturierte Lachssperma-DNA bei 55°C, gefolgt
von einer oder mehreren Waschungen in 1X SSC, 0,1% SDS bei 37°C. Weitere
Bedingungen moderater Stringenz, die verwendet werden können, sind
im Fach wohlbekannt. Siehe z.B. Ausubel et al., Eds., CURRENT PROTOCOLS
IN MOLECULAR BIOLOGY, John Wiley & Sons,
NY, 1993; und Kriegler, GENE TRANSFER AND EXPRESSION, A LABORATORY
MANUAL, Stockton Press, NY, 1990.
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In
einer dritten Ausführungsform
wird eine Nukleinsäure
zur Verfügung
gestellt, die unter Bedingungen niedriger Stringenz an das Nukleinsäuremolekül umfassend
die Nukleotidsequenz nach 1A (SEQ
ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ
ID NO:4) und 3 (SEQ ID NO:6) oder Fragmente,
Analoga oder Derivate davon hybridisierbar ist. Ein nicht beschränkendes
Beispiel für
Hybridisierungsbedingungen niedriger Stringenz ist Hybridisierung
in 35% Formamid, 5X SSC, 50 mM Tris-HCl (pH 7,5), 5 mM EDTA, 0,02%
PVP, 0,02% Ficoll, 0,2% BSA, 100 mg/ml denaturierte Lachssperma-DNA,
10% (w/v) Dextransulfat bei 40°C,
gefolgt von einer oder mehreren Waschungen in 2X SSC, 25 mM Tris-HCl
(pH 7,4), 5 mM EDTA und 0,1% SDS bei 50°C. Weitere Bedingungen niedriger
Stringenz, die verwendet werden können, sind im Fach wohlbekannt
(wie z.B. für
Kreuzhybridisierungen zwischen Spezies verwendet). Siehe z.B. Ausubel
et al., Eds., CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY, John Wiley & Sons, NY, 1993;
und Kriegler, GENE TRANSFER AND EXPRESSION, A LABORATORY MANUAL,
Stockton Press, NY, 1990; Shilo and Weinberg (1981) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 78:6789-6792.
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Konservative Mutationen
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Zusätzlich zu
natürlich
vorkommenden allelischen Varianten der BAFF-R-Sequenz, die in der
Population vorkommen können,
wird der Fachmann weiterhin anerkennen, dass durch Mutation Änderungen
in die Nukleotidsequenz nach 1A (SEQ
ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ
ID NO:4) und 3 (SEQ ID NO:6) eingeführt werden
können,
was zu Änderungen
in der Aminosäuresequenz
des kodierten BAFF-R-Proteins führt,
ohne die Funktionalität
des BAFF-R-Proteins zu verändern. Zum
Beispiel können
Nukleotidsubstitutionen, die zu Aminosäuresubstitutionen bei „nicht-essentiellen" Aminosäureresten
(ihren, in den Sequenzen nach 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6) bewirkt werden. Eine „nicht-essentieller" Aminosäurerest
ist ein Rest, der in der Wildtyp-Sequenz geändert werden kann, ohne die
biologische Aktivität
zu ändern,
während
eine „essentieller" Aminosäurerest
für die
biologische Aktivität
erforderlich ist. Zum Beispiel sind Aminosäurereste, die unter den BAFF-R-Proteinen nach
der vorliegenden Erfindung konserviert sind, nach der Vorhersage
der Veränderung besonders
unzugänglich.
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Des
weiteren sind Aminosäurereste,
die unter den Familienmitgliedern der BAFF-R-Proteine nach der vorliegenden
Erfindung konserviert sind, nach der Vorhersage der Veränderung
ebenfalls besonders unzugänglich.
Zum Beispiel können
BAFF-R-Proteine nach der vorliegenden Erfindung mindestens eine
Domäne enthalten,
die eine typischerweise konservierte Region in TNF-Familienmitgliedern
ist. Somit sind diese konservierten Domänen der Mutation wahrscheinlich
nicht zugänglich.
Andere Aminosäurereste
jedoch (z.B. die, die unter den Mitgliedern der BAFF-R-Proteine
nicht konserviert oder nur schwach konserviert sind) können für die Aktivität nicht
essentiell sein, und sind daher wahrscheinlich der Veränderung
zugänglich.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf Nukleinsäuremoleküle, die
BAFF-R-Proteine kodieren, die Änderungen
in Aminosäureresten
enthalten, die für
die Aktivität
nicht essentiell sind. Solche BAFF-R-Proteine unterscheiden sich
in der Aminosäuresequenz
von 2D (SEQ ID NO:5), behalten
jedoch ihre biologische Aktivität.
In einer Ausführungsform
umfasst das isolierte Nukleinsäuremolekül eine Nukleotidsequenz,
die für
ein Protein kodiert, wobei das Protein eine Aminosäuresequenz
umfasst, die mindestens 45% homolog zu einer Aminosäuresequenz
nach 2D (SEQ ID NO:5) ist. Vorzugsweise
ist das von dem Nukleinsäuremolekül kodierte
Protein mindestens etwa 60% homolog zu 2D (SEQ
ID NO:5), mehr vorzugsweise mindestens etwa 70%, 80%, 90%, 95%,
98%, und am meisten vorzugsweise mindestens 99% homolog zu 2D (SEQ ID NO:5).
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Ein
isoliertes Nukleinsäuremolekül, das für ein BAFF-R-Protein
kodiert, das homolog zu dem Protein nach 2D ist,
kann durch Einführen
einer oder mehrerer Nukleotidsubstitutionen, -additionen oder -deletionen
in die Nukleotidsequenz nach 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und
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3 (SEQ
ID NO:6), so dass eine oder mehrere Aminosäuresubstitutionen, -additionen
oder -deletionen in das kodierte Protein eingeführt werden.
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Mutationen
können
in 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ
ID NO:4) und 3 (SEQ ID NO:6) z.B. durch
Standardtechniken wie ortsspezifische Mutagenese und PCR-Mutagenese.
Vorzugsweise erfolgen konservative Aminosäuresubstitutionen an einem
oder mehreren (nach der Vorhersage) nicht-essentiellen Aminosäurerest(en).
Eine „konservative
Aminosäuresubstitution" ist eine, bei der
der Aminoäsurerest
durch einen Aminosäurerest
ersetzt wird, der eine ähnliche
Seitenkette besitzt. Familien von Aminosäureresten mit ähnlichen
Seitenketten wurden im Fachgebiet definiert. Diese Familien umfassen
Aminosäuren
mit basischen Seitenketten (z.B. Lysin, Arginin, Histidin), sauren
Seitenketten (z.B. Asparaginsäure,
Glutaminsäure),
ungeladenen polaren Seitenketten (z.B. Glycin, Asparagin, Glutamin,
Serin, Threonin, Tyrosin, Cystein), nichtpolare Seitenketten (z.B.
Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Phenylalanin, Methionin,
Tryptophan), beta-verzweigte Seitenketten (z.B. Threonin, Valin,
Isoleucin) und aromatische Seitenketten (z.B. Tyrosin, Phenylalanin,
Tryptophan, Histidin). Daher wird ein nach der Vorhersage nichtessentieller
Aminosäurerest
in BAFF-R durch einen anderen Aminosäurerest aus derselben Seitenkettenfamilie
ersetzt. Alternativ können
in einer weiteren Ausführungsform
Mutationen zufällig
entlang der ganzen oder eines Teils der BAFF-R kodierenden Sequenz,
wie durch Sättigungs-Mutagenese,
eingeführt
werden, und die entstehenden Mutanten können auf BAFF-R-biologische
Aktivität
untersucht werden, um Mutanten zu identifizieren, die Aktivität behalten.
Nach einer Mutagenese einer der 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und
3 (SEQ ID NO:6) kann das kodierte
Protein durch irgendeine im Fach bekannte rekombinante Technologie
exprimiert werden, und die Aktivität des Proteins kann bestimmt
werden.
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In
einer Ausführungsform
kann ein mutiertes BAFF-R-Protein auf (1) die Fähigkeit, Protein:Protein-Wechselwirkungen
mit anderen BAFF-R-Proteinen, anderen Zelloberflächenproteinen oder biologisch
aktiven Teilen davon einzugehen, (2) Komplexbildung zwischen einem
mutierten BAFF-R-Protein und einem BAFF-R-Liganden; (3) die Fähigkeit
eines mutierten BAFF-R-Proteins, ein intrazelluläres Zielprotein oder einen
biologisch aktiven Teil davon zu binden (z.B. Avidin-Proteine);
(4) die Fähigkeit
BAFF zu binden; oder (5) die Fähigkeit,
einen BAFF-R-Antikörper
spezifisch zu binden untersucht werden.
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Die
Erfindung bietet spezifische Mutanten, die für ein BAFF-R:Fc-Polypeptid
kodieren, das so gestaltet ist, dass es die Aggregation von exprimiertem
Protein vermindert, während
die BAFF-Bindeaktivität erhalten wird.
Solche Mutanten umfassen z.B. Klone, die für die Aminosäuresequenzen
von JST661 (SEQ ID NO:17), JST662 (SEQ ID NO:18), JST663 (SEQ ID
NO:19), JST673 (SEQ ID NO:20), JST674 (SEQ ID NO:21), JST675 (SEQ
ID NO:22), JST672 (SEQ ID NO:23), JST676 (SEQ ID NO:24), JST671
(SEQ ID NO:25), JST677 (SEQ ID NO:26) und JST678 (SEQ ID NO:27)
kodieren. Weitere Ausführungsformen
umfassen Mutanten, die für
ein BAFF-R- oder BAFF-R-Fc-Polypeptid kodieren, das ähnliche
Aggregationscharakteristika wie natives menschliches BAFF-R oder
BAFF-R:Fc-Polypeptid hat, aber auch BAFF bindet, umfassend z.B. Sequenzen,
die die Aminsoäuresequenzen
von JST659 (SEQ ID NO:15), JST660 (SEQ ID NO:16), JST664 (SEQ ID
NO:28), JST668 (SEQ ID NO:29), JST665 (SEQ ID NO:30), JST666 (SEQ
ID NO:31) und
JST667 (SEQ ID NO:32) umfassen. Weitere Ausführungsformen
umfassen Mutanten, die für
ein BAFF-R- oder BAFF-R:Fc-Polypeptid kodieren, wobei zwischen humanem
und murinem BAFF-R
konservierte Aminosäuren gegen
andere konservierte Aminosäuren
ausgetauscht sind und wobei die Bindeaktivität des BAFF-R- oder BAFF-R:Fc-Polypeptids
zu BAFF erhalten bleibt. In weiteren Ausführungsformen kodieren die Mutanten
für ein BAFF-R-
oder BAFF-R:Fc-Polypeptid,
das Aminosäuren
besitzt, die nicht zwischen humanem und murinem BAFF-R konserviert
sind, die gegen andere Aminosäuren
ausgetauscht wurden. Vorzugsweise wird mindestens eine nichtpolare
Aminosäure
gegen einen Prolinrest oder eine ungeladene polare Aminosäure ausgetauscht.
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Antisense
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf isolierte Antisense-Nukleinsäuremoleküle, die
an das Nukleinsäuremolekül umfassend
die Nukleotidsequenz nach 2A,
C, 3 oder Fragment, Analoga oder Derivate davon hybridisiert
werden können
oder dazu komplementär
sind. Eine „Antisense"-Nukleinsäure umfasst
eine Nukleotidsequenz, die komplementär zu einer „sense"-Nukleinsäure ist,
die für
ein Protein kodiert, z.B. komplementär zum kodierenden Strang eines
doppelsträngigen
cDNA-Moleküls
oder komplementär zu
eine mRNA-Sequenz. In speziellen Aspekten werden Antisense-Nukleinsäuremoleküle zur Verfügung gestellt,
die eine Sequenz umfassen, die komplementär zu mindestens etwa 10, 25,
50, 100, 250 oder 500 Nukleotiden oder einem gesamten BAFF-R kodierenden
Strang ist oder nur zu einem Teil davon. Nukleinsäuremoleküle, die
für Fragmente,
Homologe, Derivate und Analoga eines BAFF-R-Proteins nach 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4), 3 (SEQ
ID NO:6), oder Antisense-Nukleinsäuren, die komplementär zu einer
BAFF-R-Nukleinsäuresequenz
nach 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4), 3 (SEQ
ID NO:6) sind, werden zusätzlich
zur Verfügung
gestellt.
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In
einer Ausführungsform
ist ein Antisense-Nukleinsäuremolekül der Gegenstrang
zu einer „kodierenden
Region" des kodierenden
Strangs einer Nukleotidsequenz, die für BAFF-R kodiert. Der Begriff „kodierende Region" bezieht sich auf
die Region der Nukleotidsequenz, die Codons umfasst, die in Aminosäurereste
translatiert werden (z.B. entspricht die proteinkodierende Region
von humanem BAFF-R den Nukleotiden 13 bis 568 von 2A (SEQ ID NO:3) oder Nukleotiden 13 bis 565 von 2C (SEQ ID NO:4) oder Nukleotiden 298 bis 849
von 3 (SEQ ID NO:6)). In einer weiteren Ausführungsform
ist das Antisense-Nukleinsäuremolekül der Gegenstrang
zu einer „nichtkodierenden
Region" des kodierenden
Stranges einer BAFF-R-kodierenden Nukleotidsequenz. Der Begriff „nichtkodierende
Region" bezieht
sich auf 5'- und
3'-Sequenzen, die
die kodierende Region flankieren und nicht in Aminosäuren translatiert
werden (d.h. auch als 5'-
und 3'-nichttranslatierte Regionen
bezeichnet).
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Anhand
der hierin offenbarten Sequenzen der kodierenden Stränge, die
BAFF-R kodieren, können
Antisense-Nukleinsäuren
nach der Erfindung nach den Regeln der Watson und Crick- oder Hoogsteen-Basenpaarung
entworfen werden. Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann zu der gesamten kodierenden
Region der BAFF-R-mRNA komplementär sein, ist aber mehr bevorzugterweise
ein Oligonukleotid, das der Gegenstrang zu nur einem Teil der kodierenden
oder nichtkodierenden Region der BAFF-R-mRNA ist. Zum Beispiel kann
das Antisense-Oligonukleotid
komplementär
zu der die Translationsstartstelle der BAFF-R-mRNA umgebenden Region
sein. Ein Antisense-Oligonukleotid kann zum Beispiel etwa 5, 10,
15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 Nukleotide lang sein. Eine Antisense-Nukleinsäure nach
der Erfindung kann mit Hilfe chemischer Synthese- oder enzymatischer
Ligationsreaktionen unter Vernwendung im Fach bekannter Verfahren
konstruiert werden. Zum Beispiel kann eine Antisense-Nukleinsäure (z.B.
ein Antisense-Oligonukleotid) mit Hilfe von natürlich vorkommenden Nukleotiden
oder verschiedenartig modifizierten Nukleotiden chemisch synthetisiert werden,
die so gestaltet sind, dass die biologische Stabilität der Moleküle gesteigert
wird oder die physische Stabilität
der Doppelhelix zwischen der Antisense- und der Sense-Nukleinsäure erhöht wird;
z.B. können
Phosphorthioat-Derivate und acridinsubstituierte Nukleotide verwendet
werden.
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Beispiele
für modifizierte
Nukleotide, die zur Erzeugung der Antisense-Nukleinsäure verwendet
werden können,
umfassen: 5-Fluoruracil, 5-Bromuracil, 5-Chloruracil, 5-Joduracil,
Hypoxanthin, Xanthin, 4-Acetylcytosin, 5-(Carboxyhydroxylmethyl)uracil,
5-Carboxymethylaminomethyl-2-thiouridin,
5-Carboxymethylaminomethyluracil, Dihydrouracil, beta-D-Galactosylqueosin,
Inosin, N6-Isopentenyladenin, 1-Methylguanin, 1-Methylinosin, 2,2-Dimethylguanin,
2-Methyladenin,
2-Methylguanin, 3-Methylcytosin, 5-Methylcytosin, N6-Adenin, 7-Methylguanin,
5-Methylaminomethyluracil, 5-Methoxyaminomethyl-2-thiouracil, beta-D-Mannosylqueosin,
5'-Methoxycarboxymethyluracil,
5-Methoxyuracil, 2-Methylthio-N6-isopentenyladenin, Uracil-5-oxyessigsäure (v),
Wybutoxosin, Pseudouracil, Queosin, 2-Thiocytosin, 5-Methyl-2-thiouracil,
2-Thiouracil, 4-Thiouracil,
5-Methyluracil, Uracil-5-oxyessigsäuremethylester, Uracil-5-oxyessigsäure (v),
5-Methyl-2-thiouracil, 3-(3-Amino-3-N-2-carboxypropyl)uracil, (acp3)w
und 2,6-Diaminopurin. Alternativ kann die Antisense-Nukleinsäure mit
Hilfe eines Expressionsvektors, in den eine Nukleinsäure in Antisense-Orientierung
subkloniert wurde, biologisch hergestellt werden (d.h. RNA, die
von der inserierten Nukleinsäure
abgelesen wird, wird eine Antisense-Orientierung zu einer interessierenden
Zielnukleinsäure
haben; in folgendem Unterkapitel näher beschrieben).
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Die
Antisense-Nukleinsäuremoleküle nach
der Erfindung werden typischerweise an ein Subjekt verabreicht oder
in situ erzeugt, so dass sie mit zellulärer mRNA und/oder genomischer
DNA, die ein BAFF-R-Protein kodieren, hybridisieren oder daran binden,
um damit die Expression des Proteins zu inhibieren, z.B. durch Inhibierung
der Transkription und/oder Translation. Die Hybridisierung kann
durch konventionelle Nukleotid-Komplementarität zur Bildung einer stabilen
Doppelhelix geschehen, oder, z.B. im Falle eines Antisense-Nukleinsäuremoleküls, das
an DNA-Doppelhelices bindet, durch spezifische Wechselwirkungen
in der großen
Furche der Doppelhelix. Ein Beispiel einer Verabreichungsroute für Antisense-Nukleinsäuremoleküle nach der
Erfindung umfasst die direkte Injektion an einer Gewebestelle. Alternativ
können
Antisense-Nukleinsäuremoleküle so modifiziert
werden, dass sie auf spezielle Zellen abzielen, und dann systemisch
verabreicht werden. Zum Beispiel können für systemische Verabreichung
Antisense-Moleküle so modifiziert
werden, dass sie spezifisch an auf einer ausgewählten Zelloberfläche exprimierte
Rezeptoren oder Antigene binden, z.B. durch Anheftung der Antisense-Nukleinsäuremoleküle an Peptide
oder Antikörper,
die an Zelloberflächen-Rezeptoren
oder -Antigene binden. Die Antisense-Nukleinsäuremoleküle können auch mit Hilfe der hierin
beschriebenen Vektoren an Zellen geschickt werden. Um ausreichende
intrazelluläre
Konzentrationen an Antisense-Molekülen zu erreichen, sind Vektorkonstrukte
bevorzugt, in denen das Antisense-Nukleinsäuremolekül unter die Kontrolle eines
starken pol-II- oder pol-III-Promotors
gestellt ist.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist das Antisense-Nukleinsäuremoleküle nach
der Erfindung ein a-anomeres Nukleinsäuremolekül. Ein a-anomeres Nukleinsäuremolekül bildet
spezifische doppelsträngige
Hybride mit komplementärer
RNA, worin, im Gegensatz zu den üblichen
b-Einheiten, die Stränge
parallel zueinander laufen (Gaultier et al. (1987) Nucl. Acids Res.
15:6625-6641). Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann auch ein 2'-O-Methylribonukleotid
(Inoue et al. (1987) Nucl. Acids Res. 15:6131-6148) oder ein chimäres RNA-DNA-Analog
umfassen (Inoue et al. (1987) FERS Lett. 215:327-330).
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Ribozyme und PNA-Teile
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist eine Antisense-Nukleinsäure
nach der Erfindung ein Ribozym. Ribozyme sind katalytische RNA-Moleküle mit Ribonuklease-Aktivität, die eine einzelsträngige Nukleinsäure wie
mRNA spalten können,
zu der sie eine komplementäre
Region haben. Daher können
Ribozyme (z.B. Hammerhead-Ribozyme (beschrieben in Haselhoff und
Gerlach (1988) Nature 334:585-591)) verwendet werden, um BAFF-R-mRNA-Transkripte
katalytisch zu spalten, um damit die Translation von BAFF-R-mRNA
zu inhibieren. Ein Ribozym, das Spezifität für eine BAFF-R kodierende Nukleinsäure besitzt,
kann basierend auf der Nukleotidsequenz einer hierin offenbarten
BAFF-R-DNA entworfen werden (d.h. SEQ ID NO:3, SEQ ID NO:4, SEQ
ID NO:6). Zum Beispiel kann ein Derivat einer Tetrahymena L-19 IVS-RNA
konstruiert werden, in dem die Nukleotidsequenz des aktiven Zentrums
komplementär
zu der Nukleotidsequenz ist, die in einer BAFF-R kodierenden mRNA
gespalten werden soll. Siehe z.B. Cech et al.
U.S. Pat. Nr. 4,987,071 ; und Cech
et al.
U.S. Pat. Nr. 5,116,742 .
Alternativ kann BAFF-R-mRNA verwendet werden, um eine katalytische
RNA mit spezifischer Ribonuklease-Aktivität aus einem Pool von RNA-Molekülen auszuwählen. Siehe
z.B. Bartel et al., (1993) Science 261:1411-1418.
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Alternativ
kann die BAFF-R-Genexpression durch Abzielen auf Nukleotidsequenzen,
die komplementär
zu der regulatorischen Region des BAFF-R sind (z.B. der/die BAFF-R-Promotor
und/oder -Enhancer), um tripelhelikale Strukturen zu bilden, die
die Transkription des BAFF-R-Gens
in Zielzellen verhindern, inhibiert werden. Siehe im allgemeinen
Helene (1991) Anticancer Drug Des. 6:569-84; Helene et al. (1992)
Ann. N. Y. Acad. Sci. 660:27-36; und Maher (1992) Bioassays 14:807-15.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
können
die Nukleinsäuren
von BAFF-R am Basen- oder Zuckerbestandteil oder am Phosphatrückgrat modifiziert
werden, um z.B. die Stabilität,
Hybridisierung oder Löslichkeit
des Moleküls
zu verbessern. Zum Beispiel kann das Desoxyribosephosphatrückgrat der
Nukleinsäuren modifiziert
werden, um Peptidnukleinsäuren
zu erzeugen (siehe Hyrup et al. (1996) Bioorg. Med. Chem. 4:5-23).
Wie hierin verwendet, beziehen sich die Begriffe „Peptidnukleinsäuren" oder „PNAs" auf Nukleinsäuremimetika,
z.B. DNA-Mimetika, in denen das Desoxyribosephosphat-Rückgrat durch
ein Pseudopeptid-Rückgrat
ersetzt ist und nur die vier natürlichen
Nukleobasen erhalten sind. Das neutrale Rückgrat von PNAs erlaubt, wie
gezeigt wurde, spezifische Hybridisierung an DNA oder RNA unter
Bedingungen niedriger Innenstärke.
Die Synthese von PNA-Oligomeren kann mit Standard-Festphasen-Peptidsyntheseprotokollen
wie in Hyrup et al. (1996) Bioorg. Med. Chem. 4:5-23; Perry-O'Keefe et al. (1996)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93:14670-675 ausgeführt werden.
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PNAs
von BAFF-R können
in therapeutischen und diagnostischen Anwendungen verwendet werden. Zum
Beispiel können
PNAs als Antisense- oder Antigen-Agentien zur sequenzspezifischen
Modulation der Genexpression durch z.B. das Induzieren der Transkription
oder Translationsarrest oder Inhibition der Replikation verwendet
werden. PNAs von BAFF-R können
auch z.B. bei der Analyse von Einzelbasenpaar-Mutationen in einem
Gen durch z.B. PNA-spezifisches PCR-Clamping; als künstliche
Restriktionsenzyme, wenn in Kombination mit anderen Enzymen verwendet,
z.B. S1-Nukleasen (Hyrup B. (1996) Bioorg. Med. Chem. 4:5-23); oder
als Sonden oder Primer für
DNA-Sequenz und Hybridisierung (Hyrup et al. (1996), Bioorg Med.
Chem. 4:5-23; Perry-O'Keefe
(1996) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93:14670-675) verwendet werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
PNAs von BAFF-R, z.B. um ihre Stabilität oder zelluläre Aufnahme
zu verbessern, durch Anheften lipophiler oder anderer Hilfsgruppen
an PNA, durch die Bildung von PNA-DNA-Chimären, oder durch die Verwendung
von Liposomen oder anderen im Fach bekannten Verabreichungstechniken
modifiziert werden. Zum Beispiel können PNA-DNA-Chimären von
BAFF-R erzeugt werden, die die vorteilhaften Eigenschaften von PNA
und DNA kombinieren. Solche Chimären
erlauben DNA-Erkennungsenzymen, z.B. RNAse H und DNA-Polymerasen,
mit dem DNA-Teil zu interagieren, während der PNA-Teil eine hohe
Bindeaffinität
und -spezifität
bietet. PNA-DNA-Chimären
können
mit Hilfe von Linker geeigneter Längen, ausgewählt nach
Basenstapelung, Anzahl der Bindungen zwischen den Nukleobasen und Orientierung,
verbunden werden (Hyrup (1996) Bioorg. Med. Chem. 4:5-23). Die Synthese
von PNA-DNA-Chimären
kann wie in Hyrup (1996) Bioorg. Med. Chem. 4:5-23 und Finn et al.
(1996) Nucl. Acids Res. 24:3357-63 beschrieben durchgeführt werden.
Zum Beispiel kann eine DNA-Kette mit Hilfe von Standard-Phosphoramidit-Kuppelungschemie
auf einem festen Träger
synthetisiert werden, und modifizierte Nukleosidanaloga, z.B. 5*-(4-Methoxytrityl)amino-5'-deoxy-thymidin-phosphoramidit,
können
zwischen der PNA und dem 5'-Ende der DNA verwendet
werden (Mag et al. (1989) Nucl. Acids Res. 17:5973-88). PNA-Monomere werden dann
schrittweise gekuppelt, um ein chimäres Molekül mit einem 5'-PNA-Segment und einem
3'-DNA-Segment herzustellen
(Finn et al. (1996) a.a.O.). Alternativ können chimäre Moleküle mit einem 5'-DNA-Segment und
einem 3'-PNA-Segment
synthetisiert werden. Siehe Petersen et al. (1975) Bioorg. Med.
Chem. Lett. 5:1119-11124.
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In
weiteren Ausführungsformen
kann das Oligonukleotid weitere angehängte Gruppen wie Peptide umfassen
(z.B. zur Zielsteuerung von Wirtszellrezeptoren in vivo) oder Stoffe,
die den Transport durch die Zellmembran (siehe z.B. Letsinger et
al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:6553-6556; Lemaitre et
al. (1987) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:648-652; PCT-Publikationsnr.
WO 88/09810 ) oder die Blut-Hirn-Schranke
(siehe z.B. PCT-Publikationsnr.
WO
89/10134 ) erleichtern. Ferner können Oligonukleotide mit durch
Hybridisierung getriggerten Spaltungsstoffen (siehe z.B. Krol et
al., (1988) BioTechniques 6:958-976) oder interkalierenden Stoffen
(siehe z.B. Zon, (1988) Pharm. Res. 5:539-549) modifiziert werden.
Zu diesem Zwecke kann das Oligonukleotid an ein anderes Molekül konjugiert
werden, z.B. ein Peptid, ein durch Hybridisierung ausgelöstes Quervernetzungsmittel,
einen Transportstoff, ein durch Hybridierung getriggertes Spaltungsmittel
usw.
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BAFF-R-Polypeptide
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Ein
Aspekt der Erfindung bezieht sich auf isolierte BAFF-R-Proteine
und biologisch aktive Teile davon, oder Derivate, Fragmente, Analoga
oder Homologe davon. Auch zur Verfügung gestellt werden Polypeptidfragmente,
die sich zur Verwendung als Immunogene zur Erzeugung von anti-BAFF-R-Antikörpern eignen.
In einer Ausführungsform
können
native BAFF-R-Proteine aus Zellen oder Gewebequelle durch ein geeignetes Reinigungsschema
mit Hilfe von Standard-Proteinreinigungsverfahren
isoliert werden. in einer weiteren Ausführungsform werden BAFF-R-Proteine durch rekombinante
DNA-Techniken hergestellt. Alternativ zu rekombinanter Expression
kann ein BAFF-R-Protein oder -Polypeptid mit Hilfe von Standard-Peptidsynthesetechniken
chemisch synthetisiert werden.
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Ein „isoliertes" oder „gereinigtes" Protein oder ein
biologisch aktiver Teil davon ist im wesentlichen frei von zellulärem Material
oder anderen kontaminierenden Proteinen aus der Zelle oder Gewebequelle,
aus der das BAFF-R-Protein stammt, oder im wesentlich frei von chemischen
Vorläufern
oder anderen Chemikalien, wenn es chemisch synthetisiert wird. Die
Wendung „im
wesentlichen frei von zellulärem
Material" umfasst
Präparationen
von BAFF-R-Protein,
in denen das Protein von zellulären
Komponenten der Zellen, aus denen es isoliert oder in denen es rekombinant
hergestellt wurde. In einer Ausführungsform
umfasst die Wendung „im wesentlichen
frei von zellulärem
Material" Präparationen
von BAFF-R-Protein, die weniger als etwa 30% (nach Trockengewicht)
von Nicht-BAFF-R-Protein (hierin auch als „kontaminierendes Protein" bezeichnet) besitzt, mehr
vorzugsweise weniger als etwa 20% von Nicht-BAFF-R-Protein, noch mehr
vorzugsweise weniger als etwa 10% von Nicht-BAFF-R-Protein, und
am meisten vorzugsweise weniger als etwa 5% von Nicht-BAFF-R-Protein.
Wenn das BAFF-R-Protein
oder der biologisch aktive Teil davon rekombinant hergestellt wird,
ist es auch vorzugsweise im wesentlichen frei von Kulturmedium,
d.h. das Kulturmedium umfasst weniger als etwa 20%, mehr vorzugsweise
weniger als etwa 10%, und am meisten vorzugsweise weniger als etwa
5% des Volumens der Proteinpräparation.
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Die
Wendung „im
wesentlichen frei von chemischen Vorläufern oder anderen Chemikalien" umfasst Präparationen
von BAFF-R-Protein, worin das Protein von chemischen Vorläufern oder
anderen Chemikalien, die an der Synthese des Proteins mitwirken,
getrennt ist. In einer Ausführungsform
umfasst die Ausdrucksweise „im
wesentlichen frei von chemischen Vorläufern oder anderen Chemikalien" Präparationen
von BAFF-R-Protein, die weniger als etwa 30% (nach Trockengewicht)
an chemischen Vorläufern
oder nicht-BAFF-R-Chemikalien besitzt, mehr vorzugsweise weniger
als etwa 20% an chemischen Vorläufern
oder nicht-BAFF-R-Chemikalien, noch mehr vorzugsweise weniger als
etwa 10% an chemischen Vorläufern
oder nicht-BAFF-R-Chemikalien,
und am meisten vorzugsweise weniger als etwa 5% an chemischen Vorläufern oder
nicht-BAFF-R-Chemikalien.
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Biologisch
aktive Teile eines BAFF-R-Proteins umfassen Peptide, die Aminosäuresequenzen
umfassen, die ausreichend homolog zu der Aminosäuresequenz des BAFF-R-Proteins
oder davon abgeleitet sind, z.B. die Aminosäuresequenz, die in SEQ ID NO:5
gezeigt ist, die weniger Aminosäuren
umfassen als die Volllängen-BAFF-R-Proteine,
und mindestens eine Aktivität
eines BAFF-R-Proteins entfalten. Typischerweise umfassen biologisch
aktive Teile eine Domäne
oder ein Motiv mit mindestens einer Aktivität des BAFF-R-Proteins. Ein
biologisch aktiver Teil eines BAFF-R-Proteins kann ein Polypeptid
sein, das z.B. 10, 25, 50, 100 oder mehr Aminosäuren lang ist.
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Ein
biologisch aktiver Teil eines BAFF-R-Proteins nach der vorliegenden
Erfindung kann mindestens eine der oben identifizierten Domänen enthalten,
die unter BAFF-R-Proteinen konserviert sind. Ein alternativer biologisch
aktiver Teil eines BAFF-R-Proteins kann mindestens zwei der oben
identifizierten Domänen
enthalten. Ein weiterer biologisch aktiver Teil eines BAFF-R-Proteins
kann mindestens drei der oben identifizierten Domänen enthalten.
Noch ein weiterer biologisch aktiver Teil eines BAFF-R-Proteins
nach der vorliegenden Erfindung kann mindestens vier der oben identifizierten
Domänen
enthalten.
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Überdies
können
weitere biologisch aktive Teile, in denen andere Regionen des Proteins
deletiert sind, durch rekombinante Techniken hergestellt und auf
eine oder mehrere funktionelle Aktivitäten eines nativen BAFF-R-Proteins
untersucht werden.
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In
einer Ausführungsform
hat das BAFF-R-Protein eine Aminosäuresequenz wie in 2D (SEQ ID NO:5) gezeigt. In weiteren Ausführungsformen
ist das BAFF-R-Protein im wesentlichen homolog zu 2D (SEQ ID NO:5) und behält die funktionelle Aktivität des Proteins
nach 2D (SEQ ID NO:5), unterscheidet sich
aber in der Aminosäuresequenz
aufgrund natürlicher
allelischer Variation oder Mutagenese, wie im Detail unten beschrieben.
Entsprechend ist in einer weiteren Ausführungsform das BAFF-R-Protein
ein Protein, das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die mindestens 45% homolog zu der Aminosäuresequenz
von 2D (SEQ ID NO:5) ist und die
funktionelle Aktivität
der BAFF-R-Proteins nach 2D (SEQ
ID NO:5) behält.
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In
einigen Ausführungsformen
umfasst die Erfindung spezifische Mutanten von BAFF-R:Fc-Polypeptiden, die
so gestaltet sind, dass sie die Aggregation von exprimiertem Protein
vermindern, während
die BAFF-Bindeaktivität
erhalten bleibt. Solche Mutanten umfassen z.B. Klone, die die Aminosäuresequenzen
von JST661 (SEQ ID NO:17), JST662 (SEQ ID NO:18), JST663 (SEQ ID
NO:19), JST673 (SEQ ID NO:20),
JST674 (SEQ ID NO:21), JST675
(SEQ ID NO:22), JST672 (SEQ ID NO:23), JST676 (SEQ ID NO:24), JST671
(SEQ ID NO:25), JST677 (SEQ ID NO:26) und JST678 (SEQ ID NO:27)
kodieren. Weitere Ausführungsformen
umfassen Mutanten, die ein BAFF-R- oder BAFF-R:Fc-Polypeptid kodieren,
das ähnliche
Aggregationscharakteristika wie natives humanes BAFF-R- oder BAFF-R:Fc-Polypeptid
hat, aber auch BAFF bindet, umfassend z.B. Sequenzen, die die Aminsoäuresequenzen
von JST659 (SEQ ID NO:15), JST660 (SEQ ID NO:16), JST664 (SEQ ID
NO:28), JST668 (SEQ ID NO:29), JST665 (SEQ ID NO:30), JST666 (SEQ
ID NO:31) und
JST667 (SEQ ID NO:32) umfassen. Weitere Ausführungsformen
umfassen Mutanten, die für
ein BAFF-R- oder BAFF-R:Fc-Polypeptid kodieren, worin zwischen humanem
und murinem BAFF-R
konservierte Aminosäuren gegen
andere konservierte Aminosäuren
ausgetauscht sind und wobei die Bindeaktivität des BAFF-R- oder BAFF-R-Fc:Polypeptids
zu BAFF erhalten bleibt. In weiteren Ausführungsformen kodieren die Mutanten
für ein BAFF-R-
oder BAFF-R:Fc-Polypeptid,
das Aminosäuren
besitzt, die nicht zwischen humanem und murinem BAFF-R konserviert
sind, die gegen andere Aminosäuren
ausgetauscht wurden. Vorzugsweise werden nichtpolare Aminosäuren zu
Prolin oder einer ungeladenen polaren Aminosäure mutiert.
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Bestimmung der Homologie zwischen
zwei oder mehr Sequenzen
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Um
den Prozentsatz der Homologie zwischen zwei Aminosäure- oder
zwei Nukleotidsequenzen zu bestimmen, wird ein Alignment dieser
Sequenzen für
optimale Vergleichszwecke erstellt (z.B. können Leerstellen in die Sequenz
einer ersten Aminosäure-
oder Nukleotidsequenz für
ein optimales Alignment mit einer zweiten Aminosäure- oder Nuklerinsäuresequenz
eingeführt
werden). Danach werden die Aminosäurereste bzw. Nukleotide an
entsprechenden Aminosäure- oder Nukleotid-Positionen
verglichen. Wenn eine Position der ersten Sequenz von demselben
Aminosäurerest
bzw. demselben Nukleotid besetzt ist wie die entsprechende Position
in der zweiten Sequenz, dann werden die Moleküle an dieser Position als homolog
erachtet (d.h. Aminosäure-
bzw. Nukleinsäure"homologie" ist, wie hierin
verwendet, äquivalent
zu Aminosäure-
bzw. Nukleinsäureidentität).
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Die
Homologie von Nukleinsäuresequenzen
kann als Grad der Identität
zwischen zwei Sequenzen bestimmt werden. Die Homologie kann unter
Verwendung von im Fachgebiet bekannten Computerprogrammen bestimmt
werden, wie der GAP Software, die im GCG-Programmpaket angeboten wird (siehe
Needleman und Wunsch (1970) J. Mol. Biol. 48:443-453). Unter Verwendung der GCG-GAP-Software
mit folgenden Einstellungen für
den Vergleich von Nukleinsäuresequenzen: „GAP creation
penalty" von 5.0
und „GAP
extension penalty" von
0.3, weist die kodierende Region der obengenannten analogen Nukleinsäuresequenzen
einen Grad der Identität
von bevorzugt mindestens 70%, 75%, 80%, 85%, 90%, 95%, 98% oder
99% mit dem CDS (kodierenden) Teil der DNA-Sequenz auf, die in 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ
ID NO:4), 3 (SEQ ID NO:6) gezeigt ist.
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Der
Begriff „Sequenzidentität" bezieht sich auf
den Grad, in welchem zwei Polynukleotid- bzw. Polypeptidsequenzen
in der jeweiligen zu vergleichenden Region auf Rest-für-Rest-Basis
identisch sind. Der Begriff „Prozentsatz
der Sequenzidentität" wird durch den Vergleich
von zwei Sequenzen mit optimalem Alignment in dieser Vergleichsregion
berechnet, wobei die Anzahl von Positionen, an welchen die gleiche
Nukleinsäurebase
(z.B. A, T, C, G, U oder I im Fall von Nukleinsäuren) in beiden Sequenzen vorkommt,
bestimmt wird, was die Anzahl von übereinstimmenden Positionen
ergibt, die Anzahl der übereinstimmenden
Positionen durch die Gesamtanzahl der Positionen in der Vergleichsregion
(d.h. der Fenstergröße) geteilt
wird, und das Ergebnis mit 100 multipliziert wird, was den Prozentsatz
der Sequenzidentität
ergibt. Der Begriff „wesentliche Identität", wie hierin verwendet,
bezeichnet ein Charakteristikum einer Polynukleotidsequenz, wobei
das Polynukleotid eine Sequenz umfasst, die eine Sequenzidentität von mindestens
80%, bevorzugt mindestens 85% Identität, und oft 90 bis 95% Sequenzidentität, üblicherweise
mindestens 99% Sequenzidentität,
verglichen mit einer Vergleichssequenz in der zu vergleichenden
Region, besitzt.
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Chimären und Fusionsproteine
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Die
Erfindung bietet auch BAFF-R-chimäre bzw. Fusionsproteine. BAFF-R-"Chimärproteine" bzw. „Fusionsproteine", wie hierin verwendet,
umfassen ein BAFF-R-Polypeptid, das operativ mit einem nicht-BAFF-R-Polypeptid
verbunden ist. „BAFF-R-Polypeptid" bedeutet ein Polypeptid
mit einer Aminosäuresequenz,
die der des BAFF-R entspricht, während
ein „Nicht-BAFF-R-Peptid" ein Polypeptid mit
einer Aminosäuresequenz
bedeutet, die einem Protein entspricht, das im wesentlichen nicht
homolog zum BAFF-R-Protein ist, d.h. ein Protein, das sich vom BAFF-R-Protein
unterscheidet und das von demselben oder von einem anderen Organismus
abgeleitet ist. Innerhalb des BAFF-R-Fusionsproteins kann das BAFF-R-Polypeptid
dem gesamten BAFF-R-Protein oder einem Teil davon entsprechen. In
einer Ausführungsform
umfasst ein BAFF-R-Fusionsprotein mindestens einen biologisch aktiven
Teil eines BAFF-R-Proteins.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst ein BAFF-R-Fusionsprotein mindestens zwei biologisch aktive
Teile eines BAFF-R-Proteins. In noch einer weiteren Ausführungsform
umfasst ein BAFF-R-Fusionsprotein mindestens drei biologisch aktive
Teile eines BAFF-R-Proteins.
Der Begriff „operativ
verbunden" soll
in Bezug auf das Fusionsprotein darauf hinweisen, dass das BAFF-R-Polypeptid
und das Nicht-BAFF-R-Polypeptid miteinander inframe fusioniert sind.
Das Nicht-BAFF-R-Polypeptid kann mit dem N-Terminus oder C-Terminus des BAFF-R-Polypeptids
fusioniert sein. Das Nicht-BAFF-R-Polypeptid kann z.B. das Fc-Fragment
eines Antikörpers
sein. Dieses kann entweder mit dem N-Terminus oder mit dem C-Terminus des BAFF-R-Polypeptids
operativ verbunden sein. Fusionsproteine mit einem Fc-Target wurden in
Lo et al. (1998) Protein Engineering 11:495-500, und
U.S.-Patentschriften 5,541,087 und
5,726,044 beschrieben, deren
Offenbarung durch Bezugnahme hierin einbezogen ist.
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Zum
Beispiel umfasst in einer Ausführungsform
ein BAFF-R-Fusionsprotein eine BAFF-R-Domäne, die
operativ mit der extrazellulären
Domäne
eines zweiten Proteins verbunden ist. Solche Fusionsproteine können weiter
in „Screening-Assays" für die Verbindungen,
die BAFF-R-Aktivität modulieren
(solche Assays sind detailliert unten beschrieben), verwendet werden.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
ist das Fusionsprotein ein GST-BAFF-R-Fusionsprotein, in welchem
die BAFF-R-Sequenzen mit dem C-Terminus der GST (d.h. Glutathion-S-Transferase)-Sequenzen fusioniert
sind. Solche Fusionsproteine können
die Reinigung von rekombinantem BAFF-R erleichtern.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist das Fusionsprotein ein BAFF-R-Protein, das eine heterologe Signalsequenz
am N-Terminus hat. Zum Beispiel muss, weil BAFF-R keine eigene Signalsequenz
enthält,
eine heterologe Signalsequenz am 5'-Ende der BAFF-R kodierenden Sequenz
fusioniert werden, damit eine effiziente Sekretion des BAFF-R-Fusionsproteins
erreicht wird. Expression und/oder Sekretion von BAFF-R kann durch
die Verwendung verschiedener heterologer Signalsequenzen erhöht werden.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist das Fusionsprotein ein BAFF-R-Immunglobulin-Fusionsprotein, in welchem die BAFF-R-Sequenzen,
die eine oder mehrere Domänen
umfassen, mit Sequenzen fusioniert sind, die von einem Mitglied
der Proteinfamilie der Immunglobuline stammen. Das erfindungsgemäße BAFF-R-Immunglobulin-Fusionsprotein
kann in pharmazeutische Zusammensetzungen inkorporiert und Subjekten
verabreicht werden, um eine Interaktion zwischen einem BAFF-R-Ligand
und einem BAFF-R-Protein auf der Zelloberfläche zu inhibieren und auf diese
Weise BAFF-R-vermittelte Signaltransduktion in vivo zu unterbinden.
Die BAFF-R-Immunglobulin-Fusionsproteine können verwendet werden, um die
Bioverfügbarkeit eines
zugehörigen
BAFF-R-Liganden zu beeinflussen. Inhibierung der Interaktion zwischen
BAFF-R-Ligand und BAFF-R könnte
therapeutisch nützlich
sein, sowohl für
die Behandlung von Proliferations- und Differenzierungserkrankungen
als auch für
die Modulation (z.B. Förderung
oder Inhibierung) des Überlebens
der Zellen. Außerdem
können
die erfindungsgemäßen BAFF-R-Immunglobulin-Fusionsproteine
als Immunogene zur Herstellung von Anti-BAFF-R-Antikörpern in
einem Subjekt, um BAFF-R-Liganden aufzureinigen und in Screening-Assays
verwendet werden, um Moleküle
zu identifizieren, die die Interaktion von BAFF-R mit einem BAFF-R-Ligand
inhibieren.
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Ein
erfindungsgemäßes BAFF-R-Chimären- oder
-Fusionsprotein kann mit Hilfe von üblichen rekombinanten DNA-Techniken
hergestellt werden. Beispielsweise werden DNA-Fragmente, die für verschiedene Proteinsequenzen
kodieren, mit Hilfe konventioneller Techniken, wie z.B. unter Anwendung
von blunt- und stagger-Enden für
Ligation, Verdau mit Restriktionsenzymen zur Bereitstellung von
geeigneten Enden, Auffüllen
von kohäsiven
Enden, soweit erforderlich, Behandlung mit alkaliner Phosphatase,
um das unerwünschte Zusammenfügen zu vermeiden
und enzymatischer Ligation miteinander im Leserahmen ligiert. In
einer anderen Ausführungsform
kann das Fusionsgen mit Hilfe konventioneller Techniken einschließlich automatisierten DNA-Synthesizern synthetisiert
werden. Alternativ kann PCR-Amplifizierung von Genfragmenten mit
Hilfe von Verankerungsprimern durchgeführt werden, die zu komplementären Überhängen zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Genfragmenten führen, die anschließend annealt
und reamplifiziert werden können,
um eine chimäre
Gensequenz herzustellen (siehe z.B. Ausubel et al. Eds. CURRENT
PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY, John Wiley & Sons, 1992). Außerdem sind viele Expressionsvektoren
kommerziell erhältlich,
die bereits ein Fusionsteil (z.B. ein GST-Polypeptid) kodieren.
Eine BAFF-R-kodierende Nukleinsäure
kann in einen solchen Expressionsvektor in der Weise kloniert werden,
dass der Fusionsteil im Leserahmen mit dem BAFF-R-Protein verbunden
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die BAFF-R Fusion von der Nukleinsäure- (SEQ ID NO:11) und Aminosäure (SEQ
ID NO:12)-Sequenz gemäß 9 zur
Verfügung
gestellt.
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BAFF-R-Agonisten und Antagonisten
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Varianten der BAFF-R-Proteine,
die entweder als BAFF-R-Agonisten (Mimetika) oder als BAFF-R-Antagonisten
funktionieren. Varianten des BAFF-R-Proteins können durch Mutagenese, z.B.
diskrete Punktmutation oder Trunkation des BAFF-R-Proteins, hergestellt werden.
Ein Agonist des BAFF-R-Proteins kann im wesentlichen dieselben oder
einen Teil der biologischen Aktivitäten eines natürlich vorkommenden
Form des BAFF-R-Proteins beibehalten. Ein Antagonist des BAFF-R-Proteins
kann eine oder mehrere Aktivitäten
der natürlich
vorkommenden Form des BAFF-R-Proteins inhibieren, z.B. durch kompetitive
Bindung an ein vor- oder nachgeordnetes Mitglied einer zellulären Signalkaskade,
die ein BAFF-R-Protein umfasst. Auf diese Weise können spezifische
biologische Effekte durch die Behandlung mit einer Variante mit
limitierter Funktion ausgelöst
werden. In einer Ausführungsform
hat die Behandlung eines Subjekts mit einer Variante, die einen
Teil der biologischen Aktivitäten
einer natürlich
vorkommenden Form des Proteins hat, im Vergleich zur Behandlung
mit der natürlich
vorkommenden Form der BAFF-R-Proteine weniger Nebenwirkungen in
einem Subjekt.
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Varianten
des BAFF-R-Proteins, die entweder als BAFF-R-Agonisten (Mimetika)
oder als BAFF-R-Antagonisten funktionieren, können durch Screening kombinatorischer
Mutantenbibliotheken, z.B. Trunkationsmutanten, des BAFF-R-Proteins
auf ihre agonistische bzw. antagonistische Aktivität identifiziert
werden. In einer Ausführungsform
wird eine vielfältige
Bibliothek von BAFF-R-Varianten durch kombinatorische Mutagenese
auf der Nukleinsäureebene
erzeugt und durch eine vielfältige
Genbibliothek kodiert. Eine vielililtige Bibliothek von BAFF-R-Varianten
kann durch z.B. enzymatische Ligation einer Mischung von synthetischen
Oligonukleotiden in die Gensequenzen auf eine Weise, dass ein degenerierter
Satz potentieller BAFF-R-Sequenzen als individuelle Polypeptide
exprimiert werden kann, oder alternativ als ein Satz größerer Fusionsproteine
(z.B. für
Phage-Display), der einen Satz von BAFF-R-Sequenzen enthält, hergestellt
werden. Es gibt eine Anzahl von Verfahren, welche zur Herstellung
von Bibliotheken potentieller BAFF-R-Varianten aus degenerierten
Oligonukleotidsequenzen benutzt werden können. Chemische Synthese degenerierter
Gensequenzen kann in einem automatischen DNA-Synthesizer durchgeführt werden
und das synthetische Gen dann in einen entsprechenden Expressionsvektor
ligiert werden. Die Verwendung eines degenerierten Satzes von Genen
ermöglicht die
Bereitstellung aller Sequenzen, die den erwünschten Satz von potentiellen
BAFF-R-Sequenzen kodieren, in einer Mischung. Verfahren zur Synthese
degenerierter Oligonukleotide sind fachbekannt (siehe z.B. Narang (1983)
Tetrahedron 39:3; Itakura et al. (1984) Ann. Rev. Biochem. 53:323;
Itakura et al. (1977) Science 198:1056-1063; Ike et al. (1983) Nucl.
Acids Res. 11:477-488).
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Polypeptid-Bibliotheken
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Außerdem können Bibliotheken
von Fragmenten der BAFF-R-Protein kodierenden Sequenzen verwendet
werden, um eine vielfältige
Population von BAFF-R-Fragmenten für Screening und anschließende Selektion
von BAFF-R-Proteinvarianten zu erzeugen. In einer Ausführungsform
kann eine Bibliothek kodierender Sequenzfragmente durch Behandlung
doppelsträngiger
PCR-Fragmente einer
BAFF-R-kodierenden Sequenz mit einer Nuklease unter Bedingungen
hergestellt werden, unter denen nur ca. einmal pro Molekül ein Bruch vorkommt,
Denaturierung der Doppelstrang-DNA, Renaturierung der DNA, um eine
doppelsträngige
DNA zu bilden, die Sense/Antisense-Paare verschiedener Spaltprodukte
beinhalten kann, Entfernen einsträngiger Überhänge von wiederhergestellten
Duplexen durch die Behandlung mit S1 Nuklease und Ligieren der resultierenden
Fragmentbibliothek in einen Expressionsvektor. Mit Hilfe dieses
Verfahrens kann eine Expressionsbibliothek hergeleitet werden, die
N-terminale und innere Fragmente des BAFF-R-Proteins unterschiedlicher Größe kodiert.
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Mehrere
Techniken zum Screening von Genprodukten aus kombinatorischen Bibliotheken,
die durch Punktmutationen oder Trunkationen hergestellt sind, und
zum Screening von cDNA-Bibliotheken
auf Genprodukte mit ausgewählten
Eigenschaften sind fachbekannt. Solche Techniken können zum
schnellen Screening von Genbibliotheken, die durch die kombinatorische
Mutagenese von BAFF-R-Proteinen hergestellt wurden, adaptiert werden.
Die am meisten verwendeten Techniken, die für eine Hochdurchsatzanalyse
geeignet sind, zum Screening großer Genbibliotheken beinhalten
typischerweise das Klonieren der Genbibliothek in replizierbare
Expressionsvektoren, Transformation entsprechender Zellen mit der
resultierenden Vektorenbibliothek und Expression der kombinatorischen
Gene unter Bedingungen, unter welchen die Detektion einer erwünschten
Aktivität
die Isolation des Vektors erleichtert, der das Gen kodiert, dessen
Produkt detektiert war. Rekursive Gesamtmutagenese (REM), eine neue
Technik, die die Häufigkeit
funktioneller Mutanten in den Bibliotheken erhöht, kann in Kombination mit
Screening-Assays zur Identifizierung von BAFF-R-Varianten verwendet
werden (Arkin and Yourvan (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:7811-7815;
Delgrave et al. (1993) Protein Engineering 6:327-331).
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Anti-BAFF-R Antikörper
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Ein
isoliertes BAFF-R-Protein oder ein Teil oder Fragment davon können als
ein Immunogen zum Herstellen von Antikörpern, die BAFF-R binden, unter
Anwendung von Standardtechniken zur Herstellung von polyklonalen
und monoklonalen Antikörpern
verwendet werden. Das Volllängen-BAFF-R-Protein
kann verwendet werden, oder alternativ stellt die Erfindung antigene
Peptidfragmente von BAFF-R zur Verwendung als Immunogene bereit.
Das antigene BAFF-R-Peptid
umfasst mindestens 8 Aminosäurereste
der Aminosäuresequenz, die
in 2D (SEQ ID NO:5) gezeigt ist und umfasst ein Epitop
von BAFF-R, so dass ein gegen das Peptid erzeugter Antikörper einen
spezifischen Immunkomplex mit BAFF-R bildet. Vorzugsweise umfasst
das antigene Peptid mindestens 10 Aminosäurereste, mehr vorzugsweise
mindestens 15 Aminosäurereste,
noch mehr vorzugsweise mindestens 20 Aminosäurereste; und am meisten bevorzugt
sind mindestens 30 Aminosäurereste.
Bevorzugte Epitope, die vom antigenen Peptid umfasst sind, sind
Regionen von BAFF-R, die auf der Oberfläche des Proteins lokalisiert
sind, z.B. hydrophile Regionen.
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Wie
hierin offenbart, können
die BAFF-R-Proteinsequenz nach 2D (SEQ
ID NO:5) oder ihre Derivate, Fragmente, Analoga oder Homologe als
Immunogene für
die Erzeugung von Antikörpern,
die immunspezifisch diese Proteinkomponenten binden, verwendet werden.
Der Begriff „Antikörper", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Immunglobulinmoleküle und immunologisch aktive
Teile der Immunglobulinmoleküle,
d.h. Moleküle,
die eine Antigenbindungsstelle beinhalten, die spezifisch ein Antigen
bindet (damit immunreagiert), wie BAFF-R. Solche Antikörper umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, polyklonale, monoklonale, chimäre, einzelkettige, Fab- und
F(ab')2-Fragmente
und eine Fab-Expressionsbibliothek. In einer besonderen Ausführungsform
sind Antikörper
gegen humane BAFF-R-Proteine offenbart. Verschiedene fachbekannte
Verfahren können
für die
Herstellung polyklonaler oder monoklonaler Antikörper gegen eine BAFF-R-Proteinsequenz nach 2D (SEQ ID NO:5) oder ihre Derivate, Fragmente,
Analoga oder Homologe verwendet werden. Manche dieser Proteine werden
unten besprochen.
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Für die Herstellung
von polyklonalen Antikörpern
können
verschiedene passende Wirtstiere (z.B. Kaninchen, Ziege, Maus oder
andere Säuger)
durch Injektion mit dem nativen Protein oder einer synthetischen Variante
davon oder einem Derivat der genannten immunisiert werden. Eine
geeignete immunogene Präparation
kann z.B. rekombinant exprimiertes BAFF-R-Protein oder ein chemisch
synthetisiertes BAFF-R-Polypeptid enthalten. Die Präparation
kann weiterhin ein Adjuvans enthalten. Verschiedene Adjuvanzien,
die verwendet werden, um die immunologische Antwort zu verstärken, umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Freunds (komplett und nichtkomplett), Mineralgele (z.B. Aluminium-Hydroxide),
oberflächenaktive
Stoffe (z.B.
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Lysolezithin,
Pluronic-Polyole, Polyanionen, Peptide, Ölemulsionen, Dinitrophenol
usw.), humane Adjuvanzien wie Bacille Calmette-Guerin (BCG) und
Corynebacterium parvum oder ähnliche
immunstimulatorische Mittel. Falls erwünscht, können die Antikörpermoleküle, die
gegen BAFF-R gerichtet sind, aus dem Säugetier (z.B. aus dem Blut)
isoliert und mit Hilfe bekannter Techniken, wie Protein A-Chromatographie,
weiter aufgereinigt werden, um die IgG-Fraktion zu gewinnen.
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Der
Begriff „monoklonaler
Antikörper" oder „monoklonale
Antikörperzusammensetzung", wie hierin verwendet,
betreffen eine Population von Antikörpermolekülen, die nur eine Art von Antigenenbindungsstelle, die
zum Immunreagieren mit einem speziellen Epitop von BAFF-R fähig sind,
enthalten. Eine monoklonale Antikörperzusammensetzung zeigt demnach üblicherweise
eine einzige Bindungsaktivität
für ein
bestimmtes BAFF-R-Protein, mit dem sie immunreagiert. Für die Präparation
von monoklonalen Antikörpern,
die gegen ein spezifisches BAFF-R-Protein oder dessen Derivate,
Fragmente, Analoga oder Homologe gerichtet sind, kann eine beliebige
Technik, die eine Antikörpermolekülproduktion
mit Hilfe kontinuierlicher Zelllinienkultur erlaubt, verwendet werden.
Solche Techniken umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
die Hybridoma-Technik (siehe Kohler & Milstein, (1975) Nature 256:495-497);
die Trioma-Technik; die humane B-Zell-Hybridoma-Technik (siehe Kozbor
et al. (1983) Immunl. Today 4:72) und die EBV-Hybridoma-Technik
für die
Produktion humaner monoklonaler Antikörper (siehe Cole, et al. in
MONOCLONAL ANTIBODIES AND CANCER THERAPY, Alan R. Liss, Inc., 1985,
pp. 77-96). Humane monoklonale Antikörper können in der Ausführung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden und können unter Verwendung humaner
Hybridome (siehe Cote et al. (1983) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80:2026-2030)
oder durch die Transformation humaner B-Zellen mit Epstein-Barr-Virus
in vitro (siehe siehe Cole, et al. in MONOCLONAL ANTIBODIES AND
CANCER THERAPY, Alan R. Liss, Inc., 1985, pp. 77-96) hergestellt werden.
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Gemäß der Erfindung
können
Techniken für
die Herstellung von Einzelketten-Antikörpern, die spezifisch für ein BAFF-R-Protein
sind, adaptiert werden (siehe z.B.
U.S.-Patent
Nr. 4,946,778 ). Außerdem
können Verfahren
für den
Aufbau von Fab-Expressionsbibliotheken adaptiert werden (siehe z.B.
Huse et al. (1989) Science 246:1275-1281), um eine schnelle und
effektive Identifizierung von monoklonalen Fab-Fragmenten mit der
gewünschten
Spezifität
für ein
BAFF-R-Protein oder
seine Derivate, Fragmente, Analoga oder Homologe zu erlauben. Nicht-humane Antikörper können mit
Hilfe fachbekannter Techniken „humanisiert" werden (siehe z.B.
U.S.-Patent Nr. 5,225,539 ). Antikörperfragmente,
die die Idiotypen zu einem BAFF-R-Protein enthalten, können mit
Hilfe fachbekannter Techniken hergestellt werden, die umfassen,
aber nicht beschränkt
sind auf: (i) ein F(ab')
2-Fragment, hergestellt durch den Pepsin-Verdau
eines Antikörpermoleküls; (ii)
ein Fab-Fragment, hergestellt durch Reduktion von Disulfidbrücken eines
F(ab')
2-Fragments;
(iii) ein Fab-Fragment, hergestellt durch die Behandlung des Antikörpermoleküls mit Papain
und einem Reduktionsmittel und (iv) Fv-Fragmente.
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Außerdem sind
rekombinante anti-BAFF-R-Antikörper
wie chimäre
und humanisierte monoklonale Antikörper, die sowohl humane, als
auch nicht-humane Anteile umfassen, die unter Verwendung standardisierter rekombinanter
DNA-Techniken hergestellt werden können, im Bereich der Erfindung.
Solche chimäre
und humanisierte monoklonale Antikörper können durch fachbekannte rekombinante
DNA-Techniken hergestellt werden, z.B. unter Verwendung von Verfahren,
beschrieben in der internationalen PCT-Anmeidung Nr.
PCT/US86/02269 ; der
Europäischen
Patentanmeldung Nr. 184,187 ; der
Europäischen
Patentanmeldung Nr. 171,496 ; der
Europäischen
Patentanmeldung Nr. 173,494 ; der internationalen PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 86/01533 ;
U.S.-Patent Nr. 4,816,567 ;
der
Europäischen Patentanmeldung Nr.
125,023 ; Retter et al. (1988) Science 240:1041-1043; Liu
et al. (1987) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 3439-3443; Liu et al.
(1987) J. Immunol. 139:3521-3526; Sun et al. (1987) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 84:214-218; Nishimura et al. (1987) Cancer Res. 47:999-1005;
Wood et al. (1985) Nature 314:446-449; Shaw et al. (1988) J. Natl.
Cancer Inst. 80:1553-1559); Morrison (1985) Science 229:1202-1207;
Oi et al. (1986) BioTechniques 4:214;
U.S.-Patent
Nr. 5,225,539 ; Jones et al. (1986) Nature 321:552-525;
Verhoeyan et al. (1988) Science 239:1534; und Beidler et al. (1988) J.
Immunol. 141:4053-4060.
-
In
einer Ausführungsform
umfassen Verfahren für
das Screening von Antikörpern,
die die gewünschte Spezifität besitzen,
sind aber nicht beschränkt
auf den enzymgebundenen Immunosorbens-Assay (ELISA) und andere immunologisch
vermittelte fachbekannte Techniken. In einer speziellen Ausführungsform
ist die Selektion von Antikörpern,
die spezifisch für
eine bestimmte Domäne
eines BAFF-R-Proteins sind, erleichtert durch die Erzeugung von
Hybridomen, die an ein eine solche Domäne enthaltendes BAFF-R-Fragment
binden. Antikörper,
die für
eine oder mehrere Domänen
innerhalb eines BAFF-R-Proteins spezifisch sind, z.B. Domänen, die
die oben identifizierten konservierten Regionen von Proteinen der
BAFF-R- Familie oder
ihre Derivate, Fragmente, Analoga oder Homologe überspannen, sind ebenso hierin
bereitgestellt.
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Anti-BAFF-R-Antikörper können in
fachbekannten Verfahren zur Lokalisierung und/oder Quantifizierung
eines BAFF-R-Proteins verwendet werden (z.B. zur Verwendung für Messungen
des BAFF-R-Protein-Niveaus in geeigneten physiologischen Proben,
zur Verwendung in diagnostischen Verfahren, zur Verwendung im Proteinimaging
und ähnlichem).
In einer gegebenen Ausführungsform
werden Antikörper
für BAFF-R-Proteine
oder ihre Derivate, Fragmente, Analoga oder Homologe, die die antikörpereigene
Bindedomäne
enthalten, als pharmakologisch aktive Verbindungen verwendet (nachstehend „Therapeutika").
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Ein
Anti-BAFF-R-Antikörper
(z.B. monoklonaler Antikörper)
kann zur Isolierung von BAFF-R mit Hilfe gängiger Techniken wie Affinitätschromatographie
oder Immunpräzipitation
verwendet werden. Ein Anti-BAFF-R-Antikörper kann die Aufreinigung
von natürlichem
BAFF-R aus Zellen und von rekombinant hergestelltem BAFF-R, das
in Wirtszellen exprimiert wird, erleichtern. Außerdem kann ein Anti-BAFF-R-Antikörper zur
Detektion von BAFF-R-Protein verwendet werden (z.B. in einem zellulären Lysat
oder Zellüberstand),
um die Menge und das Expressionsmuster des BAFF-R-Proteins zu evaluieren.
Anti-BAFF-R-Antikörper
kann diagnostisch verwendet werden, um das Proteinniveau im Gewebe
als Teil einer klinischen Testmethode diagnostisch zu kontrollieren,
um z.B. die Wirksamkeit eines bestimmten Behandlungsplans zu bestimmen.
Die Detektion kann durch Kopplung (d.h. physikalische Verbindung)
des Antikörpers
mit einer detektierbaren Substanz erleichtert werden. Beispiele
detektierbarer Substanzen umfassen verschiedene Enzyme, prosthetische Gruppen,
fluoreszente Stoffe, lumineszente Stoffe, biolumineszente Stoffe
und radioaktive Stoffe. Beispiele für passende Enzyme umfassen
Meerrettichperoxidase, alkaline Phosphatase, B-Galaktosidase oder
Acetylcholinesterase; Beispiele für geeignete prosthetische Gruppenkomplexe
umfassen Streptavidin/Biotin und Avidin/Biotin; Beispiele für passende
fluoreszente Stoffe umfassen Umbelliferon, Fluoreszein, Fluoreszein-Isothiocyanat,
Rhodamin, Dichlorotriazinylamin-Fluoreszein,
Dansylchlorid oder Phycoerythrin; ein Beispiel für einen lumineszenten Stoff
umfasst Luminol; Beispiele für
biolumineszente Stoffe umfassen Luziferase, Luziferin und Aequorin,
und Beispiele für
passende radioaktive Stoffe umfassen 125I, 131I 35S und 3H.
-
BAFF-R rekombinante Expressionsvektoren
und Wirtszellen
-
Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft Vektoren, vorzugsweise Expressionsvektoren,
die eine Nukleinsäure
enthalten, die BAFF-R oder ihre Derivate, Fragmente, Analoga oder
Homologe kodiert. Wie hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Vektor" auf Nukleinsäuremoleküle, die
zum Transport anderer Nukleinsäuren,
mit denen sie verbunden wurden, fähig sind. Ein Typ von Vektoren
ist ein „Plasmid", was sich auf eine zirkuläre doppelsträngige DNA-Schleife
bezieht, in welche zusätzliche
DNA-Segmente ligiert werden können. Ein
anderer Typ von Vektoren ist ein viraler Vektor, wobei zusätzliche
DNA-Segmente in das virale Genom ligiert werden kann. Manche Vektoren
sind zur autonomen Replikation in einer Wirtszelle geeignet, in
welche sie eingeführt
werden (z.B. bakterielle Vektoren, die einen bakteriellen Replikationsursprung
aufweisen, und episomale Säugetiervektoren).
Andere Vektoren (z.B. nicht-episomale Säugetiervektoren) werden nach
der Einführung
in die Wirtszelle in das Genom einer Wirtszelle integriert, und
werden dadurch mit dem Wirtsgenom repliziert. Außerdem sind manche Vektoren
zur Steuerung der Expression von Genen in der Lage, mit denen sie
operativ verbunden sind. Solche Vektoren werden hierin als „Expressionsvektoren" bezeichnet. Im Allgemeinen
sind die Expressionsvektoren, die in rekombinanten DNA-Techniken
verwendbar sind, oft in der Form von Plasmiden. In der vorliegenden
Beschreibung können „Plasmid" und „Vektor" synonym verwendet
werden, da das Plasmid die am meisten verwendeten Form eines Vektors
ist. Allerdings soll die Erfindung auch andere Formen von Expressionsvektoren
umfassen, wie virale Vektoren (z.B. replikationsdefiziente Retroviren,
Adenviren und adenoassoziierte Viren), welche äquivalente Funktionen erfüllen.
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Die
erfindungsgemäßen rekombinanten
Expressionsvektoren umfassen eine erfindungsgemäße Nukleinsäure in der Form, die zur Expression
der Nukleinsäure
in einer Wirtszelle geeignet ist, was bedeutet, dass die rekombinanten
Expressionsvektoren eine oder mehrere regulatorische Sequenz(en)
umfassen, die auf Basis der Wirtszellen, die für die Expression verwendet
werden sollen, ausgewählt
ist/sind, und die mit den zu exprimierenden Nukleinsäuresequenzen
operativ verbunden ist/sind. Für
einen rekombinanten Expressionsvektor soll „operativ verbunden" bedeuten, dass die
interessierende Nukleotidsequenz mit der/n regulatorischen Sequenz(en)
in einer Weise verbunden ist, die die Expression der Nukleinsäure erlaubt
(z.B. in einem in-vitro-Transkription/Translationssystem
oder in einer Wirtszelle, wenn der Vektor in die Wirtszelle eingeführt wird).
Der Begriff „regulatorische
Sequenz" soll Promotoren,
Enhancer und andere Expressionskontrollelemente umfassen (z.B. Polyadenylierungssignale).
Solche regulatorischen Sequenzen sind z.B. in Goeddel „Gene Expression
Technology" METHODS
IN ENZYMOLOGY 185, Academic Press, San Diego, Calif., 1990 beschrieben.
Regulatorische Sequenzen umfassen solche, die die konstitutive Expression
einer Nukleotidsequenz in vielen Typen von Wirtszellen steuern,
und solche, die die Expression der Nukleotidsequenz nur in bestimmten
Wirtszellen steuern (z.B. gewebespezifische regulatorische Sequenzen).
Ein Fachmann wird wissen, dass das Design des Expressionsvektors
von Faktoren wie der Wahl der zu transformierenden Wirtszelle, dem
gewünschten
Expressionsniveau des Proteins usw. abhängen kann. Die erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
können
in die Wirtszelle eingeführt
werden, um Proteine oder Peptide herzustellen, umfassend Fusionsproteine
oder Peptide, die durch hierin beschriebene Nukleinsäuren kodiert
sind (z.B. BAFF-R-Proteine, mutante Formen von BAFF-R, Fusionsproteine
usw.).
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Die
erfindungsgemäßen rekombinanten
Expressionsvektoren können
zur Expression von BAFF-R
in prokaryotischen oder eukaryotischen Zellen konzipiert werden.
Z.B. kann BAFF-R in bakteriellen Zellen wie Escherichia coli, Insektenzellen
(unter Verwendung von bakuloviralen Expressionsvektoren), Hefezellen
oder Säugetierzellen
exprimiert werden. Passende Wirtszellen sind weiter diskutiert in
Goeddel, „Gene
Expression Technology" METHODS
IN ENZYMOLOGY 185, Academic Press, San Diego, Calif., 1990. Alternativ
kann der rekombinante Expressionsvektor in vitro transkribiert und
translatiert werden, z.B. unter Verwendung einer T7-Promotorregulationssequenz
und T7-Polymerase.
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Die
Expression von Proteinen in Prokaryonten wird am häufigsten
in E. coli durchgeführt
mit Vektoren, die konstitutive oder induzierbare Promotoren enthalten,
die die Expression von Fusions- wie Nichtfusionsproteinen steuern.
Fusionsvektoren fügen
eine Anzahl von Aminosäuren
zu einem Protein, das darin kodiert ist, hinzu, üblicherweise zu dem Aminoterminus
des rekombinanten Proteins. Solche Fusionsvektoren dienen typischerweise
dreierlei Zwecken: (1) zur Verstärkung
der Expression von rekombinantem Protein; (2) zur Verstärkung der
Löslichkeit
des rekombinanten Proteins; und (3) zur Unterstützung während der Aufreinigung des rekombinanten
Proteins durch ihre Wirkung als Ligand in der Affinitätsaufreinigung.
Oft wird in Fusionsexpressionsvektoren eine proteolytische Spaltstelle
an der Verbindungsstelle des Fusionsteils und des rekombinanten
Proteins eingefügt,
um die Trennung des rekombinanten Proteins vom Fusionsteil im Anschluss
an die Aufreinigung des Fusionsproteins zu ermöglichen. Solche Enzyme und
ihre zugehörigen
Erkennungssequenzen umfassen Faktor Xa, Thrombin und Enterokinase.
Typische Fusionsexpressionsvektoren umfassen pGEX (Pharma Biotech
Inc; Smith and Johnson (1988) Gene 67:31-40), pMAL (New England
Biolabs, Beverly, Mass.) und pRIT5 (Pharmacia, Piscataway, N.J.),
die entsprechend Glutathion-S-Transferase (GST), Maltose-E-Bindungsprotein
oder Protein A mit dem rekombinanten Zielprotein fusionieren.
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Beispiele
von passenden induzierbaren E. coli-Nichtfusions-Expressionsvektoren
umfassen pTrc (Amrann et al., (1988) Gene 69:301-315) und pET 11d
(Studier et al., „Gene
Expression Technology" METHODS IN
ENZYMOLOGY 185, Academic Press, San Diego, Calif., 1990, pp. 60-89).
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Eine
Strategie zur Maximierung der Expression rekombinanter Proteine
in E. coli ist die Expression des Proteins in einem Wirtsbakterium
mit einer verminderten Fähigkeit
zur proteolytischen Spaltung des rekombinanten Proteins, siehe Gottesman, „Gene Expression
Technology" METHODS
IN ENZYMOLOGY 185, Academic Press, San Diego, Calif., 1990, pp.
119-128. Eine andere Strategie ist die Änderung der Nukleinsäuresequenz
der in einen Expressionsvektor zu inserierenden Nukleinsäure derart,
dass die individuellen Kodons für
jede Aminosäure
solchen der in E. coli vorzugsweise verwendeten entsprechen (Wada
et al., (1992) Nucleic Acids Res. 20:2111-2118). Solche Änderungen
von erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
können
mit Hilfe standardmäßiger DNA-Synthesethechniken
durchgeführt
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist der BAFF-R-Expressionsvektor ein Hefeexpressionsvektor. Beispiele
für Vektoren
für Expression
in Hefe (z.B. Saccharomyces cerivisae) umfassen pYepSec1 (Baldari
et al., (1987) EMBO J. 6:229-234), pMFa (Kurjan and Herskowitz,
(1982) Cell 30:933-943), pJRY88 (Schultz et al. (1987) Gene 54:113-123),
pYES2 (Invitrogen Corporation, San Diego, Calif.), und für P. pastoris
umfassen sie die pPIC-Familie von Vektoren (Invitrogen Corp, Sand
Diego, Calif.).
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Alternativ
kann BAFF-R in Insektenzellen unter Verwendung von bakuloviralen
Expressionsvektoren exprimiert werden. Bakulovirusvektoren, die
zur Expression von Proteinen in kultivierten Insektenzellen (z.B. SF9-Zellen)
zur Verfügung
stehen, umfassen die pAc-Serie (Smith et al. (1983) Mol. Cell. Biol.
3:2156-2165) und die pVL-Serie (Lucklow and Summers (1989) Virology
170:31-39).
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird eine erfindungsgemäße Nukleinsäure in Säugetierzellen
unter Verwendung eines Säugetierexpressionsvektors
exprimiert. Beispiele für
Säugetierexpressionsvektoren
umfassen pCDM8 (Seed (1987) Nature 329:840-842) und pMT2PC (Kaufmau
et al. (1987) EMBO J. 6:187-195). Wenn in Säugetierzellen verwendet, werden
die Kontrollfunktionen der Expressionsvektoren oft unterstützt von viralen
regulatorischen Elementen. Zum Beispiel sind häufig verwendete Promotoren
abgeleitet von Polyoma, Adenvirus 2, Cytomegalovirus und Affenvirus
40. Für
andere passende Expressionssysteme für sowohl prokaryotische als
auch eukaryotische Zellen siehe z.B. Kapitel 16 und 17 von Sambrook
et al., MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL. 2ND ED., Cold Spring
Harbor Laborstory, Cold Spring Harbor Laborstory Press, Cold Spring
Harbor, N.Y., 1989.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist der rekombinante Säugetierexpressionsvektor
imstande, die Expression der Nukleinsäure vorzugsweise in einem bestimmten
Zelltyp zu steuern (z.B. werden gewebespezifische Regulationselemente
verwendet zur Nukleinsäureexpression).
Gewebespezifische Regulationselemente sind fachbekannt. Nichtbeschränkende Beispiele
passender gewebespezifischer Promotoren umfassen den Albuminpromotor
(leberspezifisch; Pinkert et al. (1987) Genes Dev. 1:268-277), lymphspezifische
Promotoren (Calame and Eaton (1988) Adv. Immunol. 43:235-275), insbesondere
Promotoren von T-Zellrezeptoren (Winoto and Baltimore (1989) EMBO
J. 8:729-733) und Immunglobuline (Banerji et al. (1983) Cell 33:729-740; Queen and Baltimore
(1983) Cell 33:741-748), neuronspezifische Promotoren (z.B. der
Neurofilamentpromotor, Byrne and Ruddle (1989) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 86:5473-5477), pankreasspezifische Promotoren (Edlund et
al. (1985) Science 230:912-916) und milchdrüsenspezifische Promotoren (z.B.
Milchserumpromotor,
U.S. Pat.
Nr. 4,873,316 und
Europäische Anmeldungsveröffentlichung
Nr. 264, 166 ). Entwicklungsregulierte Promotoren sind ebenso
inbegriffen, z.B. die murinen hox-Promotoren (Kessel and Gruss (1990)
Science 249:374-379) und der α-Fetoproteinpromotor
(Campes and Tilghman (1989) Genes Dev. 3:537-546).
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Die
Erfindung bietet weiterhin einen rekombinanten Expressionsvektor,
umfassend ein erfindungsgemäßes DNA-Molekül, das in
den Expressionsvektor in einer Antisenseorientierung kloniert ist.
Das heißt,
das DNA-Molekül
ist derart mit einer regulatorischen Sequenz operativ verbunden,
dass die Expression (durch Transkription des DNA-Moleküls) eines
RNA-Moleküls,
das antisense zu BAFF-R-mRNA sind, ermöglicht ist. Es können regulatorische
Sequenzen gewählt
werden, die mit einer in Antisense-Orientierung klonierten Nukleinsäure operativ
verbunden sind, und die die kontinuierliche Expression des Antisense-RNA-Moleküls in einer
Vielzahl von Zelltypen steuern, beispielsweise virale Promotoren
und/oder Verstärker,
oder es können
regulatorische Sequenzen gewählt
werden, die die konstitutive gewebespezifische oder zellspezifische
Expression von Antisense-RNA steuern. Der Antisense-Expressionsvektor
kann in der Form eines rekombinanten Plasmids, Phagemids oder eines
abgeschwächten
Viruses sein, in welchem Antisense-Nukleinsäuren unter der Kontrolle einer
hocheffizienten regulatorischen Region hergestellt werden, dessen
Aktivität
durch den Zelltyp, in welchen der Vektor eingeführt ist, bestimmt werden kann.
Zur Diskussion der Regulation der Genexpression unter Verwendung
von Antisensegenen siehe Weintraub et al. (1986) „Antisense
RNA as a molecular tool for genetic analysis", Reviews-Trends in Genetics, 1(1).
-
Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft Wirtszellen, in welche ein
erfindungsgemäßer rekombinanter Expressionsvektor
eingeführt
wurde. Die Begriffe „Wirtszelle" und „rekombinante
Wirtszelle" sind
hierin synonym verwendet. Es ist klar, dass solche Begriffe sich
nicht nur auf die jeweiligen Subjekt-Zellen beziehen, sondern auch
auf die Nachkommen oder potentielle Nachkommen dieser Zellen. Weil
gewisse Modifikationen in nachfolgenden Generationen auftreten können, ausgelöst entweder
durch Mutationen oder durch Umwelteinflüsse, können solche Nachkommen in der
Tat nicht mit den Elternzellen identisch sein, aber immer noch in den
Umfang des Begriffs, wie hierin verwendet, fallen.
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Eine
Wirtszelle kann jede prokaryotische oder eukaryotische Zelle sein.
Zum Beispiel kann BAFF-R-Protein in bakteriellen Zellen wie E. coli,
Insektenzellen, Hefe- oder Säugetierzellen
(wie Eizellen des chinesischen Hamsters (CHO) oder COS-Zellen exprimiert
werden. Andere passende Wirtszellen sind dem Fachmann bekannt.
-
Vektor-DNA
kann in prokaryotische oder erkaryotische Zellen mit Hilfe konventioneller
Transformations- oder Transfektionstechniken eingeführt werden.
Wie hierin verwendet, sollen die Begriffe „Transformation" und „Transfektion" sich auf eine Vielzahl
von allgemeinanerkannten Techniken zur Einführung fremder Nukleinsäuren (z.B.
DNA) in eine Wirtszelle beziehen, einschließlich Kalziumphosphat- oder
Kalziumchlorid-Kopräzipitation,
DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion, Lipofektion oder Elektroporation.
Passende Verfahren zur Transformation und Transfektion von Wirtszellen
können
in Sambrook et al, MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL. 2ND ED.,
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold
Spring Harbor, N.Y., 1989 und anderen Laborhandbüchern gefunden werden.
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Es
ist für
stabile Transfektion von Säugetierzellen
bekannt, dass in Abhängigkeit
von dem verwendeten Expressionsvektor und der Transfektionstechnik
nur eine kleine Fraktion von Zellen die fremde DNA in ihr Genom
integrieren kann. Um diese Integranten zu identifizieren und selektieren,
wird ein Gen, das einen Selektionsmarker kodiert (z.B. Resistenz
gegen Antibiotika), allgemein in die Wirtszellen zusammen mit dem
interessierenden Gen eingeführt.
Verschiedene Selektionsmarker umfassen solche, die Resistenz gegenüber Wirkstoffen
verleihen, wie G418, Hygromycin und Methotrexat. Eine Nukleinsäure, die
einen Selektionsmarker kodiert, kann in eine Wirtszelle mit demselben
Vektor wie dem eingeführt
werden, der für
BAFF-R kodiert, oder kann mit einem separaten Vektor eingeführt werden.
Zellen, die mit der eingeführten
Nukleinsäure
stabil transfiziert sind, können
mit Hilfe von Wirkstoffselektion identifiziert werden (z.B. werden
Zellen, die das Selektionsmarker-Gen eingebaut haben, überleben,
wogegen die anderen Zellen absterben).
-
Eine
erfindungsgemäße Wirtszelle,
wie prokaryotische oder eukaryotische Wirtszellen in Kultur, können zur
Herstellung (d.h. Expression) von BAFF-R-Protein verwendet werden.
Dementsprechend bietet die Erfindung weiterhin Verfahren zur Herstellung
von BAFF-R-Protein unter Verwendung der erfindungsgemäßen Wirtszellen.
In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Kultivierung der erfindungsgemäßen Wirtszelle
(in welche ein rekombinanter Expressionsvektor, der BAFF-R kodiert,
eingeführt
wurde) in einem geeigneten Medium, so dass BAFF-R-Protein hergestellt
wird. In einer anderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren weiterhin die Isolierung von BAFF-R aus dem
Medium oder der Wirtszelle.
-
Transgene Tiere
-
Die
erfindungsgemäßen Wirtszelle
können
auch zur Herstellung von nichthumanen transgenen Organismen verwendet
werden. Zum Beispiel ist in einer Ausführungsform eine erfindungsgemäße Wirtszelle
eine fertilisierte Oozyte oder eine embryonale Stammzelle, in welche
BAFF-R-kodierende Sequenzen eingeführt wurden. Solche Wirtszellen
können
dann zur Erzeugung von nicht-humanen transgenen Tieren verwendet werden,
in welchen exogene BAFF-R-Sequenzen
in ihr Genom eingeführt
wurden oder homolog rekombinanten Tieren, in welchen endogene BAFF-R-Sequenzen
geändert
wurden. Solche Tiere sind nützlich
zur Untersuchung der Funktion und/oder Aktivität von BAFF-R und zur Identifizierung
und/oder Evaluierung von Modulatoren der BAFF-R-Aktivität. Wie hierin
verwendet, ist ein „transgenes
Tier" ein nicht-humanes Tier, bevorzugt ein
Säugetier,
mehr bevorzugt ein Nagetier wie eine Ratte oder eine Maus, in welchen
eine oder mehrere Zellen des Tieres ein Transgen umfassen. Andere
Beispiele für
transgene Tieren umfassen nicht-humane Primaten, Schafe, Hunde,
Kühe, Ziegen,
Hühner,
Amphibien usw. Ein Transgen ist exogene DNA, die in das Genom einer
Zelle integriert ist, aus welcher ein transgenes Tier sich entwickelt
und welche im Genom eines erwachsenen Tieres bleibt, auf diese Weise
die Expression eines kodierten Genprodukts in einem oder mehreren
Zelltyp(en) oder Gewebe(n) des transgenen Tieres steuernd. Wie hierin
verwendet, ist ein „homolog
rekombinantes Tier" ein
nicht-humanes Tier, bevorzugt ein Säugetier, mehr bevorzugt eine
Maus, in welchem/r durch homologe Rekombination zwischen dem endogenen
Gen und einem in eine Zelle des Tieres, z.B. eine embryonale Zelle
des Tieres, eingeführten
exogenen DNA-Molekül
ein endogenes BAFF-R-Gen vor Beginn seiner Entwicklung geändert wurde.
Ein erfindungsgemäßes transgenes
Tier kann durch Einführen
BAFF-R-kodierender Nukleinsäure
in die männlichen
Pronuklei einer fertilisierten Oozyte erzeugt werden, z.B. durch
Mikroinjektion, retrovirale Infektion und indem der Oozyte erlaubt
wird, sich zu einem pseudoträchtigen
Ammentier zu entwickeln. Die humane BAFF-R DNA-Sequenz von
2A (SEQ ID NO:3),
2C (SEQ
ID NO:4),
3 (SEQ ID NO:6) kann als ein
Transgen in das Genom eines nicht-humanen Tieres eingeführt werden. Alternativ
kann ein nicht-humanes Homolog des humanen BAFF-R-Gens, wie ein
Maus-BAFF-R-Gen (
4A) (SEQ ID NO:8) basierend
auf Hybridisierung an humane BAFF-R-cDNA (weiter oben beschrieben) isoliert
und als ein Transgen verwendet werden. Intronische Sequenzen und
Polyadenylierungssignale können auch
in das Transgen eingeschlossen werden, um die Expressionseffizienz
des Transgens zu erhöhen.
(Eine) gewebespezifische Regulationssequenz(en) kann/können mit
dem BAFF-R-Transgen
operativ verbunden werden, um die Expression von BAFF-R-Protein
in bestimmten Zellen zu steuern. Verfahren zur Herstellung transgener
Tiere mit Hilfe Embryomanipulation und Mikroinjektion, besonders
von Tieren wie Mäusen,
sind auf dem Gebiet konventionell geworden und beschrieben z.B.
in
U.S. Patent No. 4,736,866 ;
4,870,009 und
4,873,191 und Hogan in MANIPULATING
THE MOUSE EMBRYO, Cold Spring Harbor Laborstory Press, Cold Spring
Harbor, N.Y., 1986. Ähnliche
Verfahren werden für
Herstellung von anderen transgenen Tieren verwendet. Ein transgenes
Founder-Tier kann aufgrund der Präsenz des BAFF-R-Transgens in
seinem Genom und/oder der Expression von BAFF-R-mRNA in Geweben
oder Zellen des Tieres identifiziert werden. Ein transgenes Founder-Tier
kann dann zur Züchtung
von weiteren transgentragenden Tieren verwendet werden. Außerdem können transgene
Tiere, die ein BAFF-R-kodierendes
Transgen tragen, weiter mit anderen transgenen Tieren gekreuzt werden,
die andere Transgene tragen.
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Um
ein homolog rekombinantes Tier zu erzeugen, wird ein Vektor hergestellt,
der mindestens einen Teil eines BAFF-R-Gens enthält, in welchem eine Deletion,
Addition oder Substitution eingefügt wurde, um dadurch das BAFF-R-Gen
zu verändern,
z.B. funktionell zu zerstören.
Das BAFF-R-Gen kann ein humanes Gen sein (z.B. 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ
ID NO:4), 3 (SEQ ID NO:6)), aber mehr
bevorzugt ist es ein nicht-humanes Homolog eines humanes BAFF-R-Gens.
Zum Beispiel kann ein Maushomolog (4A)
eines humanen BAFF-R-Gens
von 2A (SEQ ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4), 3 (SEQ ID
NO:6) zur Konstruktion eines homologen Rekombinationsvektors verwendet
werden, der zur Änderung
eines endogenen BAFF-R-Gens im Mausgenom geeignet ist. In einer
Ausführungsform
der Vektor ist derart aufgebaut, dass nach der homologen Rekombination
das endogene BAFF-R-Gen funktionell zerstört ist (d.h. kein funktionales
Protein mehr kodiert; auch bezeichnet als „knockout"-Vektor).
-
Alternativ
kann der Vektor derart aufgebaut werden, dass nach der homologen
Rekombination das endogene BAFF-R-Gen mutiert oder auf andere Weise
geändert
ist, aber immer noch funktionales Protein kodiert (z.B. kann die
stromaufwärts
gelegene Regulationsregion geändert
sein, um die Expression des endogenen BAFF-R-Proteins zu ändern).
In dem homologen Rekombinationsvektor wird der geänderte Teil
des BAFF-R-Gens an seinen 5'-
und 3'-Enden durch
zusätzliche
Nukleinsäure
desBAFF-R-Gens flankiert, um homologe Rekombination zwischen dem
exogenen BAFF-R-Gen, das vom Vektor getragen wird, und einem endogenen
BAFF-R-Gen in einer embryonalen Stammzelle zu ermöglichen.
Die zusätzliche
flankierende BAFF-R-Nukleinsäure
ist von genügender
Länge für erfolgreiche
homologe Rekombination mit dem endogenen Gen. Typischerweise sind
etliche Kilobasen flankierender DNA (sowohl am 5'- als
auch am 3'-Ende)
in den Vektor eingeschlossen, siehe z.B. Thomas et al. (1987) Cell
51:503 für
eine Beschreibung von homologen Rekombinationsvektoren. Der Vektor
wird in eine embryonale Stammzelllinie eingebracht (z.B. durch Elektroporation),
und Zellen, in welchen das eingeführte BAFF-R-Gen homolog mit
dem endogenen BAFF-R-Gen rekombiniert hat, werden selektiert (siehe
z.B. Li et al. (1992) Cell 69:915).
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Die
selektierten Zellen werden dann in eine Blastozyste eines Tieres
(z.B. einer Maus) injiziert, um Aggregationschimären zu bilden, siehe z.B. Bradley,
in TERATOCARCINOMAS AND EMBRYONIC STEM CELLS: A PRACTICAL APPROACH,
Robertson, Ed. IRL, Oxford, 1987, pp. 113-152. Ein chimärer Embryo kann
dann in ein passendes pseudoträchtiges
Ammentier implantiert werden und der Embryo ausgetragen werden.
Nachkommen, die in ihren Keimzellen die homolog rekombinierte DNA
enthalten, können
zur Züchtung
von Tieren verwendet werden, in welchen alle Zellen des Tieres die
homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen durch die Keimbahntransmission
des Transgens aufweisen. Verfahren zur Konstruktion homologer Rekombinationsvektoren
und homolog rekombinanter Tiere sind weiter beschrieben in Bradley
(1991) Curr. Opin. Biotechnol. 2:823-829; PCT internationale Veröffentlichung
No.:
WO 90/11354 ;
WO 91/01140 ;
WO 92/0968 und
WO 93/04169 .
-
In
einer anderen Ausführungsform
können
transgene nicht-humane Tiere hergestellt werden, die selektierte
Systeme enthalten, die eine regulierte Expression des Transgens
erlauben. Ein Beispiel für
ein solches Systems ist das cre/loxP-Rekombinasensystem des Bakteriophagen
P1. Zur Beschreibung des cre/losP-Rekombinasensystems siehe z.B.
Lakso et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:6232-6236. Ein anderes
Beispiel für
ein Rekombinasesystem ist das FLP-Rekombinasesystem von S. cerevisiae
(O'Gorman et al.
(1991) Science 251:1351-1355). Wenn ein cre/loxP Rekombinasesystem
zur Regulation der Expression des Transgens verwendet wird, werden
Tiere benötigt,
die Transgene enthalten, die sowohl Cre-Rekombinase als auch ein
selektiertes Protein kodieren. Solche Tiere können durch die Konstruktion
von „doppel"transgenen Tieren
bereitgestellt werden, z.B. durch Verpaarung zweier transgener Tiere,
von denen eins ein für
ein ausgewähltes
Protein kodierendes Transgen und das andere ein für eine Rekombinase
kodierendes Transgen enthält.
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Klone
der hier beschriebenen nicht-humanen transgenen Tiere können auch
gemäß den Verfahren hergestellt
werden, die in Wilmut et al. (1997) Nature 385:810-813 beschrieben
sind. Kurz gesagt kann eine Zelle, z.B. eine somatische Zelle aus
dem transgenen Tier, isoliert und zum Ausstieg aus dem Wachstumszyklus
und zum Eintreten in G0-Phase induziert
werden. Die ruhenden Zellen können
dann, z.B. durch die Verwendung von elektrischen Pulsen, mit einer
entkernten Oozyte aus einem Tier derselben Spezies fusioniert werden,
aus welchem die ruhende Zelle isoliert war. Die rekonstruierte Oozyte
wird dann derart kultiviert, dass sie sich zur Morula oder Blastozyste
entwickelt, und dann in ein weibliches pseudoträchtiges Ammentier transferiert.
Die Nachkommen, die von diesem weiblichen Ammentier geboren werden,
werden ein Klon des Tieres sein, aus welchem die Zelle, z.B. die
somatische Zelle, isoliert wurde.
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Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
Die
erfindungsgemäßen BAFF-R
Nukleinsäuremoleküle, BAFF-R-Proteine
und anti-BAFF-R-Antikörper (hier
auch bezeichnet als „aktive
Verbindungen") und
ihre Derivate, Fragmente, Analoga und Homologe können in pharmazeutische Zusammensetzungen
aufgenommen werden, die zur Verabreichung geeignet sind. Solche
Zusammensetzungen umfassen typischerweise das/den Nukleinsäuremolekül, Protein
oder Antikörper
und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger. Wie hierin verwendet soll „pharmazeutisch
akzeptabler Träger" alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakterielle und antifungale
Mittel, isotonische und absorptionsverzögernde Wirkstoffe und ähnliches
umfassen, die mit pharmazeutischer Verabreichung kompatibel sind.
Passende Träger
sind in der neuesten Auflage von Remington's Pharmaceutical Sciences beschrieben,
einem Standardlehrbuch in diesem Fachgebiet, welches hierin durch
Bezugnahme einbezogen ist. Bevorzugte Beispiele von solchen Trägern oder
Verdünnungsmitteln
umfassen, sind aber nicht begrenzt auf Wasser, Salzlösungen,
Ringer-Lösungen,
Dextroselösung
und 5% humanes Serumalbumin. Liposomen und nichtwässrige Vehikel,
wie Fettöle,
können
auch verwendet werden. Die Verwendung von solchen Medien und Stoffen
für pharmazeutisch
aktive Substanzen ist fachbekannt. Ausgenommen Fälle, in denen ein konventionelles
Medien nicht mit dem Wirkstoff kompatibel ist, wird deren Anwendung
in den Zusammensetzungen in Betracht gezogen. Zusätzliche
aktive Stoffe können
auch in die Zusammensetzungen aufgenommen werden.
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Eine
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung ist so formuliert, dass sie kompatibel mit dem vorgesehenem
Verabreichungsweg ist. Beispiele für Verabreichungswege umfassen
parenterale, z.B. intravenöse,
intradermale, subkutane, orale (z.B. Inhalation), transdermale (topische),
transmukosale und rektale Verabreichung. Lösungen oder Suspensionen, die
für parenterale,
intradermale oder subkutane Verabreichung verwendet werden, können folgende
Komponenten umfassen: ein steriles Verdünnungsmittel wie Wasser für Injektion,
Salzlösung,
Fettöle,
Polyethylenglykole, Glycerin, Propylenglykol oder andere synthetische Lösungsmittel;
antibakterielle Mittel wie Benzylalkohol oder Methylparabene; Antioxidantien
wie Ascorbinsäure oder
Natriumbisulfit; Chelatoren wie Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA);
Puffer wie Acetate, Citrate oder Phosphate und Mittel zur Einstellung
von Tonizität
wie Natriumchlorid oder Dextrose. Der pH kann mit Säuren oder
Basen wie Salzsäure
oder Natriumhydroxid eingestellt werden. Die parenterale Zubereitung
kann in aus Glas oder Kunststoff gefertigten Ampullen, Einwegspritzen
oder Mehrfachdosisampullen verpackt werden.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die für
Injektionsgebrauch geeignet sind, umfassen sterile wässrige Lösungen (soweit
wasserlöslich)
oder Dispersionen und sterile Pulver für die spontane Zubereitung von
sterilen injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen. Für
intravenöse
Verabreichung umfassen geeignete Träger physiologische Salzlösungen,
bakteriostatisches Wasser, Cremophor EL (BASF, Parsippany, N.J.)
oder Phosphat-gepufferte Salzlösungen
(PBS). In allen Fällen
muss die Zusammensetzung steril und sollte insoweit flüssig sein,
dass die Aufnahme in die Spritze möglich ist. Sie muss unter den
Produktions- und Aufbewahrungsbedingungen stabil sein und muss gegen
die kontaminierende Wirkung von Mikroorganismen, wie Bakterien und
Pilzen konserviert werden. Der Träger kann ein Lösungsmittel
oder Dispersionsmedium sein, das zum Beispiel Wasser, Ethanol, Polyol
(z.B. Glycerol, Propylenglykol und flüssiges Polyethylenglykol und ähnliches)
enthält
und geeignete Mischungen davon. Die angemessene Fluidität kann zum
Beispiel durch Verwendung einer Beschichtung wie Lecithin, durch
Aufrechterhaltung der erforderlichen Partikelgröße im Falle von Dispersion
und durch Verwendung von oberflächenaktiven
Stoffen aufrechterhalten werden. Eine Verhinderung der Mikroorganismenwirkung
kann durch verschiedene antibakterielle und antifungale Mittel erreicht
werden, z.B. Parabene, Chlorobutanol, Phenol, Ascorbinsäure, Thimerosal
und ähnliche.
In vielen Fällen
wird es zu bevorzugen sein, isotonische Mittel, z.B. Zucker, Polyalkohole
wie Mannitol, Sorbitol, Natriumchlorid in die Zusammensetzung einzubeziehen.
Eine verlängerte
Absorption der injizierbaren Zusammensetzungen kann durch das Hinzufügen eines
Mittels in die Zusammensetzung bewirkt werden, das die Absorption
verzögert, z.B.
Aluminium-Monostearat und Gelatine.
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Sterile
injizierbare Lösungen
können
durch das Kombinieren des Wirkstoffs (z.B. eines BAFF-R-Proteins oder Anti-BAFF-R-Antikörpers) in
der nötigen
Menge in einem geeigneten Lösungsmittel
mit einem oder einer Kombination von oben aufgelisteten Ingredienzien
hergestellt werden, je nach Bedarf, gefolgt von Filter-Sterilisation.
Generell werden Dispersionen durch die Aufnahme der Wirkstoffe in
ein steriles Vehikel hergestellt, das ein Grunddispersionsmedium
und die nötigen
anderen Inhaltsstoffe aus den oben aufgelisteten enthält. Im Fall
von sterilen Pulvern für
die Herstellung von sterilen injizierbaren Lösungen sind Herstellungsverfahren
Vakuumtrocknen und Gefriertrocknen, welches ein Pulver des Wirkstoffs
und jedes weiteren gewünschten
Inhaltsstoffs aus einer vorher sterilfiltrierten Lösung ergibt.
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Orale
Zusammensetzungen umfassen generell ein inertes Verdünnungsmittel
oder einen genießbaren Träger. Sie
können
in Gelatinekapseln gefasst oder als Tabletten gepresst werden. Zum
Zweck der oralen therapeutischen Verabreichung kann der Wirkstoff
mit Hilfsstoffen kombiniert werden und in der Form von Tabletten,
Pastillen oder Kapseln verwendet werden. Orale Zusammensetzungen
können
auch unter Verwendung eines flüssigen
Trägers
hergestellt werden zur Verwendung als eine Mundspülung, wobei
der Stoff in dem Flüssigträger oral
verabreicht, gegurgelt und ausgespuckt oder geschluckt wird. Pharmazeutisch
kombatible Bindemittel und/oder Adjuvantien können als Teil der Zusammensetzung
eingearbeitet werden. Tabletten, Dragees, Kapseln, Pastillen und ähnliches
können
einige von folgenden Ingredienzien oder Stoffen ähnlicher Art enthalten: ein
Bindemittel wie mikrokristalline Zellulose, Tragantgummi oder Gelatine;
einen Hilfsstoff wie Stärke
oder Laktose, ein Sprengmittel wie Alginsäure, Primogel oder Maisstärke; ein
Schmiermittel wie Magnesiumstearat oder Sterotes; ein Gleitmittel
wie kolloidales Siliziumdioxid; ein Süssmittel wie Saccharose oder Saccharin;
oder einen Aromastoff wie Pfefferminze, Methylsalicylat oder Orangenaroma.
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Zur
Verabreichung durch Inhalation werden die Stoffe in der Form eines
Aerosolsprays aus einem Druckbehälter
oder Spender, der einen geeignetes Treibgas enthält, z.B. ein Gas wie Kohlenstoffdioxid,
oder einem Zerstäuber
geliefert.
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Systemische
Verabreichung kann auch auf transmukosalem oder transdermalen Weg
erfolgen. Für transmukosale
oder transdermale Verabreichung werden für die zu überwindende Barriere geeignete
Durchdringungsmittel in der Formulierung verwendet. Solche Durchdringunsmittel
sind generell fachbekannt und umfassen zum Beispiel für transmukosale
Verabreichung Detergentien, Gallensäuren und Fusidinsäurederivate.
Transmukosale Verabreichung kann unter Verwendung von Nasensprays
oder Suppositorien durchgeführt werden.
Für transdermale
Verabreichung sind die Wirkstoffe formuliert in Salben, Gele oder
Cremes, wie allgemein fachbekannt ist.
-
Die
Stoffe können
auch in der Form von Suppositorien (z.B. mit konventionellen Grundlagen
für Suppositorien,
wie Kakaobutter und anderen Glyceriden) oder Retentionsklistieren
zur rektalen Zuführung
hergestellt werden.
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In
einer Ausführungsform
sind die Wirkstoffe mit Trägern
hergestellt, die die Stoffe vor schneller Eliminierung aus dem Körper schützen sollen,
wie Formulierungen zur kontrollierten Freigabe, umfassend Implantate
und mikrokapsulierte Abgabesysteme. Es können bioabbaubare, biokompatible
Polymere verwendet werden wie Ethylenvinylacetat, Polyanhydride,
Polyglycolsäure,
Kollagen, Polyorthoester und Polymilchsäure. Verfahren zur Herstellung
solcher Formulierungen sollten für
den Fachmann offenkundig sein. Die Materialien können auch kommerziell von Alza
Corporation und Nova Pharmaceuticals, Inc. bezogen werden. Liposomale Suspensionen
(umfassend Liposomen, die durch monoklonale Antikörper gegen
virale Antigene auf infizierte Zellen gelenkt werden) können auch
als pharmazeutisch akzeptable Träger
verwendet werden. Diese können gemäß fachbekannten
Verfahren hergestellt werden, z.B. wie in
U.S.-Patent No. 4,522,811 beschrieben
ist.
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Es
ist von besonderem Vorteil, wenn orale oder parenterale Zusammensetzungen
zur Erleichterung der Verabreichung und Gleichmäßigkeit der Dosierung in Dosierungseinheiten
formuliert sind. Dosierungseinheitsform, wie hierin verwendet, bezieht
sich auf physikalisch eigenständige
Einheiten, die als Einzeldosierungen für das zu behandelnde Subjekt
geeignet sind; jede Einheit enthält
eine vorbestimmte Menge von Wirkstoff, die ausgerechnet ist, um
den erwünschten
therapeutischen Effekt in Verbindung mit dem nötigen pharmazeutischen Träger zu erzeugen.
Die Vorgaben für
die erfindungsgemäßen Dosierungseinheitsformen
sind bestimmt durch und direkt abhängig von einzelnen Charakteristika
der Wirkstoffen und dem speziellen zu erreichenden therapeutischen
Effekt.
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Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle können in
Vektoren inseriert und als Gentherapievektoren verwendet werden.
Gentherapievektoren können
an ein Subjekt auf einer Vielzahl von Wegen abgegeben werden, z.B.
wie in
U.S.-Patent No. 5,703,055 beschrieben
ist. Die Abgabe kann auf diese Weise auch z.B. intravenöse Injektion,
lokale Verabreichung (siehe
U.S.-Patent
No. 5,328,470 ) oder stereotaktische Injektion (siehe z.B.
Chef et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. 91:3054-3057) umfassen.
Die pharmazeutische Präparation
des Gentherapievektors kann den Gentherapievektor in einem geeigneten
Verdünnungsmittel
umfassen, oder kann eine Matrix zur langsamen Abgabe umfassen, in
das das Gentransportvehikel eingebettet ist. Alternativ kann, wenn
der komplette Gentransportvektor intakt von rekombinanten Zellen
hergestellt werden kann, z.B. retrovirale Vektoren, die pharmazeutische
Präparation
eine oder mehrere Zellen umfassen, die das Gentransportsystem herstellen.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen können in einen Behälter, Packung
oder Spender zusammen mit Gebrauchsanweisungen zur Verabreichung
enthalten sein.
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Erfindungsgemäße Verwendungen
und Verfahren
-
Die
hierin beschriebenen Nukleinsäuremoleküle, Proteine,
Proteinhomologe und Antikörper
können
in einem oder mehreren der folgenden Verfahren verwendet werden:
(a) Screening-Assays;
(b) Detektionsassays (z.B. chromosomale Kartierung, Gewebetypisierung,
forensische Biologie); (c) prädiktive
Medizin (z.B. diagnostische Assays, prognostische Assays, Monitoring
von klinischen Versuchen und Pharmakogenomik); und (d) Behandlungsverfahren
(z.B. therapeutische und prophylaktische). Wie hierin beschrieben
hat ein erfindungsgemäßes BAFF-R-Protein in einer
Ausführungsform
die Fähigkeit,
BAFF zu binden.
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Die
isolierten Nukleinsäuremoleküle nach
der Erfindung können
zur Expression von BAFF-R-Protein verwendet
werden (z.B. mit Hilfe eines rekombinanten Expressionsvektors in
einer Wirtszelle in Gentherapie-Anwendungen), zur Detektion von
BAFF-R-mRNA (z.B. in einer biologischen Probe) oder einer genetische Läsion in
einem BAFF-R-Gen, und zur Modulation von BAFF- und/oder BAFF-R-Aktivität wie weiter
unten beschrieben. Ferner können
die BAFF-R-Proteine
zum Screening auf Wirkstoffe oder Verbindungen verwendet werden,
die die BAFF-R-Aktivität oder -Expression
modulieren sowie zur Behandlung von Störungen, die durch ungenügende oder
exzessive Produktion von BAFF- und/oder BAFF-R-Protein, oder durch
Produktion von BAFF-R-Proteinformen charakterisiert sind, die verglichen
mit BAFF-R-Wildtypprotein
eine verminderte oder anomale Aktivität aufweisen. Ferner können die erfindungsgemäße Anti-BAFF-R-Antikörper zur
Detektion und Isolierung von BAFF-R-Proteinen und zur Modulierung der BAFF-
und/oder BAFF-R-Aktivität
verwendet werden.
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Diese
Erfindung bezieht sich weiterhin auf neue Mittel, die durch die
obenbeschriebenen Screening-Assays identifiziert wurden, und ihre
Anwendungen für
Behandlungen wie hierin beschrieben.
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Screening-Assays
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Die
Erfindung bietet ein Verfahren (hierin auch als "Screening-Assay" bezeichnet) zur Identifizierung von
Modulatoren, d.h. Kandidaten oder Testverbindungen oder Mitteln
(z.B. Peptiden, Peptidomimetika, Kleinmolekülen oder anderen Wirkstoffen),
die an BAFF-R-Proteine binden oder ein stimulatorischen oder inhibitorischen
Effekt auf z.B. BAFF-R-Expression oder BAFF-R-Aktivität haben.
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In
einer Ausführungsform
bietet die Erfindung Assays für
Screening von Kandidaten oder Testverbindungen, welche an BAFF-R-Protein
oder Polypeptid oder biologisch aktives Teil davon binden oder seine
Aktivität
modulieren. Die erfindungsgemäßen Testverbindungen
können
unter Verwendung von einigen der zahlreichen fachbekannten Methoden
in Verfahren mit kombinatorischen Bibliotheken erhalten werden,
umfassend: biologische Bibliotheken; räumlich ansprechbare parallele
Festphasen- oder Lösungsphasenbibliotheken;
Verfahren mit synthetischen Bibliotheken, die Dekonvolution benötigen; das „one-bead
one-compound"-Bibliothek-Verfahren
und Verfahren mit synthetischen Bibliotheken, die Selektion durch
Affinitätschromatographie
verwenden. Die Methode mit biologischen Bibliotheken ist beschränkt auf
Peptidbibliotheken, während
die anderen vier Methoden auf Peptid-, Nicht-Peptid-Oligomer- oder Kleinmolekül-Bibliotheken
von Verbindungen anwendbar sind (Lam (1997) Anticancer Drug Des.
12:145-167).
-
Beispiele
für Verfahren
zur Synthese molekularer Bibliotheken können in der Fachliteratur gefunden werden,
zum Beispiel in: DeWitt et al. (1993) Proc.Natl. Acad. Sci. USA
90:6909-6013; Erb
et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:11422-11426; Zuckermann
et al. (1994) J. Med. Chem. 37:2678-2685; Cho et al. (1993) Science
261:1303; Carrell et al. (1994) Angew.
-
Chem.
Int. Ed. Engl. 33:2059; Carell et al. (1994) Angew. Chem. Int. Ed.
Engl. 33:2061; und Gallop et al. (1994) J. Med. Chem. 37:1233-1251.
-
Bibliotheken
von Verbindungen können
in Lösung
vorliegen (z.B. Houghten (1992) Biotechniques 13:412-421), oder
auf Kügelchen
(Lam (1991) Nature 354:82-84), auf Chips (Fodor (1993) Nature 364:555-556),
Bakterien (Ladner
U.S.-Patent
No. 5,223,409 ), Sporen (Ladner
U.S.-Patent 5,223,409 ), Plasmiden
(Cull et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:1865-1869) oder
auf Phagen (Scott and Smith (1990) Science 249:386-390; Devlin (1990)
Science 249:404-406; Cwirla et al. (1990) Proc.Natl. Acad. Sci.
USA 87:6378-6382; Felici (1991) J. Mol. Biol. 222:301-310; Ladner
U.S.-Patent 5,223,409 ).
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In
einer Ausführungsform
ist ein Assay ein zellbasierter Assay, in welchem eine Zelle, die
eine membrangebundene Form von BAFF-R-Protein oder einen biologisch
aktiven Teil davon auf der Zelloberfläche exprimiert, mit einer Testverbindung
in Kontakt gebracht wird und die Fähigkeit der Testverbindung,
an ein BAFF-R-Protein zu binden, bestimmt wird. Die Zelle kann z.B.
von Säugetierursprung
oder eine Hefezelle sein. Die Bestimmung der Fähigkeit der Testverbindung,
an BAFF-R-Protein zu binden, kann z.B. durch Kopplung der Testverbindung
mit einem Radioisotop oder einer enzymatischen Markierung erreicht
werden, so dass die Bindung der Testverbindung an BAFF-R-Protein
oder einen biologisch aktiven Teil davon durch Detektion der markierten
Verbindung in einem Komplex bestimmt werden kann. Zum Beispiel können Testverbindungen
mit 125I, 35S, 14C oder 3H direkt
oder indirekt markiert werden und die Radioisotope durch direktes
Zählen
von Radioemission oder durch Zählen
von Szintillation detektiert werden. Alternativ können Testverbindungen
durch z.B. Meerrettichperoxidase, alkaline Phosphatase oder Luziferase
enzymatisch markiert werden, und die enzymatische Markierung durch
die Bestimmung von Konversion eines geeigneten Substrats zum Produkt
detektiert werden. In einer Ausführungsform
umfasst der Assay die Kontaktierung einer eine membrangebundene
Form von BAFF-R-Protein oder einen biologisch aktiven Teil davon
exprimierenden Zelle auf der Zelloberfläche mit einer bekannten Verbindung,
die ein BAFF-R-Protein
bindet, um eine Assaymischung zu bilden, die Kontaktierung der Assaymischung
mit einer Testverbindung und die Bestimmung der Fähigkeit
der Testverbindung, mit einem BAFF-R-Protein zu interagieren, wobei die
Bestimmung der Fähigkeit
der Testverbindung, mit einem BAFF-R-Protein zu interagieren, die
Bestimmung der Fähigkeit
der Testverbindung umfasst, bevorzugt an BAFF-R-Protein oder einen
biologisch aktiven Teil davon zu binden, verglichen mit der bekannten
Verbindung.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist ein Assay ein zellbasierter Assay, umfassend die Kontaktierung einer
eine membrangebundene Form von BAFF-R-Protein oder einen biologisch
aktiven Teil davon exprimierenden Zelle auf der Zelloberfläche mit
einer Testverbindung und die Bestimmung der Fähigkeit der Testverbindung,
die Aktivität
des BAFF-R-Proteins oder eines biologisch aktiven Teils davon zu
modulieren (z.B. stimulieren oder inhibieren). Die Bestimmung der
Fähigkeit
der Testverbindung, die Aktivität
von BAFF-R-Protein oder eine biologisch aktiven Teils davon zu modulieren,
kann z.B. durch Bestimmung der Fähigkeit
des BAFF-R-Proteins, ein BAFF-R-Zielmolekül zu binden oder damit zu interagieren,
erreicht werden. Wie hierin verwendet ist ein „Zielmolekül" ein Molekül, an das/mit dem ein BAFF-R-Protein
bindet oder in der Natur interagiert, z.B. ein Molekül auf der
Oberfläche
einer Zelle, die ein BAFF-R-Protein exprimiert, ein Molekül auf der Oberfläche einer
zweiten Zelle, ein Molekül
im extrazellulären
Milieu, ein mit der inneren Oberfläche einer Zellmembran assoziiertes
Molekül
oder ein zytoplasmatisches Molekül.
Ein BAFF-R-Zielmolekül
kann ein nicht-BAFF-R-Molekül
oder ein BAFF-R-Protein oder -Polypeptid gemäß der vorliegenden Erfindung
sein. In einer Ausführungsform
ist ein BAFF-R-Zielmolekül
eine Komponente eines Signaltransduktionsweges, der die Übertragung
eines extrazellulären
Signals (z.B. ein Signal, das durch Bindung einer Verbindung an
ein membrangebundenes BAFF-R-Molekül generiert wird) über die
Zellmembran und in die Zelle ermöglicht.
Das Ziel kann z.B. ein zweites intrazelluläres Protein sein, das katalytische
Aktivität
aufweist, oder ein Protein, das die Assoziierung von nachgeordneten
Signalmolekülen
mit BAFF-R ermöglicht.
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Die
Bestimmung der Fähigkeit
des BAFF-R-Proteins, an ein BAFF-R-Zielmolekül zu binden oder mit einem
BAFF-R-Zielmolekül
zu interagieren kann mit Hilfe eines oder mehrerer obenbeschriebener
Verfahren zur Bestimmung direkter Bindung durchgeführt werden.
In einer Ausführungsform
kann Bestimmung der Fähigkeit
des BAFF-R-Proteins, an ein/mit einem BAFF-R-Zielmolekül zu binden
oder zu interagieren durch die Bestimmung der Aktivität des Zielmoleküls erreicht
werden. Zum Beispiel kann die Aktivität des Zielmoleküls durch
die Detektion der Induktion eines zellulären sekundären Botenstoffs des Ziels (z.B.
intrazelluläres
Ca2+, Diacylglycerol, IP3 usw.), die Detektion
katalytischer/enzymatischer Aktivität des Ziels mit einem geeigneten Substrat,
die Detektion der Induktion eines Reportergens (umfassend ein operativ
an eine für
einen nachweisbaren Marker, z.B. Luziferase, kodierende Nukleinsäure gebundenes
BAFF-R-responsives regulatorisches Element) oder die Detektion einer
zellulären
Antwort, z.B. Zellüberleben,
zelluläre
Differenzierung oder Zellproliferation bestimmt werden.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
ist ein Assay gemäß der vorliegenden
Erfindung ein zellfreier Assay, umfassend die Kontaktierung eines
BAFF-R-Proteins oder eines biologischen aktiven Teils davon mit einer
Testverbindung und die Bestimmung der Fähigkeit der Testverbindung,
an das BAFF-R-Protein oder einen biologisch aktiven Teil davon zu
binden. Bindung der Testverbindung an das BAFF-R-Protein kann entweder
direkt oder indirekt bestimmt werden, wie oben beschrieben. In einer
Ausführungsform
umfasst der Assay die Kontaktierung des BAFF-R-Proteins oder biologisch
aktiven Teils davon mit einer bekannten Verbindung, die BAFF-R bindet,
um eine Assaymischung zu bilden, die Kontaktierung der Assaymischung
mit einer Testverbindung und die Bestimmung der Fähigkeit
der Testverbindung, mit einem BAFF-R-Protein zu interagieren, wobei
die Bestimmung der Fähigkeit
der Testverbindung, mit einem BAFF-R-Protein zu interagieren, die
Bestimmung der Fähigkeit
der Testverbindung, bevorzugt an BAFF-R oder einen biologisch aktiven
Teil davon vorzugsweise zu binden umfasst, verglichen mit der bekannten
Verbindung.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist ein Assay ein zellfreier Assay umfassend die Kontaktierung von BAFF-R-Protein
oder eines biologisch aktiven Teils davon mit einer Testverbindung
und die Bestimmung der Fähigkeit
der Testverbindung, die Aktivität
des BAFF-R-Proteins
oder eines biologisch aktiven Teil davon zu modulieren (z.B. stimulieren
oder inhibieren). Die Bestimmung der Fähigkeit der Testverbindung,
die Aktivität von
BAFF-R zu modulieren, kann z.B. durch Bestimmung der Fähigkeit
des BAFF-R-Proteins ein BAFF-R-Zielmolekül zu binden
mit Hilfe eines der oben beschriebenen Verfahren zur Bestimmmung
von direkter Bindung erreicht werden. In einer alternativen Ausführungsform
kann die Bestimmung der Fähigkeit
der Testverbindung, die Aktivität
von BAFF-R zu modulieren, durch die Bestimmung der Fähigkeit
des BAFF-R-Proteins, weiterhin ein BAFF-R-Zielmolekül zu modulieren,
erreicht werden. Zum Beispiel kann die katalytische/enzymatische
Aktivität
des Zielmoleküls
auf einen entsprechenden Substrat wie vorher beschrieben bestimmt
werden.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
umfasst der zellfreie Assay die Kontaktierung des BAFF-R-Proteins
oder eines biologisch aktiven Teils davon mit einer bekannten Verbindung,
die BAFF-R bindet, um eine Assaymischung zu bilden, die Kontaktierung
der Assaymischung mit einer Testverbindung und die Bestimmung der
Fähigkeit
der Testverbindung, mit einem BAFF-R-Protein zu interagieren, wobei die
Bestimmung der Fähigkeit
der Testverbindung, mit einem BAFF-R-Protein zu interagieren, die
Bestimmung der Fähigkeit
des BAFF-R-Proteins umfasst, bevorzugt ein BAFF-R-Zielmolekül zu binden
oder dessen Aktivität zu
modulieren.
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Die
zellfreien Assays gemäß der vorliegenden
Erfindung sind der Verwendung sowohl der flüssigen als auch der membrangebundenen
Form von BAFF-R zugänglich.
Im Falle von zellfreien Assays, umfassend die membrangebundene Form
von BAFF-R, kann es erwünscht
sein, ein Solubilisierungsmittel zu verwenden, so dass die membrangebundene
Form von BAFF-R
in Lösung
bleibt. Beispiele für
solche Solubilisierungsmittel umfassen nichtionische Detengentien
wie n-Octylglucosid, n-Dodecylglucosid, n-Dodecylmaltosid, Octanoyl-N-Methylglucamid, Decanoyl-N-Methylglucamid,
Triton® X-100,
Triton® X-114,
Thesit®,
Isotridecypoly(ethylenglycolether)n, 3-(3-Cholamidopropyl)dimethylamminiol-1-propansulfonat
(CHAPS), 3-(3-Cholamidopropyl)dimethylamminiol-2-hydroxy-1-propansulfonat
(CHAPSO) oder N-Dodecyl-N,N-dimethyl-3-ammonio-1-propansulfonat.
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In
mehr als einer Ausführungsform
der obigen Assayverfahren gemäß vorliegender
Erfindung kann es erwünscht
sein, entweder BAFF-R oder sein Zielmolekül zu immobilisieren, um die
Trennung komplexierter von nichtkomplexierten Formen eines oder
beider Proteine zu ermöglichen,
sowie eine Automatisierung des Assays zu erreichen. Bindung einer
Testverbindung an BAFF-R oder Interaktion von BAFF-R mit einem Zielmolekül in An-
oder Abwesenheit einer Kandidatenverbindung kann in einem beliebigen
Behälter
durchgeführt werden,
der zum Enthalten der Reagentien geeignet ist. Beispiele für solche
Behälter
umfassen Mikrotiterplatten, Reagenzgläser und Mikrozentrifugenröhrchen.
In einer Ausführungsform
kann ein Fusionsprotein bereitgestellt werden, das eine Domäne hinzufügt, die
es einem oder beiden Proteinen erlaubt, an eine Matrix gebunden
zu sein. Zum Beispiel können
GST-BAFF-R-Fusionsproteine
oder GST-Zielfusionsproteine auf Glutathion-Sepharose-Kügelchen
(Sigma Chemical, St. Louis, MO) oder Glutathion-derivatisierten
Mikrotiterplatten absorbiert werden, die dann mit der Testverbindung
oder der Testverbindung und entweder dem nichtabsorbierten Zielprotein
oder dem BAFF-R-Protein kombiniert werden, und die Mischung wird
unter Bedingungen inkubiert, die Komplexbildung begünstigen
(z.B. unter physiologischen Bedingungen für Salz und pH). Nach der Inkubation
werden die Kügelchen
oder Mikrotiterplatten-wells gewaschen, um jegliche nichtgebundenen Komponenten
zu entfernen, die Matrix wird im Falle von Kügelchen immobilisiert, Komplex
entweder direkt oder indirekt bestimmt, z.B. wie oben beschrieben.
Alternativ können
die Komplexe von der Matrix dissoziiert sein und das Niveau der
BAFF-R-Bindung oder -Aktivität
unter Verwendung von Standardtechniken bestimmt werden.
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Andere
Techniken zur Immobilisierung von Proteinen auf Matrices können ebenso
in den Screening-Assays gemäß der Erfindung
verwendet werden. Zum Beispiel können
entweder BAFF-R oder sein Zielmolekül immobilisiert werden unter
Verwendung von Konjugation von Biotin und Streptavidin. Biotinyliertes BAFF-R
oder Zielmoleküle
können
aus Biotin-NHS (N-Hydroxysuccinimid)
unter Verwendung von fachbekannten Techniken hergestellt werden
(z.B. Biotinylierungskit, Pierce Chemicals, Rockford, Ill.) und
in den Wells von streptavidinbeschichteten 96-Well-Platten (Pierce
Chemical) immobilisiert werden. Alternativ können Antikörper, die mit BAFF-R oder Zielmolekülen reagieren,
aber mit der Bindung des BAFF-R-Proteins an sein Zielmolekül nicht
interferieren, in den Wells der Platte fixiert werden und nichtgebundene
Ziele oder BAFF-R in den Wells duch Antikörperkonjugation gefangen werden.
Verfahren zur Detektion solcher Komplexe umfassen zusätzlich zu
solchen, die für
die GST-immobilisierten Komplexe oben beschrieben sind, Immundetektion
von Komplexen mittels Antikörpern,
die mit dem BAFF-R oder Zielmolekül reagieren, sowie enzymgebundene
Assays, die auf Detektion von mit dem BAFF-R oder Zielmolekül assoziierter
enzymatischer Aktivität
beruhen.
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In
einer anderen Ausführungsform
werden Modulatoren von BAFF-R-Expression in einem Verfahren identifiziert,
in dem eine Zelle mit einer Kandidatenverbindung kontaktiert und
die Expression von BAFF-R-mRNA oder -Protein in der Zelle bestimmt
wird. Das Expressionsniveau von BAFF-R-mRNA oder -Protein in Gegenwart
der Kandidatenverbindung wird mit dem Expressionsniveau von BAFF-R-mRNA
oder -Protein in Abwesenheit der Kandidatenverbindung verglichen.
Die Kandidatenverbindung kann dann als ein Modulator der BAFF-R-Expression
auf Basis dieses Vergleichs identifiziert werden. Wenn zum Beispiel
die Expression von BAFF-R-mRNA oder -Protein in Gegenwart der Kandidatenverbindung
größer (statistisch
signifikant größer) ist
als in ihrer Abwesenheit, ist die Kandidatenverbindung als ein Stimulator
von BAFF-R-mRNA- oder -Protein-Expression identifiziert.
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Wenn
alternativ die Expression von BAFF-R-mRNA oder -Protein in der Gegenwart
der Kandidatenverbindung geringer (statistisch signifikant geringer)
ist als in ihrer Abwesenheit, ist die Kandidatenverbindung als ein
Inhibitor von BAFF-R-mRNA oder -Protein-Expression identifiziert.
Das Niveau von BAFF-R-mRNA- oder -Protein-Expression in den Zellen
kann mithilfe von Verfahren bestimmt werden, die hierin für die Detektion
von BAFF-R-mRNA oder -Protein beschrieben sind.
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In
noch einem anderen Aspekt der Erfindung können die BAFF-R-Proteine als „Köderproteine" in einem Two-Hybrid-Assay
oder Three-Tybrid-Assay (siehe z.B.
U.S.-Patent
No. 5,283,317 ; Zervos et al. (1993) Cell 72:223-232; Madura
et al. (1993) J. Biol. Chem. 268:12046-12054; Bartel et al. (1993)
Biotechniques 14:920-924; Iwabuchi et al. (1993) Oncogene 8:1693-1696
und Brent
WO 94/10300 )
verwendet werden, um andere Proteine zu identifizieren, die binden
BAFF-R („BAFF-R-Bindungsproteine" oder „BAFF-R-bp") oder damit interagieren
und die BAFF-R-Aktivität modulieren.
Solche BAFF-R-Bindungsproteine sind auch wahrscheinlich an der Signalverbreitung
durch die BAFF-R-Proteine beteiligt, wie zum Beispiel vor- oder
nachgelagerten Elementen des BAFF-R-Signalweges.
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Das
Two-Hybrid-System beruht auf dem modularen Wesen der meisten Transkriptionsfaktoren,
die aus trennbaren DNA-Bindungs- und Aktivierungsdomänen bestehen.
Kurz gesagt, der Assay verwendet zwei verschiedene DNA-Konstrukte.
In einem Konstrukt ist das für
BAFF-R kodierende Gen fusioniert mit einem Gen, das die DNA-Bindungsdomäne eines
bekannten Transkriptionsfaktors kodiert (z.B. GAL-4). In dem anderen
Konstrukt ist eine DNA-Sequenz aus einer Bibliothek von DNA-Sequenzen,
die ein nichtidentifiziertes Protein („Beute" oder „Probe") kodiert, mit einem Gen fusioniert,
das für
die Aktivierungsdomäne
des bekannten Transkriptionsfaktors kodiert. Wenn das „Köder"- und das „Beute"-Protein in der Lage
sind, in vivo zu interagieren, einen BAFF-R-abhängigen Komplex bildend, werden
die DNA-Bindungs- und
Aktivierungsdomänen des
Transkriptionsfaktors in unmittelbare Nähe gebracht. Diese Nähe erlaubt
die Transkription eines Reportergens (z.B. LacZ), das mit einer
transkriptionellen Regulationsstelle, die auf den Transkriptionsfaktor
reagiert, operativ verbunden ist. Die Expression des Reportergens
kann detektiert werden, und Zellkolonien, die den funktionalen Transkriptionsfaktor
enthalten, können
isoliert werden und verwendet werden, um das klonierte Gen zu erhalten,
das das mit BAFF-R interagierende Protein kodiert.
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Diese
Erfindung betrifft weiterhin neue Mittel, die mit Hilfe der oben
beschriebenen Screening-Assays identifiziert
wurden und Verwendungen davon für
Behandlungen wie hierin beschrieben.
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Detektionsassays
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Teile
oder Fragmente der hierin identifizierten DNA-Sequenzen (und die
entsprechenden kompletten Gensequenzen) können auf zahlreiche Weisen
als Polynukleotidreagentien verwendet werden. Zum Beispiel können diese
Sequenzen verwendet werden, um: (i) deren jeweilige Gene auf einem
Chromosom zu kartieren; und damit Genregionen zu lokalisieren, die
mit genetischer Krankheit assoziiert sind; (ii) ein Individuum aus einer
winzigen biologischen Probe zu identifizieren (Gewebetyping); und
(iii) bei der forensischen Identifikation einer biologischen Probe
zu helfen. Diese Anwendungen sind in den folgenden Unterkapiteln
beschrieben.
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Chromomenkartierung
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Sobald
die Sequenz (oder ein Teil der Sequenz) eines Gens isoliert wurde,
kann diese Sequenz verwendet werden, um die Lokalisierung des Gens
auf einem Chromosom zu kartieren. Dieser Prozess wird Chromosomenkartierung
genannt. Entsprechend können
Teile oder Fragmente der hierin beschriebenen BAFF-R-Sequenzen verwendet
werden, um den Ort der BAFF-R-Gene auf einem Chromosom zu kartieren. Die
Kartierung der BAFF-R-Sequenzen auf Chromosomen ist ein wichtiger
erster Schritt bei der Korrelierung dieser Sequenzen mit Genen,
die mit Krankheit assoziiert sind.
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Kurz
gesagt, BAFF-R-Gene können
auf Chromosomen durch die Herstellung von PCR-Primern (vorzugsweise
von 15-25 bp Länge)
aus den BAFF-R-Sequenzen kartiert werden. Eine Computeranalyse der BAFF-R-Sequenzen
kann verwendet werden, um schnell Primer zu wählen, die nicht mehr als ein
Exon in der genomischen DNA überspannen
und damit den Amplifizierungsprozess komplizieren. Diese Primer
können dann
für das
PCR-Screening von somatischen Zellhybriden verwendet werden, die
individuelle Chromosomen einer bestimmten Spezies enthalten. Nur
diese Hybriden, die das speziesspezifische Gen enthalten, das den BAFF-R-Sequenzen entspricht,
werden ein amplifiziertes Fragment liefern.
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Die
PCR-Kartierung von somatischen Zellhybriden ist eine schnelle Prozedur
zur Zuweisung einer bestimmten Sequenz zu einem bestimmten Chromosom.
Drei oder mehr Sequenzen können
pro Tag mit Hilfe eines einzigen Thermocyclers zugewiesen werden.
Die BAFF-R-Sequenzen zum Entwurf von Oligonukleotidprimern verwendend,
kann eine Sublokalisierung mit Sätzen
von Fragmenten bestimmter Chromosomen erreicht werden.
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Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
(FISH) einer DNA-Sequenz an eine Metaphasenchromosomen-Spreizung
kann ferner verwendet werden, um eine präzise chromosomale Ortsbestimmung
in einem Schritt zu liefern. Chromosomen-Spreizungen können mit
Hilfe von Zellen erzeugt werden, deren Teilung in der Metaphase
durch eine Chemikalie wie Colcemid, die die mitotische Spindel zerreißt, blockiert
wurde. Die Chromosomen können
kurz mit Trypsin behandelt und dann mit Giemsa gefärbt werden.
Ein Muster von hellen und dunklen Banden entwickelt sich auf jedem
Chromosom, so dass die Chromosomen individuell identifiziert werden
können.
Die FISH-Technik kann mit einer bis zu 500 oder 600 Basen kurzen
DNA-Sequenz verwendet werden.
Klone größer als
1000 Basen haben jedoch eine höhere
Wahrscheinlichkeit, an eine einzelne chromosomale Stelle mit ausreichender
Signalintensität
für einfache
Detektion zu binden. Vorzugsweise 1000 Basen, und mehr vorzugsweise
2000 Basen werden ausreichen, um gute Ergebnisse in einem vernünftigen
Zeitraum zu erhalten. Für
einen Review dieser Technik siehe Verma et al. HUMAN CHROMOSOMES:
A MANUAL OF BASIC TECHNIQUES, Pergamon Press, N.Y., 1988.
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Reagentien
für die
Chromosomen-Kartierung können
individuell verwendet werden, um ein einzelnes Chromosom oder eine
einzelne Stelle auf diesem Chromosom zu markieren, oder Sätze von
Reagentien können
verwendet werden, um eine Mehrzahl von Stellen und/oder eine Mehrzahl
von Chromosomen zu markieren. Reagentien, die nichtkodierenden Regionen
der Gene entsprechen, sind für
Kartierungszwecke sogar bevorzugt. Kodierende Sequenzen sind wahrscheinlich
innerhalb von Genfamilien konserviert, was daher die Möglichkeit
einer Kreuzhybridisierung während
der Chromosomenkartierung erhöht.
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Sobald
eine Sequenz einer präzisen
chromosomalen Lokalisierung zugewiesen wurde, kann die physikalische
Position der Sequenz auf dem Chromosom mit Genkartendaten korreliert
werden. Solche Daten können
z.B. in McKusick, MENDELIAN INHERITANCE IN MAN, online verfügbar durch
die Johns Hopkins University Welch Medical Library, gefunden werden.
Die Beziehung zwischen Genen und Krankheit, auf dieselbe chromosomale
Region kartiert, kann dann durch Verknüpfungsanalyse identifiziert
werden (gemeinsame Vererbung physikalisch benachbarter Gene), beschrieben
in z.B. Egeland et al. (1987) Nature, 325:783-787.
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Darüber hinaus
können
Unterschiede in den DNA-Sequenzen zwischen von einer mit einem BAFF-R-Gen
assoziierten Krankheit betroffenen oder nicht betroffenen Individuen
bestimmt werden. Wenn eine Mutation in einigen oder allen der betroffenen
Individuen beobachtet wird, aber nicht in einem der nicht betroffenen
Individuen, dann ist die Mutation wahrscheinlich der Verursacher
der jeweiligen Krankheit. Der Vergleich von betroffenen und nicht
betroffenen Individuen umfasst im allgemeinen, zuerst nach strukturellen
Veränderungen
in den Chromosomen zu suchen, wie Deletionen oder Translokationen,
die in Chromosomen-Spreizungen
sichtbar oder mit Hilfe von PCR basierend auf dieser DNA-Sequenz
detektierbar sind. Letztlich kann eine komplette Sequenzierung von
Genen mehrerer Individuen ausgeführt
werden, um die Anwesenheit einer Mutation zu bestätigen und
Mutationen von Polymorphismen zu unterscheiden.
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Gewebetyping
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Die
BAFF-R-Sequenzen nach der vorliegenden Erfindung können auch
verwendet werden, um Individuen aus winzigen biologischen Proben
zu identifizieren. In dieser Technik wird die genomische DNA eines Individuums
mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen verdaut und auf einem
Southern Blot einer Sonde ausgesetzt, um einzelne Banden zur Identifizierung
zu erhalten. Die Sequenzen nach der vorliegenden Erfindung sind
als zusätzliche
DNA-Marker für
RFLP („Restriktionsfragmentlängen-Polymorphismen", beschrieben in
U.S.-Patent Nr. 5,272,057 )
nützlich.
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Ferner
können
die Sequenzen nach der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
um eine alternative Technik zu liefern, die die eigentliche Base-für-Base-DNA-Sequenz
von ausgewählten
Teilen des Genoms eines Individuums bestimmt. Daher können die
hierin beschriebenen BAFF-R-Sequenzen verwendet werden, um zwei
PCR-Primer an den 5'-
und 3'-Enden der Sequenzen
herzustellen. Diese Primer können
dann verwendet werden, um die DNA eines Individuums zu amplifizieren
und danach zu sequenzieren.
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Sätze von
entsprechenden DNA-Sequenzen von Individuen, hergestellt auf diese
Weise, können
eindeutige individuelle Identifizierungen liefern, da jedes Individuum
aufgrund von allelischen Unterschieden einen einzigartigen Satz
von solchen DNA-Sequenzen haben wird. Die Sequenzen nach der vorliegenden
Erfindung können
zur Erlangung solcher Identifizierungssequenzen von Individuen und
Gewebe verwendet werden. Die BAFF-R-Sequenzen nach der Erfindung
stellen Teile des menschlichen Genoms auf einzigartige Weise dar.
Allelische Variation kommt zu einem gewissen Grad in den kodierenden
Regionen dieser Sequenzen vor, und zu einem höheren Grad in den nichtkodierenden
Regionen. Es wird geschätzt,
dass allelische Variation zwischen individuellen Menschen mit einer
Frequenz von etwa einmal alle 500 Basen vorkommt. Die meisten allelischen
Variationen bestehen aufgrund von Einzelnukleotid-Polymorphismen
(SNPs), die Restriktionsfragmentlängen-Polymorphismen (RFLPs)
umfassen.
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Jede
der hierin beschriebenen Sequenzen kann zu einem gewissen Grad als
Standard verwendet werden, gegen den DNA eines Individuums für Identifizierungszwecke
verglichen werden kann. Da größere Zahlen
von Polymorphismen in den nichtkodierende Regionen vorkommen, sind
weniger Sequenzen nötig,
um Individuen zu unterscheiden. Die nichtkodierenden Sequenzen von 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ ID
NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2B (SEQ ID NO:4), 3 (SEQ
ID NO:6) können
komfortabel eine positive individuelle Identifizierung mit einem
Satz von vielleicht 10 bis 1000 Primern ermöglichen, von denen jeder eine
nichtkodierende amplifizierte Sequenz von 100 Basen liefert. Wenn
nach der Vorhersage kodierende Sequenzen wie jene in 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ
ID NO:2), 2A (SEQ ID NO:3), 2B (SEQ ID NO:4), 3 (SEQ
ID NO:6) verwendet werden, wäre
eine geeignetere Anzahl von Primern für positive individuelle Identifizierung
500-2000.
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Prädiktive Medizin
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch das Feld der prädiktiven
Medizin, in der diagnostische Assays, prognostische Assays, Pharmakogenomik
und das Monitoring von klinischen Studien für prognostische (prädiktive)
Zwecke verwendet werden, um hiermit ein Individuum prophylaktisch
zu behandeln. Entsprechend bezieht sich ein Aspekt der Erfindung
auf diagnostische Assays zur Bestimmung von BAFF-R-Protein- und/oder -Nukleinsäureexpression
sowie BAFF-R-Aktivität,
im Kontext einer biologischen Probe (z.B. Blut, Serum, Zellen, Gewebe),
um damit zu bestimmen, ob ein Individuum an einer Krankheit oder
Störung
leidet, oder ein Risiko trägt,
eine Störung
zu entwickeln, die mit anomaler BAFF-R-Expression oder -Aktivität assoziiert
ist. Die Erfindung bietet auch prognostische (oder prädiktive)
Assays zur Bestimmung, ob ein Individuum ein Risiko trägt, eine
mit einem/r BAFF-R-Protein, -Nukleinsäure oder -Aktivität assoziierte
Störung
zu entwickeln. Zum Beispiel können
Mutationen in einem BAFF-R-Gen in einer biologischen Probe analysiert
werden. Solche Assays können
für prognostische
oder prädiktive
Zwecke verwendet werden, um damit prophylaktisch ein Individuum
schon vor dem Ausbruch einer Störung,
die durch BAFF-R-Protein- oder -Nukleinsäure-Expression oder -Aktivität charakterisiert
oder damit assoziiert ist.
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In
einem weiteren Aspekt werden Verfahren zur Bestimmung von BAFF-R-Protein,
-Nukleinsäureexpression
oder BAFF-R-Aktivität
in einem Individuum beschrieben, um damit geeignete therapeutische
oder prophylaktische Wirkstoffe für dieses Individuum zu wählen (hierin
als „Pharmakogenomics" bezeichnet). Pharmakogenomics
erlaubt die Selektion von Agenzien (z.B. Wirkstoffen) für therapeutische
oder prophylaktische Behandlung eines Individuums basierend auf
dem Gentyp des Individuums (z.B. dem Gentyp des untersuchten Individuums,
um die Fähigkeit
des Individuums, auf einen bestimmten Wirkstoff zu reagieren, zu
bestimmen).
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Noch
ein anderer Aspekt der Erfindung betrifft die Beobachtung des Einflusses
der Agenzien (z.B. Wirkstoffe, Verbindungen) auf die Expressionsaktivität von BAFF-R
in klinischen Studien.
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Diese
und andere Agenzien werden in den folgenden Abschnitten genauer
beschrieben.
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Diagnostische Assays
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Ein
exemplarisches Verfahren zur Detektion der An- oder Abwesenheit
von BAFF-R in einer biologischen Probe umfasst die Beschaffung einer
biologischen Probe aus einem Testsubjekt und das Kontaktieren der
biologischen Probe mit einer Verbindung oder einem Wirkstoff BAFF-R-Protein oder -Nukleinsäure (z.B. mRNA,
genomische DNA), die BAFF-R-Protein kodiert, detektieren kann, so
dass die Anwesenheit von BAFF-R in der biologischen Probe detektiert
wird. Ein Agens zur Detektion von BAFF-R-mRNA oder -genomischer
DNA ist eine markierte Nukleinsäuresonde,
die an BAFF-R-mRNA oder -genomische DNA hybridisieren kann. Die
Nukleinsäuresonde
kann z.B. eine Volllängen-BAFF-R-Nukleinsäure sein,
wie die Nukleinsäuren nach
einer von 1A (SEQ ID NO:1), 1B (SEQ ID NO:2), 2A (SEQ
ID NO:3), 2C (SEQ ID NO:4) und 3 (SEQ
ID NO:6) oder eines Teils davon, wie ein Oligonukleotid von mindestens
15, 30, 50, 100, 250 oder 500 Nukleotiden Länge und ausreichend, um spezifisch
unter stringenten Bedingungen an BAFF-R-mRNA oder -genomische DNA
zu hybridisieren. Weitere geeignete Sonden zur Verwendung in den diagnostischen
Assays nach der Erfindung werden hierin beschrieben.
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Ein
Agens zur Detektion von BAFF-R-Protein ist ein Antikörper, der
an BAFF-R-Protein binden kann, vorzugsweise ein Antikörper mit
einem detektierbaren Marker. Antikörper können polyklonal oder mehr vorzugsweise
monoklonal sein. Ein intakter Antikörper, oder ein Fragment davon
(z.B. Fab oder F(ab')2) kann verwendet werden. Der Begriff „markiert" soll in Bezug auf
die Sonde oder den Antikörper
das direkte Markieren der Sonde oder des Antikörpers durch Koppeln (z.B. physikalisches
Verknüpfen)
einer detektierbaren Substanz an die Sonde oder den Antikörper, sowie
das indirekte Markieren der Sonde oder des Antikörpers durch Reaktivität mit einem
anderen Reagenz, das direkt markiert ist, umfassen. Beispiele indirekter
Markierung umfassen die Detektion eines primären Anitkörpers mit Hilfe eines fluoreszent
markierten Sekundär-Antikörpers und
das End-Markieren einer DNA-Sonde mit Biotin, so dass sie mit fluoreszent
markiertem Streptavidin detektiert werden kann. Der Begriff „biologische
Probe" soll aus
einem Subjekt isolierte Gewebe, Zellen und biologische Flüssigkeiten
umfassen, sowie in einem Subjekt vorhandene Gewebe, Zellen und biologische
Flüssigkeiten.
Das heißt,
das Detektionsverfahren nach der Erfindung kann verwendet werden,
um BAFF-R-mRNA, -Protein oder -genomische DNA in einer biologischen
Probe in vitro sowie in vivo zu detektieren. Zum Beispiel umfassen
in-vitro-Techniken zur Detektion von BAFF-R-mRNA Northern-Hybridisierungen und
in situ-Hybridisierungen. In vitro-Techniken zur Detektion von BAFF-R-Protein umfassen
enzymgebundene Immunosorbens-Assays (ELISAs), Western Blots, Immunpräzipitationen
und Immunfluoreszenz. In vitro-Techniken zur Detektion von BAFF-R-genomischer DNA umfassen
Southern-Hybridisierungen. Ferner umfassen in-vivo-Techniken zur
Detektion von BAFF-R-Protein das Einbringen eines markierten anti-BAFF-R-Antikörpers in
ein Subjekt. Zum Beispiel kann der Antikörper mit einem radioaktiven
Marker markiert werden, dessen Anwesenheit und Ort in einem Subjekt
mit Standard-Imaging-Techniken detektiert werden kann.
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In
einer Ausführungsform
enthält
die biologische Probe Proteinmoleküle aus dem Testsubjekt. Alternativ
kann die biologische Probe mRNA-Moleküle aus dem Testsubjekt oder
genomische DNA-Moleküle
aus dem Testsubjekt enthalten. Eine bevorzugte biologische Probe
ist eine Leukozytenprobe aus peripherem Blut, isoliert mit konventionellen
Mitteln aus einem Subjekt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfassen die Verfahren ferner das Beschaffen einer biologischen Kontrollprobe
aus einem Kontrollsubjekt, das Kontaktieren der Kontrollprobe mit
einer Verbindung oder einem Agens, das BAFF-R-Protein, -mRNA oder
-genomische DNA detektieren kann, so dass die Anwesenheit von BAFF-R-Protein,
-mRNA oder -genomische DNA in der biologischen Probe detektiert
wird, und das Vergleichen der Anwesenheit von BAFF-R-Protein, -mRNA oder
-genomischer DNA in der Kontrollprobe mit der Anwesenheit von BAFF-R-Protein, -mRNA
oder -genomischer DNA in der Testprobe.
-
Die
Erfindung umfasst auch Kits zur Detektion der Anwesenheit von BAFF-R
in einer biologischen Probe. Zum Beispiel kann das Kit umfassen:
eine markierte Verbindung oder ein Agens, das BAFF-R-Protein oder -mRNA
in einer biologischen Probe detektieren kann; Mittel zur Bestimmung
der Menge an BAFF-R in der Probe; und Mittel zum Vergleichen der
Menge an BAFF-R in der Probe mit einem Standard. Die Verbindung
oder das Agens kann in einen geeigneten Behälter verpackt werden. Das Kit
kann ferner Anweisungen zur Verwendung des Kits zur Detektion des/r
BAFF-R-Proteins oder -Nukleinsäure
umfassen.
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Prognostische Assays
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Die
hierin beschriebenen diagnostischen Verfahren können ferner zur Identifizierung
von Subjekten verwendet werden, die eine Krankheit oder Störung haben,
die mit anomaler BAFF-R-Expression
oder -Aktivität
assoziiert ist, oder ein Risiko tragen, eine solche zu entwickeln.
Zum Beispiel können
die hierin beschriebenen Assays, wie die vorhergehenden diagnostischen
Assays oder die folgenden Assays, verwendet werden, um ein Subjekt
zu identifizieren, das eine Krankheit oder Störung hat, die mit anomaler
BAFF-R-Protein, -Nukleinsäure-Expression
oder -Aktivität
in z.B. Autoimmunzuständen
wie autoimmuner hämolytischer
Anämie und
systemischem Lupus erythematodes assoziiert ist, oder ein Risiko
trägt,
eine solche zu entwickeln. Alternativ können die prognostischen Assays
verwendet werden, um ein Subjekt zu identifizieren, das eine Krankheit
oder Störung
hat oder ein Risiko trägt,
eine solche zu entwickeln. Daher beschreibt die vorliegende Erfindung
ein Verfahren zur Identifikation einer Krankheit oder Störung, die
mit anomaler BAFF-R-Expression oder -Aktivität assoziiert ist, wobei eine
Testprobe von einem Subjekt beschafft wird und BAFF-R-Protein oder
-Nukleinsäure
(z.B. mRNA, genomische DNA) detektiert wird, wobei die Anwesenheit
von BAFF-R-Protein oder -Nukleinsäure diagnostisch ist dafür, dass
ein Subjekt eine Krankheit oder Störung hat, die mit anomaler BAFF-R-Expression
oder -Aktivität
assoziiert ist, oder ein Risiko trägt, eine solche zu entwickeln.
Wie hierin verwendet, bezieht sich „Testprobe" auf eine biologische Probe, die von
einem interessierenden Subjekt beschafft wurde. Zum Beispiel kann
eine Testprobe eine biologische Flüssigkeit (z.B. Serum), Zellprobe
oder Gewebe sein.
-
Ferner
können
die hierin beschriebenen prognostischen Assays verwendet werden,
um zu bestimmen, ob einem Subjekt ein Agens verabreicht werden kann
(z.B. ein Agonist, Antagonist, Peptidomimetikum, Protein, Peptid,
Nukleinsäure,
Kleinmolekül
oder ein anderer Wirkstoffkandidat), um eine Krankheit oder Störung zu
behandeln, die mit anomaler BAFF-R-Expression oder -Aktivität assoziiert
ist. Zum Beispiel können solche
Verfahren verwendet werden, um zu bestimmen, ob ein Subjekt effizient
mit einem Wirkstoff auf eine Störung
hin behandelt werden kann. Daher beschreibt die vorliegende Erfindung
Verfahren zur Bestimmung, ob ein Subjekt wirksam mit einem Agens
auf eine Störung,
die mit anomaler BAFF-R-Expression oder -Aktivität assoziiert ist, behandelt
werden kann, wobei eine Testprobe beschafft und BAFF-R-Protein oder -Nukleinsäure detektiert
wird (z.B. wobei die Anwesenheit von BAFF-R-Protein oder -Nukleinsäure diagnostisch
ist dafür, dass
einem Subjekt das Agens verabreicht werden kann, um eine mit anomaler
BAFF-R-Expression oder -Aktivität
assoziierte Störung
zu behandeln).
-
Die
Verfahren nach der Erfindung können
auch verwendet werden, um genetische Läsionen in einem BAFF-R-Gen
zu detektieren, womit bestimmt wird, ob ein Subjekt mit dem lädierten
Gen ein Risiko für
eine tumorigene oder autoimmune Störung trägt, oder daran leidet. In verschiedenen
Ausführungsformen
umfassen die Verfahren das Detektieren der An- oder Abwesenheit
einer genetischen Läsion
in einer Zell-Probe eines Subjekts, die durch mindestens eine Veränderung,
die die Integrität
eines ein BAFF-R-Protein kodierenden Gens beeinflusst, oder falsche
Expression des BAFF-R-Gens charakterisiert ist. Zum Beispiel können solche genetischen
Läsionen
durch das Bestimmen der Existenz von mindestens einem von (1) einer
Deletion eines oder mehrerer Nukleotide eines BAFF-R-Gens; (2) einer
Addition eines oder mehrerer Nukleotide zu einem BAFF-R-Gen; (3)
einer Substitution eines oder mehrerer Nukleotide eines BAFF-R-Gens;
(4) einer chromosomalen Umordnung eines BAFF-R-Gens; (5) einer Veränderung
im Niveau eines mRNA-Transkripts eines BAFF-R-Gens; (6) anomaler
Modifikation eines BAFF-R-Gens, wie des Methylierungsmusters der
genomischen DNA; (7) der Anwesenheit eines Nicht-Wildtyp-Spleißmusters
eines mRNA-Transkripts eines BAFF-R-Gens; (8) einem Nicht-Wildtyp-Niveau
einer BAFF-R-Proteins; (9) allelischem Verlust eines BAFF-R-Gens; und (10) ungeeigneter
posttranslationaler Modifikation eines BAFF-R-Proteins detektiert
werden. Wie hierin beschrieben, ist eine Vielzahl von Assaytechniken
im Fach bekannt, die zur Detektion von Läsionen in einem BAFF-R-Gen
verwendet werden können.
Eine bevorzugte biologische Probe ist eine Leukozytenprobe der peripheren
Bluts, die mit konventionellen Mitteln aus einem Subjekt isoliert
wurde. Es kann jedoch jede biologische Probe, die Zellen mit Zellkern
enthält,
verwendet werden, umfassend zum Beispiel Wangenschleimhautzellen.
-
In
gewissen Ausführungsformen
umfasst die Detektion der Läsion
die Verwendung einer Sonde/eines Primers in einer Polymerasekettenreaktion
(PCR) (siehe z.B.
U.S.-Patente
Nrn. 4,683,195 und
4,683,202 ),
wie Anker-PCR or RACE-PCR, oder alternativ in einer Ligationskettenreaktion
(LCR) (siehe z.B. Landegran et al. (1988) Science 241:1077-1080;
und Nakazawa et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:360-364),
wobei letztere besonders nützlich
für die
Detektion von Punktmutationen im BAFF-R-Gen sein kann (siehe Abravaya etal.
(1995) Nucl. Acids Res. 23:675-682). Dieses Verfahren kann die Schritte
des Sammelns einer Probe von Zellen eines Patienten, das Isolieren
von Nukleinsäure
(z.B. genomische, mRNA oder beide) aus der Zellprobe, das Kontaktieren
der Nukleinsäureprobe
mit einem oder mehreren Primern, die spezifisch an ein BAFF-R-Gen
unter solchen Bedingungen hybridisieren, dass Hybridisierung und
Amplifizierung des BAFF-R-Gens (falls vorhanden) stattfindet, und
das Detektieren der An- oder Abwesenheit eines Amplifikationsprodukts,
oder das Detektieren der Größe des Amplifikationsprodukts
und das Vergleichen der Länge
mit einer Kontrollprobe umfassen. Es wird vorhergesagt, dass PCR
und/oder LCR als vorläufiger
Amplifikationsschritt erwünscht
sein können,
in Verbindung mit einer der Techniken, die zur Detektion der hierin
beschriebenen Mutationen verwendet werden.
-
Alternative
Amplifikationsverfahren umfassen: „Self-sustained sequence replication" (Guatelli et al., (1990)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87:1874-1878), Transkriptionales Amplifikationssystem
(Kwoh, et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:1173-1177), Q-Beta-Replikase
(Lizardi et al.
-
(1988)
BioTechnology 6:1197), oder jede weitere Nukleinsäure-Amplifikationsmethode,
gefolgt von der Detektion der amplifizierten Moleküle mit Hilfe
von Techniken, die dem Fachmann wohlbekannt sind. Diese Detektionsschemata
sind besonders nützlich
für die
Detektion von Nukleinsäuremolekülen, wenn
solche Moleküle
in sehr niedriger Zahl vorhanden sind.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
können
Mutationen in einem BAFF-R-Gen aus einer Probenzelle durch Veränderungen
in Restriktionsenzym-Spaltmustem identifiziert werden. Zum Beispiel
wird Proben- und Kontroll-DNA isoliert, amplifiziert (optional),
mit einem oder mehreren Restriktions-Endonukleasen verdaut, und
die Fragmentlängen
durch Gelelektrophorese bestimmt und verglichen. Unterschiede in
den Fragmentlängengrößen zwischen
Proben- und Kontroll-DNA deuten auf Mutationen in der Proben-DNA
hin. Darüber
hinaus kann die Verwendung von sequenzspezifischen Ribozymen (siehe
z.B.
U.S.-Patent Nr. 5,493,531 ) verwendet
werden, um die Anwesenheit von spezifischen Mutationen durch Entstehung
oder Verlust einer Ribozym-Spaltstelle zu bestimmen.
-
In
weiteren Ausführungsformen
können
genetische Mutationen in BAFF-R durch Hybridisieren von Proben-
und Kontroll-Nukleinsäuren,
z.B. DNA oder RNA, an Hochdichte-Arrays, die Hunderte oder Tausende Oligonukleotidsonden
enthalten, identifiziert werden (Cronin et al. (1996) Human Mutation
7:244-255; Kozal et al. (1996) Nature Med. 2:753-759). Zum Beispiel
können
genetische Mutationen in BAFF-R in zweidimensionalen Matrices identifiziert
werden, die lichterzeugte DNA-Sonden enthalten, wie in Cronin et
al. (1996) Human Mutation 7:244-255 beschrieben. Kurz gesagt, eine
erste Hybridisierungsreihe von Sonden kann verwendet werden, um
lange Abschnitte von DNA in einer Probe und der Kontrolle abzutasten,
um Basenänderungen
zwischen den Sequenzen durch Erzeugen linearer Reihen von in der
Sequenz überlappenden
Sonden zu identifizieren. Dieser Schritt erlaubt die Identifizierung
von Punktmutationen. Dieser Schritt wird gefolgt von einer zweiten
Hybridisierungsreihe, der die Charakterisierung von speziellen Mutationen
durch Verwendung kleiner, spezialisierter Sondensätze, die
komplementär
zu allen detektierten Varianten oder Mutationen sind, erlaubt. Jede
Mutationsmatrix setzt sich aus parallelen Sondensätzen zusammen,
einer komplementär
zum Wildtyp-Gen, und der andere komplementär zum mutierten Gen.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
kann eine Vielzahl von fachbekannten Sequenzierreaktionen verwendet
werden, um das BAFF-R-Gen direkt zu sequenzieren und Mutationen
durch Vergleich der Sequenz des Proben-BAFF-R mit der korrespondierenden
Wildtyp (Kontroll)-Sequenz zu detektieren. Beispiele von Sequenzierreaktionen
umfassen jene, die auf Techniken basieren, die von Maxim and Gilbert
(1977) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74: 560 oder Sanger (1977) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 74:5463 entwickelt wurden. Es wird auch erwogen,
dass jede einer Vielzahl von automatisierten Sequenziermethoden
verwendet werden kann, wenn die diagnostischen Assays durchgeführt werden
(Naeve et al. (1995) Biotechniques 19:448), umfassend das Sequenzieren
durch Massenspektrometrie (siehe z.B. PCT Internationale Publikation
Nr.
WO 94/16101 ; Cohen
et al. (1996) Adv. Chromatogr. 36:127-162; und Griffin et al. (1993)
Appl. Biochem. Biotechnol. 38:147-159).
-
Weitere
Verfahren zur Detektion von Mutationen im BAFF-R-Gen umfassen Verfahren,
in denen der Schutz vor Spaltagentien verwendet wird, um fehlgepaarte
Basen in RNA/RNA- oder RNA/DNA-Heteroduplexen zu detektieren (Myers
et al. (1985) Science 230:1242). Im allgemeinen beginnt die fachbekannte
Technik der „Fehlpaarungsspaltung" durch das Zurverfügungstellen
von Heteroduplexen, die durch Hybridisieren von (markierter) RNA
oder DNA, die die Wildtyp-BAFF-R-Sequenz enthält, mit potentiell mutanter
RNA oder DNA, die aus einer Gewebeprobe erhalten wurde, entstanden
sind. Die doppelsträngigen
Duplexe werden mit einem Agens behandelt, das einzelsträngige Bereiche
der Doppelhelix spaltet, die wegen Basenpaarfehlpaarungen zwischen
den Kontroll- und Probensträngen
existieren werden. Zum Beispiel können RNA/DNA-Duplexe mit RNAse
behandelt werden und DNA/DNA-Hybride mit S1-Nuklease behandelt werden,
um die fehlgepaarten Regionen enzymatisch zu verdauen. In weiteren
Ausführungsformen
können
sowohl DNA/DNA- als auch RNA/DNA-Duplexe mit Hydroxylamin oder Osmiumtetroxid
und mit Piperidin beahndelt werden, um fehlgepaarte Regionen zu
verdauen. Nach Verdau der fehlgepaarten Regionen wird das entstandene
Material dann nach Größe auf denaturierenden
Polyacrylamidgelen aufgetrennt, um die Mutationsstelle zu bestimmen.
Siehe z.B. Cotton et al. (1988) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:4397;
Saleeba et al. (1992) Methods Enzymol. 217:286-295. In einer Ausführungsform
kann die Kontroll-DNA oder -RNA für die Detektion markiert werden.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
verwendet die Fehlpaarungs-Spaltungsrekation eines oder mehrere
Proteine, die fehlgepaarte Basenpaare in doppelsträngiger DNA
(sogenannte „DNA-Fehlpaarungs-Reparatur"-Enzyme) in definierten
Systemen für
die Detektion und Kartierung von Punktmutationen in BAFF-R-cDNAs
erkennen, die aus Zellproben erhalten wurde. Zum Beispiel spaltet
das mutY-Enzym von E.coli A bei G/A-Fehlpaarungen, und die Thymidin-DNA-Glycosylase
aus HeLa-Zellen spaltet T bei G/T-Fehlpaarungen (Hsu et al. (1994)
Carcinogenesis 15:1657-1662). Gemäß einer Beispielsausführungsform
wird eine auf einer BAFF-R-Sequenz basierende Sonde, z.B. eine Wildtyp-BAFF-R-Sequenz
mit einer cDNA oder einem anderen DNA-Produkt aus (einer) Testzelle(n)
hybridisiert. Die Doppelhelix wird mit einem DNA-Fehlpaarungs-Reparaturenzym
behandelt, und die Spaltprodukte, wenn vorhanden, können mit
Hilfe Elektrophoreseprotokollen oder ähnlichem detektiert werden.
Siehe z.B.
U.S.-Patent Nr. 5,449,039 .
-
In
weiteren Ausführungsformen
werden Veränderungen
in der elektrophoretischen Mobilität verwendet, um Mutationen
in BAFF-R-Genen zu identifizieren. Zum Beispiel kann Einzelstrang-Konformations-Polymorphismus
(SSCP) verwendet werden, um Unterschiede in der elektrophoretischen
Mobilität
zwischen mutanten und Wildtyp-Nukleinsäuren zu detektieren (Orita
et al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:2766, siehe auch Cotton
(1993) Mutat. Res. 285:125-144; Hayashi (1992) Genet. Anal. Tech.
Appl. 9:73-79). Einzelsträngige
DNA-Fragmente der
Proben- und Kontroll-BAFF-R-Nukleinsäuren werden denaturiert, und
es wird ihnen erlaubt zu renaturieren. Die Sekundärstruktur
von einzelsträngigen
Nukleinsäuren
variiert je nach Sequenz, die sich ergebende Veränderung in der elektrophoretischen
Mobilität
ermöglicht
die Detektion sogar von einzelnen Basenänderungen. Die DNA-Fragmente
können
markiert oder mit markierten Sonden detektiert werden. Die Sensitivität des Assays
kann durch Verwendung von RNA, in der die Sekundärstruktur sensitiver für eine Sequenzveränderung
ist, erhöht
werden (statt DNA). In einer Ausführungsform verwendet das Subjektverfahren Heteroduplexanalyse,
um doppelsträngige
Heteroduplexmoleküle
auf Basis von Veränderungen
in der elektrophoretischen Mobilität zu trennen (Keen et al. (1991)
Trends Genet. 7:5).
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird die Bewegung von mutierten oder Wildtyp-Fragmenten mit Hilfe denaturierender
Gradienten-Gelelektrophorese (DGGE) (Myers et al. (1985) Nature
313:495) untersucht. Wenn DGGE als Analysemethode verwendet wird,
wird die DNA modifiziert, um sicherzustellen, dass sie nicht komplett
denaturiert, z.B. durch Zugabe einer GC-Klammer von etwa 40 bp hochschmelzender GC-reicher
DNA durch PCR. In einer weiteren Ausführungsform wird ein Temperaturgradient
statt eines denaturierenden Gradienten verwendet, um Unterschiede
in der Mobilität
von Kontroll- und Proben-DNA zu identifizieren (Rosenbaum und Reissner
(1987) Biophys. Chem. 265:12753).
-
Beispiele
anderer Techniken zur Detektion von Punktmutationen umfassen, sind
aber nicht beschränkt auf
selektive Oligonukleotidhybridisation, selektive Amplifikation,
oder selektive Primerverlängerung.
Zum Beispiel können
Oligonukleotidprimer hergestellt werden, in denen die bekannte Mutation
zentral plaziert wird und dann an Ziel-DNA unter Bedingungen hybridisiert
werden, die Hybridisierung nur erlauben, wenn eine perfekte Paarung
gefunden wird (Saiki et al. (1986) Nature 324:163); Saiki et al.
(1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:6230). Solch allelspezifische
Oligonukleotide werden an PCR-amplifizierte Ziel-DNA hybridisiert,
oder eine Anzahl verschiedener Mutationen, wenn die Oligonukleotide
an die hybridisierende Membran angebracht sind, und mit markierter
Ziel-DNA hybridisiert.
-
Alternativ
kann allelspezifische Amplifikationstechnologie, die von selektiver
PCR-Amplifikation
abhängt,
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Oligonukleotide, die als Primer für spezifische Amplifikation
verwendet werden, können
die interessierende Mutation im Zentrum des Moleküls (so dass
die Amplifikation von differentieller Hybridisierung abhängt) (Gibbs
et al. (1989) Nucl. Acids Res. 17:2437-2448), oder am äußersten
3'-Ende einer Primers
enthalten, wo unter geeigneten Bedingungen eine Fehlpaarung Polymeraseverlängerung
verhindern oder vermindern kann (Prossner (1993) Tibtech 11:238). Des
weiteren kann es erwünscht
sein, eine neue Restriktionsstelle in der Region der Mutation einzuführen, um spaltungsbasierte
Detektion zu ermöglichen
(Gasparini et al. (1992) Mol. Cell. Probes 6:1). Es wird vorhergesagt,
dass in gewissen Ausführungsformen
die Amplifikation auch mit Hilfe von Taq-Ligase für die Amplifikation durchgeführt werden
kann (Barany (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88:189). In solchen
Fällen
wird die Ligation nur stattfinden, wenn es eine perfekte Paarung
am 3'-Ende der 5'-Sequenz gibt, was
ermöglicht,
die Anwesenheit einer bekannten Mutation an einer spezifischen Stelle
durch die Suche nach der An- oder Abwesenheit von Amplifikation
zu detektieren.
-
Die
hierin beschriebenen Verfahren können
z.B. durch Verwendung vorverpackter diagnostischer Kits ausgeführt werden,
die mindestens ein hierin beschriebenes Sonden-Nukleinsäure- oder
Antikörperreagenz umfassen,
die komfortabel verwendet werden können, z.B. in klinischen Situationen,
um Patienten zu diagnostizieren, die Symptome oder eine Familiengeschichte
einer Krankheit oder Erkrankung aufweisen, die mit einem BAFF-R-Gen
zu tun hat.
-
Ferner
kann jeder/s Zelltyp oder Gewebe, in dem BAFF-R exprimiert wird,
in den hierin beschriebenen prognostischen Assays verwendet werden.
Es kann jedoch jede biologische Probe verwendet werden, die Zellen
mit Zellkern enthält,
umfassend z.B. Wangenschleimhautzellen.
-
Pharmakogenomics
-
Agenzien
oder Modulatoren, die eine stimulatorische oder inhibitorische Wirkung
auf die BAFF-R-Aktivität (z.B.
BAFF-R-Genexpression) haben, wie durch einen hierin beschriebenen
Screening-Assay identifiziert, können
an Individuen verabreicht werden, um Störungen (z.B. krebsbezogene
oder autoimmune Störungen)
(prophylaktisch oder therapeutisch) zu behandeln. In Verbindung
mit solcher Behandlung können
die Pharmakogenomics (d.h. die Untersuchung der Beziehung zwischen
dem Gentyp eines Individuums und der Antwort dieses Individuums
auf eine(n) fremde Verbindung oder Wirkstoff) dieses Individuums
berücksichtigt werden.
Unterschiede im Metabolismus von Therapeutika können zu schwerer Toxizität oder therapeutischem Versagen
durch die Veränderung
der Beziehung zwischen Dosis und Blutkonzentration des pharmakologisch aktiven
Wirkstoffs führen.
Daher erlauben die Pharmakogenomics des Individuums die Wahl von
wirksamen Agentien (z.B. Wirkstoffen) für prophylaktische oder therapeutische
Behandlungen basierend auf einer Berücksichtigung des Gentyps des
Individuums. Solche Pharmakogenomics können ferner zur Bestimmung
von geeigneten Dosierungen und Therapieschemata verwendet werden.
Entsprechend kann die Aktivität
des BAFF-R-Proteins, die Expression von BAFF-R-Nukleinsäure oder
der Mutationsgehalt von BAFF-R-Genen in einem Individuum bestimmt
werden, um damit geeignete Agenzien für therapeutische oder prophylaktische Behandlung
des Individuums zu wählen.
-
Pharmakogenomics
beschäftigen
sich mit klinisch signifikanten ererbten Variationen in der Antwort
auf Wirkstoffe aufgrund veränderter
Wirkstoffverteilung und anomaler Wirkung in betroffenen Personen.
Siehe z.B. Eichelbaum (1996) Clin. Exp. Pharmacol. Physiol. 23:983-985
und Linder (1997) Clin. Chem. 43:254-266. Im allgemeinen können zwei
Typen pharmakogenetischer Zustände
unterschieden werden. Genetische Zustände, die als einzelner Faktor übertragen
werden und die Art verändern,
in der die Wirkstoffe auf den Körper
wirken (veränderte
Wirkstoffwirkung), oder genetische Zustände, die als einzelne Faktoren übertragen
werden und die Art verändern,
in der der Körper
auf Wirkstoffe wirkt (veränderter
Wirkstoffmetabolismus). Diese pharmakogenetischen Zustände können entweder
als seltene Defekte oder als Polymorphismen vorkommen. Zum Beispiel
ist Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase
(G6PD)-Defizienz eine übliche
ererbte Enzymopathie, in der die klinische Hauptkomplikation Hämolyse nach
Aufnahme von oxidierenden Wirkstoffen (Antimalaria-Stoffe, Sulfonamide,
Analgetika, Nitrofurane) und Verzehr von Puffbohnen ist.
-
Als
veranschaulichende Ausführungsform
ist die Aktivität
von wirkstoffmetabolisierenden Enzymen eine Hauptdeterminante sowohl
der Intensität
als auch der Dauer der Wirkstoffwirkung. Die Entdeckung von genetischen
Polymorphismen wirkstoffmetabolisierender Enzyme (z.B. N-Acetyltransferase
2 (NAT 2) und Cytochrom-P450-Enzyme CYP2D6 und CYP2C19) hat eine
Erklärung
dafür geliefert,
warum einige Patienten die erwarteten Wirkstoffwirkungen nicht erreichen
oder ausufernde Wirkstoffantwort und schwere Toxizität nach Einnahme
der sicheren Standarddosis eines Wirkstoffs zeigen. Diese Polymorphismen
drücken
sich in zwei Phänotypen
der Population aus, dem starken Metabolisierer (EM) und dem schwachen
Metabolisierer (PM). Die Verbreitung von PM unterscheidet sich zwischen
den verschiedenen Populationen. Zum Beispiel ist das Gen, das für CYP2D6
kodiert, hochpolymorph, und mehrere Mutationen wurden in PM identifiziert,
die alle zur Abwesenheit funktionellen CYP2D6' führen.
Schwache Metabolisierer von CYP2D6 und CYP2C19 erfahren ziemlich
oft ausufernde Wirkstoffantwort und Nebeneffekte, wenn sie die Standarddosen
erhalten. Wenn ein Metabolit der aktive therapeutische Stoff ist,
zeigen PM keine therapeutische Antwort, wie für den analgetischen Effekt
von Codein gezeigt, der durch seinen durch CYP2D6 gebildeten Metaboliten
Morphin vermittelt wird. Das andere Extrem sind die sogenannten
ultraschnellen Metabolisierer, die nicht auf Standarddosen antworten.
Kürzlich
wurde die molekulare Basis von ultraschnellem Metabolismus als auf
CYP2D6-Genamplifikation basierend identifiziert.
-
Daher
kann die Aktivität
von BAFF-R-Protein, die Expression von BAFF-R-Nukleinsäure oder
der Mutationsgehalt von BAFF-R-Genen in einem Individuum bestimmt
werden, um dadurch geeignete Agentien für therapeutische oder prophylaktische
Behandlung des Individuums zu wählen.
Des weiteren können
pharmakogenetische Studien verwendet werden, um das Genotyping von
polymorphen Allelen, die wirkstoffmetabolisierende Enzyme kodieren,
auf die Identifizierung des Wirkstoffresponsivitäts-Phänotyps des Individuums anzuwenden.
Dieses Wissen, wenn auf die Dosierung oder Wirkstoffwahl angewendet,
kann nachteilige Reaktionen oder therapeutisches Versagen verhindern,
und damit die therapeutische oder prophylaktische Effizienz steigern,
wenn ein Subjekt mit einem BAFF-R-Modulator behandelt wird, wie
einem Modulator, der durch einen der hierin beschriebenen beispielhaft
genannten Screening-Assays identifiziert wurde.
-
Überwachen klinischer Wirksamkeit
-
Das Überwachen
des Einflusses von Agentien (z.B. Wirkstoffen, Verbindungen) auf
die Expression oder Aktivität
von BAFF-R (z.B. die Fähigkeit,
anomale Zellproliferation und/oder -differenzierung zu modulieren)
kann nicht nur in einfachem Wirkstoffscreening, sondern auch in
klinischen Studien angewendet werden. Zum Beispiel kann die Wirksamkeit
eines Agens, die/das BAFF-R-Genexpression oder -Proteinniveaus zu steigern
oder die BAFF-R-Aktivität
hinaufzuregulieren, die durch einen hierin beschriebenen Screening-Assay bestimmt
wurde, in klinischen Studien an Subjekten, die erniedrigte BAFF-R-Genexpression
oder -Proteinniveaus oder herunterregulierte BAFF-R-Aktivität zeigen, überwacht
werden. Alternativ kann die Wirksamkeit eines Agens, die/das BAFF-R-Genexpression
oder -Proteinniveaus zu erniedrigen oder die BAFF-R-Aktivität herunterzuregulieren,
die durch einen hierin beschriebenen Screening-Assay bestimmt wurde,
in klinischen Studien von Subjekten, die erhöhte BAFF-R-Genexpression oder -Proteinniveaus oder
hinaufregulierte BAFF-R-Aktivität
zeigen, überwacht
werden. In solchen klinischen Studien können die Expression oder Aktivität von BAFF-R
und, vorzugsweise, anderen Genen, die mit z.B. einer Störung in
Verbindung gebracht wurden, als „Ablesung" oder Marker der Immunresponsivität einer
bestimmten Zelle verwendet werden.
-
Zum
Beispiel können
Gene, umfassend BAFF-R, die in Zellen durch Behandlung mit einem
Agens moduliert werden (z.B. Verbindung, Wirkstoff oder Kleinmolekül), das
die BAFF-R-Aktivität moduliert
(z.B. in einem Screening-Assay wie hierin beschrieben identifiziert),
identifiziert werden. Daher können
Zellen, um den Effekt von Agentien auf Zellproliferationsstörungen z.B.
in einer klinischen Studie zu studieren, isoliert werden und RNA
präpariert
und auf die Expressionsniveaus von BAFF-R und anderen in die Störung verwickelten
Genen untersucht werden. Die Genexpressionsniveaus (d.h., ein Genexpressionsmuster)
können
durch Northern Blot-Analyse oder RT-PCR, wie hierin beschrieben,
oder alternativ durch Messung der Menge produzierten Proteins durch
eines der hierin beschriebenen Verfahren, oder durch Messung der
Aktivitätsniveaus
von BAFF-R oder anderen Genen quantifiziert werden. Auf diese Weise
kann das Genexpressionsmuster als Marker dienen, indem es die physiologische
Antwort der Zellen auf das Agens anzeigt. Entsprechend kann dieser Antwortzustand
vor und an verschiedenen Punkten während der Behandlung des Individuums
mit dem Agens bestimmt werden.
-
In
einer Ausführungsform
bietet die Erfindung ein Verfahren zur Überwachung der Wirksamkeit
der Behandlung eines Subjekts mit einem Agens (z.B. einem Agonisten,
Antagonisten, Protein, Peptid, Peptidomimetikum, einer Nukleinsäure, einem
Kleinmolekül
oder anderem Wirkstoffkandidaten, der durch die hierin beschriebenen
Screening-Assays identifiziert wurde), umfassend die Schritte (i)
des Beschaffens einer Vor-Verabreichungsprobe aus einem Subjekt
vor der Verabreichung des Agens; (ii) des Detektierens des Expressionsniveaus
eines/r BAFF-R-Proteins,
-mRNA, oder -genomischen DNA in der Vor-Verabreichungsprobe; (iii)
des Beschaffens einer oder mehrerer Nach-Verabreichungsproben aus
dem Subjekt; (iv) des Detektierens des Expressionsniveaus oder der
Aktivität
des/r BAFF-R-Proteins, -mRNA oder -genomischen DNA in den Nach-Verabreichungsproben;
(v) des Vergleichens des Expressionsniveaus oder der Aktivität des/r
BAFF-R-Proteins, -mRNA oder -genomischen DNA in der Vor-Verabreichungsprobe
mit dem/r BAFF-R-Protein, -mRNA oder -genomischen DNA in der/n Nach-Verabreichungsprobe(n);
und (vi) der entsprechenden Veränderung
der Verabreichung des Agens an das Subjekt. Zum Beispiel kann eine
erhöhte
Verabreichung des Agens erwünscht sein,
um die Expression oder Aktivität
von BAFF-R auf höhere
Niveaus als detektiert zu heben, d.h. die Wirksamkeit des Agens
zu erhöhen.
Alternativ kann eine erniedrigte Verabreichung des Agens erwünscht sein,
um die Expression oder Aktivität
von BAFF-R auf niedrigere Niveaus als detektiert zu senken, d.h.
die Wirksamkeit des Agens zu erniedrigen.
-
Behandlungsverfahren
-
Sowohl
prophylaktische als auch therapeutische Verfahren zur Behandlung
eines Subjekts, das ein Risiko für
eine Störung
trägt (oder
empfenglich dafür
ist) oder eine Störung
hat, die mit anomaler BAFF-R-Expression oder -Aktivität assoziiert
ist, sind beschrieben.
-
Krankheiten
oder Störungen,
die durch erhöhte
Niveaus oder biologische Aktivität
charakterisiert sind (verglichen mit einem Subjekt, das nicht an
der Krankheit oder Störung
leidet), können
mit Therapeutika, die die Aktivität antagonisieren (d.h. reduzieren
oder inhibieren), behandelt werden. Therapeutika, die die Aktivität antagonisieren,
können
in therapeutischer oder prophylaktischer Weise verabreicht werden.
Therapeutika, die verwendet werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf (i) ein BAFF-R-Polypeptid, oder Analoga, Derivate, Fragmente
oder Homologe davon; (ii) Antikörper
gegen ein BAFF-R-Polypeptid; (iii) Nukleinsäuren, die ein BAFF-R-Peptid
kodieren; (iv) Verabreichung einer Antisense-Nukleinsäure und Nukleinsäuren, die „dysfunktional" sind (d.h. aufgrund
einer heterologen Insertion in der kodierenden Sequenz von kodierenden Sequenzen
zu einem BAFF-R-Peptid) werden verwendet, um die endogene Funktion
eines BAFF-R-Peptids durch homologe Rekombination „auszuknocken" (siehe z.B. Capecchi
(1989) Science 244:1288-1292); oder (v) Modulatoren, die die Wechselwirkung
zwischen einem BAFF-R-Peptid und seinem Bindungspartner verändern (d.h.
Inhibitoren, Agonisten und Antagonisten, umfassend zusätzliche
Peptidomimetika nach der Erfindung oder Antikörper, die spezifisch für ein Polypeptid
nach der Erfindung sind).
-
Krankheiten
und Störungen,
die durch erniedrigte Niveaus oder biologische Aktivität charakterisiert sind
(verglichen mit einem Subjekt, das nicht an der Krankheit oder Störung leidet),
können
mit Therapeutika behandelt werden, die die Aktivität erhöhen (d.h.
Agonisten dafür
sind). Therapeutika, die die Aktivität hinaufregulieren, können in
therapeutischer oder prophylaktischer Weise verabreicht werden.
Therapeutika, die verwendet werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf ein BAFF-R-Peptid, oder Analoga, Derivate, Fragmente oder Homologe
davon; oder einen Agonisten, der die Bioverfügbarkeit erhöht.
-
Erhöhte oder
erniedrigte Niveaus können
problemlos detektiert werden, indem man Peptid und/oder RNA quantifiziert
durch das Beschaffen einer Patientengewebeprobe (z.B. aus Biopsiegewebe)
und das Untersuchen derselben in vitro auf RNA- oder Peptidniveaus,
die Struktur und/oder die Aktivität der exprimierten Peptide
(oder mRNAs eines BAFF-R-Peptids). Verfahren, die wohlbekannt im
Fach sind, umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Immunoassays (z.B.
durch Western Blot-Analyse, Immunpräzipitation gefolgt von Natriumdodecylsulfat
(SDS)-Polyacrylamid-Gelelektrophorese, Immuncytochemie etc.) und/oder
Hybridisierungsassays, um die Expression von mRNAs zu detektieren
(z.B. Northern Assays, Punktdiagramme, in-situ-Hybridisierung etc.).
-
In
einem Aspekt wird ein Verfahren zur Prävention einer Krankheit oder
eines Zustandes in einem Subjekt beschrieben, die/der mit einer
anomalen BAFF-R-Expression assoziiert ist, durch Verabreichung eines Agens
an das Subjekt, das die BAFF-R-Expression oder mindestens eine BAFF-R-Aktivität moduliert.
Subjekte mit einem Risiko für
eine Krankheit, die durch anomale BAFF-R-Expression oder -Aktivität verursacht
oder mitbestimmt wird, können
durch z.B. jeden diagnostischen oder prognostischen Assay wie hierin
beschrieben oder eine Kombination derselben identifiziert werden.
Verabreichung eines prophylaktischen Agens' kann vor der Manifestation von Symptomen,
die charakteristisch für
BAFF-R-Anomalie sind, geschehen, so dass eine Krankheit oder Störung verhindert
wird oder alternativ in ihrer Progression verzögert wird. Abhängig vom
Typ der BAFF-R-Anomalie kann z.B. ein BAFF-R-Agonist oder BAFF-R-Antagonist zur Behandlung
des Subjekts verwendet werden. Das geeignete Agens kann basierend
auf den hierin beschriebenen Screening-Assays bestimmt werden.
-
Ein
weiterer Aspekt, der beschrieben wird, bezieht sich auf Verfahren
zur Modulation der BAFF-R-Expression
oder -Aktivität
für therapeutische
Zwecke. Das modulatorische Verfahren umfasst das Kontaktieren einer
Zelle mit einem Agens, das eine oder mehrere Aktivitäten der
mit der Zelle assoziierten BAFF-R-Proteinaktivität moduliert. Ein Agens, das
die BAFF-R-Proteinaktivität moduliert,
kann ein hierin beschriebenes Agens sein, wie eine Nukleinsäure oder
ein Protein, ein natürlich-vorkommender
zugehöriger
Ligand eines BAFF-R-Proteins, ein Peptid, ein BAFF-R-Peptidomimetikum,
oder ein Kleinmolekül.
In einer Ausführungsform stimuliert
das Agens eine oder mehrere BAFF-R-Proteinaktivitäten. Beispiele
für solche
stimulatorische Agentien umfassen aktives BAFF-R-Protein und ein
Nukleinsäuremolekül, das BAFF-R
kodiert und in die Zelle eingebracht wurde. In einer weiteren Ausführungsform
inhibiert das Agens eine oder mehrere BAFF-R-Proteinaktivitäten. Beispiele
solcher inhibitorischer Agentien umfassen Antisense-BAFF-R-Nukleinsäuremoleküle und anti-BAFF-R-Antikörper. Diese
modulatorischen Verfahren können
in vitro (z.B. durch Kultivieren der Zelle mit dem Agens) oder alternativ
in vivo (z.B. durch Verabreichung des Agens an ein Subjekt) durchgeführt werden. Verfahren
zur Behandlung eines Individuums, das von einer Krankheit oder Störung betroffen
ist, die durch anomale Expression oder Aktivität eines BAFF-R-Proteins oder
-Nukleinsäuremoleküls charakterisiert
sind, werden beschrieben. In einer Ausführungsform umfasst das Verfahren
die Verabreichung eines Agens (z.B. eines Agens, das durch einen
hierin beschriebenen Screening-Assay
identifiziert wurde), oder einer Kombination von Agentien, die die
BAFF-R-Expression oder -Aktivität
moduliert (z.B. hinauf- oder herunterreguliert). In einer weiteren
Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Verabreichung eines BAFF-R-Proteins oder
-Nukleinsäuremoleküls als Therapie
zur Kompensierung von verminderter oder anomaler BAFF-R-Expression oder -Aktivität.
-
In
einer Ausführungsform
werden Verfahren zur Verwendung von BAFF-R beschrieben. Umfasst
von solchen Verfahren sind Verfahren zur Inhibition des B-Zell-Wachstums,
des/r durch dendritische Zellen induzierten B-Zell-Wachstums und
-Reifung, oder der Immunglobulin-Produktion
in einem Tier mit Hilfe eines BAFF-R-Polypeptids, umfassend mindestens
einen BAFF-Bindeteil von BAFF-R. Weitere Ausführungsformen umfassen Verfahren
zur Stimulierung des B-Zell-Wachstums, des/r durch dendritische
Zellen induzierten Wachstums und -Reifung, oder der Immunglobulin-Produktion
in einem Tier mit Hilfe eines BAFF-R-Polypeptids (wie durch Transfektion
von Zellen, die BAFF-R-defizient sind, mit Vektoren, um eine wirksame
Expression von BAFF-R zu erlauben, oder durch Verabreichung von
Antikörpern,
die BAFF-R binden und BAFF vorgaukeln).
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden Verfahren zur Verwendung von BAFF-R in der Behandlung von
Autoimmunkrankheiten, Bluthochdruck, kardiovaskulären Störungen,
Nierenstörungen,
B-Zell-lymphoproliferativen Störungen,
immunsuppressiven Krankheiten, Organtransplantation und HIV beschrieben.
Auch umfasst sind Verfahren zur Verwendung von Agentien zur Behandlung,
Suppression oder Veränderung
einer Immunantwort unter Einbeziehung eines Signalübertragungsweges
zwischen BAFF-R und seinem Liganden, und Verfahren zur Inhibition
von Entzündung
durch das Verabreichen eines Antikörpers, der spezifisch ist für einen
BAFF-R oder ein Epitop davon.
-
Die
Verfahren werden vorzugsweise durch die Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge eines BAFF-R-Polypeptids, eines chimären Moleküls umfassend
ein BAFF-R-Polypeptid, fusioniert an eine heterologe Aminosäuresequenz,
oder eines anti-BAFF-R-Antikörperhomologs,
ausgeführt.
-
In
einer Ausführungsform
bietet die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen umfassend eine
BAFF-R-Polypeptid und einen pharmazeutisch akzeptablen Hilfsstoff.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
bietet die Erfindung chimäre
Moleküle
umfassend ein BAFF-R-Polypeptid,
fusioniert an ein(e) heterologe(s) Polypeptid oder Aminosäuresequenz.
Ein Beispiel für
ein solches chimäres
Molekül
umfasst einen BAFF-R, fusioniert an eine Fc-Region eines Immunglobulins
oder eine „epitope
tag"-Sequenz.
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In
einer weiteren Ausführungsform
bietet die Erfindung einen Antikörper,
der spezifisch an ein BAFF-R-Polypeptid bindet. Optional ist der
Antikörper
ein monoklonaler Antikörper.
-
In
einer Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Behandlung eines Säugetiers für einen Zustand beschrieben,
der mit unerwünschter
Zellproliferation assoziiert ist, durch Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge einer Zusammensetzung umfassend einen BAFF-R-Antagonisten an das
Säugetier,
wobei der BAFF-R-Antagonist ein Polypeptid umfasst, das die Wechselwirkung
zwischen BAFF-R und seinem/n zugehörigen Rezeptor(en) antagonisiert,
und einen pharmazeutisch akzeptablen Hilfsstoff.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der zugehörige
Rezeptor von BAFF auf der Oberfläche
der Zelle BAFF-R.
-
Das
Verfahren kann mit jedem BAFF-R-Antagonisten verwendet werden, der
ein Polypeptid hat, das die Wechselwirkung zwischen BAFF und seinem/n
zugehörigen
Rezeptor(en) antagonisiert. Beispiele für BAFF-R-Antagonisten umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf lösliche
BAFF-R-Polypeptide,
lösliche
chimäre
BAFF-R-Moleküle
umfassend, aber nicht beschränkt
auf BAFF-R-IgG-Fc
und anti-BAFF-R-Antikörperhomologe.
-
Das
Verfahren kann für
jeden Zustand, der mit unerwünschter
Zellproliferation assoziiert ist, verwendet werden. Insbesondere
können
die Verfahren verwendet werden, um Tumorzellen zu behandeln, die
BAFF und/oder BAFF-R exprimieren.
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Beispiele
von Krebsen, deren Zellproliferation durch BAFF moduliert wird,
können
durch die Messung des in-vitro-Niveaus der in Tumorgewebebibliotheken
exprimierten BAFF- und/oder BAFF-R-mRNA gescreent werden. Tumorgewebebibliotheken,
in denen BAFF- und/oder BAFF-R-mRNA
stark exprimiert wird, wären Kandidaten.
Alternativ kann man auf Kandidaten screenen, indem man die öffentlichen
und privaten Datenbanken (d.h. die Incyte-Datenbank) mit z.B. der
Volllängen-Human-BAFF-cDNA-Sequenz
durchsucht.
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Die
BAFF-R-Antagonisten, die für
die Behandlung von Zuständen,
die mit unerwünschter
Zellproliferation assoziiert sind, insbesondere Tumortherapie, verwendet
werden, inhibieren vorteilhaft das Tumorzellwachstum mehr als 10%,
20%, 30% oder 40% und am vorteilhaftesten mehr als 50%. Die BAFF-R-Antagonisten
werden durch Screening erhalten. Zum Beispiel können BAFF-R-Antagonisten auf
Basis der Wachstumsinhibitionsaktivität (d.h. mehr als 10%, 20%,
30%, 40% oder 50%) gegen humanes Kolonkarzinom HT29 oder humanes
Lungenkarzinom A549, die von einem Kolon- bzw. Lungentumor abgeleitet
sind, gewählt
werden.
-
Eine
weitere Ausführungsform
bietet Verfahren zur Inhibierung des B-Zell- und Nicht-B-Zellwachstums, des/r
durch dendritische Zellen induzierten B-Zell-Wachstums und -Reifung,
oder der Immunglobulin-Produktion in einem Tier mit Hilfe eines
BAFF-R-Polypeptids wie den oben beschriebenen.
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Das
Verfahren zur Inhibierung des B-Zell- und Nicht-B-Zell-Wachstums,
des/r durch dendritische Zellen induzierten B-Zell-Wachstums und
-Reifung, oder der Immunglobulin-Produktion
kann auch die Verabreichung eines anti-BAFF-R-Antikörpers (polyklonal
oder monoklonal) umfassen, der an BAFF-R bindet und die Bindung
von BAFF an BAFF-R inhibiert. Die Verabreichung des Antikörpers inhibiert
dadurch das B-Zell- und Nicht-B-Zell-Wachstum, das/die durch dendritische
Zellen induzierte B-Zell-Wachstum und -Reifung, oder die Immunglobulin-Produktion.
Die Menge an Antikörper,
die für
die Verwendung geeignet sein kann, kann aus den hierin gezeigten
in-vivo-Daten extrapoliert werden. Verschiedene Verfahren zur Extrapolation
von Dosierungen aus Tierexperimenten sind im Fach bekannt, umfassend
z.B. Extrapolation basierend auf dem Körpergewicht oder der -Oberfläche.
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In
einigen Ausführungsformen
werden die BAFF-R:Fc-Polypeptide oder anti-BAFF-R-Antikörper in
einer Menge von etwa 1 bis 20 mg/kg/Dosis verabreicht. Dosen können zweimal
pro Woche, einmal pro Woche, einmal alle zwei Wochen oder einmal
pro Monat, je nach Bedarf, verabreicht werden. Ein Arzt wird in
der Lage sein, die geeignete Dosis zu bestimmen, indem er die Wirksamkeit
gegen die Verminderung aller negativen Effekte der Therapie abwägt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden Verfahren zur Verwendung von BAFF-R- oder anti-BAFF-R-Antikörpern in
der Behandlung von Autoimmunkrankheiten, Bluthochdruck, kardiovaskulären Störungen,
Nierenstörungen,
B-Zell-lymphoproliferativen Störungen,
immunsuppressiven Krankheiten, Organtransplantation, Entzündung und
HIV beschrieben. Auch umfasst sind Verfahren zur Verwendung von
Agentien zur Behandlung, Suppression oder Veränderung einer Immunantwort,
umfassend einen Signalübertragungsweg
zwischen BAFF-R und seinem Liganden.
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Verfahren
zur Inhibition der Aggregation von BAFF-R und BAFF-R:Fc Die Erfindung
bietet auch ein Verfahren zur Inhibition oder Verminderung der Aggregation
von exprimiertem BAFF-R-Protein, insbesondere humanem BAFF-R oder
huBAFF-R:Fc, welches während
der Expression zur Aggregation neigt, was eine Reinigung in hohen
Ausbeuten vergeblich macht. In dem Verfahren nach der Erfindung
wird die Aminosäuresequenz
eines BAFF-R-Proteins, das zur Aggregation neigt, wenn es in einem
rekombinanten System exprimiert wird, mit der Aminosäuresequenz
eines Homologen des Proteins verglichen, das weniger Aggegrationsaktivität zeigt.
Die zwei Homologen werden konservierte Domänen und nichtkonservierte Aminosäuren dazwischen und
möglicherweise
darin eingestreut haben. Im allgemeinen kann mindestens eine der
nichtkonservierten Aminosäuren
des aggregierenden Proteins gegen eine Aminosäure im Homologen substituiert
werden, um die Aggregation zu vermindern. In einigen Ausführungsformen
werden nichtpolare Aminosäuren
substituiert. Nichtpolare Aminosäuren
umfassen Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Phenylalanin,
Methionin, Tryptophan und Cystein. In einigen Ausführungsformen
substituieren nichtpolare Aminosäuren
andere nichtpolare Aminosäuren.
Bevorzugte nichtpolare Aminosäuren
zur Inhibition oder Verminderung der Aggregation sind Prolin und
Alanin. In weiteren Ausführungsformen
wird eine ungeladene polare Aminosäure gegen eine nichtpolare
Aminosäure
substituiert. Ungeladene polare Aminosäuren umfassen Asparagin, Glutamin,
Serin, Threonin und Tyrosin.
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In
dem Verfahren nach der Erfindung werden Substitutionen erzeugt,
die vorzugsweise dem BAFF-R-Protein erlauben, seine biologische
Aktivität
zu erhalten. Im allgemeinen sind nichtkonservierte Aminosäuren der
Substitution zugänglich,
ohne die biologische Aktivität
zu sehr zu beeinträchtigen.
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In
einem speziellen Beispiel für
das Verfahren nach der Erfindung kann humanes BAFF-R-Protein Aminosäuresubstitutionen
haben, die an Positionen V20, P21, A22 und L27 von SEQ ID NO:5 (oder
V41, P42, A43 und L48 von SEQ ID NO:12) eingeführt wurden, und verschiedene Kombinationen
davon, was die Aggregation des Protein stark vermindert. Ähnliche
Strategien können
für andere
BAFF-R-Proteine verwendet werden, die zur Aggregation tendieren,
wenn die in rekombinanten Systemen exprimiert werden. Obwohl eine
Bindung an eine bestimmte Wirkungstheorie nicht erwünscht ist,
glauben wir, dass die Substitution von ungeladenen polaren Aminosäuren gegen
nichtpolare Aminosäuren
dem Protein Löslichkeit
verleiht und die Aggregation von nichtpolaren Regionen zwischen
den Proteinen vermindert.
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Die
vorliegende Erfindung soll nicht in ihrem Schutzbereich durch spezielle
hierin beschriebene Ausführungsformen
beschränkt
werden. In der Tat werden verschiedene Modifikationen der Erfindung
zusätzlich zu
jenen, die hierin beschrieben werden, den Fachleuten durch die vorstehende
Beschreibung und die begleitenden Abbildungen offenbar werden. Solche
Modifikationen sollen in den Schutzbereich der beigefügten Ansprüche fallen.
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BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Dieses
Beispiel beschreibt die molekulare Klonierung von BAFF-R, einem
neuen Rezeptor für
BAFF.
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Material und Methoden
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Eine
oligo-dT-geprimete cDNA-Bibliothek wurde aus BJAB-Zellen hergestellt,
einer humanen B-Zell-Linie, die humanes BAFF bindet, und direktional
in den Expressionsvektor CH269 kloniert. CH269 ist ein Derivat von
pCEP4 (Invitrogen), das den CMV-Promotor enthält, um die Expression der klonierten
DNA zu steuern, und auch den oriP von EBV enthält. Dies erlaubt die autonome
Multicopy-Replikation dieser Plasmide in Zellen, die stabil mit
EBNA-1 transformiert sind, wie 293 EBNA. Die BJAB-cDNA-Bibliothek
wurde in E. coli-DH10B-Zellen transfiziert, und in ein 96-well-Format
als Pools von ungeführ
2500 unabhängigen
Klonen pro Well ausgesät.
DNA wurde aus diesen Pools mit Hilfe des Qiagen BioRobot 9600 präpariert.
Die DNA-Pools wurden mit Hilfe von Lipofectamin (Life Technologies)
in 293EBNA-Zellen transfiziert, die in mit Fibronectin ausgekleidete
6-well-Schalen ausgesät
wurden. 48 Stunden nach Transfektion wurde das Medium entfernt und
die Zellen mit Platten-Assay-Waschpuffer (20 mM HEPES, 0,5 mg/ml
bovines Serum-Albumin, 0,1% NaN3) gewaschen.
Zell-Einzelschichten wurden mit 100 mg/ml biotinyliertem humanen
rekombinanten löslichen
myc-BAFF (myc-huBAFF) in Bindepuffer (PBS, 2% fötales Rinderserum, 0,1% NaN3) überschichtet
und bei Raumtemperatur 1 Stunde inkubiert. Das in diesem Assay verwendete
myc-huBAFF (Aminosäuren 136-285)
wurde in Pichia pastoris exprimiert und durch Anionenaustauschchromatographie,
gefolgt von Gelfiltration, gereinigt.
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Die
BAFF-Lösung
wurde entfernt und die Zellen gewaschen und durch Inkubation mit
1,8% Formaldehyd-0,2%-Glutaraldehyd in PBS für 5 Minuten fixiert. Die Zellen
wurden erneut gewaschen und dann 30 Minuten mit Streptavidin, konjugiert
mit alkaliner Phosphatase (SAV-AP;
Jackson ImmunoResearch), bei einer 1:3000-Verdünnung der Stocklösung in
Bindepuffer inkubiert. Die Zellen wurden gewaschen und mit Fast-Red/Naphtholphosphat
(Pierce) angefärbt.
Zellen, die den Biotin-BAFF/SAV-AP-Komplex binden, wurden durch
die Anwesenheit eines roten Niederschlags nach Inspektion unter
Niedrigstrom-Mikroskopie identifiziert. Ein sekundäres Screening
bedingte das Ausplattieren der DH10B-Glycerin-Stocks der BAFF-Bindepools auf einzelne
Kolonien, das Animpfen zur Kultur in Pools von 100, und das Wiederholen
des BAFF-Bindeassays wie oben beschrieben. Im sekundären Screening
positive Pools wurden ähnlich
in einzelne Klone aufgeteilt und auf BAFF-Bindung nach Transfektion
in 293EBNA wie oben beschrieben untersucht. Die DNA-Sequenz der
unabhängigen
BAFF-Bindeklone
wurde bestimmt.
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Ergebnisse
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Einer
der BAFF-Bindeklone war pJST576. Er hat eine Insert-Größe von 1201
Basenpaaren (bp), den Poly-A-Schwanz nicht eingeschlossen. Die Sequenz
des Inserts von pJST576 ist in
1A (SEQ
ID NO:1) gezeigt. Eine BLAST-Analyse dieses Klons zeigte Homologie
in der GenBank-Datenbank
zu Chromosom 22-BAC-Klon HS250D10 (Zugriffsnummer Z99716). Dies
gesamte pJST576-Sequenz findet sich in diesem BAC. Homologie wurde
auch am 3'-Ende
eines humanen EST gefunden (
AI
250289 ; IMAGE-Klon 2000271). Der EST wurde aus einer humanen
Follikellymphom-Bibliothek erzeugt. Der EST
AI 250289 wurde von Incyte gekauft
und die Sequenz des Inserts bestimmt (
1B)
(SEQ ID NO:2). Diese Sequenz addierte 15 bp von 5'-Sequenz zur pJST576-Sequenz, die mit
der genomischen Sequenz kontinuierlich ist, und 23 bp, die das nicht
war. Der Rest der EST-Sequenz besitzt perfekte Homologie zu pJST576.
Ein offener Leserahmen konnte in diesen Klonen nicht identifiziert
werden.
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Beispiel 2
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In
diesem Beispiel bestimmen wir, dass die JST576-cDNA ein Intron enthält, und
legen dann einen offenen Leserahmen fest.
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Methoden
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Das
GENSCAN (Burge, C. & Karlin,
S.J (1997) Mol. Biol 268:78-94)-Exon-Vorhersageprogramm wurde mit der JST576-cDNA-Sequenz
laufen gelassen. Die Ergebnisse dieses Programms sagten ein Intron
in der cDNA vorher. Um zu bestimmen, ob die Vorhersage korrekt war,
wurde eine PCR-Analyse auf der Erststrang-cDNA aus 2 Zelllinien,
die JST576 exprimieren, durchgeführt.
RNA wurde aus ungefähr
107 BJAB- oder IM-9-Zellen mit Hilfe des RNeasy-Lits (Qiagen) gereinigt,
dem empfohlenen Protokoll des Herstellers folgend. Die RNA wurde
quantifiziert, und 5 μg
wurden für
Erststrang-cDNA-Reaktionen mit Hilfe des Superscript-Präamplifikationskits
(Life Technologies) verwendet. Beide Oligo-dT- und Zufallshexamere
wurden verwendet, um das Erststrangprodukt zu erzeugen. Die Synthese
des ersten Strangs wurde gemäß des empfohlenen
Protokolls durchgeführt.
Drei μl
jeder Reaktion, 10 ng von JST576 oder keine DNA wurden dann als
Template für PCR
mit Hilfe von Oligonukleotiden, die das vorhergesagte Intron flankieren,
verwendet. Die in dieser Reaktion verwendeten Oligonukleotide waren
die 5'-Oligos BAF-225
[5'-GGCCGAGTGCTTCGACCTGCT-3'] (SEQ ID NO:33)
oder BAF-226 [5'-GGTCCGCCACTGCGTGGCCTG-3'] (SEQ ID NO:34)
und das 3'-Oligo
BAF-191 [5'-CACCAAGACGGCCGGCCCTGA-3'] (SEQ ID NO:35).
Jede Reaktion enthielt 1× Pfu-Puffer
(Stratagene), 200 μM
dNTPs, 10% DMSO, 150 ng jedes Oligos, und 1,25 Einheiten von Turbo-Pfu-Puffer
(Stratagene). Die Reaktionen wurden für 35 Zyklen bei 94°C für 30 sek,
60°C für 1 min
und 72°C
für 1,5
min durchgeführt.
Zehn μl
jeder Reaktion wurden auf einem 1%-Agarosegel gefahren. Die verbleibenden
Produkte der BJAB- und IM-9-BAF-225/191-Reaktionen wurden mit Hilfe des High-Pure-PCR-Produkt-Reinigungskits
(Roche Molecular Biochemicals) gereinigt, und das Bulk-Reaktionsprodukt
wurde der DNA-Sequenzierung unterworfen. Zusätzlich wurden PCR-Produkte
mit Hilfe der Primer BAF-225 und BAF-191 aus cDNA ruhender B-Zellen
erzeugt, subkloniert, und individuelle Klone wurden sequenziert.
Hier wurden 5 μl
von cDNA ruhender B-Zellen (Clontech) in einer PCR-Reaktion mit
den BAF-225- und
BAF-191-Primern wie oben beschrieben verwendet. Das PCR-Produkt
wurde dann mit Hilfe des High-Pure-Produkt-Reinigungskits gereinigt
und konzentriert. Um das PCR-Fragment zu subklonieren, wurden die
Enden des Fragments phosphoryliert und mit Hilfe des Sure-Clone-Ligationskits (Amersham
Pharmacia Biotech) wie empfohlen stumpf gemacht. Das resultierende
Produkt wurde in die EcoRV-Stelle von pBluescriptII (Stratagene)
kloniert und in E.coli transformiert. Individuelle Kolonien wurden
hochgezogen, die Plasmid-DNA minigepreppt. Sechs unabhängige Isolate
wurden sequenziert.
-
Ergebnisse
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Die
reife, vom GENSCAN-Programm vorhergesagte Nukleotid- und Aminosäuresequenz
von JST576 ist in 2A (SEQ ID NO:3) gezeigt. PCR-Produkte
von BJAB- und IM-9-Reaktionen, die das vorhergesagte Intron überspannen,
sind in 2B dargestellt und bestätigen die
Existenz eines Introns im JST576-cDNA-Klon. Die vorhergesagte Größe des PCR-Produkts
aus der JST576-cDNA ist ungefähr
788 bp für BAF-225/BAF-191
und 767 bp für
BAF-226/BAF-191. Die PCR-Produkte, die aus dem JST576-Template erhalten
wurden, haben ungeführ
diese Größe (Spuren
10 und 11). Die PCR-Produkte, die mit Hilfe von BAF-225/BAF-191
auf oligo-dT-geprimeter
BJAB- oder IM-9-Erststrang-cDNA erhalten wurden (Spuren 2 und 6),
haben dieselbe Größe und sind
erheblich kürzer
als das von der JST576-cDNA erhaltene Produkt. Die vorhergesagte
Größe dieses
Fragments ohne das vorhergesagte Intron ist 484 bp. Die Größe der PCR-Produkte stimmt
mit dieser Größe überein.
Dieselben Ergebnisse wurden erhalten, wenn BJAB- oder IM-9-RNA mit
Zufallshexameren geprimet wurde (Spuren 4 und 8). Die Reaktionen
mit BAF-226/BAF-191 funktionierten nicht auf den Erststrang-cDNA-Templates.
Daher scheint es, dass das vom GENSCAN-Programm vorhergesagte Intron
nicht in der JST576-cDNA existiert. Die Sequenz des gespleißten Produkts
von BJAB- und IM-9-RNA wurde durch Sequenzieren des Bulk-PCR-Produkts
bestätigt
und wird durch die in 2C (SEQ ID NO:4) dargestellte
Sequenz reflektiert. Die Sequenz ist identisch mit der in 2A (SEQ ID NO:3) dargestellten Sequenz, ausgenommen
die Abwesenheit des Alanin-Codons (GCA) bei Nukleotid 149 (gezeigt
in Kleinbuchstaben). Die Ergebnisse der Sequenzierung von sechs
unabhängigen
Klonen aus der RT-PCR-Reaktion auf cDNA ruhender B-Zellen zeigt,
dass beide Spleißakzeptorstellen
verwendet werden. Die bevorzugte Akzeptorstelle scheint das in einem
Alaninrest resultierende Produkt zu sein (5/6-Klone). Die vom GENSCAN-Programm vorhergesagte
Sequenz (SEQ ID NO:3), die zwei Alanine enthält, wurde jedoch in den 1/6-Klonen festgestellt.
Daher wurde ein offener Leserahmen für menschliches JST576 etabliert
und eine einzelne Aminosäure-Spleißvariante
bestimmt. Der offene Leserahmen sagt ein Protein von 184 Aminosäuren vorher,
gezeigt in 2D (SEQ ID NO:5). Der Alaninrest
(A) in fett stellt die Spleißvariante
dar. Dieses Protein wird als BAFF-R bezeichnet. Die abgeleitete
Aminosäuresequenz
von BAFF-R umfasst eine hydrophobe Region von Resten 72-100 (Hopp-Woods-Algorithmus)
und ein potentielles Transmembransegment von Resten 84-102, wie
durch den TMPred-Algorithmus analysiert. Diese Region wird gefolgt
von einem stark geladenen Abschnitt von Aminosäuren, die als Stop-Transfer-Signal
dienen könnten.
BAFF-R entbehrt einer N-terminalen Signalsequenz und ist ein Typ-III-Membranprotein,
das ähnlich
zu den anderen BAFF-Bindeproteinen BCMA (Laabi et al. (1992) EMBO
J. 11:3897-3904) und TACI (von Bulow und Bram, (1997) Science 278:138-141)
ist. Der N-Terminus ist nach der Vorhersage die extrazelluläre Domäne von BAFF-R
und enthält
ein 4-Cystein-Motiv bei Resten 19-35, im Unterschied zu allen anderen
Mitgleidern der TNF-Rezeptorfamilie. Der C-Terminus von BAFF-R ist nach der Vorhersage
die intrazelluläre
Domäne.
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Beispiel 3
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Hier
bestimmen wir die DNA-Sequenz stromaufwärts des vorgeschlagenen Startmethionins
für humanes
BAFF-R umfassend ein Stopcodon im Leserahmen.
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Methoden
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Ein
Primer BAF-254 (5'GGGCGCCTACAATCTCAGCTA3') (SEQ ID NO:36)
wurde nach der genomischen Sequenz entworfen, die in BAC HS250d10
stromaufwärts
des vorgeschlagenen ATG vorkommt (Genbank-Zugriffsnummer Z99716),
und in einer PCR-Reaktion mit dem Oligo BAF-236 (5'GGCGGACCAGCAGGTCGAAGCACTC
3') (SEQ ID NO:37)
verwendet. Das Template in der Reaktion war aus humaner Milz-RNA
(Clontech) mit Hilfe des PCR-Präamplifikationskits
wie vom Hersteller beschrieben (Life Technologies) hergestellte
Erststrang-cDNA. Die PCR-Reaktion
enthielt 3 μl
der Erststrangreaktion, 1 × Pfu-Puffer (Stratagene),
10% DMSO, 0,2 mM dNTPs, 150 ng jeden Primers und 1.25 Einheiten
Pfu-Turbo-Polymerase (Stratagene). Das PCR-Produkt wurde mit Hilfe des High-Pure-PCR-Produkt-Reinigungskits
gemäß den Anweisungen des
Herstellers (Roche Molecular Biochemicals) gereinigt. Die Enden
des PCR-Produkts wurden stumpf gemacht und mit Hilfe des Sure-Clone-Ligationskits
(Amersham Pharmacia Biotech) phosphoryliert, in die EcoRV-Stelle
von pBSK2 (Stratagene) kloniert und in DH5-Zellen transformiert.
Aus dieser Ligation erhaltene Kolonien wurde mit Hilfe des Wizard-Systems
(Promega) minigepreppt und dann mit Hilfe einer ABI-Maschine sequenziert.
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Ergebnisse
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Die
Sequenz des PCR-Produkts bestätigt,
dass die mRNA Sequenzen direkt stromaufwärts des ATG, das in der genomischen
Sequenz enthalten ist, enthält.
Diese Sequenz ist in der Sequenz in 3 unterstrichen.
Die Anwesenheit eines stromaufwärts
gelegenen Stop-Codons im Leserahmen und die Abwesenheit eines anderen
Methionins zeigen, dass das Methionin in der JST576-cDNA das korrekte
Startmethionin ist.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel beschriebt die Klonierung der murinen BAFF-R-cDNA.
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Methoden
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Ungefähr eine
Million Phagenplaques aus der murinen A20-Zelllinien-cDNA-Bibliothek,
gekauft von Stratagene (La Jolla, CA), wurden wie vom Hersteller
beschrieben gescreent. Die humane JST576-BAFF-R-cDNA wurde mit EcoNI
verdaut und auf einem 1%-Niedrigschmelzgel gefahren. Das 425-bp-Fragment
wurde aus dem Gel ausgeschnitten und gewogen. Dreimal das Volumen
an Wasser wurde hinzugefügt
und das Gelfragment wurde 5 Minuten gekocht. Das Fragment wurde
mit 50 μCi
32P-dCTP (Amersham) in einer Reaktion enthaltend 50 mM Tris pH 8,
5 mM MgCl2, 10 μM β-Mercaptoethanol, 200 mM HEPES
pH 6,5, 20 μM
dNTPs (außer
dCTP), 0,27 Einheiten von pd(N)6-Hexanukleotiden (Amersham Pharmacia
Biotech) und 1 Einheit von Klenow-Enzym (USB) über Nacht bei Raumtemperatur
markiert. Etwa eine Million Counts pro ml Sonde wurden mit den Filtern
in Plaque-Screeningpuffer (50 mM Tris, 1% SDS, 1 M NaCl, 0,1% Natrium-Pyrophosphat,
0,2% PVP, 0,2% Ficoll, 0,2% BSA) über Nacht bei 65 °C inkubiert.
Die Filter wurden in 2X SSC and 0,1% SDS bei 50°C für 1,5 Stunden (3 × 2 Liter)
gewaschen und dann an Röntgenfilm
für 2 Tage
exponiert. Ungefähr
36 positive Plaques wurden identifiziert. Von diesen wurden 6 plaquegereinigt.
Die Phagemiden wurden mit Hilfe des invivo-Exzisionsprotokolls wie
von Stratagen beschrieben freigesetzt. Die resultierenden Kolonien
wurden herangezogen, und die DNA wurde dann minigepreppt (Qiagen).
Die cDNA-Klone wurden sequenziert.
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Ergebnisse
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Die
murine BAFF-R-Konsensus-Nukleotidsequenz wird als 4A (SEQ ID NO:8) präsentiert und die Aminosäuresequenz
wird als 4B (SEQ ID NO:9) präsentiert.
Drei der Klone enthielten eine 10-Aminosäuren-Deletion von Aminosäure 119
bis 129 in der intrazellulären
Domäne
von murinem BAFF-R. Das Alignment der humanen und murinen BAFF-R-Sequenzen
verdeutlicht, dass die 4 Cysteinreste in der extrazellulären Domäne konserviert
sind, dass die Position des Startmethionins ähnlich ist und dass die C-terminale Region
der Proteine hochkonserviert ist (4C),
wobei die letzten 24 Reste identisch sind. Die Sequenzen haben insgesamt
etwa 56% Identität.
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Beispiel 5
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In
diesem Beispiel wird die Fähigkeit
von humanem rekombinantem löslichem
BAFF, an mit pJST576 und einem GFP-Reporterplasmid kotransfizierte
Zellen zu binden, beschrieben.
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Material und Methoden
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Das
Reporterplasmid kodiert ein membranverankertes GFP-Molekül und erlaubt
die Unterscheidung transfizierter Zellen von nichttransfizierten
Zellen. 293EBNA-Zellen wurden mit dem Reporterplasmid und pJST576
mit Hilfe von Lipofectamin 2000 (Life Technologies) kotransfiziert.
18-20 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen von den Platten
mit 5 mM EDTA in PBS abgelöst
und gezählt.
Die Zellen wurden zweimal mit FACS-Puffer gewaschen (PBS, enthaltend
10% fötales
Rinderserum, 0,1% NaN3), und 2,5 × 105 Zellen wurden 1 Stunde auf Eis mit biotinyliertem
myc-huBAFF, verdünnt
in FACS-Puffer über
einen Konzentrationsbereich von 8 ng/ml bis 5 μg/ml, inkubiert. Die Zellen
wurde mit FACS-Puffer gewaschen und 30 Minuten mit Streptavidin,
konjugiert mit Phycoerythrin (SAV-PE) (Jackson ImmunoResearch) bei
einer 1:100-Verdünnung der
Stocklösung
inkubiert. Die Zellen wurden erneut mit FACS-Puffer gewaschen und
in 1% Paraformaldehyd in FACS-Puffer resuspendiert. Die Zellen wurden
mit FACS auf GFP- und PE-Fluoreszenz untersucht, und die Daten wurden
in einem Vier-Quadranten-Punktdiagramm aufgetragen. Die Punkte in
den zwei rechten Quadranten stellen Zellen dar, die den Transfektionsrezeptor
GFP exprimieren. Die Punkte in den zwei oberen Quadranten stellen
Zellen dar, die biotinyliertes myc-huBAFF gebunden haben, wobei
diese Bindung durch SAV-PE sichtbar gemacht wurde. Die Zellen im
oberen rechten Quadranten sind transfizierte Zellen, die biotinylierten
myc-huBAFF binden.
-
Ergebnisse
-
Ungefärbte Zellen
und Zellen, die nur mit SAV-PE gefärbt wurden, sind zu etwa 50%
GFP-positiv und sind
mit dem Reporterplasmid kotransfiziert (5). Wenn
mit dem GFP-Reporter und pJST576 kotransfizierte Zellen mit 1 μg/ml biotinyliertem
myc-huBAFF gefärbt
werden, verschieben sich fast alle Zellen im unteren rechten Quadranten
nach oben, was BAFF-Bindung anzeigt. Ein ähnliches Ergebnis wird beobachtet,
wenn statt pJST576 ein huTACI-exprimierendes Plasmid kotransfiziert
wird. TACI bindet bekanntermaßen
BAFF. Die Zellen wurden mit fünffachen
Verdünnungen
von biotinyliertem myc-huBAFF von 5 μg/ml bis 8 ng/ml gefärbt, und
die Intensität
der Verschiebung nahm in dem Maße
ab, wie die Konzentration des biotinylierten myc-huBAFF abnahm.
-
Beispiel 6
-
In
diesem Beispiel wird die Fähigkeit
von humanem rekombinantem löslichem
BAFF oder murinem rekombinantem löslichem BAFF beschrieben, an
mit pJST576 und einem GFP-Reporterplasmid
kotransfizierte Zellen zu binden.
-
Material und Methoden
-
Die
Kotransfektionen in 293EBNA waren wie in Beispiel 5 beschrieben.
18-20 Stunden nach Transfektion wurden die Zellen abgelöst, gezählt und
für FACS-Analyse ähnlich wie
in Beispiel 5 gefärbt,
mit den folgenden Modifikationen. Die Zellen wurde 1 Stunde auf
Eis mit 5 μg/ml
von entweder murinem oder humanem rekombinantem löslichem
flag-BAFF inkubiert, nach Waschen gefolgt von Inkubation für 30 Minuten
mit 5 μg/ml
des anti-flag monoklonalen Antikörpers
M2 (Sigma Aldrich), und dann durch Inkubation der gewaschenen Zellen
für 30
Minuten mit PEkonjugiertem Esel-anti-Maus IgG (Jackson ImmunoResearch)
bei einer 1:100-Verdünnung
der Stocklösung
sichtbar gemacht. Die Zellen wurden wieder gewaschen, mit Paraformaldehyd
fixiert, und mit FACS auf GFP- und PS-positive Zellen analysiert.
-
Ergebnisse
-
Ungefähr 50% der
Zellen sind GFP-positiv und sind daher mit dem Reporter-Plasmid
kotransfiziert (6). Wenn mit GFP-Reporter und
pJST576 kotransfizierte Zellen mit 5 μg/ml von entweder humanem oder
murinem rekombinantem löslichem
flag-BAFF gefärbt
werden, verschieben sich fast alle Zellen im unteren rechten Quadranten
nach oben. Dies zeigt, dass sowohl murines als auch humanes BAFF
an mit pJST576 transfizierte Zellen binden.
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Beispiel 7
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In
diesem Beispiel wird die Unfähigkeit
des murinen rekombinanten löslichen
APRIL, an mit pJST576 und einem GFP-Reporterplasmid kotransfizierte
Zellen zu binden, beschrieben.
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Material und Methoden
-
Kotransfektionen
in 293EBNA waren wie in Beispiel 5 beschrieben. 18-20 Stunden nach
Transfektion wurden die Zellen abgelöst, gezählt und für FACS-Analyse ähnlich wie
in Beispiel 5 gefärbt,
mit den folgenden Modifikationen. Die Zellen wurden 1 Stunde auf
Eis mit 1 μg/ml
von murinem rekombinantem löslichem myc-APRIL
inkubiert, nach Waschen gefolgt von Inkubation für 30 Minuten mit 5 μg/ml des
anti-Maus-APRIL monoklonalen Antikörpers, gefolgt von 30minütiger Inkubation
der gewaschenen Zellen mit 5 μg/ml
biotinyliertem anti-Ratten-IgG2b
(Pharmingen), und schließlich
durch Inkubation der gewaschenen Zellen für 30 Minuten mit SAV-PE sichtbar
gemacht. Die Zellen wurden wieder gewaschen, mit Paraformaldehyd
fixiert, und mit FACS auf GFP- und PS-positive Zellen analysiert.
-
Ergebnisse
-
Ungefähr 50% der
Zellen sind GFP-positiv und daher mit dem Reporter-Plasmid kotransfiziert (7).
Wenn mit GFP-Reporter und pJST576 kotransfizierte Zellen mit 1 μg/ml von
murinem myc-APRIL gefärbt
werden, verschieben sich keine der Zellen im unteren rechten Quadranten
nach oben. Dies steht im Gegensatz zu Zellen, die mit einem humanes
TACI statt pJST576 exprimierenden Plasmid kotransfiziert wurden.
In diesen transfizierten Zellen waren fast alle positiv für Murin-myc-APRIL-Bindung.
Es wurde schon früher
gezeigt, dass sowohl BAFF als auch APRIL an sowohl TACI als auch
BCMA binden. Daher deutet der Umstand, dass APRIL nicht an BAFF-R
bindet, wie es auf pJST576-transfizierten Zellen exprimiert wird,
auf eine Spezifität
von BAFF-R für
BAFF hin.
-
Beispiel 8
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Fähigkeit
von BAFF-R, wie es von pJST576 exprimiert wird, durch rekombinantes
lösliches
humanes flag-BAFF kopräzipitiert
zu werden.
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Material und Methoden
-
293EBNA-Zellen
wurden durch Lipofectamin 2000 mit pJST576, einer Nur-Vektor-Kontrolle,
oder einem hUTACI-exprimierenden Plasmid als Positivkontrolle für BAFF-Bindung
transfiziert. Nach 20 Stunden Inkubation wurde das Transfektionsmedium
abgezogen, die Zellen mit PBS gewaschen, und das Medium mit 35S-Markierungsmedium ersetzt (9 Teile DMEM
ohne Methionin und Cystein zu einem Teil komplettes DMEM, supplementiert
mit 10% dialysiertem fötalem
Rinderserum, 4 mM Glutamin, und 100 μCi/ml35S-Methionin
und -Cystein (Translabel, ICN Radiochemicals). Die Zellen wurden
in diesem Medium sechs Stunden inkubiert, woraufhin das Medium entfernt
wurde. Die Zellen wurden mit PBS gewaschen und dann mit 250 μl Extraktionspuffer
solubilisiert (1% Brij 98, 150 mM NaCl, 50 mM Tris pH 7,5). Koimmunpräzipitationen
wurden durch Inkubation von 75 μl
der 355-markierten Zellextrakte mit 5 μg rekombinantem
löslichem
humanem flag-BAFF in 1 ml DMEM-10% fötalem Rinderserum-0,1% NaN3 über Nacht
bei 4°C
durchgeführt.
Der monoklonale anti-flag-Antikörper
M2, 10 μg,
und Protein-A-Sepharose wurden zugegeben und die Inkubationen zwei
Stunden fortgesetzt. Die Sepharosekügelchen wurde durch Zentrifugation
gesammelt, mit FACS-Puffer gewaschen, und in SDS-Ladepuffer mit
beta-Mercaptoethanol als Reduktionsmittel resuspendiert. Die Proben wurden
5 Minuten gekocht, kurz zentrifugiert, um die Sepharosekügelchen
zu pelletieren, und ein Aliquot auf SDS-PAGE gefahren. Das Gel wurde
mit Enlightning (New England Nuclear) inkubiert, getrocknet und
einem Film bei –80°C ausgesetzt.
-
Ergebnisse
-
Diese
Koimmunpräzipitation
bindet flag-BAFF an die Protein-A-Sepharosekügelchen durch den anti-flag-Antikörper M2.
Sie wird auch alle Proteine im Zellextrakt präzipitieren, die an flag-BAFF binden, und
diese radiomarkierten Proteine werden durch Autoradiographie detektiert
werden. Da 293EBNA-Zellen nicht an BAFF binden, zeigt die leere
Vektor-Kontrolle den in dem Verfahren inhärenten Hintergrund (8).
Wenn Extrakte von mit TACI transfizierten Zellen mit flag-BAFF koimmunpräzipitiert
werden, wird eine Bande mit einem scheinbaren Molekulargewicht von
etwa 34 kDa beobachtet. Dies ist das ungefähre vorhergesagte Molekulargewicht
von Volllängen-Human-TACI
(31,2 kDa), einem Protein, von dem bekannt ist, dass es an BAFF bindet.
Wenn Extrakte von mit pJST576 transfizierten Zellen mit flag-BAFF
koimmunpräzipitiert
werden, wird eine Bande mit einem scheinbaren Molekulargewicht von
etwa 12 kDa beobachtet. Das vorhergesagte Molekulargewicht von BAFF-R,
exprimiert von pJST576, ist 18,9 kDa. Der Ungleichheit von vorhergesagtem
und beobachtetem Molekulargewicht könnte eine anomale elektrophoretische
Mobilität
aufgrund der Ladung oder Konformation von BAFF-R zugrundeliegen.
Eine andere Möglichkeit
ist, dass 12 kDa ein proteolytisches Fragment von BAFF-R ist.
-
Beispiel 9
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Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung von löslichen Formen von BAFF-R.
Oligonukleotid-Primer, die
zu pJST576 komplementär
sind, können
so entworfen werden, dass die extrazelluläre Domäne von BAFF-R in Abwesenheit
von Transmembran- und intrazellulärer Domäne PCR-amplifiziert wird. Typischerweise schließt man den
größten Teil
der „Stiel" domäne oder
der Aminosäureregion
zwischen der Ligand-Bindedomäne
und der Transmembrandomäne
ein. Man kann die Größe der eingeschlossenen
Stielregion variieren, um die Wirksamkeit des sich ergebenden löslichen
Rezeptors zu optimieren. Dieses amplifizierte Fragment würde mit
geeigneten Restriktionsstellen versehen, um das Klonieren an verschiedene
heterologe Führungssequenzen
am 5'-Ende des Fragments
und an verschiedene Ig-Fusions-Chimären- Fusionsvektoren am 3'-Ende zu ermöglichen. Alternativ kann man
ein Stop-Signal am 3'-Ende
der BAFF-R-extrazellulären
Domäne
einfügen,
um eine lösliche
Form des Rezeptors erzeugen, oder einen anderen C-terminalen Fusionspartner
verwenden, ohne auf die Verwendung eines zurückzugreifen, statt den Ig-Fusions-Chimären-Ansatz
zu verwenden. Man kann auch ein N-terminales Fusionsprotein erzeugen,
das aus einem Fusionspartner besteht, der eine Signalsequenz enthält, gefolgt
von der N-terminalen extrazellulären
Domäne
von BAFF-R. Die entstehenden Vektoren können in den meisten Systemen
exprimiert werden, die in der Biotechnologie verwendet werden, einschließlich Hefe,
Insektenzellen, Bakterien und Säugerzellen,
und Beispiele existieren für
alle Expressionstypen. Verschiedene menschliche Fc-Domänen können angebracht
werden, um FcR- und Komplement-Wechselwirkungen nach Wunsch zu optimieren
oder zu eliminieren. Alternativ können mutierte Formen dieser
Fe-Domänen verwendet
werden, um FcR- oder Komplement-Wechselwirkungen oder die Anheftung von
N-verknüpften
Zuckern an die Fc-Domäne
selektiv zu verhindern, was gewisse Vorteile hat. Ein Beispiel eines
BAFF-R:Fc-Fusionsmoleküls
ist in 9 gezeigt. Dieses Molekül enthält die Typ-I-Führungssequenz aus
einem murinen Ig-k-Gen, verknüpft
durch eine Aat2-Restriktionsstelle
mit der BAFF-R-extrazellulären
Domäne
(Aminosäuren
2-71 wie in 2D gezeigt), die wiederum durch
eine SalI-Restriktionsstelle mit der Fc-Domäne von menschlichem IgG1 verknüpft ist.
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Beispiel 10
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In
diesem Beispiel zeigen wir das Expressionsprofil von BAFF-R in menschlichen
Geweben und Zelllinien mit Hilfe der Northern-Blot-Analyse.
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Material und Methoden
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Verschiedene
B- und Nicht-B-Zelllinien wurden unter geeigneten Bedingungen angezogen.
RNA wurde aus ungefähr
107 Zellen mit Hilfe des RNeasy-Kits (Qiagen)
präpariert.
Die RNAs wurden quantifiziert und 20 μg jeder Probe wurden auf einem
1,2%-Formaldehyd-Gel wie von Sambrook et al. MOLECULAR CLONING:
A LABORATORY MANUAL, 1989 beschrieben gefahren.
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Das
Gel wurde auf eine Nylonmembran (BMB) geblottet und dann ultraviolett
(UV) quervernetzt. Mehrere humane Northern Blots (12 lane multi-tissue,
Human II und Immune system II) wurden von Clontech gekauft. Die
Filter wurden bei 65°C
in ExpressHyb (Clontech)- Puffer
30 Minuten prähybridisiert
und dann mit einem zufallsgeprimeten 32P-markierten
EcoNI-Fragment vom
3'-Ende von JST576
etwa 3 Stunden hybridisiert. Die Filter wurden bei Raumtemperatur
in 2X SSC/0,05% SDS 45 Minuten und dann bei 50°C in 0,1 X SSC/0,1% SDS 45 Minuten
gewaschen. Der Filter wurde einem Röntgenfilm 4 Tage mit 2 Verstärkerfolien
ausgesetzt. Zusätzlich
wurden mehrere humane Northern Blots (12 laue multi-tissue, Human
11 und Immune system II) von Clontech gekauft, an die JST576-Sonde
hybridisiert und wie oben behandelt.
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Ergebnisse
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Die
BAFF-R-mRNA scheint vor allem in Organen des Immunsystems bei diesem
Detektionsniveau exprimiert werden. Das höchste Niveau ist in Milz und
Lymphknoten, aber mRNA zeichnete sich auch in PBLs, Thymus, Dünndarm und
Kolon ab (10A, B und C). Die ungefähre Größe der mRNA
ist 4,5 kb; es scheinen zwei mRNA-Populationen in den Proben zu
existieren, wo das Gen nicht stark exprimiert wird. Zwei mRNAs könnten auch
in Milz und Lymphknoten existieren. Dies könnte darauf hinweisen, dass
BAFF-R alternative poly-A-Additionsstellen
hat oder dass die RNA alternativem Spleißen unterliegt. Als eine Anzahl
von Zellinien auf die Anwesenheit von BAFF-R-mRNA untersucht wurde,
wurde dieselbe 4,5 kbmRNA detektiert. Nur B-Zell-Linien exprimieren
BAFF-R-mRNA (11). Keine mRNA wird in U266,
RPMI8226 und Daudi-Zelllinien oder in den untersuchten Nicht-B-Zell-Linien
detektiert.
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Beispiel 11
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In
diesem Beispiel zeigen wir, dass die JST576-Expression auf Zelllinien
beschränkt
ist, die BAFF binden.
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Material und Methoden
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Zelllinien
wurden von ATCC gekauft und unter den angegebenen Bedingungen angezogen.
Verschiedene B- und Nicht-B-Zell-Linien wurden unter geeigneten
Bedingungen angezogen. RNA wurde aus ungeführ 107 Zellen
mit Hilfe des RNeasy-Kits (Qiagen) präpariert. Die RNAs wurden quantifiziert
und 20 μg
jeder Probe wurden auf einem 1,2%-Formaldehyd-Gel wie von Sambrook
et al. MOLECULAR CLONING: A LABORATORY MANUAL, 1989 beschrieben
gefahren. Das Gel wurde auf eine Nylonmembran (BMB) geblottet und
dann ultraviolett (UV) quervernetzt. Der Filter wurde mit einerm
JST576-markierten Fragment hybridisiert und dann wie in Beispiel
10 beschrieben gewaschen. Die Zellen wurden auf ihre Fähigkeit
BAFF zu binden mit FACS-Analyse untersucht. Ungefähr 2,5-5 × 105 Zellen wurden gesammelt und gewaschen.
FLAG-getaggtes BAFF, in PBS + 5% FCS und 0,05% Natriumazid (FACS-Puffer)
verdünnt,
wurde mit den Zellen über
den Konzentrationsbereich (8-0,125 μg/ml) 30 Minuten auf Eis inkubiert.
Die Zellen wurden mit FACS-Puffer gewaschen und 30 Minuten auf Eis
mit dem monoklonalen anti-FLAG-Antikörper M2 (Sigma) bei 5 μg/ml inkubiert. Die
Zellen wurden wiederum mit FACS-Puffer gewaschen und dann mit einer
1:5000-Verdünnung
von Ziegen-anti-Maus-IgG-PE-konjugiertem
Antikörper
(Jackson ImmunoResearch) 30 Minuten auf Eis inkubiert. Die Zellen
wurden wie oben gewaschen und dann auf einem FACSCalibur-Flußsortierer
(Becton-Dickinson) mit CellQuest-Software analysiert.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse der BAFF-Bindeexperimente sind in Tabelle 1 gezeigt.
Die Zelllinien, die BAFF binden, sind Ramos, Namalwa, IM-9, NC-37,
Raji, BJAB und SKW6.4. Die Stärke
der Bindung wird durch die Anzahl der +-Zeichen dargestellt. Die
Zelllinien, die BAFF nicht binden, sind U266, RPMI 8226, Daudi,
U937, Jurkat, HT29, A549, SW480 und ME260. Die Fähigkeit der Zelllinien BAFF
zu binden korreliert mit der in
11 gezeigten
Anwesenheit von BAFF-R-mRNA. Tabelle
1
Zelllinie | Typ | BAFF-Bindung |
BJAB | Burkitt-Lymphom | +++ |
IM-9 | Lymphoblast
IgG | +++ |
NC-37 | Lymphoblast
EBV+ | ++ |
Ramos | Burkitt-Lymphom
EBV– | ++ |
Raji | Burkitt-Lymphom | ++ |
SKW6.4 | Lymphoblast
IgM | ++ |
Namalwa | Burkitt-Lymphom | + |
Daudi | Burkitt-Lymphom
EBV+ | – |
U266 | Plasmacytom | – |
RPMI
8226 | Plasmacytom | – |
U937 | Monozyt | – |
Jurkat | T-Zell-Leukämie | – |
HT29 | Kolorektales
Adenkarzinom | – |
A549 | Lungenkarzinom | – |
SW480 | Kolorektales
Adenokarzinom | – |
ME260 | Melanom | – |
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Beispiehl 12
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Fähigkeit
eines huBAFF-R:huIgG1-Fusionsproteins, das exprimiert und durch
transient transfizierte 293EBNA-Zellen in das konditionierte Medium
sekretiert wird, rekombinantes lösliches
biotinyliertes myc-huBAFF zu koimmunpräzipitieren.
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Material und Methoden
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293EBNA-Zellen
wurden durch Lipofectamin-2000 (LifeTechnologies) mit entweder pJST618,
das huBAFF-R (Aminosäuren
2-71) exprimiert, einem Plasmid, das huBCMA:huIgG1 als Positivkontrolle
für BAFF-Bindung
oder einem huFN14:huIgG1 exprimierenden Plasmid als Negativkontrolle
für BAFF-Bindung transfiziert.
Nach 24 Stunden Inkubation wurde das konditionierte Medium geerntet.
-
Eine
SDS-PAGE wurde durch Mischen eines gleichen Volumen von 2X SDS-Laufpuffer,
mit oder ohne Reduktionsmittel, mit dem konditionierten Medium und
Kochen für
5 Minuten gefahren. Die Proben wurden dann auf einem 4-20%igen SDS-Polyacrylamidgel
gefahren. Bekannte Mengen an gereinigtem hBCMA:Fc wurden in benachbarten
Spuren gefahren, um die Menge an hIgG1-Fusionsprotein in dem konditionierten
Medium abzuschätzen.
Die Proben wurden auf Membranen (Immobillon P, Millipore) duch Western
Blot in 0,01 M CAPS pH 11-10%
MeOH-Puffer übertragen.
Die Membranen wurden mit 5% fettfreier Trockenmilch (NFDM) in TEST
blockiert, 1 Stunde einer 1:3000-Verdünnung von Ziegen-anti-Mensch-IgG-HRP
(Jackson ImmunResearch) ausgesetzt, in TEST gewaschen und an Film
exponiert. Die Koimmunpräzipitationen
wurden durch Inkubation von 200 μl
konditioniertem Medium mit 200 ng rekombinantem löslichem
humanem flag-BAFF in 1 ml DMEM-10% fötalem Rinderserum-0,1% NaN3 über Nacht
bei 4°C
inkubiert. Protein-A-Sepharose wurde zugegeben und die Inkubationen
2 Stunden fortgesetzt. Die Sepharose-Kügelchen wurden durch Zentrifugation
gesammelt, mit FACS-TBST-Puffer gewaschen und in SDS-Ladepuffer
mit beta-Mercaptoethanol
als Reduktionsmittel resuspendiert. Die Proben wurden 5 Minuten
gekocht, kurz zentrifugiert, um die Sepharose-Kügelchen zu pelletieren, und
ein Aliquot auf SDS-PAGE gefahren. FLAG-huBAFF, 50 ng, wurde als
Positivkontrolle mitgefahren. Die Proben wurden auf PVDF-Membranen
(Immbillon, P, Millipore) durch Western Blot in 0,01 M CAPS pH 11-10%
MeOH-Puffer übertragen.
Die Membranen wurden mit 5% NFDM-TBST blockiert, 1 Stunde 1 μg/ml anti-FLAG-M2-HRP
ausgesetzt, in TEST gewaschen und an Film exponiert.
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Ergebnisse
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Koimmunpräzipitation
präzipitiert
die verschiedenen Rezeptor:Fc-Fusionen durch die Interaktion des Fusionspartners
mit Protein-A-Sepharose. Sie wird auch alle Proteine präzipitieren,
die mit den R:IgG1-Fusionen interagieren, wie das flag-BAFF. Konditioniertes
Medium von hBCMA:Fc exprimierenden Zellen ist auch in der Lage,
flag-BAFF zu koimmunpräzipitieren,
wie erwartet, da eine Bande, die mit flag-BAFF komigriert auf dem
Western Blot beobachtet wird (12).
Konditioniertes Medium von Zellen, die hFN14:Fc exprimieren, koimmunpräzipitiert
flag-BAFF nicht. Das konditionierte Medium von Zellen, die BAFF-R:Fc
exprimieren, ist auch in der Lage, flag-BAFF zu koImmunpräzipitieren.
Eine Bande, die mit flag-BAFF komigriert, wird auf dem Western Blot
beobachtet und ist von ähnlicher
Intensität
wie die, die durch huBCMA:huIgG1 koimmunpräzipitiert wird.
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Beispiel 13
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Dieses
Beispiel illustriert die Fähigkeit
eines BAFF-R:Fc-Fusionsproteins, in diesem Falle von huBAFF-R (Aminosäuren 2-71):huIgG1,
die Bindung von huBAFF an BJAB-Zellen zu blockieren.
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Material und Methoden
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Die
in Beispiel 9 diskutierte huBAFF-R (2-71)-huIgG-Fusion wurde erzeugt
und pJST618 genannt. Dieses Konstrukt wurde transient in 293EBNA-Zellen
transfiziert und das konditionierte Medium geerntet. Das Fusionsprotein
wurde durch Säureelution
von Protein-A-Sepharose gereinigt, gefolgt von Gelfiltrationschromatographie.
Biotinyliertes myc-huBAFF, 200 ng/ml, wurde mit entweder 50 μl FACS-Puffer
oder mit fünffachen Serienverdünnungen,
von 5 μg/ml
bis 200 ng/ml reichend, von gereinigtem huBAFF-R:Fc 30 Minuten auf
Eis präinkubiert.
BJAB-Zellen (2,5 × 105 Zellen) wurden dann mit diesen Lösungen auf
Eis eine Stunde inkubiert. Die Zellen wurden mit FACS-Puffer gewaschen
und mit SAV-PE gefärbt.
Die Zellen wurde mit FACS auf PE-Fluoreszenz untersucht, und die
Daten als überlagerte
Histogramme formatiert. Alternativ wurden 200 ng/ml biotinyliertes
BAFF mit zweifachen Serienverdünnungen
von entweder hBAFF-R:Fc, hTACI:Fc oder hLTBR:Fc präinkubiert.
Die Zellen wurden auf Bindung von biotinyliertem BAFF wie oben angefärbt.
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Ergebnisse
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13A zeigt die Überlagerung von Histogrammen,
aufgetragen für
huBAFF-Bindung an BJAB in Anwesenheit von verschiedenen Konzentrationen
von huBAFF-R:Fc. Die schwarze mit „A" bezeichnete Linie stellt die Hintergrund-Bindung
von SAV-PE dar, und die rote mit „E" bezeichnete Linie stellt mit biotinyliertem myc-huBAFF
gefärbte
Zellen ohne Präinkubation
mit BAFF-R:Fc dar. Präinkubation
von biotinyliertem myc-huBAFF mit 5 μg/ml huBAFF-R:Fc führt zu einer
Verschiebung im Histogramm fast auf Hintergrundniveau (Kurve B).
Präinkubation
mit entweder 1 μg/ml
(Kurve C) oder 200 ng/ml (Kurve D) huBAFF-R-huIgG1 führte zu
einer ungefähr
vierfachen Abnahme an Bindung von biotinyliertem myc-huBAFF.
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13B zeigt, dass sowohl BAFF-R:Fc als auch
TACI:Fc fähig
sind, die BAFF-Bindung an BJAB-Zellen zu blockieren. Präinkubation
mit LTBR:Fc hat keine BAFF-Blockadeeffekt.
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Beispiel 14
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Dieses
Beispiel beschriebt die Fähigkeit
eines BAFF-R:IgG1-Fusionsproteins, die BAFF-induzierte B-Zell-Proliferation zu blockieren.
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Material und Methoden
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Für den in-vitro-Proliferationsassay
wurden Mäuse-B-Zellen
aus der Milz von C57B16-Mäusen
(8 Wochen alt) mit Hilfe einer B-Zell-Gewinnungssäule (CellectTM Mouse B Cell Recovery Column: Cedarlane
Laborstories Limited, Ontario, Canada). Gereinigte B-Zellen wurden
mit FACS analysiert und > 90%
waren positiv für
B220-Färbung.
Die B-Zellen wurden in 96-well-Platten
(105 Zellen/well in 50 ml RPMI supplementiert
mit 10% FBS) 72 Stunden in An- oder Abwesenheit von 2 mg/ml von
Ziegen-anti-Mensch-m-Ketten-Antikörper (Sigma Chemical Co.) inkubiert;
Kontroll-hIgG (10 mg/ml) huBAFF-R:Fc (10 mg/ml). Die Proben wurden
dreifach und mit den angegebenen Konzentrationen von myc-hBAFF ausplattiert.
Die Zellen wurden zusätzliche 18
Stunden mit [3H]Thymidin (1 μCi/well)
gepulst und geerntet. Der [3H]Thymidin-Einbau wurde durch
Flüssigszintillationszählung verfolgt.
Humanes BAFF-R:Fc-Fusionsprotein, erzeugt wie in Beispiel 13, wurde
in diesem Assay verwendet., wie in Beispiel 9 diskutiert, wurde
aus dem Überstand
von pJST618-transfizierten 293EBNA-Zellen erzeugt. Der Überstand
wurde geerntet, auf eine Protein-A-Säule geladen, mit Säure eluiert, neutralisiert
und dann der Gelfiltrationschromatographie unterworfen, um aggregatfreies
huBAFF-R:Fc-Protein zu erhalten. Das in dem Assay verwendete BAFF
wurde in Pichia pastoris exprimiert und durch Anionenaustausch-Chromatographie,
gefolgt von Gelfiltration, gereinigt.
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Ergebnisse
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14 zeigt, dass BAFF das B-Zell-Wachstum in Anwesenheit
von Anti-m-Antikörpern
(Quadrate) und hIgG (Dreiecke) kostimulieren kann. BAFF allein (Rauten)
kann die B-Zell-Proliferation
nicht induzieren. Inkubation mit 10 mg/ml huBAFF-R:Fc (Sternchen)
führt zu
einer kompletten Inhibition von BAFF-induzierter B-Zell-Proliferation.
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Beispiel 15
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Material und Methoden
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Mäuse
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Sechs
Wochen alte weibliche BALB/c-Mäuse
wurde von The Jackson Laborstory (Bar Harbor, ME) gekauft und unter
Quarantänebedingungen
in der Biogen-Tieranstalt gehalten.
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Reagenzien und Behandlungsschema
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Rezeptor-Fusionsproteine
enthalten die humane IgG1-Fc-Region. Mäuse (5 pro Gruppe) erhielten
200 μg der
Fusionsproteine (Mäuse-BAFF-R:Fc
oder humanes BAFF-R:Fc) 2× pro
Woche für
4 Wochen, ip (intraperitoneal). Kontrollmäuse erhielten polyklonales
humanes IgG (PanglobulinTM) (hIgG), 200 μg 2×/Woche
für 4 Wochen.
Drei Tage nach der letzten Dosis wurde Blut über den orbitalen Sinus gesammelt,
dann wurden die Mäuse
geopfert und Milz, Lymphknoten und Knochenmark für die Analyse entnommen.
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Flußzytometrie-Analyse
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Zum
Zeitpunkt der Opferung wurden die Milzgewichte notiert. Einzelzellsuspensionen
wurden aus Milz und Blut nach der Lyse roter Blutzellen in einer
hypotonen Lösung
präpariert.
Einzelzellsuspensionen wurden auch aus Leisten-Lymphknoten und Knochemark
präpariert.
Die Flußzytometrie
wurde mit Hilfe von mAks gegen B220, IgM, IgD und CD21 durchgeführt. Milz-B-Zell-Subpopulationen
wurden als follikulär
(B220+, IgMlow, CD21low),
Randzone (B220+, IgMhi, CD21hi)
und neugebildet (B220+, IgMhi, CD21-) definiert.
Kurz gesagt, es wurden etwa 1,5 × 106 Zellen
mit 10 μg/ml
Fc-Block (Pharmingen) 10 Minuten auf Eis inkubiert, um Fc-Rezeptoren zu blockieren,
gefolgt von Zugabe von fluoreszenzmarkierten mAks, und auf Eis 30
Minuten inkubiert. Die Zellen wurden 1x gewaschen und in 0,5% Paraformaldehyd
resuspendiert.
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Zellfluoreszenzdaten
wurden auf einem FACSCalibur-Flußzytometer (Becton Dickinson,
San Jose, CA) erhoben und mit Hilfe der CellQuest-Software (Becton
Dickinson) analysiert.
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Ergebnisse
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Nach
einem 4wöchigen
Behandlungsverlauf mit Mäuse-
oder Human-BAFF-R:Fc gab es eine deutliche Reduktion im Gewicht
der Milz von Mäusen,
die mit Mäuse-
und Human-BAFF-R:Fc behandelt wurden (
15),
verglichen mit Kontroll-Human-IgG-behandelten Mäusen. Die augenscheinliche
Abnahme der Zellularität
der Milz resultierte, wie gefunden wurde, aus einer Abnahme der
Anzahl von Milz-B-Zellen. Die durchschnittliche Zahl der Gesamt-B220+-Milz-B-Zellen in Mäuse- und
Human-BAFF-R:Fc-behandelten Mäusen, 1,8 × 10
6 bzw. 2,6 × 10
6 Zellen,
war signifikant reduziert im Vergleich zur Anzahl der B-Zellen in
Kontroll-hIgG-behandelten Tieren, die durchschnittlich 19,8 x 10
6 Zellen besaßen (
16).
Die Untersuchung von unterschiedlichen Subpopulationen von Milz-B-Zellen,
follikulär,
Randzone und neugebildet, deutete an, dass die Anzahl von B-Zellen
in jeder Teilmenge in den BAFF-R:Fc-behandelten Mäusen reduziert
war (Tabelle 2), obwohl follikuläre
und Randzonen-B-Zellen die größte Reduktion
aufwiesen. Tabelle 2. BAFF-R:Fc-Behandlung führt zu einer
Reduktion in Milz-B-Zell-Subpopulationen
| Milz-B-Zell-Supopulationen
(108 Zellen ± SD) |
| Follikulär | Randzone | neugebildet |
Human-IgG | 14,5 ± 2,4 | 1,1 ± 0,3 | 1,5 ± 0,2 |
mBAFF-R:Fc | 0,7 ± 0,1 | 0,06 ± 0,02 | 0,4 ± 0,1 |
hBAFF-R:Fc | 1,4 ± 0,5 | 0,05 ± 0,02 | 0,5 ± 0,2 |
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Die
Mause erhielten μg,
hIgG, mBAFF-R:Fc oder hBAFF-R:Fc an Tagen 1, 4, 8, 15, 18, 22 und
25. Die Mäuse
wurden an Tag 28 geopfert, und die Milz für die Analyse der B-Zell-Teilmengen entnommen.
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Die
Untersuchung des Prozentsatzes an in Leisten-Lymphknoten (LN) enthaltenen
B220+-B-Zellen zeigte,
dass die mittleren B-Zell-Populationen deutlich reduziert waren
in Maus- und Human-BAFF-R:Fc-behandelten Mäusen, 12,3% ± 1,4 bzw.
18,6% ± 1,3,
im Vergleich mit Kontroll-hIgG-behandelten Mäusen, die durchschnittlich
30,8% ± 4,1
B-Zellen hatten (17). Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten,
wenn B-Zellen des peripheren Bluts untersucht wurden. 42,5% ± 2,9 der
Lymphknoten aus humanen IgG-behandelten Mäusen waren B-Zellen, während nur
21,2% ± 6,1
bzw. 8,3% ± 4,5
der Lymphozyten B-Zellen aus Mäuse-
bzw. Human-BAFF-R:Fc-behandelten
Mäusen
waren (18).
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Obwohl
neugebildete (unreife) B-Zell- und reife B-Zell-Populationen in
BAFF-R:Fc-behandelten Mäusen
reduziert waren, blieben die B-Zell-Vorläufer im Knochenmark unbetroffen
(Daten nicht gezeigt).
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Diskussion
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Diese
Ergebnisse legen nahe, dass die in-vivo-Blockade von BAFF mit einem
löslichen
BAFF-R-Rezeptor-Fusionsprotein
zur Inhibition des B-Zell-Überlebens
und/oder der B-Zell-Reifung führt.
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Diese
Ergebnisse legen auch eine mögliche
Verwendung eines BAFF-R-Fusionsproteins als therapeutischer Wirkstoff
mit klinischen Anwendungen in B-Zell-vermittelten Krankheiten nahe.
Krankheiten umfassen jene, die ihrem Wesen nach autoimmun sind,
wie systemischer Lupus erythematodes, Myasthenia gravis, autoimmune
hämolytische
Anämie,
idiopathische thrombozytopenische Purpurs, Antiphospholipid-Syndrom, Chagas-Krankheit,
Basedowsche Krankheit, Wegener-Granulomatose, Polyarteriitis nodosa
oder schnellfortschreitende Glomerulonephritis. Der therapeutische
Wirkstoff findet auch Anwendung in Plasmazellstörungen wie multiplem Myelom,
Waldenström-Makroglobulinämie, Schwerkettenkrankheit,
primärer
oder immunozytensassoziierter Amyloidose oder Monoklonaler Gammopathie
unklarer Signifikanz (MGUS). Onkologie-Targets umfassen B-Zell-Karzinome,
Leukämien
und Lymphome.
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Beispiel 16:
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In
diesem Beispiel wird die Charakterisierung eines anfänglichen
Satzes von murinen monoklonalen Antikörpern gegen die extrazelluläre Domäne von BAFF-R
beschrieben. Alle Antikörper
erkennen die extrazelluläre
Domäne
von BAFF-R, und eine Teilmenge dieser Antikörper hat antagonistische Eigenschaften,
da sie die nachfolgende Bindung von BAFF an BAFF-R verhindern.
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Material und Methoden:
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RBF-Mäuse wurden
mit huBAFF-R:Fc immunisiert und geboostet. Milzzellen aus der immunen
Maus wurden mit Maus-Myelom-Stamm FL653 fusioniert, einem Derivat
des Stamms P3-X63-Ag8.653,
um Hybridome mit Standardtechnologien zu erzeugen.
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Konditioniertes
Medium von Hybridom-Klonen, die Antikörper gegen die extrazelluläre Domäne von huBAFFR
sekretieren, wurden mit FACS analysiert. FACS-Bindeassays wurden
mit 293EBNA-Zellen durchgeführt,
die mit Plasmiden kotransfiziert waren, die Volllängen-huBAFF-R oder -muBAFF-R
und GFP wie in Beispiel 5 exprimieren. Koniditioniertes Hybridom-Medium
wurde 1:10 in FACS-Puffer verdünnt
und mit den transfizierten Zellen 30 Minuten auf Eis inkubiert.
Die Zellen wurden mit FACS-Puffer gewaschen und die Bindung wurde
durch Inkubation mit einer 1:100-Verdünnung von anti-Maus-IgG (H+L)
(Jackson ImmunoResearch) 30 Minuten auf Eis sichtbar gemacht. Die
Zellen wurden erneut mit FACS-Puffer gewaschen und in 1% Paraformaldehyd
in FACS-Puffer resuspendiert. Die Zellen wurden mit FACS auf GFP- und PS-Fluoreszenz analysiert,
und die Daten wurden in einem Vier-Quadranten-Punktdiagramm wie
in Beispiel 5 beschrieben formatiert. BAFF-Blockade-Assays wurden
durch Inkubieren von 10 μg/ml
Protein-A-gereinigtem anti-BAFF-R-mAk oder Kontroll-Antikörper (MOP
C21) mit BJAB-Zellen 30 Minuten auf Eis durchgeführt. Nach dem Waschen wurden
die Zellen mit 250 ng/ml biotinyliertem huBAFF 30 Minuten auf Eis
inkubiert. Die Zellen wurden erneut gewaschen, und die BAFF-Bindung
durch Inkubation mit SAV-PE sichtbar gemacht. Die Zellen wurden
mit FACS auf PS-Fluoreszenz untersucht, und die Daten wurden als überlagerte
Histogramme aufgetragen.
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Ergebnisse:
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Es
wurde beobachtet, dass die Überstände von
zehn Klonen huBAFF-R-transfizierte Zellen binden. Die Punktdiagramme
der FACS-Daten von vier der zehn anti-BAFF-R-Überstände sind in 19A gezeigt. Die
Transfektionseffizienz war ungefähr
50%, wobei fast alle transfizierten Zellen sich in den oberen rechten Quadranten
nach Anfärben
mit Überständen verschieben.
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Keiner
dieser zehn Überstände band
an 293EBNA-Zellen, die mit muBAFFR transfiziert waren (Daten nicht
gezeigt). Konditioniertes Medium von den Klonen, die positiv für Bindung
an BAFF-R waren, wurde auf seine Fähigkeit getestet, die Wechselwirkung
von BAFF mit dem BAFF-R, das auf der Oberfläche von BJAB-Zellen exprimiert
wird, zu blockieren. BJAB-Zellen exprimieren BAFFR auf ihrer Oberfläche, und
exprimieren keine detektierbaren Mengen an BCMA oder TACI (Thompson
et al. (2001) Science Aug 16). Zwei der zehn Hybridome, Klone 2
und 9, produzierten mAks, die die Wechselwirkung von BAFF-R mit
BAFF blockieren konnten. (Klon 2 wurde bei der ATCC am 6. September
2001 als „anti-BAFF-R-Klon
#2.1" (IgG1-kappa-Isotyp) deponiert
und erhielt die ATCC-Nummer ______;Klon 9 wurde wurde bei der ATCC
am 6. September 2001 als „anti-BAFF-R-Klon
#9.1" (IgG1-kappa-Isotyp)
deponiert und erhielt die ATCC-Nummer _______). Die Überlagerungen
der Histogramme in 19B zeigen, dass
Präinkubation
von 10 μg/ml
von entweder mAk-Klon 2 (Kurve (b)) oder 9 (Kurve (c)) die BAFF-Bindekurve
mehr als zehnfach nach links verschiebt, fast bis zum Signal der
Kein-BAFF-Kontrolle
(Kurve (a)). Das äußerst rechte
Histogramm (Kurve (d)) deutet die Verschiebung an, wenn Kontroll-mAk
MOP C21, anti-BAFF-R-nichtblockierende mAks oder kein Protein mit
den Zellen vor der BAFF-Bindung inkubiert wurden.
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Beispiel 17:
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Dieses
Beispiel beschreibt die Kontruktion, Sequenz und Proteincharakterisierung
von Aminosäuresubstitutionen
in hBAFF-R(2-71)-Fc, die zu einer erhöhten Löslichkeit des rekombinant exprimiertern
Moleküls führen.
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Material und Methoden:
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Doppelsträngige Oligonukleotidkassetten
mit kohäsiven
Enden wurden verwendet, um Substitutionen bei gezielten Resten durch
Ligation in dieselben Stellen im hBAFF-R(2-71):IgG1-Gen einzuführen.
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Expressionsplasmide
wurden mit Hilfe von Lipofectamin 2000 in 293EBNA-Zellen wie in
Beispiel 5transfiziert. Die Aggregation wurde durch das Fahren einer
nichtreduzierenden SDS-PAGE
von konditioniertem Medium 20 Stunden nach Transfektion bestimmt,
gefolgt von Western-Transfer und Detektion mit HRP-konjugiertem
Anti-Human-IgG (1:100, Jackson ImmunoResearch) und ECL-Detektion
wie in Beispiel 12.
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Immunpräzipitations-Experimente
wurden mittels 100 μl
konditionierten Mediums 20 Stunden nach Transfektion in 1 ml DMEM/10%
FBS/0,2% NaN3 mit 200 ng flag-huBAFF. Proben
wurden 30 Minuten bei 4°C geschüttelt, 30 μl Protein-A-Sepharose
wurde pro Gefäß zugegeben
und das Schütteln
weitere 30 Minuten fortgesetzt. Die Sepharose-Kügelchen wurden abzentrifugiert
und drei Mal mit 1 ml kaltem PBS gewaschen. Die Kügelchen
wurden in 2X SDS-reduzierendem Puffer resuspendiert und auf 4-20%-Acrylamid-Gele
geladen. Nach Western-Transfer wie bereits beschrieben wurde die
Fähigkeit,
flag-BAFF zu immunpräzipitieren durch
Inkubation der Filter mit 1 μg/ml
HRP-konjugierte Anti-flag-M2 (Sigma), gefolgt von ECL-Detektion,
sichtbar gemacht.
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Ergebnisse:
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Während das
humane BAFF-R:Fc stark aggregiert ist, ist das murine BAFF-R:Fc
nur schwach (<10%) aggregiert.
Die Deletionsanalyse hat gezeigt, dass der gesamte C-terminale BAFF-R-Teil
von A71 bis V36 (letztes Cys der cysteinreichen Domäne (CRD)
ist C35) ohne Verminderung der Aggregatbildung deletiert werden
kann. Dies würde
bedeuten, dass die N-terminale und die CRD-Region von hBAFFR für die Aggregatbildung
erforderlich sind.
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Anfangs
wurden mehrere murin-humane BAFF-R:Fc-Chimären erzeugt, in denen verschiedene
Mengen N-terminaler humaner BAFF-R-Sequenz durch die homologe murine
Sequenz ersetzt wurden und auf den Effekt auf die Proteinaggregation
hin untersucht wurden. Die Aminosäuresequenzen dieser und nachfolgender Substitutionen
in hBAFF-R:Fc sind in 20 gezeigt. Diese Abbildung
zeigt den BAFF-R-Bestandteil sowohl des „Wildtyp"humanen (9) und
-murinen BAFF-R:Fc, wobei die Numerierung den Aminosäureresten
von Volllängen-Human
(2D) (SEQ ID NO:5) oder -Maus-BAFF-R (4B) (SEQ ID NO:9) entspricht. 20 zeigt auch die hBAFF-R:Fc-Klone mit Substitutionen,
wobei die substituierten Reste in fetter, roter, unterstrichener
Schrift angedeutet sind. Die Chimären, die weniger als die ersten
21 murinen Reste (Q21) vor dem Wechsel zu human enthalten, scheinen ähnlich wie
Wildtyp-hBAFF-R:Fc zu aggregieren; jene, die jedoch mindestens die
ersten 39 murinen Reste enthalten, aggregieren in einer bedeutend
verminderten Weise, ähnlich
wie mBAFF-R. Von den weiteren neun Resten, die zwischen diesen zwei
chimären
BAFF-R:Fc-Konstrukten
verschieden sind, unterscheiden sich vier zwischen Maus und Mensch.
Das würde
bedeuten, dass mindestens einer der humanen Reste zwischen C19 und
L27, einer Region innerhalb der CRD, für die Aggregation erforderlich
ist.
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Konstrukte,
die die humanen Reste mit denen, die den murinen entsprechen, nur
an diesen 4 Stellen oder einer Teilmenge davon ersetzen, wurden
mit Standardtechniken hergestellt. Wurden nur die 4 Reste V20N P21Q
A22T L27P im humanen BAFF-R-Bestandteil substituiert, aggregierte
dieses modifizierte BAFF-R:Fc nicht. hBAFF-R (V20N P21Q A22T L27P):Fc
konnte immer noch mit BAFF Wechselwirken, wie durch Immunpräzipitation
analysiert. Die V20N L27P-Substitution verminderte auch die Aggregation
von hBAFF-R:Fc von etwa 90% auf etwa 10%. Dazwischen liegende Aggregationsstufen
wurden mit P21Q L27P (40%), L27P (60%), V20N L27A (60%) und V20N
L27N (60%) beobachtet. Keine der folgenden Substitutionen verminderte
die Proteinaggregation: V20N P21Q A22T; V20N A22T; V20N P2Q; V20N;
und P21Q.
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Beispiel 18
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Diese
Beispiel beschreibt p21-Arc, ein mit BAFF-R assoziiertes Protein.
Das zur Bestimmung einer solchen Wechselwirkung verwendete Verfahren
war Immunpräzipitation.
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Methoden
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Ein
die cDNA enthaltendes Konstrukt mit einem am N-Terminus angehängten myc-Tag,
das für
die intrazelluläre
Domäne
von BAFF-R (BAFF-R-i.c.d.) kodiert, wurde hergestellt und in ein
CH269-Plasmid an den NheI (5')
und XhoI (3')-Stellen
subkloniert. Die 293E-Zellen wurden mit diesem Konstrukt transfiziert
und 72 Stunden danach mit Lysepuffer, enthaltend 150 mM NaCl, 50
mM Tris-HCl, pH 7,5, 1 mM Na3VO4,
50 mM NaF and 1% Brij 97, lysiert. Die Zellysate wurden mit einer
Tischzentrifuge bei 10000g für
5 Minuten klar gemacht und mit einem monoklonalen anti-myc-Antikörper, 9E10,
immunpräzipitiert.
Die Immunpräzipitate
wurden durch eine 10-20% SDS-PAGE unter reduzierenden Bedingungen
aufgetrennt und auf eine PVDF-Membran transgeblottet. Die geblotteten
Proteine wurden mit 0,2% Ponceau-S-Lösung visualisiert, und die
Bereiche, die Proteinen entsprachen, die spezifisch mit BAFF-R assoziiert sind,
wurden ausgeschnitten und N-terminaler Aminosäuresequenzanalyse unterworfen.
Eine zweideutige Suche in der nichtredundanten Proteindatenbank mit
Hilfe des PATTERN SEARCH-Algorithmus' wurde für die erhaltenen N-terminalen
Sequenzdaten durchgeführt.
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Ergebnisse
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Eines
der spezifisch mit der myc-getaggten cytoplasmatischen Domäne von BAFFR
assoziierten Proteine hat ein scheinbares Molekulargewicht von 21
kDa. Dieses Protein wurde unzweideutig als p21-Arc identifiziert
(Actin-verwandter Proteinkomplex). P21-Arc ist eine Komponente eines
Sieben-Untereinheiten-Proteins, genannt Arp2/3-Komplex, für das gezeigt
wurde, dass es an der Actin-Polymerisation beteiligt ist (Welch et
al. (1997) J. Cell Biol. 138:357). Kürzlich wurde ein actinbindendes
Protein, Filamin, als mit dem Tumornekrosefaktor-Rezeptor-assoziierten
Faktor 2 (TRAF2) (Leonardi et al. (2000) J. Biol. Chem. 275:271)
assoziiert beschrieben. Daher legt die Identifikation von p21-Arc
in der Koimmunpräzipitation
mit BAFFR-zytoplasmatischer Domäne
nahe, dass p21-Arc entweder direkt mit BAFFR assoziiert ist, oder
mit BAFFR indirekt über
seine Assoziation mit TRAF2 und/oder einem anderen TRAF-Protein,
welches wiederum mit BAFF-R assoziiert, assoziiert ist. SEQUENZPROTOKOLL