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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Modul, in das ein multizelluläres Aggregat
eingearbeitet worden ist, wobei das multizelluläre Aggregat auf die Herstellung von
brauchbaren zellulären
Produkten unter Verwendung von tierischen Zellen oder ein künstliches
Hybrid-(oder biologisches)Organ anwendbar ist.
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Insbesondere
betrifft diese Erfindung eine Technik zur Induktion der Bildung
eines Aggregats von kultivierten Zellen unter Einsatz einer Zentrifugalkraft,
wie ein Verfahren zur Ausbildung eines multizellulären Aggregats,
das die Zellen für
einen langen Zeitraum erhalten kann, ohne dass sie ihre spezifischen
Funktionen verlieren, ein Modul für die Zellkultur, das eine
sinusoidartige Struktur eines lebenden Körpers durch die Verwendung
von Hohlfasern nachbildet, und ein Verfahren zur Zellkultur unter
Verwendung des Moduls und der aggregatinduzierenden Technik in Kombination.
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Diese
Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung eines Kulturmediums,
das zum Kultivieren des multizellulären Aggregats geeignet ist,
und ein Kulturverfahren des multizellulären Aggregats unter Verwendung
des Mediums.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Kulturvorrichtungen
zur Vermehrung von tierischen Zellen zur Erzeugung von brauchbaren
zellulären
Produkten oder zur Verwendung der Zellen als Komponente eines künstlichen
Hybridorgans sind üblicherweise
bekannt. Bei solchen bekannten Kulturvorrichtungen wird eine Rührtankkultur
verwendet, bei der ein Mikroträger
für eine
Kultur von Zellen mit hoher Dichte (W. R. Tolbert et al., Ann.
Rep. Ferment. Proc., 6, 35 (1983) etc.), eine Fließbett- oder Festbettkultur
unter Verwendung eines porösen
Trägers
(
JP 7-46988 B etc.)
und eine Kultur unter Verwendung einer porösen Hohlfasermembran zur Immobilisierung
von Zellen im Lumen des Raums außerhalb der Fasern (Naka et
al., Artificial Organs, 28(1), 68–73 (1999) etc.) verwendet
wird. Von diesen ist die Kultur unter Verwendung einer Hohlfasermembran
dahingehend überlegen,
als sie einen Schutz gegen eine Scherbelastung ergibt und ein Lecken verhindert,
weil die Zellen durch die Hohlfasermembran vom Fluss eines Mediums
getrennt sind. Darüber hinaus
können
vorhandene Dialysevorrichtungen und Plasmatrennvorrichtungen als
Kulturvorrichtung, die auf die Hohlfasermembran anzuwenden ist,
verwendet werden, weil sie eine Vielzahl von Hohlfasern in einem
Bündel
enthalten. Bei einer solchen Kulturvorrichtung vom Hohlfasertyp
sind die Hohlfasern jedoch nicht gleichmäßig innerhalb des Kulturtanks (Moduls)
angeordnet. Dies stellt umgekehrt dahingehend ein Problem dar, als,
wenn Zellen im Raum des Moduls außerhalb der Fasern zu immobilisieren
sind, der Abstand der Massenübertragung
auf die Oberfläche
der Hohlfasern sich in Abhängigkeit
von der Position im Modul unterscheidet, wodurch eine Schwankung
der Lebensfähigkeit
und des Wachstums der Zellen bewirkt wird.
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Die
festsitzenden tierischen Zellen werden hauptsächlich mittels eines zweidimensionalen
Einzelzellschicht-Kulturverfahrens kultiviert. Dieses Verfahren
weist dahingehend ein Problem auf, als die kultivierten Zellen ihre
Funktionen schnell verlieren. Beispielsweise verliert ein hochgradig
differenzierter primärer
Hepatozyt während
mehrerer Tage einer Kultur unter den Bedingungen der Einzelzellschicht-Kultur
seine Funktionen. Mit Hinblick auf solche Nachteile ist ein Versuch
unternommen worden, eine Zellaggregat-Kultur zur Expression und
Erhaltung von hochgradig differenzierten Funktionen zu entwickeln.
Beispielsweise ist eine Kultur eines kugelförmigen multizellulären Aggregats
(Sphäroid) von
kultivierten Zellen unter Verwendung eines porösen Polyurethan-Schaumstoffs
(PUF) bei der Entwicklung einer künstlichen Hybrid-Leber verwendet worden,
die hohe Funktionen ausüben
muss (Matsushita et al., Artificial Organs, 21(3), 1050–1054 (1992)).
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Wenn
ein Aggregat in einem Modul enthalten ist, hat das Zellaggregat
eine extrem hohe Zelldichte, die ausreichend ist, um eine Kultur
der Zellen mit hoher Dichte zu ermöglichen, wodurch wiederum die Größe des Moduls
verringert wird. Andererseits ist der Verbrauch von Sauerstoff und
Nährstoffen
im Modul ebenfalls auffallend. Wenn Zellen mit einem hohen Sauerstoffverbrauch
wie primäre
Hepatozyten zu kultivieren sind, ermöglichen herkömmliche
Vorrichtungen nur eine Zelldichte von etwa 1 × 107 Zellen/cm3, weil eine unzureichende Zufuhr von Sauerstoff
und Nährstoffen
für die
Kultur der hochdichten Zellen eine Nekrose der Zellen im Aggregat
ergibt, wodurch eine verschlechterte Funktion der Vorrichtung demonstriert
wird. Aufgrund solcher Probleme ist es für die Zellen schwierig, unter
den Bedingungen einer Kultur mit hoher Dichte die Lebensfähigkeit
für einen
langen Zeitraum beizubehalten, ohne dass inhärente Zellfunktionen beeinträchtigt werden.
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Zur
Erhaltung der Funktionen der primären Hepatozyten ist die Wichtigkeit
der Zusammensetzung des Kulturmediums zusammen mit der Wichtigkeit
der Zellmorphologie betont worden, und es gibt dokumentierte Berichte über Kulturmedien,
die verschiedene ergänzende
Faktoren enthalten. Beispielsweise gibt es Berichte über eine
verbesserte Lebensfähigkeit
von Hepatozyten durch die Zugabe von L-Alanin in hoher Konzentration
zu einem Kulturmedium (
JP-A-5-336959
A ), eine Erhaltung der Albuminsekretion durch Hepatozyten
unter Verwendung eines Kulturmediums, das Ascorbinsäure enthält (
JP-A-7-274952 A ), eine Erhaltung
der Albuminsekretion durch sphäroidale
Kulturhepatozyten für
etwa 60 Tage durch die Verwendung von Williams E-Medium (WEM), das um Dexamethason, Glucagon,
Insulin und epidermalen Wachstumsfaktor (EGF) ergänzt ist
(J. Z. Tong et al., Exp. Cell Res., 189, 87–92, 1990), eine Erhaltung
der Fähigkeit
zur Albumin-Sekretion von Kollagen-Sandwichkultur-Hepatozyten für etwa einen
Monat durch die Verwendung von nach Dulbecco modifiziertem Eagleschem
Medium, das um Prolin, Insulin, Glucagon, Hydrocortison und den
EGF ergänzt
ist (J. Lee et al., Biotech. Bioeng., 40, 298–305, 1992) und andere.
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Die
Beibehaltung der Funktion zur Entgiftung von Fremdverbindungen,
im Körper
erzeugtem Ammoniak und von Medikamenten, wie Hepatozyten sie zusätzlich zur
Fähigkeit
zur Synthetisierung von Proteinen (z. B. Albumin) aufweisen, ist
nicht zu bewerkstelligen, während
die Fähigkeit
zur Metabolisierung von Ammoniak in einer herkömmlichen Kultur nur etwa 2
Wochen lang beibehalten werden kann.
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US-A-5,525,144 und
US-A-4,367,139 offenbaren
zur Zellkultur geeignete Hohlfasermembranen, die Distanzstücke mit
Poren umfassen, durch die die Hohlfasern angeordnet sind. Im Modul
von
US-A-5,525,144 gibt
es wenigstens drei Distanzstücke
und eine Mehrzahl davon im Modul von
US-A-4,367,139 .
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WO-A-97/12960 offenbart
ein bioartifizielles Lebermodul, das Hohlfasern umfasst.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Daher
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur Bildung eines Aggregats, das es verschiedenen tierischen
Zellen ermöglicht,
für einen
langen Zeitraum zu überleben,
ohne dass sie ihre inhärenten Funktionen
verlieren, sowie eines Moduls, das ein solches Aggregat mit hoher
Dichte umfasst, wobei das Modul zur Erzeugung vorteilhafter zellulärer Produkte
brauchbar ist und auf ein künstliches
Hybridorgan anwendbar ist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Verfahrens unter Verwendung eines Kulturmediums, das für eine Langzeit-Erhaltung
verschiedener physiologischer Funktionen, insbesondere wenigstens
der Fähigkeit zur
Metabolisierung von Ammoniak zusätzlich
zur Fähigkeit
zur Sekretion von Albumin, von primären Hepatozyten in einer künstlichen
Leber geeignet ist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer Kulturtechnik, die auf eine künstliche Hybridleber und als
alternatives Verfahren zu Tierexperimenten (Sicherheitstest von
Medikamenten etc. an Zellen statt an Tieren zum Schutz von Tieren)
für einen
längeren
Zeitraum durch die Verwendung dieses Mediums angewandt werden kann.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gefunden, dass ein multizelluläres Aggregat
mit hohen Funktionen gebildet werden kann, indem Zellen im Lumen
oder im Raum außerhalb
der Fasern des Moduls oder in einem anderen Kultur-Substrat unterstützt durch
eine Zentrifugalkraft zwangsimmobilisiert werden, wodurch die Kontakthäufigkeit
zwischen Zellen vergrößert wird.
Sie haben auch gefunden, dass eine gewebeartige Struktur konstruiert werden
kann, indem Zeilen in hoher Dichte im Raum oder Lumen außerhalb
der Fasern von Hohlfasern mit einer halbdurchlässigen Membran immobilisiert werden
und über
die Hohlfasermembran Sauerstoff und Nährstoffe, die für das Überleben
der Zellen erforderlich sind, zugeführt werden, wobei die Hohlfasern
ein Modul darstellen, das eine sinusoidartige Struktur einschließt, die
dem biologischen Kapillar-Netzwerk ähnlich ist, zusammen mit wenigstens zwei
Distanzstücken
mit kleinen Poren, die regelmäßig darin
ausgebildet sind, wobei die Hohlfasern durch die kleinen Poren der
Distanzstücke
geführt sind,
wodurch eine Struktur erhalten wird, die Hohlfasern umfasst, welche
regelmäßig in einem
sehr kleinen Abstand angeordnet sind. Es ist auch gefunden worden,
dass die Verwendung von DMEM, das reich an Aminosäure, Vitaminen
und einer Energiequelle ist, oder einer Mischung von 60 bis 90%
DMEM und 10 bis 40% eines anderen Mediums, das um Prolin, EGF, Insulin,
Hydrocortison, selenige Säure,
Linolensäure,
Kupfersulfat und Zinksulfat zur Kultur des multizellulären Leberaggregats
ergänzt
ist, zu einer deutlichen Verlängerung
der Erhaltung der typischen Funktionen von primären Hepatozyten einschließlich der
Fähigkeit
zur Metabolisierung von Ammoniak führt.
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Wenn
dieses Medium in Kombination mit dem oben erwähnten Modul und dem Verfahren
zur Bildung eines multizellulären
Aggregats verwendet wird, kann eine künstliche Hybridleber hergestellt werden,
die eine Erhaltung der typischen Funktionen von primären Hepatozyten
einschließlich
einer Fähigkeit
zur Metabolisierung für
wenigstens 4 Monate ermöglicht.
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Demgemäß macht
die vorliegende Erfindung ein Hybridmodul für eine künstliche Leber verfügbar, umfassend
- (A) ein Modul zur Zellkultur, umfassend eine Struktur,
die Hohlfasern umfasst, die gleichmäßig in einem Raum platziert
sind und mittels zweier Dichtungsteile festgelegt sind, wenigstens
zwei Distanzstücke,
wobei die Distanzstücke
in Nachbarschaft mit den beiden Dichtungsteilen platziert sind,
dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Distanzstücke im Raum
platziert sind und wobei die Distanzstücke kleine Poren haben, die
regelmäßig darin
angeordnet sind, und die Hohlfasern durch die kleinen Poren geführt sind
und regelmäßig in einem
sehr kleinen Abstand angeordnet sind, und
- (B) Hepatozyten, die im Modul zur Zellkultur immobilisiert sind.
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Eine
solche Struktur ist dem Kapillarnetzwerk im lebenden Körper ähnlich und
fördert
bei einer effizienten, über
die Hohlfasermembran erfolgenden Zufuhr von Sauerstoff und Nährstoffen,
die für
das Überleben
der Zellen erforderlich sind, die im Raum und/oder dem Lumen außerhalb
der Fasern der Hohlfasern immobilisiert sind, die Bildung eines
multizellulären
Aggregats mit hohen physiologischen Funktionen und trägt zur Erhaltung
von verschiedenen physiologischen Funktionen des multizellulären Aggregats
bei.
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In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Zellkultur
verfügbar
gemacht, umfassend ein Immobilisieren von Zellen in einem Lumen
einer Hohlfaser oder einem Lumen oder einem Raum außerhalb
der Fasern des Moduls in einem Modul zur Zellkultur oder im Raum
zur Zellkultur durch die Anwendung einer Zentrifugalkraft und ein Kultivieren
der immobilisierten Zellen, wobei das Modul eine Struktur umfasst,
die Hohlfasern umfasst, die gleichmäßig in einem Raum platziert
sind und mittels zweier Dichtungsteile festgelegt sind, wenigstens zwei
Distanzstücke,
wobei die Distanzstücke
in Nachbarschaft mit den beiden Dichtungsteilen platziert sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlichen Distanzstücke im Raum
platziert sind und wobei die Distanzstücke kleine Poren haben, die
regelmäßig darin
angeordnet sind, und die Hohlfasern durch die kleinen Poren geführt sind
und regelmäßig in einem
sehr kleinen Abstand angeordnet sind.
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Durch
Einwirkenlassen der Zentrifugalkraft aggregieren die Zellen, wodurch
die Kontakthäufigkeit
erhöht
wird, wodurch die Bildung von multizellulären Aggregaten gefördert wird.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Kultur von Hepatozyten verfügbar
gemacht, das die typischen Funktionen von primären Hepatozyten einschließlich einer entgiftenden
Wirkung für
einen langen Zeitraum durch die Verwendung von DMEM oder einer Mischung
von DMEM und einem anderen Medium wie einem Grundmedium aufrecht
erhalten kann. Wenn Prolin, EGF, Insulin, Hydrocortison, selenige
Säure, Linolensäure, Kupfersulfat
und Zinksulfat zum DMEM oder einem DMEM enthaltenden Mediengemisch
gegeben werden, können
die Hepatozyten-Funktionen für
einen längeren
Zeitraum erhalten werden.
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Weitere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung gehen aus den Ansprüchen hervor.
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Wie
oben aufgeführt
ist, ermöglicht
die Technik der vorliegenden Erfindung zur Induktion von kultivierten
Zellaggregaten unter Anwendung einer Zentrifugalkraft die Bildung
eines Aggregats, das im Vergleich zu herkömmlichen Kulturverfahren hohe
Funktionen für
einen langen Zeitraum beibehalten kann.
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In
Kombination mit dem Modul mit einer sinusoidartigen Struktur, das
Hohlfasern umfasst, die darin regelmäßig angeordnet sind, ermöglicht die
vorliegende Erfindung darüber
hinaus im Vergleich zu herkömmlichen
Modulen zur Zellkultur eine Kultur mit einer deutlich höheren Dichte.
Darüber
hinaus kann eine künstliche
Hybridleber, die nicht nur die Fähigkeit
zur Synthese von Proteinen beibehält, sondern auch die entgiftende
Wirkung einschließlich
der Fähigkeit
zur Metabolisierung von Ammoniak für einen langen Zeitraum beibehält, erzeugt
werden, indem die Hepatozyten in einem DMEM als Grundmedium enthaltenden
Kulturmedium in einem Hybridmodul für eine künstliche Leber kultiviert werden,
das hergestellt wird, indem die Technik zur Induktion von Aggregaten
und das Modul der vorliegenden Erfindung kombiniert werden. Daher
ergibt die vorliegende Erfindung eine auf herkömmliche Weise undurchführbare Entwicklung
eines hochfunktionellen, kleinen Moduls zur Zellkultur, das als
künstliches
Hybridorgan und zur Erzeugung von brauchbaren zellulären Produkten
brauchbar ist.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht
ein Beispiel für
das Modul vom Hohlfasertyp der Erfindung.
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2(a) ist eine vergrößerte Ansicht der Umgebung
eines in 1 dargestellten Distanzstücks, und 2(b) ist ein Querschnitt des Moduls in radialer
Richtung.
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3 ist
eine schematische Ansicht, die die Zellen veranschaulicht, die im
Raum zwischen den Hohlfasern in 1 immobilisiert
sind.
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4 veranschaulicht
die Ammoniak-Metabolisierungsaktivität pro Zelleneinheit des von
einer Zentrifugation stammenden multizellulären Hepatozyten-Aggregats der vorliegenden
Erfindung.
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5 veranschaulicht
die Albumin-Sekretionsaktivität
pro Zelleneinheit des von einer Zentrifugation stammenden multizellulären Hepatozyten-Aggregats
der vorliegenden Erfindung.
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6 veranschaulicht
die Ammoniak-Metabolisierungsaktivität pro Volumeneinheit des Moduls vom
Hohlfasertyp, das das Aggregat der vorliegenden Erfindung einschließt.
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7 veranschaulicht
die Auswirkung der Zusammensetzung des Mediums auf die Beibehaltung
der Ammoniak-Metabolisierungsaktivität pro Zelleneinheit des von
einer Zentrifugation stammenden multizellulären Hepatozyten-Aggregats der vorliegenden
Erfindung.
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8 veranschaulicht
die Auswirkung der Zusammensetzung des Mediums auf die Beibehaltung
der Harnstoff-Syntheseaktivität
pro Zelleneinheit des von einer Zentrifugation stammenden multizellulären Hepatozyten-Aggregats
der vorliegenden Erfindung.
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9 veranschaulicht
die Auswirkung der Zusammensetzung des Mediums auf die Beibehaltung
der Albumin-Sekretionsaktivität
pro Zelleneinheit des von einer Zentrifugation stammenden multizellulären Hepatozyten-Aggregats
der vorliegenden Erfindung.
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In
den obigen Figuren veranschaulicht 1 ein Gehäuse, veranschaulicht 2 eine
Hohlfaser, veranschaulicht 3 ein Distanzstück, veranschaulicht 4 ein Dichtungsteil,
veranschaulicht 5 einen Raum außerhalb von Fasern, veranschaulicht 6 einen
Zelleinlass, veranschaulicht 7 einen Mediumflusseinlass,
veranschaulicht 8 einen Mediumflussauslass, veranschaulicht 9 eine
kleine Pore im Distanzstück
und veranschaulicht 10 ein multizelluläres Aggregat.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Nachfolgend
wird ein Verfahren zur Bildung eines Zellaggregats unter Anwendung
einer Zentrifugalkraft ausführlich
erläutert.
Wenn eine geeignete Zentrifugalkraft auf eine Zellsuspension einwirkt,
sedimentieren die Zellen aufgrund der Zentrifugalkraft unter Bildung
eines Zellaggregats. In dieser Stufe liegen die Zellen in einem
dicht gepackten Zustand mit einer extrem hohen Kontakthäufigkeit
zwischen den Zellen vor. Wenn Sauerstoff und geeignete Nährstoffe
den Zellen in diesem Zustand zugeführt werden, kann ein Aggregat
gebildet werden, in dem die Zellen für einen langen Zeitraum hohe
Funktionen exprimieren können.
Zum Beispiel werden Hepatozyten im Lumen einer Hohlfaser mit einer
halbdurchlässigen Membran
mittels einer Zentrifugalkraft hochdicht immobilisiert, und Sauerstoff
und Nährstoffe
werden von der Außenseite
der Hohlfaser zugeführt,
und die metabolischen Exkrete werden entfernt. Als Folge bilden
die Zellen ein zylindrisches Aggregat im Lumen der Hohlfaser. Die
hochdichte Immobilisierung der Zellen durch Einwirkung einer Zentrifugalkraft
ist nicht auf das Lumen der Hohlfaser beschränkt. Wenn die Hohlfasern beispielsweise
regelmäßig angeordnet
werden, wie unten aufgeführt
ist, können
die Zellen im Raum außerhalb
der Fasern zwischen den Hohlfasern immobilisiert werden. Auf jeden
Fall können
die Zellen eine gewebeartige Struktur in einer Umgebung bilden,
in der die Zellen überleben
können.
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Die
Zentrifugalkraft wird auf eine Höhe
innerhalb des Bereichs eingestellt, in dem die zu verwendenden Zellen
frei von Schäden
sind. Im Fall von primären
Ratten-Hepatozyten beträgt
die Zentrifugalkraft vorzugsweise, ohne darauf beschränkt zu sein, nicht
mehr als 1500 × G,
noch mehr bevorzugt von 5 × G
bis 400 × G.
Die Zentrifugationszeit kann auch gemäß der Zentrifugalkraft eingestellt
werden.
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Die
Hohlfaser, die zur Bildung eines multizellulären Aggregats in der vorliegenden
Erfindung durch die Einwirkung einer Zentrifugalkraft zu verwenden
ist, ist keiner speziellen Einschränkung unterworfen, solange
sie eine semipermeable Membranstruktur hat. Ihr Innendurchmesser
beträgt
vorzugsweise 20–1000 μm, noch mehr
bevorzugt 50–500 μm, am meisten
bevorzugt 50–150 μm. Das Modul
zur Zellkultur, das zur Bildung des multizellulären Aggregats in der vorliegenden
Erfindung zu verwenden ist, ist keiner speziellen Einschränkung unterworfen,
solange es eine Hohlfasermembran hat. In einem bevorzugten Modus
wird ein unten erwähntes Modul zur
Zellkultur verwendet, das eine Struktur hat, bei der die Fasern
in einem sehr kleinen Abstand regelmäßig angeordnet sind.
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Ein
Modul zur Zellkultur, das die Struktur einschließt, bei der die Fasern in einem
sehr kleinen Abstand regelmäßig angeordnet
sind (hiernach auch als sinusoidartige Struktur bezeichnet), ist
nachfolgend erläutert.
Mit der hier verwendeten sinusoidartigen Struktur ist eine Struktur
gemeint, die eine Mehrzahl von Hohlfasern (vorzugsweise mit dem
oben erwähnten
Innendurchmesser) wie Kapillaren enthält, die in einem sehr kleinen
Abstand von mehreren hundert Mikrometern, vorzugsweise 20–1000 μm, noch mehr bevorzugt
50–500 μm, am meisten
bevorzugt 50–150 μm, regelmäßig angeordnet
sind. Diese Struktur befördert
Sauerstoff und Nährstoffe
zu den Zellen, die im Inneren oder Äußeren einer Hülle vorhanden
sind, und entfernt Exkrete. 1, 2 und 3 veranschaulichen
eine Ausführungsform
des Moduls zur Zellkultur der vorliegenden Erfindung.
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Das
in 1 veranschaulichte Verfahren zur Bildung eines
Moduls ist nachfolgend erläutert.
Die zu verwendenden Distanzstücke
sind so übereinander
geschichtet, dass die kleinen Poren in den Distanzstücken aufeinander
ausgerichtet sind und Hohlfasern durch die aufeinander ausgerichteten
kleinen Poren geführt
werden. Wenn die Hohlfasern hindurchgeführt sind, werden die Distanzstücke um einen
gewünschten
Abstand voneinander entfernt und in gegebenen Positionen in einem
Gehäuse 1 festgelegt.
Die Hohlfasern werden mittels eines Dichtungsteils 4 festgelegt.
Das Dichtungsteil kann gebildet werden, indem ein Vergussmittel
mit Zentrifugalkraft in ein gegebenes Teil injiziert wird und das
gehärtete Teil
nach dem Härten
des Vergussmittels mit einer scharfen Klinge geschnitten wird, wodurch
die Öffnung
der Hohlfaser freigelegt wird.
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In 1 ist
eine sinusoidartige Struktur, die aus einer zweckmäßigen Zahl
von Hohlfasern 2 besteht, in einem Gehäuse 1 angeordnet.
Jede Hohlfaser, aus der die sinusoidartige Struktur besteht, ist durch
eine kleine Pore 9 eines Distanzstücks 3 geführt und
wird vom Dichtungsteil 4 festgelegt. Das heißt, das
jede Hohlfaser 2 in einem Raum 5 in einem Abstand
zwischen den kleinen Poren 9 in den Distanzstücken 3,
die mit einer Anzahl von zwei der mehr angeordnet sind, wie in 2 veranschaulicht ist, gleichmäßig angeordnet
ist.
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Wenn
die Zellen im Raum außerhalb
der Fasern in einem Modul dieser Konstruktion immobilisiert sind,
werden die Zellen 10, die von einem Zelleinlass 6 gespeist
werden, der im Gehäuse 1 an
einer oder mehreren Positionen ausgebildet ist, durch die Einwirkung
einer Zentrifugalkraft mit einer hohen Dichte um jede im Raum 5 angeordnete
Hohlfaser immobilisiert. Das Kulturmedium wird von einem Kulturmedium-Fließeinlass 7 an
jeder Hohlfaser, aus der die sinusoidartige Struktur besteht, verteilt
und befördert, wie
in 3 veranschaulicht ist, Sauerstoff und Nährstoffe
zu den Zellen 10, die im Raum 5 immobilisiert
sind, nimmt das Produkt und metabolische Exkrete der Zellen auf
und wird vom Modul durch einen Kulturmedium-Fließauslass 8 aus dem
Modul abgelassen.
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Es
ist auch möglich,
eine unabhängige
Funktion der Zufuhr des Kulturmediums oder des Ablasses der regelmäßig angeordneten
Hohlfasern zu verleihen. Das heißt, dass eine Hohlfaser für die Zufuhr von
Kulturmedium ein geschlossenes Ende am Dichtungsteil 4 hat
und das Kulturmedium, das durch diesen Teil dem Modul zugeführt wird,
unter Zwang in den Raum 5 geleitet wird, wo es in direkten
Kontakt mit den Zellen 10 gelangt und nach einem Austausch von
verschiedenen Substanzen durch die Hohlfaser für den Kulturmedium-Ablass aus dem Modul
heraus abgelassen wird. Auf vergleichbare Weise kann eine Hohlfaser
als unabhängige
Leitung für
die Sauerstoffzufuhr vorgesehen sein.
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Bei
dieser Konstitution sind die Hohlfasern zur Bereitstellung von Sauerstoff
und Nährstoffen und
zur Gewinnung des Produkts und der metabolischen Exkrete der Zellen
im Modul in einem sehr kleinen Abstand angeordnet, wodurch im Modul
das Mikrosinusoid im menschlichen Körper reproduziert wird. Durch
das Immobilisieren der Zellen in einer hohen Dichte um die Hohlfasern
herum durch das Einwirkenlassen der Zentrifugalkraft und das Kultivieren der
Zellen kann ein Zellaggregat mit hohen Funktionen gebildet werden.
Die mittels Zentrifugalkraft immobilisierten Zellen haben eine Dichte
von 1 × 107 bis 1 × 109 Zellen/ml, die in Abhängigkeit vom Zelltyp und der
anzuwendenden Zentrifugalkraft jedoch einer Variation unterliegen
kann. Wenn die Zellen in einen solchen Zustand mit hoher Dichte
gebracht werden oder wenn sie ein Aggregat bilden, ist diejenige
der zuzuführenden
Substanzen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ein einschränkender
Faktor wird, Sauerstoff, und der Abstand zwischen den Hohlfasern
in einem Hohlfaserbündel 2 kann
unter Berücksichtigung
des Sauerstoffverbrauchs der im Raum 5 immobilisierten
Zellen bestimmt werden. Dies kann erreicht werden, indem der Abstand
zwischen den im Distanzstück 3 ausgebildeten
kleinen Poren 9 geregelt wird. Insbesondere beträgt der Abstand
zwischen Hohlfasern vorzugsweise 20–1000 μm, noch mehr bevorzugt 50–500 μm, am meisten
bevorzugt 50–150 μm. Der Abstand
wird unter Berücksichtigung des
Sauerstoffverbrauchs der Zellen bestimmt und ist nicht auf den obigen
Bereich beschränkt.
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Die
kleine Pore 9, die im Distanzstück 3 eingestellt ist,
kann einen Durchmesser haben, der zweckmäßigerweise gemäß dem Durchmesser
der zu verwendenden Hohlfaser eingestellt wird. Der Durchmesser
ist vorzugsweise mehr als 20–100 μm größer als
der Durchmesser der zu verwendenden Hohlfaser, jedoch nicht auf
diesen Bereich beschränkt.
Darüber
hinaus sind die Distanzstücke 3 im Allgemeinen
in Nachbarschaft zu den beiden Dichtungsteilen 4 des Hohlfaserbündels 2 angeordnet, können aber
darüber
hinaus nach Bedarf im Raum 5 angeordnet sein. Wenn die
Hohlfaser beispielsweise länger
ist, können
weniger Distanzstücke 3 im
Raum 5 hinzugefügt
werden, um die Anordnung der Hohlfasern regelmäßiger zu machen.
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Wenn
die Hohlfaser lang ist, kann eine Welle mit einem Durchmesser, der
kleiner als der Innendurchmesser der Hohlfaser ist, durch die Hohlfaser geführt sein,
um ein Absacken der Hohlfaser zwischen den beiden Distanzstücken zu
verhindern. Wenn eine Welle verwendet wird, ist das Material der Welle
frei von jeder speziellen Einschränkung, sofern es eine überlegene Biokompatibilität hat, wobei
eines mit einer glatten Außenfläche, die
eine Beschädigung
des Inneren der Hohlfaser verhindert, und mit einer relativ hohen
Festigkeit bevorzugt ist.
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Die
kleinen Poren 9, die im Distanzstück 3 ausgebildet sind,
und somit die Hohlfasern können
so ausgerichtet sein, dass sie eine dreieckige Anordnung bilden,
um die im Raum 5 immobilisierten Zellen effizient zu kultivieren,
wobei sie aber auch eine rechteckige Anordnung oder eine andere
Form einnehmen können.
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Die
Hohlfaser, die Substanzen mit den Zellen austauscht, hat einen Innendurchmesser,
der frei von jeder speziellen Einschränkung ist. Er beträgt vorzugsweise
20–1000 μm, noch mehr
bevorzugt 50–500 μm, am meisten
bevorzugt 50–150 μm. Die Hohlfaser
hat eine Membrandicke von 10–200 μm. Das Material
der Hohlfaser ist frei von jeder speziellen Einschränkung, sofern
es nicht nachteilig auf die Zelle oder Körperflüssigkeit einwirkt. Beispielsweise werden
Cellulosematerialien, Polysulfon, Polypropylen verwendet. Mit Hinblick
auf die Austauschbarkeit des Materials ist der mittlere Porendurchmesser
der porösen
Hohlfasermembran wünschenswerterweise größer und
beträgt
0,1–5 μm. Der Porendurchmesser ist
nicht auf diesen Bereich beschränkt,
sondern kann zweckmäßigerweise
gemäß dem Verwendungsgegenstand
eingestellt werden. Wenn beispielsweise Plasma in das Modul eingeführt wird,
kann eine Membran mit einer kleineren fraktionierten Molmasse mit
einem Porendurchmesser von weniger als 0,1 μm verwendet werden, um eine
heterologe Immunreaktion zu unterdrücken.
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Das
Modul hat die obige Konstitution, wenn die Zellen im Raum außerhalb
der Hohlfaser immobilisiert sind. Es ist auch möglich, Zellen mittels einer Zentrifugalkraft
im Lumen von Hohlfasern zu immobilisieren. In diesem Fall werden
die Zellen im Hohlfaserlumen mittels einer Zentrifugalkraft immobilisiert, und
die beiden Enden der Hohlfaser werden verschlossen. Das Kulturmedium
fließt
aus der Hohlfaser heraus und tauscht Substanzen mit den Zellen über die
Hohlfasermembran aus. Ein Gehäuse 1 hat zwei
oder mehr Anschlüsse
für den
Fluss des Kulturmediums.
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Das
Material des Moduls ist frei von jeder speziellen Einschränkung, sofern
es hinsichtlich der Biokompatibilität überlegen ist. Es kann jedes
Material verwendet werden, das herkömmlicherweise für die künstliche
Dialysevorrichtung, die Plasma-Trennvorrichtung verwendet wird.
Bei dem Klebstoff, der für
den Dichtungsteil 4 zu verwenden ist, um die Hohlfasern
festzulegen und die Zellen im Kulturmedium von der zirkulierenden
Flüssigkeit
zu trennen, kann es sich um einen herkömmlichen handeln. Beispielsweise
können
Polyurethan, Silicon und Epoxyharz verwendet werden.
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In
der vorliegenden Erfindung sind die zu kultivierenden Zellen frei
von jeder speziellen Einschränkung
hinsichtlich der Art und des Ursprungs der Zellen. Die Zellen können vom
Menschen, der Maus, der Ratte oder beliebigen anderen Tieren stammen.
Insbesondere kann, wenn Hepatozyten in einem Modul mit einer sinusoidartigen
Struktur unter Einwirkung der oben erwähnten Zentrifugalkraft immobilisiert
werden, ein kompaktes Hybridmodul für eine künstliche Leber hergestellt
werden, das anders als die herkömmliche
künstliche
Hybrid-Leber hohe Funktionen für
einen langen Zeitraum beibehalten kann.
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In
der vorliegenden Erfindung werden die Zellen mittels einer Zentrifugalkraft
immobilisiert, wodurch aufgrund der während der Zellimmobilisierung einwirkenden
kleinen Scherbelastung eine dreidimensionale Mehrfachschicht von
Zellen in einem gut lebensfähigen
Zustand erhalten wird. Darüber
hinaus dienen die regelmäßig angeordneten
Hohlfasern (der Raum außerhalb
der Hohlfaser, wenn Zellen im Hohlfaserlumen immobilisiert sind)
als Kapillare im lebenden Körper,
wodurch ein guter Substanzaustausch mit den Zellen ermöglicht wird.
Die Hohlfaser kann so angeordnet sein, dass ein Substanzaustausch
mit jeder Zelle im Raum verfügbar
ist. Dies ermöglicht
seinerseits die Positionierung der Zellen in einem sehr kleinen
Raum, der das Innere des lebenden Körpers mit einer Zelldichte
(1 × 108–1 × 109 Zellen/cm3) imitiert, die
mit derjenigen im Inneren eines lebenden Gewebes vergleichbar ist.
Folglich bilden die Zellen, die mittels einer Zentrifugalkraft mit
hoher Dichte immobilisiert sind, ein Aggregat, ohne dass eine Zellnekrose
in einem frühen
Zustand der Kultur auftritt. Daher können die Zellen als Hohlfaser-Kulturmodul auf verschiedene
Anwendungen angewandt werden, bei denen die Zellen überleben
können,
ohne inhärente Funktionen
während
der Kultur verschiedener tierischer Zellen zu verlieren. Spezifische
Anwendungsgebiete umfassen künstliche
Hybridorgane wie eine künstliche
Hybrid-Leber und eine künstliche
Hybrid-Pankreas, die unter Verwendung kultivierter Zellen hergestellt
werden, einen Organsimulator, bei dem kultivierte Zellen zur Analyse
eines Medikamenten-Metabolismus verwendet werden, und einen Bioreaktor,
bei dem kultivierte Zellen zur Erzeugung von brauchbaren zellulären Produkten
verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung macht auch ein Verfahren zum Kultivieren von
Hepatozyten verfügbar,
das die Beibehaltung von typischen Funktionen des primären Hepatozyten
für einen
langen Zeitraum zur Kultur einer künstlichen Hybrid-Leber unter
Verwendung des Moduls zur Zellkultur und der Technik zur Bildung
eines multizellulären
Aggregats der vorliegenden Erfindung ermöglicht, das die Verwendung von
DMEM oder eines Mischmediums von DMEM und einem anderen Medium als
Grundmedium umfasst. Mit dem hier verwendeten Begriff "typische Funktionen
des primären
Hepatozyten" sind
entgiftende Funktionen einschließlich wenigstens der Fähigkeit
zur Metabolisierung von Ammoniak zusätzlich zur Fähigkeit
zur Sekretion von Albumin gemeint.
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Das
andere Medium, das in der vorliegenden Erfindung mit DMEM zu vermischen
ist, ist ein Medium, das herkömmlicherweise
als Grundmedium zur Kultur von Tierzellen verwendet wird, und es
ist frei von jeder speziellen Einschränkung, sofern es die Wirkung
einer Langzeit-Beibehaltung der Funktionen von primären Hepatozyten
mittels DMEM nicht hemmt oder solange es die Wirkung erhöht. Beispielsweise
können
Ham-F-10-Medium, F-12-Medium,
Williams E-Medium, MCDB153-Medium, RPMI-1640-Medium, 199-Medium,
L-15-Medium verwendet werden. Bevorzugt sind Ham-F-12-Medium, Williams
E-Medium, MCD6153-Medium, RPMI-1640-Medium. Das Mischungsverhältnis von DMEM
und einem anderen Medium kann zweckmäßigerweise innerhalb des Bereichs
eingestellt werden, der frei von einer nachteiligen Auswirkung auf die
Wirkung des DMEM ist oder welcher der Wirkung zweckdienlich ist.
Das Grundmedium der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise ein
Mischmedium, das 60–90%
DMEM und 10–40%
eines anderen Mediums enthält.
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Das
Medium, das für
das oben erwähnte
Verfahren zur Kultur von Hepatozyten zu verwenden ist, kann neben
DMEM oder dem oben erwähnten DMEM
enthaltenden Mischmedium beliebige Ergänzungen enthalten. Vorzugsweise
enthält
es Prolin, EGF, Insulin, Hydrocortison, selenige Säure, Linolensäure, Kupfersulfat
und Zinksulfat als Ergänzungen. Somit
nutzt die vorliegende Erfindung ein Medium, das DMEM oder ein Mischmedium
aus DMEM und einem anderen Medium als Grundmedium und Prolin, EGF,
Insulin, Hydrocortison, selenige Säure, Linolensäure, Kupfersulfat
und Zinksulfat als zusätzliche
Komponenten enthält.
Dieses Medium kann unter Verwendung des Moduls für die Zellkultur und der Technik
zur Bildung eines multizellulären
Aggregats der vorliegenden Erfindung in Kombination vorteilhaft zur
Hepatozytenkultur verwendet werden. Darüber hinaus kann das Medium
zur herkömmlichen
Hepatozytenkultur und für
eine andere typische Kultur von tierischen Zellen und Geweben verwendet
werden.
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Die
Konzentrationen an Prolin, EGF, Insulin, Hydrocortison, seleniger
Säure,
Linolensäure,
Kupfersulfat und Zinksulfat, die im Kulturmedium der vorliegenden
Erfindung enthalten sein müssen,
sind frei von jeder speziellen Einschränkung, sofern sie die Wirkung
des DMEM, das beim Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Kultur
von Hepatozyten eingesetzt wird, nicht verhindern. Vorzugsweise
sind die Konzentrationen der signifikanten Verstärkung der Wirkung von DMEM
im Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Kultur von Hepatozyten
zweckdienlich. Mit dem hier verwendeten Begriff "Wirkung von DMEM" ist eine Wirkung zur Erhaltung von
entgiftenden Funktionen einschließlich wenigstens der Ammoniak
metabolisierenden Fähigkeit
eines Hepatozyten für
einen langen Zeitraum zusätzlich
zur Fähigkeit der
Sekretion von Albumin gemeint. Beispielsweise hat jede zuzugebende
Komponente eine Konzentration von vorzugsweise 0,1–1000 mg/l
für Prolin,
1–1 × 106 ng/l für
den EGF, 1–1 × 109 ng/l für
Insulin, 1–1 × 105 μg/l
für Hydrocortison,
0,1–1 × 105 nM für
selenige Säure,
0,1–1 × 106 μg/l
für Linolensäure, 1–1 × 106 nM für
Kupfersulfat und 0,1–1 × 109 pM für
Zinksulfat.
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Das
Kulturmedium kann neben den oben erwähnten Ergänzungen andere Mediumkomponenten enthalten,
solange sie die Wirkung von DMEM im Hepatozyten-Kulturmedium der
vorliegenden Erfindung nicht hemmen. Die Mediumkomponenten, die
zusätzlich
enthalten sein müssen,
können
aus herkömmlicherweise
bekannten ergänzenden
Faktoren ausgewählt
sein.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf Beispiele
ausführlicher
erläutert.
Die vorliegende Erfindung wird durch diese Beispiele keinesfalls
eingeschränkt.
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Beispiel 1
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Primäre Ratten-Hepatozyten
(5 × 105 Zellen), die mittels des Kollagenase-Perfusionsverfahrens
hergestellt worden waren, wurden im Lumen einer Cellulosetriacetat-Hohlfaser
zur Plasmatrennung (hergestellt von Toyo Boseki, Typ AP250N15, Innendurchmesser
285 μm,
Außendurchmesser
387 μm) mittels
einer 90-sekündigen
Zentrifugation bei 60 × G immobilisiert.
In dieser Stufe betrug die Hepatozytendichte im Lumen der Hohlfaser
4,5 × 107 Zellen/cm3. Fünf Hohlfasern
(Länge
3 cm), die die Hepatozyten enthielten, wurden in einer Kulturschale
mit einem Durchmesser von 35 mm (hergestellt von Iwaki Glass) angeordnet,
und 2 ml eines serumfreien Mediums (hormonell definiertes Medium;
HDM), das erhalten worden war, indem 50 ng/ml EGF (hergestellt von
Funakoshi), 10 mg/l Insulin (hergestellt von Sigma), 0,1 μM Kupfersulfat-5-Hydrat
(hergestellt von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.), 3 μg/l selenige Säure (hergestellt
von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.), 50 pM Zinksulfat-7-hydrat
(hergestellt von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.), 50 μg/l Linolensäure (hergestellt
von Sigma), 58,8 mg/l Penicillin (hergestellt von Meiji Seika),
100 mg/l Streptomycin (hergestellt von Meiji Seika), 1,05 g/l Natriumhydrogencarbonat
(hergestellt von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.) und 1,19 g/l
HEPES (hergestellt von Dojindo Molecular Technologies, Inc.) zu
Williams E-Medium (WEM; 10,8 g/l, hergestellt von Sigma) erhalten
worden war, wurden zugegeben. Die Hepatozyten wurden auf einem Schüttler unter
einer Atmosphäre
von 5% Kohlendioxid und 95% Luft bei 45 U·/min einer Rotationskultur
unterzogen. Die leberspezifischen Funktionen wurden hinsichtlich
der Metabolisierungsaktivität
bestimmt, indem 1 mM Ammoniak zum Kulturmedium gegeben und die Änderung der
Konzentration als Funktion der Zeit quantitativ gemessen wurde.
Darüber
hinaus wurde die Albuminsekretionsaktivität untersucht, indem die Albuminkonzentration
im Medium quantitativ gemessen wurde.
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Als
Kontrolle wurden Hepatozyten (3,0 × 106 Zellen)
in einer Platte aus Polyurethan-Schaumstoff (PUF) von 25 mm × 25 mm × 1 mm auf
einer Kulturschale mit einem Durchmesser von 35 mm inokuliert. Eine
mit Kollagen beschichtete Schale mit einem Durchmesser von 35 mm
(hergestellt von Iwaki Glass) wurde mit den Hepatozyten (2,5 × 105 Zellen) beimpft und als Monoschicht kultiviert,
gefolgt von einem Vergleich der Funktionen. 4 zeigt
die Änderungen
der Ammoniak-Metabolisierungsrate pro Zelleneinheit im Laufe der
Zeit.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Bildung des von einer Zentrifugation
stammenden multizellulären Hepatozyten-Aggregats
zu einer höheren
Ammoniak-Metabolisierungsaktivität
führte,
die im Vergleich zu herkömmlichen
Kulturverfahren für
eine Kultur von 2 Wochen erhalten wurde. 5 veranschaulicht
die Änderungen
der Albumin-Sekretionsrate pro Zelleneinheit im Laufe der Zeit.
Die Ergebnisse zeigen, dass das von einer Zentrifugation stammende
multizelluläre
Hepatozyten-Aggregat im Vergleich zu Aggregaten, die mittels herkömmlicher
Kulturverfahren gebildet wurden, die Albumin- Sekretionsaktivität für einen langen Zeitraum erhalten
kann, wodurch die Fähigkeit
des von einer Zentrifugation stammenden multizellulären Hepatozyten-Aggregats
zur Erhaltung hoher Leberfunktionen für einen langen Zeitraum demonstriert
wird.
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Beispiel 2
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Kleine
Poren (Durchmesser 500 μm)
wurden in einem Modul (Innendurchmesser 9 mm, Länge 27 mm) mit einem Lochabstand
von 600 μm
unter Bildung einer dreieckigen Anordnung angeordnet. Es wurde ein
Modul hergestellt, das 187 der in Beispiel 1 verwendeten Hohlfasern
enthielt, die mittels zwei solcher Distanzstücke regelmäßig angeordnet waren. Primäre Rattenhepatozyten
wurden mittels einer 3-minütigen
Zentrifugation bei 60 × G
im Raum außerhalb
der Fasern in diesem Modul immobilisiert. Ein Kulturmedium, HDM,
wurde mit einer Fließrate von
30 ml/min durch das Hohlfaserlumen perfundiert. In dieser Stufe
betrug die Zelldichte pro Volumeneinheit des Moduls 3 × 107 Zellen/cm3.
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Zur
Auswertung der Funktionen des Moduls wurde das Kulturmedium mit
Ammoniak mit einer Konzentration von 1 mM beladen, und Änderungen der
Ammoniakkonzentration und der Menge des synthetisierten Harnstoffs
wurden quantitativ gemessen, um die Ammoniak-Metabolisierungsaktivität und die Harnstoff-Syntheseaktivität zu bestimmen. 6 zeigt
die Änderungen
der Ammoniak-Metabolisierungsrate pro Volumeneinheit des Moduls
im Laufe der Zeit.
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Als
Kontrolle wurde die Aktivität
des Moduls gemessen, bei dem ein Sphäroid im porösen Träger immobilisiert worden war.
Das Modul der vorliegenden Erfindung wies im Vergleich zu einem
Modul vom Sphäroidtyp,
das dasselbe multizelluläre
Hepatozytenaggregat einschloss, eine Kultur mit einer höheren Dichte
auf. Die Fähigkeit
zur Metabolisierung von Ammoniak pro Modul war beim Maximum der
Aktivität 4 Mal
größer als
beim Modul des Sphäroidtyps.
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Beispiel 3
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Auf
dieselbe Weise wie in Beispiel 1, außer, dass als Kulturmedium
ein serumfreies Medium (Medium A) verwendet wurde, das hergestellt
wurde, indem 60 mg/l Prolin, 50 ng/ml EGF (hergestellt von Funakoshi),
10 mg/l Insulin (hergestellt von Sigma), 7,5 mg/l Hydrocortison
(hergestellt von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.), 0,1 μM Kupfersulfat-5-hydrat
(hergestellt von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.), 3 μg/l selenige
Säure (hergestellt
von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.), 50 pM Zinksulfat-7-hydrat
(hergestellt von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.), 50 μg/l Linolensäure (hergestellt
von Sigma), 58,8 mg/l Penicillin (hergestellt von Meiji Seika),
100 mg/l Streptomycin (hergestellt von Meiji Seika), 1,05 g/l Natriumhydrogencarbonat
(hergestellt von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.) und 1,19 g/l
HEPES (hergestellt von Dojindo Molecular Technologies, Inc.) zu
nach Dulbecco modifiziertem Eagleschem Medium (DMEM; 13,5 g/l, hergestellt
von Gibco) gegeben wurden, wurden Rattenhepatozyten kultiviert und
die Fähigkeit
zur Metabolisierung von Ammoniak, die Fähigkeit zur Synthese von Harnstoff und
die Fähigkeit
zur Sekretion von Albumin als Funktion des Zeitablaufs bestimmt.
Insbesondere wurde das Kulturmedium mit Ammoniak mit einer Konzentration
von 1 mM beladen und 24 h lang umgesetzt. Die Ammoniakmenge, die
während
der Reaktion metabolisiert wurde, und die synthetisierte Menge an
Harnstoff wurden zur Bestimmung einer jeden Aktivität quantitativ
gemessen. Auf vergleichbare Weise wurde die im Medium sezernierte
Albuminmenge quantitativ gemessen, um die Aktivität der Sekretion
von Albumin zu bestimmen.
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Dieselbe
Aktivitätsbestimmung
wurde hinsichtlich der Hepatozyten durchgeführt, die unter Verwendung von
HDM (Medium B) kultiviert wurden, das dasselbe WEM wie in Beispiel
1 als Grundmedium enthielt, und die langfristige Erhaltung der Hepatozyten-Funktionen
wurde zwischen den beiden verglichen.
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Die Änderungen
der Ammoniak-Metabolisierungsrate, der Harnstoff-Syntheserate bzw. der Albumin-Sekretionsrate
pro Zelleneinheit sind in 7, 8 bzw. 9 veranschaulicht.
Wenn Medium B verwendet wurde, zeigten die Fähigkeit zur Metabolisierung
von Ammoniak, die Fähigkeit
zur Synthese von Harnstoff und die Fähigkeit zur Sekretion von Albumin
der Hepatozyten mit dem Fortschritt der Kultur eine schnelle Abnahme
und verschwanden bei einer Kultur von 4 bis 5 Wochen. Wenn Medium
A verwendet wurde, behielten die Hepatozyten eine gute Aktivität der obigen
Funktionen sogar in der 23. Woche der Kultur, wenn auch mit niedrigeren
als den anfänglichen
Aktivitäten.
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Aus
dem Obigen ist gefunden worden, dass die Kultur eines mehrzelligen
Hepatozyten-Aggregats, das durch eine Zentrifugen-Zellimmobilisierung in
einem Kulturmedium gebildet wird, das um Prolin, EGF, Hydrocortison,
selenige Säure,
Linolensäure, Kupfersulfat
und Zinksulfat ergänztes
DMEM enthält, eine
Erhaltung hoher Leberfunktionen für einen langen Zeitraum von
wenigstens 5 Monaten ergibt.