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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft chirale Liganden und Übergangsmetallkomplexe
davon, die sich für asymmetrische
Reaktionen eignen. Genauer gesagt, betrifft die vorliegende Erfindung
chirale Phospholane und Übergangsmetallkomplexe
davon, die sich für
die asymmetrische Katalyse eignen.
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2. BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Die
Entdeckung neuer chiraler Liganden ist ein wesentlicher Bestandteil
der Entwicklung hochenantioselektiver übergangsmetallkatalysierter
Umsetzungen. Neue Strukturmotive spielen bei der Festlegung von Enantioselektivitäten und
Reaktivitäten
einer Reaktion eine wichtige Rolle.
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Mit
steigendem Bedarf an optisch reinen Verbindungen in der pharmazeutischen
und agrochemischen Industrie wird die asymmetrische Katalyse aufgrund
ihrer hohen Effizienz immer wichtiger.
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Zum
Beispiel hat man atropisomerische Biaryl-Liganden als wirksame Ligandengrundgerüste für viele asymmetrische
Umwandlungen genutzt. Eines der am häufigsten eingesetzten chiralen
chelatisierenden Phosphine ist BINAP (Noyori, R.; Takaya, H. Acc.
Chem. Res. 1990, 23, 345, Ohkuma, T.; Koizumi, M.; Doucet, H.; Pham,
T.; Kozawa, M.; Murata, K.; Katayama, E.; Yokozawa, T.; Ikariya,
T; Noyori, R. J. Am. Chem. Soc. 1998, 120, 13529).
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Eine
weitere Familie ausgezeichneter chiraler Phosphine sind die so genannten
DuPhos (Burk, U.S.-Patent 5,329,015, U.S.-Patent 5,202,493, U.S.-Patent
5,329,015, Burk, M, J. J. Am. Chem. Soc. 1991, 113, 8518, Burk,
M. J.; Feaster, J. E.; Nugent, W. A.; Harlow, R. L. J. Am. Chem.
Soc. 1993, 115, 10125. Burk, M. J.; Wang, Y. M.; Lee, J. R. J. Am.
Chem. Soc. 1996, 118, 5142) mit einem starren 1,2-Bis(phosphino)benzol-Rückgrat und
elektronenabgebenden Phospholan-Gruppen.
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Gladiali
et al. (Gladiali, S.; Dore, A.; Fabbri, D.; Lucchi, O. D.; Manassero,
M. Tetrahedron Asymmetry, 1994, 511) stellten einzähnige chirale
Phospholane mit dem 1,1'-Binaphtyl-Grundgerüst her.
Das Verfahren zu ihrer Synthese ist jedoch zur Herstellung der entsprechenden
chelatisierenden chiralen Phospholane nicht durchführbar. Stelzer
et al. (Bitterer, F.; Herd, O.; Kuhnel, M.; Stelzer, O.; Weferling,
N.; Sheldrick, W. S.; Hahu, J.; Nagel, S.; Rosch, N. Inorg. Chem.
1998, 37, 6408) stellten nur racemische chelatisierende Phospholane her.
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Reetz
et al. stellten chelatisierende chirale Phosphinite unter Verwendung
leicht erhältlicher
Binaphtole als Ausgangsmaterialien her und zeigten, dass sie ausgezeichnete
Liganden für
die Rh-katalysierte asymmetrische Hydrierung von Dehydroaminosäuren sind
(Reetz, M. T.; Gosberg, A.; Goddard, R.; Kyung, S. J. Chem. Soc.,
Chem. Commun. 1998, 2077). John Brown stellte einen chiralen Phosphin-
und Pyridin-Liganden mit Biaryl-Chiralität her. Mehrere verwandte chirale
Liganden sind in der nachstehenden Figur dargestellt.
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Diese
Liganden sind zwar für
eine Reihe asymmetrischer Reaktionen geeignet, aber es gibt immer noch
viele asymmetrische Umwandlungen, die von der Entdeckung neuer chiraler
Liganden profitieren können.
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US 5,648,547 offenbart ein
Verfahren zur Herstellung von Bisphosphepinen mit der folgenden
Formel:
wobei die Substituenten dort
definiert sind. Das dort offenbarte Verfahren führt zu racemischen Gemischen
von Verbindungen.
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Bitterer
et al. (Inorg. Chem. 1998, 37, S. 6408–6417) offenbaren funktionelle
Phosphine mit den folgenden Formeln:
wobei R
2:
ist.
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Die
Produkte wurden als racemische Gemische von Enantiomerenpaaren von
Diastereoisomeren hergestellt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfasst einen Liganden, der aus der Gruppe
ausgewählt
wird, die aus Verbindungen besteht, die durch die Formel A dargestellt
werden
gemäß Anspruch 1.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ferner einen Katalysator, der durch
ein Verfahren hergestellt wird, welches das Inkontaktbringen eines Übergangsmetallsalzes
oder eines Komplexes davon und eines Liganden gemäß Anspruch
1 umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
einer asymmetrischen Verbindung unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Katalysators.
Das Verfahren umfasst das Inkontaktbringen eines Substrats, das
ein asymmetrisches Produkt durch eine asymmetrische Reaktion bilden
kann, und eines Katalysators, der durch ein Verfahren hergestellt
wird, welches das Inkontaktbringen eines Übergangsmetallsalzes oder eines
Komplexes davon und eines Liganden, der aus Verbindungen ausgewählt wird,
die durch A bis K, wie vorstehend beschrieben, wiedergegeben werden,
umfasst.
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Der
auf Ferrocen basierende Iridium-(R,R)-f-Binaphan-Komplex reduziert
Imine mit 95–99,6%iger
Enantioselektivität
zu den entsprechenden Aminen und reduziert β-substituierte α-Arylenamide
mit 95%iger Enantioselektivität.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfasst neue Phospholan-Liganden mit gemischter
Biaryl-Chiralität.
Diese chiralen Liganden können
dazu verwendet werden, eine Mehrzahl metallkatalysierter asymmetrischer
Umwandlungen zu vereinfachen. Die Brückengruppe kann (CH2)n sein, wobei n
eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 ist, (CH2)nW(CH2)m,
wobei n und m unabhängig
eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 sind, und W wobei W eine
zweiwertige Gruppe ist, die aus der Gruppe ausgewählt wird,
die aus Folgendem besteht: 1,2-bivalentes Phenyl, 2,2'-bivalentes 1,1'-Biphenyl, 2,2'-bivalentes 1,1'-Binaphtyl, Ferrocen
und einem substituierten Derivat davon. Jeder Substituent in dem
substituierten Derivat kann Aryl, Alkyl mit 1–8 Kohlenstoffatomen, F, Cl, Br,
I, COOR, SO3R, PR3R2, OR, SR, PR2, AsR2, SbR2, Aryloxy,
Nitro, NR2, Vinyl, substituiertes Vinyl
und eine Kombination davon sein, und jedes R kann unabhängig Wasserstoff,
Alkyl, Aryl, Alkaryl und Aralkyl sein. Jedes X kann unabhängig Wasserstoff,
Halogenid, Alkyl, Aryl, Alkoxy, Silan, Carboxylat und Amid sein,
jedes Y kann unabhängig
Wasserstoff, Alkyl, Aryl, Alkoxy, Carboxylat und Amid sein.
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Hier
sind ferner Liganden beschrieben, die durch die Formeln B bis K
wiedergegeben werden. Die Brückengruppe,
R, X und Y sind wie für
die Liganden A beschrieben. Jedes Z ist unabhängig Wasserstoff, Alkyl, Aryl,
Amid, Carboxylat und eine heterocyclische Verbindung (d.h. ein Stickstoff-,
Schwefel- oder Sauerstoff-Heterocyclus). Um Zweifel auszuräumen, wird
hiermit festgestellt, dass die Liganden B bis K nicht in den Umfang der
vorliegenden Erfindung fallen.
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Für jede Klasse
von Liganden A bis K werden auch das entsprechende Enantiomer sowie
Enantiomerengemische in Betracht gezogen. A- und B-Liganden sind
chelatisierende chirale Phospholane mit Biaryl-Chiralität in ihrem
Rückgrat.
C-Liganden besitzen Phospholane mit fünfgliedrigem Ring und mit stereogenen
Zentren an den Positionen 3, 4. D und E sind chirale P,N-Liganden
mit Biaryl-Chiralität.
F und G sind chirale N,N-Liganden mit Biaryl-Chiralität. H und
I sind chirale Biphenole mit Biaryl-Chiralität. J und K sind chirale Phosphine mit
Biaryl-Chiralität.
Repräsentative
Liganden sind durch die nachstehend dargestellten Formeln L1 bis
L56 angegeben:
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L1
bis L8 sind Beispiele für
A-Liganden und liegen im Umfang der vorliegenden Erfindung. L9 bis
L16 sind Beispiele für
B-Liganden. L17 bis L24 sind Beispiele für C-Liganden. L25 bis L35 sind
Beispiele für
D- und E-Liganden. L36 bis L44 sind Beispiele für F- und G-Liganden. L45 bis
L50 sind Beispiele für
F- und G-Liganden. L51 bis L56 sind Beispiele für J- und K-Liganden. L9 bis
L56 liegen außerhalb
des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
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Der
f-Binaphan-Ligand und Übergangsmetallkomplexe
davon sind bevorzugt, wobei Iridium-Komplexe von f-Binaphan am stärksten bevorzugt
sind. Der unsubstituierte (R,R)-f-Binaphan-Ligand wird durch die
folgende Formel wiedergegeben:
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Die
höchste
Enantioselektivität
(> 99% ee) wurde bei
der asymmetrischen Hydrierung von Iminen unter Verwendung des Ir-f-Binaphan-Komplexes
als Katalysator erzielt.
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Die
Herstellung von L1, L5, L17, L25, L36, L45, L51 und (R,R)-Binaphan
ist nachstehend veranschaulicht. Andere Mitglieder der Liganden
L1 bis L56 können
mittels ähnlicher
Verfahren hergestellt werden.
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Der
Ligand hat eine optische Reinheit von mindestens 85% ee, stärker bevorzugt
hat er eine optische Reinheit von mindestens 95% ee, und am stärksten bevorzugt
ist er eines der Enantiomere.
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Gemäß dem vorstehenden
Reaktionsschema wird (R,R)-1,2-Bis-{(R)-4,5-dihydro-3H-dinaphto[2,1-c:1',2'-e]phosphepino}benzol,
abgekürzt
mit (R,R)-Binaphan, in hoher Ausbeute und mit hoher optischer Reinheit
hergestellt. Dieses chirale chelatisierende Phosphin hat ein starres
1,2-Bis(phosphino)benzol-Rückgrat
und besitzt sowohl Binaphtyl-Chiralität als auch eine Phospholan-Funktionalität.
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Das
Herstellungsverfahren ist nachstehend veranschaulicht:
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Wie
vorstehend schematisch veranschaulicht, wurde (R,R)-Binaphan unter
Verwendung eines praktikablen Synthesewegs auf Basis leicht zugänglicher
Ausgangsmaterialien hergestellt. Optisch reines Binaphtol kann unter
Verwendung eines herkömmlichen
Trennungsverfahrens leicht gewonnen werden (Cai, D.; Hughes, D.
L.; Verhoever, T. R.; Reider, P. J. Tetrahedron Letter, 1995, 7991).
Das (R)-2,2'-Bistriflat-1,1'-binaphtyl (2) wurde
aus (R)-Binaphtol durch Behandlung mit einem Überschuss an Trifluormethansulfonsäureanhydrid
und Pyridin in CH2Cl2 hergestellt.
Eine Kumada-Kupplung des Bistriflats (2) mit Methylmagnesiumbromid
lieferte (R)-2,2'-Dimethyl-1,1'-binaphtyl (3) in
hoher Ausbeute. Das (R)-2,2'-Dibrommethyl-1,1'-binaphtyl (4) wurde
mittels Bromierung von 3 mit NBS hergestellt. Ein einfacher Anionenaustausch
von (R)-2,2'-Dibrommethyl1,1'-binaphtyl (4) mit
LiCl lieferte (R)-2,2'-Dichlormethyl-1,1'-binaphtyl (5) in
hoher Ausbeute. Ein Schlüsselelement
unserer Synthese von chelatisierendem Phospholan, wie Binaphan,
ist die Verwendung eines weniger reaktiven (R)-2,2'-Dichlormethyl1,1'-binaphtyls (5),
so dass die intermolekulare Reaktion mit Phosphin-Anionen, die bei
Verwendung eines reaktiveren (R)-2,2'-Dibrommethyl-1,1'-binaphtyls (4) vorliegen würden, verhindert
wird. Erhitzen von (R)-2,2'-Dichlormethyl-1,1'binaphtyl (5) mit
1,2-Bis(phosphino)benzol und NaH in THF unter Rückfluss, gefolgt von Umkristallisation
aus Ether, ergab (R,R)-Binaphan in 55%iger Ausbeute. Diese effiziente
Synthese gestattet es uns, Binaphan im großen Maßstab herzustellen. Unter Verwendung
dieses Verfahrens haben wir ferner das entsprechende einzähnige chirale
Binaphtylphospholan aus Phenylphosphin in > 90%iger Ausbeute hergestellt.
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Mit ähnlichen
Bindungen, wie in Binaphan, können
neue chirale chelatisierende Phospholane mit fünfgliedrigen Ringen und mit
stereogenen Zentren an den Positionen 3, 4 wirksam sein. Eine wichtige
Umwandlung bei der Herstellung des Binaphtylphospholan-Liganden
ist eine Kumada-Kupplung von ArOTf mit RMgBr (von 2 nach 3). Ebenso
kann auch eine Stille-und-Suzuki-Kupplung funktionieren. Auf der
Basis dieser Kupplungsstrategien kann eine Reihe neuer Atropisomere
von P,N-Liganden, N,N-Liganden, Biphenolen und chelatisierenden
Bisphosphinen abgeleitet werden.
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Chirales
f-Binaphan (oder ein substituiertes Derivat davon) wurde gemäß einem
Verfahren hergestellt, welches das Inkontaktbringen von chiralem
1,1'-Di(chlormethyl)binaphtyl
(oder einem substituierten Derivat davon) und 1,1'-Bisphosphinoferrocen
(oder einem substituierten Derivat davon) in Gegenwart einer Base
und eines Lösungsmittels
zur Herstellung von f-Binaphan (oder des substituierten Derivats
davon) umfasst. Vorzugsweise ist die Base NaH, und das Lösungsmittel
ist Tetrahydrofuran (THF).
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ferner einen Katalysator, der durch
ein Verfahren hergestellt wird, welches das Inkontaktbringen eines Übergangsmetallsalzes
oder eines Komplexes davon und eines Liganden, der aus der Gruppe
ausgewählt
wird, die aus den durch A wiedergegebenen Verbindungen besteht,
umfasst.
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Im
Hinblick auf den Liganden ist der erfindungsgemäße Katalysator vorzugsweise
eines der Enantiomere. Wenn der erfindungsgemäße Ligand nicht eines der Enantiomere
ist, hat er eine optische Reinheit von mindestens 85% ee, stärker bevorzugt
hat er eine optische Reinheit von mindestens 95% ee.
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Geeignete Übergangsmetalle
zur Herstellung des Katalysators sind u.a. Pt, Pd, Rh, Ru, Ir, Cu,
Ni, Mo, Ti, V, Re und Mn.
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Der
Katalysator kann durch Inkontaktbringen eines Übergangsmetallsalzes oder seines
Komplexes und eines aus A ausgewählten
Liganden hergestellt werden. Das Übergangsmetallsalz oder der
Komplex kann Folgendes sein: PtCl2, Pd2(DBA)3, Pd(OAc)2, PdCl2(RCN)2, [Pd(Allyl)Cl]2,
[Rh(COD)Cl]2, [Rh(COD)2]X, Rh(acac)(CO)2, Rh(Ethylen)2(acac),
Rh(CO)2Cl2, Ru(RCOO)2(Diphosphin), Ru(Methylallyl)2(Diphosphin), Ru(Arylgruppe)X2(Diphosphin), RuCl2(COD),
[Rh(COD)2]X, RuX2(Diphosphin),
RuCl2(=CHR)(PR'3)2, Ru(ArH)Cl2, Ru(COD)(Methylallyl)2,
[Ir(COD)2Cl]2, [Ir(COD)2]X, Cu(OTf), Cu(OTf)2,
Cu(Ar)X, CuX, NiX2, Ni(COD)2,
MoO2(acac)2, Ti(OiPr)4, VO(acac)2, MeReO3, MnX2 oder Mn(acac)2, wobei jedes R und R' unabhängig Alkyl oder Aryl sein kann,
Ar eine Arylgruppe ist und X ein Gegenanion ist. Zu den bevorzugten
Gegenanionen gehören
Halogen, BF4, ClO4,
SbF6, CF3SO3 und ein Gemisch davon.
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Der
Katalysator kann in situ oder als isolierte Verbindung hergestellt
werden. Ein Beispiel für
den bevorzugten erfindungsgemäßen Katalysator
ist ein chiraler Ir-f-Binaphan-Katalysator.
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Unter
einem anderen Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer asymmetrischen Verbindung unter Verwendung
des vorstehend beschriebenen Katalysators. Das Verfahren umfasst
den Schritt des Inkontaktbringens eines Substrats, das ein asymmetrisches
Produkt durch eine asymmetrische Reaktion bilden kann, und eines
Katalysators, der durch Inkontaktbringen eines Übergangsmetallsalzes oder eines
Komplexes davon und eines Liganden, der aus durch A wiedergegebenen
Liganden ausgewählt
wird, hergestellt wird.
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Geeignete
asymmetrische Reaktionen umfassen Hydrierung, Hydridtransfer, Hydrosilylierung,
Hydroborierung, Hydrovinylierung, Hydroformylierung, Allylalkylierung,
Cyclopropanierung, Diels-Alder-Reaktion, Heck-Reaktion, Isomerisierung,
Aldol-Reaktion, Michael-Addition und Epoxidierung. Die asymmetrische
Reaktion ist vorzugsweise eine Hydrierung, und das zu hydrierende
Substrat ist eine ethylenisch ungesättigte Verbindung, ein Imin,
Keton, Enamin, Enamid und Vinylester. Geeignete Katalysatoren für die Hydrierung
von Iminen zur Herstellung eines chiralen Amins umfassen den Ir-Komplex
von chiralem f-Binaphan und den Rh-Komplex von chiralem Binaphan.
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Um
die Verwendbarkeit von (R,R)-Binaphan zur Synthese zu testen, wurde
eine asymmetrische Hydrierung von Enamiden unter Verwendung eines
Rh-(R,R)-Binaphan-Komplexes als Katalysator durchgeführt. Die
Imin-Reduktion kann in Gegenwart zusätzlicher Katalysatoren, wie
Iod oder H+, durchgeführt werden.
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Zu
Beginn wurden mehrere Experimente durchgeführt, um optimale Bedingungen
für die
Hydrierung von N-Acetylphenylethenamin zu screenen. Es wurde gefunden,
dass Rh(COD)2PF6 verglichen
mit einer neutralen Rh-Spezies [Rh(COD)Cl]2 ein
besserer Katalysatorvorläufer
war. Eine Erhöhung
des H2-Drucks führt zu einer Abnahme der Enantioselektivität der asymmetrischen
Hydrierung. Es wurden zum Beispiel 85% ee unter 300 psi H2 erhalten, während 90% ee unter 20 psi H2 erhalten wurden. Ein Wechsel der Lösungsmittel
verursacht drastische Veränderungen
sowohl in der Enantioselektivität
als auch der Reaktivität.
Während
die Hydrierung in CH2Cl2 mit
90% ee vollständig
war, waren sowohl die Reaktivität
als auch die Enantioselektivität
in Methanol niedriger (14% ee und 86% Umwandlung).
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Mehrere
Enamide wurden gemäß Literaturverfahren
hergestellt und als Substrate für
die asymmetrische Hydrierungsreaktion eingesetzt. Tabelle 1 listet
Ergebnisse auf, die unter den optimalen Bedingungen für die Hydrierung
von N-Acetylphenylethenamin (6a) erhalten wurden. Obwohl eine sehr
gute Enantioselektivität für die Hydrierung
von α-Arylenamiden
ohne Substituenten in der β-Position
erhalten wird, ist die besondere Fähigkeit des Rh-Binaphan-Katalysators
seine Fähigkeit, β-substituierte α-Arylenamide
bei ausgezeichneten Enantioselektivitäten zu reduzieren. Mehrere β-substituierte α-Arylenamide
mit einer Mischung von (E)/(Z)-Isomeren wurden bei hohen Enantioselektivitäten reduziert
(Einträge
7–13,
95%–99,6%
ee). Eine kleine Elektronenwirkung wurde beobachtet. Diese Enantioselektivitäten mit
dem Rh-(R,R)-Binaphan-Katalysator sind die höchsten, über die bis heute berichtet
wurde. Da das Produkt 7 mittels Hydrolyse unter sauren Bedingungen leicht
in das entsprechende Arylalkylamin umgewandelt werden kann, stellt
die Hydrierung mit dem Rh-Binaphan-Komplex ein praktikables Verfahren
zur Herstellung einer Mehrzahl chiraler Arylalkylamine zur Verfügung.
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BEISPIELE
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Allgemeine Verfahren:
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Alle
Umsetzungen und Handhabungen erfolgten in einem mit Stickstoff gefüllten Handschuhkasten oder
unter Verwendung von Standard-Schlenk-Techniken. THF und Toluol
wurden getrocknet und aus Natriumbenzophenonketyl unter Stickstoff
destilliert. Methylenchlorid wurde aus CaH2 destilliert.
Methanol wurde von Mg unter Stickstoff abdestilliert. (R,R)-BDNPB
wurde vor der Verwendung als 10 mg/ml Lösung in Toluol hergestellt.
Die Säulenchromatographie
erfolgte unter Verwendung von EM-Silicagel 60 (230–400 Mesh). 1H-, 13C- und 31P-NMR wurden an Bruker-WP-200-, -AM-300-
und -AMX-360-Spektrometern aufgezeichnet. Die chemischen Verschiebungen
wurden in ppm feldabwärts
von Tetramethylsilan mit der Lösungsmittelresonanz als
internem Standard aufgezeichnet. Die optische Drehung wurde an einem
Perkin-Elmer-241-Polarimeter erhalten. MS-Spektren wurden an einem
KRATOS-Massenspektrometer MS 9/50 für LR-EI und HR-EI aufgezeichnet.
Die GC-Analyse erfolgte mittels Hewlett Packard-6890-Gaschromatographie
unter Verwendung chiraler Kapillarsäulen. Die HPLC-Analyse wurde
mittels WatersTM-600-Chromatographie durchgeführt. Imine wurden
gemäß einem
beschriebenen Verfahren hergestellt.
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Synthese von 1,2-Bis-{(R)-4,5-dihydro-3H-dinaphto[1,2-c;2',1'-e]phosphepino}benzol:
(R)-2,2'-Bistriflat-1,1'-binaphtyl (2):
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Zu
einer Lösung
von (R)-BINOL (40,3 g, 140,7 mmol) in 900 ml CH2Cl2 wurde Pyridin (40 ml) gegeben, gefolgt
von tropfenweiser Zugabe von Trifluormethansulfonsäureanhydrid
(50,5 ml, 300 mmol) bei 0°C.
Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur 6 Std. gerührt. Nach Entfernen des Lösungsmittels
wurde der Rückstand mit
EtOAc (500 ml) verdünnt
und dann mit 5%iger wässriger
HCl (100 ml), gesättigtem
NaHCO3 (100 ml) und Salzlösung (100
ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, eingeengt und durch ein Silicagel-Kissen geleitet (unter
Elution mit CH2Cl2),
wobei das (R)-Bistriflat (2) (77 g, 99%) erhalten wurde.
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(R)-2,2'-Dimethyl-1,1'-binaphtyl (3):
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Zu
einer Lösung
von (R)-Bistriflat (2) (77 g, 140 mmol) und NiCl2·dppp (3,8
g, 7 mmol) in Ether (1000 ml) wurde tropfenweise das Methylmagnesiumbromid
(3,0 M, 280 ml) bei 0°C
hinzugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde für
24 Std. unter Rückfluss
erhitzt. Die Umsetzung wurde durch Zugabe von Wasser (200 ml) langsam
bei 0°C
gequencht und dann mit 5% wässriger
HCl (200 ml) verdünnt.
Die wässrige
Schicht wurde mit Ether (3 × 100
ml) extrahiert. Die vereinigte organische Schicht wurde mit NaHCO3 (100 ml) gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und eingeengt, so dass 3 als hellgelb gefärbter Feststoff
erhalten wurde (39,2 g, 99%).
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(R)-2,2'-Dibrommethyl-1,1'-binaphtyl (4):
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Ein
Gemisch von (R)-2,2'-Dimethyl-1,1'-binaphtyl (3) (39,2
g, 138,8 mmol), N-Bromsuccinimid (52,4 g, 291,5 mmol) und Benzoylperoxid
(0,5 g) in Tetrachlorkohlenstoff (900 ml) wurde unter Rückfluss
erhitzt und drei Tage unter Sonnenlicht bestrahlt. Das Gemisch wurde
auf Raumtemperatur abgekühlt
und filtriert. Das Filtrat wurde eingeengt und durch ein Silicagelkissen
geleitet. Nach Entfernen des Lösungsmittels
wurde der Rückstand
aus CH2Cl2/Hexanen
umkristallisiert, wobei 2,2'-Dibrommethyl-1,1'-dinaphtyl (4) (41,1
g, 67,3 %) erhalten wurde.
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(R)-2,2'-Dichlormethyl-1,1'-binaphtyl (5):
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(R)-2,2'-Dibrommethyl-1,1'-binaphtyl (4, 40
g, 90,8 mmol) und LiCl (30 g, 707 mmol) in DMF (800 ml) wurden miteinander
gemischt und bei Raumtemperatur 6 Std. gerührt. Zu diesem Gemisch wurde
vorsichtig 5%ige wässrige
HCl (300 ml) hinzugefügt
(es trat eine exotherme Reaktion auf). Das Gemisch wurde dann mit Ether
(4 × 400
ml) extrahiert. Die organische Schicht wurde über Natriumsulfat getrocknet,
eingeengt und aus CH2Cl2/Hexan umkristallisiert,
wobei 5 als weißer
Feststoff erhalten wurde (30 g, 93%).
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(R,R)-1,2-Bis{(R)-4,5-dihydro-3H-dinaphto[1,2-c;2',1'-e]phosphepino}benzol:
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Zu
einer Lösung
von (R)-2,2'-Dichlormethyl-1,1'-binaphtyl (5, 0,57
g, 1,62 mmol) und NaH (0,2 g, 8,3 mmol) in THF (20 ml) wurde 1,2-Bis(phosphino)benzol
(109 μl,
0,812 mmol) bei –78°C unter Stickstoff
hinzugefügt.
Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur 24 Std. unter Rühren belassen
und 24 Std. unter Rückfluss erhitzt.
Nach Beendigung der Umsetzung (mittels 31P-NMR überwacht)
wurde das Lösungsmittel
mittels Vakuum entfernt und der Rückstand mit Ether (3 × 15 ml)
gewaschen. Die organische Phase wurde durch ein Silicagelkissen
filtriert, wobei das recht reine Produkt erhalten wurde. Die weitere
Reinigung mittels Umkristallisation aus Ether lieferte Binaphan
(0,31 g, 55%). 1H-NMR (CDCl3)
360 MHz δ 7,83-7,8
(4H, m, Ar-H), 7,59-7,56 (2H, m, Ar-H), 7,33-7,15 (16H, m, Ar-H),
7,0-6,9 (2H, m, Ar-H), 6,8-6,7 (2H, m, Ar-H), 6,66-6,63 (2H, d,
J = 8,3 Hz, Ar-H), 2,97-2,74 (8H, m, ArCH2); 31P-NMR(CDCl3) –5,63 ppm.
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Allgemeines Verfahren
zur katalytischen asymmetrischen Hydrierung von Enamiden:
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In
einem Handschuhkasten wurde der Rh-Phosphin-Komplex durch Mischen
von Rh(COD)2PF6 (3,7 mg,
0,008 mmol) und Binaphan (0,8 ml von 10 mg/ml Ligand in Toluol,
0,012 mmol) in 19,2 ml CH2Cl2 in
situ hergestellt. Das Gemisch wurde 30 min gerührt. Dann wurden 2,5 ml dieser
Lösung
in ein 10-ml-Gefäß mit einem
Enamid-Substrat (0,1 mmol) überführt. Die
Hydrierung wurde bei Raumtemperatur unter 20 psi Wasserstoffdruck
24 Std. durchgeführt.
Der Wasserstoff wurde vorsichtig freigesetzt, und das Reaktionsgemisch
wurde durch ein Silicagelkissen geleitet und mit EtOAc eluiert.
Der Enantiomerenüberschuss
wurde mittels GC oder HPLC unter Verwendung einer chiralen GC- oder
HPLC-Säule
ohne weitere Reinigung gemessen. Die absolute Konfiguration der
Produkte wurde durch Vergleichen des Vorzeichens der optischen Drehung
mit den beschriebenen Daten bestimmt (Tabelle 1).
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Tabelle
1. Durch den Rh-(R,R)-Binaphan-Komplex katalysierte hochenantioselektive
Hydrierung von Enamiden
a
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- aDie Umsetzung wurde bei RT unter
einem anfänglichen
Wasserstoffdruck von 20 psi 24 Std. durchgeführt. Der Katalysator wurde
in situ hergestellt, indem eine Lösung von Rh(COD)2PF6 und (R,R)-Binaphan in CH2Cl2 gerührt
wurde [Substrat (0,04 M)]:[Rh]:(R,R)-Binaphan 100:1:1,5. Die Umsetzung
erfolgte mit quantitativer Ausbeute.
- bDie Konfiguration des Produkts wurde
mittels Vergleich der optischen Drehung mit beschriebenen Daten
bestimmt.
- cDie Enamide 6 wurden gemäß Literaturverfahren
hergestellt.
- dDie Enantiomerenüberschüsse wurden durch chirale GC
mit einer Supelco-chiral-select-1000-Säule oder durch chirale HPLC
mit einer Regis-(S,S)-Whelk-01-Säule
bestimmt.
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Die
hochenantioselektive Reduktion von C-N-Doppelbindungen hat in den
letzten Jahrzehnten viel Aufmerksamkeit erregt. Eine katalytische
asymmetrische Hydrierung acyclischer Imine blieb trotz mehrerer Systeme,
die zur asymmetrischen Hydrierung cyclischer Amine wirksam sind,
eines der schwierigsten Probleme in der synthetischen Chemie.
-
Kürzlich beschrieben
Pfaltz et al., dass bis zu 89% ee bei der enantioselektiven Hydrierung
des N-Phenylimins von Acetophenon mit einem Ir-P-N-Ligand-Komplex
als Katalysator erzielt werden können.
Enantioselektivitäten über 90%
ee bei der asymmetrischen Hydrierung acyclischer Imine sind in der
Literatur selten beschrieben.
-
Erfindungsgemäß ist eine
hohe Enantioselektivität
(> 99% ee) bei der
Synthese eines neuen chiralen Liganden (f-Binaphan) und bei der
asymmetrischen Hydrierung unter Verwendung eines Ir-f-Binaphan-Komplexes
als Katalysator erzielt worden.
-
Synthese chiraler Phosphine
(f-Binaphan):
-
Dieser
Ligand wurde über
einen ähnlichen
Weg hergestellt, wie er zur Herstellung von Binaphan eingesetzt
wurde. Das 1,1'-Diphosphinoferrocen
wurde als Rückgrat
eingesetzt, wobei dem neuen Liganden mehr elektronenabgebende Eigenschaften
verliehen wurden, die bei übergangsmetallkatalysierten
asymmetrischen Reaktionen von Vorteil sein könnten.
-
Synthese
des chiralen Phosphins f-Binaphan:
-
- aTf2O, Py,
CH2Cl2. bMeMgBr, NiCl2(dppp),
Et2O. cNBS, Benzoylperoxid,
CCl4. dLiCl, DMF. e1,1'-Diphosphinoferrocen,
NaH, THF.
-
(R,R)-1,1'-Bis{(R)-4,5-dihydro-3H-dinaphto[1,2-c:2',1'-e]phosphepino}ferrocen:
-
Zu
einer Lösung
von (R)-2,2'-Dichlormethyl-1,1'-binaphtyl (5, 3,71
g, 10,56 mmol, das aus (R)-BINOL über (R)-2,2'-Bistriflat-1,1'-binaphtyl (2)1', (R)-2,2'-Dimethyl-1,1'-binaphtyl (3)2, (R)-2,2'-Dibrommethyl-1,1'-binaphtyl (4)3,
(R)-2,2'-Dichlormethyl-1,1'-binaphtyl (5)4 wie bereits vorstehend beschrieben hergestellt
wurde) und NaH (2,0 g, 83,0 mmol) in THF (125 ml) wurde 1,1'-Di(phosphino)ferrocen
(1,32g, 5,28 mmol) bei –78°C unter Stickstoff
hinzugefügt.
Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur 24 Std. unter Rühren belassen
und 24 Std. unter Rückfluss
erhitzt. Nach Beendigung der Umsetzung (überwacht durch 31P-NMR)
wurde das Lösungsmittel
mittels Vakuum entfernt und der Rückstand mit CH2Cl2 (3 × 25
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde durch ein Silicagelkissen
filtriert, wobei das recht reine Produkt erhalten wurde. Weitere
Reinigung mittels Umkristallisation aus Hexanen lieferte (R,R)-1,1'-Bis{(R)-4,5-dihydro-3H-dinaphto[1,2-c:2',1'-e]phosphepino}ferrocen
(2,15 g, 50%). 1H-NMR (CDCl3)
360 MHz δ 7,81-7,76
(8H, m, Ar-H), 7,57-7,54 (4H, m, Ar-H), 7,31-7,13 (10H, m, Ar-H),
7,00-6,90 (2H, m, Ar-H), 6,80-6,70 (2H, m, Ar-H), 6,64-6,62 (2H,
d, J = 8,34 Hz, Ar-H), 2,97-2,74 (8H, m, ArCH2); 13C-NMR (CDCl3) δ 141,70,
134,71, 134,21, 133,40, 133,27, 132,73, 132,54, 132,34, 131,20,
128,83, 128,69, 128,62, 128,08, 127,80, 127,13, 127,10, 126,32, 125,46,
125,26, 32,50, 29,83; 31P-NMR (CDCl3) δ –6,87, MS
m/z: 698 (M+). (Bezugsstellen: (1) Uozumi,
Y.; Tanahashi, A.; Lee, S-Y.; Hayashi, T. J. Org. Chem. 1993, 58,
1945; (2) Sengupta, S.; Leite, M.; Raslan, D. S.; Quesnelle, C.;
Snieckus, V. J. Org. Chem. 1992, 57, 4066; (3) Maigrot, N.; Mazaleyrat,
J-P. Synthesis, 1985, 317 und (4) Chong, J. M.; MacDonald, G. K.;
Park, S. B.; Wilkinson, S. H. J. Org. Chem. 1993, 58, 1266).
-
Enantioselektive Hydrierung
von Iminen:
-
Das
N-Phenylimin von Acetophenon wurde zum Screenen der Reaktionsbedingungen
verwendet. Schließlich
wurden die optimalen Reaktionsbedingungen wie nachstehend beschrieben
eingestellt.
-
Durch
Ir-f-Binaphan katalysierte enantioselektive Hydrierung acyclischer
Imine
-
Es
wurden andere Substrate probiert, und wir fanden, dass die größere N-Arylgruppe
eine sehr wichtige Rolle für
hohe Enantioselektivitäten
spielt. Eine Veränderung
der Arylgruppe des Arylalkylketons hat keine deutliche Wirkung auf
die Enantioselektivität.
-
Allgemeines Verfahren
für die
katalytische asymmetrische Hydrierung von Iminen:
-
In
einem Handschuhkasten wurde der Ir-Phosphin-Komplex durch Mischen
von [Ir(COD)Cl]2 (6,7mg, 0,01 mmol) und
des Phosphin-Komplexes (0,022 mmol) in 20 ml CH2Cl2 und Rühren
für 30
min in situ hergestellt. Dann wurden 5 ml der Lösung in ein 10-ml-Gefäß mit einem
Imin-Substrat (0,5 mmol) überführt. Die
Hydrierung wurde bei RT unter 1000 psi Wasserstoffdruck 48 Std.
durchgeführt.
Der Wasserstoff wurde vorsichtig freigesetzt, und das Reaktionsgemisch
wurde durch ein Silicagelkissen geleitet und mit EtOAc eluiert.
Der Enantiomerenüberschuss
wurde unter Verwendung von GC mit einer chiralen GC-Säule ohne
weitere Reinigung gemessen.
-
Zusätzlich zu
dem chiralen Liganden Binaphan, der aus chiralem BINOL hergestellt
wurde und eine ausgezeichnete Leistung bei der Rh-katalysierten
asymmetrischen Hydrierung von Enamiden gezeigt hat, umfasst die
vorliegende Erfindung ferner ein neues chirales chelatisierendes
Phosphin, f-Binaphan, das ebenfalls Binaphtyl-Einheiten trägt, aber über ein
1,1'-Bisphosphinoferrocen-Rückgrat verbunden
ist.
-
Der
neue Ligand, f-Binaphan, wurde über
einen ähnlich
Weg wie bei der Herstellung von Binaphan synthetisiert. Chirales
BINOL wurde in die Bistriflate 2 umgewandelt, gefolgt von Dimethylierung
durch eine Kumada-Kupplung, Bromierung mit NBS und Anionaustausch
mit LiCl, wodurch 1,1'-Di(chlormethyl)binaphtyl
5 erhalten wurde. Erhitzen des Dichlorids 5 mit 1,1'-Bisphosphinoferrocen
unter Rückfluss
in Gegenwart von NaH in THF, gefolgt von Umkristallisation aus CH2Cl2/Hexanen, lieferte
das reine f-Binaphan-Produkt als gelben Feststoff.
-
Außer dem
einfachen Syntheseweg macht die Stabilität des f-Binaphan-Liganden an
Luft sowie in Lösungsmittel
(mindestens zwei Tage) den neuen Liganden attraktiver.
-
Eines
der wichtigen Merkmale von f-Binaphan ist sein Elektronenreichtum
aufgrund der zwei Methylengruppen und des Ferrocen-Rückgrats,
das an das Phosphoratom gebunden ist. Dieses Merkmal kann für eine höhere asymmetrische
Induktion bei der Hydrierung ungesättigter Verbindungen verantwortlich
sein. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Flexibilität des Ferrocen-Rückgrats,
was es dem f-Binaphan-Liganden gestattet, verschiedene Übergangsmetalle
ebenso leicht wie BINAP zu chelatisieren.
-
Außerdem fixiert
die Koordination des Übergangsmetalls
mit dem chiralen Liganden die Konfiguration des Komplexes und liefert
eine überwiegend
chirale Umgebung, in der zwei Binaphtylgruppen genau zwei gegenüberliegende
Quadranten besetzen, während
die beiden anderen Quadranten frei bleiben. Dadurch macht das Ferrocen-Rückgrat die
chirale Tasche noch breiter und Tiefer und somit für viele
raumgreifende Substrate zugänglich.
-
Der
neue Ligand wurde auf das bisher ungelöste Problem der Iminreduktion
angewendet. Im Gegensatz zu vielen katalytischen enantioselektiven
Hydrierungen von Olefinen und Ketonen wurde von anderen Personen
bei der asymmetrischen Hydrierung von Iminen nur sehr begrenzter
Erfolg erzielt. Der erste Versuch mit f-Binaphan bei der Hydrierung
von N-(1-Phenylethyliden)anilin ergab 84% ee bei Raumtemperatur
mit 1% Ir-Katalysator-Beladung. Die optimalen Bedingungen wurden
unter Verwendung des gleichen Substrats als Modellsubstrat gescreent.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 2 zusammengefasst.
-
Tabelle
2. Durch den Ir-f-Binaphan-Komplex katalysierte enantioselektive
Hydrierung von N-(1-Phenylethyliden)anilin
a
-
- aDie Umsetzung wurde in einem Autoklaven
durch Mischen des Substrats mit dem Katalysator in Lösungsmittel
und anschließendes
Setzen des Gemisches unter Wasserstoffdruck durchgeführt. Der
Katalysator wurde in situ durch Rühren einer Lösung von
[Ir(COD)Cl]2 und (R,R)-f-Binaphan in Lösungsmittel
hergestellt. [Substrat (0,1 M)):[Ir]:(R,R)-f-Binaphan = 100:1:1,1. bDer Enantiomerenüberschuss wurde durch chirale
GC mit einer Supelco-chiral-select-1000-Säule bestimmt. Es wurden keine
absoluten Konfigurationen bestimmt.
-
Der
neutrale Vorläufer
[Ir(COD)Cl]2 hat eine bessere Leistung als
kationischer Ir(COD)2PF6.
Das schwach koordinierende Lösungsmittel
CH2Cl2 wird gegenüber einem
anderen Lösungsmittel,
wie THF, Toluol oder MeOH (Einträge
1–4),
bevorzugt. Senken des Wasserstoffdrucks liefert keine offensichtliche
Verbesserung für
die Enantioselektivität,
verringert aber die Reaktivität
(Eintrag 5). Die Temperaturwirkung kann vernachlässigt werden (Eintrag 6). Die
additive Wirkung, die in vielen Systemen eine große Verbesserung
der Enantioselektivität
zeigt, wurde in diesem Fall nicht gefunden (Einträge 7–10). Phtalimid
und Tetrabutylammoniumiodid beschleunigten jedoch die Umsetzung
in kleinem Ausmaß (Einträge 7–8).
-
Wenn
eine 2,6-Dimethylphenyl-Gruppe anstelle der N-Phenyl-Gruppe eingesetzt
wurde, wurden überraschenderweise > 99% Enantioselektivität erzielt.
Unserem Wissen zufolge ist dies die höchste Enantioselektivität, die bisher
bei der asymmetrischen Hydrierung acyclischer Imine erreicht wurde.
-
Diese
Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
-
Tabelle
3. Durch den Ir-f-Binaphan-Komplex katalysierte enantioselektive
Hydrierung acyclischer Imine
a
-
- aDie Umsetzung erfolgte bei Raumtemperatur
unter einem anfänglichen
Wasserstoffdruck von 1000 psi. Der Katalysator wurde in situ mittels
Rühren
einer Lösung
von [Ir(COD)Cl]2 und (R,F)-f-Binaphan in
CH2Cl2 hergestellt.
[Substrat (0,1 M)]:[Ir]:(R,R)-f-Binaphan = 100:1:1,1. bDie
Enantiomerenüberschüsse wurden
durch chirale GC mit einer Supelco-chiral-select-1000-Säule bestimmt.
Es wurden keine absoluten Konfigurationen bestimmt.
-
Eine
Veränderung
der Elektroneneigenschaften der Ar-Gruppe hat sowohl auf die Reaktivität als auch auf
die Enantioselektivität
wenig Wirkung (Einträge
3–4),
aber Ersetzen von Ar durch eine Alkylgruppe kann eine erhebliche
Verringerung der Enantioselektivität und der Reaktivität bewirken
(Einträge
6–8).
Die hohe Enantioselektivität
(96,8% ee) und die kleine Reaktivität (23,8% Ausbeute) wurde für das von α-Tetralon
abstammende Ketamin erzielt (Eintrag 5). Ersetzen der N-Ar'-Gruppe durch eine
methoxylsubstituierte Phenylgruppe bewirkt eine starke Verbesserung
der Reaktivität
ohne einen Einfluss auf die Enantioselektivität (Einträge 9–10). Dies ist verständlich,
weil die elektronenabgebende Methoxylgruppe das konjugierte System
destabilisieren kann und die C=N-Bindung aktivierte. Aufgrund der
vorstehenden Tatsachen kann die höchste Enantioselektivität bei dem
Substrat N-2,6-Dimethylphenylketamin eher der sterischen Wirkung
als der elektronischen Wirkung der Dimethylgruppe zugeschrieben
werden.
-
Zwei
Substrate (6k und 6l) wurden unter optimalen Hydrierungsbedingungen
bei vollständigen
Umwandlungen untersucht. Von den Hydrierungsprodukten wurden mit
CAN in MeOH und Wasser bei 0°C
die Schutzgruppen entfernt. Nach der Aufarbeitung wurden die chiralen
Amine mittels Chromatographie auf Silicagel gereinigt. Die Enantioselektivitäten (98,1
% ee und 95,7% ee für
8k bzw. 8l) sind mit ihren nicht spaltbaren Analoga vergleichbar.
Die hochenantioselektive Hydrierung acyclischer Imine ist nachstehend
veranschaulicht.
-
-
Also
erzeugt der erfindungsgemäße Ir-f-Binaphan-Komplex,
der einen chiralen Liganden mit einem durch ein Ferrocen-Rückgrat verbundenen
Binaphtyl-Motiv besitzt, die höchste
Enantioselektivität,
die bis heute für
die asymmetrische Hydrierung acyclischer Imine erzielt wurde.
-
Die
Bedeutung der neuen Verfahrensweise ist, dass sie ein praktikables
Verfahren zur Synthese chiraler primärer Amine bereitstellt.
-
Allgemeines Verfahren
zur Synthese der Imine 6(a-l):
-
Das
Keton (1 Äqu.)
und das entsprechende Amin (1 Äqu.)
wurden in wasserfreiem Toluol (40 ml) in einem Kolben unter Stickstoff
gelöst.
Die katalytische Menge p-Toluolsulfonsäure wurde hinzugefügt. Das
Gefäß war mit
einem Rückflusskühler und
einer Dean-Stark-Falle ausgestattet, und das Gemisch wurde 5 Std. unter
Rückfluss
erhitzt. Die Umsetzung wurde durch Zugabe von gesättigter
NaHCO3-Lösung
gequencht und mit Ether (3 × 100
ml) extrahiert. Die organische Schicht wurde vereinigt, mit Salzlösungen gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
und entweder in vacuo destilliert oder an basischem Al2O3 chromatographisch aufgetrennt.
- N-(1-Phenylethyliden)-anilin
(6a): Schnider, P.; Koch, G.; Pretot, R.; Wang, G.; Bohnen, F.-M.;
Kruger, C.; Pfaltz, A. Chem. Eur. J. 1997, 887.
- N-(1-Phenylethyliden)-2,6-xylylamin (6b): Schnider, P.; Koch,
G.; Pretot, R.; Wang, G.; Bohnen, F.-M.; Kruger, C.; Pfaltz, A.
Chem. Eur. J. 1997, 887 und Okamoto, H.; Kato, S.; Ogasawara, M.;
Konnai, M.; Takematsu, T. Agric. Biol. Chem.; EN, 55, 11, 1991,
2733.
- N-(1-p-Methoxyphenyliden)-2,6-xylylamin (6c): Okamoto, H.; Kato,
S.; Ogasawara, M.; Konnai, M.; Takematsu, T. Agric. Biol. Chem.;
EN, 55, 11, 1991, 2733.
- N-(1-p-Trifluormethylphenyliden)-2,6-xylylamin (6d): 1H-NMR (CDCl3, 300
MHz), δ 8,06-8,04
(2H, d, J = 6,73 Hz, Ar-H), 7,64-7,62 (2H, d, J = 6,91 Hz, Ar-H),
6,99-6,96 (2H, d, J = 6,30 Hz, Ar-H), 6,87-6,83 (1H, t, Ar-H), 2,00
(3H, s, CH3), 1,93 (6H, s, ArCH3) 13C-NMR (CDCl3, 300
MHz), δ 164,75,
148,86, 142,49, 133,16, 132,80, 132,44, 132,08, 128,96, 128,38,
127,88, 125,93, 125,87, 125,83, 125,79, 125,75, 123,61, 122,94,
119,93, 18,30, 17,91 ppm.
- N-(2,3,4-Trihydro-I-naphtyliden)-2,6-xylylamin (6e): 1H-NMR (CDCl3, 360
MHz) δ 8,86-8,84
(1H, d, J = 7,69 Hz, Ar-H), 7,76-7,66 (2H, m, Ar-H), 7,58-7,56 (1H,
d, J = 7,39 Hz, Ar-H), 7,43-7,41 (2H, d, J = 7,45 Hz, Ar-H), 7,30-7,26
(1H, t, Ar-H), 3,28-3,24 (2H, t, CH2), 2,64-2,60
(2H, t, CH2), 2,41 (6H, s, CH3),
2,29-2,22 (2H, m, CH2), 13C-NMR
(CDCl3, 360 MHz) δ 165,52, 149,61, 141,71, 134,10,
131,17, 129,32, 128,36, 128, 06, 126,95, 126,18, 123,12, 30,57,
30,51, 23,36, 18,59 ppm.
- N-(1-Tetrabutylethyliden)-2,6-xylylamin (6f): 1H-NMR
(CDCl3, 360 MHz), δ 7,22-7,20 (2H, d, J = 7,56
Hz, Ar-H), 7,08-7,04 (1H, t, Ar-H), 2,19 (3H, s, CH3),
1,84 (3H, s, CH3), 1,50 (6H, s, CH3), 13C-NMR (CDCl3, 360 MHz) δ 177,29, 149,33, 128,63, 128,28,
127,97, 125,70, 122,93, 122,65, 122,31, 40,98, 28,46, 18,06, 15,69
ppm.
- N-(1-Isopropylethyliden)-2,6-xylylamin (6g): 1H-NMR
(CDCl3, 360 MHz) δ 7,00-6,98 (2H, d, J = 7,52
Hz, Ar-H), 6,87-6,83 (1H, t, Ar-H), 2,73-2,65 (1H, m, CH), 1,99
(6H, s, ArCH3), 1,59 (3H, s, CH3),
1,25-1,21 (6H, d, J = 13,60 Hz, CH3, hauptsächliches
Isomer (E)), 0,99-0,97 (6H, d, J = 6,84 Hz, CH3,
weniger häufiges
Isomer (Z)) [(E)/(Z) = 14:1], 13C-NMR (CDCl3, 360 MHz) δ 175,91, 149,10, 128,23, 126,04,
122,80, 39,22, 20,41, 18,08, 17,93 ppm.
- N-(1-Cyclohexylethyliden)-2,6-xylylamin (6h): 1H-NMR
(CDCl3, 360 MHz) δ 6,89-6,87 (2H, d, J = 7,46
Hz, Ar-H), 6,76-6,72 (1H, t, Ar-H), 2,27-2,25 (1H, m, CH), 1,88
(6H, s, ArCH3), 1,92-1,50 (5H, m, CH2), 1,49 (3H, s, CH3),
1,49-1,22 (5H, m, CH2), 13C-NMR
(CDCl3, 360 MHz) δ 175,37, 149,21, 127,88, 125,98,
122,73, 49,41, 30,93, 26,64, 18,60, 18,15 ppm.
- N-(1-Phenyliden)-4'-methoxyanilin
(6i): Milart, P.; Sepiol, J. Z. Naturforsch. B. Anorg. Chem. Org.
Chem. EN. 41, 3, 1986, 371.
- N-(1-Phenyliden)-2'-methoxyanilin
(6j): Okamoto, H.; Kato, S.; Ogasawara, M.; Konnai, M.; Takematsu,
T. Agric. Biol. Chem; EN, 55, 11, 1991, 2733.
- N-(1-Phenyliden)-2'-methoxy-6'-methylanilin (6k): 1H-NMR (CDCl3, 360
MHz) δ 8,39-8,36
(2H, m, Ar-H), 7,76-7,73 (3H, m Ar-H), 7,31-7,28 (1H, t, Ar-H),
7,18-7,16 (1H, d, J = 7,57 Hz, Ar-H), 7,10-7,08 (1H, d, J = 8,09 Hz),
4,03 (3H, s, OCH3), 2,42 (3H, s, CH3), 2,41 (3H, s, CH3), 13C-NMR (CDCl3, 360
MHz) δ 167,18,
148,68, 139,77, 139,45, 130,81, 129,04, 128,91, 128,76, 128,52,
128,29, 127,76, 126,63, 126,30, 124,14, 123,83, 123,02, 109,46,
56,10, 18,29 ppm.
- N-(1-(1-Naphtyl)ethyliden)-2'-methoxy-6'-methylanilin (6l): 1H-NMR (CDCl3, 360
MHz) δ 8,65-8,62
(1H, d, J = 8,49 Hz, Ar-H), 7,947,92 (2H, d, J = 8,04 Hz, Ar-H),
7,69-7,67 (1H, d, J = 8,13 Hz, Ar-H), 7,62-7,54 (3H, m, Ar-H), 7,08-7,06
(1H, t, Ar-H), 6,96-6,70 (2H, m, Ar-H), 3,93 (3H, s, OCH3), 2,28 (3H, s, CH3),
2,24 (3H, s, CH3), 13C-NMR
(CDCl3, 360 MHz) δ 171,60, 148,38, 140,45, 139,34,
134,39, 130,93, 129,55, 128,91, 128,75, 128,63, 127,01, 126,40,
125,46, 125,16, 124,01, 123,02, 108,49, 56,30, 23,02, 18,70, 18,40
ppm.
-
Allgemeines Verfahren
zur katalytischen asymmetrischen Hydrierung von Iminen:
-
Der
Ir-f-Binaphan-Komplex wurde durch Mischen von [Ir(COD)Cl]2 (6,7 mg, 0,01 mmol) und f-Binaphan (17,7
mg, 0,022 mmol) in 20 ml CH2Cl2 in
situ hergestellt. Das Gemisch wurde 30 min gerührt. Dann wurden 5 ml dieser
Lösung
in ein 10-ml-Gefäß mit einem
Imin-Substrat (0,5 mmol) überführt. Die
Hydrierung erfolgte bei RT unter 1000 psi Wasserstoff. Nach der
Umsetzung wurde der Wasserstoff vorsichtig freigesetzt, und das
Reaktionsgemisch wurde durch ein Silicagelkissen geleitet, wobei
mit CH2Cl2 eluiert
wurde. Der Enantiomerenüberschuss
wurde unter Verwendung von GC mit einer chiralen Säule ohne
weitere Reinigung gemessen. Die absolute Konfiguration der Produkte
wurde mittels Vergleich der Retentionszeit mit den chiralen Standardverbindungen
bestimmt.
- N-Phenyl-1-phenylethylamin (7a): Schnider, P.;
Koch, G.; Pretot, R.; Wang, G.; Bohnen, F.-M.; Kruger, C.; Pfaltz,
A. Chem. Eur. J. 1997, 887.
- N-(2',6'-Dimethylphenyl)-1-phenylethylamin
(7b): 1H-NMR (CDCl3,
360 MHz) δ 7,19-7,10
(5H, m, Ar-H), 6,85-6,83 (2H, d, J = 7,41 Hz, Ar-H), 6,70-6,66 (1H,
t, Ar-H), 4,24-4,19 (1H, q, CH), 3,09 (1H, b, NH), 2,07 (6H, s,
ArCH3), 1,42-1,39 (3H, d, J = 6,76 Hz, CH3), 13C-NMR (CDCl3, 360 MHz) δ 145,75, 145,39, 129,93, 129,33, 128,91,
127,48, 126,61, 122,11, 57,27, 23,13, 19,40 ppm.
- N-(2',6'-Dimethylphenyl)-1-p-methoxyphenylethylamin
(7c): 1H-NMR (CDCl3,
360 MHz) δ 7,35-7,33
(2H, d, J = 6,93 Hz, Ar-H), 7,09-7,07 (2H, d, J = 7,51 Hz, Ar-H),
6,98-6,90 (3H, m, Ar-H), 4,44-4,39 (1H, q, CH), 3,91 (3H, s, OCH3), 3,30 (1H, b, NH), 2,31 (6H, s, ArCH3), 1,63-1,61 (3H, d, CH3), 13C-NMR (CDCl3, 360
MHz), δ 159,00, 145,31,
137,87, 129,91, 129,23, 127,63, 122,02, 114,06, 56,50, 55,83, 22,98,
19,35 ppm.
- N-(2',6'-Dimethylphenyl)-1-p-trifluormethylphenylethylamin
(7d): 1H-NMR (CDCl3,
300 MHz), δ 7,49-7,46
(2H, d, J = 8,24 Hz, Ar-H), 7,35-7,32 (2H, d, J = 8,21 Hz, Ar-H),
6,89-6,87 (2H, d, J = 7,47 Hz, Ar-H), 6,75-6,70 (1H, t, Ar-H), 4,32-4,25
(1H, q, CH), 3,11 (1H, b, NH), 2,08 (6H, s, ArCH3),
1,47-1,44 (3H, d, J = 6,74 Hz, CH3), 13C-NMR (CDCl3, 360
MHz), δ 144,90,
129,74, 129,37, 126,87, 126,40, 125,82, 122,80, 122,35, 56,98, 23,26, 19,30
ppm.
- N-(2',6'-Dimethylphenyl)-2,3,4-trihydro-1-naphtylamin
(7e): Das 1H-NMR-Spektrum stimmte mit 7e überein.
- N-(2',6'-Dimethylphenyl)-1-tetrabutylethylamin
(7f): 1H-NMR (CDCl3,
360 MHz) δ 6,88-6,85
(2H, d, J = 7,44 Hz, Ar-H), 6,69-6,65 (1H, t, Ar-H), 3,08-3,02 (1H,
q, CH), 2,82 (1H, b, NH), 2,16 (6H, s, ArCH3),
0,96 (9H, s, CH3), 0,79-0,77 (3H, d, J =
6,49 Hz, CH3), 13C-NMR
(CDCl3, 360 MHz) δ 145,78, 129,46, 129,29, 121,31,
60,29, 35,33, 27,00, 19,73, 15,75 ppm.
- N-(2',6'-Dimethylphenyl)-1-isopropylethylamin
(7g): 1H-NMR (CDCl3,
360 MHz) δ 6,90-6,88
(2H, d, J = 7,46 Hz, Ar-H), 6,71-6,67 (1H, t, ArH), 3,14-3,07 (1H,
m, CH), 2,90 (1H, b, NH), 2,18 (6H, s, ArCH3),
2,14-1,66 (1H, m, CH), 0,94-0,86 (9H, m, CH3), 13C-NMR (CDCl3, 360
MHz) δ 145,57,
129,34, 129,07, 121,30, 57,49, 33,87, 19,91, 19,58, 17,99, 17,22
ppm.
- N-(2',6'-Dimethylphenyl)-1-cyclohexylethylamin
(7h): 1H-NMR (CDCl3,
360 MHz) δ 6,90-6,88
(2H, d, J = 7,42 Hz, Ar-H), 6,72-6,68 (1H, t, Ar-H), 3,08-3,03 (1H,
m, CH), 2,91 (1H, b, NH), 2,18 (6H, s, ArCH3),
1,91-1,55 (5H, m, CH/CH2), 1,17-1,08 (6H,
m, CH2), 0,89-0,87 (3H, d, J = 6,51 Hz,
CH3), 13C-NMR (CDCl3, 360 MHz) δ 129,24, 128,22, 121,36, 57,29,
44,52, 30,43, 28,80, 27,12, 27,01, 26,90, 19,57 ppm.
- N-(p-Methoxyphenyl)-1-phenylethylamin (7i): 1H-NMR
(CDCl3, 360 MHz) δ 7,27-7,20 (4H, m, Ar-H), 7,13-7,10 (1H,
t, Ar-H), 6,60-6,58 (2H, d, J = 6,69 Hz, Ar-H), 6,37-6,35 (2H, d,
J = 6,70 Hz, Ar-H), 4,33-4,28 (1H, m, CH), 3,58 (1H, b, NH), 3,57
(6H, s, ArCH3), 1,39-1,37 (3H, d, J = 6,70
Hz, CH3), 13C-NMR
(CDCl3, 360 MHz) δ 152,39, 145,95, 142,00, 129,09,
127,30, 126,38, 115,23, 115,07, 56,17, 54,74, 25,57 ppm.
- N-(o-Methoxyphenyl)-1-phenylethylamin (7j): 1H-NMR
(CDCl3, 360 MHz) 7,28-7,26 (2H, d, J = 8,60
Hz, Ar-H), 7,26-7,18 (2H, m, Ar-H), 7,10-7,04 (1H, t, Ar-H), 6,67-6,58
(2H, m, Ar-H), 6,51-6,48 (1H, t, Ar-H), 6,26-6,24 (1H, d, J = 7,75
Hz, Ar-H), 4,57 (1H, b, NH), 4,40-4,35 (1H, m, CH), 3,77 (3H, s,
OCH3), 1,46-1,44 (3H, d, J = 6,76 Hz, CH3), 13C-NMR (CDCl3, 360 MHz) δ 147,05, 145,88, 137,62, 129,07,
127,26, 126,32, 121,63, 116,83, 111,56, 109,74, 55,88, 53,81, 25,82
ppm.
- N-(2'-Methoxy-6'-methylphenyl)-1-phenylethylamin
(7k): 1H-NMR (CDCl3,
360 MHz) δ 7,22-7,14
(4H, m, Ar-H), 7,09-7,07 (1H, t, Ar-H), 6,69-6,64 (1H, t, Ar-H),
6,59-6,53 (2H, m, Ar-H), 4,44-4,39 (m, 1H, CH), 3,83 (1H, b, NH),
3,63 (3H, s, OCH3), 2,16 (3H, s, ArCH3), 1,39-1,37 (3H, d, J = 6,73 Hz, CH3), 13C-NMR (CDCl3, 360 MHz) δ 151,77, 146,14, 136,24, 129,81,
128,63, 127,31, 126,59, 124,01, 121,44, 108,98, 56,67, 56,13, 23,90,
19,33 ppm.
- N-(2'-Methoxy-6'-methylphenyl)-1-naphthylethylamin
(7l): 1H-NMR (CDCl3,
300 MHz) δ 8,08-8,05
(1H, d, J = 8,06 Hz, Ar-H), 7,74-7,71 (1H, d, J = 7,49 Hz, Ar-H),
7,61-7,59 (1H, D, J = 8,16 Hz, Ar-H), 7,54-7,51 (1H, d, J = 6,84
Hz, Ar-H), 7,38-7,30 (3H, m, Ar-H), 6,64-6,54 (3H, m, Ar-H), 5,39-5,33
(1H, m, CH), 4,08 (1H, b, NH), 3,64 (3H, s, OCH3),
2,13 (3H, s, ArCH3), 1,48-1,46 (3H, d, J
= 6,66 Hz, CH3), 13C-NMR
(CDCl3, 300 MHz) δ 151,25, 142,46, 136,52, 134,32,
131,42, 129,29, 128,92, 127,62, 126,30, 126,04, 125,76, 124,23,
123,62, 122,86, 120,87, 109,09, 56,17, 52,37, 24,32, 19,61 ppm.
-
Allgemeines Verfahren
für das
Entfernen der Schutzgruppen von den Aminen 7(k-l):
-
Das
N-geschützte
Amin 7k/7l wurde in einem Gemisch von MeOH/H2O
(4:1) gelöst.
CAN (4 Äqu.)
wurde bei 0°C
hinzugefügt,
und das Gemisch wurde 6 Std. bei der gleichen Temperatur gerührt. Wasser
wurde hinzugefügt,
und die Lösung
wurde mit CH2Cl2 gewaschen.
Die wässrige
Lösung
wurde durch Zugabe von 1N NaOH alkalisch gemacht und dann mit Ethylacetat
extrahiert. Die vereinigte organische Schicht wurde mit Salzlösung gewaschen
und über
Na2SO4 getrocknet.
Das Lösungsmittel
wurde entfernt, und der Rückstand wurde
einer Chromatographie unterzogen, wobei das reine Produkt 8k/8l
erhalten wurde.
-
Eine
weitere potentielle Anwendung dieser Umwandlung ist die Synthese
chiraler Agrochemikalien. Die Herstellung von (R)-Metalaxyl und
(S)-Metolachor ist nachstehend dargestellt.
-
Synthese
von Agrochemikalien über
Iminreduktion
-
Alternative
Aufarbeitungs- und Isolationsverfahren sind ebenfalls möglich und
für den
Fachmann ersichtlich.
-
Die
vorliegende Erfindung ist unter besonderer Bezugnahme auf die bevorzugten
Ausführungsformen beschrieben
worden. Es sollte selbstverständlich
sein, dass die vorstehenden Beschreibungen und Beispiele nur veranschaulichend
für die
Erfindung sind. Verschiedene Alternativen und Modifikationen davon
können vom
Fachmann erdacht werden, ohne den Umfang der vorliegenden Erfindung
zu verlassen. Folglich soll die vorliegende Erfindung all diese
Alternativen, Modifikationen und Varianten, die in den Umfang der
beigefügten Ansprüche fallen,
umfassen.