DE592503C - Schaltungsanordnung zur UEbertragung von Stromstoessen ueber doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb - Google Patents
Schaltungsanordnung zur UEbertragung von Stromstoessen ueber doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen mit WaehlerbetriebInfo
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Description
Das Hauptpatent bezieht sich auf die Übertragung von Stromstößen über doppelt gerichtete
Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb, bei denen über eine an beiden
Enden induktiv gekoppelte Verbindungsleitung zur Einstellung bzw. Steuerung' der Wähler
Gleichstromstöße in einer der jeweiligen Verkehrsrichtung entsprechenden Richtung auf
induktivem Wege übertragen und an den Enden
to der Leitung von. einem Stromstoßempfangsrelais
aufgenommen .werden, welches in Reihe mit der Sekundärwicklung des die Leitung koppelnden
Sprechstromübertragers angeordnet ist. Als Stromstoßempfangsrelais an den Enden der
Verbindungsleitung finden polarisierte Relais Verwendung.
Die Erfindung 'betrifft eine Weiterbildung
dieser Anordnung und hat den Zweck, die Stromstoßempfangseinrichtungen einfacher zu gestalten.
Dies wird dadurch erreicht, daß ein in Reihe mit der Sekundärwicklung des die Leitung
koppelnden Sprechstromübertragers " angeordnetes, als Stromstoßempfangsrelais dienendes,
auf Gleichstrom ansprechendes Relais infolge
des bei Beginn eines Stromstoßes an der Über-" tragungsstelle hervorgerufenen Induktionsstoßes
seinen Erregungszustand ändert und infolge des bei Beendigung des Stromstoßes auftretenden Induktionsstoßes
seine Ruhelage wieder einnimmt.
In den Abb. 1 bis 4 ist ein Ausführungsbeispiel der.Erfindung dargestellt, bei welchem
aber nur die zum Verständnis der Erfindung
unbedingt erforderlichen Stromkreise und Einrichtungen gezeigt sind.
. Es sei nun die Wirkungsweise der Anordnung an Hand der Abb. 1. bis 4 näher beschrieben.
Die Abb. 1 zeigt eine Verbindungsleitung VL, welche an beiden Enden mit den Stromstoßsende-
und Stromstoßempfangseinrichtungen durch die Übertrager Ue1 und Ue2 induktiv
gekoppelt ist. Wird die Verbindungsleitung auf irgendeine bekannte Weise belegt und werden
darauf von einer anrufenden Stelle Stromstöße ausgesandt, so spricht das Relais .4 '
(Abb. 1) entsprechend der Anzahl ankommender Stromstöße an und schließt an.seinen Arbeitskontakten ϊ α und 2, α einen Stromkreis über
die linke Wicklung des Übertragers Ue1. Hierdurch wird in der rechten Wicklung dieses
Übertragers ein Induktionsstoß bestimmter Richtung hervorgerufen, welcher über die
Adern VLa und VLb der belegten Verbindungsleitung zu der linken Wicklung des Übertragers
I/ß2 am ankommenden Ende der Verbindungs- .
leitung gelangt. In der rechten Wicklung dieses Übertragers wird hierdurch " ein Induktionsstoß erzeugt, welcher über die Wicklung I des
Stromstoßempfangsrelais / verläuft. Dieses Relais schließt an seinem Kontakt 3 i folgenden
Stromkreis: Erde, Kontakts«, Wicklung des ^0
*), Von dem Patentsucherist als der Erfinder angegeben worden:
Artur Flad in Berlin.
Stromstoßübertragungsrelaisli, Wicklung II des
Relais/, Batterie, Erde. Das Relais H gibt über seinen Kontakt 4A und über die .obere
Ader der weiterführenden Sprechleitungen einen Stromstoß an die Einstellglieder der naehgeordneten
Verbindungseinrichtungen weiter, während über die Wicklung II des Relais / ein Haltestromkreis für dieses Relais geschlossen
wird. Nach Beendigung des Stromstoßes fällt das Relais A am abgehenden Ende der Verbindungsleitung
ab und unterbricht an den Kontakten τα und 2α den über die linke Wicklung
des Übertragers Ue1 fließenden Gleichstrom, so
daß in der rechten Wicklung von Üe1 ein
Induktionsstoß erzeugt wird, welcher dem einleitenden Induktionsstoß entgegengesetzt gerichtet
ist. Dieser Induktionsstoß. gelangt über den Übertrager Ue& zur Wicklung I des Relais /.
Die Wicklungen des Relais / werden jetzt von ao Strömen entgegengesetzter Richtung durchflossen,
so daß das Relais abfällt und an seinem Kontakt 3 i den Stromkreis für das Relais H
unterbricht. Am Kontakt 4k wurde also ein Stromstoß von gleicher Dauer wie der vom
Relais A am abgehenden Ende der Verbindungsleitung aufgenommene Stromstoß ausgesandt.
Bei den folgenden, auf das Relais A einwirkenden
Stromstößen treten die gleichen Schaltvorgänge ein, so daß: von einer weiteren Be-Schreibung
Abstand genommen werden kann. Da nun der beim Unterbrechen des über die
linke Wicklung des Übertragers C^e1bestehenden
Gleichstromkreises hervorgerufene Induktionsr stoß von sehr kurzer Dauer ist, so kann man,
um ein sicheres Abfallen des Stromstoßempfangsrelais
/ zu gewährleisten, den bei Beendigung eines Stromstoßes hervorgerufenen
Induktionsstoß künstlich verlängern. Dieses geschieht durch Dämpfungseinrichtungen, z. B.
Widerstände und Induktivitäten und Kapazitäten, welche in den über die Wicklung des
' Übertragers Ue1 geschlossenen Gleichstromkreis ; eingeschaltet werden. Die Abb. 2 und 3 zeigen
Ausführungsformen für diesen Zweck. In der Abb. 2 sind parallel zur Übertragerwicklung ein
Widerstand W, eine Drosselspule Dr und ein
Kondensator C gelegt, welche die in der Übertragerwicklung aufgespeicherte Energie bei
Unterbrechung des über diese ' geschlossenen Gleichstromkreises langsam abklingen lassen. .
Der bei Beendigung eines Stromstoßes erzeugte Induktionsstoß wird durch diese Einrichtung
verlängert, wodurch ein unbedingt sicheres Abfallen des Stromstoßempfangsrelais/ gewährleistet
ist. Gemäß der Abb. 3 sind diese Ausgleichseinrichtungen nicht direkt parallel zur
Übertragerwicklung gelegt, sondern werden erst beim Abfällen des Relais A über die Ruhekontakte
7« und 8 a an diese angeschaltet. Hierdurch wird die gleiche Wirkung erzielt wie
durch die Anordnung gemäß der Abb. 2. Die Kontakte des Relais A können für diesen Fall
als Schleppkontakte ausgebildet oder mit nur geringem Wechselhub versehen sein.
Durch die in Brücke zu den Sprechleitungen 6g liegenden Dämpfungseinrichtungen werden jedoch
die Sprechströme geschwächt, so daß man diese Einrichtung zweckmäßig während der
Sprechzeit von der Verbindungsleitung abschaltet. Dieses kann durch Kontakte nicht dargestellter
Relais, welche zu Beginn des Gespräches in bekannter Weise eingeschaltet werden,
geschehen. Die Abb. 4 zeigt eine andere Möglichkeit, um eine Schwächung der Sprechströme
durch die Dämpfungseinrichtungen zu verhindern. Der die Induktionsstöße hervorrufende»
Gleichstromkreis ist über einen besonderen Übertrager Ues in Brücke zum abgehenden
Ende der Verbindungsleitung gelegt. Beim Ansprechen des Relais .4 *· wird am Kontakt 9a1
ein Gleichstromkreis über die linke Wicklung des Übertragers Ue3 geschlossen, wodurch in der
rechten Wicklung dieses Übertragers ein Induktionsstoß erzeugt wird, welcher zur linken
Wicklung eines Sprechstromübertragers gelangt, an dessen rechte Wicklung die belegte Verbindungsleitung
angeschlossen ist. Die Vorgänge bei der Stromstoßübertragung sind dieselben
wie die an Hand der Abb. 1 beschriebenen. Eine Abschaltung der Dämpfungseinrichtungen W,
Dr, C ist nicht notwendig, da diese mit den Sprechleitungen nur induktiv gekoppelt sind
und daher keine nennenswerte Schwächung der Sprechströme hervorrufen können.
Bei der Stromstoßgabe über lange Leitungen tritt durch Schwächung der Stromstärke des
übertragenen Induktionsstoßes ein späteres Ansprechen des Stromstoßempfangsrelais ein, welches
über einen eigenen Ärbeitskontakt seine Haltewicklung einschaltet. Durch die Schließung
dieses Gleichstronikreises in der Haltewicklung wird ein Induktionsstoß auf die Erregerwicklung
übertragen, dessen Richtung der des erregenden Induktionsstoßes entgegengesetzt
ist. Der ankommende Induktionsstrom für die Erregerwicklung kann nun beim Einschalten
der Haltewicldung schon so weit abgeklungen sein, daß die magnetische Haltekraft für den
Anker des Relais nur noch sehr gering ist. Außerdem darf, wie aus den obigen Ausführungen
zur Abb. 1 hervorgeht, der Strom für die Haltewicklung nicht groß sein, damit das
Abfallen des Relais beim Eintreffen des einen Stromstoß beendigenden Induktionsstoßes gesichert
ist. Durch den von der Haltewicklung in der Erregerwicklung induzierten Stromstoß
wird aber das magnetische Feld des Relais noch mehr geschwächt. Es kann also der Fall eintreten,
daß die magnetisierende Kraft dieses Relais nicht mehr ausreicht, um den Anker angezogen
zu halten. Diesem Mangel kann man nun dadurch abhelfen, daß der Strom für die
Haltewicklüng des Relais möglichst groß gemacht wird, so daß das Haltefeld des Relais
sehr schnell aufgebaut und damit trotz des in der Erregerwicklung beim Einschalten der
Haltewicklüng erzeugten Induktionsstoßes ein sicheres Halten des Relais ermöglicht wird. Es
muß dann aber dafür gesorgt werden, daß der Haltestrom vor dem Eintreffen des den Stromstoß beendigenden Induktionsstoßes derart ge-
schwächt wird, daß ein sicheres Abfallen des Relais gewährleistet ist. Eine Ausführungsform
für eine derartige Anordnung ist in der Abb. 5 dargestellt. Durch den einen Stromstoß einleitenden
Induktionsstoß wird die Wicklung I des Stromstoßempfangsrelais / (Abb. 1) erregt.
Dieses schließt seinen Kontakt 10 i, wodurch folgender Haltestromkreis für die Wicldung II
zustande kommt: Erde,. Kontakt xoi, Wicklung II von /, Kontakt h, Wicklung des Relais
H, Batterie, Erde. Der über diesen Stromkreis fließende Strom ist verhältnismäßig stark,
so daß sehr schnell ein kräftigeres Haltefeld für das Relais / aufgebaut wird. Kurze Zeit
nach dem Ansprechen des Hilfsrelais H wird der .Schleppkontakt h geöffnet, wodurch ein bisher
kurzgeschlossener Widerstand W1 in den Haltestromkreis des Relais/ 'eingeschlossen
ist. Die Stromstärke in dem Haltestromkreis' wird dadurch herabgesetzt, um beim Erregen
der Wicklung I von / durch den bei Beendigung eines Stromstoßes eintreffenden Induktionsstoß eine sichere Entmagnetisierung des Stromstoßempfangsrelais
/ herbeizuführen.
Claims (11)
- Patentansprüche:ι. Schaltungsanordnung zur Übertragung von Stromstößen über doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb nach Patent 581 559, dadurch gekennzeichnet, daß ein in Reihe mit der Sekundärwicklung des die Leitung koppelnden Sprechstromübertragers angeordnetes, als Stromstoßempfangsrelais dienendes, auf Gleichstrom ansprechendes Relais (J) infolge des bei Beginn eines Stromstoßes 'an der Übertragungsstelle hervorgerufenen Induktionsstoßes seinen Erregungszustand ändert.und infolge des bei Beendigung des Stromstoßes auftretenden Induktionsstoßes seine Ruhelage wieder einnimmt,
- 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Stromstoßempfangsrelais (J) durch den einleitenden Induktionsstoß über seine erste Wicklung (/I) zum Ansprechen gebracht wird und einen Haltestromkreis über seine zweite Wicklung (/ II) schließt.
- • 3· Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der einen So Stromstoß beendigende Induktionsstoß derart auf die Erregerwicklung (/1) einwirkt, daß das Relais (/) entmagnetisiert wird.
- 4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Weitergabe der aufgenommenen Stromstöße ein unter dem Einfluß des Stromstoßempfangsrelais (/) stehendes Hilfsrelais (H) dient.
- 5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Hufsrelais (H) mit der Haltewicklung (II) des Stromstoßempfangsrelais (/) in Reihe geschaltet ist.
- 6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Strom-Stoßübertragungsstelle Dämpfungseinrichtungen (W, Dr, C) angeordnet sind, welche die Kurvenform des einen Stromstoß beendigenden Induktionsstoßes derart gestalten,, daß für Einleitung und Beendigung eines Stromstoßes gleichartige Induktionsstöße erzielt werden.
- 7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungseinrichtungen (W, Dr, C) während der Sprechverbindung von der Sprechleitung -abgetrennt sind.
- 8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungseinrichtungen (W, Dr, C) in einem beson- deren, mit der Sprechleitung induktiv gekoppelten Stromkreis (Übertrager Ue3) liegen.
- 9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktionsstöße in einem besonderen, die Sprechadern nicht enthaltenden Stromkreise hervorgerufen werden, der mit den ankommenden Sprechleitungen am abgehenden Ende der Verbindungsleitung induktiv (durch den Übertrager Ue3) gekoppelt ist.
- 10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Wicklung (/II) des Stromstoßempfangsrelais (/) durch einen starken Strom erregt und nach dem Ansprechen des Hilfsrelais (H) durch einen schwächeren Strom in seiner Arbeitslage gehalten wird.
- 11. Schaltungsanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das über einen Kontakt des Stromstoßempfangsrelais (/) beeinflußte Hilfsrelais (H) nach seinem Ansprechen dur-ch einen Ruhekontakt (A) den Kurzschluß über einen Widerstand (W1) "im Stromkreis der zweiten Wicklung (II) des Stromstbßempfangsrelais (/) unterbricht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES69679D DE592503C (de) | 1925-04-16 | 1925-04-17 | Schaltungsanordnung zur UEbertragung von Stromstoessen ueber doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb |
Applications Claiming Priority (2)
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DE1657117X | 1925-04-16 | ||
DES69679D DE592503C (de) | 1925-04-16 | 1925-04-17 | Schaltungsanordnung zur UEbertragung von Stromstoessen ueber doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE592503C true DE592503C (de) | 1934-02-10 |
Family
ID=25996169
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES69679D Expired DE592503C (de) | 1925-04-16 | 1925-04-17 | Schaltungsanordnung zur UEbertragung von Stromstoessen ueber doppelt gerichtete Verbindungsleitungen in Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE592503C (de) |
-
1925
- 1925-04-17 DE DES69679D patent/DE592503C/de not_active Expired
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