DE597205C - Telegraphenanlage, bei der in Reihe mit der Wicklung oder dem Anker des Telegraphierrelais ein Verzoegerungsrelais angeordnet ist - Google Patents
Telegraphenanlage, bei der in Reihe mit der Wicklung oder dem Anker des Telegraphierrelais ein Verzoegerungsrelais angeordnet istInfo
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- H04L—TRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
- H04L12/00—Data switching networks
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
18.ΜΑΠ934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21a1 GRUPPE 5
Siemens & Halske Akt.-Ges. in ßerlin-Siemensstadt*)
ein Verzögerungsrelais angeordnet ist
Zusatz zum Patent 596
Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Februar 1931 ab
Das Hauptpatent hat angefangen am 7. Juli 1928.
Gegenstand des Hauptpatents ist eine Telegraphenanlage,
bei der die Auslösung von den Verkehr einleitenden und beendenden Schaltvorgängen,
insbesondere die Belegung und Rückstellung der Wähler, durch Abgabe eines den Telegraphierimpulsen und gegebenenfallls auch
den Wahlimpulsen in der Stromart gleichen Impulses zur Steuerung der Telegraphierrelais
über die Telegraphierleitungen erfolgt.
Zur Übermittlung und zum Empfang dieses Impulses werden die in der Telegraphenleitung
liegenden Telegraphierrelais verwendet. Um dies zu ermöglichen, ist die Anordnung so getroffen,
daß die Telegraphierrelais in unterschiedlicher Weise bei normalem Telegräphierverkehr
und bei der Einleitung oder Auflösung einer Verbindung zur Wirksamkeit kommen. Erreicht
wird dies dadurch, daß die Anker der Telegraphierrelais nach Beendigung des Verkehrs aus
ihrer Betriebsruhelage in eine sogenannte falsche Ruhelage und zu Beginn des Telegraphierverkehrs
wieder aus dieser falschen Ruhelage in die Betriebsruhelage umgelegt werden. Dieses Umsteuern
der Telegraphierrelais aus der einen Ruhestellung in die andere wird vorteilhaft zur
Auslösung weiterer, z. B. bei der Herstellung bzw. Auflösung einer Verbindung nötiger Schaltvorgänge
verwendet.
Im Ausführungsbeispiel des Hauptpatents ist zur Steuerung solcher Schaltvorgänge z. B.
ein normales Verzögerungsrelais so angeordnet, daß es im Ruhezustand der Anlage durch die
falsche Ruhelage des Ankers eines Telegraphierrelais, die beispielsgemäß mit der Arbeitsstellung
während des Verkehrs übereinstimmt, kurzgeschlossen, d. h. aberregt ist. Sobald aber der
Relaisanker durch den Einschaltimpuls umgelegt wird, wird der Kurzschlußstromkreis
unterbrochen, so daß das Relais anspricht. Während des Betriebes hält sich das Relais infolge
seiner Verzögerung trotz der kurzzeitigen Überbrückungen durch den Relaisanker in dessen
Arbeitsstellung und fällt erst wieder beim Ausschaltimpuls ab, der lang genug sein muß, um
die Verzögerung des Verzögerungsrelais zu überdauern.
Man ist durch Verwendung eines solchen normalen Verzögerungsrelais gezwungen, dieses
stets parallel zu den Arbeitskontakten eines Telegraphierrelais, also an einer bestimmten Stelle
der Schaltung, anzuordnen, um beim Ansprechen das Relais entsprechend wirksam werden zu
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Ehrhard Roßberg in Berlin-Siemensstadt.
lassen. Durch das abwechslungsweise Ausschalten und Kurzschließen der Wicldungsinduktivität
dieses Verzögerungsrelais in der Telegraphierleitung kann zudem bei erhöhter Telegraphiergeschwindigkeit'eine gewisse nachteilige
Beeinflussung der Telegraphierimpulse stattfinden.
Zur Behebung dieser Nachteile ist gemäß der Erfindung an Stelle dieses parallel zu den Arbeitskontakten
des Telegraphierrelais liegenden normalen Verzögerungsrelais ein richtungsempfindliches
Verzögerungsrelais in Reihe mit der Wicklung oder den Ankerkontakten des Telegraphierrelais
vorgesehen. Durch Verwendung eines solchen richtungsempfindlichen Relais, das ein
gewöhnliches neutrales Relais mit einer in einem lokalen Stromkreis gespeisten Haltewicklung
sein kann, erreicht man eben den Vorteil, daß man nicht mehr gezwungen ist, das Verzögerungsrelais
zur Auslösung weiterer Schaltvorgänge abhängig von einem bestimmten Schaltorgan
(z. B. dem Arbeitskontakt des Telegraphierrelais) anzuordnen. Man kann das Relais
nach Belieben jeweils in den für die elektrischen Verhältnisse günstigsten Telegraphierstromkreis
einschalten. Es wird z. B. durch Verwendung eines solchen richtungsempfindlichen Relais
auch möglich, beim Übergang von Doppelstrombetrieb auf Einfachstrombetrieb dieses Relais,
das nur bei Stromrichtungswechsel wirksam wird, mit der Wicklung des Telegraphierrelais in
Reihe zu schalten, wenn der durch den Kontakt des Telegraphierrelais gesteuerte Stromkreis mit
Einfachstrom arbeitet.
Das Relais ist so ausgebildet, daß die in der Leitung liegende, durch den Ruhestrom der Anlage
erregte Hauptwicklung einer Hilfswicklung, die z. B. ständig im Hilfsstromkreis einer lokalen
Batterie erregt ist, entgegenwirkt, wobei beide Wicklungen so bemessen sind, daß ein Ansprechen
des Relais im Ruhezustand der Anlage nicht stattfindet. Wird beim Einschaltimpuls die
Stromrichtung umgekehrt, so wirken beide Wicklungen magnetisch in gleichem Sinne und
bewirken nun ein Ansprechen des Relais, das sich dann bei der Übertragung der Telegraphierbzw.
Wahlimpulse infolge seiner Verzögerung, die beispielsweise durch einen Kupfermantel und
durch den in der Hilfswicklung bei Stromänderungen wirksam werdenden Kraftschluß erreicht
wird, auch bei kurzzeitigem Wechseln der Stromrichtung hält. Erst bei längerem Entgegenwirken
beider Wicklungen während eines Schaltimpulses, z. B. des Ausschaltimpulses, fällt das
Relais wieder ab.
An Hand der Figuren wird die Erfindung beispielsweise erläutert und näher beschrieben. Die
Figuren 1 und 2 zeigen zwei prinzipielle Anordnungen des erfindungsgemäß vorgesehenen richtungsempfindlichen
Relais T. Die Fig. 3 stellt eine Teilnehmeranschlußleitung dar, in der die
Durchschaltung der Verbindung zur Fernleitung selbsttätig abhängig von dem Relais T vor sich
geht.
Fig. ι stellt beispielsweise eine Sendeschaltung
dar, in der das richtungsempfindliche Relais T in der mit Doppelstrom betriebenen abgehenden
Schleife a', V in Reihe mit dem Ankerkontakt er des in der ankommenden Schleife a, b liegenden
Relais ER angeordnet ist. Das Relais T besitzt außer seiner Wicldung I eine Hilfswicklung
II, die ständig aus einer lokalen Schaltbatterie SB gespeist wird. Die beiden Wicklungen
wirken im Ruhezustand der Anordnung einander entgegen, so daß das Relais nicht zum
Anziehen kommt. Trifft nun auf der ankommenden Leitung ein Impuls ein, der beispielsweise
als Einschaltimpuls aus einer Unterbrechung des über das Empfangsrelais ER
fließenden Ruhestromes bestehen kann, so wird der Anker er aus der falschen Ruhelage in die
gestrichelt gezeichnete Betriebsruhelage umgesteuert. Die Wicklung I wird jetzt in umgekehrter
Richtung yom Strom durchflossen, da sich der Anker er vom Pluspol der TeIegraphierbätterie
TB an den Minuspol umgelegt hat. Beide Wicklungen wirken nun magnetisch im gleichen Sinne, so daß das Relais seine Anker
anzieht. Durch die Kontakte dieses Relais werden in bekannter Weise weitere Schaltvor- go
gänge ausgelöst. Es ist nur ein Kontakt t dieses
Relais beispielsweise zur Darstellung gebracht. Die Fig. 2 zeigt das richtungsempfindliche
Verzögerungsrelais beispielsweise in einer Empfangsschaltung in Reihe mit der Wicklung des
Empfangsrelais ER einer mit Doppelstrom arbeitenden ankommenden Stromschleife a, b.
Das Relais T, das auch zur Auslösung gewünschter Schaltvorgänge dient, ist im Ruhezustand
der Anlage durch den dabei über das Empfangsrelais ER fließenden Ruhestrom so
erregt, daß sich die Hauptwicklung I des Relais T und die Hilfswicklung II entgegenwirken.
Bei Eintreffen eines Schaltimpulses wird die Stromrichtung für die Wicklung I umgekehrt,
so daß das Relais zum Anziehen kommt. Während der Telegraphier- bzw. Wahhmpulse,
bei denen für die Wicklung I nur ein vorübergehender Stromrichtungswechsel stattfindet,
bleibt das Relais infolge seiner Verzögerung erregt. Es kommt erst wieder zum Abfallen, wenn
bei einem Schaltimpuls durch Stromrichtungswechsel die beiden Wicklungen I und II sich
längere Zeit entgegenwirken.
Ein solches richtungsempfindliches Relais ist also, wie vorstehend gezeigt, unabhängig von
einem Telegraphierrelais nach Belieben im Leitungszuge der Telegraphierverbindung an der
für den Betrieb vorteilhaftesten Stelle einschaltbar.
Die Fig. 3 gibt eine ausführlichere Darstellung der Anwendungsmöglichkeit des vorgeschla-
genen richtungsempfindlichen Verzögerungsrelais T. Das Relais dient hier dazu, bei der
Herstellung einer Verbindung seitens des Teilnehmeranschlusses TA die Durchschaltung zur
Fernleitung FL zu bewirken. In der Teilnehmerstelle wird bei der Herstellung einer
Telegraphierverbindung die Schleife geschlossen, wodurch das Relais R im Stromkreise (+, Wicklung
Rj, Kontakt tv Teilnehmerstelle TA, Kontakt
t2, Wicklung R-^1 —) zum Ansprechen
kommt. Durch den Kontakt r wird folgender Stromkreis für die lokale Schaltbatterie 5B1
geschlossen: + SB1, Wicklung I vom Empfangsrelais
ER1. Kontakt sr, Widerstand W,
Kontakt r, — SB1. Das Relais ER legt seinen
Anker er in die gestrichelt eingezeichnete Stellung. Dadurch kommt das Relais Γ zum
Ansprechen. Es schaltet mit seinen Kontakten I1 und if2 das Relais R ab und hält im
weiteren den Anruf- und Verbindungszustand aufrecht.
Als Kontrolle des Einschaltimpulses, der auf die Fernleitung FL weitergegeben wird, trifft
ein Rückimpuls ein, der das Senderelais SR umpolt, so daß sein Anker sr sich ebenfalls aus der
falschen Ruhelage in die gestrichelt eingezeichnete Betriebsruhelage umlegt. Die Verbindung
ist jetzt über die Kontakte I1, t2 und
über den Anker sr des Senderelais betriebsbereit durchgeschaltet. Das Empfangsrelais ER, das
durch einfache Stromunterbrechungen des Teilnehmertelegraphenapparates beeinflußt wird,
gibt diese Zeichen als Doppelstromzeichen auf die Fernleitung weiter. Bei Empfangsbetrieb
wird das Relais SR der Teilnehmeranschlußschaltung durch Doppelstromimpulse beeinflußt
und überträgt diese Zeichen als Einfachstromzeicüen aus der Schaltbatterie SB1 zum
Teilnehmer.
Bei der Ausschaltung wird die Teilnehmerschleife längere Zeit unterbrochen, so daß das
Empfangsrelais ER seinen Anker in die Arbeitsstellung oder falsche Ruhelage zurücklegt. Dadurch
fällt das Relais T ab und bringt seine Kontakte in ihre Ruhestellung, so daß beim
Eintreffen des Kontrollrückimpulses, durch den der Anker sr des Senderelais SÄ wieder in die
falsche Ruhelage umgelegt wird, das Empfangsrelais über den Kontakt ts, über den sich das
Relais bei den Arbeitsstromimpulsen des Senderelais während des Telegraphierbetriebes gehalten
hat, nicht wieder in die Betriebsruhestellung umgesteuert wird. Damit ist der Ruhezustand
der Schaltung erreicht.
In der gleichen Weise, wie in diesem Beispiel ein richtungsempfindliches Relais zur Auslösung.
bzw. Aufrechterhaltung von Schaltvorgängen z. B. für die Ein- und Ausschaltung in Telegraphenanlagen
verwendet wurde, läßt sich das Relais in der beschriebenen Anordnung auch zur Lösung aller anderen auf dem Gebiete der Fernmeldetechnik
vorkommenden Aufgaben in Anwendung bringen, bei denen es sich darum handelt, abhängig von einem Stromrichtungswechsel
Schaltvorgänge auf einfachste Art zu steuern.
Claims (2)
1. Telegraphenanlage nach Patent 596041,
bei der in Reihe mit der Wicklung oder dem Anker des Telegraphierrelais ein Verzögerungsrelais
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verzögerungsrelais als richtungsempfindliches Relais ausgebildet
ist.
2. Telegraphenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das richtungsempfindliche
Relais zwei Wicklungen besitzt, von denen die eine in dem Leitungszug der Telegraphierleitung und die andere in einem
lokalen Erregerstromkreise eingeschaltet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES96841D DE597205C (de) | 1928-02-18 | 1931-02-17 | Telegraphenanlage, bei der in Reihe mit der Wicklung oder dem Anker des Telegraphierrelais ein Verzoegerungsrelais angeordnet ist |
AT132207D AT132207B (de) | 1928-02-18 | 1932-02-13 | Telegraphenanlage. |
FR41424D FR41424E (fr) | 1928-02-18 | 1932-02-16 | Installation télégraphique ou téléimprimeuse |
GB4721/32A GB397145A (en) | 1928-02-18 | 1932-02-17 | Improvements in or relating to telegraphic installations |
Applications Claiming Priority (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES84238D DE587628C (de) | 1928-02-18 | 1928-02-18 | Telegraphenanlage, bei der die Verbindung der einzelnen Teilnehmerstationen durch Selbstanschluss-Vermittlungsstellen erfolgt |
DE317724T | 1928-02-18 | ||
DES86499D DE596041C (de) | 1928-07-06 | 1928-07-06 | Telegraphenanlage, insbesondere mit Waehlerbetrieb, bei der die Anker der zur UEbertragung der Telegraphierzeichen verwendeten Relais (z. B. polarisierte Relais) zwei Ruhelagen besitzen |
DES90074D DE640494C (de) | 1929-02-19 | 1929-02-19 | Telegrafenanlage, bei der innerhalb der Selbstanschlussvermittlungsstelle getrennte Stromkreise fuer die beiden entgegengesetzten UEbertragungswege jeder Verbindung vorgesehen sind |
DES96841D DE597205C (de) | 1928-02-18 | 1931-02-17 | Telegraphenanlage, bei der in Reihe mit der Wicklung oder dem Anker des Telegraphierrelais ein Verzoegerungsrelais angeordnet ist |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE597205C true DE597205C (de) | 1934-05-18 |
Family
ID=31950798
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES96841D Expired DE597205C (de) | 1928-02-18 | 1931-02-17 | Telegraphenanlage, bei der in Reihe mit der Wicklung oder dem Anker des Telegraphierrelais ein Verzoegerungsrelais angeordnet ist |
Country Status (3)
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---|---|
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DE (1) | DE597205C (de) |
GB (1) | GB397145A (de) |
-
1931
- 1931-02-17 DE DES96841D patent/DE597205C/de not_active Expired
-
1932
- 1932-02-13 AT AT132207D patent/AT132207B/de active
- 1932-02-17 GB GB4721/32A patent/GB397145A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB397145A (en) | 1933-08-17 |
AT132207B (de) | 1933-03-10 |
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