DE593133C - Schaltungsanordnung fuer Telegraphenanlagen mit Doppelstrombetrieb und wechselseitigem Verkehr - Google Patents
Schaltungsanordnung fuer Telegraphenanlagen mit Doppelstrombetrieb und wechselseitigem VerkehrInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
23. FEBRUAR 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
■KLASSE 21 a* GRUPPE
210^-5365.30
Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)
Schaltungsanordnung für Telegraphenanlagen mit Doppelstrombetrieb
und wechselseitigem Verkehr
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. September 1930 ab
Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltungsanordnung
für Telegraphenanlagen mit Doppelstrombetrieb und wechselseitigem Verkehr.
Bei Telegraphenanlagen mit Einfachstrombetrieb (Ruhestrom- oder Arbeitsstrom mit
wechselseitigem Verkehr) erfolgt die verstärkte Weitergabe der Telegraphierimpulse am Anfang
oder im Zuge der Leitung durch einfache Relaisübertragungsschaltungen, bei denen j βίο
weils ein die ankommenden Impulse aufnehmendes Relais einen mit der abgehenden Leitung
fest verbundenen Arbeits- oder Trennkontakt steuert. Weitere Hilfsmittel, wie besondere
Kontakte, Hilfswicklungen, oder Hilfsrelais
werden nur bei Zwischenübertragungen für Ruhestrombetrieb angewendet, und zwar zu
dem Zwecke, eine fehlerhafte Rückübertragung der weiterzusendenden Impulse zu verhindern.
Eine solche Rückübertragung wäre nämlich bei Ruhestromanlagen deswegen möglich, weil
bei der Abschaltung der im Ruhezustand an der weitergehenden Leitung liegenden Sendestronl·
quelle durch das Stromloswerden dieser Leitung auch das in ihr liegende Telegraphenrelais der
entgegengesetzten Übertragungsrichtung stromlos werden und zum Abfall kommen würde.
Für Doppelstromübertragung mit wechselseitigem Verkehr sind diese bekannten Ruhestromübertragungseinrichtungen
jedoch nicht brauchbar, sofern es sich um die Übertragung wirklicher Doppelstromzeichen handelt. Wollte
man nämlich entsprechend der Anordnung bei Ruhestromübertragungsemrichtungen auch die
Stromquelle für die Aussendung der Doppelstromzeichen an beiden Enden der Übertragungsleitung
dauernd angeschaltet lassen, so würde der Stromzustand der Leitung je nach der Lage
der Sendekontakte immer nur zwischen einem Stromfluß und einem Zustand der Stromlosigkeit
geändert werden, indem sich in der einen Stellung des betätigten Sendekontaktes die
beiden gleich großen Sendespannungen an beiden Leitungsenden addieren und in der anderen
Lage des Sendekontaktes aufheben. Eine Symmetrie wäre dann nicht vorhanden, und das
Empfangsrelais würde nicht durch Doppelstromimpulse gesteuert. Um einen wirklichen
Doppelstrombetrieb zu ermöglichen, ist es vielmehr notwendig, eine besondere Umschaltung
der Leitung von Empfang auf Senden vorzunehmen, derart, daß die Leitung im Ruhezustand
von der Sendestromquelle abgeschaltet und stromlos ist, während jeweils beim Übergang
zum Senden am abgehenden Ende der Leitung für die Dauer der Übertragung einer Impulsreihe
die für den Doppelstrombetrieb notwendige Sendestromquelle angeschaltet werden muß.
Im Gegensatz zu den bekannten Ruhestrom-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Friedrich Kreuzer in Berlin-Charlottenburg.
Übertragungseinrichtungen sind also für einen Doppelstrombetrieb, der nicht mit Duplexschaltung,
sondern mit absatzweisem Verkehr vor sich geht, drei verschiedene Stromzustände der Übertragungsleitung zu berücksichtigen,
nämlich der stromlose Zustand der Empfangsbereitschaft, der Stromfluß einer bestimmten
Richtung bei Übertragung eines Zeichenstromimpulses und der Stromfluß entgegengesetzter
ίο Richtung bei Übertragung eines Trennstromimpulses. Diese Eigenart des Doppelstrombetriebes
mit wechselseitigem Verkehr macht die Verwendung von Umschalteinrichtungen notwendig,
die in irgendeiner Weise durch die ig ankommenden Impulse betätigt werden und die
ihrerseits während der Aussendung einer Impulsreihe die Sendestromquelle an die im Ruhezustand
stromlose weiterführende Leitung anschalten.
Für die Steuerung dieser Umschaltung verwendete man bisher in der Regel ein neutrales
Umschalterelais mit trägem Anker, welches in Reihe mit dem die ankommenden Impulse aufnehmenden
Telegraphenrelais liegt und dessen Anker infolge seiner Trägheit während der gesamten
Dauer der Impulsreihe angezogen bleibt, obwohl jeweils beim Übergang vom Zeichenstromimpuls
zum Trennstromimpuls und umgekehrt ein Wechsel der Magnetisierung stattfindet. Für den modernen Telegraphenverkehr
mit Start-Stop-Apparaten sind jedoch derartige Umschalteinrichtungen nicht brauchbar, da die
Umschaltrelais infolge ihrer Ankerträgheit auch verzögert ansprechen und den ersten Impuls,
d. h. also bei Start-Stop-Fernschreibern den Startimpuls, verstümmeln.
Es ist zwar zur Beseitigung dieses Mangels bereits eine Anordnung bekanntgeworden, die
für das Umschaltrelais an Stelle eines neutralen Relais mit trägem Anker ein polarisiertesRelais
verwendet, welches ebenso schnell anspricht wie die für die Impulsübertragung benutzten
Telegraphenrelais, jedoch ist für die Steuerung dieses Umschaltrelais, welches ja als polarisiertes
Relais an sich auf die Wechsel der Stromrichtung ansprechen würde, eine besonders komplizierte
Hilfsschaltung mit mehreren weiteren Relais notwendig, um den Anker des Umschaltrelais
für die Dauer der Impulsreihe trotz der Stromrichtungswechsel in der Umschaltstellung zu
halten. Außerdem erfordert das Umschaltrelais, da es ein polarisiertes Relais ist und sein Kontakt
im Leitungszuge liegt, dieselbe Sorgfalt bei der Justierung und demgemäß dieselben
Kosten für die Überwachung wie das zur eigentlichen Impulsübertragung dienende Telegraphenrelais.
Die Erfindung ermöglicht eine wesentliche
Vereinfachung der Schaltung bei Erhöhung der
So Betriebssicherheit dadurch, daß bei Weitergabe einer Impulsreihe der erste Impuls unmittelbar
durch den Sendekontakt auf die weiterführende Leitung übertragen wird, während die für den
Doppelstrombetrieb erforderliche Vervollständigung des Sendezustandes der weiterführenden
Leitung für die gesamte Impulsreihe durch ein während des ersten Impulses zur Wirkung kommendes
Umschaltrelais erfolgt.
Dieses Umschaltrelais kann dann ein gewöhnliches, z. B. neutrales Relais sein, dessen An-Sprechgeschwindigkeit
nicht besonders hoch zu sein braucht, da der schnell arbeitende Sendekontakt infolge der eigenartigen Schaltung für
die unmittelbare Weitergabe des ersten Impulses der Impulsreihe sorgt, und es genügt, wenn das
LTmschaltrelais während des ersten Impulses die ihm obliegende Funktion der Vervollständigung
des Sendezustandes erfüllt. Bei korrespondierendem Fernschreibverkehr wirkt sich
diese Anordnung besonders vorteilhaft auf die Vereinfachung der Bedienung aus, da jeder Teilnehmer
sofort vom Empfang zum Senden übergehen kann, ohne besondere Umschaltungen vornehmen
oder bei raschem Wechsel von Empfang auf Senden Störungen befürchten zu müssen.
Die Umschalteinrichtung kann aus einem von einem Mitschreiberrelais gesteuerten normalen,
wenig empfindlichen Relais bestehen, welches erforderlichenfalls eine Abfallverzögerung solcher
Größe haben kann, daß auch die ungünstigste Impulskombination noch überdauert wird. Die
Verwendung eines Mitschreiberrelais hat bekanntermaßen den Vorteil, daß man die Übertragung
vergleichend kontrollieren kann.
Die Zeichnungen erläutern beispielsweise einige Ausführungsmöglichkeiten des Erfindungsgedankens
für Telegraphenanlagen mit Doppelstrombetrieb über Doppelleitungen,
Fig. ι und 2 zeigen die Sende- und Empfangseinrichtungen
einer Endstelle, wobei in der Schaltungsanordnung nach Fig. 2 ein Mitlesen der gesendeten Zeichen möglich ist. Fig. 3 stellt
eine Übertragungsstelle zur Aufteilung sehr langer Leitungen dar. Fig. 4 zeigt eine Gabelschaltung
zum Übergang von Zwei- auf Vierdrahtleitungen.
In der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 für eine Endstelle liegt das Empfangsrelais ER im
Ruhezustand über den Kontakt ISr1, Kontakt
3K, Kontakt 42«, Kontakt 2sr2, an der Doppelleitung
α b. Die Linienbatterie LB ist abgeschaltet.
ISr1, 2 srz sind die Kontakte der Senderelais
SR1 bzw SR2. 3 u und 4« sind die Kontakte
des im Ruhezustand über den Kontakt 5 mr des mit den Senderelais in Reihe liegenden Relais
MjR kurzgeschlossenen neutralen Relais U. Wird
nach Aufnahme des Betriebes der Sendekontakt sk beim ersten Telegraphierimpuls (Startimpuls)
geöffnet, so legen die Senderelais ihre Kontakte ISr1 und 2sr2 aus der Trennlage t in die
gestrichelt eingezeichnete Zeichenstellung z. Gleichzeitig legt auch das Relais MR seinen
Wechselkontakt um, so daß das bisher kurzgeschlossene Relais XJ zum Ansprechen kommt.
Die Kontakte 32* und 4 u nehmen nun die
gestrichelt gezeichnete Stellung ein. Dadurch, daß die Kontakte ISf1 und 2 Sf2 in
die Zeichenstellung umgelegt wurden, wird der erste Impuls über die Telegraphenleitung gegeben
[a, ISf1 {z), (—), (+) 2Sf2 (*),.&]. Ist der
zweite oder einer der folgenden Impulse ein Trennstromimpuls, so legen die Relais SR1, SR2
und MR ihre Anker wieder auf die Trennseite zurück. Die Trennimpulse nehmen folgenden
Verlauf: a, ISf1 (t), $u, (+), (—), 4«, 2sf2 (t), b.
Das Relais U wird zwar bei jedem Trennimpuls kurzgeschlossen, fällt jedoch infolge der kurzgeschlossenen Wicklung nur verzögert ab, wobei
die Verzögerungszeit so bemessen ist, daß auch die ungünstigste Impulskombination, die darin
besteht, daß einem Zeichenimpuls 5 Trennimpulse folgen, wie es z. B. dem Irrungszeichen
entspricht, noch überdauert wird. In einem weniger ungünstigen Falle wird das magnetische
Feld auch bei einem Zeichenimpuls jedesmal von neuem aufgebaut. Nach Beendigung der
Übertragung einer Zeichenimpulskombination tritt eine genügend lange Pause ein, die nicht
durch die Abfallverzögerung überdauert wird, so daß das Relais Ϊ7 abfällt, womit dann der
Empfangszustand wiederhergestellt ist. Es wird also nach jeder Zeichenübertragung wieder
in den Empfangszustand umgeschaltet.
Fig. 2 zeigt die Schaltung für eine Endstelle, bei der das Empfangsrelais die Zeichen der eigenen
Senderelais mitschreibt. Im Ruhezustand liegt das Empfangsrelais ER an der stromlosen
Leitung, wobei der Vorwiderstand N von der Größe des Leitungswiderstandes durch den
Kontakt 8 u ■ und den Kontakt 7Sf2 kurzgeschlossen
ist. Der Widerstand N dient dazu,-für den Stromkreis des Empfangsrelais bei Sendebetrieb,
bei dem das Empfangsrelais die gesendeten Zeichen mitschreibt, die Größe des Leitungswiderstandes
zu ersetzen. Bei der ersten Impulsgabe durch den Sendekontakt sk der
Fernschreibmaschine werden die Relaiskontakte srv Sf2 und mr in derselben Weise, wie schon
an Hand von Fig. 1 beschrieben, aus der Trennlage in die Zeichenlage umgelegt. Der erste
Zeichenimpuls wird über: a, 6Sf1 (z), (—), (+),
7Sf2 (z), b in die Leitung gegeben. Die Trennimpulse
nehmen ihren Verlauf über: a, 6Sf1 (t),
9™> {+)· (—)· 8u· 7srz (*) b- Das Relais U hat
entsprechend Fig. 1 während einer Impulsserie angezogen, so daß die Kontakte 8u und gu die
gestrichelt gezeichnete Lage einnehmen. Das Empfangsrelais ER nimmt die von den Senderelais
gegebenen Impulse auf über die Stromkreise: (+), 7Sf2 (z), N, ER, 6sfx (z), (—) bzw.
(+), 9«, 6Sf1 (i) ER, N, ysrz (i), 8«, (—)· Die
Vorgänge sind im übrigen dieselben wie nach Fig. i.
Fig. 3 stellt eine Übertragungsstelle zur Aufteilung sehr langer Leitungen dar. Ihre Schaltung
setzt sich gewissermaßen aus zwei miteinander verketteten Endstellenschaltungen zusammen,
ähnlich wie schon in Fig. 1 und 2 beschrieben. HSf1 und 12Sf2 sind die Ankerkontakte
der Relais SR1 und SR2. Von der
linken Seite ankommende Zeichen werden durch diese beiden Kontakte unmittelbar nach rechts
weitergegeben. Umgekehrt werden Zeichen, die von rechts ankommen, von den Relais SR3
und 5i?4 und deren zugehörigen Ankerkontakten
13Sf3 und 14Sf4 nach links weitergegeben. Im
Ruhezustand liegen die Relais SR1 und SR2 und
MR1 über die Kontakte 15 y1 und 1Oy1 des Auslöserelais
Y1, Ruhekontakt 17M2, 14Sf4 (t) an
der Leitung α b; die Doppelleitung a! V ist über
Kontakt 193Z2, die Relais SRS, SR11, MR2, Kontakt
18 y2, Kontakt 20M1, 12 Sf2 (t) geschlossen.
Sowohl die von links als auch von rechts ankommende Doppelleitung ist im Ruhezustand
stromlos.
Kommt nun von links ein Zeichenimpuls, so legen die Relais SR1, SR2, MR1 ihre Anker
aus der Trennlage in die Zeichenlage. Der Stromkreis für diese Relais ist, wie schon angegeben
wurde, durch die Kontakte des Auslöserelais F1 und die Kontakte des Senderelais SRt
und des Relais ZJ2 geschlossen. Durch den Kontakt 12 Sf2, der in der Zeichenlage liegt,
werden die Relais SRS, SR1 und MR2 von der
Leitung a! b' abgetrennt. Die Kontakte HSr1
und 12Sf2 legen zur Weitergabe des Zeichenimpulses
nach rechts die Linienbatterie LB an die Leitung an. Stromkreis: a', HSr1 (z), (—),
(+), 12Sf2 (z), V. Der Kontakt 2IWf1 bringt
in der Zeichenlage das Relais U1 zum Ansprechen.
Es zieht an und legt seine Kontakte 20M1 und
23% um. Dadurch wird für die folgenden Trenn- ido
impulse die Leitung a' b' mit entsprechender Umpolung über die Kontakte der Senderelais
an die Linienbatterie angelegt. Stromkreis:
Of, HSr1 {t), 23%, (+), (—), 20M1, 12Sf1, 12Sf2
(t), V. Das Relais U1, das die Umschaltung von
Empfangen auf Senden während einer Impulsserie aufrechterhält, fällt wie in den oben angegebenen
Beispielen erst nach Beendigung der Impulskombination ab. Die Zeichenübertragung
von der Leitung a' V nach der Leitung a b
erfolgt genau in derselben Weise, wie es eben für die umgekehrte Richtung beschrieben
wurde.
Will eine angerufene Endstelle durch Gegengeben den Sendevorgang der anrufenden Stelle
unterbrechen, so kann der Fall eintreten, daß sämtliche Relais gleichzeitig ihre Anker nach
der Zeichenseite -umlegen. Das Relais SRi
trennt dabei die Wicklungen der Relais SR1, SR2 und MR1 von der Leitung ab, und umgekehrt
werden auch die Relais SRS, SR41 und MR2
durch das Relais SR2 abgetrennt, da die Anker-
kontakte JiSr1 und I2sr2 bzw. 13Sr3 und 1
in ihre Zeichenlage umgelegt wurden. Alle vier Relais sind dadurch gesperrt und schicken
Dauerstrom in die Leitungen, d. h, es ist eine Sperrung der Übertragung eingetreten.
Erfindungsgemäß sind nun Auslöserelais Y1
und Y2 vorgesehen, die, sobald eine solche Sperrung auftritt, zum Abfallen kommen und
dadurch mittels besonderer Hilfsbatterie HB — es kann an Stelle der Hilfsbatterie natürlich
auch die Linienbatterie verwendet werden — über ihre Kontakte Trennstrom an die Senderelais
legen, die dadurch wieder ausgelöst werden. Das geschieht in folgender Weise: Die
Anker 21Wr1 und 22mr2 liegen während der
Sperrung auch in der Zeichenlage und haben die im Ruhezustande stromdurchflossenen und
dadurch angezogenen Verzögerungsrelais Y1 und
Y2 kurzgeschlossen. Diese fallen nach Ablauf der Verzögerungszeit, wenn eine solche Sperrung
eingetreten ist, ab, während sie entsprechend ihrer Kurzschlußverzögerung nicht zum Abfallen
kommen, wenn die Mi?-Kontakte impulsmäßig nur vorübergehend kurzschließen. Die
Kontakte 15 yt und 16 yx bzw. 18 y2 und 19 y2
kommen in die gestrichelt gezeichnete Lage. Dadurch wird, wie schon erwähnt, Trennstrom
über die Relais SA1, SR2, MR1, SR3, SR11 und
MR2 gegeben. Die Relais legen ihre Anker in die Trennlage. Auch die Relais Y1 und Y2
ziehen wieder an, da durch die Kontakte ZiMr1
und 22Ot^2 der Kurzschluß wieder unterbrochen
ist. Gleichzeitig werden die Relais U1 und U2,
die bisher angezogen hatten und nun kurzgeschlossen sind, verzögert zum Abfall gebracht,
so daß auch ihre Kontakte 20%, 23M1, 17M2
und 24W2 sich wieder in Ruhestellung befinden.
Hiermit sind sämtliche Relais der Übertragungsanordnung wieder im Ruhezustand. Die polarisierten
Relais liegen wieder trennseitig an den stromlosen Leitungen.
Die Auslöserelais Y1 und Y2 sind von derselben
Art wie die LTmschalterelais U1 und U2;
sie sind auf die gleiche Verzögerung eingestellt und fallen beim normalen Arbeiten nicht ab.
Fig. 4 zeigt als weiteres Anwendungsbeispiel der Erfindung eine Gabelschaltung, die dazu
dient, eine Zweidraht- mit einer Vierdrahtleitung, z. B. eine Teilnehmerzubringerleitung
mit einer Unterlagerungs- oder Tonfrequenz-Telegraphierverbindung zusammenzuschalten.
Die Schaltung enthält ebenfalls, außer den normalen Senderelais, dem Mitschreiberelais
MR1 und dem Empfangsrelais ER, ein Umschalterelais
und ein Auslöserelais Y. Die Vorgänge bei der Übertragung der Telegraphierimpulse
von der Vierdrahtanordnung auf die Zwischenleitung und umgekehrt spielen sich in
folgender Weise ab:
Kommt ein Impuls über den einen Stamm 1 der Vierdrahtleitung an, so spricht das Empfangsrelais
ER an und gibt den Impuls über den Kontakt 25 er an die Relais SA1, S2?2 und MA1
weiter. Diese Relais ligen ihre Anker in die Zeichenlage und übertragen den Impuls über a,
26Sf1 (z), (-—), (+), 27Sr2 (z), b in die Zweidrahtleitung
α b. Über den Kontakt 28Mr1 wird
gleichzeitig das Relais U erregt, das mit seinen Kontakten 29 u und 30« für die Zeichendauer
die Abtrennung der Empfangsseite der Gabel seitens der Zweidrahtanordnung bewirkt. Die
Trennimpulse nehmen wieder in bekannter Weise ihren Verlauf über die Kontakte 29?/.
und 30 u des Umschalterelais U.
Wird nun in entgegengesetzter Richtung über die Gabelanordnung telegraphiert, so werden
über die Kontakte 26Sf1 (t), 29 u, 333/, MR2,
SR3, 31 y, 30 u, 2ysr2 {t) die über die Doppelleitung
α b eintreffenden Impulse auf das Senderelais SIi3 übertragen. Dieses gibt die Impulse
durch seinen Kontakt 31Sr3 an den Stamm 2
der Vierdrahtleitung weiter. Das Mitschreiberelais MR2, das mit dem Senderelais in Reihe
liegt, hat seinen Anker 32OTr2 ebenfalls in die
Zeichenlage gesteuert. Das hiermit kurzgeschlossene Auslöserelais Y wird bei normalem
Betrieb, da mittels seiner Kurzschlußwicklung eine hinreichende Verzögerung erzielt ist, dadurch
nicht zum Abfall gebracht, sondern es wird nur wirksam, wenn, wie nach Fig. 3 angegeben,
ein Sperren der Schaltung bei gleichzeitigem Einschalten in beiden Richtungen eingetreten
ist. Es liegen dann sämtliche Relaisanker der Gabelschaltung gesperrt auf der Zeichenseite. Das Senderelais SR3 ist durch die
Kontakte 26Sr1 und 27Sr2 abgeschaltet und
schickt einen Dauerstrom in den Stamm 2 der Vierdrahtanordnung. Dadurch wird in der
Gegengabel das Empfangsrelais ebenfalls in der Zeichenlage festgehalten und sperrt damit auch
dort das Senderelais, so daß damit zugleich auch mit dem Empfangsrelais ER die Senderelais
SR1 und S.Z?2 gesperrt sind und nicht in
die Trennlage umgesteuert werden können. Die Auslösung der Sperrung erfolgt in bekannter
Weise durch das Y-Relais, das zum Abfallen kommt und mit seinen Kontakten 33 y und 34y
in gestrichelt gezeichneter Stellung Trennstrom aus der Hilfsbatterie HB über das Senderelais
SR3 und das Mitschreiberelais MA2 fließen läßt.
Beide Relais legen ihre Anker auf die Trennseite zurück. Dadurch kommt das Y-Relais
wieder zum Anziehen und legt seine Kontakte in die Arbeitsstellung zurück. Zugleich mit der
Umsteuerung des Senderelais SR3 in seine Trennlage
wird auch die Sperrung über die Gabelschaltung der Gegenseite zurück zum Empfangsrelais
ER aufgehoben, und sämtliche Relais befinden sich wieder im Ruhezustand. Der
Telegraphierverkehr kann in norrr-iler Weise von einer der beiden Endstellen wider aufgenommen
werden.
Claims (7)
- Patentansprüche:ι. Schaltungsanordnung für Telegraphenanlagen mit Doppelstrombetrieb und wechselseitigem Verkehr, bei denen jeweils während der Aussendung einer Impulsreihe die Sendestromquelle an die im Ruhezustand stromlose Leitung angeschaltet wird, insbesondere für Start-Stop-Betrieb, dadurch gekennzeichnet, daß bei Weitergabe einer Impulsreihe der erste Impuls unmittelbar durch den Sendekontakt (sr) auf die weiterführende Leitung übertragen wird, während die für den Doppelstrombetrieb erforderliche Vervollständigung des Sendezustandes der weiterführenden Leitung für die gesamte Impulsreihe durch ein während des ersten Impulses zur Wirkung kommendes Umschaltrelais (U) erfolgt.
- 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfangsstromkreis über Ruhekontakte des Umschaltrelais (U) und Senderelais (SR) der entgegengesetzten Verkehrsrichtung verläuft.
- 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltrelais (U) als Verzögerungsrelais ausgebildet ist, dessen Abfallverzögerung etwa der Dauer einer Impulsreihe entspricht.
- 4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung der Abfallverzögerung ein Kontakt (mr) vorgesehen ist, der die Wicklung des Umschaltrelais (£7) bei jedem Trennstromimpuls kurzschließt.
- 5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschaltrelais (U) durch den Kontakt (mr) eines Mitschreiberelais (MR) gesteuert wird.
- 6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein verzögert arbeitendes Auslöserelais (Y) vorgesehen ist, das eine bei gleichzeitiger Einschaltung in beiden Verkehrsrichtungen auftretende Sperrung der Senderelais (Si?) auslöst, indem es bei der Sperrung zum Abfallen kommt.
- 7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, · dadurch gekennzeichnet, daß das Auslöserelais (Y) zur Erzielung einer der Dauer einer Impulsreihe ungefähr entsprechenden Abfallverzögerung bei jedem Zeichenimpuls kurzgeschlossen wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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DE593133T | 1930-09-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1930593133D Expired DE593133C (de) | 1930-09-19 | 1930-09-19 | Schaltungsanordnung fuer Telegraphenanlagen mit Doppelstrombetrieb und wechselseitigem Verkehr |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE593133C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE753962C (de) * | 1940-02-16 | 1954-01-04 | Siemens & Halske A G | Schaltungsanordnung fuer Telegrafenanlagen |
-
1930
- 1930-09-19 DE DE1930593133D patent/DE593133C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE753962C (de) * | 1940-02-16 | 1954-01-04 | Siemens & Halske A G | Schaltungsanordnung fuer Telegrafenanlagen |
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