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Zahnzange Das Hauptpatent bezieht sich auf eine Zahnzange mit zwei
den zu ziehenden Zahn erfassenden Greifern, wobei beim Zusammendrücken der Zange
nach dem Erfassen des betreffenden Zahnes einem Greifer eine Sonderbewegung in der
Längsrichtung des Zahnes erteilt wird, so daß dieser durch Anheben ausgezogen wird.
Der andere Greifer der Zahnzange gemäß dem Hauptpatent dient zur Abstützung auf
dem Kiefer und zur Führung des angehobenen Zahnes.
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Dadurch, daß sich der Stützpunkt, welcher den bei der Anhebebewegung
des Zahnes entstehenden Rückdruck der Zange auf den Kiefer aufzunehmen hat, auf
der anderen Seite des Zahnes befindet, wird eine Kippbewegung ausgeübt, welche die
Zahnzange umzuklappen versucht. Deshalb muß bei der Zahnzange gemäß dem Hauptpatent
das Anheben des Zahnes entweder vorzeitig beendigt und. erneut mit der Zange zugefaßt
werden, oder der Arzt geht wieder zum Ziehen an der Zange über, was aber gerade
vermieden werden soll, um durch Ziehen oder Reißen entstehende Verletzungen der
Mundhöhle zu verhüten.
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Wenn die mit zwei Greifern arbeitende Zahnzange an .den Zahn angesetzt
wird, muß bis zum Erfassen des Zahnes die Anhebebewegung des einen Greifers durch
eine Sperreinrichtung verhindert werden, welche nach dem Erfassen des Zahnes von
Hand ausgelöst wird, damit die Anhebebewegung durch weiteres Zudrücken der Zange
beginnen kann. Diese vom Arzt während des Zahnziehens zu handhabende Sperreinrichtung
beeinträchtigt immerhin die Einfachheit des Arbeitsvorganges.
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Hier verbessert nun die neue zusätzliche Erfindung dadurch, daß die
Zahnzange mit drei Greifern ausgeführt wird, von denen einer als Stützpunkt oder
Widerlager auf dem Kiefer, der andere als Zahnanheber und der dritte als Führung
für den zu ziehenden Zahn dient. Eine solche Zange gestattet durch Druck der Zange
gegen den Kiefer, also durch ruhiges Halten der Zange und Zusammendrücken der beiden
Zangenschenkel, das Herausziehen eines Zahnes.
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An sich ist eine Zahnzange mit drei Greifern bekannt, jedoch besitzt
diese Zange nicht die Möglichkeit, durch einfaches Zusammendrücken der Zangenschenkel
ohne Ziehen an der Zange selbst einen Zahn aus .dem Kiefer zu entfernen. Vielmehr
würde bei einer derartigen Handhabung der von der Zange bekannter Bauart gefaßte
Zahn zertrümmert erden.
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Eine Vervollkommnung wird durch die Erfindung auch in der Hinsicht
erreicht, daß die von Hand zu bewegende Sperrsteuerung der Greifer fortfällt und
diese Steuerung selbsttätig erfolgt.
Des weiteren ist die Erfindung
darauf gerichtet, daß die die Greifer steuernden Teile innerhalb des Bereichs der
Greifer bzw. der Griffschenkel der Zange angebracht sind, so daß bei der Handhabung
der Zange in der Mundhöhle eine Verletzung der angrenzenden Mundpartien ausgeschlossen
ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Ansicht der geöffneten Zange vor dem Erfassen des
Zahnes.
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Fig. 2 ist eine Ansicht der Zange im Augenblick des Erfassens des
Zahnes.
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Fig. 3 zeigt eine Ansicht der Zange mit angehobenem Zahn.
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Fig. q. ist eine Ansicht, wobei ein Einzelteil herausgenommen ist,
welches für sich in Ansicht in Fig. 5 dargestellt ist.
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Fig. 6 ist eine Seitenansicht der Zange, gesehen in Richtung des Pfeiles
C in Fig. 2. Fig. 7 ist ein Schnitt durch den Zangenkopf nach der Linie A-B in Fig.
2, gesehen in Richtung der der Linie A-B zugeordneten Pfeile. Der Greifer i ist
mit dem Zangenschenkel bzw. Griffschenkel 2 fest verbunden oder besteht mit ihm,
wie in dem gezeigten Beispiel dargestellt, aus einem Stück.
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Zur Einlagerung der an den Zangenschenkel 3 angeschlossenen Teile
der Zange ist der Zangenschenkel 2 im Bereich des Zangenkopfes ausgespart und mit
einer Anschlagfläche ¢ versehen. Der Zangenschenkel 3 ist an dem Zangengelenkbolzen
5 nicht direkt angeschlossen, sondern unter Vermittlung eines doppelarmigen Hebels
6 an dem Gelenkbolzen7 angelenkt. Das freie Ende des doppelarmigen Hebels ist als
Greifer 8 ausgebildet, und zwar dient dieser Greifer als Stütz- und Führungsfläche
für den Zahn g beim Anheben mittels des Greifers 1o. Zur besseren Führung ist die
Innenseite der Zahnform entsprechend etwas gewölbt ausgeführt. Diese innere Wölbung
ist mit i i bezeichnet. Der den Zahn anhebende Greifer ro ist als Doppelhebel ausgebildet,
welcher um einen im Greifer i befestigten Gelenkbolzen 12 drehbar gelagert ist.
Zu diesem Zwecke ist der Stützgreifer i an seinem freien Ende U-förmig ausgebildet,
so daß er von beiden Seiten. den Anheber io umfaßt und als seitliche Führung für
den Anheber dient. Wie aus Fig.6 ersichtlich, ist die beidseitige Lagerung des Anhebers
so ausgeführt, daß die entsprechenden das Lager bildenden Teile des Greifers i über
das Zangenprofil. nicht herausragen. Auch die Gelenkbolzen 5, 7, 12 sind aus dem
gleichen Grunde mit versenkten Köpfen ausgeführt. Die zur Abstützung auf dem Kiefer
15 und in der Nähe des Zahnes g in die Kieferhöhle eindringende Spitze des Greifers
i ist zu einer Schneide 13 zugespitzt, welche beim Erfassen des Zahnes das dort
befindliche Zahnfleisch zur Seite schiebt. Eine genügend breite Stützfläche ist
durch die buckelartige Wölbung 14 oberhalb und hinter der Schneide 13 gegeben. Der
als Anheber dienende doppelarmige Hebel ro ist mit einer Greifbacke 16 versehen,
welche zur besseren Erfassung des Zahnes gezahnt sein kann. Die Greifbacke ragt
in axialer Richtung des Gelenkbolzens 12 nach beiden Seiten über die Breite des
Hebels hervor, so daß die Greiferbacke innerhalb des Stützgreifers ;i zum Anschlag
kommt und da= durch die Bewegung des Anhebers in einer Richtung begrenzt. Die Begrenzung
der Schwenkbewegung des Anhebers in anderer Richtung erfolgt mit Hilfe einer Feder
17, und; zwar sorgt die Feder dafür, daß das freie Ende des Anhebers io immer an
der über den Gelenkbolzen 7 hinausragenden Verlängerung 18 des Zangenschenkels 3
anliegt. Zu diesem Zweck könnte man an sich die Feder außen auf dem Zangenschenkel
3 anordnen, in der Weise, daß sie von außen her auf dem freien Ende des Anhebers
ro aufliegt und gegen. die Verlängerung 18 des Griffschenkels 3 drückt. Ebenso könnte
die Feder auch an dem Zangenschenkel 2 im Bereich des freien. Endes des Anhebers
angebracht sein. Die Feder hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, daß bis zum Augenblick
des Erfassens des Zahnes Anheber i o und Greifer i dicht aneinanderliegen und daß
nach dem Erfassen des Zahnes (Fig. 2 und 3) die Zusammenpressung des Zahnes nicht
größer ist als der für die Anhebung des Zahnes aufgewendete Druck. Die Feder hat
sozusagen das Gleichgewicht zu halten zwischen dem Anpressungsdruck der Greifer
auf den Zahn und dem Anhebedruck auf den Zahn in seiner Längsrichtung. Diese Aufgabe
erfüllt die Feder 17, welche als leicht gebogene Blattfeder ausgeführt ist und im
Innern des Zangenschenkels 3 unterhalb der Gelenkstelle 7 mittels zweier Stiftschrauben
19 befestigt ist. Die Feder ist zischen der Ausnehmung 2o des. Zangenschenkels 2
und der Ausnehmung 21 an der Unterseite des der Führung des Zahnes dienenden Greifers
8 eingelagert. An ihrem freien Ende trägt die Feder 17 einen Zapfen 22, welcher
in eine Nut 23 im Boden der Ausnehmung eingreift. Auf diese Weise ist die Feder
bis zur Erfassung des Zahnes spannungsfrei, da sie während der Schließ- und öffnungsbewegung
der Zangenschenkel in der Nut 23 freien Spielraum hat. Da die Feder innerhalb der
Zange angebracht ist und nicht direkt auf das freie Ende des Anhebers io wirken
kann, ist zum Zwecke einer besonderen Führung des freien Endes des Anhebers der
Teil 18 des Zangenschenkels 3 mit einer hülsenartigen Ausnehmung 24 versehen. Bei
der Montage der Zange wird
das freie Ende des Anhebers io von oben
her in die hülsenartige Ausnehmung 24 eingeführt und ist gegen Heraustreten aus
der Führung durch Ausbildung des freien Endes des Hebels als Kuge125 gesichert.
Nach dem Erfassen des Zahnes (Fig. 2) wird bei weiterem Zusammendrücken der Zangenschenkel
entgegen der Wirkung der Feder 17 ein Druck auf das freie Ende 25 des Anhebers io
ausgeübt, so daß eine Verschwenkung des Anhebers und damit eine Anhebung des Zahnes
9 zustande kommt. Sobald der Zahn erfaßt ist, wirkt die Feder im Sinne der Anschlagfläche
4 und läßt beim weiteren Zusammendrücken der Zangenschenkel eine Entfernung des
freien Endes 18 des Zangenschenkels 3 von seiner bisherigen Anlage an der Anschlagfläche
26 zu, d. h. nach dem Erfassen des Zahnes findet unter der Wirkung der Feder 17
eine Drehung der Zangenteile hauptsächlich um den Gelenkbolzen 7 statt, während
vorher bis zum Erfassen des Zahnes die Umdrehung hauptsächlich um den Gelenkbolzeil5
stattfand.
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Die neue Zahnzange hat den Vorteil, daß sie eine Zerstörung des Zahnes
durch Zusammendrücken verhindert, weil durch den Einbau einer Feder in die Zange
der Anpressungsdruck der Greifer auf den Zahn gleich stark ist wie der durch einen
Greifer ausgeübte Anhebedruck auf den Zahn, und daß das Arbeiten mit der Zange dadurch
wesentlich erleichtert ist, daß sämtliche Arbeitsbewegungen selbsttätig gesteuert
werden.