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Elektrische Chiffriermaschine mit Schreibvorrichtung Es sind elektrische
Chiffriermaschinen bekannt, bei welchen in der Chiffriermaschine eine Schreibvorrichtung
angeordnet ist, durch welche beim Handhaben der Chiffriermaschine, z. B. der einzelnen
Tasten einer solchen, je nach Stellung der Chiffriervorrichtung und der zugehörigen
Schalter das Chiffrat, das Dechiffrat oder Klartext niedergeschrieben wird.
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Es ist auch eine Bauart einer Chiffriereinrichtung bekannt, bei welcher
eine Chiffriervorrichtung mit zwei Schreibmaschinen elektrisch verbunden ist, in
der Weise, daß die eine Schreibmaschine zur Bedienung der ganzen Chiffriereinrichtung,
also als Sendeschreibmaschine, dient, nämlich Klartext niederschreibt und den Stromfluß
durch die Chiffriervorrichtung regelt, während die andere Schreibmaschine nur als
Empfänger dient, nämlich das Chiffrat bzw. Dechiffrat niederschreibt.
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Andererseits sind Chiffriergeräte bekannt, welche keine Möglichkeit
bieten, das Chiffrat bzw. Dechiffrat beim Handhaben des Gerätes selbsttätig schriftlich
festzulegen, bei denen vielmehr das Chiffrat bzw. Dechiffrat optisch, z. B. durch
Aufleuchten von Glühlampen, oder auf andere Weise angezeigt wird und mit der Hand
oder einer Schreibmaschine eigens aufgeschrieben werden muß.
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Der Nachteil der vorbeschriebenen Chiffriermaschine mit zwei Schreibvorrichtungen
besteht darin, daß die erforderlichen Schreibmaschinen Spezialschreibvorrichtungen
sein müssen, von denen die eine Schreibvorrichtung mit entsprechenden Kontakten
und die andere Schreibvorrichtung mit entsprechenden Magneten oder einem Motor und
einem Typenrad ausgerüstet sein muß. Eine solche Einrichtung ist deshalb in der
räumlichen Ausdehnung verhältnismäßig groß, schwer, schlecht zu transportieren und
selbstverständlich teuer, während die Chiffriergeräte eben den Nachteil haben, daß
das Chiffrat bzw. Dechiffrat nicht schriftlich festgelegt wird und durch falsches
Ablesen Fehler entstehen können, das Gerät also von der Geschicklichkeit und der
Aufmerksamkeit der Bedienungsperson in hohem Maße abhängig ist.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung überwunden, und es wird
die Möglichkeit gegeben, ein vorhandenes, verhältnism i I äß - einfaches
und billiges Chiffriergerät zum Herstellen eines geschriebenen Chiffrats bzw. Dechiffrats
zu verwenden. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß eine
eine
Schreibvorrichtung enthaltende elektrische Chiffriermaschine und ein weiteres nichtschreibendes
Chiffriergerät elektrisch gekuppelt und mit Schaltern und Verbindungsleitungen versehen
sind, welche die Chiffriervorrichtung der schreibenden Chiffriermaschine abschalten
und die Schreibvorrichtung dieser Chiffriermaschine bei Bedienung des damit gekuppelten
Chiffriergerätes die Niederschrift des Chiffrats oder Dechiffrats ausführen lassen.
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Ein Vorteil des Erfindungsgegenstandes besteht z. B. darin, daß nunmehr
der Besitzer einer schreibenden elektrischen Chiffriermaschine -mit besonders hochwertiger
Chiffriervorrichtung diese durch die Kupplung mit dem Chiffriergerät zum Verkehr
mit Unterstationen, welche nur das Chiffriergerät mit weniger kompliziertem Chiffriersystem
besitzen, verwenden kann.
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Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht,
und es stellt dar: Fig. i eine schaubildliche Darstellung des Erfindungsgegenstandes,
Fig. 2 ein Schaltbild des Gegenstandes der Fig. i, Fig.3 ein stark schematisches
Schaltbild des Erfindungsgegenstandes in einer etwas anderen Ausführungsform in
der Stellung für Chiffrieren und Klarschrift, Fig. q. das Schaltbild für den Gegenstand
der Fig. 3 in der Stellung Dechiffrieren und Klarschrift.
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In den Fig. i und 2 bedeutet i eine elektrische Chiffriermaschine
mit Schreibvorrichtung 2; 3 ist ein einfaches Chiffriergerät, bei diesem Ausführungsbeispiel
ein nichtschreibendes Chiffriergerät, welches z. B. durch Drücken der Taste q. eine
Chiffriereinrichtung 5 auslöst und das Chiffrat in öffnungen 6 optisch anzeigt.
Bei der schreibenden Chiffriermaschine i ist bei 7 die Chiffriervorrichtung und
bei 8 die Tastatur zur Bedienung der Chiffriermaschine angedeutet. o zeigt das Papierblatt,
auf welchem das Chiffrat bzw. Dechiffrat niedergeschrieben wird. Bei io ist ein
Hebel zu sehen, mittels welchem die Chiffriermaschine entweder auf Chiffrieren oder
Klarschrift oder Dechiffrieren eingestellt werden kann.
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Erfindungsgemäß ist die Chiffriermaschine i mit dem Chiffriergerät
3 elektrisch, beim gezeichneten Ausführungsbeispiel durch ein Kabel i i mit Steckern
12 und 13 lösbar verbunden. Das Kabel besteht aus so viel Adern, wie den Zeichen
des Chiffriergerätes entspricht, z. B. ist es 28adrig. Die Stecker sind dementsprechend
mit ebensoviel Kontakten ausgerüstet.
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An der Chiffriermaschine i ist ferner ein Schalter 1q. angebracht,
welcher in zwei Stellungen, kleine Maschine - große Maschine, eingestellt werden
kann und bei seiner Stellung auf kleine Maschine die Chiffriervorrichtung 7 abschaltet.
Solche Chiffriermaschinen sind zweckmäßig mit einen Doppelschalter 15 ausgerüstet,
welcher bei jedem Tastendruck durch einen der Typenmagnete 16 der Schreibvorrichtung
.2 geschlossen wird. Dadurch wird einmal ein Magnet 17 für den Schreibwagen und
gleichzeitig ein Magnet 18 für die selbsttätige Änderung der Chiffriervorrichtung
7 zum Ansprechen -gebracht. In dem Schaltbild der Fig.2 bezeichnet a die Stellung
des Schalters 1q. auf kleine Maschine, b die Stellung des Schalters auf große Maschine.
Aus diesem Schaltbild ist ohne weiteres zu ersehen, daß bei Stellung a, also wenn
die Chiffriermaschine i mit dem Chiffriergerät 3 elektrisch gekuppelt und der Schalter
richtig eingestellt ist, der Stromverlauf im Stromkreis des Magneten 17 für die
Papierschlittenschaltung nicht verändertwird, dagegen die Stromleitung zu dem Magneten
18 für die selbsttätige Änderung der Chiffriervorrichtung 7 bei i9 unterbrochen
ist. Auf diese Weise wird also beim Niederdrücken einer Taste q. des Chiffriergerätes
3 zwar die Chiffriervorrichtung 5 dieses Gerätes ausgelöst, nicht aber die Chiffriervorrichtung
7 der Chiffriermaschine, sondern lediglich deren Schreibvorrichtung 2.
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Die Einrichtung bei solchen Chiffriermaschinen ist so getroffen, daß
bei Ansprechen der beiden Magnete 17 und 18 der Anker dieser Magnete verriegelt
und dabei ein Kontakt 2o bzw. 21 in ihrer Leitung unterbrochen wird, so daß die
Magnete stromlos werden. Zur Entriegelung der Anker dieser Magnete sind nun weitere
Magnete 22 bzw. 23, sogenannte Endmagnete, vorgesehen und in einen besonderen Stromkreis
24 eingeschaltet. In dem Stromkreis 24 der Magnete 22 und 23 befinden sich weitere
Kontakte 25, 26. Diese Kontakte werden bei Erregung der Magnete 17 und 18 geschlossen
und bleiben so lange geschlossen, bis die Magnete 22 und 23 angesprochen haben.
Letzteres erfolgt, wenn eine gedrückte Taste q. bzw. 8 losgelassen wird. In der
Leitung 2q. ist erfindungsgemäß ein besonderer Kontakt 27 vorgesehen, und zwar ist
dieser Kontakt räumlich in dem Chiffriergerät 3 in Verbindung mit den Tasten q.
angebracht. Dieser Kontakt ist bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel als Üffnungskontakt
ausgebildet und macht den Magneten 22 stromlos, d. h. verhindert bei Druck einer
Taste q. einen Stromfluß in der Leitung 24. so lange, bis die betreffende Taste
4. losgelassen wird und wieder in ihre Anfangsstellung zurückgeht. Nun ist der
Kontakt
25 mit dem Magneten 22 so gekuppelt, daß bei Ansprechen des Magneten 22 kurzzeitig
danach der Kontakt 25 geöffnet und dadurch der Magnet 22 wieder stromlos gemacht
wird.
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Der Stromverlauf bei Druck einer Taste des Chiffriergerätes 3 ist
wie folgt: i. Stromkreis -j-, Schalter i4 (Stellung a), Leitung 28, Taste .t, Leitung
29, in einer Richtung durch die Chiffriervorrichtung 5, in der anderen Richtung
zurück, Leitung 30, Leitung 31, Stecker 12, Kabel i i, Stecker 13, Leitung 32, Typenmagnet
16', Leitung 33, Kontakt 20, Leitung 34., -.
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2. Stromkreis Durch das Ansprechen des Typenmagneten 16' wird der
Doppelkontakt 15' geschlossen, so daß folgender Stromlauf zustande kommt: -E-, Leitung
35, geschlossener Kontakt 15', Leitung 36, Magnet für die Papierschlittenschaltung
17, geschlossener Kontakt 20, Leitung 34, -.
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Der Magnet 17 bereitet das Weiterschalten des Papierschlittens der
Schreibvorrichtung 2 vor, und dieses Weiterschalten tritt nach Anschlagen der Type
bzw. nach dem Loslassen einer vorher gedrückten Taste ein.
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Durch das Ansprechen des Magneten 17 wird der Kontakt 2o geöffnet,
so daß der Magnet 17 stromlos wird. Sein Anker ist in der angezogenen Stellung durch
den Magneten 22 verriegelt.
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Gleichzeitig ist der Kontakt 25 geschlossen worden.
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3. Stromkreis Wenn die gedrückte Taste d. losgelassen wird und in
ihre Ausgangstellung zurückkehrt, so wird dadurch der bis dahin geöffnete Kontakt
27 geschlossen, und der Stromverlauf ist wie folgt: -3 -, Schalter 14 (Stellung
a), Leitung 24, Kontakt 27, Magnet 22, geschlossener Kontakt 25, Leitung 34., -.
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Der Magnet 22 spricht an, entriegelt den Anker des Magneten 17, und
das Chiffriergerät ist wieder zum Schreiben für das nächste Zeichen bereit.
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In den Fig. 3 und q. ist der Stromverlauf veranschaulicht, wenn zwei
Chiffriermaschinen mit Schreibvorrichtung zusammengekuppelt sind. In den Zeichnungen
deutet 37 die Chiffriervorrrichtung der einen Chiffrierrnaschine, 38 die Chiffriervorrichtung
der anderen Chiffriermaschine an. 39 ist eine Taste der einen Chiffriervorrichtung,
welche als Gebechiffriermaschine dienen soll. q0, 44 42 und 43 sind je ein vielteiliger,
z. B. 26teiliger Umschalter. Die Umschalter können in die Stellungen c, d und e
gebracht werden, wobei c die Chiffrierstellung, d die Dechiffrierstellung und e
die Klarschriftstellung bedeuten. .4:f ist das elektrische Verbindungskabel, welches
die beiden Chiffriermaschinen miteinander kuppelt. Bei .I5 und 46 ist je ein Typenmagnet
veranschaulicht. Fig. 3 veranschaulicht die Stellung der Einzelteile für die Chiffrierstellung,
wobei die Chiffriervorrichtung 37 auf Chiffrieren eingestellt und in Tätigkeit ist,
während die Chiffriervorrichtung 38 ausgeschaltet ist. Die Chiffriermaschine der
Chiffriervorrichtung 38 schreibt demgemäß beim Drücken einer Taste 39 Klartext,
während gleichzeitig auf der Chiffriermaschine der Chiffriervorrichtung 37 das Chiffrat
niedergeschrieben wird. In Fig. q. ist die entsprechende Stellung für Dechiffrieren
gezeigt.
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Die Anordnung nach den Fig.3 und 4. weist den Vorteil auf, daß gleichzeitig
mit der Niederschrift- des Chiffrats der Klartext festgelegt und demgemäß nach Anfertigung
des Chiffrats kontrolliert werden kann. Beim Dechiffrieren wird gleichzeitig mit
der Niederschrift des Dechiffrats das Chiffrat niedergeschrieben und kann demgemäß
nach Niederschrift des Dechiffrats nachkontrolliert werden.
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Bei sämtlichen Ausführungsformen ist ferner der Vorteil vorhanden,
daß die chiffrierende oder dechiffrierende Person das Chiffrat bzw. Dechiffrat nicht
zu sehen bekommt, weil die Chiffriermaschine mit der Schreibvorrichtung an einem
für die Bedienungsperson des anderen Gerätes nicht zugänglichen Ort aufgestellt
werden kann, so daß die geheimzuhaltenden Mitteilungen nur besonderen Personen zur
Kenntnis gebracht werden.