DE52267C - Ventilsteuerung - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

HERMANN GEPPERT in KARLSRUHE (Baden) Ventilsteuerung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. December 1889 ab.

Die Ventilsteuerung, welche den. Gegenstand vorliegender Erfindung bildet, besteht wesentlich darin, dafs je ein Parallelkurbelviereck mit einem seiner parallel geführten Glieder die Hebung und Senkung der Ventile bewirkt, indem es, mit einem Schieber hin- und herbewegt, dadurch in periodische Schwingungen versetzt wird; dafs es mittelst der an seinen Schwingen vorgesehenen Nasen abwechselnd gegen entsprechend angeordnete. Knaggen stöfst, von denen die eine, welche speciell den Dampfabflufs bewirkt, direct vom Regulator in Thätigkeit versetzt wird.

In den zugehörigen Zeichnungen stellt dar:

Fig. ι einen Längsschnitt,

Fig. 2 einen Querschnitt der Steuermechanismen eines Einströmungsventils;

Fig. 3 eine Gesammtdisposirion · der Steuerung.

In je einem der gufseisernen Kasten A A, welche je aus zwei Hälften zusammengeschraubt" und mit Schmieröl gefüllt sind, bewegt sich ein Schieber B.

An demselben sind zwei Winkelhebel α_λ und a₂ befestigt, welche durch eine Laufschiene b verbunden sind. Letztere wird von einem Kopfstücke der am.Ventil e befestigten Stange d umfafst.

In Fig. ι ist der Zustand der Steuerung bei geöffnetem Einlafsventil dargestellt, während sich der Kolben im todten Punkte links befindet.

Bewegt sich der Kolben nach rechts, so geht der Schieber B nach links, und umgekehrt; hierbei stöfst der Winkelhebel a₂ an den durch den Regulator verstellbaren Knaggen k₂ und beschreibt einen Winkel von 30⁰. Durch Vermittelung der Laufschiene b wird diese Bewegung auf die Ventilstange d übertragen, so dafs sich das Ventil schliefst.

Der Schieber b geht nun zunächst vollständig nach links, dann wieder nach rechts und öffnet, indem der Winkelhebel a} gegen den festen Knaggen k^x stöfst, das Ventil e, bevor noch der Kolben seinen linken Todtpunkt erreicht hat. ff sind zwei Federn, welche das Kopfstück c der Ventilstange d einklemmen und dadurch verhindern, dafs sich das Ventil e durch sein Gewicht und den Dampfstrom selbst schliefst.

Für das Ventil rechts ist die symmetrische Anordnung getroffen.

Die Verstellung des Knaggens Zc₂ durch den Regulator geschieht, wie Fig. 3 erkennen läfst, durch Vermittelung der Stange g, des Hebels h, sowie der Nuthscheibe D. Am Hebel h, welcher bei i drehbar gelagert ist, befindet sich ein Zapfen k angeordnet, welcher durch den Curvenschlitz s, der durch den Regulator in Schwingung versetzten Nuthscheibe D umfafst wird. Stöfst nun Winkelhebel α², Fig. 1, gegen den Knaggen k'², so sucht der Zapfen k eine Kreisbewegung um den Drehpunkt i zu machen. Die letztere ist jedoch nicht möglich, wofern nur die Nuth s dem Reibungscoefficienten zwischen s und Zapfen i entsprechend gekrümmt ist.

Wohl aber kann der Regulator-die Curvenscheibe D vermittelst ihrer Welle / in Drehung versetzen und dadurch den Zapfen k und mit ihm den Knaggen k² verschieben, d. h. die Cylinderfüllung zwischen 6 und 100 pCt. variiren.

Der Regulator ist dabei vollkommen entlastet.

Die die Dampfeinströmungssteuerung vermittelnden Schieber B erhalten ihre Bewegung durch die Stange F¹, den doppelarmigen Hebel H¹ und das Excenter E¹, welches letztere mit der Kurbel K einen Winkel von o° bildet. Die Steuerung der Einlafsventile ist aus letzterem Grunde für beide Drehrichtungen der Kurbel dieselbe.

Die Steuerung der Auslafsventile erfolgt durch das Excenter E², den Hebel H² und die Stange F², in deren Curvenschlitze m m entsprechende Zapfen der mit den Auslafsventilstangen verbundenen Winkelhebel η greifen. Wird noch ein zweites. Excenter E" angeordnet und ,mit E² durch eine Coulisse verbunden, so ist die Maschine umsteuerbar.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Ein Ventilsteuerungsmechanismus, bestehend aus einem Gelenkparallelogramm (B b a¹ a²), dessen eine Seite (B) gerade geführt ist,-dessen andere Seite (b) von einem den Kopf der Ventilstange (d) bildenden Schieber (c) umfafst ist und dessen Schwingen (a^l a²) je durch abwechselndes Anstofsen ihrer Nasen an je einen zugehörigen Anschlag (k^l k²) bewegt werden.
   An dem in Anspruch ι. gekennzeichneten Steuerungsmechanismus die Anordnung des verstellbaren Anschlages k², welcher den Dampfabschlufs bewirkt und von Hand aus oder durch einen Regulator zur Erzielung einer variablen Cylinderfüllung verstellt werden kann.

   Die Verbindung des in Anspruch 2. gekennzeichneten beweglichen Anschlages k'² mit dem Regulator durch Vermittlung der Nuthscheibe D in der Weise, dafs zwar der Regulator, nicht aber die Nase der Parallelogram mschwinge eine Verstellung des Anschlages k² bewirken kann, der Regulator also entlastet ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.