DE485528C - Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von Kautschukwaren aus Kautschukmilch - Google Patents
Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von Kautschukwaren aus KautschukmilchInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
Bisher konnte man aus Kautschukmilch durch einfaches Tauchen nur ganz dünnwandige
Waren erzeugen. Zur Erzielung größerer Wandstärken schlug man bereits die Verwendung
poröser Tauchformen ζ. B. aus unglasiertem, gebranntem Ton vor, die infolge
ihrer Aufsaugefähigkeit die Agglomerierung des Kautschuks an ihrer Oberfläche fördern.
Auch wurde bereits vorgeschlagen (s'. D i t mar, Chemikerzeitung, 2. Aug. 1923), der
Kautschukmilch solche Stoffe zuzusetzen, die infolge ihres kolloidalen Zustandes Wasser
absorbieren, um die Stärke der während des Tauchens auf die poröse Form sich ablagernden
Kautschukschicht zu steigern. Dieses letztere Verfahren ist aber schon aus dem Grunde unzweckmäßig, weil die Kautschukmilch
den zugesetzten Stoffen gegenüber äußerst empfindlich ist und weil durch die Zusätze unerwünschte Bestandteile in das
Kautschukerzeugnis gelangen können.
Es ist ferner erkannt worden, daß bei Verwendung von Tauchformen aus Gips CaI-ciumionen
in den Kautschuk gelangen, die die Koagulation fördern.
Unter Umständen ist es jedoch vorzuziehen, statt Gipsformen unlösliche poröse Tauchformen,
ζ. B. aus unglasiertem Tori, zu verwenden, denen jedoch die koagulierende
Nebenwirkung der Gipsformen abgeht.
Die Erfindung gestattet es nun, bei der Niederschlagung dem Kautschuk besondere,
dem Stoffe, aus dem die Tauchform besteht, Mittel zuzuführen, die die Koagulation oder
Agglomeration des Kautschuks fördern, ohne daß, diese Stoffe der Kautschukmilch zugegeben
werden müßten.
Das neue Verfahren beruht auf der Erkenntnis, daß die an der Oberfläche der
Tauchform sich agglomerierende Kautschukschicht flüssigkeitsdurchlässig ist, solange sie
nicht austrocknet. Erfindungsgemäß werden demzufolge die die Agglomeiierung fördernden
Stoffe nicht unmittelbar der Kautschulimilch zugesetzt, sondern in die halbdurchlässige
Wandung der Form eingeführt und gelangen aus dieser in den Kautschuk, so daß die die Agglomerierung fördernden Stoffe nur
von der Berührungsschicht der halbdurchlässigen
Tauchform und des Kautschuks her auf den bereits entstandenen Kautschukniederschlag
bzw. durch diesen letzteren hindurch auf die Kautschukmilch einwirken können.
Der Ausdruck »halbdurchlässig« (semipermeabel} soll im Sinne der Erfindung derart
verstanden werden, daß der Stoff nur Wasser bzw. die in diesem gelösten Stoffe durchtreten läßt, hingegen den Durchgang
der dispergiertenKautschukteilchen verhindert.
Die Agglomerierung kann z. B. dadurch ge-
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fördert werden, daß man koagulierend -wirkende
Stoffe, wie Essigsäure oder andere Säuren, durch, die halbdurchlässige Wandung
der Form bzw. durch die bereits niedergeschlagene Kautschukschicht zu der mit dieser
letzteren in Berührung stehenden Kautschukmilchschicht gelangen läßt. Die die Agglomeration
des Kautschuks an der Niederschlagungsform bewirkenden Stoffe können auch
ίο wasserentziehende Stoffe sein, die, mit dem
entzogenen Wasser in Lösung gehend, koagulierende Ionen liefern, die durch die Wandung
der porösen Form hindurch zur Kautschukschicht, sogar in diese letztere bzw. durch dieselbe hindurch gegen die Kautschukmilch
diffundieren und die Agglomerierung oder Koagulierung des Kautschuks fördern. Als solche Stoffe gelten z. B. Calciumchlorid
oder Zinkchlorid. Diese löslichen Wasserentziehungs- bzw. Koagulierungsmittel können
auch in konzentrierten Lösungen benutzt werden, die in den Hohlraum der Form gefüllt
werden oder durch diesen Hohlraum hindurchströmen.
Bei Verwendung von koagulierenden Stoffen, die aus der Wandung der Form in die
Kautschukmilch treten, kann man von der Wasseraufnahmefähigkeit des Stoffes der Form
gänzlich absehen und die Formen bereits in mit der Flüssigkeit gesättigtem Zustande in
die Kautschukmilch tauchen. Der Vorteil dieses letzteren Verfahrens besteht darin, daß
man die Formen nicht trocknen muß und daß auch die Möglichkeit der Verstopfung ihrer
Poren eine geringere ist.
B eispiele
1. Es wurde eine hohle Tauchform aus unglasiertem
Ton vor dem Eintauchen mit sprozentiger Essigsäure getränkt bzw. ihr innerejr
Hohlraum mit derselben gefüllt und: dann auf eine Dauer von 5 Minuten in Latex von
44jS °/o Konzentration eingetaucht. Der hierbei
erzielte. Niederschlag besaß eine Stärke von etwa 0,33 mm.
2. Es wurde eine Tauchform aus unglasiertem Ton vor dem Eintauchen mit 5prozentiger
Essigsäure getränkt bzw. ihr innerer Hohlraum mit derselben gefüllt und dann auf eine
Dauer von 5 Minuten in eine wässerige Kautschukdispersion von 44,85 0/0 Konzentration
eingetaucht. Die Zusammensetzung der Mischung war folgende: 88,4 o/o Kautschuk,
SS 3,45 °/o Schwefel, 4 o/o Zinkoleat, 1,9 o/o Paraffin,
0,75 o/o Beschleuniger, 0,4 o/o Alterungsschutzmittel,
1,1 0/0 Farbstoff. Der hierbei erzielte Niederschlag hatte eine Stärke
von etwa 0,47 mm.
Selbstverständlich kann statt reiner Kautschukmilch auch mit den üblichen Zusätzen,
also Vulkanisationsmitteln, Beschleunigern, Färb- oder Füllstoffe, versetzte Kautschukmilch
gemäß der Erfindung verarbeitet werden. ■
Wird eine derartige gefüllte Kautschukmilch zum Tauchen verwendet, so erzielt man
während der gleichen Zeitdauer größere Schichtstärken als mit ungefüllter Kautschukmilch.
Diese Wirkung ist um so überraschender, als die Zunahme der Schichtstärke auch bei Verwendung von Füllstoffen, die nicht
wasserentziehend wirken, eine bedeutend größere ist, als der durch die Füllung bewirkten
Zunahme der Konzentration entsprechen würde.
Statt normaler Kautschukmilch ist es zweckmäßiger, eine Kautschukmilch zu verwenden,
welche durch Wasserentziehung, z. B. durch Zentrifugieren, konzentriert worden ist, insbesondere
wenn Zusatzstoffe der Kautschukmilch zugemischt werden sollen, weil man zwecks Erzielung einer bestimmten Schichtstärke
an den Tauchformen der konzentrierten Kautschukmilch weniger Wasser entziehen muß·, und andererseits, weil während der eine
längere Zeit beanspruchenden Verarbeitung die in einer dickeren Kautschukmilch disp ergierten
Zusatzstoffe längere Zeit in gleichmäßiger Verteilung verbleiben, als in der go
dünneren Kautschukmilch.
Selbstverständlich kann man das Verfahren nicht nur bei der Verarbeitung der Kautschukmilch
im engeren Sinne, sondern auch für vulkanisierte natürliche Kautschukmilch oder unvulkanisierte odier vulkanisierte künstliche
Kautschukdispersibnen oder andere Dispersionen benutzen, die sich der Kautschukmilch
ähnlich .verhalten.
Claims (4)
1. Verfahren zur unmittelbaren Erzeugung von Kautschukwaren aus Kautschukmilch,
die zweckmäßig konzentriert und gegebenenfalls mit Füll- und sonstigen Zusatzstoffen versetzt sein kann, durch
Tauchen mit porösen oder halb durchlässigen Tauchformen unter Anwendung von die Agglomerierung bzw. Koagulation fordernden
Mitteln, die dem Stoffe der Form fremd sind, dadurch gekennzeichnet, daß die die Agglomerierung fördernden Stoffe
der flüssigkeitsdurchlässigen Tauchform einverleibt werden. ng
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen der die
Koagulierung bzw. Agglomerierung fördernden Stoffe in die Wandung der flüssigkeitsaufnahmefähigen
Form eingeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Agglomerierung bzw. Koagulierung fördernden Stoffe
in den Hohlraum der hohlen Tauchform eingeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wasserentziehende
Stoffe in der Niederschlagungsform angewendet werden, die mit Wasser eine die Agglomerierung oder Koagulierung fördernde
Lösung bilden.
Applications Claiming Priority (1)
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