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Selbsttätige Wiegevorrichtung zur Bestimmung des Nettogewichts durch
aufeinander folgende Brutto- und Tarawägung. Bei den zur Verwiegung von Massengütern,
z. B. Kohle oder Erz, verwendeten selbsttätigen Waagen, die in Hängebahnen, Rollbahnen,
Selbstentlader usw. eingebaut sind, haben die Fahrzeuge meistens ein konstantes
Eigengewicht, welches sich aus Fahrwerk und Kübel o. dgl. zusammensetzt. Es wird
fast immer austariert, so daß lediglich Nettogewichte ermittelt und von den Registrierwerken
vermerkt werden. Die Praxis ergibt nun, daß in den zur Förderung bestimmten Kübeln
oder Bunkern nach -der Entleerung vielfach größere Restbestände zurückbleiben, die
bisher -auf besonderen Leerwaagen zurückgewogen werden mußten oder aber andere Einrichtungen
notwendig machten. Gemäß vorliegender Erfindung wird nun die an sich bekannte Ermittlung
des jeweiligen wirklich abgegebenen Nettogewichtes mittels aufeinander folgender
Brutto- und Tarawägung in verhältnismäßig einfacher Weise dadurch erzielt, daß bei
an sich ebenfalls bekannter Verteilung der Last auf zwei Waagen mittels der einen
Waage das Bruttogewicht und mittels der anderen die Tara selbsttätig ermittelt und
die Ergebnisse getrennt von jeder Waage registriert und addiert werden. Dabei ist,
was wesentlich ist, die Einrichtung so getroffen, daß die Wiegebalken nur abwechselnd
für Brutto-und Tarawägung freigegeben werden, so daß also auf jede Bruttowägung
zwangläufig eine Tarawägung folgen muß. Dadurch ist die Gewähr einer absolut zuverlässigen
und einwandfreien Gewichtsermittlung gegeben.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt: Abb. z
zeigt die Vorrichtung geschaltet für eine Bruttowägung und Abb. z dieselbe nach
beendigter Bruttowägung.
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Der gefüllte Wiegebehälter, -der hier schematisch durch die Wiegebrücke
42 dargestellt ist, überträgt die aufgenommene Belastung durch die Hebel 43 bis
47 und durch die Gehänge 48 und 49 auf die Wiegebalken ro und 33. Diese beiden Wiegebalken
haben bekannterweise je eine untere und eine obere Skala. An den oberen Skalen wird
das Eigengewicht des Bunkers oder Kübels o. dgl. als konstante Größe austariert,
während an den unteren Skalen alle die das Eigengewicht übersteigenden Gewichte
automatisch durch mechanisches Verschieben der
Laufgewichte i i
und 40 ermittelt und von den Addierwerken 25 und 41 registriert werden.
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Der Einfachheit halber soll die Wägung von Hand eingeleitet werden.
Durch eine Viertelumdrehung des Handrades i wird das Steuerelement :2 so geschaltet,
daß die Preßluft vom Kompressor zum Zylinder 3 gelangt und durch Anheben des Zylinderteiles
4 die Waage in Wiegestellung bringt. Bei der dadurch erzielten Bewegung werden-
durch den Bügels am Zylinderteil 4 durch die Stangen 6 und 7 mit den Winkelhebeln
8 und 9 die Wiegebalken io und 33 freigegeben, so daß die Ermittlung des Bruttogewichtes
am Wiegebalken io mit der Tragschneide 18 durch das selbsttätige Laufgewicht i i
erfolgen kann.
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Die mechanische Arbeit leistet ein Arbeitsgewicht 12. Letzteres ist
durch den Zylinderteil 4, die Stellschraube 13 und die Klinke 14 so freigegeben
worden, daß es sich nunmehr vermöge seiner Schwere abwärts bewegen kann. Durch Ketten
und Kettenräder wird die Bewegung auf das Laufwerk übertragen, welches durch Zahnrad
16 und Zahnstange 17 das Laufgewicht i i vorschiebt. Bei Erreichung der Gleichgewichtslage
spielt der Wiegebalken io ein, d. h. sein linker Arm' hebt sich und löst durch eine
Stellschraube i9, die sich am linksseitigen Ende befindet, eine Klinke 2o aus.
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Diese Auslösung bedingt das linksseitige Senken des Rahmenhebels 2i,
der am Laufwerk 15 gelagert ist, wobei die durch die Stellschrauben 22 zurückgelegten
Klinken 23 freigegeben werden. Sie fallen in ein Sperrrad 24, welches mit dem Zahnrad
16 auf gemeinsamer Welle fest verbunden ist, ein, so daß die Bewegung des Laufgewichtes
sofort unterbrochen wird. Das Bruttogewicht des Wiegegutes ist ermittelt und wird
durch weitere Übersetzungsräder auf das Addierwerk 25 übertragen. -Gleichzeitg ist
jedoch beim Fallen des Rahmenhebels 21 der im hintern Lagerbock 26 gelagerte Pendelhebel
27 durch die Stange 28 so verschwenkt worden, daß das Vorgelege 31 durch Ausheben
der Klinke 32 freigegeben ist. Der Wiegevorgang für die Bruttowägung ist nunmehr
beendet.
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Die Waage wird durch Drehen am Handrad 1 in entgegengesetztem Sinne
in ihre Anfangsstellung gebracht, wobei der Zylinderteil 4. sich senkt. Das Laufgewicht
i i wird -zurückgeschoben und das Arbeitsgewicht 12 hochgezogen, wobei letzteres
in seiner höchsten Stellung durch die Klinke 14 gehalten wird.
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Nach erfolgter Entleerung folgt die Restwägung am Tarabalken 33, die
selbsttätig in der gleichen Weise wie am Bruttobalken io geschieht, wobei nach beendigter
Wägung dem Rahmenhebel 34 die gleichen Funktionen zufallen wie dem Rahmenhebel2i.
Auch hier wird nach beendigter Wägung durch das Gestänge-35, 36 und 37 der Pendelhebel
27 so betätigt, daß das Vorgelege 29 für den Bruttobalken zur nächsten Wägung freigegeben
wird, während durch Einfallen der Klinke 32 in das Sperrad 38 das Laufwerk 39 des
Tarabalkens 33 gesperrt wird. Durch Ablassen des Zylinderteils 4 wird nach beendigter
Taräwägung das Laufgewicht 40 zurückgebracht und das Arbeitsgewicht 12 ebenfalls
hochgezogen.
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Das ermittelte Gewicht wird von dem Addierwerk 41 in bekannter Weise
registriert. Die Differenz der- beiden Addierwerksergebnisse ergibt dann das Gewicht
des tatsächlich geförderten Gutes.
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Selbstverständlich kann das Einschalten der an sich beliebigen Kraftquelle
statt wie im Ausführungsbeispiel von Hand auch mechanisch durch Organe erfolgen,
die durch das Heben und Senken des Wiegebehälters bei dessen Be- oder Entlastung
selbsttätig gesteuert werden.