DE42815C - Selbstthätiger Verkaufsapparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 44: Kurzwaaren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. Juni 1887 ab.

Meine Erfindung bezieht sich auf Neuerungen an Verkaufsapparaten, die durch das Gewicht einer Münze bethätigt werden. Die eingeworfene Münze bewirkt die Auslösung der mit einem Schieber in Wirkung tretenden Sperrung, derart, dafs durch Druck auf den Schieber die Ausgabe des Verkaufsgegenstandes erfolgt. In diesem Verkaufsapparat wird durch den Schieber eine Walze gedreht, welche mit einer Aussparung versehen ist. Letztere dient zur Aufnahme von Cigaretten etc., welche ihr durch einen Behälter zugeführt werden. Durch eine Drehung der Walze rollen die Cigaretten auf einer schrägen Fläche in eine aufsen an dem Verkaufsapparat angebrachte Schale, aus welcher sie bequem entnommen werden können. Der Schieber unterbricht aufserdem den Weg der eingeworfenen Münze in der Weise, dafs er letztere bis zur folgenden Bethätigung des Apparates festhält. Das angehaltene Geldstück ist hinter einer Glasplatte sichtbar, welche in dem den Apparat umgebenden Kasten angeordnet ist. Hierdurch ist eine bequeme Beobachtung geschaffen, welche den Einwurf einer minderwerthigen Münze sofort erkennen läfst.

In der Zeichnung stellt:

Fig. ι den Apparat mit theilweise abgebrochener Vorderwand, den Schieber in zurückgezogener Stellung dar;

Fig. 2 eine gleiche Ansicht mit abgerundetem Aufnahmebehälter für die Cigaretten, wobei der Schieber in vorgeschobener Stellung sich befindet.

α ist der den ganzen Mechanismus umgebende Kasten, welcher mit verschliefsbarem Deckel a^l versehen ist. b ist die Geldeinwurfsöffnung und b^l der Führungskanal für das Geldstück, e ist ein zweiarmiger, um Zapfen e¹ drehbarer Hebel, dessen Arm e² durch die Münze belastet wird. Am anderen durch den Stift r gestützten Arm des Hebels e ist eine Oese f angebracht, in welche ein Stift an einer um den Zapfen g¹ drehbaren Sperrklinke g tritt. Diese Sperrklinke g greift in auf dem Schieber h angeordnete Zähne h^l und hält hierdurch denselben in seiner Stellung fest. Das Ende dieses Schiebers h, welches hakenförmig ausgebildet ist, legt sich um einen Zapfen m¹ der Walze m, welche mit einer Aussparung η zur Aufnahme von Cigaretten versehen ist. Eine schiefe Ebene 0 und Schale ρ dienen als Gleitfläche bezw. zur Aufnahme für die Cigaretten. Auf dem Schieber ti ist eine Nase h^l angebracht, welche sich unter den Hebel e legt und diesen damit in Hochstellung hält. Gleichzeitig ist der Schieber h mit einer Führung i, einem Anschlagstift /z² und Knopf h^& versehen, welcher letztere als Handhabe dient. Eine Führung k nimmt das Geldstück, sobald es den Hebel e² verlassen hat, auf. In dem Schieber h ist ein Ausschnitt /c¹ vorgesehen, in welchen beim Rückgange des Schiebers sofort die nächste Münze aus der Führung k fällt. Durch ein Stück /r² wird die nächste Münze am Herausfallen gehindert, und zwar so lange, bis der Schieber h wieder vorgeschoben wird (Fig. 2). Eine vor dem Ausschnitt k^x des Schiebers h angeordnete Glasplatte I läfst die Münze durch eine Oeffnung im Gehäuse sichtbar werden. Zur Aufnahme der Cigaretten etc. verwende ich zwei in den Fig. ι und 2 dargestellte Behälter cd, deren

Austrittsöffnungen dem Ausschnitt η der Walze gegenüberliegen, welcher immer nur eine Cigarette aufzunehmen im Stande ist.

Soll nun der Apparat bethätigt werden, so wirft man in die Oeffnung b die Münze; dieselbe fällt vermittelst der Führung b^l auf den Arm e² des Hebels e und drückt denselben nieder. Hierdurch wird vermittelst der Oesef die Sperrklinke g aus den Zähnen h^l des Schiebers h gehoben, worauf letzterer vorgeschoben werden kann. Beim Vorschieben dreht der Schieber vermittelst des Zapfens tn^l die Walze m, welche die Cigarette, sobald dieselbe in die in Fig. 2 gezeigte Stellung gelangt ist, auf die schiefe Ebene 0 abgiebt, von welcher sie in die Schal.e ρ rollt. Das Zurückgehen des Schiebers wird durch in der Zeichnung nicht besonders dargestellte Federn oder Gummischnüre selbstthätig bewirkt. Die Nase /i* des Schiebers h hebt beim Zurückgehen des letzteren den Hebel e wieder in seine in Fig. 1 dargestellte, durch den' Stift r begrenzte Lage. Die Münze verbleibt bis zur folgenden Bethätigung in dem Ausschnitt k^l des Schiebers h und ist hier durch die Glasplatte / sichtbar. Durch die besondere Form der Aussparung η kann der Apparat auch zum Verkauf anderer Gegenstände verwendet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein selbsttätiger Verkaufsapparat, bei welchem durch die Belastung des Hebels e durch eine Münze die zur Drehung der Ausgabetrommel zu handhabende Schubstange h ausgelöst wird und die Münze in einem Ausschnitt der Schubstange bis zur nächsten Handhabung derselben festgehalten und durch eine Glasscheibe im Gehäuse sichtbar bleibt.

   Hierzu i. Blatt Zeichnungen.