DE401322C - Einrichtung zur UEberfuehrung des Druckmittels von der einen zur anderen Kolbenseite bei Gleichstromdampfmaschinen mit schmalem Kolben - Google Patents

Description

• Einrichtung zur Überführung des Druckmittels von der einen zur anderen Kolbenseite bei Gleichstromdampfmaschinen mit schmalem Kolben. Zur Vermeidung einer hohen Kompression bei Gleichstromdampfmaschinen mit Schiebersteuerung und schmalem Kolben wird bisher der I3ilfsauslaß durch die Einlaßhanäle derart gesteuert, daß derselbe vor Beginn des Hauptauslasses geöffnet und auch später wie dieser abgeschlossen wird. Mit dem frühzeitigen öffnen des Hilfsauslasses ist nun der Übelstand verbunden, daß der größte Teil des Abdampfes mit größter Geschwindigkeit durch die Einlaßkanäle strömt und infolgedessen die 1Vandungen derselben abkühlt. Die frühzeitige Vorausströmung bedingte auch unliebsame Arbeitsverluste. Um nun die Ausströmgeschwindigkeit durch die Einlaßkanäle zu verringern und gleichzeitig bei Kondensationsmaschinen die Austrittsspannung und damit den Verlust durch unvollständige Expansion herabzumindern, wird gemäß der Erfindung der Gleichstromscllle'oer als Überströmschieber verwendet.
• In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht, und es zeigt: Abb. i ein Ausführungsbeispiel im Schnitt, Abb. 2 das Sclüeberdiagramm, Abb.3 im unteren Bild das Indikatordiagramm für Kondensationsbetrieb mit Vberströmung ausschließlich durch die Einlaßkanäle und im oberen Bild das Indikatordiagramm für Auspuffbetrieb mit Überströmung durch die Einlaßkanäle sowie den mittleren Hauptauslaßkanal.
• In Abb. i ist a der Gleichstromzylinder; der aus den beiden seitlichen Teilen b1, U= und dem Mittelstück c bestehende Schieber ist in seiner Mittelstellung angenommen. Wenn der Schieber sich in der Pfeilrichtung nach rechts bewegt, so befindet sich der Kolben bei der angenommenen Stellung des Schiebers in der gezeichneten Lage und der letztere hat den Haupt- und Hilfsauslaß abgeschlossen. Mit dem Abschluß hat auf der linken Seite des Kolbens die Kompression begonnen. Durch die Überströmung wird diese unterbrochen, indem bei Kondensationsbetrieb der Dampf von der rechten Seite des Kolbens durch den Einiaßkanal dl in den Schieber und durch diesen sowie den Einlaßkanal d nach der linken Zylinderseite übertritt. Durch die Überströmung wird die Endspannung auf der rechten Seite des Kolbens und damit die Austrittsgeschwindigkeit sowie die Abkühlung der Kanalwandungen während der Auslaßperiode herabgemindert. Außerdem wird ein Teil des wegen der Gleichstromwirkung noch wertvollen Abdampfes auf der linken Seite für den nächsten Hub weiterverwendet. Hierbei ist die Möglichkeit vorhanden, den Hilfsauslaß erst gleichzeitig mit dem Hauptausla.ß oder später zu öffnen, ohne für den Auspuffbetrieb eine übermäßig hohe Kompression zu erhalten. Die Einlaßkanäle können sogar während der Auslaßperiode vollständig geschlossen gehalten werden, so daß der Abdampf nur durch den Hauptauslaßkanaj, e den Zylinder verläßt. Die Abkühlung der Einlaßkanalwandungen durch den Hilfsauslaß wird also wesentlich herabgemindert.
• Erfolgt die Überströmung ausschließlich durch die Einlaßkanäle d und dl, so ist die überströmungsperiode sehr kurz und die Überströmungsquerschnitte sind gering bemessen, da die rechte Seite des Schiebers bei der Bewegung in der Pfeilrichtung den Einlaßkanal dl sehr bald abschließt. Der Spannungsausgleich auf beiden Seiten des Kolbens ist unvollkommen, und die Kompression wird besonders bei Auspuffbetrieb noch reichlich hoch. Um diese noch weiter herabzumindern wird gemäß der Erfindung der Hauptauslaßkanal e für die Überströmung benutzt. Zu diesem Zweck wird das Mittelstück c (Abb. i) herausgenommen. Durch diese Maßnahme wird die Überströmung vom rechten Einlaßkanal dl unabhängig und endigt erst dann, wenn der linke Einlaßkanal d vom Schieber bei seiner Bewegung nach rechts abgeschlossen wird. Aus dem Schieberdiagramm, nach Abb.2, sind die einzelnen Perioden der Dampfverteilung ersichtlich. Bei eingesetztem Mittelstück c erfolgt die überströmung durch den Schieber bei jedem Kolbenhube während eines Kurbeldrehwinkels a, bei herausgenommenen Mittelstück dagegen während des Kurbeldrehwinkels (3.
• Unter Zugrundelegung :eines Schiebers mit eingesetztem Mittelstück c ergibt sich bei Kondensationsbetrieb ein Indikatordiagramm nach dem unteren Bild, für Auspuffbetrieb bei herausgenommenen Mittelstück ein solches nach dem oberen Bild der Abb. 3. Im letzten Fall erfolgt die Überströmung, wie in Abb. i durch punktierten Pfeil angedeutet ist, von links nach rechts.
• Soll eine Kondensationsmaschine längere Zeit mit Auspuff oder mit wechselndem Betrieb arbeiten, so wird dieses durch Herausnahme des Mittelstückes c aus dem Gleichstromschieber sehr leicht möglich.

Claims (2)

1. PATENT-AN-SPRÜCHE: i. Einrichtung zur Überführung des Druckmittels von der einen zur anderen Kolbenseite bei Gleichstromdampfmaschinen mit schmalem Kolben, bei welchen ein Schieber den Dampfeinlaß durch seitliche Kanäle und als nachgeschaltetes Steuerorgan den Dampfauslaß der in der Mitte des Zylinders angeordneten Ausströmschlitze steuert, dadurch gekennzeichnet, daß das Innere des Schiebers (b1, c, b'=) als Überströmkanal dient.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch Herausnahme eines zwischen den beiden Schieberendteilen (b1 und b2) eingesetzten Mittelstückes (c) eine weitere überströmöffnung durch den Hauptauslaßkanal (e) geschaffen ist.