DE416606C - Kompressions-Regelungsvorrichtung fuer Gleichstrom-Wechselstrom-Dampfmaschinen - Google Patents

Description

• Kompressions-Regelungsvorrichtung für Gleichstrom-Wechselstrom-Dampfmaschinen. Gegenstand der Erfindung ist eine Kompressions-Regelungsvorrichtung für Gleichstrom-Wechselstrom-Dampfmaschinen mit veränderlichem Gegendruck. Man hat sich zu diesem Zweck bereits eines Schiebers bedient, der beide Zylinderseiten am Ende des Hubes miteinander verbindet, ohne aber auf diese Weise eine selbsttätige Anpassung an verschiedene Betriebsverhältnisse zu ermöglichen, da gerade beim übergang aus dem Kondensations- in den Auspuffbetrieb es nicht- möglich ist, die Kompressionsendspannung auf einer betriebstechnisch angemessenen Höhe zu halten. Infolgedessen war man bisher gezwungen, diese übermäßige Kompressionssteigerung durch Verstellung der Auslaßsteuerung oder Anwendung von Zuschalträumen zu verhindern. Dies geschieht entweder von Hand aus oder selbsttätig; man ist daher im ersten Fall von der Aufmerksamkeit des Maschinenwärters abhängig, im zweiten Falle sind komplizierte und teure Konstruktionen erforderlich.
• Die Erfindung löst nun die gestellte Aufgabe durch die Verwendung eines Kammerschiebers in der Weise, daß dessen steuernde Kanten vor der Erreichung der Voreinströmung Druckausgleich zwischen Kompressions-und Kammerraum schaffen und die Verbindung zwischen Zylinder- und Kammerraum noch während eines Teiles der Expansion bestehen bleibt. Ist also im Augenblick der Verbindung zwischen Zylinder- und Kammerraum die Kompressionsspannung im Zylinder kleiner als die Kammerspannung, so wird bei der Mischung die Kompressionsendspannung vergrößert, im anderen Falle verringert werden. Durch entsprechende Wahl der Verhältnisse kann man es erreichen, daß beim Kondensationsbetrieb die Kammerspannung höher liegt als die Kompressionsspannung, bei Auspuffbetrieb dagegen tiefer. Es wird dann vollkommen selbsttätig im ersten Fall die Kompressionsendspannung die gewünschte Höhe erreichen, im zweiten Fall die zulässige Höhe nicht überschreiten.
• Das gilt sowohl für Einzylinder-Gleichstrommaschinen als auch für kombinierte Gleichstrommaschinen, bei denen nur der Niederdruckzylinder mit Auslaßschlitzen versehen ist. Bei der Einzylindermaschine wird aber die ausgleichende Wirkung der Kammer noch durch den Umstand unterstützt, daß bei Auspuffbetrieb die Kompression schon infolge der Abhängigkeit der Auslaß- von der Einlaßsteuerung verringert wird. In allen Fällen entweicht durch die Schlitze in Zylindermitte der größte Teil des Abdampfes, durch den vom Schieber gesteuerten Zylinderkanal aber nur die verhältnismäßig geringe Ausschubdampfmenge, so daß die Vorzüge der Gleichstromwirkung gewahrt bleiben.
• Abb. i zeigt als Ausführungsbeispiel den Niederdruckzylinder einer kombinierten Gleichstrommaschine, achsial geschnitten.
• Abb. z stellt das Dampfdruckdiagramm für den Niederdruckzylinder für Kondensation und für Auspuff dar.
• In Abb. i ist A der Gleichstromzylinder mit den Auslaßschlitzen B und C der Kolben. Dl und D= sind die beiden Hälften des Kammerschiebers, der hier geteilt und mit äußerer Einströmung angenommen ist und einen Kammerraum E besitzt. Bei F tritt der Dampf ein, bei Gr aus.
• Kolben C und Schieber Dl und D2 sind in dem Augenblick gezeichnet, wo der Kolben nach rechts geht und dabei den Dampf auf der rechten Zylinderseite komprimiert, während der Schieber bei seiner Bewegung nach links eben im Begriff ist, mit seiner steuernden Kante H-' zu öffnen und so vermittels des Einlaßkanales I(° die Verbindung zwischen Kammer- und Kompressionsraum herzustellen, wodurch Druckausgleich zwischen Kompressionsraum und Kammer E geschaffen wird. Kurz darauf findet die Voreinströmung statt, und der Kolben C kehrt sodann seine Bewegungsrichtung um, die Expansion beginnt, und erst nachdem dies geschehen ist, werden Zylinderraum und Kammerraum E gegeneinander abgeschlossen.
• Auf den beiden Diagrammen L und M, von denen ersteres für Kondensation, letzteres für Auspuff gilt, entspricht der in Abb. i gezeichneten Kolbenstellung die Linie h=, während die Kolbenstellung, bei der während der Expansion Zylinder- und Kammerraum getrennt werden, durch die Linie hl kenntlich gemacht ist. Bei Kolbenstellung k1 besitzt der in der Kammer E abgeschlossene Dampf die Spannung p1 bzw. p1', während bei Kolbenstellung k= im Zylinder die Kompressionsspannung p° bzw. p-' herrscht. Da p1 größer ist .als p'2, so wird bei Kondensationsbetrieb die Kompressionsendspannung erhöht und bei Auspuffbetrieb, da p1' kleiner ist als p-", verringert.
• Der Kammerschieber Dl, D° kann nun, wie in Abb. i dargestellt, so eingerichtet sein, daß die Kanten J1 bzw. J'= zusätzlich den Auslaß steuern, so da,ß ein Teil des expandierten Dampfes wie bei einer Wechselstromdampfmaschine durch den Einlaßkanal I(1 bzw. J(2 nach G gelangt. Da diese Steuerkanten J1 und J'= so angeordnet sein können, daß sie den Kanal I(1 bzw. I(= erst schließen, nachdem die AuslaßschLitze B bereits überlaufen sind, so läßt sich hierdurch die Kompression in der gewünschten Weise regeln.

Claims (2)

1. PATE IVT-ANSPRLCHF: i. Kompressions - Regelungsvorrichtung für Gleichstrom-Wechselstrom-Dampfmaschinen mit veränderlichem Gegendruck, bei denen durch die Wirkung eines Schiebers die Kompressionsendspannung beeinflußt wird, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Kammerschiebers (Dl, D=) in der Weise, daß dessen steuernde Kanten (Hl, H-) vor der Erreichung der Voreinströmung Druckausgleich zwischen Kompressions- und Kammerraum (E) schaffen und die Verbindung zwischen Zylinder- und Kammerraum noch während eines Teiles der Expansion bestehen bleibt.
2. 2. Kompressions - Regelungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kammerschieber (Dl, D2) gleichzeitig mit Kanten (J1, JI',) den Auslaß steuert und einen Teil des Ausschubdampfes noch in die Ausströmleitung (0) treten läßt, wenn der Kolben die Auslaßschlitze bereits wieder überlaufen hat.