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Gleichstrom-Zwillingsdampfmaschine Gegenstand der Erfindung ist eine
Zwillingsdampfmaschine mit vom Kolben und einem Stenerorgan gemeinsam gesteuertem
Schlitzauslaß; bei welcher je ein Ausiaßsteuerorgan mit einem Einlaßsteuerorgan
gemeinsam angetrieben bzw. vereinigt wird.
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Gleichstrommaschinen mit schmalem Kolben und einem besonderen Steuerorgan
für die Auslaßschlitze sind schon bekannt. Es ist auch bekannt, dieses Auslaßorgan
mit dem Einlaßorgan zu einem gemeinsamen Schieber zu vereinigen. Bei kleineren Füllungen
ergibt sich diesfalls, wenn Füllungsregelung vorliegt, eine sehr große Kompression,
welche durch Anwendung einer Hilf sauslaßsteuerung, mit Benutzung der Einlaßkanäle
an den Zy-
linderenden, auch nur auf die den Einschiebersteuerungen eigentümliche
beträchtliche Größe beschränkt werden kann, wobei auch die Vorausströmung eine unerwünschte
Größe annimmt. Die Kompression ist also, trotz der Verminderung gegenüber einer
reinen Gleichstrommaschine, bei kleineren Füllungen immer noch zu hoch, was die
Anwendung selbst eines mäßigen Gegendruckes nicht gestattet, zudem werden durch
den Hilfsauslaß die Vorteile des Gleichstromes und der Trennung von Ein- und Auslaß
in erheblichem Ausmaß aufgehoben.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile bei Zwillingsdampfmaschinen,
indem die Zylinder in an sich bekannter Weise je zwei Auslaßschlitze erhalten, welche
vom Kolben überlaufen werden und zugleich von je einem Schieber o. dgl. derart gesteuert
sind, daß dieser während der Füllungs- und Expansionsperiode den vom Kolben freigelegten
Auslaßschlitz abschließt. Erfindungsgemäß werden nun die Auslaßkanäle jedes Zylinders
in dasjenige Schiebergehäuse geleitet, in welches die Einlaßkanäle des anderen Zylinders
münden, und -die beiden Schieber so ausgebilde, daß sie je den Auslaß des einen
und auch den Einlaß des anderen Zylinders steuern. Bei einer Kurbelversetzung von
etwa go° kann auch bei Füllungsregelung innerhalb des ganzen üblichen Füllungsbereiches,
von o bis 6o-7o"/", eine richtige Dampfverteilung erreicht, werden, ohne daß Kompression
und Vorausströmung ungünstige Größen erreichen, wobei die Trennung der Ein- und
Auslässe gewahrt bleibt.
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Die Abbildungen zeigen eine beispielsweise Ausführung der Erfindung.
Abb. i zeigt einen senkrechten Schnitt durch die beiden Zylinder i und i' einer
stehenden Zwillingsmaschine, Abb. 2 einen 'solchen durch die beiden beispielsweise
zwischen den Zylindern und außerhalb der Zylinderachsebene angeordneten Schiebergehäuse
2 und 2', welche je dem Dampfeinlaß des einen und dem Dampfauslaß_ des anderen Zylinders
dienen. In Abb. 3 ist ein waagerechter Schnitt in Höhe der Zylindermitte, in Abb.4
ein solcher in Höhe der unteren Auslaßkanäle dargestellt. Wie aus letzterer ersichtlich,
sind die Auslaßkanäle 4 des Zylinders i mit dem Schiebergehäuse 2 und jene, 4',
des Zylinders i'
mit dem Schiebergehäuse 2' in Verbindung, während
die Einlaßkanäle3 (gestrichelt dargestellt) des Zylinders i mit dem Schiebergehäuse
2' und jene, 3', des Zylinders i' mit dem Schiebergehäuse 2 verbunden sind. In Abb.
i sind die Einlaßkanäle 3' des Zylinders i' sowie die Auslaßschlitze 4 des Zylinders
i zu sehen. Diese werden vom Kolben überlaufen, so daß am Hubende stets beide Auslaßschlitzreihen
freigelegt sind. Wie aus Abb. 2 ersichtlich, steuert der Schieber 5 den Einlaß 3'
des Zylinders i' und d:.n Auslaß 4 des Zylinders i, während der Schieber 5' den
Einlaß 3 des Zylinders i und den Auslaß 4.' des Zylinders i' steuert. Der Frischdampf
strömt beispielsweise durch die Rohre 6 und 6' von oben in die Schiebergehäuse und
durch- die Rohrschieber 5 und 5' zu den unteren Einlaßkanälen. Die Schiebergehäuse
sind unten noch durch Öffnungen 9 und g' miteinander verbunden, so daß während der
Füllung der Frischdampf aus beiden Schiebergehäusen zum betreffenden Einlaßkanal
strömen kann. Die Auspuffräume befinden sich in der Mitte der Schiebergehäuse und
sind beispielsweise zu einem gemeinsamen Raum 7 vereinigt, an welchen sich der Auspuffstutzen
8 anschließt.
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Es ist angenommen, daß die beiden Kurbeln einen Winkel von etwa 9o°
ein.;chließen und der Kolben io' voreilt. In Abb. i ist durch Pfeile angedeutet,
daß bei der angenommenen Kurbelstellung sich der Kolben io gegen Ende seines Aufwärtshubes
und der Kolben io' am Anfang seines Abwärtshubes befindet. Es herrscht also im Zylinder
i oben Kompression, unten Expansion, im Zylinder i' oben Füllung, unten Ausströiriung.
In Abb. 2 sind die Schieber in den entsprechenden Stellungen dargestellt, wobei
sich Schieber 5 etwa im unteren Totpunkt und Schieber 5' etwa in der Mitte seines
Abwärtshubes befindet. Die beiden Schieber können nicht gleich ausgeführt werden,
da der eine Kolben in bezug auf den anderen voreilt, während dieser in bezug auf
den ersteren nacheilt. Es steuern beispielsweise be'i beiden Schiebern die Außenkanten
die Einlässe, beim Schieber 5' die Innenkanten die Auslässe 4.', während vom Schieber
5 die Auslaßkanäle 4 nicht überdeckt werden, sondern die Kanten des mittleren Ansatzes
durch Öffnen zum Auspuffraum 7 den Auslaß steuern.
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Abb.2a zeigt beispielsweise eine andere Bauart des Schiebers 5. Die
Auslaßkanäle 4 «=erden hier durch die Innenkanten des Schiebers wie beim Schieber
5' gesteuert, während die Einlaßkanäle 3' durch die Außenkanten der im Schiebermantel
befindlichen Schlitzreihen i i gesteuert werden. Dieser Schieber muß - gegenüber
dem in Abb.2 dargestellten, 5 - einen um iSo° versetzten Antrieb erhalten.
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Wie aus Abb.2 ersichtlich, ist der obere Einlaßkanal3', entsprechend
der Füllung im Zylinder i' oben, geöffnet, während der untere durch den Schieber
5 geschlossen ist. Derselbe verschließt auch den Weg vom unteren Auslaßkanal 4 zum
Auspuffraum 7, entsprechend der Expansionsperiode im Zylinder i unten. Der obere
Auslaßkanal 4 ist im Zylinder i durch den Kolben io gesperrt, da aber durch den
Schieber 5 der Durchgang vom oberen Auslaßkanal4 zum Auspuffraum geöffnet ist, beginnt
die Ausströmung durch diesen Kanal, sobald er gegen Hubende vom Kolben io freigelegt
wird. Die Einlaßkanäle 3 sind entsprechend der Kompressions-bzw. Expansionsperiode
im Zylinder i durch den Schieber 5' gesperrt. Der untere Auslaßkanal 4' ist, entsprechend
der Ausströmung im Zylinder i' unten, geöffnet. Auch der obere Auslaßkanal4' ist
noch geöffnet, dieser wird aber bei der Weiterbewegung des Schiebers 5' geschlossen,
bevor er im Zylinder durch den Kolben io' freigelegt wird.