DE451484C

DE451484C - Gestaengelose Schiebersteuerung fuer Kolbendampfmaschinen

Info

Publication number: DE451484C
Application number: DET29616D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-12-09
Filing date: 1924-12-09
Publication date: 1927-10-27

Description

Gestängelose Schiebersteuerung für Kolbendampfmaschinen. Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Vervollständigung der gestängelosen Schiebersteuerung nach Patent 443 246. Der Zweck der Erfindung ist eine Verkleinerung des Schieberhubes und der damit verbundenen Massenkräfte, so daß sich die Schiebersteuerung für höhere Tourenzahlen eignet.
Die Größe des Schieberhubes ist bei dem Hauptpatent bedingt durch die Höhe der Ein-und Auslaßkanäle, deren Lage zueinander und zur Schieberlänge dadurch bedingt ist, rlaß der Auslaßkanal vor dem Kolben noch voll geöffnet sein muß, wenn der Ein- und Auslaßkanal hinter dem Kolben geschlossen ist.
Gemäß der Erfindung wird der sich hierbei ergebende Schieberhub dadurch verkleinert, daß in der Mitte des Zylinders ein einziger Hauptdampfauslaß angeordnet wird und die bisherigen Auslaßkanäle verkleinert werden und nur als Hilfsauslaß dienen. Aus dieser Anordnung ergibt sich als weiterer Vorteil ein bestimmtes günstiges Abhängigkeitsverhältnis zwischen der Füllung auf der einen und der Kompression auf der anderen Kolbenseite.
Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung.
In dem Dampfzylinder a bewegt sich der Kolben b, dem der Dampf über das Schiebergehäuse c durch die Zylinderböden a1, a2 und die Eintrittsschlitze a3, 0 zugeführt wird. In dem Schiebergehäuse c bewegt sich der gestängelose Schieber, der sich aus den Schieberteilen dl, d2 und den Differentialkolben e, e1, e2, es zusammensetzt, die durch die Stange d miteinander verbunden sind. Die vier Differentialkolben e, e1, e2, es arbeiten in den Umsteuerräumen f, f 1, f2, f 3 wie nach dem Hauptpatent. Die Umsteuerräume f und f s erhalten durch die Leitungen n, n' zuerst Kompressions-, dann Frischdampf, die Umsteuerräume f l, f 2 erhalten durch die Leitungen in, ml Zylinderdampf und werden durch die Leitungen o, o1 in durch Drosselventile vl, v2 regelbarer Weise entlüftet. Die Leitungen 7n, n21 sind, wie beim Hauptpatent, an je ein Hahngehäuse r angeschlossen, dessen Hahnküken s je nach seiner Stellung die Leitung m bzw. in' mit einer der sich in den Zylinder öffnenden Bohrungen r, 2, 3 oder q. in Verbindung bringt, so daß Dampf aus dem Zylinder a hinter dem Kolben b durch eine dieser Bohrungen, das Hahngehäuse r, die Leitung in bzw. m1 in den Umsteuerraum f 1 bzw. f 2 strömen kann.
Der Abdampf entweicht in der Hauptsache durch die in der Mitte des Zylinders angebrachten Auslaßschlitze h. Die nahe den Enden des Zylinders a befindlichen Auslaßschlitze hl, h2 sind gemäß der Erfindung in ihrer Höhe verkleinert und dienen als Hilfsdampfauslaß, wobei sie noch zur feineren Regelung mit Drosselventilen t1, t2 ausgestattet sein können.
Angenommen, die Hahnküken s sind so eingestellt, daß die Leitungen m, in' durch die Bohrungen r Dampf aus dem Zylinder erhalten, so bekommt bei der durch einen Pfeil angedeuteten Bewegung des Kolbens b der Umsteuerraum f 2 gleich nach Beginn der Kolbenbewegung Zylinderdampf, so daß dann der Schieber in der im Hauptpatent geschilderten Weise in die Dampfabschlußstellung bewegt wird, in der er den Dampfeinlaßschlitz a3 abdeckt, natürlich ohne a4 freizulegen. Dabei deckt der Schieberteil d2 auch den Auslaßschlitz 1z2 sofort ab, und da der Kolben die Schlitze h überfahren hat und abschließt, beginnt jetzt auf der unteren Seite des Kolbens die Kompression.
Stehen dagegen die Hahnküken s derart, daß die Bohrungen 4 mit den Leitungen 11-z, ini verbunden sind, so erhält der Umsteuerraum f 2 erheblich später Dampf, um den Schieber in die Dampfabsperrstellung zu bringen. Infolgedessen entweicht der Abdampf in größerer Menge aus dem Hilfsauslaßschlitz h2. Dieser wird entsprechend später geschlossen, die Kompression setzt auch später ein und' erreicht demnach nur einen sehr viel geringeren Grad.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Gestängelose Schiebersteuerung für Kolbendampfmaschinen mit doppelten Differentialkolben nach Patent 443:246, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Hauptdampfauslasses (h) in der Mitte des Zylinders unter Beibehaltung der nahe den Zylinderenden befindlichen Auslaßkanäle (hl, h2), die in ihrer Höhe verkleinert sind und als Hilfsauslaß dienen.
2. Gestängelose Schiebersteuerung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsauslässe (hl, lag) zur feineren Regelung mit Drosselventilen (tl, t2) ausgestattet sind.