DE3687833T2 - Chirurgisches ultraschall-instrument. - Google Patents

Description

TECHNISCHES GEBIET
• Die vorliegende Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument zum Schneiden und Trennen von biologischem Gewebe mittels Ultraschallschwingung.
HINTERGRUND DES STANDS DER TECHNIK
• Herkömmlicherweise wurden für Knochenschneideoperationen und andere, ähnliche Operationen in der Neurochirurgie und plastischen Chirurgie Instrumente oder Werkzeuge, wie Kerrison-Zangen, Knochen- oder Hohlmeißelzangen, Bohrer, chirurgische Messer und Hohlmeißel (nur des runden Typs), für das Schneiden und Trennen von biologischen Geweben, insbesondere harten Knochengeweben, Knorpelgewebe und Knochenhaut, eingesetzt. Nachteilig daran war jedoch, daß der Leistungsgrad der Gewebe-Schneid-/Trenn-Arbeit niedrig und eine lange (Arbeits-) Zeit nötig war; zudem wurde dem Chirurgen eine hohe Arbeitsbelastung auferlegt, und es war ein hohes Maß an technischem Können erforderlich.
• Weiterhin werden Schneidwerkzeuge, die einen Elektro- oder Pneumatikmotor als Antriebskraftquelle benutzen, insbesondere für das Schneiden harter Knochen eingesetzt. Dabei werden die Drehbewegung des Motors mittels eines Nockens oder einer Kurve oder dergleichen in eine Linearbewegung umgesetzt und ein Schneidwerkzeug, dessen Spitze mit Sägezähnen aus einem Metall versehen ist, in Schwingung versetzt. Die Amplitude der Schwingung des Schneidwerkzeugs liegt in der Größenordnung von 0,5-5 mm, während ihre Frequenz in der Größenordnung von 1-5 kHz liegt. Die Schneidgeschwindigkeit wird durch die Größe der Amplitude beeinflußt. Da jedoch das Schneidwerkzeug mit einer Amplitude in der Größenordnung von 0,5-5 mm schwingt, bestand dabei eine Gefahr für eine Verletzung von Nervengewebe, falls das Schneidwerkzeug beim Schneidvorgang mit Nervengewebe in Berührung gebracht wurde.
• Ferner sind zahlreiche chirurgische Instrumente, die Ultraschallwellen verwenden, entwickelt worden. Es sind chirurgische Instrumente zum Schneiden und Trennen von biologischem Gewebe bekannt (z. B. geprüfte JP-Patentveröffentlichung Nr. 47-39197 und US-PS 3 589 363), umfassend ein Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeug, das seinerseits mit einer (einem) Ultraschallschwingungsquelle bzw. Ultraschallschwinger verbunden ist und eine longitudinale mechanische Schwingung auf der Frequenz der Ultraschallwelle ausführt, einen löffel- oder schaberförmigen Arbeitsbereich, der mit biologischem Gewebe in Berührung bringbar ist, und einen das Innere des Werkzeugs durchsetzenden Flüssigkeitsdurchlaß. Der Flüssigkeitsdurchlaß weist eine in den Arbeitsbereich mündende Öffnung auf. Ferner sind ein chirurgisches Instrument (z. B. geprüfte JP-Patentveröffentlichung Nr. 51-46 990 und US-PS 4 188 952), das für Anwendung zum Schneiden und Trennen von harten und weichen Geweben entwickelt wurde und das mit einer Ultraschallschwingungsquelle verbunden und mit einem sägeartige Schneidezähne aufweisenden Metall-Arbeitsbereich versehen ist, ein chirurgisches Instrument (z. B. US-PSen 2 714 890, 2 845 072 und 3 832 776), das mit einer messerförmigen Klinge aus Metall versehen ist, und ein chirurgisches Instrument mit einer Knochenmarkhöhlenraspel, z. B. das SONIC SURGERY System (Erzeugnis der Fa. Howmedica Inc.), bekannt.
• Es ist jedoch schwierig, chirurgische Instrumente, welche biologische Gewebe unter Anwendung von Ultraschallschwingung zerquetschen oder zerkleinern und durch Absaugung entfernen, für das Schneiden von biologischen Geweben, insbesondere von harten Geweben wie Knochen, einzusetzen. Obgleich es weiterhin möglich ist, ein chirurgisches Instrument mit einer Knochenmarkraspel, die mit einer Ultraschallschwingungsquelle verbunden ist, für das Schneiden von weichen und harten Knochen einzusetzen, ist es schwierig, dieses Instrument für das Schneiden und (Ab-)Trennen von Knochenhaut usw. anzuwenden, weil es aufgrund der Reibungswärme der Raspel oder auch Feile biologisches Gewebe an der Stelle der Schnittfläche aufbrechen kann. Im Dauerbetrieb erwärmt sich das chirurgische Instrument aufgrund der Ultraschallschwingungen, wodurch die mechanische Festigkeit des chirurgischen Instruments selbst herabgesetzt wird. Darüber hinaus ist ein chirurgisches Instrument mit einem an eine Ultraschallschwingungsquelle angeschlossenen Metall-Arbeitsbereich mit der Gefahr verbunden, daß sich beim wiederholten Schneiden harten Gewebes, wie Knochen, die Schneidgeschwindigkeit infolge von Verformung aufgrund eines Verschleißes der Schneidzähne der Klinge verringern kann. Da der mit dem biologischen Gewebe in Berührung gebrachte Arbeitsbereich aus Metall besteht, besteht außerdem die Gefahr, daß eine einfache elektrische Störung zur Ausübung eines elektrischen Schlags auf das Nervengewebe führen kann.
• Zur Ausschaltung dieser Probleme bei den herkömmlichen chirurgischen Instrumenten richtet sich die vorliegende Erfindung auf die Schaffung eines chirurgischen Instruments zum Schneiden und Trennen von biologischem Gewebe, insbesondere Knochenhaut usw., bei dem die Leistungsfähigkeit der Schneid- und Trennarbeit durch Verwendung von Ultraschallschwingung verbessert sein kann, bei dem ein Zerstören und Aufbrechen von biologischem Gewebe, das mit dem Arbeitsbereich in Berührung gelangt, aufgrund der beim Schneid- und Trennvorgang entstehenden Reibungswärme verhindert wird, bei dem eine Minderung der mechanischen Festigkeit des Arbeitsbereichs aufgrund einer Wärmeerzeugung in einem Dauerbetrieb oder Verschleiß und Verformung der Metallklinge des chirurgischen Instruments vermieden wird und bei dem die Einwirkung von elektrischen Schlägen auf das Nervengewebe im Fall einer einfachen elektrischen Störung ausgeschaltet ist.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
• Mit der vorliegenden Erfindung wird, genauer gesagt, ein chirurgisches Instrument zum Schneiden und Trennen von biologischem Gewebe mittels Ultraschallschwingung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 geschaffen.
• Vorzugsweise besteht der Gesamtteil oder der Oberflächenbereich des löffel- bzw. schaberförmigen Arbeitsbereichs, der mit einem mit dem biologischen Gewebe in Berührung bringbaren klingenförmigen Abschnitt versehen ist, aus einem keramischen Werkstoff.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
• In den Zeichnungen zeigen:
• Fig. 1 eine Darstellung der Relativanordnung zwischen einem chirurgischen Instrument gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und einer Betätigungsvorrichtung zum Betätigen des Instrument,
• Fig. 2 eine schematische Schnittansicht eines Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs des chirurgischen Instruments,
• Fig. 3 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Draufsicht auf einen Arbeitsbereich des Ultraschallschwingung- Übertragungswerkzeugs nach Fig. 1,
• Fig. 4 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Darstellung einer Abwandlung eines Teils des Arbeitsbereichs nach Fig. 2,
• Fig. 5 eine Darstellung einer Abwandlung des Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs nach Fig. 2 und
• Fig. 6(a) und 6(b) Darstellungen von Beispielen der konkreten Anwendung des chirurgischen Instruments gemäß der vorliegenden Erfindung.
BESTE AUSFÜHRUNGSART DER ERFINDUNG
• Die vorliegende Erfindung ist im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
• Fig. 1 veranschaulicht die Relativanordnung zwischen einem chirurgischen Instrument gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und einer Betätigungsvorrichtung zum Betätigen oder Betreiben desß Instruments. Das in dieser Figur dargestellte chirurgische Instrument ist mit einer (einem) Ultraschallschwingungsquelle oder Ultraschallschwinger 4 und einem damit verbundenen Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeug 5 versehen. Das Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeug 5 umfaßt einen Basisabschnitt 30, der einen großen Durchmesser aufweist und mit dem Ultraschallschwinger 4 verbunden ist, einen vom Basisabschnitt 30 im wesentlichen parallel zur Richtung der mechanischen Schwingung des Ultraschallschwingers 4 abgehenden Verbindungsabschnitt 6 und einen löffel- bzw. schaberförmigen Arbeitsbereich 7, der am Spitzen- oder Vorderende des Verbindungsabschnitts 6 vorgesehen ist. Die Querschnittsfläche des Verbindungsabschnitts 6 verringert sich fortlaufend vom Basisabschnitt 30 in Richtung auf den Arbeitsbereich 7, so daß die mechanische Schwingung auf der Frequenz der vom Ultraschallschwinger 4 zum Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeug 5 übertragenen Ultraschallwelle am Verbindungsabschnitt 6 vergrößert und auf den Arbeitsbereich 7 übertragen wird. Gemäß Fig. 2 ist im Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeug 5 ein Flüssigkeitsdurchlaß 21 ausgebildet, der in Längsrichtung des Werkzeugs 5 verläuft. Der Durchlaß 21 weist an seinen linken und rechten Enden eine mit einer Leitung 14 verbindbare Öffnung 20 bzw. eine zum Arbeitsbereich 7 hin offene bzw. in diesen mündende Öffnung 22 auf.
• Wenn eine Ultraschallwellen-Erzeugungsschaltung 1 über Kabel 2 und 3 elektrische Signale der Frequenz der Ultraschallwellen zum Ultraschallschwinger 4 liefert, erzeugt letzterer mechanische Schwingung mit der Frequenz der Ultraschallwellen. Als Ultraschallschwinger 4 kann ein solcher entweder des Magnetostriktionstyps oder des Elektrostriktionstyps benutzt werden. Die mechanische Schwingung mit der Frequenz der vom Ultraschallschwinger 4 erzeugten Ultraschallwellen breitet sich zum Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeug 5 aus, wird am Verbindungsabschnitt 6 des Ultraschallschwingung- Übertragungswerkzeugs 5 vergrößert bzw. verstärkt und breitet sich zum Arbeitsbereich 7 aus. Der Arbeitsbereich 7 wird so in unmittelbare Berührung mit biologischem Gewebe gebracht, daß letzteres mittels der mechanischen Schwingung auf der Frequenz der Ultraschallwellen geschnitten und getrennt werden kann.
• Die Richtung der mechanischen Schwingung auf der Frequenz der Ultraschallwellen des Arbeitsbereichs 7 ist die Längsrichtung in bezug auf die Achse des Schwingers 4.
• Wenn dem Arbeitsbereich 7, während dieser mechanisch auf der Frequenz der Ultraschallwellen schwingt, eine Flüssigkeit, wie eine Lösungsflüssigkeit, zugespeist werden soll, wird ihm die Lösungsflüssigkeit von einer Flüssigkeitsinjektions- oder -einspritzvorrichtung 10 über einen Schlauch 11, ein Wählventil 12, einen Schlauch 13 und die Leitung 14 zugeführt. Obgleich die Art der Lösung keiner spezifischen Einschränkung unterliegt, werden Lösungen, die einen geringen Einfluß auf biologisches Gewebe haben, wie physiologische Salzlösung, bevorzugt. Gemäß Fig. 2 tritt die über die Leitung 14 geleitete Lösung in die Öffnung 20 ein, durchströmt den Flüssigkeitsdurchlaß 21 und strömt aus der Öffnung 22 des schaberförmigen Arbeitsbereichs 7 aus. Mittels dieser Flüssigkeit wird der Arbeitsbereich 7 kühl gehalten, so daß ein etwaiger Temperaturanstieg des Arbeitsbereichs 7 unter der Reibungswärme, die im Verlauf des Schneid- und Trennvorgangs mittels der mechanischen Schwingung auf der Frequenz der Ultraschallwellen erzeugt wird oder entsteht, vermieden werden kann. Weiterhin wird eine Wärmeerzeugung im Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeug 5 im Dauerbetrieb des Instruments unterbunden, so daß eine Minderung der mechanischen Festigkeit des Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs 5 verhindert werden kann. Obgleich der Werkstoff des Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs 5 keinen spezifischen Einschränkungen unterliegt, werden Titanlegierungen einer hohen Zugfestigkeit und Dauerschwingfestigkeit bevorzugt.
• Wenn feine Stücke oder Teilchen des biologischen Gewebes, die mittels der mechanischen Schwingung des Arbeitsbereichs 7 geschnitten und getrennt oder abgetragen worden sind, durch Absaugung entfernt werden sollen, wird nach dem Schneid- und Trennvorgang der Schlauch 13 durch Betätigung des Wählventils 12 mit dem Schlauch 15 verbunden; die feinen Gewebeteilchen werden dann zusammen mit der Lösung durch eine Absaugvorrichtung 17 an der Öffnung 22 im Arbeitsbereich 7 gemäß Fig. 2 über den Flüssigkeitsdurchlaß 21, die Öffnung 20, die Leitung 14 gemäß Fig. 1, den Schlauch 13, das Wählventil 12 und den Schlauch 15 abgesaugt und in eine Flasche 18 abgeführt.
• Fig. 5 zeigt eine Abwandlung des Ultraschallschwingung- Übertragungswerkzeugs gemäß den Fig. 1 und 2. Beim Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeug 5 gemäß Fig. 5 ist nämlich ein Verbindungsabschnitt 6 desselben zur Richtung der mechanischen Schwingung des Ultraschallschwingers 4 unter einem vorbestimmten Winkel geneigt und in gekrümmter Weise verlaufend ausgelegt. Dabei entspricht die Richtung der mechanischen Schwingung des Verbindungsabschnitts 6 der Richtung der Achse des Verbindungsabschnitts 6, d. h. der Längsrichtung des Verbindungsabschnitts 6. Das Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeug 5 gemäß Fig. 5 besitzt eine Länge, die insgesamt geringfügig größer ist als die Länge des Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs 5 gemäß den Fig. 1 und 2, und es weist eine gekrümmte Form auf. Aus diesem Grund kann es zweckmäßig für Operationen, die an sehr unzugänglichen oder beengten Orten durchgeführt werden, zum Beispiel für das Schneiden von Knochen im innersten Teil der Mundhöhle, eingesetzt werden. Gesamtlänge und Konfiguration des Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs 5, der Winkel, unter welchem der Verbindungsabschnitt 6 gegenüber der Richtung der durch den Ultraschallschwinger 4 erzeugten mechanischen Schwingung angeordnet ist, oder dergleichen unterliegen keinen spezifischen Einschränkungen und können in Abhängigkeit von Lage und Konfiguration des zu behandelnden Körperteils gewählt werden.
• Gemäß Fig. 2 weist der Arbeitsbereich 7 eine sich in Aufwärtsrichtung öffnende löffel- bzw. schaberförmige Konfiguration auf. Der Umfangsrandsteg der Löffel- bzw. Schaberform bildet klingenförmige Abschnitte. Gemäß Fig. 3 umfaßt der Arbeitsbereich 7, genauer gesagt, klingenförmige Abschnitte 25 und 31, die jeweils am Vorderende (dem rechten Ende gemäß Mol-%3) bzw. am hinteren Ende (dem linken Ende gemäß Fig. 3) des löffel- bzw. schaberförmigen Abschnitts angeordnet sind und einen vorbestimmten Winkel (im wesentlichen einen rechten Winkel bei der dargestellten Ausführungsform) gegenüber der Richtung der mechanischen Schwingung auf der Frequenz der Ultraschallwellen festlegen, sowie klingenförmige Abschnitte 23 und 24, die an den Quer-Seitenteilen (den oberen und unteren Abschnitten gemäß Fig. 3) des löffel- bzw. schaberförmigen Abschnitts angeordnet sind und im wesentlichen parallel zur Richtung der mechanischen Schwingung verlaufen. Die zur Durchführung des Schneid- und Trennvorgangs in unmittelbare Berührung mit dem biologischen Gewebe gebrachten Teile sind die klingenförmigen Abschnitte 23, 24 und 25.
• Der Arbeitsbereich 7 des Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs 5 gemäß Fig. 5 ist demjenigen nach den Fig. 1 und 2 ähnlich und weist klingenförmige Abschnitte auf, die den klingenförmigen Abschnitten 23, 24, 25 und 31 gemäß Fig. 3 ähnlich sind.
• Fig. 6 veranschaulicht Beispiele der Anwendung des chirurgischen Instruments gemäß der Erfindung. Fig. 6(a) veranschaulicht eine(n) Vorgang oder Operation zum Trennen bzw.
• Ablösen der Knochenhaut 2b durch Ansetzen des klingenförmigen Abschnitts des löffel- bzw. schaberförmigen Arbeitsbereichs 7 des Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs 5 am Grenzbereich zwischen dem Knochen 27 und der über dem Knochen 27 liegenden Knochenhaut 2b. Ferner veranschaulicht Fig. 6(b) eine(n) Vorgang oder Operation, bei dem bzw. der der Kondylus bzw. Gelenkhöcker 28 bei einer Entfernung eines Kopfes eines Knochens mittels des klingenförmigen Abschnitts des löffelbzw. schaberförmigen Arbeitsbereichs 7 geschnitten und entfernt wird. Obgleich Fig. 6 den Zustand zeigt, in welchem der am Vorderende des löffel- bzw. schaberförmigen Bereichs angeordnete klingenförmige Abschnitt für den Vorgang des Schneidens oder (Ab-)Trennens benutzt wird, können je nach Lage und Winkel des zu behandelnden Körperteils die an den Seitenteilen des löffel- bzw. schaberförmigen Bereichs angeordneten klingenförmigen Abschnitte 23 und 24 benutzt werden, so daß es möglich wird, die Operation zügig und ohne großen Kraftaufwand von seiten des Chirurgen durchzuführen. Die klingenförmigen Abschnitte 23 und 24 können, wie in den Fig. 1, 2 und 5 gezeigt, geradlinig sein. Vorzugsweise werden sie jedoch gemäß den Fig. 4 und 6 mit einer abwärts ausgesparten (hinterschnittenen) Form ausgebildet, da dies den Schneid- und Trennvorgang erleichtert und die Erzielung eines verbesserten Leistungsgrads bei der Operation ermöglicht.
• Im folgenden ist der am Spitzen- oder Vorderende des Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs 5 angeordnete, mit dem biologischen Gewebe in Berührung zu bringende Arbeitsbereich, der vollständig oder im Oberflächenbereich aus einem keramischen Werkstoff hergestellt ist, beschrieben.
• Wenn der Oberflächenbereich des Ultraschallschwingung- Übertragungswerkzeugs 5 und des Arbeitsbereichs 7 aus einem keramischen Werkstoff geformt ist, unterliegt der Werkstoff des Kernteils keiner spezifischen Einschränkung, solange der Werkstoff die mechanische Schwingung auf der Frequenz der Ultraschallwellen zu übertragen vermag. Bevorzugt werden jedoch Titanlegierungen, die hohe Zugfestigkeit und Dauerschwingfestigkeit aufweisen. Der Gesamtteil oder der Oberflächenbereich des Arbeitsbereichs 7, der in unmittelbare Berührung mit dem biologischen Gewebe gebracht wird, ist bzw. wird aus einem anorganischen Werkstoff geformt, der ausreichende Härte und Verschleißfestigkeit, um eine Verschleißverformung der klingenförmigen Abschnitte beim Vorgang des Schneidens und Trennens harter biologischer Gewebe, wie Knochen, zu verhindern, und außerdem einen elektrischen Widerstandswert von mehr als 10¹³ Ohm·cm aufweist, um die Ausübung eines elektrischen Schlags auf das Nervengewebe und dergleichen im Fall einer im chirurgischen Instrument auftretenden einfachen elektrischen Störung zu vermeiden. Keineswegs einschränkende Beispiele für derartige anorganische Werkstoffe sind keramische Werkstoffe der Al&sub2;O&sub3;-Reihe, Al&sub2;O&sub3;-ZrO&sub2;-Reihe und Si&sub3;N&sub4;-Reihe. Bei Verwendung des Arbeitsbereichs mit dem aus einem keramischen Werkstoff geformten Oberflächenbereich sollte die Dicke des keramischen Werkstoffs im Bereich von 1 um bis 1,5 mm, bevorzugt im Bereich von 3 um bis 1,0 mm, liegen. Wenn die Dicke weniger als 1 um beträgt, ist die Verschleißbeständigkeit ungenügend; wenn sie dagegen mehr als 1,5 mm beträgt, kann die keramische Schicht leicht abplatzen oder brechen.
• Bei Verwendung des Arbeitsbereichs mit dem aus einem keramischen Werkstoff geformten Oberflächenbereich braucht nur der am Spitzen- oder Vorderende des Ultraschallschwingung- Übertragungswerkzeugs 5 angeordnete Arbeitsbereich 7 mit dem keramischen Werkstoff beschichtet zu sein. Wahlweise kann der Arbeitsbereich 7 als getrennter, vom Ultraschallschwingung- Übertragungswerkzeug 5 unabhängiger Körper vorbereitet werden, und dieser Körper kann nach Beschichtung mit einem keramischen Werkstoff z. B. mittels Schrauben am Spitzen- oder Vorderende des Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs 5 montiert und befestigt werden. Wenn der Arbeitsbereich vollständig aus einem keramischen Werkstoff hergestellt wird oder ist, wird selbstverständlich ein den Arbeitsbereich 7 bildendes, aus einem keramischen Werkstoff geformtes Bauelement z. B. mittels Schrauben am Spitzen- oder Vorderende des Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs 5 montiert.
INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
• Mit dem Instrument gemäß der vorliegenden Erfindung können das Schneiden und Trennen von biologischem Gewebe, insbesondere das Schneiden von Knochen, das Abtrennen oder Ablösen der Knochenhaut und das Entfernen einer zusammenhängenden Masse, etwa einer Kalziummasse, umfassende Operationen im Vergleich zum Fall der Verwendung herkömmlicher chirurgischer Instrumente beschleunigt und ohne die Notwendigkeit für eine vollkommene Beherrschung der Technik durchgeführt werden. Weiterhin ist es dabei möglich, die Aktivität des biologischen Gewebes an den geschnittenen, (ab)getrennten Flächen durch die Verhinderung der Erzeugung von Reibungswärme aufgrund mechanischer Schwingung auf der Frequenz der Ultraschallwellen zwischen dem Arbeitsbereich und dem biologischen Gewebe zu erhalten. Darüber hinaus ist es möglich, eine Minderung der mechanischen Festigkeit des Ultraschallschwingung-Übertragungswerkzeugs infolge von Wärme(entwicklung) in dem auf der Frequenz der Ultraschallwellen schwingenden Werkzeug zu vermeiden. Wenn an dem klingenförmigen Abschnitte aufweisenden löffel- bzw. schaberförmigen Arbeitsbereich ein keramischer Werkstoff benutzt bzw. vorgesehen wird, kann eine verschleißbedingte Verformung der klingenförmigen Abschnitte minimiert werden. Ferner kann auch jede Gefahr für die Ausübung elektrischer Schläge auf das Nervengewebe im Fall einer einfachen elektrischen Störung ausgeschlossen werden. Das Instrument kann somit in vorteilhafter Weise als chirurgisches Instrument zum Schneiden und Trennen von biologischem Gewebe eingesetzt werden.

Claims (3)

1. Chirurgisches Instrument zum Schneiden und Trennen von biologischem Gewebe durch den Einsatz von Ultraschallvibration, bei dem ein Ultraschall-vibrationübertragendes Werkzeug (5), das mit einer Ultraschall-vibrationsquelle (4) verbunden ist und in Längsrichtung eine mechanische Vibration mit der Frequenz der Ultraschallwellen ausführt, einen löffelförmigen Arbeitsbereich (7) umfaßt, der zumindest einen klingenförmigen Bereich (25) aufweist, der im wesentlichen einen rechten Winkel, bezogen auf die Richtung der längs gerichteten mechanischen Vibration mit der Frequenz der Ultraschallwellen bildet und zwei klingenförmige Bereiche (23, 24) an der randseitigen Kante des löffelförmigen Arbeitsbereiches (7) aufweist, die im wesentlichen parallel zu der Richtung der längsgerichteten mechanischen Schwingung ausgerichtet ist, wobei der löffelförmige Arbeitsbereich (7) dazu eingerichtet ist, in Berührung mit dem biologischen Gewebe gebracht zu werden und einen Flüssigkeitsdurchlaß (21) aufweist, der durch das Innere des Werkzeuges verläuft, und der Flüssigkeitsdurchlaß eine Öffnung (22) aufweist, die in den Arbeitsbereich (7) mündet.

2. Chirurgisches Instrument gemäß Anspruch 1, bei dem das Ultraschallschwingungen übertragende Werkzeug (5) einen Verbindungsabschnitt (6) aufweist, der entweder einen vorbestimmten Winkel, bezogen auf die Richtung der längsgerichteten mechanischen Schwingung, die wird aufweist, oder sich im wesentlichen parallel zu der Richtung der mechanischen Schwingung erstreckt, wobei das vordere Ende des Verbindungsabschnitts (6) mit dem löffelförmigen Arbeitsbereich (7), der mit dem biologischen Gewebe in Kontakt gebracht ist, versehen ist.

3. Chirurgisches Instrument gemäß den Ansprüchen 1 oder 2, bei dem das gesamte Teil oder der Oberflächenbereich des Arbeitsabschnittes (7), der mit einem klingenförmigen Bereich versehen ist, um mit dem biologischen Gewebe in Berührung gebracht zu werden, aus einem keramischen Material geformt ist.