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Beschreibung
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur galvanischen
Elektrostimulation bei Blasen- oder Analinkontinenz und zur Behandlung von Hämorrhoiden
mit einer in den Schließmuskelbereich des Mastdarmes einführbaren, rotationssymmetrischen
Elektrode, die aus einem kugel- oder eiförmigen Elektrodenkopf, einer gegenüber
dem Elektrodenkopf verjüngten zylindrischen Stabelektrode, einer tellerförmigen
Ringelektrode und einem zylindrischen, isolierten Elektrodenschaft besteht, wobei
zumindest ein Teil der Oberfläche des Elektrodenkopfes elektrisch leitfähig ausgebildet
ist.
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Eine Vorrichtung der genannten Art ist aus der DE--OS 32 38 070 bekannt
und wird gemäß Fig. 1, die einen Querschnitt des Beckenbereichs des Menschens darstellt,
in den Schließmuskelbereich 2 des Mastdarms 3 eingeführt. Anschließend wird die
Elektrode 1 in nicht näher dargestellter Weise mit einem zu einem Impulsgeber führenden
Kabel verbunden, das in den Elektrodenschaft eingesteckt wird. Die bekannte monopolare
Elektrode besteht aus einem elektrisch isolierten, zylindrischen Elektrodenschaft
aus Vollkunststoff oder aus einer metallischen Elektrode mit einem Kunststoffüberzug.
An den zylindrischen Elektrodenschaft schließt sich eine tellerförmige Ringelektrode
an, die im Querschnitt trapezförmig ausgebildet ist und vollständig aus einem elektrisch
leitfähigen Material besteht bzw. mit einem elektrisch leitfähigen Belag versehen
ist. An die Ringelektrode schließt sich eine zylindrische Stabelektrode an, deren
Oberfläche ebenfalls elektrisch leitfähig ist.
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Den oberen Abschluß der Elektrode bildet ein kugeloder eiförmiger
Elektrodenkopf, dessen Oberfläche zumindest teilweise mit einem ebenfalls elektrisch
leitfähigen Belag versehen ist. Aufgrund der monopolaren Ausbildung der bekannten
Elektrode ist zusätzlich eine geeignete Flächenelektrode im Rücken- oder Beckenbereich
des Patienten als Gegenelektrode anzubringen und ebenso wie die Elektrode mit einem
Impulsgeber zu verbinden.
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Die äußere Form der bekannten Elektrode gewährleistet einen sicheren
Sitz im Schließmuskelbereich des Patienten und ermöglicht aufgrund ihrer monopolaren
Ausbildung und ihrer großen, der Abgabe der Reizstromimpulse dienenden Fläche eine
äußerst intensive und gleichwohl schonende Behandlung. Insbesondere bei schweren
Inkontinenz- oder Insuffizienzfällen sowie zur Hämorrhoidenbehandlung hat sich diese
monopolare Elektrode als äußerst günstig erwiesen, da wegen der großflächigen Applikation
selbst entfernte Muskelbereiche stimuliert werden bzw. bei besonders empfindlichen
Patienten Impulse geringer Amplitude bei maximaler Wirksamkeit verwendet werden
können. In Fällen leichter Inkontinenz bzw. bei weniger empfindlichen Patienten
kann man jedoch auf eine derart intensive Behandlung verzichten, da Behandlungserfolge
bereits bei gegenüber der bekannten Elektrode verminderten elektrisch leitfähigen
Belägen zu erzielen sind.
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Aus der US-PS 3749 100 ist eine bipolare Elektrode zur Elektrostimulation
des Analschließmuskels eines unter Inkontinenz leidenden Patienten bekannt, die
einen kugelförmigen Elektrodenkopf, einen sich allmählich verjüngenden Elektrodenhals
und ein verbreitertes Elektrodenende aufweist. Im Bereich des sich verjüngenden
Elektrodenhalses sind zwei in Längsrichtung an gegenüberliegenden Seiten angebrachte
Elektroden vorgesehen, die eine gegenüber der Gesamtoberfläche des Elektrodenhalses
geringe Oberfläche aufweisen und an denen elektrische Impulse angelegt werden, die
eine Kontraktion des Analschließmuskels bewirken. Die Impulse sind so beschaffen,
daß eine Dauerkontraktion des Analschließmuskels erfolgt, die im Zusammenwirken
mit der ebenfalls ausgeprägten Form der Elektrode, die eine enge Anpassung an den
Analschließmuskelbereich des Patienten zum Ziel hat, einen möglichst dichten Verschluß
des sich an den Elektrodenhals der Elektrode bei Impulsabgabe anlegenden Schließmuskels
bewirkt. Mit der bekannten Vorrichtung ist zwar ein vorübergehender Verschluß des
Afters für eine vorbestimmte Zeitspanne möglich, infolge der ständigen Reizung des
Analschließmuskels ist jedoch die Gefahr der Erschlaffung des Schließmuskels vorhanden,
so daß trotz der ausgeprägten Stöpselform der Elektrode bei erschlafftem Schließmuskel
ein schlagartiges Entfernen des Stöpsels in Kauf genommen werden muß.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Elektrostimulations-Elektrode
der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei hoher Wirksamkeit eine universelle
Anwendbarkeit als monopolare, bipolare oder multipolare Elektrode gestattet und
schädigende Reizungen nicht erkrankter Organe oder Muskulaturen vermeidet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Elektrode
in mehrere durch Isolationsschichten voneinander getrennte, elektrisch leitfähige
Abschnitte unterteilt ist, die über elektrische Leitungen mit der rückwärtigen Endfläche
des Elektrodenschaftes verbunden sind.
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Die erfindungsgemäße Lösung gestattet eine universelle Anwendbarkeit
als monopolare, bipolare oder multipolare Elektrode und somit eine den jeweiligen
Verhältnissen angepasste, individuelle und variable Behandlung und schafft die Voraussetzung
für eine äußerst schonende Behandlung, ohne daß in der Umgebung des Schließmuskelbereichs
liegende Organe oder Muskulaturen, die nicht von der Behandlung betroffen sind,
in Mitleidenschaft gezogen werden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitfähigen Abschnitte aus Titan bestehen.
Aufgrund des geringen spezifischen Gewichtes von Titan sowie dessen hoher elektrischer
Leitfähigkeit wird die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Elektrode deutlich erhöht
und verhindert, daß gegenüber bestimmten Legierungen empfindliche Patienten geschädigt
werden.
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Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch
gekennzeichnet, daß das vordere Ende des Elektrodenkopfes aus einem lsolationsmaterial
besteht. Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung gewährleistet eine extrem
schonende Behandlung des Patienten, da der vorderste Bereich der Elek-
trode
zur Impulsabgabe keinen Beitrag leistet, so daß beispielsweise bei der Behandlung
männlicher Patienten keine Schädigung der im vorderen Ende des Elektrodenkopfes
bei in den Schließmuskelbereich des Patienten eingeführter Elektrode benachbarten
Prostata auftritt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die zu den elektrisch leitfähigen Abschnitten führenden
Leitungen in die Endfläche des Elektrodenschaftes münden, wobei die zum Elektrodenkopf
führende Leitung in die Mitte der Kreisfläche der Elektrodenschaft-Endfläehe mündet
und die zu den weiteren Belägen führende Leitungen mit einer konzentrischen Ringfläche
bzw.
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mehreren konzentrischen Ringflächen verbunden sind.
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Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung gestattet es, die
Elektrostimulations-Elektrode in einfacher Weise an einen Impulsgeber anzuschließen
und wahlweise einen oder mehrere elektrisch leitfähige Beläge durch Anschluß an
den Impulsgeber in die Behandlung einzubeziehen. Durch die Verbindung der in die
Endfläche des Elektrodenschaftes mündenden Leitungen mittels Steckverbindungen gemäß
einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung können beliebige Kombinationen
leitfähiger Beläge gebildet werden, so daß wahlweise eine monopolare, bipolare oder
multipolare Elektrostimulations-Elektrode geschaffen wird.
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Durch nicht an den Impulsgeber angeschlossene leitende Beläge werden
zusätzliche Isolationsschichten gewonnen, so daß Zonen geschaffen werden, die nicht
zur Elektrostimulation beitragen. Darüber hinaus können durch den getrennten oder
gemeinsamen Anschluß an den Impulsgeber beliebige Impulsformen an beliebigen Stellen
der in den Schließmuskelbereich des Patienten eingeführten Elektrostimulations-Elektrode
appliziert werden. Unter anderem ist es dadurch möglich, durch zeitlich gestaffelte
Abgabe von Impulsen an die einzelnen elektrisch leitfähigen Beläge einen Vibrationseffekt
vom Elektrodenkopf zur tellerförmigen Ringelektrode oder umgekehrt bzw. auf- und
abschwellende Impulse zu erzielen.
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Nach einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung ist zumindest
die zum Elektrodenkopf führende Leitung in einem Kapillarrohr angeordnet. Dadurch
wird die Stabilität der Elektrostimulations-Elektrode infolge der Verwendung der
isolierenden Zwischenstücke deutlich erhöht und die Gefahr eines Verbiegens der
Elektrode erheblich vermindert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die zu den
elektrisch leitfähigen Abschnitten führenden Leitungen als koaxiale, zylindrische
Hülsen ausgebildet. Jede dieser Hülsen ist mit einer leitfähigen, benachbart und
parallel zur Endfläche des Elektrodenschaftes angeordneten Schicht verbunden. Achsparallele
Bohrungen in der Endfläche dienen zur Aufnahme von Steckern, die dabei jeweils eine
oder mehrere Schichten kontaktieren. In dieser Ausführungsform kann ohne irgendeine
Veränderung an der Elektrode selbst durch einfaches Umstecken der Stecker von einer
Bohrung in eine andere die Art der Elektrostimulation geändert werden.
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Eine Bohrung kann beispielsweise mit dem leitenden Abschnitt des
Elektrodenkopfes und eine andere Bohrung mit dem leitenden Abschnitt der Ringelektrode
verbunden werden, eine dritte Bohrung ermöglicht beim Einstecken eines Steckers
eine elektrische Verbindung zu den leitenden Abschnitten aller Elektrodenteile.
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Weitere bevorzugte Merkmale sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele soll der
der Erfindung zugrundeliegende Gedanke näher erläutert werden. Es zeigen: Fig. 1
einen Querschnitt durch den Beckenbereich eines Menschen mit in den Analbereich
eingeführter Elektrode zur Elektrostimulation; Fig. 2 eine perspektivische Ansicht
einer bipolaren Elektrostimulations-Elektrode mit einem nur zu einem Drittel leitfähigen
Elektrodenkopf; Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Elektrostimulations-Elektrode
gemäß Fig. 2; Fig. 4 eine Draufsicht auf die Endfläche des Elektrodenschaftes einer
Elektrostimulations-Elektrode gemäß Fig. 3; Fig. 5 eine perspektivische Ansicht
einer multipolaren Elektrostimulations-Elektrode, Fig. 6 eine Draufsicht auf die
Endfläche des Elektrodenschaftes der Elektrostimulations-Elektrode gemäß Fig.5;
Fig. 7 einen Schnitt durch eine vergrößerte Darstellung der Elektrostimulationselektrode
und Fig. 8 einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform einer Elektrostimulationselektrode.
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Die in Fig. 2 zur Behandlung eines Menschen dargestellte Elektrode
zur Elektrostimulation des Mastdarm-Schließmuskels besteht aus einem elektrisch
isolierten.
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zylindrischen Elektrodenschaft 11, der wahlweise aus Vollkunststoff
o.dgl. oder aus einer metallischen Elektrode mit einem Kunststoffüberzug hergestellt
sein kann. An den Elektrodenschaft 11 schließt sich eine tellerförmige Ringelektrode
12 an, die vorzugsweise im Querschnitt trapezförmig ausgebildet ist und wahlweise
vollständig aus elektrisch leitfähigem Material besteht oder einen elektrisch leitfähigen
Belag vorzugsweise aus Titan aufweist bzw. aus einem Isolationsmaterial besteht.
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An die Ringelektrode 12 schließt sich eine zylindrische Stabelektrode
13 an, die bis auf einen an die Ringelektrode 12 anschließenden Bereich 131 aus
einem elektrischen Isolationsmaterial analog zum Elektrodenschaft 11 besteht, wobei
die Länge des Bereichs 131 wenige Millimeter beträgt.
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Den oberen Abschluß der Elektrode zur Elektrostimulation bildet ein
eiförmiger Elektrodenkopf 14, dessen an die zylindrische Stabelektrode 13 angrenzender
Bereich 141, der etwa 1/3 der Oberfläche des Elektrodenkopfes 14 einnimmt, elektrisch
leitfähig ausgebildet ist, während der obere, die verbleibenden 2/3 des Elektrodenkopfes
14 ausmachende Bereich 142 aus elektrischem Isolationsmaterial analog zum Elektrodenschaft
11 bzw. zur zylindrischen Stabelektrode 13 besteht. Der elektrisch leitfähige Bereich
141 des Elektrodenkopfes 14 kann analog zur tellerförmigen Ringelektrode 12 vollständig
aus einem elektrisch leitfähigen Material bestehen oder einen elektrisch leitfähigen
Belag, vorzugsweise aus Titan, aufweisen.
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In der Darstellung gemäß Fig. 2 sowie gemäß Fig. 5 sind die aus einem
Isolationsmaterial gefertigten Teile der Elektrostimulations-Elektrode schraffiert
gekennzeichnet, während die elektrisch leitfähigen Teile dunkel ausgezeichnet sind.
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Der in Fig. 3 dargestellte Längsschnitt durch die l.lektrostimulations-Elektrode
gemäß Fig. 2 für eine bipolare re Elektrode zeigt den l lektrodenschaft 11 mit <Iwl~al
angrenzender tellerförmiger Itingelektrode 12, an die die zylindrische Stabelektrode
13 angrenzt und vom eiförmigen Elektrodenkopf 14 abgeschlossen wird.
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Der leitende Belag 141 des Elektrodenkopfes 14 ist mit einem ersten
Leiter 21 verbunden, der in einem Kapillarrohr 20 gelagert ist und durch das Innere
der zylindrischen Stabelektrode 13, der Ringelektrode 12 und des Elektrodenschaftes
11 geführt ist. Zur Isolation des Kapillarrohres 20 gegenüber der leitenden Fläche
der Ringelektrode ist eine Kunststoffummantelung 30 vorgesehen.
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Der leitende Belag der Ringelektrode 12 ist über einen zweiten Leiter
23 durch den zylindrischen Elektrodenschaft 11 geführt und in entsprechender Weise
mit dem leitenden Belag 121 der Ringelektrode 12 verbunden. Beide Leiter 21, 23
führen zur Endfläche 111 des Elektrodenschaftes 11. Der zweite Leiter 23 kann wahlweise
als isolierter Leiter im Isolationsmaterial des zylindrischen Elektrodenschaftes
11 oder als konzentrischer Leiter, der um die Kunststoffummantelung 30 des Kapillarrohres
20 gelegt ist, ausgebildet sein.
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Die in Fig. 4 dargestellte Draufsicht auf die Endfläche 111 des zylindrischen
Elektrodenschaftes 11 für die bipolare Elektrostimulations-Elektrode gemäß den Fig.
2 und 3 zeigt die äußere Randfläche des zylindrischen Elektrodenschaftes 11 sowie
eine in der Endfläche 111 eingelassene konzentrische Lochscheibe 24, vorzugsweise
aus Titan. In der konzentrischen Lochscheibe 24 ist eine Bohrung 25 vorgesehen,
an die der zum leitenden Belag der Ringelektrode 12 führende zweite Leiter 23 angeschlossen
ist. In der Mitte der Endfläche 111 ist eine weitere Bohrung vorgesehen, die aus
dem Ende des Kapillarrohres 20 gebildet wird und mit dem zum leitenden Belag 141
des Elektrodenkopfes 14 führenden ersten Leiter 21 verbunden ist Zwischen der Innenfläche
der konzentrischen Lochscheibe 24 und der Mündung des ersten Leiters 21 ist zur
Isolation Isolationsmaterial des zylindrischen Elektrodenschaftes 11 bzw. das zur
Isolation des Kapillarrohres dienende Isolierrohr 30 vorgesehen.
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Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispieles
einer multipolaren Elektrostimulations-Elektrode, die im wesentlichen der bipolaren
Elektrostimulations-Elektrode gemäß Fig. 2 mit Ausnahme zusätzlicher, leitender
Beläge 132,134,143 entspricht.
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Die leitenden Beläge 132, 134, 143 sind durch die verbleibenden Isolationsflächen
133, 135, 137 und 142 voneinander bzw. von den leitenden Belägen des Elektrodenkopfes
14 sowie der Ringelektrode 12 elektrisch isoliert.
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Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Verbindung der leitenden
Beläge 141,143,132,134 sowie 121 mit der Endfläche 111 des zylindrischen Elektrodenschaftes
11.
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Analog zur Anordnung der Elektrodenanschlüsse einer bipolaren Elektrostimulations-Elektrode
sind die einzelnen Anschlüsse als konzentrische Lochscheiben 24,26, 28, 29 ausgebildet,
die über entsprechende Leiter mit den leitenden Belägen 132,134,121,141,143 verbunden
sind. In der Mitte der Endfläche 111 ist die Mündung des auch hier vorgesehenen
Kapillarrohres 20 angeordnet, die über den Leiter 21 mit dem leitenden Belag 141
des Elektrodenkopfes 14 verbunden ist.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel können in den konzentrischen
Lochscheiben Bohrungen vorgesehen werden, in die entsprechende Kontaktstifte zur
Verbindung mit einem nicht näher dargestellten Impulsgeber eingesteckt werden können.
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Im Betrieb der bipolaren Elektrostimulations-Elektrode gemäß Fig.
2 bzw. der multipolaren Elektrostimulations-Elektrode gemäß Fig. 5 können die mit
den in der Endfläche 111 des zylindrischen Elektrodenschaftes
11 vorgesehenen Kontaktflächen
verbundenen leitenden Beläge in beliebiger Weise getrennt oder gemeinsam mit Impulsen
von einem Impulsgeber beaufschlagt werden. So können beispielsweise die leitenden
Beläge 141, 121 der bipolaren Elektrostimulations-Elektrode gemäß Fig. 2 getrennt
mit einem Impulsgeber zur Bildung einer bipolaren Elektrode verbunden oder beispielsweise
durch eine entsprechende Überbrückung der Kontaktstifte zur Bildung einer monopolaren
Elektrostimulations-Elektrode miteinander verbunden und vom Impulsgeber gemeinsam
angesteuert werden. In diesem letztgenannten Fall ist die Anordnung einer Zusatz-
oder Flächenelektrode an geeigneter Stelle, beispielsweise im Rückenbereich des
Patienten, vorzusehen.
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Mit der multipolaren Elektrostimulations-Elektrode gemäß Fig. 5 sind
unterschiedliche Betriebsarten möglich. So kann beispielsweise durch eine Verbindung
der mit den konzentrischen Lochscheiben 20 bis 29 verbundenen Kontaktstifte im Bereich
der Endfläche111 des zylindrischen Elektrodenschaftes 11 oder unmittelbar im Impulsgeber
ein monopolarer Betrieb mit gleichzeitiger Impulsgabe an sämtliche leitende Beläge
durchgeführt werden.
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Als Alternative hierzu kann ein bipolarer Betrieb erfolgen, indem
nur der leitende Belag 141 sowie der leitende Belag 121 angesteuert wird, während
die auf der Stabelektrode 13 vorgesehenen leitenden Beläge 132, 134 und der an der
Spitze des Elektrodenkopfes 14 vorgesehene leitende Belag 143 nicht mit Impulsen
beaufschlagt werden. Ein weiterer bipolarer Betrieb ist dadurch möglich, daß beispielsweise
der leitende Belag 141 zusammen mit dem leitenden Belag 132 angesteuert wird, während
der leitende Belag 134 und der leitende Belag 121 den Gegenpol bilden.
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Eine weitere Alternative ist ein multipolarer Betrieb mit getrennter
Ansteuerung sämtlicher leitender Beläge 143, 141, 132, 134, 121, wobei unterschiedliche
Impulsarten oder zeitlich gestaffelte Impulse an die einzelnen leitenden Beläge
abgegeben werden können. Bei zeitlich gestaffelt abgegebenen Impulsen ist ein Vibrationseffekt
erzielbar, bei dem die leitenden Beläge zeitlich nacheinander mit Impulsen beaufschlagt
werden.
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Verbindet man bestimmte konzentrische Ringflächen 20 bis 29 nicht
mit dem Impulsgeber, so entstehen impulsfreie Zonen der Elektrostimulations-Elektrode.
Besonders vorteilhaft ist es, beispielsweise bei der Behandlung männlicher Patienten,
die Verbindung zu dem leitenden Belag 143 an der Spitze des Elektrodenkopfes 14
nicht mit Impulsen zu beaufschlagen, so daß die Spitze des Elektrodenkopfes 14 sich
wie eine isolierte Fläche verhält. Bei weiblichen Patienten sowie bei gezielter
Behandlung von Blaseninsuffizienz kann dagegen der an der Spitze des Elektrodenkopfes
befindliche leitende Belag 143 getrennt oder gemeinsam mit dem leitenden Belag 141
mit Impulsen beaufschlagt werden.
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Durch Kopplung der leitenden Beläge 141 mit dem leitenden Belag 132
und des leitenden Belages 121 mit dem leitenden Belag 134 kann eine bipolare Anordnung
geschaffen werden.
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In gleicher Weise ist es möglich, den leitenden Belag 121 der Ringelektrode
12 nicht mit Impulsen zu beaufschlagen, so daß eine bipolare Anordnung durch den
leitenden Belag 134 und den leitenden Belag 132 zusammen mit den leitenden Belägen
141 und 143 gebildet wird.
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Der in Fig. 7 dargestellte vergrößerte Schnitt durch die Elektrostimulations-Elektrode
zeigt im einzelnen
den mechanischen Aufbau der Elektrode.
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Die zylindrische Stabelektrode 13 weist einen zum rückwärtigen Ende
der Elektrode fortgesetzten Abschnitt auf. Ebenfalls zum rückwärtigen Ende der Elektrode
verlängert ist die Ringelektrode 12. Auf die Außenfläche des verlängerten Abschnitts
der Ringelektrode 12 ist der Elektrodenschaft 11 in Form einer Hülse aus Isolationsmaterial
aufsteckbar.
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Der Elektrodenkopf 14 sowie die zylindrische Stabelektrode 13 sind
mit einer zueinander fluchtenden mittigen Bohrung versehen, durch die eine Verbindungsstange
15 steckbar ist und die Elektroden über ein im Elektrodenkopf 14 vorgesehenes Gewinde
miteinander verbindet. Durch einen am unteren Ende des Elektrodenkopfes 14 vorgesehenen
Ansatz 140 wird der leitende Belag 141 des Elektrodenkopfes 14 nach unten fortgesetzt.
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Die Ringelektrode 12 ist mit einem Innengewinde versehen, das mit
einem an dem nach dem rückwärtigen Ende der Elektrode fortgesetzten Abschnitt der
Stabelektrode 13 vorgesehenen Außengewinde verschraubbar ist. Am rückwärtigen Ende
des verlängerten Abschnitts der Ringelektrode 12 ist eine ringförmige Nut vorgesehen,
in die die konzentrische Platte 24 einsetzbar ist, so daß eine elektrisch leitende
Verbindung der Ringelektrode 12 mit der Endfläche der Elektrode gegeben ist. Bei
dieser als bipolare Anordnung ausgebildeten Elektrode sind lediglich zwei Steckkontakte
25, 150 in der konzentrischen Platte 24 bzw. in der Verbindungsstange 15 zur Herstellung
eines elektrischen Kontaktes mit dem Elektrodenkopf 14 sowie der Ringelektrode 12
vorgesehen. In analoger Weise können selbstverständlich mehrere elektrisch leitende
Verbindungen hergestellt werden, indem entsprechende konzentrische Zylinderanordnungen
vorgesehen sind, die mit den betreffenden leitfähigen Belägen verbunden sind.
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Durch die steck- und schraubbare Verbindung der Einzelteile der Elektrostimulations-Elektrode
können beliebige Elektrodenteile ausgewechselt und so leitende Beläge gegen Isolationsflächen
und umgekehrt ausgetauscht werden. In gleicher Weise ist es möglich, unterschiedliche
Längen der einzelnen Elektrodenteile vorzusehen, um die Elektrostimulations-Elektrode
den individuellen Behandlungswünschen anzupassen.
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Fig. 8 zeigt einen Schnitt durch eine andere Elektrostimulations-Elektrode.
Auf eine Schraffur ist zur Verdeutlichung verzichtet worden.
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Der Elektrodenschaft 11 besitzt eine Endfläche 111, die Ringelektrode
12 einen leitenden Abschnitt 121, die zylindrische Stabelektrode 13 leitende Abschnitt
13Z 134 und der Elektrodenkopf 14 einen leitfähigen Abschnitt 141.
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Die einzelnen leitfähigen Abschnitte sind mit koaxialen, voneinander
isolierten, zylindrischen Hülsen mit unterschiedlichen Durchmessern verbunden; der
Abschnitt 121 mit der Hülse 72, die Abschnitte 132, 134 mit der Hülse 73 und der
Abschnitt 141 mit der innersten Hülse 74, die in diesem Falle ein Vollzylinder ist.
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Benachbart zur Endfläche 111 und parallel zu dieser sind leitfähige,
verschieden dicke und voneinander isolierte Schichten vorgesehen. Jede der Hülsen
72, 73, 74 ist mit einer der Schichten verbunden, die äußerste Hülse 72 mit der
obersten Schicht 82, die mittlere Hülse 73 mit der mittleren Schicht 83 und die
innerste Hülse 74 mit der untersten Schicht 84. Die Schichten 82, 83, 84 sind etwa
scheibenförmig.
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Von der Endfläche 111 aus erstrecken sich achsparallel mehrere Bohrungen
in den Elektrodenschaft 11. Diese Bohrungen sind jeweils so angeordnet, daß beim
Einstecken eines Steckers dieser eine oder mehrere der Schichten 82, 83, 84 kontaktiert.
Eine Bohrung 92 ist dabei zentral in die unterste Schicht 82 und so zugleich in
die innerste Hülse 72 geführt. Eine andere Bohrung 93 verläuft unisoliert durch
alle drei Schichten 82, 83, 84.
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Eine weitere Bohrung 94 ist ebenfalls durch alle drei Schichten 82,
83, 84 geführt; dabei ist sie allerdings durch entsprechend größer gewählte Löcher
in den unteren Schichten 82 und 83 von diesen isoliert und steht lediglich mit der
obersten leitfähigen Schicht 84 in elektrischer Verbindung.
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So dient die Bohrung 92 zum Kontaktieren der Schicht 82, die Bohrung
94 zum Kontaktieren der Schicht 84 und die Bohrung 93 zum gleichzeitigen Kontaktieren
aller drei Schichten 82,83,84.
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Allein durch geeignetes Einstecken der Stecker in die Bohrungen 9Z
93,94 erfolgt die Auswahl der mit Impulsen zu beaufschlagenden Abschnitte der einzelnen
Elektrodenteile.
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Die vorstehend beschriebene Elektrode eignet sich für eine universelle
Verwendbarkeit, dh. unterschiedliche Applikationen, so daß jederzeit eine Anpassung
an die Erfordernisse bei der Behandlung eines Patienten gegeben ist. Durch die Verwendung
von Titan als leitenden Belag oder Material für die elektrisch leitfähigen Abschnitte
wird die Wirksamkeit der Elektrode deutlich erhöht, ohne daß Beeinträchtigungen
des Patienten auftreten können. Die spezielle Ausgestaltung des Elektrodenkopfes
mit einer isolierten Spitze sorgt für eine schonende Behandlung beim Einsatz der
Elektrostimulations-Elektrode.
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