DE348536C

DE348536C - Vorrichtung zum Verlegen von Draehten fuer Freileitungen

Info

Publication number: DE348536C
Application number: DE1920348536D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1920-09-07
Filing date: 1920-09-07
Publication date: 1922-02-10

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 10. FEBRUAR 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE

Albert Kutt in Walldorf i. H.

Vorrichtung zum Verlegen von Drähten für Freileitungen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. September 1920 ab.

Die seither zum Verlegen von Freileitungsnetzen üblichen, an den Traversen und Isolatorstützen befestigten Laufrollen bilden nur ein unvollkommenes Hilfsmittel.

Gemäß der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Verlegen von Leitungsdrähten für Ortsund Hochspannungsnetze geschaffen, die infolge ihrer Bauart auf allen Isolatortypen zu befestigen ist, die ein Verlegen der Leitungsdrähte in gerader Richtung oder in beliebigem. Winkel-

zug gestattet, die ferner ein Herausspringen des Drahtes bei Höhenunterschieden zwischen den Leitungsträgern verhindert und die bei Verwendung von Hochspannungs-Hängeisolatoren auch an Holz-, Eisen- oder Zementmasten befestigt werden kann.

Eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

ίο Abb. ι zeigt eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Seitenansicht, und Abb. 3 eine Draufsicht (in der Anwendung an einem Holzmast).

Die Vorrichtung-besteht aus einer Backenklemme, die eine feste Backe (1) und eine bewegliche, verstellbare Backe (2) enthält und an ihren Angriffsflächen derForm des Porzellanisolators (A) angepaßt ist. Die Backen 1 und 2 werden durch Flügelschrauben 3 und 4 an dem j ao Kopf des Isolators A befestigt. Damit die Backenklemme auf allen Isolatortypen zu befestigen ist, ist die Drehachse 5 der beweglichen Backe 2 in seitlichen Lappen 6 und 7 verlegbar ! angeordnet. Wird die Drehachse 5 nach außen [ verlegt, so wird dadurch die Maulweite der I Backenklemme vergrößert und für größere ■ Isolatortypen geeignet gemacht. Oberhalb der \ Backenklemme sind in Lagern 8 und 9 lenkrecht laufende Rollen 10 und 11 sowie eine wagerecht laufende Rolle 12 vorgesehen. Diese Rollen ermöglichen nach Befestigung der Backenklemme auf dem Isolator ein Verlegen der Leitungen sowohl in gerader Richtung als auch im Winkelzug. Damit bei Höhenunterschieden zwischen zwei Leitungsträgern (Masten) ein Herausspringen des Leitungsdrahtes verhindert wird, ist zwischen den Rollen 10 und 11 eine an sich bekannte Brücke (Verschluß) 13 vorgesehen, die nach Verlegen des Leitungsdrahtes zwecks Entfernung der Vorrichtung von dem Isolator verschiebbar ist. i

Damit die Vorrichtung auch bei Verwendung ; von Hochspannungs-Hängeisolatoren benutzt werden kann, ist seitlich an der Backenklemme ; eine gewölbte Anschlagplatte 14 mit Ketten 15, ! 16 vorgesehen, die eine Befestigung der Vorrichtung an Holz-, Eisen- und Zementmasten (Abb. 3) ermöglicht.

Soll die Vorrichtung als Kabelläufer Verwendung finden, so wird die Backenklemme auf in die Erde eingeschlagenen Pfählen befestigt.

Bei der Verlegung einer Leitung sind naturgemäß eine größere Anzahl von den beschriebenen Vorrichtungen erforder'ich, die so lange mit dem Porzellanisolator in Verbindung bleiben, bis der Leitungsdraht an diesem befestigt ist. Der zu verlegende Leitungsdraht wird zwischen die Rollen 10 und 11 und die wagerecht laufende Rolle 12 gebracht. Zweckmäßigerweise wird bei Höhenunterschieden zwischen den Leitungsträgern die Brücke (Verschluß) 13 in Anwendung gebracht, welche erst kurz vor der Befestigung des Leitungsdrahtes mit dem Isolator geöffnet wird. .

Durch Anwendung der beschriebenen Vorrichtung zum Verlegen von Leitungen wird' gegenüber den seither benutzten gewöhnlichen Seilrollen eine Reihe von erheblichen Vortei'en erzielt. D-'e Vorrichtung läßt sich ohne Schwierigkeit an jeden Isolator ansetzen, während die gewöhnliche Führungsrolle entweder an dem Leitungsträger oder an der Traverse des Isolators befestigt werden muß, wodurch erhebliche Zeitverluste entstehen. Durch Anwendung der neuen Vorrichtung wird aber auch ein erheblicher Vorteil insofern erzielt, als jegliches Herausspringen des Leitungsdrahtes, wie es bei gewöhnlichen Führungsrollen häufig vorkommt, vollständig vermieden wird. Auch wird bei Anwendung der neuen Vorrichtung die Verwendung einer Hilfskraft bei im Winkelzug verlaufenden Leitungen oder solchen mit Höhenunterschieden entbehrlich.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum Verlegen von Drähten für Freileitungen, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer auf dem Isolatorkopf zu befestigenden Backenklemme besteht, die mit einer wagerechten und zwei senkrechten go Führungsrollen für den zu verlegenden Leitungsdraht versehen ist.

2. Vorrichtung zum Verlegen von Leitungsdrähten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Backenklemme eine bewegliche Backe besitzt, die zur Änderung ihrer Spannweite mit einer verstellbaren Achse versehen ist.

3. Vorrichtung zum Verlegen von Leitungsdrähten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich derselben eine gewölbte Anschlagplatte mit Ketten zur Befestigung der Vorrichtung an Holz-, Eisen- und Zementmasten (bei' Verwendung von Hochspannungs-Hängeisolatoren) angebracht ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.