DE527487C

DE527487C - Abspannung von Hochspannungsleitungen

Info

Publication number: DE527487C
Application number: DES94608D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Adolf Buerklin
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens Corp
Priority date: 1929-10-27
Filing date: 1929-10-27
Publication date: 1931-06-18

Description

Bei elektrischen Freileitungen, insbesondere bei großen Spannweiten, wie sie bei Uberseestrecken vorkommen, können die Zugkräfte in der Leitung so groß werden, daß das Abspannen der Leitung erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Die üblichen Abspannklemmen sind für die Aufnahme derartig großer Zugkräfte nicht ohne weiteres geeignet. Ferner werden auch die Klemmen und Isolatoren, wenn man sie in einer der bisher bei Abspannungen üblichen Anordnung verwendet, leicht übermäßig starken Beanspruchungen ausgesetzt.

Gegenstand der Erfindung ist eine Abspannanordnung, die zur Aufnahme besonders großer Zugkräfte geeignet ist und die außerdem den Aufbau der Leitung wesentlich vereinfacht.

Nach der Erfindung sind die im allgemeinen, aus mehreren umeinander verdrillten Seilen bestehenden Freileitungen in Teilleiter, insbesondere ihre Einzelseile, aufgeteilt, und die Teilleiter jeder für sich durch je eine oder mehrere Isolatorenketten abgespannt.

Auf der Zeichnung ist beispielsweise 1 ein Leitungsseil, das aus drei Einzelseilen 2, 3 und 4 besteht. An der Abspannstelle ist die Leitung in ihre Einzelseile aufgeteilt. Die Trennstelle ist von einem Körper 5 gefaßt, der nach Art der Kabelendverschlüsse ausgebildet ist. Er hat an der einen Seite eine Öffnung zum Eintritt des Gesamtleiters 1 und an der anderen Seite mehrere öffnungen zum Austritt der einzelnen Teilleiter. Der Endverschluß verhindert ein Aufdrillen des Leiters und bietet gleichzeitig einen Schutz gegen ein zu starkes Abbiegen der Einzelseile beim Errichten der Anlage.

Jedes Einzelseil ist mit einer besonderen Abspannklemme 21, 31 und 41 abgespannt, die Klemmen sitzen an Stegen 22, 32 und 42, von denen jeder mit einem zweiten Steg 23, 33 und 43 durch zwei Isolatorenketten 24, 34, 44 verbunden ist. Die Stege 33 und 43 sind durch einen Hebel 6 und die Zwischenstücke 7 und 8 miteinander verbunden. Die Verbindung zwischen dem Hebel 6 und den Stegen 33 und 43 ist zwekmäßig gelenkig, so daß sich der Hebel in eine beliebige Winkelstellung gegenüber den Zwischenstücken 7 und 8 und den Stegen 33 und 43 einstellen kann. Die Mitte des Hebels 6 ist ferner durch ein gelenkig verbundenes Zwischenstück 9 mit einem Hebel 10 verbunden, an dessen anderem Ende ein Zwischenstück 11 sitzt, das den Hebel 10 mit dem Steg 23 gelenkig verbindet. An dem Hebel 10 greift ein gemeinsames Aufhängeorgan 12 an, das an der Mastkonstruktion befestigt ist.

Die Anordnung wird zweckmäßig so ge-

*i Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Adolf Bürklin in Berlin-Charlottenburg.

troffen, daß die drei Einzelseile 2, 3 und 4 die Kanten einer gleichseitigen Pyramide bilden. Das Aufhängeorgan 12 ist ferner so angeordnet, daß seine Entfernung vom Zwischenstück 9 halb so groß ist wie die Entfernung vom Zwischenstück 11. In diesem Falle stellt sich die Anordnung so ein, daß das Aufhängeorgan 12 in der Achse der von den Einzelleitern gebildeten Pyramide liegt. Infolgedessen sind die in jedem Einzelleiter und den zugehörigen Teilen wirkenden Kräfte die gleichen wie in den entsprechenden Teilen der anderen Einzelleiter.

Besteht die Leitung 1 aus mehr als drei Einzelseilen, so kann man diese Seile ebenfalls so anordnen, daß sie eine regelmäßige Pyramide bilden, und daß das gemeinsame Aufhängeorgan in der Achse dieser Pyramide liegt.

Die Erfindung gewährt den weiteren Vorteil, daß die Abspannung mit den üblichen Isolatoren, Klemmen usw. vorgenommen werden kann. Da sich die Abspannkräfte auf mehrere Klemmen, Isolatoren usw. verteilen, wird die Sicherheit dafür, daß die Kräfte in genügendem Maße übertragen werden, wesentlich erhöht. Die Erfindung ermöglicht es, elektrische Hochspannungsleitungen mit Spannweiten von mehr als 1,5 km auszuführen.

Claims

Patentansprüche: i. Abspannung von Hochspannungsleitungen, insbesondere solchen, die aus mehreren, umeinander verdrillten Seilen bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung in Teilleiter oder ihre Einzelseile aufgeteilt und die Teilleiter für sich durch je eine oder mehrere Isolatorenketten abgespannt sind.
2. Abspannung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolatorenketten verschiedener Teilleiter durch eine aus Hebeln o. dgl. bestehende Ausgleichvorrichtung miteinander verbunden und mit einem gemeinsamen Aufhängeorgan versehen sind.
3. Abspannung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilleiter in Form einer regelmäßigen Pyramide angeordnet sind, und daß das gemeinsame Aufhängeorgan in der Achse dieser Pyramide liegt.
4. Abspannung, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leiter an der Trennstelle seiner Teilleiter von einem Endverschluß umgeben ist, der an einer Seite eine Bohrung zum Eintritt der Gesamtleitung und an der anderen Seite mehrere Öffnungen zum Austritt der einzelnen Teilleiter hat.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Berlin, gedruckt in der