DE274540C

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Publication number: DE274540C
Application number: DENDAT274540D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

e 274540 KLASSE Md. GRUPPE

Dampfkondensationsanlage. Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. August 1913 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf Dampfkondensationsanlagen jener Art, bei denen aus dem Kondensator das Kondenswasser durch eine Schleuderpumpe und die Luft durch eine 5 oder mehrere Pumpen mit hin und her gehendem Kolben abgezogen werden, die von der Schleuderpumpe getrennt angetrieben und durch die Zufuhr einer geregelten Kühlwassermenge gekühlt werden. Die Anordnung ist

ίο dabei so getroffen, daß bei einem Stillstand oder einer Störung der Schleuderwasserpumpe die Pumpe oder die Pumpen, welche für ge-

' wohnlich die Luft absaugen, sowohl das Wasser als die Luft abziehen.

Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht darin, derartige Anlagen zu verbessern, indem man die Leistungsfähigkeit und die Verwendbarkeit derselben erhöht.

Zu diesem Zweck sind die Auslaßkammer oder -kammern der Luftpumpe oder -pumpen durch ein Rückschlagventil mit dem Wasserauslaßsystem verbunden, so daß, wenn die Luftpumpe oder -pumpen das Kondenswasser aus dem Kondensator im Falle einer Störung der Schleuderwasserpumpe abziehen, das Wasser mittels der Luftpumpe oder -pumpen durch das Rückschlagventil hindurch unmittelbar in das Wasserauslaßsystem geschafft wird. Die Anordnung ist jedoch so getroffen, daß unter gewöhnlichen Arbeitsbedingungen — wenn also das Kondenswasser durch die Schleuderwasserpumpe entfernt wird — das 35

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Rückschlagventil selbsttätig geschlossen ist und eine beständige kleinste Wassersäule in der Auslaßkammer oder den -kammern der Luftpumpe oder -pumpen aufrechterhalten werden kann, so z. B. mittels einer Hilfspumpe, die die Wassersäule auf den Luftpumpenauslaßventilen und daher den Druck, gegen welchen die Luftpumpe oder -pumpen fördern, verringert.

In der Zeichnung sind in den Fig. 1 und 2 im Schema verschiedene Äusführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 wird die Luft aus dem Kondensator α durch die beiden Luftpumpen g und h mit hin und her gehendem Kolben abgezogen, die in eine gemeinsame Auslaßkammer liefern, welche mit einem Auslaßrohr r verbunden ist. Das Rohr r, durch welches Luft und Wasser weitergeschafft werden, wenn die Luftpumpen zum Abziehen sowohl der Luft als des Wassers verwendet werden, ist mit einem Rückschlagventil b versehen. Ferner ist ein Ventil in dem Rohr angeordnet, durch das das Kondenswasser für gewöhnlich aus dem Kondensator entfernt wird, z. B. ein Ventil 2 in der Rohrleitung e zwischen dem Kondensator α und der Schleuderpumpe d, ferner ein Rückschlagventil 3 in der Rohrleitung I, die in die Auslaßleitung r mündet. Mit dem einen oder dem anderen der Auslaßrohre, ζ. B. mit dem Auslaßrohr r (Fig. 1), ist eine Leitung u verbunden, durch

die Wasser, das für die Luftpumpen erforderlich ist, in das Saugsystem strömt, und zwar entweder unmittelbar durch die Leitung 4 oder durch einen Wasserkühler c mittels eines Rohres 5 und eines Hahnes y. Dieses Wasser, das durch die Luftpumpenventile hindurch gefördert wird, wird durch eine Pumpe χ, die durch die Antriebsorgane der Luftpumpen angetrieben werden kann, in die eine oder andere der Auslaßleitungen r, I oder in eine sonstige beliebige Leitung gedrückt. Bei dieser Anordnung und unter gewöhnlichen Arbeitsbedingungen wird das für die Luftpumpen erforderliche, durch diese in die Auslaßkammer geförderte Wasser durch eine Pumpe χ daraus abgezogen und z. B. in das Rohr r über dem Rückschlagventil b geliefert, wodurch eine beständige geringste Wassersäule für gewöhnlich in der Auslaßkammer der Luftpumpen g und h aufrechterhalten wird und das den Luftpumpen gelieferte Kühlwasser das von Luft befreite Wasser aus dem Kondensator ist. Sollte irgendein Überschuß in der von dem Kondensator gelieferten Kondenswassermenge vorhanden sein oder sollte ein plötzliches Anhalten oder eine Störung der Schleuderwasserpumpe d eintreten, so wird das Kondenswasser in dem Rohr e hochsteigen, aus dem Kondensator in das Rohr p überfließen und durch die Luftpumpen gundA selbsttätig gefördert und durch das Rückschlagventil b in die Auslaßleitung r geliefert werden, wodurch eine große Zuverlässigkeit und Sicherheit gegen Störungen geschaffen wird. Das gewöhnliche Luftauslaßrohr s der Luftpumpenauslaßkammer kann mit einem Ventil η versehen sein oder genügend hoch geführt werden, so daß der Ausfluß von Wasser aus diesem Rohr verhindert wird, wenn die Luftpumpen das Kondenswasser aus dem Kondensator durch das Rückschlagventil b fördern.

Die Fig. 2 zeigt eine andere Anordnung, bei welcher die Luftpumpen g, h unabhängig voneinander sind, trotzdem aber die Auslaßkammern miteinander durch ein Ventil m verbunden werden können. Unter gewöhnlichen Arbeitsbedingungen wird das Kühlwasser der Luftauslaßkammer dem Wasserkühier c durch. das Rohr 5 zugeführt und strömt durch diesen in das von den Ventilen 0 und o¹ beherrschte Saugsystem der Luftpumpen, wobei die Auslaßkammern durch öffnen des Ventiles m in Verbindung miteinander stehen, so daß die Pumpe χ das überschüssige Wasser aus den beiden Auslaßkammern abziehen und so eine gewünschte, kleinste Wassersäule über den Luftpumpenauslaßventilen aufrechterhalten wird. Die Lieferung der Pumpe χ kann in einen Speisewasserbehälter oder sonst nach einem beliebigen Punkt hin erfolgen. Die Auslaßkammer der Pumpe g ist durch ein Rückschlagventil b mit der Auslaßleitung r verbunden, so daß, wenn die Schleuderwasserpumpe d versagt, das Wasser aus dem Kondensator durch die Rohre -p und i in die Pumpe g strömt, durch welche es durch das Rückschlagventil b hindurch weitergeschafft wird, vorausgesetzt, daß das Ventil m zwischen den Auslaßkammern geschlossen ist. Werden die Ventile m und f geöffnet, so können beide Pumpen g und h zum Weiterschaffen des Kondenswassers zusammen mit der Luft aus dem Kondensator durch das Ventil b hindurch benutzt werden.

Claims

75 Patent-Ansprüche:

1. Dampfkondensationsanlage, bei welcher die Luft aus dem Kondensator durch eine oder mehrere Luftpumpen mit hin und her gehendem Kolben abgesaugt und das Kondenswasser aus demselben durch eine Schleuderwasserpumpe abgezogen werden, wobei diese Pumpen mit dem Kondensator derart verbunden sind, daß im Falle der Störung oder des Stillstandes der Schleuderwasserpumpe die Luftpumpe oder -pumpen mit hin und her gehendem Kolben auch das Kondenswasser abziehen, dadurch gekennzeichnet, daß an der Druckseite der Pumpen außer dem Luftauslaßrohr noch ein besonderes, nach dem Kondenswasserrohr ansteigendes, mit einem Rückschlagventil (b) versehenes Wasserauslaßrohr (r) angebracht ist, durch das die Pumpe oder die Pumpen im Bedarfsfälle das Kondenswasser fördern/während für gewöhnlich eine Wassersäule in der Auslaßkammer oder den -kammern dieser Pumpe durch eine Pumpe (x) auf einer bestimmten Höhe gehalten wird.

2. Dampfkondensationsanlage nach Anspruch i, bei welcher zwei Luftpumpen mit hin und her gehendem Kolben verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß diese Luftpumpen mit getrennten Auslaßkammern versehen sind, die durch ein Ventil (m) miteinander in Verbindung gebracht werden können, wobei im Falle einer Störung der Schleuderwasserpumpe (d) das Ventil (m) zwischen den Auslaßkammern geschlossen und das Kondenswasser durch eine Luftpumpe abgezogen und durch ein Rückschlagventil (&) in das Wasserauslaßrohr (r) geliefert wird, während die andere Luftpumpe die Luft abzieht, welche durch ein Luftauslaß rohr (s) weitergeschafft wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.