DE311667C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE Ud. GRUPPE

in HAMBURG.

Oberflächenkondensator. Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. März 1914 ab.

Es ist bekannt, bei Kondensatoranlagen einerseits zur Vergrößerung des Vakuums und anderseits zur Verkleinerung der Luftpumpe das Kondensat zunächst mittels Ejektoren, Düsen u. dgl., welche durch Dampf oder Wasser betrieben werden, abzusaugen und der eigentlichen Luftpumpe zuzuführen. Hiermit ist aber, wie bei allen Naßluftpumpen, der Nachteil verbunden, daß in erster Linie Kondensat abgesaugt wird und die leichtere Luft im Kondensator bleibt. Man hat sich bisher durch Vergrößerung der Saugerohre und der Luftpumpe zu helfen gesucht und die dadurch bedingten größeren Gewichte und Kosten mit in den Kauf genommen. Schließlich sind auch Oberflächenkondensatoren bekannt geworden, bei welchen die Luft getrennt vom Kondensat mittels Strahlapparat abgesaugt wird.

Die vorliegende Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß die Luft vom Kondensat getrennt unmittelbar in den Saugeraum der Naßluftpumpe zweckmäßig unter die Ventile gefördert wird.

Die bekannten Einrichtungen benutzen als Betriebsmittel des Ejektors Frischwasser, welches stets eine gewisse Luftmenge von mindestens Atmosphärenspannung enthält. Da diese Luft im Vakuum expandiert und von der Luftpumpe abgesaugt werden muß, ist eine Vergrößerung der Luftpumpe erforderlich. Diese Nachteile werden bei der vorliegenden Neuerung durch Entnahme des Kondensats aus der Druckleitung der Luftpumpe vermieden.

In Fig. ι ist die Neuerung beispielsweise schematisch dargestellt, wie sie zweckmäßig für Schiffsmaschinenanlagen ausgeführt wird.

Fig. 2 'zeigt den Strahlapparat in größerem Maßstabe.

In der Zeichnung ist 1 der Oberflächenkondensator, 2 die Naßluftpumpe, 3 der Saugekopf für das Kondensat mit Strahlapparat 4 für die Luftabsaugung, 5 die Saugleit'ung nach der Naßluftpumpe für das Kondensat, 6 die Abführungsleitung für das Luft- und Wassergemisch, 7 die Steig- oder Druckleitung der Naßluftpumpe, die nach dem Wassertank 8 führt, 9 das Entlüftungsrohr, 10 das Überlaufrohr mit Nebenablauf 11. Die Leitung 12 führt nach den Speisepumpen bzw. Kesseln. 13 ist der Speisewassertank mit Lüftungsrohr 14 und Zusatzwasserleitung 15. In die Druckleitung 7 für das Kondensat ist ein Tank 16 eingeschaltet mit Düse 17, welche in die Fortsetzung des Rohres 7 mündet und mit einer Abzweigeleitung 18 mit Regulierhahn ig für das Einspritzwasser des Strahlapparates 4 versehen ist.

Die Wirkungsweise ist nun folgende:

Das Kondensat wird durch den trichterförmigen Saugestutzen 3 aus dem Kondensator 1 durch das Fallrohr 5 in die Naßluftpumpe 2 gesaugt. Die Luft wird aus dem Kondensator 1 getrennt vom Kondensat durch den Wasserstrahlapparat 4 abgesaugt und durch die Leitung 6 in den Saugeraum der Naßluftpumpe 2 geführt. Der Wasserstrahlapparat 4 kann im Kondensator an beliebiger Stelle oberhalb des Kondensatspiegels angeordnet werden. Zweckmäßig wird man ihn jedoch oberhalb des Sauge-

Stutzens 3 anordnen, da er so verhindert, daß Luft in das Saugerohr 5, welches lediglich für das Kondensat bestimmt ist, gelangt.'t Auf diese Weise wird am besten eine völlig getrennte Absaugung von Luft und Kondensat und damit die größtmöglichste Ökonomie der Naßluftpumpe erreicht. Die Naßluftpumpe 2 fördert Kondensat und Luft zusammen durch das Rohr 7 in den Warmwassertank 8. Von diesem wird es durch die Leitung 12 den Speisepumpen für die Kessel zugeführt. Die Luft im Kondensat steigt oberhalb des Sammelkastens 16 in dem über der Spitze 17 befindlichen Rohrteil 7 empor, so daß sich in dem Sammelkasten 16 nur luftfreies Kondensat ansammelt. Das Betriebswasser für den Strahlapparat wird diesem mittels der Leitung 18, welche zur Abkühlung des Wassers durch eine Kühlvorrichtung 20 geleitet wird, zugeführt.

Das Betriebswasser ist also luftfreies Kondensat, das unter dem Druck der Atmosphäre steht und außerdem noch ein ziemliches Gefalle von der Entnahmestelle bis zum Strahlkondensator besitzt, so daß sein Druck ausreichend ist, um den Strahlapparat zu betreiben. Um dem wechselnden Bedarf an Kesselspeisewasser Rechnung zu tragen und um die Betriebsverluste an Speisewasser wieder zu ersetzen, ist die Zusatzleitung 15 vorgesehen. Das Zusatzwasser wird durch die Saugleitung 15 dem Speisewassertank 13 entnommen und direkt der Naßluftpumpe zugeführt, wobei die Zuflußregelung durch ein Ventil erfolgt. Gegebenenfalls kann man in die Leitung 15 einen Luftabscheider einbauen, so daß nahezu luftfreies Zusatzwasser in die Naßluftpumpe gelangt.

Das von der Pumpe eventuell zuviel geförderte Wasser kann durch das Überlaufrohr 10 mit einem einstellbaren Nebenablauf 11 in den Speisewassertank zurückfließen.

Die vorliegende Anordnung zeichnet sich durch besondere Einfachheit und Übersichtlichkeit aus und ist sowohl für Schiffsmaschinenanlagen als auch für Landmaschinen geeignet.

Claims (2)

1. Pa tent-Ansp küche:

   ι . Oberflächenkondensator mit Absaugung der Luft durch einen'Wasserstrahlapparat, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft vom Kondensat getrennt (durch Leitung 6) unmittelbar in den Saugraum der Naßluftpumpe zweckmäßig unter die Ventile gefördert wird.
2. 2. Oberflächenkondensator nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Betriebswasser für den Strahlapparat einer in die Druckleitung der Naßluftpumpe eingeschalteten Entlüftungsstelle (16) als luftfreies Kondensat entnommen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.