DE255962C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 255962 KLASSE 63 b. GRUPPE

KUXMANN & CO. in BIELEFELD.

Achsschenkel.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. November 1911 ab.

Vorrichtungen zum Lenken der Vorderräder von Fahrzeugen, bei welchen die längsverschiebbare und an dem hinteren Ende feststellbare Deichsel durch ein Querstück auf die mit vergrößertem Ausschlag schwenkbaren Achsschenkel wirkt, sind bekannt. Dadurch, daß die Deichsel längsverschiebbar und an dem hinteren Ende feststellbar ist, wird erreicht, daß durch ein Zurückschieben der

ίο Deichsel eine starre Verbindung mit dem Vorderwagen gebildet wird, was zur Folge hat, daß man das Gefährt bei geradliniger Fahrt zurückhalten und eine geradlinige Umkehrung der vorherigen Fahrtrichtung bewerkstelligen kann. Ein Zurückhalten des Gefährts in jeder Wendestellung ist aber nicht möglich, so daß also auch das Wenden überhaupt, besonders bei abschüssigem Boden, bedenklich erscheint.

Der Zweck der Erfindung besteht nun darin, Lenkvorrichtungen der angegebenen Art so auszubilden, daß ein Zurückhalten des Gefährts in jeder Wendestellung erfolgen kann. Zu dem Zwecke wird ein das hintere Deichselende führender Stützbogen vorgesehen, der einerseits drehbar mit der Vorderachse und anderseits mit dem beweglichen Querstück der Lenkvorrichtung durch einen Arm verbunden ist, so daß derselbe die Schwingungen der Lenkvorrichtung mitmacht.

In der Zeichnung ist eine derartige Lenkvorrichtung veranschaulicht.

Fig. ι zeigt die Vorrichtung bei gerader Fahrtrichtung von oben gesehen und

Fig. 2 dieselbe Ansicht in einer Schwenkstellung. '

Zum allgemeinen Verständnis sei zunächst folgendes erwähnt:

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An der Vorderachse α sitzen zu beiden Seiten die mit ihren kurzen Schwenkachsen um Zapfen b drehbaren Räder c. Mit den Zapfen b sind fest verbunden die Arme d mit den Endzapfen e. Letztere gleiten in den Längsschlitzen der einarmigen Steuerhebel f, deren Drehzapfen g an kurzen Ansätzen der Vorderachse α liegen und deren vordere Enden h durch das Querstück i derart gelenkig miteinander verbunden sind, daß sich die Hebel f stets parallel zueinander bewegen und bei seitlichem Ausschlag die Räder durch die Arme d verstellen. Die Räder stellen sich infolge dieser Anordnung in einen größeren Winkel ein als die Hebel f, so daß das Querstück i nur um einen geringen Betrag seitwärts verschoben zu werden braucht, um eine bedeutende Verstellung der Räder herbeizuführen. Die an dem Querstück i gelenkig angreifende Deichsel k ist für den Gelenkbolzen / mit einem Langloch m versehen und rückwärts über das Gelenk hinaus um ein Stück verlängert. Die Deichsel kann also in der Längsrichtung zurückgeschoben und bei geradliniger Fahrtrichtung mit dem hinteren Ende in der Ausbuchtung r (Fig. 1) festgestellt werden. Bei gerader Fahrtrichtung, d. h. wenn die Deichsel k senkrecht zur Vorderachse a gerichtet ist, läßt sich also das Gefährt zurückhalten und zurückschieben.

Die Neuerung besteht nun in folgendem:
Die Ausbuchtung r ist an einem Stützbogen η mit aufrechtem Rand 5 angebracht. Dieser Stützbogen η ist einerseits mit der Vorderachse a, nämlich durch das Gelenk 0, und anderseits mit dem Que'rstück i, nämlich durch den bei I angelenkten Arm fi so verbunden,

daß derselbe die Schwenkungen der Lenkvorrichtung mitmacht. Das hintere Deichselende wird also bei Wendungen des Gefährts durch den aufrechten Rand s des Stützbogens η geführt, so daß bei jeder Wendestellung die Deichsel k zurückgeschoben werden kann, um an dem aufrechten Rande s eine Stütze zu finden. Das Gefährt läßt sich also in jeder Wendestellung zurückhalten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Vorrichtung zum Lenken der Vorderräder von Fahrzeugen, bei welcher die längsversehiebbare und an dem hinteren Ende feststellbare Deichsel durch ein Querstück auf die mit vergrößertem Ausschlag schwenkbaren Achsschenkel wirkt, gekennzeichnet durch einen das hintere Deichsel-. ende führenden Stützbogen (n) mit aufrechtem Rand (s), der einerseits drehbar mit der Vorderachse (a) und anderseits mit dem beweglichen Querstück (i) der Lenkvorrichtung durch einen Arm (j>) verbunden ist, so daß derselbe die Schwingungen der Lenkvorrichtung mitmacht, zu dem Zweck, das Zurückhalten des Gefährts in jeder Wendestellung zu ermöglichen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.