DE203414C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

.■-Ja 203414-• KLASSE 63 b. GRUPPE

BRUNO GEYER in ZEITZ. Feststellbare Lenkvorrichtung für Kinderwagen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. September 1907 ab.

Die Erfindung betrifft eine der bekannten feststellbaren Lenkvorrichtungen für Kinderwagen, bei der die um einen Zapfen drehbare Vorderachse unter Zwischenschaltung eines Gelenkviereckes durch Drehen des Handgriffs gelenkt werden kann. Das Neue gegenüber bekannten ähnlichen Vorrichtungen besteht bei dem Gegenstande der Erfindung darin, daß an dem Wagenkorb eine gekröpfte Welle ίο wagerecht gelagert ist,- deren Kröpfungen gegen am Handgriff und einer damit verbundenen vertikalen Lenkwelle befestigten Stangen gedreht werden, so daß die Lenkachse in der geraden Fahrtrichtung festgestellt werden kann. Auf der Zeichnung veranschaulicht

Fig. ι in Hinteransicht einen beispielsweise gewählten Kinderwagen mit der Lenkvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung.

Fig. 2 stellt eine Unteransicht der Fig. 1 dar.

Fig. 3 veranschaulicht eine Konstruktionseinzelheit im vergrößerten Maßstabe.

Der Kinderwagen, soweit es sich um den Wagenkörper a, die Federlagerung b und die Räder c handelt, wird in der gebräuchlichen Weise konstruiert.

■ Die die Vorderräder d tragende Achse e ist lenkbar eingerichtet, während die die Hinterräder c tragende Achse f in ■·■ der üblichen Weise festgelagert ist. Die Vorderradachse e ist in dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung unter einer die seitlichen Federn b miteinander verbindenden Querschiene g· in der Mitte ihrer Länge um den Stift h wagerecht drehbar, wobei zur Regelung und Begrenzung der Drehung Schlitzführungen i für die Achsenden vorgesehen sein können.

Die Griffstange k ist in der Mitte ihrer Länge an einer die Drehachse abgebenden Stange I befestigt, die durch am Wagenkörper bzw. der Hinterradachse passend angebrachte Lagerösen m, η nach unten läuft und an ihrem unteren Ende mit Hilfe eines Parallellenkers mit der Vorderrad achse e zwangläufig in Verbindung steht. Der Parallellenker wird gebildet aus dem an der Stange I befestigten zweiarmigen Hebel 0, dessen Enden durch die Zug- und Druckstangen q im gleichen Abstande zu beiden Seiten des Drehpunktes h an der Achse e gelenkig angeschlossen sind.

Das Übersetzungsverhältnis für die Drehung der. Vorderradachse e kann selbstverständlich beliebig gewählt werden, um schon durch einen geringen seitlichen Druck gegen die Griffstange k eine ausreichende Lenkbarkeit zu erzielen.

Im gleichen Abstande zu beiden Seiten des Angriffpunktes der die Drehachse abgebenden Stange I sind an der Griffstange k Bügelarme q angebracht, die nach unten führen und in der Nähe der Lagerösen η mit der mittleren Stange I verbunden sind. Die Anordnung dieser Stangen q dient einerseits dem Zweck, die Unterstützung der Griffstange k auf einer möglichst großen Länge zu erzielen; sie dient aber auch ferner daz;u, die Griffstange k und damit die Lenkvorrichtung verriegeln zu können, wenn eine Drehung der

Vorderradachse nicht erforderlich ist bzw. nicht verlangt wird.

Die Verriegelungseinrichtung kommt' besonders beim Berganfahren zur Anwendung. Als Verriegelungsorgan dient eine am Wagen körper α in passenden Lagerösen r drehbare Welle s, die zweimal derart gekröpft ist, daß die Kröpfungen t gegen die Arme q gedreht werden können und somit die Griffstange k

ίο und die damit verbundene Lenkvorrichtung feststellen.

Ein drehbarer Hakenriegel u findet zweckmäßig Anwendung, um die Kröpfungen t der Welle s in der einen oder in der anderen Endstellung festzuschließen, wie in Fig. 3 angedeutet worden ist.

Die Verriegelungseinrichtung kann auch gegen die Vorderradachse β zur Anwendung gebracht werden, indem, wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, die Querschiene g einen gegabelten Riegel ν derart drehbar trägt, daß er, wenn nach unten bewegt, die Welle e zwisehen seinen Gabelarmen aufnimmt und gegen Bewegung um die Achse h festlegt.

Abänderungen in der Bauart und in den Maßverhältnissen der einzelnen Teile können vorgenommen werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Feststellbare Lenkvorrichtung für Kinderwagen, bei welcher die um einen Zapfen drehbare Vorderachse unter Zwischenschaltung eines Gelenkviereckes durch Drehen des Handgriffes gelenkt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (k) mit einer Welle (I) durch zwei seitlich angeordnete Stangen (q) fest verbunden ist, und an dem Wagenkörper (a) eine gekröpfte Welle (s) wagerecht drehbar befestigt ist, die mit ihren Kröpfungen (t) gegen die Stangen (q) gedreht wird, so daß hierdurch die Lenkachse in der geraden Fahrtrichtung festgestellt werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.