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DE233899A - - Google Patents

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DE233899A
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armature
relay
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control
circuit
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 233899 KLASSE 21 a. GRUPPE
ERWIN NEUHOLD in BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Oktober 1909 ab.
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung für Selbstanschlußfernsprechämter, welche ermöglicht, die Auflösung der Sprechverbindung durch einfache Leitungsunterbrechung beim Anhängen des Hörers zu bewirken und die Regelung der Steuermagnete der Wahlschalter mittels zweier einfacher Linienrelais in der Weise auszuführen, daß weder eine Erdung der Leitungszweige auf der Teilnehmerstelle, noch die Mitwirkung von Verzögerungsvorrichtungen beim Ansprechen der Relais erforderlich ist.
Gemäß der Erfindung werden die erwähnten Steuerrelais vom Teilnehmer aus durch eine Reihe abwechselnder Stromschwächungen und -Verstärkungen und eine darauf folgende Leitungsunterbrechung beeinflußt, welche in unmittelbarem Anschluß an die vorhergehende Stromschwächung stattfindet. Diese Stromregelungen werden zweckmäßig durch eine selbsttätig wirkende, aufziehbare Kontaktvorrichtung der Sprechstelle bewirkt und so oft wiederholt, wie es der Ziffernzahl der gewünschten Teilnehmernummer bzw. den zum Anschluß des gewünschten Teilnehmers erforderlichen Fern Wirkungen entspricht.
Durch die periodischen Stromveränderungen wird der Anker des einen Steuerrelais in Pendelungen versetzt und durch die Leitungsunterbrechung nach dem letzten Abfallen dieses Ankers auch der bis dahin in der angezogenen Lage gebliebene Anker des anderen Steuerrelais zum Abfallen gebracht. Das erstere Relais regelt z. B. den Hubmagneten des Wahlschalters, worauf der andere Anker den Drehmagneten einmal einschaltet, der sich hierbei nach bekannter Art entweder in einen Unterbrecherstrom behufs selbsttätiger Weiterdrehung des Wahlschalters oder an die Stelle des Hubmagneten behufs weiterer Regelung vom Teilnehmer aus umschaltet.
Die Auflösung der Sprechverbindung erfolgt dadurch, daß der während des Gesprächs über die Leitung fließende Strom — welcher zweckmäßig für die Mikrophonspeisung benutzt wird — durch Anhängen des Hörers an den beweglichen Haken unterbrochen wird. Hierbei . lassen beide Steuerrelais gleichzeitig ihre Anker fallen, die nunmehr durch ein geeignetes Zusammenwirken den Stromkreis des oder der Auslösemagnete schließen.
Auf der. Zeichnung sind einige Ausführungsformen der Erfindung veranschaulicht, welche sich bezüglich der Art des Zusammenwirkens der Relaisanker zum Zwecke der Auslösung unterscheiden.
Von der Batterie b des Amtes A aus führt eine Doppelleitung 1, 2 zur Sprechstelle, welche in der für zentrale Mikrophonspeisung üblichen Art geschaltet und mit einem Mikrophon m, Telephon t, Übertrager u und Wecker w nebst Kondensator c ausgerüstet ist.
Die Stromsendevorrichtung besteht aus einem Zahnrad a, welches eine Reihe gleich großer Zähne und am Ende der Reihe einen größeren Stufenzahn besitzt und bei seinem Umlauf einen Schalter s in Pendelung versetzt. Die Ruhekontakte 3, 4 dieses Schalters schließen
für gewöhnlich den Widerstand d kurz und | werden in der äußersten Öffnungsstellung des Schalters s geöffnet, so daß die Leitung i, 2 unterbrochen wird. In letztere Stellung wird der Schalter s durch die obere Stufe des großen Zahnes des Rades α gebracht, nachdem vorher die kleineren Zähne und die untere Stufe des großen Zahnes Zwischenstellungen des Schalters bewirkt haben, in denen nur der Kontakt 3 geöffnet, dagegen Kontakt 4 geschlossen ist. Das Rad α wird gegen eine Federkraft in der Pfeilrichtung gedreht, wobei die Kontakte 3, 4, da eine drehbare Nase der Schalterlamelle in bekannter Art ausweicht, geschlossen bleiben, und läuft alsdann mit geregelter Geschwindigkeit zurück, wobei die kleineren Zähne von α jedesmal den Widerstand d in die Leitung einschalten und zum Schluß der große Zahn die Leitung unterbricht.
Beim Abhängen des Hörers werden die beiden Relais A, B durch einen über Leitung 1, den Kontakt 3, das Mikrophon m, den Arbeitskontakt 5 des Hörerhakens und Leitung ■ 2 fließenden Strom erregt und ziehen ihre Anker an. Dabei kommt zunächst kein Stromfluß über die Anker zustande. Wird jedoch durch die Tätigkeit des Stromsenders α der Widerstand d in die Leitung geschaltet, so läßt das Relais A seinen Anker ebenso oft fallen und schließt hierbei durch seinen Ankerruhekontakt 7 periodisch den Stromkreis b, 6, H, 7, 8, 9, 10, b, in welchem der Hubmagnet H des Wahlschalters liegt, der infolgedessen um eine entsprechende Anzahl Stufen gehoben wird.
Durch den Ankerruhekontakt 11 von A wird zugleich ein Hilfsielais r über den Ankerarbeitskontakt 12 von B eingeschaltet, was zunächst keine weitere Wirkung hat. Das Relais r wird bei jedem Anziehen des Ankers von A wieder stromlos.
Nach dem letzten Einschalten des Widerstandes d bleibt jedoch der Anker von A in der abgefallenen Lage, und es wird nunmehr durch das beim Unterbrechen der Leitung stattfindende Abfallen des Ankers von B dessen Ruhekontakt 13 geschlossen. Zugleich wird der Kontakt 12 getrennt, doch bleibt das Relais r über den Selbsthaltekontakt 14 seines Ankers und über Kontakt 11 von A erregt.
Wäre dies nicht der Fall, so würde über 13, 15, 6 der Auslösemagnet R erregt und der Wahlschalter vorzeitig ausgelöst. Durch die Schließung des Ankerruhekontaktes 16 von B erhält dagegen über 10, 16, 17, 18, D, 6 der Drehmagnet D des Wahlschalters Strom und spricht an. Hierdurch wird, wie schon erwähnt, aber nicht dargestellt, nach bekannter Art der Wahlschalter um einen Schritt gedreht, worauf durch einen von der Wahlschalterwelle bedienten Schalter der Drehmagnet D entweder (beim Gruppenwähler) auf eine Periodenstrom führende Leitung behufs selbsttätiger Weiterdrehung des Wahlschalters oder (beim Leitungswähler) auf die Leitung 19 an Stelle des Hubmagneten H umgeschaltet wird, um vom Teilnehmer aus in bestimmter Weise beeinflußt zu werden.
Nach dem Ablauf der Vorrichtung α wird wieder der Mikrophonstrom über die Leitung hergestellt, so daß während des Gesprächs die Relais A, B erregt sind. Beim Schluß des Gesprächs wird durch Anhängen des Hörers an den Haken der Kontakt 5 geöffnet, die Leitung i, 2 unterbrochen und dadurch ein plötzliches gleichzeitiges Abfallen der Anker beider Relais A, B verursacht. Nunmehr wird das Relais r nicht erregt, da gleichzeitig mit der Schließung des Kontaktes 11 am Anker von A der Kontakt 12 am Anker von B (oder schon vorher) geöffnet wird. Infolgedessen bleibt der Kontakt 15 geschlossen, und es fließt nunmehr über 10, 13, 15, R, 6 ein Strom, der den Auslösemagneten R erregt. Dieser führt auf die bekannte Art den Wahlschalter in die Ruhestellung zurück. Wie der Pfeil 20 andeutet, sind während der Herstellung der Sprechverbindung auch die Auslösemagnete der übrigen benutzten Wahlschalter nach der bekannten Art selbsttätig an den Kontakt 15 angeschlossen worden, so daß sie sämtlich gleichzeitig erregt werden und die gleichzeitige Auslösung aller benutzten Wahlschalter bewirken.
In Fig. 2 ist eine Lösung der Aufgabe dargestellt, bei welcher statt des Hilfsrelais r ein von beiden Relaisankern mechanisch beeinflußtes Hilfsorgan benutzt wird, welches einen für gewöhnlich geschlossenen Kontakt 15 der Auslöseleitung 21 öffnet, wenn einmal das eine Relais A oder B oder beide zusammen erregt worden sind. Die Figur stellt die stromlose Ruhelage der Relais dar. Die Anker stützen hierbei ein mittels der Arme 22,23 auf ihnen liegendes Gewicht g, welches beim Fallen den Kontakt 15 öffnet und durch eine Stange i geradegeführt wird.
Das Gewicht fällt, wenn einer der Anker, z. B. 24, angezogen wird, indem hierbei das Armkreuz sich im Gelenk 26 nach der Seite des abfallenden Ankers hin dreht. Es gleitet dabei unter den Anker 25 herab und wird durch die Federn 27 wieder quergestellt. Der Arm 23 bleibt oberhalb des angezogenen Ankers 24. Letzterer streift beim periodischen Abfallen an diesem Arm vorbei, indem er das Armkreuz im Gelenk 26 etwas dreht, ohne das Gewicht g zu heben. Kommt auch der Anker 25 in die angezogene Lage, so tritt er ebenfalls unter den Arm 22. (Bei der Schaltungsweise nach Fig. 1 werden von vornherein beide Anker gleichzeitig angezogen, so daß sich einfach das Gewicht g mitsenkt.)
Werden "nunmehr beide Relais gleichzeitig stromlos, so nehmen die Anker das Gewicht, dessen Armkreuz nicht ausweichen kann, mit hoch und schließen den Auslösekontakt 15. j Fällt dagegen der Anker von B erst ab, wenn schon der Anker von A in die Ruhelage zurück- j gekehrt ist, so weicht das Armkreuz von g aus und der Kontakt 15 bleibt offen. Dies ist der Vorgang beim Unterbrechen der Leitung am Kontakt 4 in Fig. 1.
Um beim gleichzeitigen Wiederanziehen beider Anker nach dieser Leitungsunterbrechung das Unterfangen der Arme 22, 23 zu ermöglichen, was für das beschriebene spätere Hochführen beim Auslösen erforderlich ist, sind die Arme federnd angelenkt, so daß sie zwar nach unten, aber nicht nach oben ausweichen können, wenn beide Anker mit gleicher Kraft auf sie drücken.
Fig. 3 zeigt eine andere Form des mechanischen Hilfsorgans. Die Anker drücken hierbei selbst einen in der Führung m mit Reibung gleitenden Hohlkörper η nieder, wenn sie beide gleichzeitig angezogen werden. Dabei wird der Auslösekontakt 15 geöffnet. Beim gleichzeitigen Abfallen beider Anker folgt ihnen durch den Zug der Feder k ein am Stab 0 angelenkter Querstab p und nimmt durch Anstoßen an die federnden Nasen ν den Körper η mit hoch, so daß der Kontakt 15 geschlossen wird. Dieses Mitnehmen tritt nicht ein, wenn die Anker nur abwechselnd sich bewegen, da dann der Querstab p sich schräg stellt (der Stab 0 gleitet lose in n). Die Nasen ν sind federnd, um zu ermöglichen, daß der Querstab p wieder unter sie greift, wenn die Anker gleichzeitig angezogen werden. Dies entspricht der gelenkigen Anbringung der Arme 22, 23 in Fig. 2.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt, vielmehr ist eine große Anzahl anderer Formen möglich. Die erfindungsgemäße Wirkungsweise der Linienrelais A, B sowie des Hilfsrelais r oder einer gleichwertigen elektrischen Hilfsschaltung kann an sich nicht nur durch die beschriebene Widerstandsregelung der Leitung 1, 2, sondern auch z. B. mittels Erdung der einzelnen Leitungszweige erzielt werden, so daß die Erfindung auch dieser älteren Betriebsweise angepaßt werden kann.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Schaltungsanordnung zur Steuerung von in zwei Richtungen elektromagnetisch einstellbaren Wahlschaltern in einem Selbstanschlußfernsprechamt mittels zweier in der Teilnehmerleitung angeordneter Steuerrelais, dadurch gekennzeichnet, daß nach einer durch Widerstandserhöhung der Leitung verursachten Reihe von Strom-Schwächungen, welche ein entsprechendes Abfallen des Ankers nur des einen Relais (A) und damit Schaltstromstöße nach dem einen Steuermagneten (H) veranlassen, der Anker des anderen Relais (B) durch eine im Anschluß an eine Stromschwächung erfolgende Leitungsunter brechung ebenfalls zum Abfallen gebracht und dadurch die Umschaltung des Arbeitsstromes auf den zweiten Steuermagneten (D) herbeigeführt wird, während bei einer durch den Hörerhaken (h) der Sprechstelle beim Anhängen des Hörers bewirkten Leitungsunterbrechung beide Relaisanker gleichzeitig abfallen und nunmehr den Auslösestromkreis (10,13,15, 21, R, 6) schließen.
  2. 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über einen Ankerruhekontakt (11) des auf die Stromschwächungen ansprechenden Steuerrelais (A) und einen Ankerarbeitskontakt (12) des anderen Steuerrelais (B) ein Hilfsrelais (r) eingeschaltet wird, welches dabei den Stromkreis des Auslösemagrieten (R) unterbricht (bei 15) und zugleich einen Halte-Stromkreis für sich über den Ankerruhekontakt (11) des erstgenannten Steuerrelais (A) schließt (bei 14), zum Zwecke, das Hilfsrelais (r) beim nachfolgenden Abfall des Ankers des anderen Steuerrelais (B) go erregt zu halten, dagegen beim gleichzeitigen Ankerabfall beider Relais (A, B) eine Erregung des Hilfsrelais (r) zu verhindern und den Auslösestromkreis zu schließen.
  3. 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Anker der Steuerrelais (A, B) derart auf ein bewegliches Zwischenorgan (g, n) einwirken, daß letzteres nach einmaliger Erregung eines oder beider Relais eine neue Stellung einnimmt, in welcher es einen Kontakt (15) im Auslösestromkreis öffnet und durch Ausweichen das freie wechselweise Anziehen und Abfallen der einzelnen Relaisanker (24, 25) gestattet, dagegen durch die gleichzeitig abfallenden Anker erfaßt und in die Ruhelage zurückgeführt wird, wobei der Auslösekontakt (15) geschlossen wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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