DE200881C - - Google Patents
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H47/00—Circuit arrangements not adapted to a particular application of the relay and designed to obtain desired operating characteristics or to provide energising current
Landscapes
- Relay Circuits (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 200881 KLASSE 21c. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. September 1907 ab.
Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung, durch welche ein willkürlich geschlossener
Stromkreis eine längere Zeit hindurch geschlossen gehalten und darauf selbsttätig
wieder geöffnet wird. Vor den bekannten Einrichtungen dieser Art, die gewöhnlich als
Zeitschalter bezeichnet werden, kennzeichnet sich die neue Schaltvorrichtung dadurch, daß
bei ihr eine Anzahl an sich bekannter, langsam
ίο arbeitender Relais, d. h. solcher Relais, die zufolge
einer auf ihren Kern gelegten Dämpfungsvorrichtung (kurzgeschlossene Wicklung oder
Kupferring) ihre Anker nur langsam zurückfallen lassen, verwendet wird. Diese langsam
arbeitenden Relais sind zu einer zyklisch sich selbst schließenden und darauf sich selbst
wieder öffnenden Kette vereinigt, derart, daß beim Schließen des Stromkreises das erste
Relais der Kette das zweite, dieses wieder
so das dritte usw. einschaltet, und daß nach erfolgter Einschaltung aller Relais das letzte
Relais der Kette wiederum das erste abschaltet, worauf dieses mittels seines langsam
zurückfallenden Ankers das zweite abschaltet usw., bis nach Abschaltung des letzten Relais
der Kette die Öffnung des bis dahin nicht unterbrochenen Stromkreises erfolgt. Infolge
der langsam nacheinander vor sich gehenden Abschaltung der einzelnen Relais erfordert
die Auflösung der beim Schließen des Stromkreises hergestellten Relaiskette eine geraume
Zeit, die durch Verändern der Relaiszahl in beliebigen Grenzen verlängert oder verkürzt
werden kann.
Um nicht bei der Umschaltung, welche die Verbindungen des Stromkreises erfahren
müssen, wenn nach erfolgter Einschaltung der Relais die Auflösung der Kette eingeleitet
wird, eine vorzeitige Öffnung des Stromkreises eintreten zu lassen, ist gemäß der Erfindung
der Kette ein gewöhnliches Halterelais vorgeschaltet, das während der Umschaltung
den Stromkreis unabhängig von der Relaiskette geschlossen hält und nach Er-■füllung
seiner Aufgabe unwirksam gemacht wird.
Die durch die Schaltvorrichtung in dem gesteuerten Stromkreis erzielte Wirkung kann
mit Vorteil dazu benutzt werden, um mittelbar andere Vorrichtungen zu beeinflussen. Beispielsweise
kann die Schaltvorrichtung in Fernsprechanlagen dazu verwendet werden, um einen von Hand eingeschalteten Rufstrom
ohne weiteres Zutun der Gehilfin eine bestimmte längere Zeit hindurch eingeschaltet
zu halten und darauf selbsttätig abzuschalten. Doch ist ihre Benutzung nicht auf dieses
Anwendungsgebiet beschränkt, sie kann auch dazu dienen, um einen Motor, der z. B. die
Drucklufteinrichtung einer Rohrpostanlage betreibt, auf kurze Zeit eingeschaltet zu
halten.
Ein zweckmäßiges Ausführungsbeispiel einer solchen Anordnung ist auf der Zeichnung
schematisch dargestellt. Hierin bedeutet 5 einen Rufschlüssel, durch den, wenn er
niedergedrückt wird, die zu einer Rufvorrichtung führenden Leitungenmit den Stöpselleitungen
1,2, an welche die gewünschte Sprechstelle angeschlossen ist, in Verbindung
gebracht werden. Der Hebel des Schalters
ίο trägt eine (nicht gezeichnete) Eisenplatte, die
den Anker eines Elektromagneten m bildet. Ist dieser Magnet erregt, so hält er mittels
des Ankers den Schalter s in der niedergedrückten Stellung so lange fest, bis der Erregerstrom
abgeschaltet wird, worauf dann der Schalthebel unter der Wirkung der Kontaktfedern
in die Ruhelage zurückgeht. Der Schalter s besitzt außer den üblichen Kontaktfedern
noch einen besonderen Kontakt c, der einerseits an den Elektromagneten m,
andererseits an die Relaiskette angeschlossen ist. Diese Kette setzt sich aus den langsam
arbeitenden Relais ra rb rc rd und einem gewöhnlichen,
vor der Kette liegenden Relais r zusammen. Die langsam arbeitenden Relais sind, wie angedeutet, mit einer Kurzschlußwicklung
und einem Kupferring k ausgestattet; zur Erregung der Relais dient die Batterie b,
die der Deutlichkeit halber getrennt gezeichnet ist.
Die Wirkungsweise der Schaltvorrichtung ist die folgende: Soll ein Rufstrom über die
Stöpselleitungen 1, 2 zu der daran liegenden Sprechstelle geschickt werden, so wird der
Schalters umgelegt; hierdurch wird über die
(von oben nach unten gerechnet) erste und zweite sowie die fünfte und sechste Kontaktfeder des Schalters eine Rufstromquelle an
die genannten Stöpselleitungen geschaltet.
Gleichzeitig wird über den Kontakt c des Schalters der Weg eines Stromes geschlossen,
der aus der Batterie b über die Wicklung des Magneten m, den Kontakt c, die linke
Wicklung des Relais r, die Wicklung des Relais ra, den Ruhekontakt und den Anker
des Relais rd zur Erde fließt. Die Relais r
und ra werden durch diesen Strom erregt und ziehen ihren Anker an. Das Relais r
schaltet hierbei durch seinen Anker einen über seine rechte Wicklung fließenden, von
der Relaiskette unabhängigen Haltestrom ein, während das Relais ra durch seinen Anker
die Wicklung des Relais rb in den Stromkreis der Batterie b legt. Das hierdurch
erregte Relais rb schaltet darauf mittels seines Ankers das Relais rc, dieses wiederum
das Relais rd ein. Wenn das Relais rd seinen
Anker anzieht, wird einerseits über den Arbeitskontakt dieses Relais die Wicklung des
Elektromagneten m unter Kurzschließung der Haltewicklung des Relais r unmittelbar an
Erde gelegt, andererseits werden an dem Ruhekontakt des Relais rd die linke1 Wicklung
des Relais r sowie die Wicklung des ersten Relais ra von ihrer Erdverbindung
abgetrennt; der Anker des Relais fällt ab. Nachdem die beschriebenen Vorgänge, die
fast augenblicklich erfolgen, eingetreten sind, ist der Erregerstromkreis des Magneten m nur
noch abhängig von dem Anker des letzten Relais rd, das seinerseits in Abhängigkeit von
der vor ihm liegenden Relaiskette steht. Diese Kette löst sich jetzt langsam selbsttätig
auf, und zwar beansprucht die Auflösung zufolge der langsam zurückfallenden Relaisanker eine verhältnismäßig lange Zeit.
Zunächst läßt das am Ruhekontakt des Relais rd abgeschaltete Relais ra nach Verlauf
einer gewissen Zeit seinen Anker abfallen; hierdurch wird die Wicklung des nächstfolgenden
Relais rb abgeschaltet. Dieses Relais wiederum schaltet, wenn sein Anker nach
einer gewissen Zeit in die Ruhelage zurückgeht, das Relais rc, dieses schließlich das
letzte Relais rd ab. Wenn der Anker des letztgenannten Relais langsam seinen Arbeitskontakt verläßt, so wird der über diesen
Kontakt und den Anker nach Erde bestehende Weg für den Erregerstrom des Magneten m
geöffnet, so daß der Magnet seine Erregung verliert und der Schalter s unter öffnung
des Kontaktes c in die normale Lage zurückkehrt. Hierdurch wird auch der Rufstrom,
der vom Augenblicke des Niederdrückens des Schalters s bis zur beendeten Auflösung der
Relaiskette über die Stöpselleitung 1,2 fließt, wieder selbsttätig abgeschaltet.
Wird, wie beschrieben, eine Kette1 von vier langsam arbeitenden Relais verwendet,
so beträgt die Zeit, während welcher der Rufstrom nach Umlegen des Schalters s selbsttätig
eingeschaltet bleibt, etwa 2 Sekunden. Dieser Zeitraum kann natürlich, abgesehen
von der Bauart der verwendeten Relais, durch Vergrößern oder Verkleinern der Relaiskette
länger oder kürzer gehalten werden.
Die neue Schaltvorrichtung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern kann als Zeitschalter für die verschiedensten Zwecke Verwendung finden; beispielsweise könnte der
in Abhängigkeit von dem Magneten m gesteuerte Schalterkontakt c ein gewöhnlicher
Schließkontakt und der Magnet m ein auf eine vom Stromkreis unabhängige Vorrichtung,
z. B. eine Lampe, wirkendes Relais seinr Die Vorrichtung würde dann nach Schließen
des Schalters ununterbrochen selbsttätig arbeiten, indem sie das Relais eine längere Zeit
hindurch unter Strom hält, hierauf auf kurze Zeit abschaltet, dann wieder auf längere Zeit
einschaltet usw. .
Claims (5)
1. Schaltvorrichtung, durch welche ein
willkürlich geschlossener Stromkreis während einer bestimmten Zeit geschlossen gehalten und darauf selbsttätig geöffnet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromkreis durch eine Kette langsam arbeitender Relais, die sich nach Schließung
des Stromkreises in an sich bekannter Weise zyklisch nacheinander gegenseitig einschalten und nach erfolgter Einschaltung
sich durch ihre langsam abfallenden Anker wieder nacheinander gegenseitig ausschalten,,
so lange geschlossen gehalten wird, bis bei der durch das letzte Relais der Kette bewirkten Abschaltung des Stromes
eine im Stromkreise liegende elektromagnetische Schaltvorrichtung ausgelöst wird.
2. Schaltvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das letzte
Relais der Kette (rd) bei seiner Einschaltung durch das vorletzte Relais (rc)
das erste Relais (ra) der Kette abschaltet und gleichzeitig einen neuen Weg für
den Strom schließt, den es so lange geschlossen hält, bis es durch das vorletzte
Relais (rc) abgeschaltet wird und seinen Anker langsam zurückfallen läßt.
3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Schließen des Stromkreises gleichzeitig mit dem ersten Relais (ra) der Kette ein
Halterelais (r) eingeschaltet wird, das über seinen angezogenen Anker einen von den
Relais der Kette unabhängigen Weg für den Strom schließt und so lange geschlossen
hält, bis es beim Ansprechen des letzten Relais (rd) der Kette durch
Kurzschließen unwirksam gemacht wird, zum Zwecke, bei der durch das letzte •Relais nach Herstellung der Kette bewirkten
Umschaltung eine vorzeitige Unterbrechung des Stromkreises zu vermeiden.
4. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
durch die Relaiskette gesteuerte Strom durch eine Kontaktvorrichtung (c) eingeschaltet
wird, die unter der Wirkung eines im gesteuerten Stromkreise liegenden Elektromagneten (m) so lange geschlossen
gehalten wird, bis dieser Magnet bei der durch die Relaiskette bewirkten Unterbrechung
des Stromkreises seine Erregung verliert.
5. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4 für Rufvorrichtungen in Fernsprechanlagen,
dadurch gekennzeichnet, daß der im gesteuerten Stromkreis liegende Elektromagnet
(m) und Schließkontakt (c) mit einem Rufschlüssel (s) vereinigt sind, derart,
daß der Rufschlüssel nach dem Niederdrücken durch den Elektromagneten so lange in der Rufstellung erhalten wird,
bis der Elektromagnet durch die Relaiskette abgeschaltet wird, worauf der Rufschlüssel
unter gleichzeitiger Öffnung des Schließkontaktes in die Ruhelage zurückgeht, zum Zwecke, den durch Niederdrücken
des Schlüssels eingeschalteten Rufstrom eine ^gewisse Zeitlang fließen
zu lassen und darauf selbsttätig abzuschalten.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE200881C true DE200881C (de) |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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