DE2246526C3 - Katheter mit aufblasbarer Manschette - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Katheter mit einer über einen Füllkanal aufblasbaren, einen Teil des Katheters umgebenden Manschette.

Bei den bekannten Kathetern dieser Art ist die Manschette ballonartig ausgebildet. Bei eingeführten Kathetern wird über den Füllkanal die Manschette aufgeblasen, welche dadurch zum Anliegen an eine Körperinnenwand kommt und so eine gas- und flüssigkeitsdichte Abdichtung zwischen dem eingeführten Katheterende und der Außenseite des herausführenden Katheterteils darstellt. Um eine sichere Abdichtung zu gewährleisten, ist es erforderlich, daß die Manschette fest gegen die Körperinnenwand andrückt. Hierbei besteht die Gefahr, daß die Blutversorgung der Körperinnenwand unterbrochen wird, was zu Nekrosen führen kann. Wird durch das Aufblasen der Manschette das fasrige Gewebe der Körperinnenwand überdehnt, kann dies zu einer Stenose führen, welche nur operativ entfernbar ist. Derartige Kathetei finden in erster Linie als Trachealkatheter Anwendung.

Aus dem British Medical Journal, Januar 1966, Seite 296 ist ein Katheter mit zwei getrennt aufblasbaren Manschetten bekannt, welche im Abstand axial hintereinander angeordnet sind. Hierbei wird die eine oder die andere Manschette während der Intubationszeit aufgeblasen. Hierdurch ist es möglich, daß gegen zwei getrennte Bereiche der Körperinnenwand jeweils eine Manschette während der halben Intubationszeit anliegt. Die Gefahr des Auftretens von Nekrosen wird hierdurch verringert, jedoch ist auch hier der Nachteil zu verzeichnen, daß die Manschetten mit relativ hohem Druck gegen die Körperinnenwand anliegen.

Bei beiden Ausführungsformen ist zudem nachteilig, daß wenn eine Nekrose auftritt, diese sich über einen erheblichen Bereich der Körperinnenwand erstreckt, was durch die bailonförmige Ausbildung der Manschetten bedingt ist.

Der DE-AS 1122 673 ist ein Blutstillkatheier zu entnehmen, bei welchem die Manschette zwei getrennt oder gleichzeitig aufblasbare Ringwülste aufweist. Dieser Katheter dient dem speziellen Zweck, nach Einführen in die Harnröhre einen Druck auf den Blasenhals auszuüben. Zu diesem Zweck ist der Querschnitt der Manschette dem Querschnitt des Blasenhalses angepaßt.

Es besteht die Aufgabe, den Katheter so auszubilden, daß der von der Manschette auf die Körperinnenwand ausgeübte Druck geringer ist und auch die Boreiche, bei denen dieser Druck ausgeübt wird, kleiner sind als bei Verwendung einer ballonförmigen Manschette.

Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Durch die gewellte faltenbalgartige Oberfläche der Manschette entsteht eine Labyrinthdichtung, bei welcher sich zwischen den Ringwülsten, die gegen die Körperinnenwand anliegen, Druckkammern bilden. Da

ίο die Druckunterschiede zwischen benachbarten ringförmigen Druckkammern gering sind, können die Ringwülste mit geringem Druck gegen die Körperinnenwand anliegen. Die Gefahr des Auftretens von Nekrosen oder gar von Stenosen wird hierdurch erheblich verringert

Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht eines Trachealkatheters;
Fig.2 einen Schnitt durch eine Luftröhre mit eingesetztem Ballonkatheter;

F i g. 3 ein weiterer Schnitt durch eine Luftröhre mit einem eingesetzten erfindungsgemäßen Katheter;

F i g. 4 eine weitere Ausführungsform des Katheters und
F i g. 5 und 6 Seitenansichten der Endbereiche des Katheters bei zwei weiteren Ausführungsformen.

Gemäß Fig. 1 weist der endotracheale Katheter einen Schlauch 1 auf, der eine konstante lichte Weite 2 über seint ganze Länge besitzt Dieser Katheter 1 hat ein abgeschrägtes Ende 3. Eine längliche Manschette 4

jo umgibt einen Teil des Katheters 1 nahe dem abgeschrägten Ende 3. Diese Manschette 4 wird gebildet durch einen gewellten, etwa faltenbalgartigen Mantel, der relativ kurz ist und eine gleichmäßige Wandstärke hat, wobei diese Manschette 4 an ihren beiden Enden am Katheter 1 angeklebt ist Diese Manschette 4 mit gewellter Oberfläche mit axial in Abstand befindlichen Ringwülsten 5 bildet einen Ballon von balgartiger Formgebung, der einen Teil der Katheterwand 8 rund um eine Öffnung 6 eines

■to Füllkanals 7 umschließt. Dieser Füllkanal 7 verläuft längs des Katheters 1 innerhalb der Wand 8 und ist am Ende 3 verschlossen. Bei etwa zwei drittel der Katheterlänge, gerechnet vom Ende 3, ist eine luftdichte Verbindung mit einer äußeren Luftzufuhrleitung 9 hergestellt.

Luft zum Aufblasen der Manschette 4 durch die Öffnung 6 hindurch vom Füllkanal 7 her wird über die Leitung 9 und über eine Standardkupplung 10 zugespeist. Durch Luftzufuhr dehnt sich die balgartige Manschette 4 so aus, daß die sanft gekrümmten Ringwülste 5 in Berührung mit der Innenwand der Luftröhre des Patienten kommen. Diese Berührung stellt eine wirksame Labyrinthdichtung her. Der Manschettenaufblasdruck wird durch Verwendung eines Verschlußstopfens 11 aufrecht erhalten, der in die Kupplung 10 eingesetzt ist. Der Druck kann überwacht werden durch Beobachten des Ballons 12, welcher in der Luftleitung 9 angeordnet ist Die momentane Größe des Ballons 12 entspricht dem Innendruckwert.

Wie in Fig.2 gezeigt, berührt die ballonartige Manschette 14 nach dem Stand der Technik das härchenbesetzte Epithel E der Schleimhaut M der Luftröhre über eine erhebliche ununterbrochene Fläche. Der ausgeübte Druck neigt dazu, die Schleimhautkapillaren C zu verschließen, welche aus der submukosen Schicht L durch die sich längs erstreckenden elastischen Fasern F hindurchgehen, und welche dazu dienen, das Epithel Emit Blut zu versorgen und zwar unter einem

Blutdruck, der zwischen 12 und 30 Millimeter Quecksilbersäule liegt Der Aufblasdruck für ein wirksames Dichten der Manschette 14 in der Luftröhre übersteigt den Veniilationsdruck, der gewöhnlich be> einem Wert zwischen 14 und 15 Millimeter Quecksilbersäule liegt Der Aufblasdruck für ein wirksames Dichten der Manschette 14 in der Luftröhre übersteigt den Ventilationsdruck, der gewöhnlich bei einem Wert zwischen 14 und 15 Millimetern Quecksilbersäule eingestellt ist aber welcher gelegentlich auch bis zu einer Höht von etwa 60 Millimetern Quecksilbersäule ansteigen kann. Ein Verschließen der Kapillaren C mit anschließender Nekrose und möglicherweise eine Stenose tritt deshalb sehr leicht ein.

Bei einer gewellten Manschette 4 nach F i g. 3 liegt eine Labyrinthdichtung vor, die mit Hilfe der axial in Abstand voneinander befindlichen Ringwülste 5 erzielt wird. Bedingt durch diese Labyrinthdichtung ist ein niedriger Aufblasdruck erforderlich, um die gleiche Dichtwirkung wie bei der Manschette nach Fig.2 zu erzielen, da sich zwischen den Ringwülsten 5 ringförmige Druckkammern bilden, zwischen denen geringe Druckunterschiede herrschen. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Nekrose und möglicherweise von Stenose ist hierdurch verringert Tritt eine Nekrose bei der Verwendung der gewellten Manschette 4 auf. dann ist die Schädigung beschränkt auf ringförmige Bereiche der Luftröhreninnenwand, was die Heilung begünstigt
Gemäß den F ι g. 4 bis 6 wird der gekrümmte Katheter 21 abgeschlossen durcn ein konventionelles Endstück 22 und einen Befestigungsstreifen 23. Die Manschette 24 umgibt ein Teilstück des Katheters 21 in der Nähe von dessen distalem Ende 25. Die Manschette 24 ist über eine Luftleitung 26 aufblasbar, in welcher ein

ίο Ballon 27 angeschlossen ist Die Luftleitung 26 ist an das Endstück 22 angeschlossen und steht in Verbindung mit einem Füllkanal 28, die sich innen längs des Katheters 21 erstreckt, wobei dieser Füllkanai 28 am distalen Ende 25 verschlossen ist Der Füllkanal 28 kommuniziert mit dem Inneren der Manschette 24 über zwei öffnungen 29 und 30 in der Katheterwand.

Die Manschette 24 nach Fig.4 hat zwei, diejenigen nach Fig. 5 und 6 drei obere ringförmige Wülste 31 bzw. 31' und einen schmalen gerundeten Ringwulst 32, dessen Kontur sanft in einen Endabschnitt 33 von konischer Gestalt übergeht Eine Berührung der Manschette 24 mit der Luftröhre durch Aufblasen dieser Manschette 24 besieht dann an der Wulst 32 und an den Wülsten 31 bzw. 3Γ. Der Ringwulst 32' nach Fi g. 6 ist im oberen Bereich zylindrisch ausgebildet

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Katheter mit einer über einen Füllkanal aufblasbaren, einen Teil des Katheters umgebenden Manschette, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (4, 24) in aufgeblasenem Zustand eine gewellte, faltenbalgartige Oberfläche mit mindestens drei Ringwülsien (5,31,32) aufweist

2. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Katheterende (25) benachbarte Ringwulst (32) in einen konischen Endabschnitt (33) übergeht.

3. Katheter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Manschette (4, 24) dünnwandig ausgebildet ist und im nicht aufgeblasenen Zustand schlapp ist