DE2126057A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Alkoholgehaltes von Flüssigkeiten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Alkoholgehaltes von FlüssigkeitenInfo
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Description
Dlp1.-!ng. EIDENEIER
DipL-Chom. Dr. R U F F Dipl.-Ing. ü. B E1E R
7 STUTTGART Neckarstraße
Telefon 22 70
25. Mai 1971 R/Fi Anmelder: C Schliessmann
Kellerei-Chemie KG
717 Schwäbisch Hall Auwiesenstraße 2
Dr0 Hans Rebelein
87 Würzburg
Zeppelinstraße 33
A 13 600
A 13__778
A 13__778
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Alkoholgehaltes
von Flüssigkeiten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Alkoholgehaltes von Alkohol enthaltenden wäßrigen Flüssig·
keiten, insbesondere Getränken, bei dem der Alkohol aus einer bestimmten Menge der zu untersuchenden Flüssigkeit
in eine eine bestimmte überschüssige Menge Oxydationsmittel enthaltende Vorlage überdestilliert und dort durch
Rücktitration des nicht verbrauchten Oxydationsmittels bestimmt wird.
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Bei den bisherigen amtlichen Methoden zur Bestimmung des Alkohols in extrakthaltigen Flüssigkeiten, insbesondere
WeIn1 wird der Alkohol aus einer größeren Menge Flüssigkeit abdestilliert· Die Destillation wird langsam vorgenommen, damit keine AlkoholVerluste auftreten, und es
werden mindestens ca. 2/3 der Flüssigkeit überdestilliert. Das Destillat wird im Pyknometer sorgfältig aufgefangen,
temperiert, zur Marke aufgefüllt, worauf dann mit einer Präzisionswaage das spezifische Gewicht des Destillats
ermittelt und dessen Alkoholgehalt daraus mit Hilfe von Tabellen errechnet wird· Diese Arbeltsmethode ist recht
zeitraubend und umständlich. Wird dabei der Alkohol aus einer angesäuerten Lösung destilliert, dann wird häufig
ein zu geringer Alkoholgehalt festgestellt, da die schweflige Säure dann aus der Flüssigkeit mit überdestilliert
und das spezifische Gewicht im Pyknometer verfälschte
Es ist außerdem bekannt, den Alkoholgehalt eines Destillats auf chemischem Wege durch die Chromschwefelsäureoxydation zu bestimmen. Solange aber die zu untersuchende
Flüssigkeit auf die oben beschriebene umständliche Weise destilliert werden muß, sind damit keine wesentlichen
Vorteile verbunden.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 2 037 920 ist ein Verfahren zur Bestimmung des Alkoholgehalts von wäßrigen,
mit Alkohol versetzten Flüssigkeiten bekannt, bei dem der von der Destillation einer geringen Menge der zu analysierenden Flüssigkeit stammende Alkohol zum Zweck seiner Oxydation mit einer bestimmten Menge einer titrierten
Lösung eines im Überschuß vorhandenen mineralischen
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Oxydationsmittels in Berührung gebracht wird und anschließend
die Menge überschüssigen Oxydationsmittels durchtitriert wird» Als Oxydationsmittel wird KaliumbA-»
chromat in schwefelsaurer bzw· phosphorsaurer Lösung
verwendet«
Bei diesem Verfahren ist es möglich, mit einer geringen
Menge der zu untersuchenden Flüssigkeit auszukommen, wodurch die Zeit für die Bestimmung des Alkoholgehalts erheblich
verringert wird»
Bei dem bekannten Verfahren geht aber die Oxydation selbst
bei Verwendung von Bichroraat als erwärmte saure Flüssigkeit verhältnismäßig langsam vor sich, weshalb in einem
in sich geschlossenen System mit Rückflußkühlung gearbeitet werden muß, damit wegen der langsamen Alkoholoxydation
keine Alkoholverluste auftreten. Da die Wege von der zu untersuchenden Flüssigkeit bis zur Vorlage verhältnismäßig
kurz sein sollen, ist für die Bildung eines geschlossenen Systems eine komplizierte Apparatur notwendig,
die dementsprechend auch recht teuer ist«. Das Verfahren eignet sich daher nicht zur Durchführung an vielen
verschiedenen Stellen, da hierzu der Aufwand zu hoch ist.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, den Alkoholgehalt einer wäßrigen Flüssigkeit mit einfachen
Mitteln schnell und genau bestimmen zu können, ohne daß
hierzu besonderes Fachpersonal erforderlich ist»
Die Erfindung besteht darin, daß die Oxydation des überdestillierten
Alkohols in Gegenwart von Salpetersäure
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erfolgt. Salpetersäure bildet mit alkoholischen Gruppen leicht Ester« Die Esterbildung findet bereits bei Zimmertemperatur
statt. Eine geringe Menge Alkohol in einem großen Überschuß Salpetersäure, wie er beim erfindungsgemäßen
Verfahren vorgelegt wird, liegt deshalb praktisch vollständig in Esterform vor. Durch die Veresterung des
Alkohols werden die beiden dem alkoholischen Hydroxyl benachbarten Wasserstoffatome besonders bewegliche Hierdurch
wird die Oxydation des Alkohols mit an sich bekannten Oxydationsmitteln stark beschleunigt.
Als Oxydationsmischung in der Vorlage wird vorzugsweise
in Salpetersäure gelöstes Chromat verwendet. In starker Salpetersäure gelöstes Kaliumchromat liegt praktisch vollständig
als CrOo vor, an welches sich die beweglichen Wasserstoffatome
anlagern können. Das Chrom-VI-Molekül kann
nun bei der Trennung dieses Komplexes die angelagerten Wasserstoffatome unter Übergang in den dreiwertigen Zustand
mitnehmen, wobei das Alkoholmolekül, zu Acetaldehyd oxydiert, zurückbleibt. An das hydratisierte Acetaldehydmolekül
kann sich wiederum CrO, anlagern. Bei der weiteren Oxydationsreaktion werden dann Essigsäure und
wiederum dreiwertiges Chrom gebildete Die gleichungsmäßige Auswertung dieses Reaktionsmechanismus führte
zu der Erkenntnis, daß die Geschwindigkeit, mit welcher Alkohol durch in im wesentlichen konzentrierte Salpetersäure
gelöstes Kaliumchromat oxydiert werden kann, von der vierten Potenz der Alkoholkonzentration und der dritten
Potenz der Chromatkonzentration abhängen muß. Dies bedeutet daß durch Anhebung der Chromatkonzentration und auch der
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Alkoholkonzentration in der Oxydationslösung eine starke
Beschleunigung des Oxydationsvorganges erhalten wird« In der Tat gelingt es aufgrund dieser Überlegungen unter Verwendung von konzentrierter Salpetersäure anstelle der
bisher bei der Chromatoxydation verwendeten Schwefelsäure und durch Anhebung der Konzentrationen die Bedingungen so zu gestalten, daß Alkohol bereits bei Zimmertemperatur augenblicklich zu Essigsäure oxydiert wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird daher die Oxydation des Alkohols im wesentlichen bei Umgebungstemperatur vorgenommen· Zur Beschleunigung der
Esterbildung liegt die Salpetersäure in der Vorlage zweckmäßigerweise mindestens als ca· 20-prozentige,vorzugsweise mindestens als ca· 40-prozentige,Salpetersäure
vor»
Auch die Chromsäurekonzentration wird in der Vorlage möglichst hoch gehalten, wobei aus Ersparnisgründen zweckmäßigerweise die vorgelegte überschüssige Chromatmenge
die zu erwartende aus der zu untersuchenden Flüssigkeit überdestillierte Alkoholmenge nicht übermäßig überschreitet. Werden beispielsweise Getränke untersucht, deren
Alkoholkonzentration im Bereich von 0 bis 100g pro Liter beträgt, so wird vorteilhafterweise eine Chromatmenge
vorgelegt, die einer Konzentration von 120g Alkohol pro Liter der zu untersuchenden Flüssigkeit entsprechen würde.
Die Chromsäure ist in der Vorlage im allgemeinen in einer Konzentration von mindestens 0,2, vorzugsweise mindestens
ca. 0,3 Oxydationsäquivalenten pro Liter Flüssigkeit ent-
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halten·
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die nicht verbrauchte
Chromsäure nach der Alkoholdestillation mit Kaliumjodid reduziert, wobei die Vorlageflüssigkeit vorher soweit
mit Wasser verdünnt wird, daß die vorhandene Salpetersäure das Kaliumjodid nicht zu oxydieren vermag· Das ausk geschiedene Jod kann dann seinerseits mit Thiosulfat
titriert werden.
Die schnelle Oxydation des überdestillierten Alkohols
in der Vorlageflüssigkeit ermöglicht es, den Alkohol sehr schnell aus der zu untersuchenden Lösung überzudestillieren,
ohne daß AlkoholVerluste in Kauf genommen werden müssen.
Umgekehrt ist es sogar so, daß der Alkohol durch die schnell erfolgende Destillation nur kurz mit Luft in
Berührung kommt, so daß auch hier eine mögliche Fehlerquelle ausgeschieden wird· Wegen der Genauigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man somit mit sehr geringen Nengen der zu untersuchenden Flüssigkeit auskomfe men, so z.B. bei den üblichen Weinen mit Mengen, die im
Größenbereich von ca. einem Milliliter liegen. Diese Flüssigkeitsmenge wird vor der Destillation zweckmäßigerweise verdünnt (auf das Zehn- bis Zwanzigfache)» Diese
Verdünnung ermöglicht es, bei der Destillation mit einem hohen Temperaturgefälle zwischen Heizvorrichtung und zu
untersuchender Flüssigkeit zu arbeiten, wodurch die Destillation des Alkohols beschleunigt wird, ohne daß ein
Eindampfen der zu untersuchenden Flüssigkeit bis zur
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Trockne befürchtet werden muß»
Bei einer besonders geeigneten Ausführungsform des erfindungsgernäßen
Verfahrens wird bei der Destillation ohne Wasserkühlung gearbeitete Bevorzugt ist andererseits
eine Fraktionierung des verdampften Alkohol-Wassergemieches,
da hierdurch einerseits erreicht wird, daß der Flüssigkeitsverlust im Destillationsgefäß gering gehalten wird, andererseits der Alkohol in möglichst konzentrierter
Form in das Vorlagegefäß übergetrieben wird. Selbst wenn ein Teil des Alkohols dampfförmig in die Vorlageflüssigkeit
eintritt, so wird er dort vollständig aufgefangen und oxydiert, da die Oxydation sehr schnell vor
sich geht und die Vorlageflüssigkeit eine wesentlich niedrigere Temperatur hat als der Alkoholdampf»
Aufgrund der Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich mit einer besonders einfach gestalteten
Destillationsvorrichtung au arbeiten, Gegenstand der Erfindung ist daher weiterhin eine 'Vorrichtung zur Durchführung
der erfindungsgemäßen Alkcholdestillatione Bei dieser Vorrichtung ist eine mit Ft'llkörpern gefüllte Kolonne
vorgesehen, an der an unteren· Ende ein Destinations»
kölbchen anschließbar ist und deren oberes Ende direkt mit einen Überleitungsrohr zum Überleiten des den Alkohol
enthaltenden Destillats in die Vorlage verbunden ist« Das Überleitungjrohr ist so eingerichtet, daß es in die
Vorlageflussigkt.it eingetaucht werden kann*
Bei der Ausgestaltung de1: erfindungsgemäßen Vorrichtung
und bei der Lestillation mit Hilf*1! der Vorrichtung kommt
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es weniger darauf an, eine möglichst vollständige Auftrennung von Alkohol und Wasser unter Verwendung der Fraktioniereinrichtung vorzunehmen, d.h. den Alkohol möglichst
wasserfrei überzutreiben. Dies würde nämlich erfordern, daß die Destillation langsam vorgenommen werden müßte.
Die Hauptaufgabe der Fraktioniereinrichtung besteht demgegenüber darin, daß es der durch die Kolonne bedingte
Rückfluß ermöglicht, unter starker Hitzeanwendung kleine Flüssigkeitsmengen rasch zu destillieren, ohne
daß eine übermäßige Einengung der Flüssigkeit zu befürchten istc Hierbei wird allerdings die durch den Fraktionsaufsatz bedingte Konzentrierung des Alkohols als Vorteil
begrüßt. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Destillationsvorrichtung ist es somit möglich, den Alkoholgehalt von
1 ml der zu untersuchenden Flüssigkeit innerhalb von drei Minuten quantitativ in die Vorlage überzutreiben, wo der
Alkohol dann erfindungsgemäß, sofort und quantitativ zu
Essigsäure oxydiert wird.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen in Verbindung
mit den Ansprüchen und der Zeichnung.
Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Destillationsvorrichtung in schematischer Darstellung,,
Wesentliches Teil der dargestellten Destillationseinrichtung ist ein gebogenes Glasrohr 1, mit einem aufsteigenden Abschnitt 2 und einem absteigenden Abschnitt 3.
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Ein Tell des aufsteigenden Abschnittes 2 ist als Fraktionieraufsatz 4 ausgebildet. Hierzu ist das Glasrohr 1
über die Länge des FraktionieraufSatzes auf etwa seinen
dreifachen Durchmesser aufgeblasen und mit Füllkörpern (Glasperlen, Raschig-Ringen oder dgl·) gefüllt, die die
für eine fraktionierte Destillation erforderlichen theoretischen Böden garantieren· Kurz nach seinem Übergang
vom größeren auf den kleineren Durchmesser am unteren Ende des Fraktionieraufsatzes endet das Glasrohr« Über
dieses untere Ende 5 ist ein mit einem Loch versehener
Polyäthylenstopfen 6 geschoben, dessen Außendurchmesser der Öffnung eines 100 ml Erlenmeyer-Kölbchens 7 entspricht·
Kurz über dem Fraktionieraufsatz 4 geht der aufsteigende
Abschnitt 2 des Glasrohrs in den absteigenden Abschnitt über, der zu einer vereinfachten Handhabung der Destillationseinrichtung aus einem schräg abwärts laufenden
Teil 8 und einem vertikal nach unten gerichteten Teil 9 besteht.
Bei aufgebauter Destillationseinrichtung wird das Glasrohr 1 von einem (in der Zeichnung nicht dargestellten)
in vertikaler Richtung verschiebbaren Stativ gehalten. Das Erlenmeyer-Kölbchen 7 ist über den Stopfen 6 ausreichend fest mit dem Glasrohr 1 verbunden. Auf diese
Weise kann durch Anheben des Glasrohrs 1 das Erlenmeyer-Kölbchen 7 von einer Heizeinrichtung 10 abgehoben werden.
Als Heizeinrichtung wird vorteilhafterweise ein Spiegelbrenner verwendet. Gleichzeitig wird durch das Anheben
des Glasrohrs 1 das untere Ende des vertikalen Teils 9 aus einer Vorlageflüssigkeit 11 herausgenommen, die sich
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in einem als Vorlagegefäß dienenden größeren Erlenmeyer-Kolben 12 befindet»
Das folgende Beispiel, das eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt, ist standardisiert auf die
Bestimmung des Alkoholgehaltes von Getränken, die zwischen 0 und 110g Alkohol pro Liter enthalten» Sollen Getränke
untersucht werden, deren Alkoholgehalt Über HOg pro Liter
beträgt, so wird eine entsprechend kleinere Menge des zu untersuchenden Getränks für die Alkoholbestimmung
abgemessen und eingesetzt.
Da es sich bei dem Beispiel um eine standardisierte Bestimmungsmethode
handelt, sind die Konzentrationen der einzelnen Reagenzien so aufeinander abgestimmt, daß der
Alkoholgehalt des Getränks jeweils in einfacher Weise aus dem Analysenergebnis ermittelt werden kann«. Im einzelnen
werden für die Durchführung der Alkoholbestimmung folgende Lösungen verwendet:
Lösung A1 = 67,445g Kaliumchromat z.A. in destilliertem
Wasser gelöst und bei 200C im Literkolben
zur Marke aufgefüllt.
Lösung A2 = 770 ml konzentrierte Salpetersäure ζ.A.
(65%) mit Wasser auf 1 Liter verdünnt.
Lösung A3 » 300g Kaliumjodid reinst (DAB 7) unter Zusatz
von 100 ml η Lauge in Wasser gelöst und bis zum Liter verdünnt.
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Lösung A4 ■ 86,l94g Thiosulfat z.A. unter Zusatz von
100 ml η Lauge in ca. 500 ml Wasser gelöst und bei 20 C im Literkolben zur Marke aufgefüllt.
Lösung A5 «= 10g lösliche Stärke z.A. (DAB 7) in
500 ml heißes Wasser eingetragen und durch Aufkochen gelöst· Nach Abkühlung Zusatz
von 500 ml Wasser, in welchem 20g Kaliumjodid unter Zusatz von 10 ml η-Lauge gelöst
sind·
Bei diesen Lösungen sind die Konzentrationen so aufeinander abgestimmt, daß 10 ml Lösung A1 einer Menge von
30 ml der Lösung A4 bzw· 120 mg Äthylalkohol entsprechen.
In einen 500 ml Vorlagekolben läßt man mit der Feinbürette 10,0 ml Lösung A1 (Chromatlösung) einfließen« Dazu werden
mit Meßzylinder 25 ml Lösung Ap (Salpetersäure) gegeben.
Ein 100 ml Erlenmeyerkölbchen wird mit 12 ml Wasser beschickt· Man gibt einige feingekörnte Bimssteine
(ca. 0,5g) hinzu, die als Siedesteinchen dienen. Dann
läßt man mit einer genauen, gut abfließenden Pipette 1,0 ml Wein einlaufen. Falls erforderlich, wurde der
Wein vorher von Kohlensäure befreit. Das Einlaufenlassen des Weins in das Erlenmeyerkölbchen erfolgt in der üblichen,
reproduzierbaren Weise. Beim Aufziehen des Weines in der Pipette soll der Wein möglichst wenig über die
Marke aufgezogen werden, da sonst im oberen Teil Wein hängen bleibt, der später nachläuft und so zu einer bei
diesen kleinen Mengen ins Gewicht fallenden Mehrvorlage Wein führen könnte.
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Das 100 ml Erlenmeyerkölbchen wird nun am Polyäthylen-Stopfen
der Destillationsapparatur angeschlossene Man senkt die ganze Apparatur, bis das Kölbchen zentral auf
dem Spiegelbrenner aufsitzt, wobei gleichzeitig der 500 ml Vorlagekolben mit der Vorlageflüssigkeit so untergestellt
wird, daß das Ende des "Luftkühlers" in die Vorlageflüssigkeit möglichst weit eintaucht, vorzugsweise praktisch
am Boden aufsitztο
Man stellt einen Laborwecker auf 3 Minuten„ Bei voller
Heizleistung des Spiegelbrenners wird die Flüssigkeit nach etwa 45 Sekunden anfangen zu sieden und nach weiteren
ca. 30 Sekunden überdestilliereno Um mit diesen Zeitwerten
von Anfang an arbeiten zu können, sollte der Spiegelbrenner vor der ersten Bestimmung jeder Serie etwa 8 bis
10 Minuten einbrennen»
Nach Ablauf der eingestellten Zeit wird die Destillationsapparatur einige Zentimeter senkrecht hochgehoben. Dabei
siedet die Flüssigkeit noch weiter und spült im Rohrende der DestiLlationsapparatur noch vorhandene Reste
) der Vorlageflüssigkeit aus. Nach etwa 10 Sekunden wird dann das Ende des Luftkühlers mit der Spritzflasche nach
außen abgespült. Nun wird die Destillationsapparatur so weit angehoben, daß sie auf die Seite geschwenkt und die
Vorlage entfernt werden kann.
Die Vorlageflüssigkeit wird mit 250 ml Wasser verdünnt, wobei man die inneren Wandung des Kolbens abspült, um
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einen vielleicht noch oben hängenden Abstreiftropfen in die Flüssigkeit zu überführen» Anschließend werden 10 ml
Lösung A^ (Kaliumjodid) zugegeben und das ausgeschiedene
Jod mit Lösung A4 (Thiosulfat) unter Verwendung eines
von unten beleuchteten Magnetrührers titriert» Wenn die dunkelbraune Farbe in ein helles Gelb bzw, Gelbgrün
übergeht, unterbricht man die Titration und fügt 10 ml der Lösung A5(Stärkelösung) zu. Man titriert nun vorsichtig
und nur noch tropfenweise, bis die zunächst tief blauschwarze Farbe in ein durchsichtiges Hellblau und
.schließlich in das Grün des Chrom-III-salzes übergeht.
Dieser Übergang wird bereits durch einen Tropfen bewirkt, weshalb man, um Übertitrationen zu vermeiden,
nach jedem Tropfen etwa 2 bis 3 Sekunden wartet, ehe man einen neuen Tropfen zugibt.
Wurden beim Zurücktitrieren a ml der Lösung A5 verbraucht,
dann enthält der Wein (120 - 4a) Gramm Alkohol im Liter.
Wie oben erwähnt ist der Erfassungsbereich der Lösungen bei den angegebenen Mengen auf 120g pro Liter Alkohol
eingestellt. Zweckmäßigerweise wird aber bei Getränken mit einem Alkoholgehalt über 110g pro Liter weniger als
1 ml Getränk eingesetzt, bzw· das Getränk vorher entsprechend verdünnt, weil bei voller Ausnutzung der theoretischen
Oxydationskapazität die Gleichgewichtskonzentrationen nicht mehr zu einer 100%-igen Oxydation ausreichen·
Man kann aber auch die Chroroatmenge und vorzugsweise auch die Chromatkonzentration in der Vorlage
erhöhen, wenn Flüssigkeiten mit höherem Alkoholgehalt
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untersucht werden sollen.
Als Vergleichsversuche durchgeführte Reihenversuche haben ergeben, daß die erfindungsgemäße Bestimmungsmethode
trotz der geringen eingesetzten Flüssigkeitsmengen des zu .untersuchenden Getränke mindestens die gleiche Genauigkeit hat, wie die amtlichen Destillationsverfahren·
Daraus ist der große mit der erfindungsgemäßen Bestimmungsmethode verbundene Vorteil ersichtlich, da das erfindungsgemäße Bestimmungsverfahren auch von Nichtfachleuten schnell und sicher innerhalb kurzer Zeit durchgeführt werden kann, wobei der apparative Aufwand auf ein
Minimum herabgesetzt ist·
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Claims (1)
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l3 778
Ansprüche
Ir Verfahren zur Bestimmung des Alkoholgehaltes von Alkohol
enthaltenden wäßrigen Flüssigkeiten, insbesondere Getränken, bei dem der Alkohol aus einer bestimmten
Menge der zu untersuchenden Flüssigkeit in eine eine bestimmte überschüssige Menge Oxydationsmittel enthaltende
Vorlage überdestilliert und dort durch Rücktitration des nicht verbrauchten Oxydationsmittels bestimmt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydation des Alkohols in Gegenwart von Salpetersäure erfolgt.
2c Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Vorlage in Salpetersäure gelöstes Chromat verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Salpetersäure zur Beschleunigung der Salpetersäureesterbildung
in der Vorlage mindestens als ca. 20, vorzugsweise mindestens als ca. 40%-ige Salpetersäure
vorliegt;
4» Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oxydation des Alkohols bei Umgebungstemperatur vorgenommen wird·
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Chromsäure in der Vorlage in
einer Konzentration von mindestens ca. 0,1, vorzugsweise mindestens ca. 0,3 Oxydationsäquivalenten pro
Liter enthalten ist.
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6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß nicht verbrauchte Chromsäure mit Kaliumjodid reduziert wird, wobei die Vorlageflüssigkeit
vorher soweit verdünnt wird, daß die vorhandene Salpetersäure das Kaliumjodid nicht zu oxydieren vermag
ο
7β Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Überdestillation des Alkohols aus der zu untersuchenden Flüssigkeit in die
Vorlage schnell, vorzugsweise innerhalb einer Zeit von 2 bis 5 Minuten vorgenommen wird·
8· Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillation ohne besondere
Kühlung durchgeführt wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung der Alkoholdestillation
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit Füllkörpern gefüllter Fraktionieraufsatz
(4) vorgesehen, ist, an dessen unterem .Ende (5) ein Destillationskölbchen (7) anschließbar
ist, und dessen oberes Ende direkt mit einem Überleitungsrohr (8,9) zum Überleiten des Alkohols in die Vorlage
(11,12) verbunden ist«
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |