DE2225275C3 - Verfahren zur quantitativen Calciumbestimmung - Google Patents
Verfahren zur quantitativen CalciumbestimmungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kolorimetrischen oder fluoreszenzanalytischen quantitativen alkalischen
Calciumbestimmung im Blutserum.
Die klassische Methode zur Calciumbestimmung im Serum ist die von Clark und Collip. »A Study of the
Tisdall Method for the Determination of Blood Serum Calcium with a Suggested Modification«. J. Biol. Chem.
63. 461 464 (1925); auch ibid. 49. 487 (1921), nach der
das Calcium als Oxalat gefällt wird und anschließend kolorimetrisch bestimmt wird. Oxalat wurde zur
Calciumbestimmung bereits im |ahre 1871 von Pribram »Berichte über die Verhandlungen der Königlich.
Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig«. Math.phys. Classe, 1971 XXIIi, 279. wie in Kramer
und Tisdall. |. Biol. Chem. 47. 475 (1921) angeführt,
benutzt, jedoch war die Methode von Clark und Collip bis vor wenigen Jahren die verbreiteste. In neuester Zeit
ist man aber von dieser Methode abgerückt, da sie ein
Zentrifugieren erfordert und eine besonders sorgfältige Handhabung der Proben, um eine Kontaminierung mit
Calcium aus dem Glas zu vermeiden. Darüber hinaus ist die Gefahr einer Fehlbestiinmung des Calciumgehaltes
durch einen Verlust an Niederschlag recht groß. All diese Faktoren vermindern die Verläßlichkeii der
Probe.
In jüngster Zeit hat sich zwar die Atomabsorpiionsspektroskopie
als angemessene Technik erwiesen, jedoch wird zur Durchführung dieses Verfahrens eine
besondere und kostspielige technische Ausrüstung erfordert, die in den meisten klinischen Laboratorien
dicht zur Verfügung steht.
Insbesondere in jüngerer Zeit sind verschiedene
Verfahren bekanntgeworden, die die Veränderung der Parbe von Farbstoffen durch Calcium ausnutzen (R, L
Searcy, »Diagnostic Biochernistry«, McGraW-j-lill,
New York, 1969, S, 135, 136). Unter diesen Verfahren
sind solche, die NälnUmchloranilat, Kfesoiphihalein*
Kdmplexöh, Eriöchrömblau SE, Glyoxäl-b1s<(2'hydrö*
xyänilin) Und Alizarin Verwenden, Auch wUfdc Cälceifl
verwendet, dessen Fluoreszenz gemessen wurde.
Von den Vorgenannten Verfahren" ist das mit Natriumchloranilat zur Zeit das verbreiteste. Im
Rahmen dieser Methode muß jedoch das Calcium vor der eigentlichen Analyse gefällt (als Calciumchloranilat)
und zentrifugiert werden. Da aber prinzipiell Verfahren i oder Bestimmungsmethoden, die ein Zentrifugieren
oder mehrere Verfahrensstufen erfordern, im klinischen Laboratorium nicht sonderlich geeignet sind, da sie
sowohl einen höheren Arbeitsaufwand als auch die Gefahr einer Kontamination mit Fremdcalcium in sich
H) bergen, besteht ein dringendes Bedürfnis nach einem Verfahren zur Calciumbestimmung, b;i dem die
Bestimmung direkt im Serum vorgenommen werden kann.
Prinzipiell sind eine Reihe der kolorimeirischen und
H fluoreszenzanalytischen Calciumbestimmungen im Serum
ausführbar und sind auch ausgeführt worden, haben jedoch bislang nur zu erratischen Ergebnissen geführt.
Solche Fehlbestimmungen sind im wesentlichen auf Wechselwirkungen, insbesondere auf Maskierungscf-
2" fekte oder Fällungseffekte, zurückzuführen, die durch
andere im Serum vorhandene Stoffe bewirkt werden. Unter diesen Wechselwirkungen sind insbesondere die
Einflüsse von Magnesium und Phosphat zu nennen. Während Magnesium mit den üblichen kolorimetri-
-'> sehen oder fluoreszenzanalytischen Reagenzien im
allgemeinen ebe lfalls farbverändernd oder fluoreszierend reagiert, führt die Reaktion mit Phosphat im Serum
zur Bildung von Calciumkomplexen, die eine Reaktion des Calciums mit den Indikatorreagenzien unterbindet.
Sowohl Magp jsium als auch Phosphate sind normalerweise
im Sen m in verschiedenen Mengen vorhanden.
Bei eine Reihe bekannter Bestimmungsmethoden
konnten Jie Störeinflüsse des Magnesiums bereits erfolgreich eliminiert werden. Es ist bisher jedoch noch
i> nicht gelungen, den zu einer Farbminderung führenden
Einfluß des Phosphats zu eliminieren. Calciumbestimmungen.
die nach den bekannten Verfahren in Gegenwart von Phosphat durchgeführt werden, fuhren
also immer durch ein teilweises Abfangen der
■"' Calciumionen durch die Phosphationen zu fehlerhaften
Bestimmungen des Calciumspiegels im Serum.
Da sich die Störreaktionen im klassischen Clark/Collip-Verfahren
nicht direkt und von selbst zeigen, sind die klinischen Chemiker diesen Problemen zumindest seit
•ί den zwanziger Jahren unseres lahrhunderts nachgegangen.
Kramer stellte 1921 (Kramer B. und F. F. Tisdall. »A simple Technique for the Determination of Calcium and
Magnesium in Small Amount of Serum«. J. Biol. Chem. 47, 47$ -481 [192I]) sein Verfahren, von dem das
^0 Clark/Collip-Verfahren eine Modifikation ist. auf hohe
Phosphatspiegel ab Seit dieser Zeit fand das Problem
des Serumphosphats eine zunehmend stärkere Beachtung,
so betont Gradwohl 1942 (R B H. Gradwohl,
»Clinical Laboratory Methods and Diagnosis«, C. V.
« Mosby Comb. St l.ouis. 194 3. Band I. S 279) im
Zusammenhang mit der Serumcalcuimbestimmung. daß
»die Phosphate unlösliche ('alciumsal/e bilden wurden«.
Insbesondere in Verbindung mit Verfahren, bei denen
der Einfluß der C alciumionen auf Farbstoffe ausgenutzt
hn wird, sind viele Versuche unternommen worden, den
Einfluß von Phosphat auszuschließen, 1954 gelang es Kenny (A. D1 Kerinyufid§;UiToverud,»Noriinterferen·'
ce öf Phosphate in an Ethylehecliömihetefra'sdöläle
Method for Serum Calcium«, Anal, Chem. 26, 1059
b<> [1959]) im Rahmen eines solchen Verfahrens das
Calcium unter Eliminierung des Phösphateinnusses mit
Äthyiendiaminielraessigsäufe zu titrieren. Diese Me*
thöde beinhaltet jedoch eine Titration, die im Rahmen
klinischer Routinebestimmungen weniger geeignet ist, als es die direkten kolorimetrisehen oder fluoreszenzanalytischen
Bestimmungen sind.
Im Jahre 1955 ging Connerty (H. V. Connerty und A. R. Briggs, »Clinical Chemistry«, 11,716-728 [1965]) das
Problem dadurch an, daß er die Seren eine Stunde vor der eigentlichen Bestimmung mit Säure behandelt.
Dieses Verfahren ist aber keine vollwertige Lösung der Aufgabe, da sich die störenden Komplexe nicht nur in
der folgenden alkalischen Stufe wieder bilden, sondern vor allem auch nicht wegen des hohen Zeitbedarfs
dieser Bestimmungsmethode.
Im Jahre 1969 gelang es Burr (R. G. Burr, »Clinical Chemistry«, 15, 1191—1197) das Phosphatproblem
dadurch zu reduzieren, daß er geringere Mengen Probenserum verwendete, wodurch er geringere Calciumphosphatmengen
in der Lösung erreichte. Diese Methode ist die vermutlich beste der bisher bekannten
Methoden zur Bestimmung von Calcium in Gegenwart von Phosphat jedoch muß sie eine verminderte
Empfindlichkeit in Kauf nehmen, ohne dabei das Problem restlos zu lösen.
Trotz aller Versuche blieb also bislang, wie gezeigt, die Aufgabe noch immer ungelöst, ein schnelles und
genaues Verfahren zur Bestimmung des Calciumspiegels
im Blutserum zu finden, das insbesondere die Störeffekte des Phosphats ausscnaltet und mit Standardgerät
durchgeführt werden kann, das in praktisch jedem klinischen Laboratorium bereitsteht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur kolorimetrischen oder fluoreszenzanalytischen
quantitativen alkalischen Calciumbestimmung im Blutserum vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Serum vor Je>- Zugabe des Färb- bzw.
Fluoreszenzindikators und der Lau ;e in saurer Lösung mit Molybdat versetzt wird.
Durch eine solche Vorstufe, in der das Phosphat in laurer Lösung mit Molybdat, vorzugsweise in Gegenwart
von Polyvinylpyrrolidon, vor der Zugabe der alkalischen Farbstofflösung umgesetzt wird, wird der
Störeinfluß des Phosphats bei der Calciumbestimmung lußerst wirkungsvoll ausgeschaltet. Darüber hinaus
wird die Unterbindung des Störeinflusses des Phosphats in einer Weise erreicht, die die Bestimmung selbst nicht
wesentlich komplizierter gestaltet. Außerdem entfällt die Notwendigkeit einer Beschränkung auf kleine und
kleinste Serumprobenmengen. Durch die Zugabe des Polyvinylpyrrolidons wird die Bildung des Molybdatophosphats
beschleunigt.
Angesichts der jahrzehntelangen vergeblichen Versuche,
ein zuverlässiges Verfahren zur Bestimmung des Calciumspiegels im Blutserum zu finden, mag es
verwunderlich erscheinen, daß die vorliegende Erfindung nicht bereits früher gemacht wurde, und zwar
selbst dann, wenn sie weitab von dem Bereich der Bemühungen liegt, von dem die Verfahren nach dem
Stand der Technik ausgingen. Schließlich ist die Reaktion von Molybdat mit Phosphat in saurer Lösung
dem analytischen Chemiker zumindest seit 1887 (M. F. Osmond. Bull Soc. C'him.. Paris, 47, 745 [1887], /inert in
R, J. Henry »Clinical Chemistry«, Harper & Röw, 1964,
S. 414) bekannt; Auch stammt die Phosphatbestjmmüng
von Fiske und StibbaroW (C* H, Fiske und Slübbarow,
BM Chern, 66, 375 [1925]), die von der Molybdatreaktion
Gebrauch macht, bereits aus dem Jahre 1952 Und ist seither verbreitet angewendet worden.
Noch erstaunlicher Werden die Bemühungen nach
derri Stand der Technik Um eine störunanfällige
Caleiiimbestimmung, wenn man sich vor Augen hält, daß
es im klinischen Laboratorium durchaus gebräuchlich ist, die Calciumbestimmung und die Phosphatbestimmung
nacheinander und getrennt voneinander mit derselben Probe durchzuführen, da beide Bestimmungen
insbesondere für die Knochenphysiologie und für die Pathologie von höchster Bedeutung sind. Seibst
wenn jedoch diese beiden Bestimmungen mit derselben Blutprobe und nicht seltsn sogar vom selben Chemiker
oder Assistenten durchgeführt werden, so ist das merkwürdige Phänomen, daß die vorliegende Erfindung
über Jahrzehnte offensichtlich nicht naheliegend war, wahrscheinlich darin zu sehen, daß sowohl die
Calciumbestimmung als auch die Phosphatbestimmung nach getrennten Vorschriften und in getrennten
Arbeitsgängen nacheinander und getrennt voneinander durchgeführt wurden.
Ein weiterer Aspekt, der ein Vorurteil der Fachwelt gegen die vorliegende Erfindung begründet haben mag,
obwohl die analytischen Chemiker sich um eine Umgehung des Phosphatstöreinflusses bei der Calciumbestimmung
bemüht hatten und obwohi seit Jahrzehnten das Bedürfnis nach genauen Calciumbestimmungen
bestand und obwohi auch die Reaktion des Molybdats
-'■> mit dem Phosphat bekannt war, mag darin zu suchen
sein, daß das bei der Umsetzung gebildete Molybdatophosphat gelb gefärbte Lösungen bildet, deren Störeinnüsse
auf die Farbreaktion des Calciums man offensichtlich fürchtete. Auf Grund der gelb gefärbten Molybdato-
J" phosphatlösungen hat die Fachwelt zufolge des Standes
der Technik offensichtlich die Gegenwart von Phosphationen für das kleinere Übel im Vergleich zur
Gegenwart von Molybdatophosphationen bei der Calciumbestimmung gehalten.
κ Auch ist bereits Polyvinylpyrrolidon bei der Umsetzung
von Molybdat mit Phosphat verwendet worden (J. W. Denney und L. W. Denney, US-Patent 35 47 586,
erteilt am 15. Dezember 1970). Die nach diesem Stand der Technik in Verbindung mit dem Polyvinylpyrrolidon
•ίο verwendeten Molybdatkonzentrationen sind jedoch so
hoch, daß sie im Rahmen der vorliegenden Erfindung zu unbrauchbaren Ergebnissen führen würden; ein Störeinfluß
auf die Bildung der gefärbten oder fluoreszierenden Calciumindikator-Komplexe wäre dann nicht mehr zu
••ϊ unterbinden.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Bestimmungsverfahrens ist die zu erwartende Molybdatophosphaifarbe
jedoch kein Problem. Die gewünschte Beseitigung des Störeinflusses von Phosphat wird ohne Inkaufnah-
'·'■ me neuer Störeinflüsse oder Maskierungseffekte erreicht.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Vl Beispiel!
a) Reagenzien
Molybdänsäurereagenz
45 mg Natriummolybdatünd
Mi 3 g Polyvinylpyrrolidon gelöst in
Mi 3 g Polyvinylpyrrolidon gelöst in
100 ml 0,2 η H2SO4
Färbreagenz
50 mg ulyöxal-bis-(2'hydroxyaniliri) und Di-(2-6!j
hydroxyphenylimino)-Äthan gelöst in
100 ml Methanol p.a.
Natriumhydroxid
0,2 η
0,2 η
b) VerfahrensschriUe
Es werden Blindversuche und Testversuche durchgeführt.
In die Test-Reagenzgläser und in das Reagenzglas des Blindversuches werden je 1 ml Molybdänsäurereagenz
gegeben. Den Reagenzgläsern werden 0,05 ml 5 Serum oder Standard zugesetzt. Es wird gut geschüttelt
und 1 min stehengelassen. Anschließend werden 2 ml des Farbreagenz und 2 ml Natriumhydroxid dazugegeben
und vermischt. Die Absorption der Testreagenzgläser gegen das Blindreagenzglas wurde bei 550 ιτιμ κι
gemessen. Die Absorption des unbekannten Serums ist dsr Absorption des Standards proportional. Der
Calciumwert des Serums wird durch einen Vergleich der gemessenen optischen Dichte mit einer Eichkurve
erhalten, die aus wäßrigen Lösungen mit bekannten r> Calciumgehalten nachdem gleichen Verfahren erhalten
wurde.
Beispiel 2
a) Reagenzien
Molybdatreagenz
a) Reagenzien
Molybdatreagenz
18 mg Natriummolybdat und
3 g Polyvinylpyrrolidon gelöst in
100 ml 0.2 η H2SO4
3 g Polyvinylpyrrolidon gelöst in
100 ml 0.2 η H2SO4
Wasser
Ein ausreichend gut deionisiertes oder destilliertes
Wasser.
KOH, 0.9 η !"
44,4 g KOH reinst (unter der Annahme chemisch reiner KOH) werden gelöst und mit deionisiertem
Wasser auf 1 I verdünnt. Die Lösung wird Polyäthylen aufbewahrt.
Reagenzstammlösung
Es wird eine Stammlösung aus 1,00 mg/ml Calcein oder FIuoreszein-Komplexon in 0,9 η KOH hergestellt.
Die Lösung wird in Polyäthylen aufbewahrt unH ist mindestens einen Monat lang bei 4° C im '"
Dunkeln stabil.
Arbeitsreagenzlösung
7,0 ml der Stammreagenzlösung werden mit 0.9 η KOH auf 1 1 verdünnt. Die in Polyäthylen v,
aufbewahrte Lösung ist bei Zimmertemperatur eine Woche lang stabil.
Cuvbiten: 12x75 mm klar, Kunststoff (Polystyrol),
handelsübliche verfügbare Kulturröhrchen mit Kappenverschluß. Es werden einzeln
verpackte Röhrchen bevorzugt
b) Ausrüstung
Ein Fluorometermodell 110 oder Modell 111 von Turner, folgendermaßen ausgestattet:
Lampe: Nr. 110-850 (Standard) oder Nr. 110-851
(fernes UV)
Filter: Primärfilter Nr. 110-816 (2A)
Filter: Primärfilter Nr. 110-816 (2A)
+ Nr. 110-813(47B)
Sekundärfilter Nr. 110-818 (2A-12)
+ neutrale Filter zur Empfindlichkeitsein-
stellung
c) Probe
Serum oder heparinisiertes Plasma,
d) Verfahren
d) Verfahren
1. 1 ml Molybdatreagenz wird in jedes Reagenzglas pipettiert. Es werden 0,02 ml Serum in jedes Glas
dazugegeben und 1 min lang stehengelassen.
Z 4,00 m! Arbeitsreagenz werden in eine 12 χ 75 mm
Kunststoffcu vette gegeben.
3. Die Cuvette wird verschlossen und ihr Inhalt durch zehnmaliges Umkehren durchmischt.
4. Die angesetzten Proben werden 10 min lang im Wasserbad bei einer auf ±1°C konstant gehaltenen
Temperatur zwischen 20 und 300C gereift.
5. i>ie Proben werden im Fluorometer gemessen und
die abgelesenen Werte v,c.den zur Bestimmung
anhand von Eichkurven vt.wendet, die mn
Fluoreszenzeinheiten von Standardwerten mn bekanntem Calciumgehali nach dem vo-stehenden
Verfahren erhalten wurden.
Die vorstehend beschriebenen Vorschriften sind
Beispiele für die Ausführung der Erfindung und können mit anderen Indikatorreagenzien in gleicher Weise
durchgeführt werden. Auch können andere Molybdate, insbesondere solche einwertiger Kaiionen, wie bei
spielsweise Ammonium, verwendet werden, deren molare Molybdatkonzentration im sauren Reagenz im
wesentlichen derjenigen der beschriebenen Ausfuhrungsbeispiele entspricht. Die Menge Natriumhydroxid
muß dabei so gewählt werden, daß sie die in der ersten
Stufe verwendete Säuremenge genau i'tnert und einen
End-pH liefert, der den speziellen Anforderungen des Indikators, d. h. der gefärbten oder der fluoreszierenden
Substanz, entspricht.
Das Molybdat oder das Molybdat und das Polyvinylpyrrolidon
können im Reagenzglas zuvor getrocknet werden, wodurch eine größere Stabilität des Molybdän
Säurereagenzes erreicht wird. Bei der Ausführung des Versuches mit einem derart vorbehardelten Ansatz
wird 1 ml 2 π H2SO4 dazu gefügt.
Eine auf die Weise durchgeführte quantitative Calciumbestimmung wird durch Phosphalionen nicht
gestört, also auch nicht durch jene Phosphationen, die
normalerweise in unterschiedlichen Mengen im Blutserum und im Urin vorhanden sind. Bei allen anderen
klinischen nach dem Stand der Technik bekannten kolorimetrischen oder fluoreszenzanalytischen f'alciumbestimmungen
führt die Gegenwart von Phosphat-'of-εη dagegen zu unbrauchbaren Ergebnissen.
Dagegen bietet das Verfahren gemäß der Erfindung ein neues und klinisch vielseitig anwendbares kolorimetrisches
oder fluoreszenzanalytisches Verfahren zur Bestimmung von Serumcalcium; die zur Durchführung
dieses Verfahrens erforderlichen Reagenzien sind beschrieben worden.
Claims (5)
1. Verfahren zur kolorinietrischen oder fluoreszenzanalytischen
quantitativen alkalischen Calciumbesümmung im Blutserum, dadurch gekennzeichnet,
daß das Serum vor der Zugabe des Färb- bzw. Fluoreszenzindikators und der Lauge in
saurer Lösung mit Molybdat versetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Serum vor der Zugabe des
Indikators und der Lauge zusätzlich zum Molybdat mit Polyvinylpyrrolidon versetzt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Serum mit einer
sauren Molybdatlösung versetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Serum mit einer
schwefelsauren Lösung von Molybdat und Polyvinylpyrrolidon versetzt wird.
5 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4.
dadurch gekennzeichnet, daß ein Molybdat eines einwertigen Kations benutzt wird.
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