DE2126057C3 - Verfahren zur quantitativen Bestimmung des Alkoholgehaltes von Flüssigkeiten - Google Patents
Verfahren zur quantitativen Bestimmung des Alkoholgehaltes von FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung des Alkoholgehaltes von Alkohol
enthaltenden wäßrigen Flüssigkeiten, insbesondere Getränken, bei dem der Alkohol aus einer bestimmten
Menge der zu untersuchenden Flüssigkeit in eine eine bestimmte überschüssige Menge Chromsalpetersäure
enthaltende Vorlage überdestilliert und dort durch Rücktitration des nicht verbrauchten Oxydationsmittels
bestimmt wird, wobei die Salpetersäure in der Vorlage als mindestens 4()%ige Salpetersäure vorliegt.
Bei den bisherigen amtlichen Methoden zur Bestimmung des Alkohols in extrakthaltigen Flüssigkeiten,
insbesondere Wein, wird der Alkohl aus einer größeren Menge Flüssigkeit abdestilliert. Die Destillation
wird langsam vorgenommen, damit keine Alkoholverluste auftreten, und es werden mindestens ca.
2/, der Flüssigkeit überdestilliert. Das Destillat wird
im Pyknometer sorgfältig aufgefangen, temperiert, zur
Marke aufgefüllt, worauf dann mit einer Präzisionswaage das spezifische Gewicht des Destillats ermittelt
und dessen Alkoholgehalt daraus mit Hilfe von Tabellen errechnet wird. Diese Arbeitsmethode ist recht
zeitraubend und umständlich. Wird dabei der Alkohol aus einer angesäuerten Lösung destilliert, dann wird
häufig ein zu geringer Alkoholgehalt festgestellt, da die schweflige Säure darin alls der Flüssigkeit mit
überdestilliert und das spezifische Gewicht mit Pyknometer
verfälscht,
Es ist außerdem bekannt, den Alkoholgehalt eines Destillats auf chemischem Wege durch die Chrom"
schwefelsäureoxydafion zu bestimmen. Söläiige aber
die zu untersuchende Flüssigkeit auf die oben beschriebene umständliche Weise destilliert werden
muß, sind damit keine wesentlichen Vorteile verbunden.
Aus der deutschen Offenlegungsschrif 12037920 ist
ein Verfahren zur Bestimmung des Alkoholgehalts von wäßrigen, mit Alkohol versetzten Flüssigkeiten
bekannt, bei dem der von der Destillation einer geringen Menge der zu analysierenden Flüssigkeif stam-
mende Alkohol zum Zweck seiner Oxydation mit einer bestimmten Menge einer titrierten Lösung eines
im Überschuß vorhandenen mineralischen Oxydationsmittels in Berührung gebracht wird und anschließend
die Menge überschüssigen Oxydationsmittels zurücktitriert wird. Als Oxydationsmittel wird KaIiumbichromat
in schwefelsaurer bzw. phosphorsaurer Lösung verwendet.
Bei diesem Verfahren ist es möglich, mit einer geringen Menge der zu untersuchenden Flüssigkeit auszukommen,
wodurch die Zeit für die Bestimmung des Alkoholgehalts erheblich verringert wird.
Bei dem bekannten Verfahren geht aber die Oxydation selbst bei Verwendung von Bichromat als
erwärmte saure Flüssigkeit verhältnismäßig langsam vor sich, weshalb in einem in sich geschlossenen System
mit Rückflußkühlung gearbeitet werden muß, damit wegen der langsamen Alkoholoxydation keine
Alkoholverluste auftreten. Da die Wege von der zu untersuchenden Flüssigkeit bis zur Vorlage verhältnismäßig
kurz sein sollen, ist für die Bildung eines geschlossenen Systems eine komplizierte Apparatur
notwendig, die dementsprechend auch recht teuer ist. Das Verfahren eignet sich daher nicht zur Durchführung
an vielen verschiedenen Stellen, da hierzu der Aufwand zu hoch ist.
In der Zeitschrift »Chimieanalytique«, Vol. 40, Nr. 11, November 1958, Seiten 413-415, ist ein Verfahren
zur Bestimmungdes Alkoholgehaltes von Alkohol enthaltenden wäßrigen Flüssigkeiten nach Cordebard
beschrieben. Bei diesem Vei fahren v/ird die Oxydation
des überdestillierten Alkohols in Chromsalpetersäure durchgeführt, wonach nach entsprechender
Verdünnung das überschüssige Oxydationsmittel mit Hilfe von Kaliumjodid und Thiosulfat zurücktitriert
wird. In der Veröffentlichung ist erwähnt, daß es als ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens angesehen
wird, daß man mit sehr verdünnten Lösungen arbeiten muß und deshalb in einer Bestimmung weniger
als 12 mg Alkohol erfaßt werden können.
Aus P. Böhringer und L. Jakob, »Eine einfache Bestimmung kleiner Alkoholmengen in Fruchtsäften«,
Sonderdruck aus »Flüssiges Obst«, Heft 5, 1964, ist ein approximatives Verfahren zur Bestimmung
kleiner Alkoholmengen in Fruchtsäften bekannt. Bei diesem approximativen Verfahren wird zwar mehr
oder weniger zufällig mit verhältnismäßig hoher Salpeterkonzentration und verhältnismäßig hoher Chromatkonzentration
gearbeitet, die Bedeutung einer hohen Salpeterkonzentration und einer hohen Chromatkonzentration
in Kombination mit einer hohen Alkoholkonzentration in der Vorlage in bezug auf eine quantitative Oxydation des Alkohols wird dort
jedoch nicht angesprochen. Vielmehr deuten die wel· teren Ausführungen in der Veröffentlichung in bezug
auf die Erstellung einer Standardreihe darauf hin, daß derartige Zusammenhänge nicht erkannt wurden.
Schließlich ist im deutschen Gebrauchsmuster 7038304 noch eine chemische Alkoholbestimmt be-
kannt, bei der der aus einer verdünnten Getränkemenge
schnei! abgetriebene Alkohol über einen luftgekühlten
Kühler unmittelbar in eine in einem Vorlagekolben befindliche, genau abgemessene
Chromatlösung in feinverteiltem Zustand rasch eingeleitet und nach Beendigung der Destillation durch
die unverbrauchte Chromatmenge zurücktitriert wird. Es ist dort aber nicht angegeben, ob die Chromatlösung
schwefelsauer, salpetersauer oder phosphorsauer ist. Auch enthält das Gebrauchsmuster keine Angaben
über die Chromatkonzentration in der Vorlage, so daß über den Ablauf der Alkoholoxydation und
über die Genaugkeit der Methode keine Aussagen möglich sind.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, den Alkoholgehalt einer wäßrigen Flüssigkeit
mit einfachen Mitteln schne'il und genau bestimmen
zu können, ohne daß hierzu besonderes Fachpersonal erforderlich ist.
Die Erfindung besteht darin, daß der Alkohol durch fraktionierte Destillation in möglichst konzentrierter
Form innerhalb von 2 bis 5 Minuten in das Vorlagegefäß übergetrieben wird und die Chromsäure in einer
Konzentration von mindestens ca. 0,3 OxyJationsäquivalenten pro Liter Vorlageflüssigkeit enthalten
ist.
Salpetersäure bildet mit alkoholischen Gruppen leicht Ester. Die Esterbildung findet bereits bei Zimmertemperatur
statt. Eine geringe Menge Alkohol in einem großen Überschuß Salpetersäure, wie ^r beim
erfindungsgemäßen Ver.ahren vorgelegt wird, liegt deshalb praktisch vollständig in Esterform vor. Durch
die Veresterung des Alkohols werden die beiden dem alkoholischen Hydroxyl benachbarten Wasserstoffatome
besonders j:weglich. Hierdurch wird die Oxydation des Alkohols mit an sich bekannten
Oxydationsmitteln stark beschleunigt.
Als Oxydationsmischung in der Vorlage wird in Salpetersäure gelöstes Chromat verwendet In starker
Salpetersäure gelöstes Kaliumchromat liegt praktisch vollständig ais CrO, vor. an welches sich die beweglichen
Wasserstoffatome anlagern können. Das Chrom-VI-MoleküI kann nun bei der Trennung dieses
Komplexes die angelagerten Wasserstoffatome unter Übergang in den dreiwertigen Zustand mitnehmen,
wobei das Alkoholmolekül, zu Acetaldehyd oxydiert, zurückbleibt. An das hydratisierte Acetaldehydmolekül
kann sich wieder CrO, anlagern. Bei der weiteren Oxydationsreaktion werdendann Essigsäure und wiederum
dreiwertiges Chrom gebildet. Die gleichungsmäßige Auswertung dieses Reaktionsmechanismus
führte zu der Erkenntnis, daß die Geschwindigkeit, mit welcher Alkohol durch in im wesentlichen konzentrierte
Salpetersäure gelöstes Kaliumchromat oxydiert werden kann, von der vierten Potenz der Alkoholkonzentration
und der dritten Potenz der Chromatkonzentration abhängen muß. Dies bedeutet, daß
durch Anhcbungder Chromatkonzentration und auch der Alkoholkonzentration in der Oxyrfationslösung
eine starke Beschleunigung des Oxydationsvorganges erhalten wird. In der Tat gelingt es aufgrund dieser
Überlegungen unter Verwendung von konzentrierter Salpetersäure anstelle der bisher bei der Chromatoxydatiört
verwendeten Schwefelsäure Und durch Anhebung der Konzentration die Bedingungen so zu gestalten,
daß Alkohol bereits bei Zimmertemperatur augenblicklich zu Essigsäure oxydiert wird, Bei einer
bevorzugten AusführUl%sform der Erfindung wird daher die Oxydation des Alkohols im wesentlichen
bei Umgebungstemperatur vorgenommen.
Auch die Chromsäurekonzentration wird in der Vorlage möglichst hoch gehalten, wobei aus Erspar-
nisgründen zweckmäßigerweise die vorgelegte überschüssige Chromatmenge die zu erwartende aus der
zu untersuchenden Flüssigkeit überdestillierte Alkoholmenge nicht übermäßig überschreitet. Werden
beispielsweise Getränke untersucht, deren Alkoholkonzentration
im Bereich von 0 bis 100 g pro Liter beträgt, so wird vorteilhafterweise eine Chromatmenge
vorgelegt, die einer Konzentration von 120 g Alkohol pro Liter der zu untersuchenden Flüssigkeit
entsprechen würde.
'5 Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die nicht verbrauchte Chromsäure nach der Alkoholdestillation mit Kaliumiodid reduziert, wobei die Vorläget! üssigkeit
vorher so weit mit Wasser verdünnt wird, daß die vorhandine Salpetersäure das Kaliumjodid nicht
zu oxydieren vermag. Das ausgescr· . dene Jod kann dann seinerseits mit Thiosuifat titrien verden.
Die schnelle Oxydation des überdestillierten Alkohols in der Vorlageflüssigkeit ermöglicht es, den Alkohl
sehr schnell aus der zu untersuchenden Losung überzud'stillieren, ohne daß Alkoholverluste in Kauf
genommen werden müssen. Umgekehrt ist es sogar so, daß der Alkohol durch die schnell erfolgende Destillation
nur kurz mit Luft in Berührung kommt, so
so daß auch hier eine mögliche Fehlerquelle ausgeschieden
wird. Wegen der Genauigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man somit mit sehr geringen
Mengen der zu unte'juchenden Flüssigkeit auskommen, s. z. B. bei den üblichen Weinen mit Mengen.
die im Größenbereich von ca. einem Millimeter liegen. Diese Flüssigkeitsmenge wird vor der Destillation
zweckmäßigerweise verdünnt (auf das Zehn- bis Zwanzigfache). Diese Verdünnung ermöglicht es, bei
der Destillation mit einem hohen Temperaturg:fälle zwischen Heizvorrichtung und zu untersuchender
Flüssigkeit zu arbeiten, wodurch die Destillation des Alk- hols beschleunigt wird, ohne daß ein Eindampfen
der zu untersuchenden Flüssigkeit bis zur Trockne befürchtet werden muß.
Durch die Fraktionierung des verdampften Alkohol-Wasser-Gemisches wird zudem erreicht, daß der
Flüssigkeitsverlust im Destillationsgefäß gering gehalten wird und der Alkohol in möglichst konzentrierter
Form in das Vorlagegefäß übergetrieben wird.
Bei einer besonders geeigneten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei der Destillation
ohne besondere Kühlung gearbeitet. Selbst wenn ein Teil des Alkohols dampfförmig in die Vorlageflüsvgkeit
eintritt, so wild er dort vollständig aufgefangen
und oxydiert, da die Oxydation sehr schnell vor sich geht und die Vorlageflüssigkeit eine wesentlich
niedrigere Temperatur hat als der Alkoholdampf. Aufgrund der Besonderheit des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist es möglich, mit einer besonders einfach gestaltetet Destillationsvorrichtung zu arbeiten.
Eine solche Vorrichtung umfaßt /. B eine mit Füllkörpern gefüllte Kolonne, an deren unterem Ende
ein Destillationskölbchen anschließbar ist und deren
oberes Ende direkt mit einem Überleitungsrohr zum
Überleiten des den Alkohol enthaltenden Destillats in die Vorlage verbanden ist. Das Überleitungsrohr
ist so eingerichtet, daß es in die Vorlageflüssigkeit eingetaucht werden kann.
Bei der Destillation kommt es weniger darauf an, eine möglichst vollständige Auftrennung von Alkohol
und Wasser vorzunehmen, d. h. den Alkohol möglichst wasserfrei zu überzutreiben. Dies würde nämlich
erfordern, daß die Destillation langsam Vorgenommen werden müßte. Die Hauptaufgabe des Verfahrensschritts
der fraktionierten Destillation besteht demgc^
genüber darin, daß es der durch die Kolonne bedingte Rückfluß ermöglicht, unter starker Hitzeanwendung
kleine Flüssigkeitsmengen rasch zu destillieren, ohne daß eine übermäßige Einengung der Flüssigkeit zu befürchten
ist. Hierbei wird allerdings die durch die Fraktionierung bedingte Konzentration des Alkohols
als Vorteil begrüßt. Mit Hilfe eines Fraktionieraufsatzes ist es somit möglich, den Alkoholgehalt von 1 ml
der zu untersuchenden Flüssigkeit innerhalb von drei Minuten quantitativ in die Vorlage überzutreiben, wo
der Alkohol dann erfindungsgemäß sofort und quantitativ zu Essigsäure oxydiert wird.
Die Zeichnung zeigt eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Destillationsvorrichtung
in schematischer Darstellung.
Wesentliches Teil der dargestellten Destillationseinrichtung ist ein gebogenes Glasrohr 1 mit einem
aufsteigenden Abschnitt 2 und einem absteigenden Abschnitt 3.
Ein Teil des aufsteigenden Abschnittes 2 ist als Fraktionieraufsatz 4 ausgebildet. Hierzu i'' -la* Glasrohr
1 über die Länge des Fraktionieraufsatzes auf etwa seinen dreifachen Durchmesser aufgeblasenen
und mit Füllkörpern (Glasperlen, Raschig-Ringen od. dgl.) gefüllt, die die für eine fraktionierte Destillation
erforderlichen theoretischen Böden garantieren. Kurz nach seinem Übergang vom größeren auf den
kleineren Durchmesser am unteren Ende des Fraktionieraufsatzes endet das Glasrohr. Über dieses untere
Ende 5 ist ein mit einem Loch versehener Polyäthylenstopfen 6 geschoben, dessen Außendurchmesser
der öffnung eines 100-ml-Erlenmeyer-Kölbchens 7
entspricht. Kurz über den Fraktionieraufsatz 4 geht der aufsteigende Abschnitt 2 des Glasrohrs in den absteigenden
Abschnitts 3 über, der zu einer vereinfachten Handhabung der Destillationseinrichtung aus einem
schräg abwärts laufenden Teil 8 und einem vertikal nach unten gerichteten Teil 9 besteht.
Bei aufgebauter Destillationseinrichtung wird das Glasrohrl von einem (in der Zeichnung nicht dargestellten)
in vertikaler Richtung verschiebbaren Stativ gehalten. Das Erlenmeyer-Kölbchen 7 ist über den
Stopfen 6 ausreichend fest mit dem Glasrohr 1 verbunden. Auf die^e Weise kann durch Anheben des
Glasrohrs 1 das Erlenmeyer-Kölbchen 7 von einer Heizeinrichtung 10 abgehoben werden. Als Heizeinrichtung
wird vorteilhafterwise ein Spiegelbrenner verwendet. Gleichzeitig wird durch das Anheben des
Glasrohrs 1 das untere Ende des vertikalen Teils 9 aus einer Vorlageflüssgkeit 11 herausgenommen, die sich
in einem als Vorlagegefäß dienenden größeren Erlenmeyer-Kolben
12 befindet.
Das folgende Beispiel, das eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt, ist standardisiert
auf die Bestimmung des Alkoholgehaltes von Getränken, die zwischen 0 und 110 g Alkohol pro
Liter enthalten. Sollen Getränke untersucht werden, deren Alkoholgehalt über 110 g pro Liter beträgt, so
wird eine entsprechend kleinere Menge des zu unter-
Lösung A2
Lösung A3
Lösung A3
suchenden Getränks für die Alkoholbestimmung abgemessen und eingesetzt.
Da es sich bei dem Beispiel um eine standardised
Bestimmungsniethöde handelt, sind die Konzentrationen
der einzelnen Reagenzien so aufeinander abgestimmt, daß der Alkoholgehalt des Getränks jeweils
in einfacher Weise aus dem Analysenergebnis ermittelt werden kann. Im einzelnen werden für die Durchs
führung der Alköhölbestirnriiühg folgende Lösungen
verwendet:
Lösung /I1 = 67,445g Kaliumchromatz. A. in destilliertem
Wasser gelöst und bei 20° C im Literkolben zur Marke aufgefüllt.
konzentrierte Salpetersäure z. B. (65%)
300 g Kaliumiodid reinst (DAB 7) unter Zusatz \on 100 ml η Lauge in
Wasser gelost und bis zum Liter verdünnt.
Lösung /44 = 86,194 g Thiosulfat z. A. unter Zusatz
von 100 ml η Lauge in ca. 500 ml Wasser gelöst und bei 20° C im
Literkolben zur Marke aufgefüllt.
Lösung /45 = 10 g lösliche Stärke z. A (DAB 7) in 500 ml heißes Wasser eingetragen und durch Aufkochen gelöst Nach Abkühlung Zusatz von 500 ml Wasser, in welchem 20 g Kaliumjodid unter Zusatz von 10 ml η-Lauge gelöst sind.
Lösung /45 = 10 g lösliche Stärke z. A (DAB 7) in 500 ml heißes Wasser eingetragen und durch Aufkochen gelöst Nach Abkühlung Zusatz von 500 ml Wasser, in welchem 20 g Kaliumjodid unter Zusatz von 10 ml η-Lauge gelöst sind.
Bei diesen Lösungen sind die Konzentrationen so aufeinander abgestimmt, daß 10 ml Lösung A1 einer
Menge von 30 ml der Lösung At bzw. 120 mg Äthylalkohol
entsprechen.
In einem 500-ml-Vorlagekolben läßt man mit der
Feinbürette 10,0 ml Lösung A1 (Chromatlösung) einfließen.
Dazu werden mit Meßzylinder 20 ml Lösung A2 (Salpetersäure) gegeben. Ein 100-mI-Erlenmeyerkölbchen
wird mit 12 ml Wasser beschickt. Man gibt einige feingekörnte Bimssteine (ca. 0,5 g) hinzu, die
als Siedesteinchen dienen. Dann läßt man mit einer genauen, gut abfließenden Pipette i,0 ml Wein einlaufen.
Falls erforderlich, wurde der Wein vorher von Kohlensäure befreit. Das Einlaufenlassen des Weins
in das Erlenmeyerkölbchen erfolgt in der üblichen, reproduzierbaren Weise. Beim Aufziehen des Weines
in der Pipette soll der Wein möglichst wenig über die Marke aufgezogen werden, da sonst im oberen Teil
so Wein hängen bleibt, der später nachläuft und so zu einer bei diesen kleinen Mengen ins Gewicht falltr/den
Mehrvorlage Wein führen könnte.
Das 100-ml-ErIenmeyerkölbchen wird nun am
Polyäthylenstopfen der Destillationsapparatur angeschlossen. Man senkt die ganze Apparatur, bis das
Kölbchen zentral auf dem Spiegelbrenner aufsitzt, wobei gleichzeitig der 500-ml-Vorlagekolben mit der
Vorlageflüssigkeit so untergestellt wird, daß das Ende des »Luftkühlers« in die Vorlageflüssigkeit möglichst
weit eintaucht, vorzugsweise praktisch am Boden aufsitzt.
Man stellt einen Laborwecker auf 3 Minuten. Bei voller Heizleistung des Spiegelbrenners wird die Flüssigkeit
nach etwa 45 Sekunden anfangen zu sieden und nach weiteren ca. 30 Sekunden überdestillieren.
Um mit diesen Zeitwerten von Anfang an arbeiten zu können, sollte der Spiegelbrenner vor der ersten
Bestimmung jeder Serie etwas 8 bis 10 Minuten ein-
brennen.
Nach Ablauf der eingestellten Zeit wird die Dcslillationsapparaticr
einige Zentimeter senkrecht hochgehoben. Dabei siedet die Flüssigkeil noch weiter und
spült im Rohrende der Destillationsapparatur noch vorhandene Reste der Vorlageflüssigkeit aus. Nach
etwS- IO Sekunden wird dann das Ende des Lüftkühlers
mit der Spritzflasche nach außen abgespült. Nun wird die Destillationsapparatur so weit angehoben,
daß sie auf die Seite geschwenkt und die Vorlage entfernt
werden kann.
Die Vorlageflüssigkeil wird mit 250 ml Wasser verdünnt, wobei man die innere Wandung des Kolbens
abspült, um einen vielleicht noch oben hängenden Abstreiftropfen in die Flüssigkeit zu überführen. Anschließend
werden 10 ml Lösung A3 (Kaliumiodid)
zügegeben und das ausgeschiedene Jod mit Lösung A. (Thiosulfate unter Verwendung eines von unten
beleuchteten Magnctrührers titriert. Wenn die dunkelbraune Farbe in ein helles Gelb bzw. Gelbgrün
übergeht, unterbricht man die Titration und fügt 10 ml der Lösung A5 (Stärkelösung) zu. Man titriert nun
vorsichtig und nur noch tropfenweise, bis die zunächst tief blauschwarze Farbe in ein durchsichtiges Hellblau
und schließlich in das Grün des Chrom-lII-Salzes
übergeht. Dieser Übergang wird bereits durch einen Tropfen bewirkt, weshalb man, um Übertitration zu
vermeiden, nach jedem Tropfen etwa 2 bis 3 Sekunden wartete ehe man einen neuen Tropfen zugibt.
Wurden beim Zuriicktitrieren α ml der Lösung /I5
verbraucht, dann enthält der Wein (120-4 a) Gramm
Alkohol im Liter,
"' Wie oben erwähnt ist der Erfassüngsbereich der Lösungen bei den angegebenen Mengen auf 120 g pfd
Liter Alkohol eingestellt. Zweckmäßigerweise wird aber bei Getränkten mit einem Alkoholgehalt über
110 g Liter weniger als 1 ml Getränk eingesetzt, bzw.
ι« das Getränk vorher entsprechend verdünnt, weil bei
voller Ausnutzung der theoretischen Oxydationskapazität die Gleichgewichtskonzentrationen nicht
mehr zu einer 100%igen Oxydation ausreichen. Man
kann aber auch die Chromatmenge und vorzugsweise
π auch die Chromatkonzentration in der Vorlage erhöhen,
wenn Flüssigkeiten mit höherem Alkoholgehalt untersucht werden sollen.
Als Vergleichsversuch durchgeführte Reihenversuche haben erheben, daß die erfindungsgemäße Be-Stimmungsmethode
trotz der geringen eingesetzten Flüssigkeitsmengen des zu untersuchenden Getränks
mindestens die gleiche Genauigkeit hat wie die amtlichen Destillationsverfahren. Daraus ist der große mit
der erfindungsgemäßen Bestimtnungsmethode verbundende Vorteil ersichtlich, da das erfindungsgemäße
Bestimmungsverfahren auch von Nichtfachleu^ ten schnell und sicher innerhalb kurzer Zeit
durchgeführt werden kann, wobei der apparative Aufwand auf ein Minimum herabgesetzt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur quantitativen Bestimmung des Alkoholgehaltes von Alkohol enthaltenden wäßrigen
Flüssigkeiten, insbesondere Getränken, bei dem der Alkohol aus einer bestimmten Menge der
zu untersuchenden Flüssigkeit in eine eine bestimmte überschüssige Menge Chromsalpetersäure
enthaltende Vorlage überdestilliert und dort durch Rücktitration des nicht verbrauchten
Oxydationsmittels bestimmt wird, wobei die Salpetersäure in der Vorlage als mindestens 40%ige
Salpetersäure vorliegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol durch fraktionierte Destillation
in möglichst konzentrierter Form innerhalb von 2 bis 5 Minuten in das Vorlagegefäß übergetrieben
wird und die Chromsäure in einer Konzentration von mindestens ca. 0,3 Oxydationsäquivalenten
pro T.iter Vorlageflüssigkeit enthalten ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Chromatlösung und Salpetersäure
nacheinander in das Vorlagegefäß gegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillation ohne besondere
Kühlung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oxydation des Alkohols bei Umgebungstemperatur vorgenommen wird.
Priority Applications (7)
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