DE163760C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A41—WEARING APPAREL
- A41H—APPLIANCES OR METHODS FOR MAKING CLOTHES, e.g. FOR DRESS-MAKING OR FOR TAILORING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- A41H43/00—Other methods, machines or appliances
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, welches die Herstellung von Gebrauchsgegenständen,
Kleidungsstücken u. dgl., die sich einer besonderen Körperform anpassen sollen, vollständig oder nahezu ohne Naht bezweckt.
Das neue Verfahren, bei welchem die beim Mercerisieren von Geweben eintretende
Schrumpfung der Fasern nutzbar gemacht wird, besteht im wesentlichen darin, daß man
ίο den fraglichen Stoff locker über einen Kern
oder Rahmen von der gewünschten Form zieht, und in bekannter Weise der Wirkung
von Chemikalien aussetzt, welche ein Schrumpfen der Fäden des Stoffes herbeiführen,
so daß letzterer sich eng an den Kern oder den Rahmen anlegt und dessen Gestalt dauernd annimmt.
Zur Ausführung des neuen Verfahrens eignen sich Stoffe der verschiedensten Art,
wie Leinen, Baumwolle, Seide, Wolle usw.
Im einzelnen gestaltet sich z. B. die auf der Zeichnung veranschaulichte Herstellung
von Schweißblättern nach dem neuen Verfahren wie folgt.
Es wird zunächst ein Stück Stoff von entsprechender Größe ausgeschnitten und einmal
zusammengelegt (Fig. 1), worauf man es an zwei offenen Seiten zusammennäht (Naht a),
so daß ein an einer Seite offener Sack b entsteht. Diesen Sack zieht man nun auf einen
Rahmen c (Fig. 2), der die Form von einem oder mehreren nebeneinander liegenden
Schweißblättern aufweist, und näht die noch offen stehende Seite dicht an dem Rahmen c
entlang zu (Naht d, Fig. 3). Der locker auf dem Rahmen sitzende Stoff wird nun in an
sich bekannter Weise der Wirkung von Chemikalien ausgesetzt, unter deren Einfluß
seine Fäden schrumpfen oder sich zusammenziehen. Als derartige Chemikalien eignen sich die
kaustischen und Schwefel-Alkalien, Schwefelsäure, Zinkchlorid usw. Bei der Benutzung
baumwollener Stoffe ist kaustische Soda besonders vorteilhaft anzuwenden. Infolge des
durch die chemische Behandlung hervorgerufenen Schrumpfens spannt sich der Sack b auf dem Rahmen fest auf und
nimmt dessen Gestalt an (Fig. 4). Die anfänglich in der Querrichtung des Rahmens
liegenden Fäden ändern dabei ihre gegenseitige Lage nur unbedeutend, indem ihr Abstand
an den konkaven Seiten des Rahmens infolge des Zusammenschrumpfen der in der
Längsrichtung liegenden Fäden sich etwas verringert. Dagegen verkürzen sich die in
der Querrichtung des Rahmens liegenden Fäden zum Teil stark. Die in der Längsrichtung
des Rahmens liegenden Fäden ändern ihre Länge nur unbedeutend, dagegen nehmen sie eine andere gegenseitige Lage an, indem
sie durch die mehr oder weniger zusammenschrumpfenden Querfäden mitgenommen werden.
Nach Beendigung der chemischen Behandlung verlaufen sie nicht mehr gerade, sondern dem konkaven oder konvexen Umrisse
des Rahmens c entsprechend in Bogenlinien.
Nachdem die Einwirkung der Chemikalien
eine gewisse Zeit gedauert hat, wäscht man den noch immer auf dem Rahmen verbleibenden
Stoff aus und trocknet ihn, wodurch er sich noch fester auf den Rahmen aufspannt
und sich demselben genau anschmiegt. Nach völliger Trocknung wird der Stoff aufgeschnitten
(zweckmäßig nach der Linie e in Fig. 4), so daß man ohne weiteres richtig
geformte Schweißblätter erhält, die also an der Umbiegungsstelle keine Naht aufweisen.
In der beschriebenen Weise lassen sich die verschiedensten Gebrauchsgegenstände, Kleidungsstücke
u. dgl. herstellen, nur hat man natürlich die Form des Kernes oder des Rahmens je nach dem Vewendungszweck
verschieden zu wählen. So kann man beispielsweise auch das neue Verfahren zur Herstellung
von Schuhwerk aus Gewebestoffen benutzen, indem man einen Sack aus dem fraglichen Stoff auf einen Schuhleisten aufspannt
und in der beschriebenen Weise chemisch behandelt. Man erhält alsdann ein Schuhwerk, das eine einzige Naht auf der
Hinterseite aufweist.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι. Verfahren zum Formen von Textilstoffen zu Gebrauchsgegenständen, Kleidungsstücken u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man den Stoff locker über einen Kern oder Rahmen von der gewünschten Form zieht und in bekannter Weise dem Einflüsse von ein Schrumpfen der Fäden bewirkenden Flüssigkeiten so lange aussetzt, bis der Stoff sich eng an den Kern oder Rahmen anlegt und dessen Gestalt dauernd annimmt.
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Herstellung von nahtlosen Schweißblättern, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem fraglichen Stoff zunächst einen Sack bildet, der locker über einen bogenförmigen Rahmen gezogen und nach der Behandlung mit der zusammenziehenden Flüssigkeit, sowie nach dem Waschen und Trocknen aufgeschnitten und von dem Rahmen abgezogen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT25254D AT25254B (de) | 1904-06-29 | 1904-10-13 | Verfahren zum Formen von Textilstoffen zu Gebrauchsgegenständen, Kleidungsstücken u. dgl. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE163760C true DE163760C (de) |
Family
ID=429411
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1904163760D Expired - Lifetime DE163760C (de) | 1904-06-29 | 1904-06-29 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE163760C (de) |
-
1904
- 1904-06-29 DE DE1904163760D patent/DE163760C/de not_active Expired - Lifetime
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